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Lars-Gunnar Lotz: Traumberuf Film-Regisseur

Episode Transcript

Ihr hört POP KUNST SEELE liebe Zuhörenden und außerdem einen ziemlich stark verschnupftenGofi Hallo.

Wir begrüßen euch ganz herzlich.

Wir, das sind also erstmal ich, weil ich ja spreche, dann ist da natürlich der Jay mit amMikrofon.

Hallo Jay.

Und als unser Gast hat sich heute Lars-Gunnar Lotz zu uns gesellt Hallo Lars-Gunnar schön,dass du da bist.

Hallo, schön, dass ich dabei sein kann.

Ey, wir jetzt immer, Lars-Gunnar zu dir, oder würde Lars auch reichen?

Das hab ich mir abgespeichert im Vorgespräch zu sagen, aber wir können das hier ganzoffiziell machen.

könnt ruhig, Lars reicht.

Lars-Gunnar hat immer nur meine Oma gesagt, Gott hab sie selig.

Sie ist letztes Jahr im Alter von 99 gestorben.

Und die durfte das, ja, sie hatte ein erfülltes Leben, die durfte das und hat das auchimmer gemacht.

Aber alle nennen mich Lars sonst.

gut, gut, das ist schonmal sehr gut.

als Regisseur wirst du überall als Lars-Gunnar geführt.

das ist nun mal mein Name, den hab ich, ja, wenn man sich einmal entscheidet, ihn so zuschreiben, dann ist er in der Welt und dann ist er da.

Aber das ist doch okay, das ist mein voller Name, aber ...

Und der Bindestrich verleitet, glaub ich, dazu zu sagen, man sagt es zusammen.

Aber genau, Lars reicht.

Ich hab mich nie getraut, dich nur Lars zu nennen.

Ja, ja, total außererfolgt.

Denn, ich mein, das wisst ihr ja aus der Beschreibung schon, aber Lars ist ein Regisseurund gar nicht mal ein so unerfolgreicher.

Also ich bin ganz hibbelig hier auf meinem Stuhl, weil ich endlich mal mit einem mit jemandem reden kann, der mein liebstes Hobby, meine Leidenschaft, meinen Himmel zumBeruf sich erkoren hat.

Lars, ich freue mich einfach tierisch, dass du unser Gast bist heute.

Wir müssen den Marco entschuldigen, der kann heute nicht.

Also ich erkläre mal ganz kurz die Sachlage.

Der Marco und ich, wir waren ausgehend von dem Aufnahmetermin heute in der letzten Wochegemeinsam auf Tour.

Das war sehr schön.

Wir haben schöne Auftritte hingelegt, haben tolle Leute getroffen, aber wir sind krankgeworden.

Erst der Marco und dann ich.

Marco hat mir noch als Abschiedsgruß, bevor er nach Wien aufbrach, hatte mir noch denVirus überreicht, oder keine Ahnung was das ist, sondern ist dann weggefahren.

Dann trage ich den halt weiter.

Der Marco ist aber immer noch krank, genauso wie ich und hat außerdem noch einen privatenTermin und deshalb konnte er heute nicht dabei sein.

Also liebe Zuhörerenden, müsst den Marco entschuldigen und mit meiner verschnupften StimmeVorlieb nehmen.

Nö?

Ja.

So.

dass du immerhin hier die POP KUNST-SEELE hochhältst.

Auf jeden Fall und ich wollte mir wirklich, Lars, das Gespräch mit dir wollte ich mirnicht entgehen lassen.

Ich habe dich ja schon in Karlsruhe nicht mehr getroffen bei der Rudel Talk Tour von HossaTalk.

Aus Krankheitsgründen, weil ich krank war.

Und da habe ich gedacht, dass...

Ja, nicht nur tragisch, unverzeihlich.

Also da habe ich gesagt, das läuft nicht.

Also ich habe mich jetzt gedobt.

Ich habe jetzt Medikamente in meinem körperlichen System und ich wollte wirklich gerne,ich wollte wirklich gerne mit dir sprechen.

Aber ich sage das gleich mal an euch, die jetzt zuhört.

Meine Stimme tut ganz schön doll weh.

Der Hals beim Schlucken und so also der Jay ist unser Filmfachmann und der führt dasGespräch hauptsächlich aber ich bin dabei und ich habe natürlich auch den Kopf voller Fragen und ich schalte mich ein wenn es wenn es wenn es mir wichtig ist und wenn meineKonstitution ist zulässt So sieht's aus.

Wir haben noch ein paar Ansagen, die wir gerne am Anfang loswerden wollen.

Zum einen, Gofi du fährst nächstes Jahr nach Griechenland.

Ja, das ist zumindest der Plan.

Wenn sich genügend Leute anmelden, dann würde ich gerne eine Griechenlandreise anbieten,zusammen mit der Judith, die in der Vergangenheit für Hossa Talk auch diese Israelreisen organisiert hat.

Die macht das unter dem Firmennamen Chavaja, also C-H-A-V-A-J-A.

Ihre Spezialität sind eigentlich Reisen nach Israel, aber weil das ja zurzeit irgendwieauch bisschen schwierig ist.

haben wir uns darauf geeinigt, wir hätten mal Lust nach Griechenland zu reisen, imnächsten Jahr.

Nämlich vom 17.05.

bis zum 24.05.

Das ist also, glaube ich, die Woche vor Pfingsten.

Und wir wollen uns den ersten Christfluencer Europas mal genauer anschauen.

Saulus von Tarsus, der unter dem Künstlernamen Paulus Karriere gemacht hat.

Wir würden gerne mal die Orte bereisen, die der Paulus bereist hat.

Ich finde das eine ganz spannende Figur, diesen Paulus.

Ist ja nicht allen von uns sympathisch, wer sich ein bisschen damit beschäftigt hat, aberdoch irgendwie faszinierend.

Ein jüdischer Gelehrter, der mit dieser neuen Botschaft europäischen Boden betritt unddann allerhand erlebt.

Ja, es ist bisschen wie so eine Studienreise und die führe ich an sozusagen.

Und wir würden die gerne mit, keine Ahnung, so einer Gruppe von 20, 25 Leuten machen.

Wenn wir die zusammen bekommen, reisen wir dahin.

Man kann sich ab jetzt anmelden für diese Reise.

Es gibt einen Frühbucher Rabatt bis zum ersten August.

Also jetzt fangen so diese Wochen an, wo der Frühbucher Rabatt gilt.

Würde sich lohnen, den zu nutzen, weil die Reise nicht ganz ...

Also billig ist sie nicht.

Also man muss schon, man muss sich da schon was bisschen gönnen.

Schaut einfach mal.

Und man muss sich das ...

Diese Reisen sind halt, ja, die kosten halt was.

Ihr findet ...

Informationen zu dieser Reise in den Show Notes, die werde ich da mal in die Show Notesdazustellen.

Den Link, Chavaja.de heißt die Webseite.

Könnt ihr auch einfach so mal vorbeigucken, wenn ihr gerade dabei seid im Internet oderso.

Sucht ihr dann die Griechenland Reise, da findet ihr genauere Informationen, was das istund was da auf dieser Reise passiert und wie man da mitfahren kann, wenn man möchte.

Des Weiteren wollten wir schon mal das RefLab Festival bewerben, bei dem wir wieder mitdabei sind.

Am 5.

und 6.

September ist es in Zürich.

Und Hossa Talk wird dabei sein, nicht POP KUNST SEELE aber Hossa Talk, wie wir leiben undleben und ganz viele andere tolle Leute.

Thorsten Dietz, natürlich die ganzen RefLab Homies sind da.

Die Pfarrerstöchter sind da, habe ich gesehen.

Ja, da freue ich mich ja auch schon total drauf.

Die haben ja so den so den erfolgreichsten Podcast in der in der Bible Bubble.

Bible Bubble, ja, finde ich gut.

Nehme ich.

genau.

Also meldet euch da an.

Ich weiß gar nicht, ich nehme an, da gibt es auch bestimmt so was frühbuchermäßiges, aberdas weiß ich gerade nicht so auswendig.

Wir freuen uns auf jeden Fall wieder in Zürich mit dabei zu sein.

Lars, ich will immer Lars Gunnar sagen, ich bleibe bei Lars.

Ja, jetzt trotzdem nochmal den Regisseurennamen, Lars Gunnar Lotz.

Du bist wirklich einer, der quasi zum einen mit seinem, das war nicht dein Debütfilm, aberfast der Debütfilm.

durchaus ein bisschen für Furore gesorgt hast bei einigen Festivals, was abgeräumt hast.

Schuld sind immer die anderen im Jahr 2012.

Und davor hast du noch einen anderen, kleineren Film gemacht für Miriam.

Ich nehme mal an, das war dein Abschlussfilm, oder?

Von irgendeinem Filmstudium, oder?

Tatsächlich war Schuld sind immer die anderen mein Abschlussfilm.

Für Miriam war mein sogenannter Drittjahresfilm an der Filmakademie in Ludwigsburg,Filmhochschule.

Und Schuld sind immer die anderen ist auch mein Debüt auf jeden Fall, weil der für Miriam60 Minuten gilt quasi als mittellanger Film.

Eine Filmform, die es fast gar nicht existiert, weil sie auch ganz schwer zu vermarktenist, aber die an der Filmhochschule ...

Da will man natürlich am liebsten langen Film machen oder so lang wie möglich, weil mandann natürlich Charaktere anders entwickeln kann.

Und das war quasi das Maximum, was wir da im dritten Jahr haben machen können.

ja, genau.

Ja, ja.

Ja, das hatte ich gar nicht geschnallt.

Schuld sind immer die anderen.

Ist dein Abschlussfilm und Debüt.

ja, über den Film reden wir ganz sicher noch.

Auf jeden Fall ein echt beeindruckendes Ding.

ich habe echt als den gestern gesehen habe, habe ich gedacht, alter Schwede, das ist, dasist.

Intensiv, sehr intensiv.

Aber dazu kommen wir noch.

Ja, Lars, haben uns quasi kennengelernt, als du bei unserem Hossa-Talk, Rudel-Talk inKarlsruhe gewesen bist.

Und dann unterhielten wir uns danach und du bist ja auch jemand, der gerne redet.

Und dann erzählte du mir so nebenbei quasi, dass du Regisseur bist.

Und ich dachte, wie?

Ich stehe endlich mal in meinem Leben neben einem leibhaftigen Regisseur.

Das ist ja, und der nicht nur irgendwelche komischen kleinen Bühnenstücke macht, sondernwirklich Filme.

Ja und dann habe ich irgendwie gesagt, wir müssen mit dir bei POP KUNST SEELE sprechen.

Genau und jetzt bist du da und das finde ich ganz toll.

Wie kommt das, dass du bei Hossa Talk aufgetaucht bist, weil du machst jetzt ja nichtunbedingt in der christlichen Bubble Filme, sondern so ganz normale.

oh Fall.

Äh, nee, ich bin, ähm, das ist, das, wo, ich bin auch über Hossa Talk zu, äh, zu POP KUNSTSEELE, zu eurem Podcast gekommen, äh, weil ich, ähm, Pastorenkind bin.

Wie der Gofi.

Äh, und wie ...

Ja, genau.

Äh, und, äh, weil mich das natürlich geprägt hat.

Und weil, ähm, ich mich da durchaus mit vielen Dingen ...

Auch in letzter Zeit beschäftige, also wie ist man geprägt, was glaubt man noch?

Dieses ganze Dekonstruktionsding, was ihr ja in vielen eurer Podcasts beschreibt, ist auchetwas, was nicht an mir vorbei gegangen ist.

Und ehrlich gesagt, meine Schwester, der es ähnlich ging, die hat irgendwann, das war vorzwei oder drei Jahren mal gesagt, du, da gibt's so zwei Typen, die reden so ganz offen über das alles.

Weil ich bin auch, mein Vater war Baptistenpastor, also Freikirche, Evangelikal, alsogenau die Ecke.

Und da hab ich dann mal bei euch reingehört.

Das war, glaub ich, der Ich hab einen Thorsten-Hebel-Talk, den kenn ich auch ein bisschen,weil der damals bei uns war.

dem hab ich auch mal was gedreht.

Und Freddy Gralle war bei euch.

Und das war, wo ich dachte, wow, man kann so offen über alle möglichen Dinge sprechen.

Und ich hab natürlich auch Also, aus dieser Prägung kommen, sag ich mal so.

Das fand ich total faszinierend.

Und man spürt trotzdem ...

Oder ich hab gespürt Man spürt ja, wenn man aus so einem ähnlichen Nest kommt, Also die Themen, die daverhandelt werden.

Und das hat mich total angefixt.

Weil ich da bisher, das kennt ihr ja von vielen anderen Biografien auch, von eurenZuhörern, weil ich das bisher nicht so hatte.

so ein Forum dafür sozusagen.

Und das fand ich ...

Ich hab mich in vielen wiedergefunden.

Auch was Verletzungen oder was man nicht mehr so toll findet, was man aber noch tollfindet an der Prägung, die man hatte und so weiter.

Da hab ich mich im Film wiedergefunden und fand natürlich jetzt auch, dass ihr so eineVerbindung habt mit Kunst, weil Film ja auch eine Kunst ist.

Da sind viele Überschneidungen, sag ich mal, die mir ...

die eine Tiefe haben, sagen wir's mal so.

Eine Tiefe, die ich die ich weder in der christlichen Bubble, aus der ich stamme, so ofterfahren hab, eher mehr tatsächlich in der Filmbranche.

Menschen mit sehr viel Tiefgang.

Aber natürlich da ...

in der Filmbranche sind ...

bin ich dann auch manchmal mit meiner Prägung zumindest auch ungewöhnlich.

Und diese Mischung, die ihr halt habt, Kunst, das gibt's nicht so oft, sag ich mal so.

Und das war so ein Punkt, wo ich voll angedockt bin, also wo ich quasi der perfekteZuhörer von euch bin, gefühlt.

So, ja.

uns natürlich runter wie Öl, oder, Gofi?

Ja, aber natürlich nicht.

nicht so wollte, aber es geht ja doch einigen von uns so, auch von denen, die hierzuhören.

Manche machen so einen Weg von dem ganzen religiösen Ding in so die künstlerische Richtungund das entwickelt sich so ganz organisch.

Freddy ist ein Beispiel.

Wir haben hier auch mal mit Roland gesprochen.

Der Schauspieler ist in Berlin und sein Bruder Klemens, ist in einer anderen Folge, derMusiker geworden ist.

Sind ganz ähnliche Geschichten irgendwie.

Ein sehr, sehr stark christlich gläubiger Background.

Und dann passiert das so, dass die Fragen und die Themen letztlich immer noch bleiben,also an Relevanz nicht verlieren, aber man sucht irgendwie neue Ausdrucksformen und neue Wege dafür, zum Beispiel in künstlerischen Formen.

Es trifft jetzt auf dich auch zu, so ungefähr, oder?

Wahrscheinlich, Wobei ich ...

Also, ich hab schon sehr früh ...

