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Wie transparent bin ich als Führungskraft? (André Friedrich & Andrea Spranger)

Episode Transcript

André Friedrich

Herzlich willkommen u einer neuen Folge des Podcasts Führungsperspektiven der Beratung Judith Andresen.

Mein Name ist André Friedrich, ich bin Coach und Trainer in der Beratung Judith Andresen und heute bei mir ist seit längerem mal wieder meine liebe Kollegin Andrea, mit der wir heute mal wieder ein Thema aus der Welt der Führung beleuchten wollen.

Hallo Andrea.

Andrea Spranger

Hallo André.

André Friedrich

Schön, dass du mal wieder da bist.

Andrea Spranger

Ja, ich freue mich auch.

Wir haben ja meistens ganz gute Themen, über die wir so quatschen können, die uns meistens mehr einfallen, als wir hinterher auch verarbeiten können.

Und das heutige Thema, glaube ich, ist auch so ein bisschen entstanden aus einem anderen Thema, aus einem anderen Podcast.

André Friedrich

Ja, genau.

Und wie immer haben wir das Ziel, so 20 bis maximal 30 Minuten.

Und wie immer wird es spannend, ob wir das denn einhalten können.

Wir werden mal schauen.

Du hast ja jetzt schon so einen kleinen Teaser gehabt.

Und genau deshalb für unsere Hörerinnen und Hörer.

Was ist denn unser Thema heute.

Wir haben im vorangegangenen Podcast sind wir schon, ich glaube schon mehrmals an dem Thema Einsamkeit der Führungskraft sozusagen vorbeigekommen.

Also sind Führungskräfte eigentlich einsam in dem Sinne von, haben Führungskräfte das Gefühl, ich kann eigentlich gar nicht mehr sagen was ich denke, weil ich ja damit immer sofort was auslöse und sich daraus die Frage ergibt, ist das eigentlich so?

Also kann man gar nichts mehr sagen als Führungskraft?

Kann man noch etwas sagen oder kann man doch einfach alles sagen, was einem so durch den Kopf geht?

Wie transparent kann ich als Führungskraft eigentlich sein?

Und das ist das Thema, auf das wir heute mal schauen wollen.

Wie ist das eigentlich mit der Transparenz als Führungskraft?

Wie transparent kann ich sein?

Wie transparent sollte ich sein?

Was teile ich eigentlich, was teile ich nicht.

Das hat sich so ergeben.

Andrea, ich werfe dir als erstes mal den Ball rüber, um mal u hören, was fällt dir denn so ein, wenn du dieses Thema so hörst?

Andrea Spranger

Ich musste mich gerade ein Stück urückhalten, als du erst sagtest nur, was kann ich denn teilen, kann ich nicht mehr alles teilen, weil mir sofort der weite Teil, den du noch ergänzt hast, in den Sinn kam, na, wie viel sollte ich denn teilen, weil ich ganz oft erlebe, dass ein großer Ruf nach Transparenz auch da ist.

Also können wir nicht einfach über alles transparent sein, sollte ich nicht einfach alles teilen und mir da gar keine Gedanken mehr u machen.

Und wenn man sich da ein bisschen intensiver mit beschäftigt, dann, glaube ich, kommt man auf der einen Seite ganz oft ur Antwort, na ja, es kommt darauf an.

Und gleichzeitig finde ich aber diese bewusste Auseinandersetzung damit und darüber nachzudenken, welche Wirkung erzeuge ich denn eigentlich, wenn ich Dinge sage, da mal genauer hinzuschauen.

Für mich stecken da nämlich wei Themen drin.

Das eine ist, dass die Wirkung nach außen, was möchte ich erzeugen, was wird es erzeugen?

Das ist der eine Part.

Und der andere Teil, auf den ich immer schaue, ist, und wie geht es mir damit?

André Friedrich

Ja, genau.

Also wie lebe ich eigentlich damit?