Dieses ganze Filmding hat mich so früh schon so begeistert.

Also schon in meiner Teenagerzeit.

Also schon als Kind, wo ich die ganzen ...

Da Ende der 80er, Anfang der 90er, wo ich dann noch so Was weiß ich, 10, 11, 12, da liefendie ganzen Winnetou-Filme immer rauf und runter.

Die hab ich die ganze Zeit geguckt und andere Sachen auch.

Also jetzt keine hohe Filmkunst, aber Sachen, wo ich dachte, boah, spektakulär, wie machendie das auch?

Und wie schaffen die das, meine Emotionen, mich so zu berühren dann, oder so Gefühle inmir zu wecken?

Und dann später natürlich bin ich viel ins Kino gegangen, also sehr viel ins Kino.

Und da war ganz früh für mich klar, ich will das unbedingt dahin.

Also das war sehr früh.

Es war bei mir auch, glaub ich, so bisschen, entweder ich geh in die Richtung Pastor,Diakon, Evangelist, ganz ehrlich, weil die Bubble, da war ich Auch nicht schlecht drin, sag ich mal so.

Ich hab da Jugend ...

Das kennst du gut, wahrscheinlich ...

Man macht die jugendliche Arbeit mit der Jugendarbeit.

Man ist erst Teilnehmer von Freizeiten, dann ist man Mitarbeiter.

Dann fragen die, willst du nicht hier, nicht da und so weiter.

Und dann hab ich mir ...

Ich hab mir schon ganz früh gesagt, boah, das kenn ich jetzt alles.

Und Film ist so eine fremde Welt, ganz richtig viel haben wir auch gesagt.

ich mir sehr ...

Das zu schaffen ist total schwierig.

Ich komm aus keiner Film, aus keiner Künstlerfamilie ähm, ähm, hab ich ...

bin ich das?

Aber ich hab mir damals gesagt, ich würd mir das nie verzeihen, wenn ich ...

das gewählt hätte, was ich kenne.

Oder Lehrer, was auch alle ...

So oder so.

Und dann irgendwann bin ich so alt wie jetzt vielleicht und sag, scheiße, warum hast dudas nicht zumindest mal probiert?

Ja, so.

Und das war für mich, da war ich voll erpicht drauf, das zu versuchen.

Und das hat zum Glück, das hätte auch, und ich kenn viele natürlich, die auf dem Weg, denich gegangen bin, die mit mir studiert haben.

die das auch davon geträumt haben, die das nicht so verwirklichen konnten, wirklich zudrehen dann oder relativ konstant Filme zu machen, weil das ein sehr, sehr, sehr, sehr steiniger Weg ist.

Das ist für viele ein ganz großer Traum am Anfang.

Und das ist ...

ja, da muss man viel Glück haben.

Man braucht natürlich Talent, das ist klar.

Aber man muss zur rechten Zeit die rechten Leute treffen, die auch an einen glauben.

Und man muss vor allen Dingen einen ganz, ganz langen Atem haben, weil Filme einfach von der Entwicklung bis zur Fertigstellung teilweise sehr, sehr viele Jahre in Anspruchnehmen können.

Da muss man wirklich überzeugt sein, wenn man da sagt, es zwei Monaten dauert, jetzt lang,dann sollte man sofort die Finger vorn lassen.

Im Prinzip muss man das Gefühl haben, ich weiß gar nicht, was ich anderes machen soll,ähnlich wie man das bei Schauspielern oft sagt, was ich auch total unterstreichen würde.

Nur wenn du das Gefühl hast, was soll ich sonst im Leben machen?

Ich muss das machen.

Dann sollte man es machen.

Sobald man an was anderes ernsthaft denkt, ist es schon Ehrlich gesagt, das Zeichen zu sagen, dann lass es lieber, bevor du unglücklich wirst undrumkrebst.

Was natürlich ein ganz großer Teil der Schauspieler, die auch ein Teil der Kunstwelt sind,und es trifft natürlich auf viele Künstler zu, machen.

Man muss es quasi von innen her so sehr wollen, dass man gar keine andere Möglichkeitsieht, als es zu machen.

Hm.

Und sag mal Lars, ich hab mir jetzt wirklich die letzten zwei Tage den vollen Lars GunnarLotz Marathon gegeben.

hab, außer den Fernsehserien, wo du auch Regie geführt hast, hab ich mir alle deine Filmeangeguckt.

Gestern Nacht bis drei saß ich da.

Und heute jetzt auch nochmal zwei.

Also ich bin voll im Fieber und ich finde dich richtig gut.

Also ich finde dich richtig gut.

bin...

hatten wir ja schon, als wir in Karlsruhe gesprochen haben, habe ich so gesagt, ja, ach dumachst Fernsehfilme, ja mal gucken, ich gucke mal rein, weil ich ehrlich gesagt nicht so auf das Metier Fernsehfilme stehe.

Aber ich finde, also mindestens zwei von diesen sind wirklich sagenhaft.

Also Tage des letzten Schnees und Plötzlich so still sind zwei großartige Fernsehfilme.

Deine beiden letzten sind auch gut, solide, gute Dinger.

Aber in den ersten drei Veröffentlichungen Da haust du echt, bei jedem Film finde ich, mit der Faust auf den Tisch.

ist schon ganz, also wirklich auch beeindruckend finde ich für, genau du hast jetzt fünfDinger veröffentlicht.

Was ich fragen wollte war, du beschäftigst dich in der Regel, dazu kommen wir bestimmtnoch intensiver mehr, mit durchaus düsteren Themen.

Und jetzt kommst du ja so aus der christlichen Bubble eigentlich.

Wie ist denn das?

Wie war denn das für dich der Weg, sich dann auch gerade mit diesen Themen zubeschäftigen?

geht viel Schuld und Sühne und Rache.

Du hast immer so eine Mischung.

Eigentlich bei allen deinen Filmen ist es so eine Mischung aus Drama und Krimi oderkriminologischer Story irgendwie.

Aber das kann man ja auch relativ easy peasy machen.

Aber du verhandelst zum Teil wirklich ganz schön düstere Themen.

Also wie gesagt, wir kommen noch drauf.

Aber erzähl mal ein bisschen von diesem Weg als Als Predigerskind, ähm, was sagen deine Eltern dazu?

ich meine, meine Güte.

Die haben sich mittlerweile damit abgefunden.

Nein, die sind, da bin ich auch sehr dankbar, die können mit den meisten Filmen sehr vielanfangen.

Mir geht's eigentlich vor allen Dingen um existenzielle Themen.

Also tief zu bohren.

Ich würd das gar nicht unbedingt düster nennen.

Das kenn ich, dass mir manchmal gesagt wird.

Aber ich versuche nur ernsthaft übers ...

Leben nachzudenken und natürlich interessieren mich Situationen und Menschen, die vorunüberwindbaren Situationen stehen.

Oder letzten Endes auch, wie kann man nach Schicksalsschlägen und Katastrophenweiterleben?

Weil sich da für mich, sag ich mal, die Menschen richtig offenbaren.

Also wer sie wirklich sind, wie sie wirklich ticken sozusagen.

Das fasziniert mich eigentlich.

Ich hatte auch schon paar Komödienangebote, da haben mich die Bücher einfach nichtüberzeugt.

Ich weiß nicht, das zieht mich irgendwie an.

Das sind auch die Filme, ich gerne gucke.

Also ein großes Vorbild, weil das vorhin die Frage war, und vielleicht ist in meinerStudienzeit war er das und ist es auch immer noch, ist Iñárritu, der mexikanische Regisseur.

Amoros Perros, 21 Gramm, Babel, Birdman und so weiter.

Vor allen Dingen aber im Studium waren es eher die ersten Filme, wo diese Schicksale soschön verwoben waren.

Vor allen Dingen Amoros Perros und 21 Gramm.

Das fand ich ...

Ina Ritu ist eigentlich immer ziemlich gut.

Der hat eigentlich keinen schlechten Film gemacht, ist ein großer Meister.

Aber der hat sich auch interessiert für wirklich so was unter der Oberfläche ist.

Und das ist auch das, was mich interessiert.

Ich glaube, das ist auch in Deutschland, ich war ja auf vielen Festivals, werde ich eherdarauf angesprochen, du machst so düstere Sachen.

Ich glaub, dass andere Länder teilweise einen ganz anderen Umgang damit haben.

Sag ich mal, mit solchen ...

düsteren, jetzt sag ich's selber, oder mit solchen abgründigen Dingen sich einfachauseinanderzusetzen.

das halt auch dazugehört.

Und dass man natürlich in einem Film, wo es um ...

Da geht man jetzt nicht hin, um mal eben eine Oberfläche zu betrachten, meiner Meinungnach.

Ich will da auch gefordert werden.

Ich will da nicht sehen, wo ich nur ...

Bestätigung bekomme oder nur das sehe, was ich schon kenne.

Ich persönlich würde gerne auch immer über so eine ...

Dass mich jemand reinsaugt und ich was Neues entdecke, was Neues spüre.

Das sind die Filme, die mich auch immer fasziniert haben.

Deswegen treibt mich das auch um das ...

Darüber selber ...

Es muss mir auch immer bisschen Angst machen, eine Herausforderung sein, dass man daranscheitern kann.

Das kickt mich auch, das motiviert mich.

Weil wenn ich mir denke, ja, kann man machen die Geschichte, aber jemand anderes könntesie auch machen.

Und sie löst ...

Warum soll man die jetzt erzählen?

Das ist immer, Story zu finden, ist Allerschwierigste beim Filme machen.

Der From scratch on, ist das aller ...

Weil was will man erzählen?

Warum jetzt?

Für wen?

Und vor allen Dingen, weil es auch schon so viele Filme gibt.

Das ist heutzutage schwieriger als vor 40, 50 Jahren.

Da konnte man eher ...

eine Revolution anzetteln, das ist heute fast nicht mehr möglich.

Ja, aber deswegen da tief zu wühlen im echten Leben, die Augen aufzuhalten.

Mir hat mal jemand gesagt, du brauchst kein Filmstudium, sondern musst dich abends in eineKneipe setzen und den Leuten zuhören.

Dann hast du wahrscheinlich eine bessere Geschichte, als wenn du die 100.000 Filmeanguckst.

Total.

Oder Deutschlandticket fahren geht auch.

Weiß nicht, aus eigenem.

genau, genau.

noch nicht unbedingt, wo du die Kamera hinstellen musst, aber was die Geschichtenangeht...

ist ja schon erstmal, um was geht's.

Das ist alles andere, folgt daraus.

Aber das ist die Essenz und die ist ...

Das ist die große ...

Das ist der große ...

Das ist einfach ...

Das ist alles.

Letzten Endes hängt davon alles ab.

Darf ich da mal ganz kurz fragen, weil ich das eben nicht weiß.

Das ist eine Frage, die ich mir gestellt habe, als ich heute zwei Filme von dir geschauthabe.

Du hast gerade gesagt, es ist nicht so leicht, die Stories überhaupt zu finden.

Wer schreibt die Geschichten, die du verfilmst?

Schreibst du selbst auch Geschichten?

Oder werden die dir angeboten?

Oder wie kommt es dazu?

Alles ist möglich.

Nix ist ...

Also, alles ist möglich.

Ich seh mich schon als Filmemacher.

Ich fühl mich nicht nur als reiner ...

Ich bin Filmregisseur.

Aber ich seh mich auch als Autor, weil der Regisseur eben auch kreiert und gestaltet, weildas Drehbuch eben eine Stufe ist.

Und das ist wie ein Organismus, der dann weiterlebt und sich auch verändert.

Die Schauspieler haben Ideen, der Kameramann hat eine Idee.

Und das kommt alles zusammen, das ist lebendig.

Hab meine ersten Kurzfilme selber geschrieben, hab dann Autoren an der Filmhochschulekennengelernt, hab gemerkt, die sind besser, die können das besser.

Hab auch selber gemerkt, mir fehlt bisschen die Muße zum Schreiben.

Also dieses Hinsetzen, diese Disziplin.

Ich bin so ein Teamworker mit Leuten zusammen, hab ich auch die besten Ideen.

Gespräch kommen mir immer die besten Ideen.

Wenn ich alleine sitze, passiert das nicht.

Und deswegen entwickele ich gerne früh mit Autoren.

Ich bin dabei, geb meinen Senf dazu, geb meine Ideen dazu.

Aber meistens die Autoren, mit denen ich arbeite, schreiben.

Man trifft sich wieder, man überlegt wieder und geht weiter.

Oder bei Tage des letzten Schnees hab ich ein Drehbuch angeboten bekommen, in einem frühenStadium, das basiert ja auch auf einem Roman.

Und war sehr begeistert.

Dann haben wir auch noch über ein Jahr das Buch weiterentwickelt.

Ich hab da schon Einfluss genommen.

Aber die Grundkonstruktion, stand auch aufgrund des Romans, bei Schuld sind mir dieanderen, bei meinem Debüt, das war mit der Autorin von null.

sozusagen bis zur Geschichte.

Das ist sehr unterschiedlich.

Ähm ...

Schuld sind immer die anderen, ist mir wahrscheinlich daher immer auch noch derpersönlichste Film auf irgendeine gewisse Art.

Das haben Debuts häufig an sich.

Das ist auch das Schlimme an Debuts, dass die häufig bei vielen Filmkarrieren die bestenFilme der Macher sind ever, weil sie auch roh und ungeschliffen und ohne ...

Die sind einfach mutig und so, ja.

Das war dieser auch.

Ähm ...

Und man sucht häufig wieder nach so was Ähnlichem.

So, was gar nicht so einfach ist.

Aber ich ...

ja.

hat sehr der Bjarne-Mädel-Charakter beeindruckt.

Nämlich der Konflikt, den er hat.

Sorry, Jay gleich bist du dran, deshalb habe ich mich nach der Geschichte so...

Da ist ein Mann, der ist verheiratet mit einer depressiven Frau.

Und die Bedürfnisse, die sich daraus entwickeln, die führen ihn zu den Entscheidungen, dieer trifft, die ihn dann in die Bredouille bringen.

Und das fand ich, weil wir gerade über das Düster geredet haben, Jay und du sagst, ja,wieso Düster?

Das sind ja ganz normale Themen des Lebens.

Und das hat mich total bewegt, weil ich weiß wie das ist mit Familienangehörigenzusammenzuleben, die psychische Erkrankungen haben, eine Depression, eine Manie, Zwangsstörung oder so.

Ich weiß wie sich das anfühlt und ich finde diese Figur wahnsinnig faszinierend, weil ichmich mit der, ich konnte mich mit ihr identifizieren und ich konnte verstehen, warum dieser Mann diese Entscheidung trifft.

Warum der, warum der dieser Frau glaubt, die er da trifft und so weiter und so fort undich will der jetzt nicht spoilern.

Und deshalb hat mich interessiert, wer schreibt diese Stories, weil das finde ich sehrdicht am wirklichen Leben.

Genau das, ja.

Wenn wir gerade dabei sind, kurz, also Gofi ist gerade gesprungen zu Tage des letztenSchnees aus dem Jahr 2019.