Wie könnte ich damit klarkommen, unter einem permanenten Verbiegen und Verschweigen und eine Maske tragen, sozusagen unterwegs u sein?

Und geht das eigentlich?

Das ist so das Zweite, was ich so bei dir so höre.

Andrea Spranger

Ja, geht das und braucht es das?

André Friedrich

Geht das und braucht es das?

Genau.

Ist das überhaupt stimmig, sinnstiftend?

Hilft mir das?

Auch in meiner Arbeit als Führungskraft hier an der Stelle.

Andrea Spranger

Gibt es denn Themen, von denen du sagen würdest, das würde ich niemals teilen?

Fällt dir irgendwas ein?

André Friedrich

Also mir fällt spontan kein absolutes Thema ein, wo ich sagen würde, das würde ich niemals teilen.

Aber sehr wohl habe ich eine Wahrnehmung von, ich würde mir Gedanken darüber machen, was ich wann wie teile.

Ich glaube schon, dass Transparenz wichtig ist, also schon im Sinne von, Ich lasse andere daran teilhaben, was meine Gedanken sind, was mich bewegt.

Auch vielleicht, was mich herausfordert.

Da steckt ja auch ein Stück von Glaubwürdigkeit für mich drin, ein Stück von Nachvollziehbarkeit, Berechenbarkeit.

Ich finde, das sind Ausprägungen, die sind für Führungskräfte wichtig.

Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist es einfach wichtig u sagen, ich kann ihn oder sie, die da Führungskraft ist, in irgendeiner Weise einordnen.

Ich weiß wofür er oder sie steht.

Ich kann auch so ein bisschen das berechnen, die sind ein bisschen berechenbar im Sinne von ich weiß woran ich bin und was da so passiert und dafür braucht es ein Stück Transparenz.

Mir ist aber auch bewusst und mir ist das auch öfter begegnet in meiner Zeit als Führungskraft, dass man nicht einfach alles raushauen kann, was einem gerade so durch den Kopf geht, weil natürlich die Dinge, die man transparent macht...

Eine Auswirkung auf das System haben, in dem man unterwegs ist, also dadurch, die werden gehört und dadurch habe ich erst mal einen Punkt gesetzt, der erstmal verarbeitet wird und tendenziell ist ja meine Wahrnehmung, ist die auf der Empfängerseite eher sowas wie das, was er oder sie da sagt, das ist erst mal so.

Auch wenn da möglicherweise noch viel Überlegung und Nachdenken und vielleicht auch unreife Gedanken, ganz bewusst unreife Gedanken drin sind.

Ich glaube, es ist ja eine Illusion davon auszugehen, dass Führungskräfte alles immer total durchdacht haben und immer klare Gedanken haben, sondern eben auch durch einen Denk- und Entwicklungsprozess sozusagen diese Gedanken durchgehen.

Und das, an der Stelle mache ich mir schon Gedanken drüber, was ich da sage.

Andrea Spranger

Was ich gehört habe, ist auf der einen Seite, dieses Transparenz ist total wichtig, damit die Menschen auch wissen, woran sie bei mir sind.

Also so ein bisschen auch das, nicht welche Inhalte ich teile, sondern wie ich gerade über Dinge nachdenke sozusagen, das u teilen.

Und auf der anderen Seite, ich erzeuge damit eine Wirkung.

Und spannend finde ich, du sagtest, diese Wirkung, die du möglicherweise nicht erzeugen möchtest, ist ganz viel von, das ist dann so, oder das wird immer so wahrgenommen als, ich das so beschlossen habe und es ist schwer u transportieren, dass Dinge nicht sicher sind.

Das habe ich so rausgehört, dieses, wenn ich als Führungskraft etwas sage, dann wird es überhört, dass ich sage, ich denke darüber nach, das ist eine Option.

André Friedrich

Ja, na gut, ich schaffe auf jeden Fall mal einen Bemöglichkeitsraum, der vorher vielleicht gar nicht gesehen worden ist.

Also das ist der Raum der Möglichkeiten, über den ich nachdenke Und vielleicht sind da Dinge bei, über die er sonst noch, also die überraschen sozusagen.

Und vielleicht sind die super unwahrscheinlich, gehen aber in eine Richtung, wo alle erstmal einen Schreck kriegen.

Also keine Ahnung.

Ein krasses Beispiel, das sicherlich in meinem Möglichkeitsraum ist, Personal abzubauen.

Um mal sowas u sagen.

Das führt ja dazu, dass alle erstmal einen Schreck kriegen und überlegen, Was heißt das jetzt für mich?

Obwohl das möglicherweise nur eine ganz kleine Option ist, die irgendwo hintendran ist und wo man so sagt, unwahrscheinlich, dass es passieren wird.

Aber in dem Moment, wo ich das formuliere, ist das im Denkraum der Menschen, die dazugehört haben.

Und das ist sozusagen der Punkt, wo ich glaube, da macht es Sinn, darüber nachzudenken, bevor man es tut.

Andrea Spranger

Ich frage mich gerade, heißt das, du würdest das dann möglichst nicht kommunizieren?

André Friedrich

Ich würde es erst kommunizieren, wenn ich so eine gewisse Reife dieses Gedankens erreicht habe.

Und sagte, okay, das ist tatsächlich was, wo es hilfreich ist, wenn Menschen sich da innerlich mal darauf einstellen, dass das eine Möglichkeit ist.

Andrea Spranger

Ich habe gerade gedacht, es erzeugt eine Wirkung oder klar, wenn ich Dinge ausspreche, dann treten neue Möglichkeiten in den Raum.

Dinge werden möglicherweise anders bewertet.

Meine Bewertung oder das, was ich sage, fließt irgendwie stärker mit ein.

Und ich finde spannend auch die Frage, ist das immer schlecht?

Weil ich würde sagen, das ist nicht immer schlecht.

Also ich kann nur so ich, habe mit, im beruflichen Kontext meistens, mit durchaus erwachsenen Menschen u tun, die der Realität auch ins Auge blicken, die auch Dinge wahrnehmen und die um Teil auch mit sowas umgehen können oder umgehen können müssen.

André Friedrich

Also ich verstehe, was du sagst.

Ich würde die Frage, dann ist vielleicht der Punkt auch die Frage an dich urückzuwerfen.

Siehst du denn Dinge, wo du sagst, die würdest du nicht teilen, nicht transparent machen?

Andrea Spranger

Ich glaube, wir sind da gar nicht so weit auseinander.

Wenn ich mir immer Gedanken machen würde, also das, was ich sage, das hat eine Wirkung.

Und ich würde mir Gedanken darüber machen, ist die Wirkung gerade auf der einen Seite, ist das gerade hilfreich oder nicht, wenn ich das teile?

Also wenn ich sage, ich kommuniziere jetzt etwas und ich gehe davon aus, dass dadurch die ganze Firma in Schockstarre verfällt und keiner mehr arbeiten können wird, würde ich mir andere Gedanken darüber machen, als wenn ich sage, ja, es ist gerade schon sichtbar im Umfeld, dass die wirtschaftliche Lage und die gesamtwirtschaftliche und was alles so ist, dass es da irgendwie Themen gibt.

Und ich kann mir vorstellen, dass auf der einen Seite die Menschen dadurch auch schon etwas mit sich rumtragen und sich auch damit beschäftigen, das vielleicht aber auch nicht transparent machen.

Und möglicherweise können die Menschen damit auch gut umgehen.

Und es wäre nur fair, auch solche Gedanken, solche Möglichkeiten mit in den Raum u stellen, damit sie berücksichtigt werden können.

Also so wie das Klassische, wie ist der Reifegrad oder wie können Menschen mit dieser Information umgehen?

Was glaube ich?