Ein ZDF-Fernsehfilm mit Bjarne Mädel, wie erwähnt, und Henry Hübchen.

Und das ist ja sozusagen eine Kommissar-Johannes Fischer-Serie ist daraus jetzt geworden.

Also sprich, du hast noch...

es sind drei Filme draus, drei.

Also ist eine Trilogie, sag ich immer gerne.

Das klingt für mich besser als der hier.

Ja, ne.

Ja, ja.

Du hast quasi drei Mal und ich finde auch tatsächlich den Tage des letzten Schnees, derhat am meisten Wucht.

der, die anderen sind auch gut, gute Dinger, aber Tage des letzten Schnees...

gesehen?

Das Licht in der...

Chapeau Chapeau...

Gut, gut.

Du kannst schon mal zittern, was ich hier noch für Fragen aufwerfen werde.

Aber der hat eine unfassbare Wucht.

Und was mir eigentlich bei so gut wie allen deinen Filmen aufgefallen ist, und es muss...

Eine deiner Handschriften ist es aus Schauspielern und Schauspielerinnen wahnsinnig...

emotionale Performances rauszukitzeln.

finde im deutschen Kino oder deutschen Film ist es, finde ich, Schauspielerei oft garnicht so leicht, weil das tappert manchmal zwischen Oberflächlichkeit und Tumbheit und Overacting hin und her und ab und zu ist es natürlich auch mal gut, aber Also jetzt Respekt, Alter.

Was du da aus Bjarne Mädel oder was Bjarne Mädel dort in Tage des Letzen Schneespräsentiert an einer emotionalen Skala.

Boah, also so habe ich den noch nie gesehen.

Ich meine, ich weiß, dass das ein guter Schauspieler ist.

Überhaupt keine Frage.

Ich liebe den Stromberg Tatort Reiniger und so weiter.

Fantastischer Typ.

Aber du hast dem eine dramatische Rolle gegeben, wo man ihn auch nicht so oft drinnesieht.

Und mann spielt der tief.

Also wie machst du das?

Und bei anderen Filmen ist mir das halt auch aufgefallen.

Also es ist jetzt nicht dieser, wo man sagen könnte, es ist der Schauspieler, sondernSchuld sind immer die anderen.

Meine Güte, was sind das für Performances, die da diese jungen Typen abliefern?

Also wie machst du das?

Das freut mich sehr.

Schauspielarbeit ist mir das Wichtigste, weil das ist die Essenz auch.

Wenn mir jemand sagt, ich mach Schauspielerfilme, hör ich das auch gern.

Weil mir das ist einfach ...

Man sagt ja, stimmt, aber das soll jetzt mein Regieberufsstand gar nicht diskreditieren.

Aber die Hälfte ist Drehbuch und die andere ist Besetzung.

Da ist aber was Wahres dran, das stimmt.

Weil mit nicht guten Schauspielern, da wird das größte Drehbuch wird nicht gut, so, ne?

Ähm, ja, Casting ist natürlich ganz entscheidend.

Also, wen ...

da such ich lange.

Und man hat ja Casterinnen oder Caster, mit denen man auch lange spricht.

Und ich glaub, dass ich ein ganz gutes Gespür hab für welche, ...

die einfach ...

wie soll ich das sagen?

Ein geerdetes Spiel haben.

Also, ein ...

realistisches Spiel.

und die selber tief graben, die Schauspieler.

Da gibt's ja durchaus Unterschiede.

Die guten, alle guten, die ich kenne, graben sehr tief, sind meistens nie zufrieden undfragen sich immer, wie man's noch besser machen kann.

Das ist so meine Erfahrung.

Und das ist ein ganz enges Zusammenspiel zwischen mir und den Schauspielern.

Man redet so viel übers Buch, über jede Line wird gesprochen.

Ich bin da auch immer ganz Ohr, wenn ein Schauspieler eine super Idee hat und sagt, passmal auf, wie wär's, wenn ich diese beiden Sätze einfach weglasse und ich guck ihn einfach nur an und denke, wow, that's it, dann würd ich das sofort machen.

Also immer, mein Instinkt mir sagt, das ist gut, dann mach ich das.

Und das ist auch meine Erfahrung, dass viele Schauspieler wirklich sehr, sehr gute Ideenhaben.

Ich hab Schauspieler erlebt, die haben so ein vollgeskribbeltes Drehbuch wo ich mir denke, Mann, was geht in der Ihren Köpfen ab?

Das ist der Wahnsinn.

Mehr vollgeskribbelt als meins.

Bei mir ist neben den Figuren noch die Kameraeinstellung und der Kram mit dabei.

Deswegen ist auch für Schauspieler die Vorbereitung des A und O.

Also dieses Vorbereiten auf eine Rolle.

Und in dem Moment auch wieder alles vergessen.

Das ist ja die Kunst.

So krass vorbereiten wie geht.

dann vollen Moment sein, alles vergessen.

Jetzt nur hier und da sein.

Und da gibt's keinen da gibt's keinen Zaubertrick, ne?

Das ist ...

Ich frag mich das auch immer selber, wie das geht, weil das ist entsteht halt einfach, ja?

Das ist eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem ...

mit dem Buch, mit der Thematik, um was es geht, wie Menschen wirklich sind unter derOberfläche, wie sie ...

wie halt auch die eigene Lebenserfahrung ist.

Und wenn sich das im Idealfall deckt von den Spielern und mir, dann kann man da tief gehensozusagen, ja?

Ja.

das klingt jetzt so, als ob beim Casting sagst du, Bjarne Mädel kann das.

Aber wie gesagt, so häufig wie das bei deinen Filmen auftaucht, glaubwürdige...

sehr dramatische Performances.

Auch bei Schuld sind immer die anderen, wie gesagt, diese beiden jungen Typen und auch dieMutter.

Die Sozialarbeiterin da, Julia Brändler Julia Brändler genau, die ist ja schon auch relativ erfahren.

Aber diese beiden jungen Typen, der Tobias und der Ben, also Ben vor allen Dingen, derHauptcharakter.

dem...

Das ist ja Edin Hasanovic, der hatte eine deutsche Filmpreisnominierung für den Film.

Der ist ja danach sehr bekannt geworden.

Den kennt man in Deutschland auch.

Der ist mittlerweile ein sehr bekanntes Gesicht.

In Kino, Fernsehen, Moderator.

Ich glaube, er hat sogar eine Sendung auf ZDF jetzt.

So eine Nightshow oder so.

Genau, der ist auch so ein Multitalent.

Genau, das war ...

Ja, ich sag mal so, was wichtig ist, das ist eigentlich ...

Was noch wichtig ist, ist einfach, dass du als Regisseur oder Regisseurin einen Raumschaffst.

Einen Raum für die ganzen Spieler, dass sie ...

dass sie sich frei fühlen, dass sie sich sicher fühlen.

So, das ist voll wichtig.

Also, die Die müssen das ...

Und dass sie dir vertrauen, natürlich.

Ich mach viele Treffen mit Schauspielern, das ist mir fast wichtiger als Proben imVorfeld, weil Proben nimmt auch immer schon was weg von dem Moment, den man sucht.

Eher länger sprechen, den anderen kennenlernen, über die Rolle sprechen.

Manchmal auch nur übers Leben sprechen, man merkt da schon einiges.

Und dann einfach beim Drehen, und der Zeitdruck ist ja enorm, den man halt mittlerweile,es wird immer krasser, nicht nur hier, sondern auch bei internationalen Produktionen, ich noch nicht gemacht hab, aber das weiß ich, da ...

Der Zeitdruck ist immer hoch beim Drehen.

Drehen kostet viel Geld.

Aber man muss im Prinzip eine ganz ruhige Atmosphäre schaffen, in der die sich sicherfühlen.

Und wenn sie das Gefühl haben, da ist jemand, der weiß, was er tut, und der sieht mich,der sieht auch, wenn was gut ist oder nicht, dann trauen die sich auch mehr.

Das ist ...

Ich glaube, im Deutschen, das hat mir auch mal ein Schauspieler gesagt, ganz oft hab ichdas Gefühl, ich muss mich selber kontrollieren.

Weil die Regie mir nicht das Gefühl gibt ...

dass sie es im Griff hat, sozusagen.

Und dann, und er meint, Schauspieler, die sich selber kontrollieren, dann ist Handbremse.

Das ist dann so, ich mach die 50 Prozent, okay sind, die reichen dann für vieledurchschnittliche Filme, die es nicht nur in Deutschland gibt, sondern überall.

Wir sehen ja auch aus dem Ausland, vor allem aus Amerika, immer nur die Top-Top-Top undnicht den Durchschnittsquark.

Deswegen ist der Vergleich auch immer hinkt ein bisschen, wenn wir deutsche Fernsehfilmemit den amerikanischen Top-Produktion vergleichen.

Das muss man auch sehen.

Aber das ist, glaub ich, ...

Deswegen, aber das hängt am Stoff.

Wenn es ein Stoff ist, wo man sich voll kommitten kann, da geh ich voll rein.

Ja?

Auch der Schauspieler Ben geht voll rein.

Die Friederike Becht bei diesem Kind plötzlich so still, die geht voll rein.

da gibt's einfach was zu spielen, das geht um echt krasses Thema, was so reinhaut.

Da will man nicht ...

Aber es gibt, glaub ich, viele Filme, das liegt auch an den Büchern dann, die sind so,warum soll ich mich hier völlig verausgaben?

Für quasi so einen, blöd gesagt, so einen Quark.

Und ich glaub, viele merken, wenn ich hier nur so bisschen so mache, das reicht ja fürDurchschnitt, das reicht auch sozusagen.

Und deswegen gibt es ja auch viele, ich kenn so viele Schauspielkollegen und Kolleginnen...

die lechzen nach guten Büchern oder nach tollen Projekten, die sie aber gar nicht kriegen.

Dann ist auch die Frage irgendwann, dann dreh ich mal hier was, was dann vielleicht nichtso spannend ist.

Aber ich mach's halt.

Aber das ist halt ...

Man braucht den Stoff um auch sich ...

Deswegen such ich diesen Stoff, dass man sich voll reinwerfen kann.

Aber da muss es halt um was gehen.

Also, ...

Es geht auch für mich nicht.

Ich weiß gar nicht, wie ich einen Stoff ...

der so leicht plätschend vor sich hingeht, ich wüsste gar nicht, wie ich da rangehen soll.

Wenn's nicht ...

Und das stimmt schon bei mir, ums volle Ganze geht, um Leben und Tod, um unser ...

alles oder nichts sozusagen, ja?

Weil das ...

alles andere kickt mich auch nicht so.

Und das muss nicht immer Mord und Totschlag sein.

Also, es gibt ja auch wunderbare Filme über eine zerrüttete Ehe, die so weh tut.

Da gab's auf Netflix diesen Marriage Story mit Scarlett Johansson und ...

Dem anderen tollen Schauspieler, da waren so krasse Szenen bei, wo ich dachte, wo man so,boah, was in Partnerschaften möglich ist, das tut so, so, so, so weh.

Und das waren gut situierte New Yorker Pärchen.

ne?

Aber genau, und das haut auch rein.

Aber dafür muss man bereit sein, glaub ich, auch selber in seine Verletzlichkeit und auchin seine Abgründe reinzuschauen.

glaub ich, ...

Sonst funktioniert das nicht.

Also, das ist meine Erfahrung.

Deswegen muss es auch immer ein Stoff sein, der mir weh tut auch.

Auf eine gewisse Art muss mir selber auch wehtun beim Machen.

Sonst trifft er keinen Kern bei mir.

Sagst du eigentlich Action oder Bitte?

Nee, das hab ich von meinem allerersten Praktikum gelernt.

hier, anscheinend ist das sogar richtig.

Ich weiß nicht, das mittlerweile noch so ist, aber man sagt hier und bitte.

ist so ...

Action ist so ...

ist halt amerikanisch und macht so bisschen Eindruck, ich mach hier einen auf großerMacker.

Ich glaub, in Deutschland macht das so gut wie keiner.

Genau, ja, ich glaube auch nicht.

wir haben ja mal mit Super 2 bei so einer ZDF-Kinderkanal-Comedy-Serie mitgemacht.

Die Flop Show hieß die und als wir da mitmachen, war so unsere erste Fernseherfahrung unddann der Regisseur immer sagte, und bitte.

und wir dachten halt jetzt hier und action aber dann habe ich gemeint okay als inDeutschland und fürs ZDF ist das natürlich aber es ist allgemein in Deutschland so dass ja genau das hat mich nämlich immer schon mal interessiert aber eben zu dem Punkt wollte ichnoch sagen es hat mich was du gerade sagt es hat mich so ein bisschen an Robert De Niro erinnert so die ersten Robert De Niro Filme oder sagen wir mal die die Filme seiner erstenDekade sind ja auch so wahnsinnig intensiv das spielt ja Wahnsinnsdinger und so.

Und dann später in seiner Karriere, da hatte ich irgendwie das Gefühl, ja jetzt geht esdarum, die Miete zu bezahlen und er hat nicht mehr so richtig Bock.

Dann wird das alles seichter und irgendwie oder vielleicht liegt es auch daran, dass ihmnichts mehr Dolles angeboten ist.

ist es manchmal so, dass man dann, man, dass man oder mit Rocky Balboa zu sprechen, dasAuge des Tigers verliert, also wenn man zu lange im Geschäft ist?

Na ja, das kann ...

Das weiß ich nicht.

Das ist, glaub ich, sehr, unterschiedlich.

die Lebenswege von verschiedenen ...

im Filmbereich, was da ...

Also, man sich jetzt ...

Den ich ja ...

Den halten ja viele für den allerbesten Schauspieler aller Zeiten.

Daniel Day-Lewis, der ja leider den Beruf an den Nagel ...

Der hat ja immer ...

Das ist quasi Commitment in Also, in Reihen ...

ich mein ...

Das ist so ...

Der hat ja da nicht nachgelassen.

So, bei seinen Filmen.

Der hat ja eigentlich nur gute Filme gemacht.

Oder nur sehr intensive, immer-immersive Filme letzten Endes auch.

Ich weiß nicht, das sicherlich ...

Es ist auch okay, einen Film zu machen, um Geld zu verdienen.

Das würde ich auch nie jemandem vorwerfen.

Genau, auch bei Schauspielern.

Ich versuch das auch zu vermeiden.

Und bin jetzt in einer Situation, wo ich mir das auch ganz gut aussuchen kann.

Trotzdem gleichzeitig sehr gute Drehbücher sind sehr rar.

Ich glaube, überall.

Nicht nur hier, sondern das ist sehr schwer.

wenn man ...

Man schafft es meistens nur, wenn man auch früh mit dabei ist.

Ich lese ja auch viele Sachen, die relativ weit sind.

Manchmal frage ich mich, warum haben die ein Greenlight?

Das ist doch Kraut und Rüben teilweise.

Oder die wissen selber noch nicht genau, wo hingehen soll.

Das gehört auch zum Geschäft ein bisschen.