Welche Hypothesen habe ich?

Wie die darauf reagieren werden, um dann ihnen vielleicht auch einfach Dinge uzumuten?

Ja, also ich würde an manchen Stellen...

Dinge auch, wenn ich den Eindruck habe, das führt jetzt nicht dazu, dass alle sagen, gib ihr, und ich bin jetzt, ich hau total motiviert rein, aber das trotzdem uzumuten.

Und auf der anderen Seite schaue ich da drauf, wie geht es mir damit?

Also muss ich mich verbiegen, wenn ich Dinge jetzt anders kommuniziere, weil das würde ich halt auch nicht tun.

André Friedrich

Ja.

Andrea Spranger

So die Gedanken.

André Friedrich

Ja, okay.

Wobei, ich bin bei dir.

Ich glaube, wir sind da gar nicht weit auseinander, weil was ich am Ende des Tages höre ist, ich würde mir auch, bevor du Informationen teilst und transparent machst, machst du dir Gedanken, ist das hilfreich in dieser Situation?

Und ist das nehmbar?

Das ist ja das Gleiche am Ende des Tages, hätte ich jetzt gesagt.

Du denkst nochmal drüber nach, welchen Reifegrad, können die das, können die damit arbeiten, hilft das weiter?

Oder ist der Reif gerade, da kann ja auch eine Antwort sein, nein, der ist nicht da.

Achtung, das könnte u Verwerfungen führen.

Andrea Spranger

Allein das ist immer noch kein Grund u sagen, nee, und dann sage ich es nicht.

Sondern diese Abwägung, welche Konsequenzen hat das?

Und ich merke, dass, wenn ich für mich dann den Eindruck habe, Ich kann aber, also das würde mit mir irgendwie verbiegen, ich muss mich verbiegen, dann weiß ich von mir, ich kann das nur über einen sehr kurzen Zeitraum, weil ich dann auch wieder glaube, manchmal wird auch unterschätzt, mit welchen Themen Menschen umgehen können.

Wobei wir gerade sehr viel über negative Themen sprechen, also beim Thema transparent heißt das, wir stellen uns die Frage, immer nur sind wir transparent, wenn es um Themen geht, die möglicherweise nicht auf großes Wohlwollen fallen.

André Friedrich

Ja, genau.

Das merke ich auch gerade.

Wir sind halt immer an dieser Abgrenzungsecke unterwegs, sozusagen.

Vielleicht sind wir da auch nicht ganz einer Meinung oder vielleicht haben wir eine etwas andere Abgrenzungsschwelle, sozusagen, an der Stelle.

Das kann gut sein.

Aber es macht bestimmt Sinn, mal in die andere Richtung u gucken, weil davon bin ich auch überzeugt, dass transparent sein, dass es keinen Sinn macht, sich die ganze Zeit u verbiegen Und alles für sich u behalten, nichts von sich u geben und eine Rolle u spielen, die eigentlich permanent so eine Intransparenz erzeugt.

Sondern ich glaube auch, in der Transparenz steckt ganz viel Wert aus verschiedenen Richtungen raus.

Zum einen...

Glaube ich, dass das ein Transporteur auch ist für die Vorbildrolle, die ich als Führungskraft habe.

Also ich glaube, als Führungskraft haben wir eben auch wichtige Vorbildrollen.

Und unter anderem auch die Rolle von, gerade so klassisch in meiner Welt, wie gehe ich denn mit schwierigen Herausforderungen um?

Wie gehe ich mit Herausforderungen um?

Wie gehe ich mit Lernmomenten um?

Wie mache ich das eigentlich?

Das bedeutet ja auch immer ein Struggeln so ein bisschen.

Und ich finde an der Stelle ist um Beispiel, dass es transparent u machen, dass man selber auch gerade in einem Struggeln ist und das für einen selber auch eine Herausforderung ist, das ist um Beispiel was super Wichtiges in meiner Vorstellungswelt, weil es eben allen Menschen um mich herum es leichter macht zu sagen, oh ja, so geht es mir auch.

Andrea Spranger

Das heißt, im ersten Moment, wo wir vorhin drüber gesprochen haben, war mehr so dieses, so dieses, welche Informationen teile ich eigentlich?

Teile ich alle Informationen oder welche Art?

Und wie teile ich sie?

Der Punkt, wo du jetzt bist, ist nochmal so ein teile ich, also wie möchte ich eigentlich wirken?

Wie viel teile ich von meiner Persönlichkeit?

André Friedrich

Ja, da ist wahrscheinlich auch ein Stückchen Authentizität, ist glaube ich auch hier so ein bisschen das Thema, an das wir hier rankommen.

Also wie weit ist es eigentlich wichtig, dass ich, du hast es ja auch gerade gesagt, also wie weit kann ich eigentlich mich verstellen, in Anführungszeichen, wie weit ist das für mich gut, gleichzeitig auch, wie weit kann ich als Führungskraft auch wirksam sein, wenn ich mich verstelle und da hätte ich um Beispiel die Hypothese, dass meine Wirksamkeit als Führungskraft auch u einem guten Teil davon abhängt, dass ich bei mir bin, dass ich bei mir bin, dass ich glaubwürdig bin, authentisch, Können wir mal so hingucken, was eigentlich authentisch ist.

Da habe ich jetzt vor kurzem auch eine, so wie ich das wahrgenommen habe, interessante Formulierung oder interessante Haltung ugesehen.

Aber meine Warnung wäre, ich bin bei mir.

Und das ist auch wichtig, das u transportieren, dass ich da bei mir bin, dass ich auch mit mir arbeite und kämpfe und dass ich das auch transportieren kann und damit auch meinen Menschen um mich rum, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, so ein Gefühl gebe von, okay, wenn dem das so geht, dann darf mir das auch so gehen.

Und ich kann mich auch auseinandersetzen und das ist auch okay, wenn ich das auch eige, dass ich mich damit auseinandersetze.

Ich glaube, da ist in der Transparenz ganz viel, weil ich glaube, Transparenz, da geht es ja nicht nur um die Transparenz der Führungskraft, sondern es geht um die Transparenz in der Organisation.

Und du gehst halt den ersten Schritt da und sagst halt, ich eige mich und mache mich sichtbar und transparent.

Und das macht es der Organisation dann eben auch leichter.

Andrea Spranger

Ich merke da so einen kleinen Widerstand, dass das gerade so usammenkommt mit dem Transparenz ist ja auch ein hoher Wert.

Und ich mache mich transparent und bei da würde ich sagen, da kommen noch so andere Punkte mit rein.

Ich muss nicht alles, was in mir vorgeht, eigen.

Und ich finde das nicht erstrebenswert zu sagen, alle Menschen sollen sich ganz nackig machen.

Das steckt für mich, also auf der einen Seite bin ich dann überfordert mit dem, was eigentlich alles an mich herangetragen wird.

Manches möchte ich vielleicht gar nicht mitbekommen.

Auf der anderen Seite finde ich es auch wichtig, so dieses authentisch u sein, heißt für mich nicht, einfach alles rauszusenden, was irgendwie da ist.

Sondern das heißt, dass mein, also das ist jetzt meine Definition, ich weiß nicht, ob das die offizielle Definition ist oder so mein Blick auf, wenn ich sage, ich bin authentisch, dann heißt das, ich ich stehe u mir, ich habe bestimmte Werte, die ich, die ich verfolge, nach denen ich agiere.

Und die sind in sich auch irgendwie konsistent.

Und das heißt nicht, dass ich u jedem Zeitpunkt alles, was mir irgendwie durch den Kopf geht, nach außen sende.

Ich finde, den Punkt, den du vorhin hattest, war auch so ein Stück meinen eigenen Imperfektionismus.