Es gibt so viele tolle Projekte, die nicht finanziert werden.

Und viele, wo man denkt, warum werden die jetzt gedreht?

Warum kriegen die das Geld, dass die gedreht werden?

Das gehört dazu.

Und wie erklärt sich das?

Weil das fragen wir Filmfreunde uns ja auch.

Warum wurde dieser Film gedreht?

What?

Naja, es ist halt auch eine große Industrie.

Also in Amerika noch mal eine viel größere, ein Weltmarkt.

Also der angloamerikanische Raum, sag ich mal.

Die Engländer zähle ich da voll mit dazu.

Und in Deutschland ist halt der Fernsehmarkt sehr groß.

Das ist auch der Grund, warum in Deutschland einfach der Fernsehfilm viel dominanter istals der Kinofilm.

weil's da einfach ...

Letzten Endes gibt's da wahnsinnig ...

Allein durch ARD und ZDF ist da ein großes Volumen.

Und natürlich wollen die ...

Die Sender wollen Quote machen, ne?

Das ist ja auch legitim.

Wenn das keiner mehr guckt, gibt's mehr Aufschrei, warum man dafür Geld zahlen soll.

Und es haben ...

Das ist ...

Es haben auch häufig Filme, die sehr leicht sind, die eben nicht so tief bohren, eine hoheQuote.

Ähm, und ...

damit das ...

Und deswegen entstehen die dann auch.

Und das ist auch völlig legitim, genauso wie Popcornkino, und ich mir das auch gern malreinpfeife.

Aber persönlich, also, wenn ich mich zwei Jahre mit dem Film beschäftige, muss das einersein, nicht nach fünf Minuten wieder aus dem Kopf ist, sondern der möglichst nachhallt und eben eher Fragen stellt, als Antworten zu geben.

So, das hab ich, glaub ich, im Laufe meiner ...

Das wird mir immer wichtiger.

Da ist mir dann letzten Endes ...

Natürlich will ich, dass viele Leute das sehen.

Jeder Regisseur lügt, der sagt, ich mach den Film nur für mich oder für ein paar Spezies.

Natürlich will man, dass das viele Leute sehen und erreichen.

Aber mein oberstes Ziel, oder es ist nicht gut, glaube ich, wenn das oberste Ziel ist,möglichst viele Leute zu erreichen.

Oder möglichst Masse zu machen, weil das immer den Kompromiss ...

Das ist ja das, dann in so großen Besprechungen, wenn ganz viele mitreden, wir müssen aufdie achten, auf die achten, und dann wird das lauwarmes Zeug.

Das ist so.

Und so was konsequent durchschießt und auch weh tut und manche verprellt, da haben haltviele ...

In Deutschland können das Redaktionen sein oder Filmförderungen, aber in Amerika sind dasStudiobosse.

Das ist überall letzten Endes so, oh, wir wollen die nicht verschrecken, also lass eslieber so machen.

Und man muss halt ...

Da muss man als Filmemacher einfach versuchen, möglichst konsequent zu sagen, nee, ichwill das unbedingt so, und versuchen, das durchzuboxen.

So.

Ja.

ist vorgekommen, dass dir eine Geschichte untergekommen ist und du hast gesagt, die würdeich echt gerne machen, die ist super.

Und dann hast du dafür aber keine Finanzierung gegeben oder haben andere Voraussetzungennicht gestimmt und dann ging das eben leider nicht.

Also gibt es solche Fälle?

passiert viel häufiger, als das Film zustande kommt.

Ja.

Das ist ...

Ja.

Ja, ja, aber das ist ...

Das ist so ...

wirklich glaubst?

Ja dann, äh, rennst du denn?

Hahaha.

Ja klar, genau.

muss man ...

Also, der Rat ist eigentlich, den haben wir schon in der Filmhochschule immer, Leute,entwickelt mehrere Projekte gleichzeitig.

Weil es wird ...

Also, wenn du nur auf ein Pferd setzt, die Wahrscheinlichkeit ist immer groß, dass das ...

entweder nicht gefördert wird oder dass es ewig in so einer Schleife ...

Entwicklungshölle, das gibt's ja auch, Auch wieder nicht nur hier, auch Scorsese hat, wasweiß ich, für irgendeinen Film 15 Jahre gebraucht oder noch mehr.

Also, das ist ...

hängt nicht letzten Endes ...

viel Budget oder wenig Budget, ist einfach ...

Grundsätzlich ist ein Film teuer.

Hier ist er billiger als in Amerika, aber trotzdem ist das dann viel Geld hier.

Und man muss viele Leute überzeugen.

Das ist was anderes, als wenn ich ein Lied schreibe.

Da unterscheidet es sich von vielen anderen Künsten, dass du wahnsinnig viele Leuteüberzeugen musst.

Und dann quasi ...

dann was Originäres zu machen, was nicht so ...

Jetzt muss aber wirklich jeder in der hintersten Reihe es verstehen.

Das ...

genau.

Das ist die Kunst sozusagen.

Letzten Endes muss man auch immer eine universelle Geschichte erzählen.

sind alle meine Filme auch.

Mit dem Schuld sind immer die anderen.

Ich war in Shanghai, war in Sao Paulo, war in Russland sogar damals.

Das hat überall funktioniert, weil Schuld und Vergebung und Täter- schaft und diese ganzenDinge sind natürlich universelle Themen.

Und deswegen finde ich, Film ist ja eine universelle Sprache.

Und das war halt so toll auch da zu sehen, dass das überall Leute bewegt.

Man muss in Deutschland immer Leute ...

Das funktioniert, weil die Leute lassen sich ansprechen von schweren Themen.

Es ist nur eher häufig die Verkaufsstrategie.

Ich hatte für Schuld ...

damals Testscreenings.

Der lief dann auch nur in 13, 14 Kinos, das war so ein kleiner Verleih.

Da kamen viele raus, die sagten, aufgrund dieser Lockline: Typ ist im Gefängnis und kommtdann in so einen freien Vollzug.

Hätte ich ...

so deutsches Sozialdrama.

Aber wäre ich nicht reingegangen.

Aber jetzt, wo ich den gesehen hab, der ist ja voll fantastisch.

Das hört man ganz oft.

Das heißt, Problem sind nicht die Filme an sich.

Es gibt viele deutsche, tolle deutsche Filme, Fernsehfilme, Kinofilme.

Sie werden häufig nicht gesehen oder zu wenig gesehen, weil sie eben nicht so promotedwerden.

Weil sie nicht so ...

Der Verkauf davon, oder wie man es gut anteasern kann, das ist ...

Das ist auch eine Frage des Geldes wiederum.

Da stecken die Amis viel mehr Kohle rein, wenn sie an was glauben.

Das ist hier in Deutschland leider so ein Hinkefuß dann.

Weil viele Es gibt tolle Kinofilme, da gucken 2000 Zuschauer im Kino, dann wird der nachts0.30 Uhr im SWR oder wo auch immer versendet.

Und dann war's das.

Und man kennt ihn einfach nicht.

So, ja.

Da hatte ich mit Schuld sind immer die anderen Glück, dass zumindest die Branche, diewerden Preise, bekommt man Aufmerksamkeit.

Das gehört auch dazu, dass man Aufmerksamkeit durch Filmfestivals, durch Preise bekommt.

Das hilft dann schon.

Trotzdem ist es ein Film, wenn ich hier die Straße entlanggehe, den keine Sau.

In der Filmbranche kennen den schon relativ viele.

Das hilft dann auch für Folgeprojekte.

Auch Schauspieler sagen, du hast den Film gemacht, dir würd ich gern arbeiten.

Dass die Branche das sieht, schon auch wichtig, wenn man anfängt.

Aber ich mach mir keine Illusionen, das breit ...

Das hört ja auch bisschen auf, dieses Starsystem in Deutschland zumindest.

Wen gibt's da noch so, ne?

Das gibt's nicht mehr so viel.

Ist mir aber auch nicht wichtig, mir sind tolle Filme wichtig mit tollen Schauspielern.

Ob die jetzt die ganze Straße kennt oder nicht, mir Wurst.

Wenn der Film reinhaut, dann ist es gut.

Haha.

wie waren das?

Also, Schuld sind immer die anderen.

Dein Debüt, du hast es gerade ja schon umrissen.

Und ich finde, so viel kann man schon sagen.

Ein jugendlicher Gewalt.

Täter kommt ins Gefängnis, kommt dann in den offenen Vollzug.

Übrigens schön, dass du im Abspann Tobias Merkle erwähnt hast.

Meine Frau hat mit ihm studiert, ist ein guter Freund von uns, der ja so einen offenenVollzug tatsächlich leitet.

Also sprich, daran habe ich gemerkt, das habe ich mir gedacht.

Das habe ich mir gedacht.

das war eigentlich, da ist die Idee entstanden, als wir diese Einrichtung gesehen haben.

Genau das habe ich, ich hinten die Danksagungen sah.

Und übrigens, schon als sie, das heißt in deinem Film ja anders, da heißt es ja Waldhausoder sowas, ich weiß es nicht mehr, schon als sie da so hinfahren, habe ich gedacht...

Das erinnert mich doch jetzt an das Seehaus von meinem Freund Tobias.

Und bei dem ganzen Ding habe ich gedacht, und dann sehe ich hinten raus seinen Namen unddenke, ja der Fuchs, der Lars hier, der kennt dann auch die richtigen Leute.

Egal, was ich fragen wollte war...

wir da kennengelernt.

Wir hatten das Interesse, die was zu machen, die gefragt, dann waren vor Ort.

waren noch mit den Schauspielern da, die haben da ein, zwei Tage auch mit denen Tageverbracht, da ...

Genau, das wird alles dazu beigetragen, dass auch diese hilfreichen Hinweise, Runde, alldas haben wir ja ...

Das war total von denen inspiriert.

Ich bin auch sehr dankbar, dass die uns da so haben recherchieren lassen.

Das, glaub ich, ist bei allen guten Filmen, oder bei manchem braucht man's nicht so, beiTage des letzten Schnees.

Weil es halt in einer bekannteren Welt spielt.

Der eine ist Banker, der andere ...

Da spielen die Berufe oder diese ...

Das sind halt so bisschen Leute wie du und ich sozusagen.

Aber in so einem speziellen Fall muss man Recherche betreiben.

Das wird man immer im Film spüren, wie ernsthaft ist der da auch auf Menschen zugegangen?

Hat man sich auch Geschichten angehört?

Da waren auch Jungs ...

Die waren voll beeindruckt der Edin und die ganzen Jungs, die die erlebt haben, die warenvöllig ...

Weil die wussten, was haben die genau gemacht, aber die haben schon was auf dem Kerbholz...

Das wird nicht nur ein Fahrraddiebstahl gewesen sein.

Das hat sie schon schwer beeindruckt, mit denen live zwei Tage zu verbringen.

Ich hab den auch nachher gezeigt im im ...

Seehaus, Film.

Und die waren auch ...

die waren, glaub ich ...

Naja, ich glaub, dem Tobias Merkel war es ein bisschen viel ...

Subkultur dann doch, die sie ja da eigentlich im freien Vollzug ...

ausmerzen wollen.

Aber ehrlich gesagt, ich glaub, die gibt's da auch.

Also, die ist natürlich nicht so extrem wie im wirklichen Knast so.

Und das ist ja auch gut an der Einrichtung.

Wir uh wollten ja keine Abrechnung mit so einer Art von freien Vollzug.

Im Gegenteil, wir wollten das zeigen, dass die da eine tolle Arbeit machen und sichwirklich intensiv mit den Leuten beschäftigen.

Aber dass da natürlich trotzdem Dinge passieren, die eben uns ...

die die nicht mitkriegen und so.

Machen wir uns nichts vor, das passiert ja auch.

Und das macht's ja dann auch erzählenswert und spannend sozusagen.

Genau.

Aber ...

das fand ich übrigens unglaublich stark zu beobachten, wie dieser gewalttätige Ben,eigentlich nichts anderes kann, als so in seinen Panzer anzuziehen und zu sagen, fick dich, ich rede nicht mit Sozialarbeitern und so.

Und wie dann die erste Konfrontation noch in der Zelle stattfindet mit dem Sozialarbeiter.

Und dieses, dieses irgendwie auch furchteinflößende Gebaren von so einem jungen Mann, dernichts anderes kennt, als zuzuschlagen.

Wie das sich im Lauf des Films mehr und mehr aufweicht wie wie mehr und mehr auch zumVorschauen kommt wer der Mensch in diesem hat in dieser harten Schale ist und was für Sehnsüchte der in Wirklichkeit auch hat und so das ist Wenn ich das erzähle mag man denkenklingt ein bisschen kitschig aber das ist kein Meter kitschig sondern das ist faszinierend und irgendwie auch wirklich total dramatisch das zu beobachten wie diese Entwicklung vonstatten geht und Total glaubwürdig.

hat mich, hat mich, das hat mich begeistert, muss ich sagen.

Wobei ich den anderen Konflikt sogar echt noch spannender finde, nämlich, also das kannman denke ich spoilern, dass die Sozialarbeiterinnen, ja genau, ja ja genau, ja es ist immer so, genau.

Aber man kann ihn gerade in der ZDF im Mediathek sehen, deswegen Gofi den solltest duunbedingt mediatheksmäßig verlinken.

Weil der lohnt sich sehr.

Aber was ich sagen wollte, der andere Konflikt, der auch derselbe ist, dass quasi er dortin diesen offenen Vollzug kommt und eine der Sozialarbeiterinnen ist eines seiner Opfer, weiß es aber nicht, weil er eine Maske trug.

Übrigens, nur kurz bevor ich es vergesse, du hast immer In jedem deiner Filme saugute erste Einstellungen.

Also so wie man bei einem Roman Autoren sagte, der erste Satz ist der wichtigste.

Deine ersten Einstellungen, sind immer, also die sind immer on the point.

Wirklich Lars.

Hammer.

meine Synapsen machen gerade Plink Plon Plon.

Deswegen springe ich gerade hin und her.

Aber was ich sagen wollte, dieser Konflikt.

Als sie dann merkt, der, der mich vermöbelt hat, ausgeraubt hat und mein ungeborenes Kindauf dem Gewissen hat, der ist jetzt hier.

Und vorher sprechen die ja immer über Täter-Opfer-Ausgleich.

Und plötzlich, und plötzlich sind sie, ist sie diejenige, die sich diesem Gedanken stellenmuss.

Und das ist so intens und so intensiv.

Und ich finde, dort gehst du eben keine...

Du kürzt nicht ab.

Und am Ende kommt es ja auch nicht dazu.

Also es ist irgendwie diese Unmöglichkeit dieser Forderung.

Jetzt tritt mal deinen Täter gegenüber, so wie der Papst.

Und verzeihe den mal.

Wird in diesem Film...

so deutlich wie schwierig das ist.

Und sogar auch von der anderen Seite, von der Täterseite.

Also das machst du mit diesem Film so wahnsinnig fassbar.

Ja genau, das fand ich unfassbar intens.

Ich habe am Ende...