Damit transparent u sein, das u eigen, also das wiederum wäre ich total bei dir, würde ich sagen.

Das ist gerade in der heutigen Zeit und im Komplexen super hilfreich u sehen, da als Vorbild u eigen, dass ich auch an der Stelle Struggle gleichzeitig.

Du merkst, das war ja so ein Widerstand, mich in allen Belangen u eigen oder auch von allen in der Organisation u erwarten, dass sie mit allem transparent sind, alles teilen.

Da würde ich mich überfordert fühlen.

André Friedrich

Ja, danke, dass du das nochmal, ich habe den Eindruck, wir grenzen das an allen Ecken so ein bisschen für uns ein und ab.

Und ich glaube, das ist ja genau der Sinn auch, was wir versuchen wollen heute.

Danke, dass du das auch an der Seite nochmal tust.

Das war auch nicht mein Plädoyer, sich komplett nackig alles raushauen und alle anderen sollen auch alles raushauen.

Das stände auch im Widerspruch u meiner Haltung u einem eher inhaltsgetriebenen Transparenz sozusagen, das was wir am Anfang hatten.

Sondern eben auch da ist halt die Frage, wie weit kann ich das, wie weit will ich das, wie weit ist das sinnvoll und hilfreich, was ich hier gerade tue.

Aber in diesen Schritt reinzugehen und u sagen, ich eige da auch mich, nicht komplett, du hast ja auch das Machen formuliert gerade, Aber ich eige Teile, Stücke von mir, das glaube ich schon, dass das wichtig ist im Sinne von wieder eine für andere einortbare Person u sein und das wiederum wichtig ist für meine Wirkung.

Ich hatte, du hattest, oder ich habe den Authentizitätsgedanken ja gerade reingebracht.

Du hast jetzt gerade sowas wie einfach alles raushauen, das ist genau die Verbindung.

Ich habe vor kurzem einen Podcast gehört auf The Pioneer von Dr.

Stephan Wachtel.

Und ich habe umindest das, was er da gesagt hat, so ein bisschen interpretiert mit authentisch heißt einfach einmal alles raushauen, was einem gerade durch den Kopf geht.

Ich übertreibe das ein bisschen.

So ist das da nicht formuliert.

Aber das ist das, was ich gehört habe.

Und das hat bei mir tatsächlich genau den gleichen Widerstand nach sich gezogen wie bei dir.

Nee, also das sehe ich nicht als authentisch.

Einfach mal alles raushauen, was mir gerade so durch den Kopf geht.

Sondern authentisch heißt für mich ja vielmehr, ich vertrete...

Auch nach außen die Glaubenssätze und das Wertesystem, was ich auch tatsächlich habe.

Also, dass ich da eben authentisch und ehrlich bin in dem, was ich da vertrete.

Aber nicht, ich hau alles raus, was mir durch den Kopf geht.

Andrea Spranger

Ich muss gerade schmunzeln, weil ich glaube, wenn ich jetzt einfach alles raushauen würde, was mir so durch den Kopf geht, dann würden ganz viele Menschen sagen, das ist aber nicht authentisch.

André Friedrich

Wenn sie soweit noch kämen, diesen Gedanken u treffen und nicht vorher schon sagen würden, was erzählt die denn da alles.

Andrea Spranger

Ja, aber es ist genau dieses, also dieses, auch wie ich mich äußere oder welche Dinge ich sage, ich finde, das gehört auch mit dazu, auch damit, das ist ein Teil von dem, was finde ich gut.

Und da einfach irgendwie so ein Stück konsistent u sein, das ist das, was ich jetzt für mich als authentisch definiere und was dann wieder, wie du es vorhin sagst, auch so eine hohe Verlässlichkeit oder so erzeugt.

André Friedrich

Ja, und wie gesagt, für mich auch so ein bisschen Verlässlichkeit im Sinne von Berechenbarkeit.