Ich hätte ja gedacht, es löst sich dann auf, aber es löst sich nicht auf.

Ja, das war auch ...

Aber glaub, hat dem Film tatsächlich ...

Gab übrigens, das war für uns auch ein Prozess, gab Szenen im Buch, die noch weitergingen.

Also, und die etwas mehr ...

Wie soll man sagen?

Versöhnung klingt so kitschig tatsächlich.

Aber die etwas mehr zusammengeführt haben.

Und das ist dann im Schnitt entstanden.

Dass wir gesagt haben, pass mal auf, wir müssen hier enden.

Das ist A, das ist größte Ende.

Und es ist vor allen Dingen, das das ehrlichste Ende.

Ja genau.

ist das ehrlichste Ende, auch wenn's megawehltut.

Auch wenn's sehr wehtut, aber alles andere macht im Prinzip dann wieder das kaputt, wasdavor wir jetzt gezeigt haben und aufgebaut haben.

Und das sind auch Dinge, das ist ja häufig so, dass man auch mehrere Szenen hat, die manauch teilweise gedreht hat, wo man merkt, nee, lass die weglassen, es ist stärker ohne die.

euch nicht.

Das war das, was mich auch gepackt Was klar gemacht hat, dass es viel leichter ist, derTheorie sozusagen über Vergebung und über Täter-Opfer-Ausgleich und so zu sprechen.

Und dass es eine ganz, ganz andere Sache ist, wenn das plötzlich dein eigenes Problem ist.

Wenn du plötzlich persönlich betroffen bist.

Und da fand ich das Scheitern, da fand ich das Scheitern, Dass gerade die Leute, die das Angebot schaffen, damit das zustande kommt, dass die anihrem eigenen Problem scheitern, das fand ich eine unglaublich starke Aussage.

Es hat mir wehgetan, muss ich sagen, dass der Film an dieser Stelle aufhört undgleichzeitig habe ich noch während das die Szene lief gedacht, jetzt muss er eigentlich damit aufhören.

Das ist die stärkere Aussage tatsächlich.

auch, weil er dann im Kopf weitergeht.

Ich glaub, gute Filme, gehen dann immer ...

die lassen dich dann nicht los.

Und wenn sie dir zu sehr ...

Es gibt natürlich auch tolle Filme, die eine schöne Lösung haben.

Das ist natürlich immer ein schönes Gefühl.

sie sind dann auch weg.

Oder man kann sich leichter verabschieden.

Aber der bohrt sich rein und ...

das war ...

Da gab auch Diskussionen natürlich dann.

Also, waren ...

Wer hat darüber diskutiert?

Im Team selbst oder dann auch in der ...

ja, doch, doch, doch.

Also, wollen wir das wirklich so enden lassen und so?

Das ist ja dann Schnitt, Drehbuch, Ich, Regie, da waren ja auch Sender dabei, da redet mandann drüber.

das war ...

Letztendlich, wenn etwas so stark ist, dann überzeugt so.

Also, am Ende waren alle happy.

Und als der dann natürlich auch so viel Aufmerksamkeit bekommen hat, dann fühlt man sichnatürlich auch bestätigt.

Man muss immer aufpassen, dass man sich davon nicht abhängig macht.

Sondern dass man sagt, ich will den so erzählen, auch wenn er keine Preise gewinnt.

Ich kann das aber verstehen.

habe manchmal keine Ahnung.

Ich schreibe eine Geschichte.

Ich lese die irgendwann mal vor und beim Vorlesen kann es mir passieren dass ich denke, naso gut ist die jetzt vielleicht doch nicht, wie ich das vor zwei Wochen gedacht habe.

Und wenn dann jemand zu mir sagt, boah, fand ich die stark.

Also, die hat mich so tief gerührt.

Also, so eine geile Geschichte.

Dann denke ich auch, okay, wahrscheinlich ist sie doch gar nicht mal so schlecht.

Also, hat ja einen Einfluss.

Welche Resonanz etwas erzeugt, hat ja irgendwie schon noch einen Einfluss auf die eigeneBewertung der Dinge.

Absolut.

Deswegen, auch wenn man ein Buch entwickelt und dann gibt's das erste Mal zu Produzentenraus oder Reaktionen, dann ist natürlich super spannend und es beeinflusst einen, wie die reagieren.

Auch wenn man manchmal sagt, vielleicht ist das nicht der Geschmack, da gibt's ja so vieleAbstufungen.

Aber wenn einer sagt, wow, das hat mich voll begeistert, dann ist mir egal, was derjenigefür einen Geschmack hat, dann macht das was mit einem.

Ja, klar.

Wie viel Budget gibt es denn in Deutschland für so einen Fernsehfilm?

Wie hoch sind denn die Budgets da?

Das darf man, glaub ich, sagen, weil das so ein Standard ist.

Also, das ist ja unterschiedlich, da die Kosten steigen.

Oder das Problem ist eher, die Kosten steigen und die Budgets bleiben gleich.

Was faktisch dann weniger Budgets.

Ich sag mal, so normaler Fernsehfilm, was jetzt auch so ein Tatort ist.

Das sind ja alles immer 90 Minuten.

Hm.

In der Regel, wenn sie jetzt nicht historisch sind, dann brauchen wir mehr Geld.

Oder Action, was es in Deutschland fast gar nicht gibt, weil es auch immer teuer ist undaufwendig und so, hat man so circa knapp zwei Millionen.

Also 1,8, 1,9, 2 so ungefähr.

...

Nee, nee, nee.

Das hört sich jetzt immer für Laien natürlich nach viel Geld an, über die Hälfte ist schonmal nur alle Leute bezahlt, die einfach mitmachen.

Ja, und da geht's jetzt nicht um Leute, die Natürlich, bekanntere Schauspieler kriegenschon, werden recht gut bezahlt, aber ein Fahrer oder ein Tonassistent, der kriegt auch nicht mehr als jetzt der Bäcker um die Ecke, also, also ...

Nur, dass man da die Verhältnisse kennt.

Das sind keine Berufe, wo man reich wird.

Genau, das ist so ungefähr.

das klingt nach viel, aber wenn man weiß, wie so internationale Budgets sind, jetzt auchjetzt, und ich meine jetzt nicht so 100 Millionen Dollar Budgets, aber zwei Millionen ist da quasi nichts.

das ist schon wow.

Und davon muss das ganze Ding finanziert Wie viele Drehtage hat man für so einenFernsehfilm?

das wird ja auch immer weniger.

Oder man muss dafür kämpfen.

Ich hatte bei Schuld sind immer die anderen, gut, Debut ist immer ein bisschen Ausnahme,weil da arbeiten, gerade beim Abschlussfilm, arbeiten eigentlich alle Gewerke fast für ...

Also, alle, von der Filmschule sind, keine, da hab ich keinen Cent verdient.

Und die Schauspieler, das ist aber auch so bei sehr ...

Filmen, die wenig Geld haben, wenn man genügend Leute überredet, ob die dafür ...

100 Euro am Tag mitmachen oder so, sag ich mal, ja, dann dann zahlt man da halt wenig unddann kann man das Budget unten halten.

Deswegen hatten wir da, glaub ich, sogar 28 Drehtage.

kann man sich im Fernsehen gar nicht mehr vorstellen.

Heute, ich beim Fernsehfilm 23 Drehtage hab, ist das viel.

Ich hatte jetzt meinen allerersten mit 21, was ich auch fast mich geweigert hab zu machen,aber ...

da das halt schon so fast ...

normal ist ...

haben wir es gemacht und gut hinbekommen, weil es ein super Team war.

das ist schon Gerocke dann sozusagen.

Und dann, wenn man tolle Einstellungen machen will, besondere Einstellungen,Plansequenzen, Action, das sind die Sachen, die dann als Erstes leiden.

Und das ist, glaub ich, ein, vieles so im ...

Standard ...

Ich such mir auch immer gute Kameraleute, das ist auch wichtig, dass man eine besondereBildsprache hat.

Weil Film ist letzten Endes ja ein Bildmedium.

Und ...

Vieles sieht ...

Ich weiß genau, wie das passiert.

Weil wenn Zeitdruck ist, die einfachste Variante ist Schuss Gegenschuss.

Also ...

Schnipp, Schnapp.

Das reicht für eine Szene letzten Endes.

wenn da zwei Leute ...

Oder wenn mehr sind, dann macht man noch mehr.

Aber man kann auch zwei Leute in ein Frame.

Und ...

Vieles sieht halt genau so aus.

Im deutschen Fernsehen.

Schuss Gegenschuss.

Nah, nah, bumms.

Das ist halt ...

Auf Dauer, das kann man mal machen ist das sehr lame.

Und das ist halt standardisiert.

Und das ist aber aufgrund der Zeit manchmal ...

Es gibt auch Leute, es gibt auch genug, was lieblos weggedreht wird, so wie in Massenwarehalt, so passiert.

Aber die, die anspruchsvoller arbeiten, versuchen natürlich, das Maximum rauszuholen.

Da muss man sich echt strecken, das hinzubekommen.

Und da gibt's immer Sachen, die ich gerne noch mehr gemacht hätte, die aber nicht mehrdrin waren.

Und da muss man auch wissen, in welchen Szenen Nehm ich mir mehr Zeit, das muss besonders werden.

Dafür müssen aber andere Szenen relativ unaufwendig passieren.

Ähm, genau.

In den beiden Filmen, ich gesehen habe, ist mir aufgefallen, dass die Kamera ziemlich oftin der Hand gehalten wird.

Hatte ich den Eindruck.

Ist das normal?

Ist das eine normale Arbeitsweise im Fernsehfilm?

Das ist individuell.

Ich mag das sehr gerne, weil das für mich immer so was sehr Atmendes, Lebendiges hat.

Es gibt auch großartige Filme, die nur statische Einstellungen haben.

Aber die meisten, die mich wirklich voll geflasht haben, oder sind häufig, welche, die mitso einer, sag mal, vibrierenden Handkamera, manchmal auch so was Unmittelbares, manchmal auch, schwenkst so mit, manchmal merkt man auch, ist nicht so korrekt, aber die Emotionist grad so stark, bleiben dabei.

Wir sind jetzt echt dabei, das passiert jetzt gerade, wird dadurch, finde ich, häufig nochmehr ...

ja, übertragen.

Und das ist aber völliger Unterschied.

Das ist auch, muss ich tatsächlich sagen, da hat mir noch nie, bei keinem einzigen, selbstbei der Serie, ich hab ja auch bisschen Vorabendserie, das war erste Mal Geld verdient, das war dann auch schön und hat auch Spaß gemacht.

war total tolle Erfahrung, waren auch total nette Leute.

Da haben wir auch so bisschen rumexperimentiert.

Das war dann dieselbe Kameramann von meinem Debüt, nur mit der Hand gemacht, die eine nur gefahren.

Das ist auch ein tolles Spielfeld, um auszuprobieren, wenn es sich darum geht, man mussden ins Kino bringen, was denken die Leute?

Man kann einfach mal, ist eine Vorabendserie, wenn das nicht so gut wird, ist das nicht soganz so schlimm sozusagen.

Und ähm, genau.

Aber das ist, ich mag Handkamera sehr, sehr gerne.

Handkamera ist ja auch teilweise, manche merken, also Manche merken das gar nicht.

Man kann auch eine ruhige Handkamera, die eher, wenn dann viel Bewegung ist.

Und sie ist halt sehr flexibel.

Jaja.

Aber klar, war die körperliche Bewegung, die war ganz, ganz leicht zu spüren.

ist mir einfach aufgefallen.

Und es ist bei emotionalen Szenen ein riesiger Vorteil, wenn du auch bisschen reagierenwillst auf den Schauspieler.

Der Schauspieler freut sich immer, wenn er weiß, ich muss nicht nur hier stehen bleibenund hier mal alles, sondern ich hab einen gewissen Freiraum.

Kein Schauspieler wird sagen, nee, sag mir genau, wo ich stehen will.

Die lieben das.

Dem muss man eher sagen, da ist die Bildkante.

Wenn du dahin läufst, kannst du spielen, was du willst, das sehen wir nicht mehr.

Aber, ähm, genau, dass, äh, diese Flexibilität und, das ist eigentlich nicht mein Grund,aber ich glaube, das ist ein Grund, warum sie auch viel eingesetzt wird, du bist sehr schnell.

Du musst nicht auf ein Stativ oder auf Dolly, auf eine Schiene, also wer, wer, wer, alsoSchiene hab ich jetzt, ich hab jetzt gerade einen Film abgedreht.

Da haben wir vielleicht fünfmal eine Schiene gelegt oder so, ne?

Also nicht oft so.

Ansonsten Hand.

Manchmal auch Stativ, aber auch selten, aber fast, fast alles Hand.

Und genau, das ist aber ein stilistisches Mittel.

das würde ich immer sagen, ist wie bei welchen Pinsel nimmst du, sozusagen.

Kannst auch so ein Tableaus machen.

Almodómar macht ja auch solche schönen großen Bilder, die dann wo dann lange eineEinstellung hält.

Das ist auch hohe Kunst.

Er fordert eigentlich dann auch mehr Probe, weil bei einer Hand mit mehreren Einstellungen...

Hast du im Schnitt viele Möglichkeiten?

Und wenn so Tableaus, die müssen voll sitzen sozusagen, das musst du viel proben.

Die sind mitunter...

...dauert die eine ein schon länger, als wenn ich drei mit der Hand mache.

So, das ist...

genau.

das ist so irre, ne?

Wo wir jetzt gerade bei diesem Thema sind, bei Plötzlich so still, dann einem Film aus demJahr 2020, die ...

...

Also, das war ja für mich ein schier unerträglicher Film.

Ich hab ja auch ein Kind verloren.

Nee, das war ...

Ich hab das ja gelesen.

Mir war schon klar, was da auf mich zukommt.

Da geht's eine Frau, die ihr Kind verliert.

Und ...

Ich habe ja, unsere Tochter ist auch an plötzlichem Kindstod verstorben.

zwar ein bisschen älter mit sieben Monaten, aber durchaus vergleichbar.

Und ich sage mal, diese Viertelstunde, war wirklich, das war heute sehr, sehr krass fürmich.

genau.

Aber deswegen geht man ja ins Kino, deswegen schaut man Filme.

In der Regel, um ein Schicksal zu erleben, was man nicht selber erlitten hat.

Aber in diesem Fall konnte ich mich damit natürlich sehr identifizieren.

Aber wo wir gerade bei der Bildsprache waren, den Mom, diese Minuten, wo sie ...

merkt ihr Kind ist verstorben.

da wandert auch die Handkamera so sie rum und diese Mimik.

schauspielerisch ist das auch unfassbar.

Und sie dreht dann ja wirklich durch quasi.

Und was sie da schauspielerisch bringt, aber was auch die Kamera davon überträgt.

Also Alter Schwede, wie gesagt, ich bin ja nun ein Betroffener.

Und gut, ist 20 Jahre her.

Von daher hab ich einen gewissen Abstand dazu.

Ich glaube, vor 15 Jahren hätte ich den Film nicht so easy-peasy sehen können.

Ich kann ihn auch jetzt nicht easy-peasy sehen.

hoffe, das kommt rüber.

Aber Zeit schafft ja immer auch trotzdem einen gewissen Abstand.

Aber da ...

da hab ich echt gedacht, boah, die Kamera die auch ganz fein.

Also nicht so Ruckelkamera, Hand, sondern ganz fein um sie rum ...

Also tanzt, tanzt ist das falsche Wort, aber sich bewegt näher, wieder weiter weg und so.

Meine Güte, ist, wie, wie, also dann Kameramann ist da ein echter Zauberer.

Also das war eine Kamerafrau.

mit einigen tollen Kameramännern -frauen gearbeitet.

Das ist sowieso fast immer die noch intensivere Arbeit als mit den Drehbuchautoren.

Weil die Drehbuchbesprechungen, die haben eine gewisse ...

sind nüchterner, sag ich mal.

Die sind auch toll, das macht mir auch total Spaß.

Aber beim Drehen, ist so Tension, ja?

Das ist so ...

und sich vorher natürlich überlegen, am Schreibtisch zu sitzen und sich überlegen, wienehmen wir das auf?

Wo tun wir die Kamera hin?

Welche Bilder finden wir?

Das ist halt sehr emotional auch.

Und da war es mir ganz wichtig bei der Szene.

Ich glaube, warum es die Wirkung hat, und ich bin froh, auch wenn es natürlich ...

soll wehtun.

Ganz früh war mir klar, dass wir müssen hier ganz lange eine Einstellung halten.

Das ist eh ...

Je länger man das machen kann, umso mehr ...

im Unterbewusstsein ist dieses Gefühl da, ich bin jetzt hier wirklich dabei.

Ich schneide jetzt nicht Und die Träne, oder?

das.

Und wir haben, war ja, ich glaub, ist eine Sieben-Minuten-Sequenz, da bin ich bis heutenoch stolz drauf, dass wir die im ZDF als Sequenz durchbekommen haben.

Weil die läuft ja da durchs ganze Haus mit dem ...

toten Baby und, ähm ...

Und ich hab da meiner Kamerafrau gesagt, wir müssen das versuchen ...

in einer Einstellung.

Die ist da Treppe runter, Treppe hochgegangen, das ist super schwer, technisch sozusagen.

Und Friederike ist eine unglaubliche Schauspielerin.

hab mit ihr zwei Filme gemacht.

Spreewald-Krimi hab ich einen gemacht, ist, weil Gofi, du gesagt hast, äh ...

Sieben hast du, äh, der ist, das ist, ich mal, mein einziger ...

ich sag mal, so Mindfuck-Film, so ein bisschen, ja.

Aber auch ein sehr ernstes, sehr krasses, sehr ...

fast das krasseste Thema.

Aber ein bisschen mit dieser Spreewald ...

Ich weiß nicht, ob ihr mal Spreewald-Krimi guckt, da ihr eine gewisse Mytik.

Mytisches ...

Also, das ist eine ZDF-Reihe tatsächlich, die ist besonders.

Weil die auch immer mit Träumen, Wahnvorstellungen, das schon immer, schon seit ...

Die gibt's jetzt seit 10, 15 Jahren.

Die waren damit die Ersten in Deutschland, während das international schon länger gemachtwurde.

In Deutschland dauert's immer ein bisschen.

Das ist schon eine spannende Reihe.

Da geht's um eine Frau, die auch einen Trauma hat, sagen wir's mal so.

Das wär auch eine Empfehlung, den hab ich euch nicht gegeben, ich hatte euch schon viele.

Aber Spreewald Krimi, Die siebte Person heißt der.

Da spielt auch Frederike, ich hab mit der zwei Filmen gemacht, die ist auch ganzgroßartige Schauspielerin.

Ja, wahnsinnig gut.

die ...

Ja, genau.

...

Genau.

Aber dieses Nicht-Schneiden ist ja immer was Künstliches.

Auch wenn der ...

Aber ...

Und du merkst einfach, also wenn ...

Es gibt auch in Tage des letzten Schnees die Szene, wo der Henry Hübchen am Ende bei derMutter ist, von dem verstorbenen Kind.

Und da gibt's eine Einstellung, die ist ganz lange auf sie.

Wo sie so berührt davon.

Ich weiß nicht, wenn er erzählt, sie und ihr Mann, sollten ...

So.

Das ist so Das ist, glaub ich, eine halbe Minute oder noch länger nur auf sie.

Das ist ganz minimal, aber das ist so ...

Das ist so echt sozusagen.

Und das geht nur, wenn ich das nur kurz so zehn Sekunden schneide und dann wieder rüber,hat das gar nicht den Atem, dass ich da reinkomme.

Das ist leider heute bei den ganz schnellen Schnitten ...

geht das auch leicht verloren.

Das ist auch was, auch grade im Krimi-Genre, was ja sehr dominant ist in Deutschland.

Ich will eigentlich Ich will gar nicht Krimi machen, ich will Drama machen, aber ...

Deutschland ...

Am Krimi kommst du nicht vorbei.

Ich hab ja viel Krimidramen gemacht.

Aber bei einer durchschnittlichen Art von Krimi, schnipp, schnipp, weg, weg, zack, zack,da bleibt die Zeit gar nicht, um charakterlich in die Tiefe zu gehen.

Das ist mir besonders wichtig.

Da achte ich auch bei der Stoffauswahl drauf, dass das gegeben ist, sei es ein Krimi oderwas auch immer.

Das ist nicht genreabhängig.

Ja, und was ich so faszinierend finde, man denkt ja, okay, es gibt das Skript und es gibteinen Schauspieler, der das Skript umsetzt, aber wie viel im Film vom Bild abhängt, der Kamera, von der Einstellung, fährt die näher ran, geht die weiter weg, bewegt die sichoder nicht?

Und da bist du ja als Regisseur, du bist ja derjenige, der sagt, so will ich's.

Also wie jetzt meinetwegen.

so?

Das ist genau die Frage, mich interessiert.

Oder hast du sehr begabte Kameraleute, die auch wahrscheinlich fantastische Fotografensind und die sagen, nee, warte mal, das Licht sollte von da kommen.

Oder ich denke an die Einstiegsszene bei Schuld sind immer die anderen, finde ich supergeil, wie die beiden Jungs an dieser Brücke stehen an den Ampeln und die Beleuchtung ist fantastisch, finde ich.

ähm...

Nee, genau, aber das Licht durch die Ampeln.

Zum Beispiel und dann noch irgendwie eine Straßenlaterne denke ich mir jetzt aus weil mandas die Lichtquelle nicht sieht die stehen an diesem Ich bin mal ich bin mal früher mehr mit einer Kamera die Häuser gezogen und ich habe die Szene gesehen habe gesagt: Das würdeich fotografieren das sieht geil aus das sind ist ein Foto eine Foto Einstellung Und da ist die Frage: Denkst du dir das aus oder sagt der Kameramann das sieht mega aus das istdas so machen oder wie entstehen solche solche bilder Es gibt keinen sehr unterschiedlichen, genauso wie du gerade gesagt hast.

Es kann mal sein, dass ich eine Idee habe, ich will es gern so und so haben.

Es ist natürlich auch immer locationabhängig, man findet diese Brücke, man denkt, wow, dassieht super aus.

Vielleicht haben wir vorher gedacht, wir drehen es an der Kreuzung, jetzt sehen wir dasund denken, hier muss es spielen, hier passt es hin.

Da muss man auch dieses Gespür haben, jetzt hier passt es hin.

Auch die meisten Häuser sehen nicht so aus, wie sie beschrieben sind, sie sind anders undman muss dann immer auch darauf reagieren.

Tolle Kameraleute mit denen ich gearbeitet hab, und es waren durch die Bank ganz tolle.

Auch weil die Schule, viele, mit denen ich studierte, eine ganz tolle Ausbildung für dieKameraleute hat da.

Haben natürlich auch Vorschläge, natürlich.

Das ist auch die Aufgabe von Bildgestaltern, wie man sie besser nennen sollte.

Hört sich besser an.

Mittlerweile ist an den Credits, steht in den Deutschen, Bildgestaltung.

Ist das künstlerischere Wort dafür.

Und natürlich bieten sie dir auch Sachen an.

Es ist aber auch Selbst beim Drehen, Lars, sollen wir so, oder ich näher?

Oder, guck mal, wär das nicht cool?

Dann redet man kurz.

Ich bin schon der Letztentscheider und sag, ich will das so.

Aber wenn man ...

eigentlich hat man vorher schon eine Sprache gefunden zusammen.

Das ist ganz wichtig.

Wenn Regie und Kamera keine Sprache zusammen haben, dann ...

ist es verloren.

Das geht nicht, weil das ist so, davon hängt alles ab.

Man kann sich mal mit einem Schauspieler zoffen oder Schauspieler zoffen sichuntereinander.

Aber Kamera und Regie ist meine Erfahrung, das muss best buddy sein.

Weil man geht durchs Feuer sozusagen zusammen.

Und wenn die sich da nicht wissen, was sie wollen, dann sind alle verunsichert.

So alle.

Vom Team, dann weiß man, das darf nicht passieren.

Genau.

Und ja, das ist ein Geben und Nehmen.

Tolle Kameraleute machen einfach tolle Bilder.

Das seh ich auch manchmal im Schnitt.

Boah, ey, beim Drehen, ich wir machen jetzt den Nahe und so.

Weil ich mich so aufs Spiel konzentriere dann natürlich.

Also natürlich auch aufs Bild, aber primär aufs Spiel.

Und merkt natürlich schon, jetzt gehen wir hier oder jetzt zoomen wir ran, das ist toll.

Aber diese wirkliche Wirkung merkt man dann im Schnitt später.

Was ja auch noch mal ein ganz entscheidender Punkt ist.

Ich hab neulich so ein Interview gesehen, das fand ich gut, Frances McDormand, supertollen Schauspielerin, die meinte, Film ist not an It's not an actor's medium.

It's not an director's medium.

It's an editor's medium.

Ja.

Und damit hat sie, ja, es gibt auch den berühmten Satz, im Schnitt ist der Film ganz beisich.

Stimmt auch, weil da, das gibt's nur beim Film.

Die Bildgestaltung gibt's in der Fotografie, Schauspielerei gibt's im Theater, Regiegibt's auch überall.

Aber Schnitt ist wirklich sehr filmspezifisch.

Wird auch häufig unterschätzt.

Natürlich braucht der Cutter auch was Tolles, was er schneiden kann, das ist klar, vonBildern und von Schauspielern.

Aber was er mit einem Augenschlag mehr erzählt, wir hatten jetzt wieder eine Szene.

wo sie am Ende ein junges Mädchen einen Weinausbruch bekommt, der war gar nicht geplant,der kam aus dem Nichts.

Da geht's darum, dass eine Mutter verschwindet, und das stellen die gerade fest, dass dieMutter die ganze Nacht schon nicht da war.

Und auf einmal, eigentlich ist das so, sie will noch Ruhe bewahren und sich gut zureden,und auf einmal kommt es aus ihr heraus.

Und ich wusste, beim Drehen ich.

Und sie so danach, schuldigung, schuldigung.

Ich so, ne, ist doch alles gut.

Und im Schnitt so, ja, haben dem Cutter gesagt müssen wir reinnehmen.

Dann war das aber so lange, es dauerte ewig, ich lasse immer gerne laufen, fallsvielleicht noch was passiert.

Am Ende der Szenen passieren manchmal Dinge, die so echt sind und lebendig, die nicht imBuch standen, die dann manchmal das echt noch aufwerten teilweise.

Und da haben wir, dann im Schnitt haben wir dann so einen Jumpcut gemacht, jetzt ganz gutfunktioniert, da geht auch heute durch die Sehgewohnheiten so viel, man schneidet einfach einmal, das ist jetzt bisschen Versus, was ich grad gesagt hab, aber wenn's funktioniert,funktioniert's eben auch.

Und sind dann ...

einfach ...

ist so.

Man schneidet in dieselbe Einstellung rein, etwas später, und dann kam dieser emotionaleAusbruch, der superstark ist.

Das spürt man beim Schnitt dann einfach, ist überzeugt das oder nicht.

Hm.

Aber sag mal, wie gesagt, noch mal kurz zu plötzlich so still diese Szene, sieben Minutenvon ihr, die durch ihr Haus irrt mit ihrem toten Kind auf dem Arm und die Kamera Also wie gesagt, Wahnsinnseinstellung, wirklich auch Respekt.

ich gucke das wie gesagt ja als Betroffener.

Wie weißt du sowas als Regisseur?

ich frage mich ganz oft.

Wie weißt du, wie du da rangehen musst?

Wie spürst du das?

Wie findest du diesen intimen und klar Kooperationen mit dem Kameramann, Kamerafrau, abertrotzdem bist du ja derjenige, der die letzte Entscheidung trifft.

Wie spürst du das?

Wie machst du das?

Du meinst jetzt, wie man kameramäßig jetzt was einfängt oder insgesamt?

du hast ja irgendwie eine Idee.

Und klar, dann kommt Schauspieler liefert, Kamera liefert und deine Idee liefert.

Aber du bist ja derjenige, also zumindest so verstehe ich den Regisseur immer, der istder, der alle Fäden irgendwie zusammenhält und dazu noch einen eigenen hat, ...

Also, das ist nicht nur ein Fadenhalter, auch eine eigene Idee hat, sozusagen.

Aber wie, wie Wie machst du das?

Weißt du ich meine?

Ich sehe hier ganz starke Bilder und ich frage mich wie kommt denn das zustande?

Also klar, alle liefern und trotzdem bist du ja derjenige der es irgendwie halten muss.

Also, ich glaub, ich bin insgesamt ein sehr visueller Mensch.

Obwohl ich zum Beispiel, ich kann gar nicht, würd gern malen, zeichnen.

würd auch gern ...

gibt ja tolle Regisseure, die scribbeln alles vorher.

Das kann ich leider nicht.

Ich würd's gern können, dann Ich hab schon mal so Storyboards gesehen, ist der Wahnsinn.

Da kann man auch sagen, ich will, dass der Baum da ist.

Das kann ich alles nicht.

Aber ich hab, glaub ich, schon starke visuelle Vorstellungskraft, wie ich mir wasvorstelle.

Und dann spricht man natürlich mit dem Kameramann oder Kamerafrau vorher darüber.

Vieles ist beim Drehen auch Instinkt.

Man muss da sein, man muss ...

Der Schauspieler was anderes an.

Manche Einstellungen entstehen ja auch spontan, immer.

Also, es gibt immer einen Plan.

Ich bereite mich schon immer sehr intensiv vor.

Es anscheinend auch Kollegen, die gar keine Einstellung planen und einfach so drauf los.

Das könnte ich nicht.

Ich glaub, manche Einstellungen kann man gar nicht spontan machen.

Der Topshot bei Tage des letzten Schnees ist, der braucht einen Riesenaufbau.

Bis wir da oben sind, dauert das eine halbe Stunde spontan.