Also ich weiß, an wem ich bin mit Andrea und weiß, wie ich damit umgehen kann.

Das ist ja auch wichtig, dass Menschen sich so ein bisschen einordnen können.

Andrea Spranger

Da kommt mir auch ein schöner Gedanke, der wieder so die Transparenz oder Gedanken zur Transparenz auch damit wieder verbindet.

Weil durch dieses Authentischsein, wie du sagtest, das Einordnen, verringere ich ja ein Stückchen die Komplexität.

Also indem mein Verhalten möglicherweise erwartbar ist oder gut einsortierbar und Menschen sich nicht tagtäglich damit auseinandersetzen müssen, welchen komischen Move ich jetzt wieder mache und darüber grübeln, wie sie sich jetzt mir gegenüber verhalten sollten, müssten, könnten oder was jetzt als nächstes kommen könnte.

Das heißt, da muss nicht besonders viel Aufmerksamkeit dann an der Stelle, also so im ganz normalen Alltag, draufgelegt werden, was die Komplexität ein Stück senkt.

Und genau dasselbe finde ich ist auch bei der Transparenzdiskussion wichtig.

Wir haben ja nur eine bestimmte Aufmerksamkeit.

Die kann ich mit ganz vielen Informationen und ganz vielen Eindrücken irgendwie überladen.

Und dann ist jedem selbst überlassen, kann er sich davon gut abgrenzen, was kann er irgendwie aufnehmen, mit was kann sich jemand beschäftigen.

Oder ich überlege, welche Themen ich nach außen sende, mit einem gewissen Respekt sozusagen vor den Empfängern.

Und das ist wieder so ein Punkt, weswegen ich glaube.

Transparenz im Sinne von, ich kommuniziere aktiv alles, was es gerade irgendwie so gibt, ist halt auch da nicht immer hilfreich, weil es ieht Aufmerksamkeit.

André Friedrich

Ja, also es verursacht Dinge, also es erzeugt eine Wirkung und es ieht Aufmerksamkeit.

Ich habe nur eine begrenzte Menge Aufmerksamkeit, wenn ich da u viel für die weniger wichtigen Dinge vielleicht oder die weniger priorisierten Dinge oder auch die unreiferen Dinge iehe, dann ist die weg sozusagen, dieser Vorrat für die dann wichtigen und priorisierten.

Andrea Spranger

Und ich kann mir, wenn ich, wir hatten vorhin das schon extremere Thema, ich denke über Entlassungen nach oder ich weiß, dass möglicherweise Menschen oder dass der Personalstamm verringert werden muss.

Wenn ich da transparent bin, dann erzeuge ich eine Wirkung, das wird eine hohe Aufmerksamkeit erzeugen und das wird andere Dinge in den Hintergrund treten lassen und dann kann ich mir Gedanken darüber machen, ja, ist das an der Stelle, ist das irgendwie stimmig, passt das an der Stelle und kann sagen, ja, ich glaube, das muss aber an der Stelle sein und das ist genau richtig, weil ich anderen damit die Chance gebe, sich auch irgendwie damit auseinanderzusetzen, einen Umgang damit u finden, sich darauf einzustellen oder eben ein...

Nee, ich glaube, das wird nicht notwendig sein, es sei denn, ich kommuniziere das jetzt, und dann wird das so eine Wirkung haben, dass wir dann definitiv sozusagen weniger, weiß ich nicht, Aufträge bekommen oder weniger leisten können.

Das ist wieder so diese Abwägung, wo wir leider vorher auch oft nicht wissen.

Nur sind ja immer so diese Hypothesen, was ist jetzt richtig, was ist passend.

André Friedrich

Ja, aber vielleicht ist das auch schön, die Brücke, ich würde mal versuchen, ich finde, wir sind an einem Punkt, wo ich das Gefühl habe, wir haben jetzt einiges umrundet.

Und wir nähern uns auch schon wieder der halben Stunde, die wir uns ja als Ziel gesetzt haben.