Bei den Drehzeiten geht das gar nicht.

Da haben wir auch eine andere Einstellung durchs Fenster, aber die von oben war stärker.

Man dreht ja auch manchmal zwei, drei Sachen.

Deswegen dieses ganz genau Wissen.

Das weiß man erst am Schnitt.

Das ist so, also es ist auch ...

Das ist auch, ich, und alle, ich glaub, alle großen Meister drehen so viele Einstellungenund machen so viel.

Und nachher ...

kann mir keiner erzählen, das ist genauso vorher im Kopf.

Vielleicht gibt's drei oder so, wo das so ist.

Aber natürlich eine große visuelle Vorstellung, zum Beispiel, will, wenn die morgensversucht, ihr Baby wieder zu Ich will das in einer Einstellung, das ist natürlich eine Vorherentscheidung.

Das ist nicht spontan beim Drehen.

Das ist einfach ...

Man überlegt sich auch, wie könnte man's machen.

Dann ist auch häufig so, wenn man es so und so machen kann, okay, schon tausendmalgesehen.

Wie kann man es jetzt spannend machen, aber nicht so affektiert, dass man denkt, diewollen hier was zeigen, weil sie so tolle Filme machen.

Das ist mir auch immer wichtig, dass die Kamera nicht so prätentiös ist.

Das ist mir sowieso, ich will nix Prätentiöses machen.

Ich will, dass man mich im Prinzip eigentlich gar ...

Dass man so in die Geschichte gesogen ist, dass man mich gar nicht gespürt hat letztenEndes, im Idealfall.

So, ja?

Also nur gefühlsmäßig, aber nicht, jetzt hat er aber hier Fett so und so und so.

Da will ich mich ...

Eigentlich nehm ich mich da gerne zurück.

Aber um das zu erreichen, muss man sich natürlich viele Gedanken machen, wie man ...

was ...

Das ist Instinkt dann auch häufig.

So.

Und Geschmack, was man mag.

Weißt du, also ...

letztes Wochenende dieselbe Frage gestellt worden, ich vorgelesen und unsere FreundinJenny, hat dann irgendwann gesagt, die Geschichte hätte sie wahnsinnig beeindruckt und sie wollte einfach mal wissen, wie mache ich das denn, dass ich sowas so schreibe, ob ich dasvorher planen würde oder ob das ganz spontan passieren würde und die Wahrheit war irgendwie so ein bisschen beides.

Also man beschäftigt sich mit einer Sprache mit einer künstlerischen Sprache über viele Jahre seines Lebens und er lernt eineTechnik und bestimmte Dinge die man eben anwendet und die schon man schon mal erfolgreich angewendet hat und zum Beispiel im Fall des Schreibens passiert es mir dass ich das danntatsächlich solche Dinge spontan passieren dass ich intuitive Entscheidungen treffe die ich in dem Moment nicht ohne weiteres begründen könnte von denen ich einfach nur weiß dassdie richtige Entscheidung ist und Das kann ich aber nur deshalb machen, weil ich vorher schon gewisses Handwerkszeug gelernthabe, was ich schon mal angewendet habe irgendwo.

Und ich nehme mal an, dass es bei dieser Filmbildsprache läuft es ganz ähnlich.

Also du weißt dann in dem Moment eben einfach, dass es jetzt der richtige Weg ist, dieseSzene zu zeigen.

Und wenn ich dann später Zeit habe, kann ich das dann auch mal irgendwann in Ruheerklären, warum das jetzt sinnvoll ist.

So stelle ich mir das vor.

ist auch ganz viel, muss auch ...

Ich glaub, ist immer so, man geht lange mit so was schwanger.

Bis zum ersten Drehtag vergeht mindestens ein Jahr, seitdem man die Geschichte kennt.

Mindestens.

Häufig mehr.

Man hat die so lange im Kopf.

ist doch noch irgendwann, irgendwann will ich das drehen, sonst bist du wahnsinnig.

Und dann ist man so lange schwanger damit gegangen, dass man das spürt, dass man das so insich hat, dass man bereit ist, spontane Entscheidungen, die man gar nicht begründen muss.

Man muss die eben ...

Es gibt nicht für alles eine rationale ...

Sonst würden zehn Regisseure, wenn's rational so richtig ist, würden zehn Regisseure denFilm so machen.

Aber jeder macht die ganz anders.

Also, das ist letzten Endes auch sich selber vertrauen.

Und vor allen Dingen, ich find das jetzt gut.

Und hoffe, dass die anderen auch gut finden.

Wenn's schon paar Mal geklappt hat, dann geh ich davon aus.

Deswegen find ich auch ...

Ja, es gibt in so Besprechungen häufig den Satz.

Ja, wir müssen aber auch an den Zuschauer denken.

Wo ich immer denke, ich bin ja auch Zuschauer, hab zig Filme gesehen.

Ich glaube, wenn wir das so zeigen, ist es besonders.

Das finde ich im Deutschen eher dieses Gefühl, ich weiß, da geht die Leine ...

Ich hör schon die Musik, zehn Sekunden, da geht's lang.

Voll langweilig.

Es viele, sagen, wir müssen das so machen, grad die älteren Zuschauer, brauchen das.

Okay, macht es, not my ...

Topic sozusagen, ja.

Ich brauch was, ich brauch schon eine Spannung.

Ich bin jetzt auch kein, ich bin, glaub ich, so bin jetzt auch nicht voll Arthaus, wo man zehn Minuten eine Einschätzung und nichtspassiert.

Ich glaub schon an Spannungsdramaturgie insgesamt, aber halt nicht etwas, was sooffensichtlich auf dem Tableau liegt, sagen wir's mal so.

Das ist aber auch die große Kunst, zwischen dem eine Erwartung schüren, sie nichterfüllen, aber dafür was anderes erfüllen.

Das ist der große Spagat beim Stoffe finden und schreiben, der echt nicht einfach ist,weil man oft ...

zu konventionell.

Und bei anderen Sachen ist das nicht zu abgefahren.

Und dazwischen changiert man eigentlich die ganze Zeit und hofft, man wasUnkonventionelles macht, wo viele attachen können, sozusagen.

Sehr gutes Beispiel ist der erste Mord in deinem Film aus dem Jahr 22, das Licht in einemdunklen Haus.

Also ...

Dafür hab ich dich ...

Welcher ist das?

Das ist der zweite Kommissar ...

Fischer ...

Film.

Aber dafür hab ich dich ...

mal ganz kurz so richtig gefeiert.

Da kommt ein Mann in ein Hotel im 14.

Stock und sucht jemanden.

Und es ist nachmittags und er fragt eine Bedienung, wo soll mich hier mit jemandentreffen?

Ja, da draußen auf dem Balkon, da wartet jemand.

Normalerweise würdest du dann mit demjenigen, der dort hinkommt, auf den Balkon gehen unddort gucken, was da passiert.

Und die Kamera bleibt aber in Restaurant quasi stehen und guckt durch die Fenster raus und quasi wie so wie so imHintergrund.

Du guckst gerade aber ja, was passiert denn eigentlich und was passiert denn imVordergrund?

Und im Hintergrund ist das so geil gemacht.

das ist so geil.

Die reden miteinander.

Der kommt raus, stellt sich vor.

Der andere, der auf ihn wartet, gibt ihm die Hand und gibt ihm eine Visitenkarte.

Und plötzlich im Hintergrund und nimmt der Typ, der auf ihn gewartet hat, den Typen, der quasi reinkam, quasi am Bauchund schmeißt ihn übers Geländer, ihn 14 Stockwerke runter.

So, und das passiert so abseits, ist aber dadurch sagenhaft, und du kannst natürlich auchden Täter dadurch nicht erkennen, das ist ja die Idee, ein Grund, aber die Visuelle ...

Also die visuelle Darstellung ist einfach fantastisch.

Weil das so weil das so ...

nebenbei im Abseits passiert das Unsagbare quasi.

Und die Kamera steht fest.

Die Kamera ist unbeteiligt.

Aber du als Zuschauer siehst das dahinten passieren und denkst, what the fuck?

Also einfach ...

Das ist so eine Einstellung, wo ich irgendwie denke, geil.

Also das ist ...

Und die erwarte ich ehrlich gesagt in einem deutschen Fernsehfilm nicht.

Das erwarte ich so bei Tarantino oder so Leute.

Aber was mich ja freut, vielleicht hab ich dir bisschen Lust aufs deutsche Fernsehengemacht.

Weil, nee, da gibt's sicherlich auch noch von, das werde jetzt nicht nur ich sein, es gibtschon auch tolle Filme da.

Es gibt aber auch ganz viel, wo ich denke, das läuft genauso, wie ich's denke.

Ich versteh das auch, warum man ...

Aber da ist der Ruf schlechter als die Filme.

Da bin ich mir ziemlich sicher.

Es gibt auch so einen leichten Hang in Deutschland ...

eben ...

Das ist bei Jüngeren, glaub ich, noch mehr der Fall, eben gar nicht so deutsche Filme zugucken, sondern mehr andere.

Das ist sehr deutschspezifisch.

Die Franzosen gucken französische Filme, die Dänen, die ganzen Skandinavier gucken ihreFilme.

Die Österreicher gucken ihre Filme.

Und ich glaube, im Schnitt kann man für die Länder auch sagen, sind die sehr stark inihren Filmen.

Also da gibt's durchaus in Deutschland ...

Dass das mehr Filme noch sehr, gut sind, da kann man dran arbeiten.

Aber wir sind ein Riesenland mit einem Riesenvolumen, Filme macht.

Es entstehen viele Filme.

Und sind da auch einige sehr gute dabei, die aber leider wenig gesehen werden.

Aber Lars, da triffst du mich.

Ich bin auch eher ein International-Schauender, wobei ich immer gucke, was kommt ausDeutschland.

Das ist halt der Punkt.

Ich bin halt eher Kinofilm-affin.

Also mein Vorurteil ist, sage ich platt, na ja, die Fernsehfilme.

Und da hast du mich jetzt tatsächlich auch ein bisschen gecatcht.

Aber trotzdem ist mein Vorurteil, wenn's auf die große Leinwand kommt, dann guck ich hin.

Dann interessier ich mich und guck, was ist das?

Und im Fernsehen, ja, das ist so, wach, und dann öffentlich-rechtlich, und dann vielleichtnoch Vorabendserie, ogottogott und Rosamunde-Pilcher-Verfilmung, meine Frau guckt das gerne, und ich flippe aus.

...

Ja, das versteh ich total.

Das ist ja auch mein, das ist ja das andere Spektrum aus meiner Sicht.

Jetzt Rosamunde Pilcher, da hab ich meine Mutter immer mit aufgezogen, dass sie das gucktUnd sie sagt mir, ich guck das nicht mehr.

Ähm ...

So.

Ähm ...

Da gibt's auch in Deutschland eine große ...

Viele, so was, also seichtes und so, ich will das gar nicht abwertend sagen, dass die dasgerne gucken, und das ist ja voll okay.

Aber ich glaube, dass andere würden mehr gucken, wenn mehr Leute auch darüber redenwürden, hey, ich hab da einen tollen Film am Montag im ZDF gesehen.

Das passiert halt nicht so viel.

Und in Deutschland ...

Solche Dramen, die ich jetzt gemacht habe, die kriegt man gar nicht ins Kino.

Das existiert im deutschen Kino eben nicht.

Ich würde es mir wünschen, dass man könnte auch Tage des letzten Schnees mit sechsMillionen größer aufpimpen sozusagen.

ein Crime-Drama fürs Kino machen.

Das Ding ist halt, dass das Deutsche Fernsehen Crime und Drama so was von besetzt.

Also, dass das im Kino nicht ...

darstellbar ist, glaub ich, für viele.

Ich find's schade, ich fänd das toll, wenn das so ist.

ist auch der Punkt, warum bisher Schuld sind immer die anderen mein einziger ...

Debüt sind meistens Kinofilme.

So.

Ähm ...

ähm ...

äh weil sie da eine Chance haben, überhaupt gesehen zu werden.

Ähm ...

weil halt ...

ja, das ...

gibt's ...

gibt's einfach selten, weil das Fernsehen dieses ganze Spektrum abdeckt.

Und natürlich, wenn man Kohle machen will, man halt gewisse Komödien im Kino macht.

So, oder Kinderfilme laufen auch sehr gut.

Und wenn jetzt ein Ich sag mal, des letzten Schnees im Kino ...

Ja, ist auch nicht mein ...

Ich weiß, gucken aber trotzdem noch Millionen.

Ähm ...

Tag des letzten Schnees im Kino hätte wahrscheinlich nur ein paar Tausend Zuschauergehabt.

Vielleicht Superkritiken, und so.

Ähm, ähm, und man hätte den größer Dann noch größer aufgestellt, wahrscheinlich.

Aber das ist leider, ...

Und ich arbeite gerade auch wieder an ein, zwei Projekten, die ...

es ins Kino schaffen sollen, die aber ...

Weil die auch so radikal sind, dass sie gar nicht für 20:15h 20:15h Fernsehen ist ja auchimmer FSK 12.

Das muss man sich also alle die Filme, Wobei wir ...

Also, auch plötzlich so still würde ich jetzt zwölf Jahre nicht zeigen.

Aber Also, da gehen die schon weit.

Aber es gibt so eine gewisse Grenze, was du da zeigen kannst.

Und ich hab jetzt Stoffe, die einfach auch die passen da nicht rein.

Die werden jetzt auch keine Crowdpleaser werden.

dann hoffentlich eher so über die Festival und Anerkennung darüber.

dann, wenn man dann so läuft, hat man manchmal so einen Schwung, dass man im Kino mehrZuschauer bekommt sozusagen.

genau.

Aber das ist in Deutschland, dieses Drama-Ding, wollt ich nur sagen ...

ist leider, ich würde auch gern, oder ich liebe auch so Filme wie Three Billboards,Outside Ewing und so, weiß nicht, ihr ...

Das sind solche mit Frances McDormand, das ist ja auch ein Drama, aber mit so bisschenHumor.

So was gibt es leider fast gar nicht in Deutschland.

So eine Art von Film.

Es gibt auch die großen, ne?

Es gibt Dresen, es gibt Petzold, die haben alle so eine gewisse Farbe.

Das ist auch toll, dass es die gibt, das ist auch voll wichtig.

Aber die kann man echt an ...

einer bis zwei Händen abzählen, so richtig nah.

Dann gibt's Fatih Akin, das noch ein großes Aushängeschild, auch international.

Aber dann redet mal weiter wer's noch einfällt.

Jetzt an diesen anspruchsvolleren Filmen, also jetzt mal von Schweiger und Kohorten.

Das ist echt nicht viel dafür, dass wir so ein Riesenland sind.

Da haben die Österreicher viel mehr Leute, die Filme machen, die in die Welt rausgehen.

Ich wollte gerade noch mal nachfragen, es hat zuletzt ja auch Fernsehserien gegeben, dieso bisschen auf größeren Plattformen gelaufen sind.