Ich würde mal versuchen, das so als Punkt nach vorne u iehen.

Die Frage war ja, dieser Auslöser war, bin ich eigentlich, Einsamkeit der Führungskraft nochmal als Auslöser.

Und mit der Frage kann ich eigentlich gar nichts mehr sagen, was mir durch den Kopf geht.

Geht.

Was ich jetzt aus dem, was wir so beleuchtet haben, mitnehme, ich versuche mal so ein Wrap-up u machen und du sagst mal, ob das auch für dich so passt, ist im Prinzip ein Kommtraff an.

Ja, ich kann Dinge teilen, ich sollte sogar Dinge teilen, weil es wichtig für meine Umwelt ist, weil es wichtig für mich auch ist, sowohl für mich selbst einfach auch Dinge loszuwerden, aber auch für meine Umwelt, Dinge u hören und u verarbeiten und die Chance u haben, u verarbeiten.

Aber ich mache das quasi, ich nehme da einen letzten Punkt auf, ich mache das quasi auf Basis einer Führungshypothese.

Also schon eines Gedankens von, ahlt das auf das ein, was wir erreichen wollen, fordert das oder überfordert das möglicherweise, passt das um Reifegrad?

Das sind alles so Fragen, die in diese Hypothese reingehen und das heißt am Ende des Tages schon eine überlegte Transparenz, so würde ich das jetzt mal usammenfassen, die da ist, keine unüberlegte und ja, das wäre so eigentlich mein Wrap-up an der Stelle.

Würde das so ungefähr passen u dem, was du vor Augen hast?

Andrea Spranger

Ich würde wei Dinge noch ergänzen, bei Transparenz, ich überlege, welche Wirkung das hat, ob das die ist, die wir irgendwie wollen.

Da ist mir einfach ganz wichtig, den Punkt Fairness und Augenhöhe auch mit reinzubringen.

Also nicht nur ich kommuniziere dann, wenn es mir als Firma hilft, sondern das wirklich, wenn es insgesamt, was glaube ich denn, ist eigentlich fair.

Also auch die andere Seite miteinzubeziehen in dem Gedanken, was die Wirkung angeht und mich selber genauso.

Also welche Wirkung erzeugt es für die Organisation, für die einzelnen Menschen und wie geht es mir eigentlich da drin?

Ja.

André Friedrich

Das lasse ich jetzt so stehen und denke, wir haben da jetzt erstmal so und ich glaube, wir haben so ein bisschen Diskussionsraum aufgemacht.

Vielleicht auch für die Menschen, die uns uhören, vielleicht gibt es da auch noch andere Gedanken u oder Widerstände, die ihr so draußen erlebt, Ergänzungen, die ihr da habt.

Wir würden uns freuen, wenn ihr uns dazu schreibt, wenn euch sowas durch den Kopf geht.

Gerne direkt hier in den Kommentaren oder auch an info at judithandresen.com.

Da könnt ihr uns beide jederzeit erreichen.

Wir freuen uns sehr über so Fragen, Kommentare, Gedanken um Thema Transparenz als Führungskraft oder auch u allen anderen Themen rund um das Thema Führung.

Und ansonsten sind wir erst mal fertig für heute.

Schon wieder, Andrea, es war schön mit dir wieder.

Und ich fand, wir haben das wieder einen spannenden Dialog dahin gekriegt.

Und ich freue mich auf ein nächstes Mal mit dir.

Andrea Spranger

Ich freue mich auch aufs nächste Mal.

André Friedrich

Ja, und an alle da draußen.

Ich freue mich auch, wenn ihr wieder reinhört hier.

Und gebt uns gerne ein, was immer die Plattform, über die ihr hört, gerade hergebt.

Ein Like, ein Kommentar, ein whatever.

Wir freuen uns drauf.

Und ich sage Tschüss an der Stelle.

Tschüss Andrea.

Tschüss André.