Aus Deutschland glaube ich, ist Dark, es ist eine deutsche Produktion.

vor ein paar Jahren davor, 4 Blocks zum Beispiel, war ja glaube ich auch eine deutscheProduktion, War es wirklich eine absolut großartige Serie?

War das nicht deutsch?

Nee, doch, doch, aber ich habe einen falschen Regisseur gesagt.

Ist eine Serie.

Ja.

Genau.

Thema.

Zum Kino ist zu sagen, Kino hat's überall schwer durch das Streaming.

Nicht nur in Deutschland, auch in anderen Ländern.

Ich bin weiter nicht Ich liebe Kino, ich war in Köln im Schnitt, war beim Cutter, hatte daabends immer Zeit und musste nicht hier Kinder betreuen zu Hause.

Ich bin fast jeden Abend ins Kino gegangen, ich hab so tolle Filme gesehen.

Und wo ich auch filme, langsamere, wo bestimmt zu Hause nach zehn Minuten gesagt hab,boah, will ich mir das antun?

Weil sie einfach langsamer entschehen.

Aber im Kino, das ist eben nicht nur Spektakel und Tom Cruise fliegt die F-16, sondernauch ...

Man lässt sich halt mehr ein, weil man geht da halt nicht raus.

Und wenn man den Hook hat, das war so eine Oslo-Story, ist grad so, das sind so ganz ...

so Liebe in Oslo mit so ein paar Charakteren, aber das hatte so eine Tiefe, langsamerzählt.

Es gab kaum krasse Gefühlsausbrüche in dem Film.

Aber die Leute sind mir nahe geworden.

Einfach weil ich sie lange so groß sehe und weil es schön gefilmt ist.

Das ist einfach auch Kino.

Letztes Jahr hatte ich All of Us Strangers, ein ganz toller Film mit nur vierSchauspielern, auch langsam erzählt, ich hab lange nicht mehr so geflennt wie bei dem Film.

Und das ist eben die Magie von dieser großen Leihwand.

Und da würd ich mir gerne wieder mehr wünschen.

Aber jetzt, Gofi, komm ich zu dir.

Ja, es gab supertolle Serienproduktionen in den letzten Jahren.

Und da haben die Streamer auf jeden Fall ...

Da gab's so eine erste Welle, die ist jetzt wieder abgeebbt.

die ist vorbei.

Und mittlerweile entsteht da ...

ist diese Pionierzeit vorbei, leider.

da waren ganz ...

Sky hat auch super Sachen gemacht, der Pass war ziemlich stark.

Sky hat ja komplett den Stecker gezogen.

Sky macht ...

Zero mehr hier in Deutschland.

Und, ähm, ja ...

Und die anderen werden auch meiner Beobachtung nach eher ...

sehr, sehr massenkompatibler jetzt auch die Netflix-Sale.

werden sehr ...

Also, dieses Dark war wirklich ...

Künstler ...

Ob man's mag oder nicht, das ist so eine Geschmackssache.

Aber das war auf sehr hohem internationalen Niveau.

Sehr düster ja auch, das war der Wahnsinn.

musste sich überhaupt nicht verstecken.

Ich fand auch How to Sell Drugs Online cool, das war so ein anderer Taste.

Aber es war auch ...

Du dachtest so Das läuft auf keinen Fall auf ARD oder ZDF.

Das haben sie schon mal hingekriegt.

Das hatte schon so einen Netflix-Touch und so International.

Aber genau, ich find, dass es insgesamt da jetzt ein bisschen mehr auch auf Crowdpleasing,also, sag ich mal, insgesamt geht.

Wird man sehen, wie sich das entwickelt.

Das Spiel natürlich, das ist ein ganz anderes Feld als jetzt öffentlich-rechtlich, was da Da ist ein Konzern dahinter, der will gewisse Dinge so haben.

Eine Redaktion von einem Sender will auch gewisse Dinge.

Du hast immer Leute, die was wollen so.

Das ist auch völlig okay, das ist so.

Ich weiß grad nicht, wo die Entwicklung dahin geht.

Leider die Serien, die ich toll finde, die werden hier in Deutschland nicht so häufiggemacht.

Von Klassikern wie Breaking Bad, mal ganz zu schweigen, das muss man auch schreiben.

es gab so eine tolle Serie mit der Margaret Qualley Das ist eine ganz tolle Schau ...

Das ist, glaub ich, die Tochter von Andy McDowell, Maid, über so einen ähm ...

eine, die so in schwierigen Verhältnissen wohnt und in so einem Frauenhaus mit ihrerTochter geht und dann in so reichen Villen bei New York putzen geht.

Das war, wo ich denke, das Kindheitbein auch hier ...

Das ist jetzt nicht Game of Thrones, Das war so ein tolles character-driven Drama.

Das gibt's dann hier leider auch nicht so häufig.

Ich kann das ...

Hier ist es häufig, ist meine Analyse, häufig plot-driven.

Also plot, plot, plot.

Und im internationalen Bereich, gerade im angloamerikanischen Bereich, die sind sehr starkim character-driven Erzählen.

Also beides, die haben auch einen starken Plot, aber die kümmern sich meiner Meinung nachmehr um die Charaktere.

Ähm, und das sieht man dann.

Und das ist das, was mich auch mehr bindet an den Filmen.

Tolle Charaktere, True Detective.

Der Kriminalfall daran kann mich ...

Der war mich völlig irrelevant, aber die beiden Typen waren einfach sensationell.

Der Autor hat mal so Podcast gemacht, meinte, er ist an Krimi überhaupt nichtinteressiert, aber ich wollte über diese auch, das spielt er da, Mississippi oder da unten irgendwo, der wollte einfach darüber erzählen, über Glauben, Schuld und alles, das spieltda eine Rolle.

Und genau, solche Charaktere, die muss man auch erzählen wollen.

Das sind keine, die alle erst mal super nett finden.

Aber das hat so einen Punch und so eine Tiefe.

Die würde ich mir noch ...

Das ist was möglich hier, aber die würde ich mir hier noch mehr wünschen.

Ich finde ja immer noch, dass mein Roman ein toller Serienstoff ist.

du gehst an der Stelle tatsächlich in so eine Richtung.

Du bist definitiv mehr character-driven als story-, also als plot-driven.

Das finde ich erst mal sehr spannend.

Also, die Charaktere nehmen bei dir einen sehr großen Raum ein.

Interessanterweise sind ja immer irgendwelche ...

Krimis, manchmal hab ich gedacht, wie witzig für die Krimi-Auflösung ...

Das macht er so im Vorbeigehen.

Das interessiert ihn gar nicht so sehr.

Die Geschichten der Figuren, die interessieren dich, das spürt man in deinen Filmen.

Und die kriminologische Auflösung, ja, das kommt auch noch mit dazu.

Also, finde ich aber irgendwie gut.

Und ich hab mich ein bisschen gefragt ...

Also, man kann ja so eine Geschichte so oder so erzählen.

Wer entscheidet denn das?

Also entscheidest du das als Regisseur?

Ich 70 Minuten für die Charaktere und 20 Minuten für den Plot.

Also jetzt ist das Quatsch, wie ich sage, du weißt, was ich meine.

Also die Gewichtung.

Ja, das ist schon zum Großteil das Buch.

Das legt das Buch vor.

Also, das ist ...

Das legt das Buch vor, ja, weil man ja schon nach Buch dreht, sag ich mal so.

deswegen ist mir auch immer wichtig, dass ich früh dabei bin, weil dann kann ich ja ...

Dann kann ich da ja noch intervenieren und versuchen.

Und ich hatte auch immer eigentlich ...

immer gute Zusammenarbeiten mit Autoren, das ist ja ein Geben und Nehmen auch.

Wenn ich sage, guck kann man hier nicht bei der Figur noch mehr gucken ...

Oder noch tiefer, noch glaubwürdiger, gibt er doch noch eine Szene mehr, damit man nochmehr ...

Zum Beispiel diese ...

bei Tage des letzten Schnees ist die Mutter, da draußen zusammenbricht, wo ich meinte,brauchen mal eine Szene.

Ist ja gut, dass man zeigt am Anfang dieser Schock, man kann das gar nicht so verarbeiten.

Aber irgendwann muss es raus.

Irgendwann diese Realisation müssen wir zeigen, sonst ist das für mich kein Mensch.

Und so kommen halt ...

So kann ich das schon forcieren, aber letzten Endes ist schon das Buch ...

Das Buch entscheidet, ob es character-driven oder plot-driven ...

Jeder Film hat beides, aber wie die Gewichtung ist, sehr stark darüber.

Oder auch, wie bildhaft ein Film wird oder wie talky vor allen Dingen er wird.

Deutsch ist sehr dialoglastig häufig.

Fernsehen sowieso.

Versuchen wir immer Dialoge raus, raus, raus, können Blicke erzählen.

Nicht alles Erklärbär hier, Erklärbär da, nervt.

Interessiert keinen Sau.

Sondern Show Don't Tell.

Klassiker, ja.

Ganz einfach.

Genau.

ist auch hier versteht man das, versteht man das.

Mich interessieren Filme, wo ich nicht alles sofort verstehe, wo es Geheimnisse gibt.

Das ist auch das Kino im Ursprung.

Und der Deutsche mag's gern erklärt.

Also hat man immer das ...

oder mag gern alles sofort wissen.

Das nimmt aber die Magie.

Da ist die Magie weg.

Jaja, das ist das stimmt doch gar nicht.

Also die, ich eben auch, dass das Publikum häufig weiter ist, als wie Menschen, die darüberentscheiden, welche Filme gemacht werden oder wie man die erzählt, es denken.

Das glaub ich auch.

Auf jeden Fall.

Aber es gibt einen großen Drang, empfinde ich das immer, möglichst schnell Dinge zuverstehen.

Und das, finde ich, auch manchmal lebensfern, weil das Leben selber immer so komplex istund völlig unverständlich sozusagen.

Das ist aber irgendwie ...

Das liegt ein bisschen ...

Ich will das auch sagen, das liegt in der deutschen DNA drin.

Ich glaub, da können auch andere manchmal ...

Die Franzosen halten ja auch viel mehr krasse Filme aus.

Also, die sind auch ein bisschen Kinoaffiner.

Aber ich glaub, die halten auch so Abgründe, oder dass Menschen mal Sachen machen ...

Höh, das darf man doch nicht, äh ...

Äh, so, würde ein Deutsch ...

Kommt halt in Deutsch eher so eine Reaktion.

Das macht man nicht und so.

Und da halt, na ja, Menschen ...

Nichts Menschliches ist mir fremd, primär.

Egal, ob das gut, schlecht oder es ist menschlich.

Und das ist so ...

Daran kämpft man auch immer dann bei so ...

Weil das schon immer so Fragen sind.

Und grade, wenn mich abgründige Figuren interessieren oder auch Konflikte, die haltwirklich ins Dunkle des Menschen gehen, hat man solche Diskussionen.

Aber da ...

Meine Erfahrung ist aber, wenn man gut überzeugt, wenn man sagt, wir zeigen dadurch eineTiefe, wir zeigen dadurch eine Sehnsucht letzten Endes, dass man schon auch die Leute, man muss halt dafür kämpfen und es überzeugt darbringen.

Dann kriegt man auch Leute überzeugt, die skeptisch sind.

Ich finde es voll legitim, dass man skeptisch ist.

Ist das eine der Aufgaben des Regisseurs, für die Vision der Geschichte des Films, derDarbietung zu kämpfen?

Oh, ja, das ist auf jeden Fall ein großer Teil.

Auf jeden Fall.

Oder auch, ich will das so, und wir müssen das so erzählen, weil so werden wir den Figurengerecht.

Aber je mehr ich in den Buchprozess mit eingebunden bin, umso mehr kann ich's machen.

Wenn das schon abgeschlossen ist, dann ist da schon die Haltung, ist da schon vielfestgenagelt.

Dann ist es entweder so, ich find's super, dann haben die schon ...

Oder es ist häufig so, nee, ist nicht meins, ich will's nicht machen.

Genau, das hängt davon ab.

Ich hab nur eingeworfen, ich immer noch finde, dass mein erster Roman ein ganz tollerSerienstoff wäre.

Würde ich mir...

Würde ich mir wünschen, so ne...

Aber das würde wahrscheinlich von den öffentlich-rechtlichen...

Äh, nee, das...

Nee, ich mein, TimTom Guerilla, ist ne Punkband aus Bielefeld.

Also, das ist so ne Coming-of-Age-Geschichte, eigentlich.

Ähm, das fänd ich, das...

Da hätt ich noch mal Bock, das mal umzuschreiben in ein Drehbuch oder so was.

Aber ich glaube, das hätte ähnliche Probleme, denke ich mal, die Story, dass man bestimmtbei solchen Mitsprechern sagen würde, ja, da wissen wir ja nicht genau, wer das überhaupt sehen will oder so.

Könnte ich mir vorstellen.

Also.

Das ...

Ja, ich kenn den Roman jetzt nicht.

Ich hab nur dein anderes Buch gelesen.

Dein persönliches ...

Nein, dein Raus aus Evangelik.

Ja, natürlich, das muss ich sofort ...

Das hat natürlich gebondet.

Nee, aber ich lese ich gerne mal.

Es ist immer sehr unterschiedlich.

Es gibt jetzt auch grad die Zeit, dass man sagt, man will ...

zu Diversität gehört ja auch, Lebenswelten zu erzählen, die eben nicht so im Mainstreamsind.

Das ist auch immer meine Argumentation, weil manche denken, Diversität ist.

Mal ganz salopp gesagt, wir besetzen verschiedene Nationalitäten, und dann ist es divers.

Das stimmt überhaupt nicht.

ist ja, wie welche Geschichten werden erzählt, wer erzählt sie, auch sehr wichtig, undwelche Lebenswelten erzählen wir.

Und da gleicht sich ja, da gibt's schon, wir erzählen vor allen Dingen Lebenswelten vonPolizisten in Deutschland.

So, ne?

Die gehen da, ja, das ist, glaub ich, der Beruf, da haben sich die deutschen Filmeleute ammeisten mit beschäftigt.

Was macht ein Polizist, was tut er?

Und dann gibt's trotzdem immer die Polizisten, sagen, das ist alles unrealistisch, er daszeigt, obwohl er das schon seit Jahrzehnten darstellt.

Aber es gibt so viele andere tolle Lebenswelten, die man zeigen kann.

Ja.

Du kommst immer an den Punkt irgendwann, wo ist jetzt der Punch, dass es trägt?

Wo wird's spannend?

Das ist immer knifflig.

Wenn du nicht sagst, dieser Kinofilm, jetzt war, Oslo-Stories, wo Leute über ihreBeziehungen reden, das wird's dem deutschen Fernsehen nicht unterbringen, weil da sagen die so, ne?

Der war auch spannungsarm, er trotzdem interessant.

hab den voll gern geguckt.

Davon reden wir ...

Ich mach ja auch meine Filme, ja schon so eine Grundspannung drin.

Und da kommst du halt schnell an ...

Jeder tolle Film hat ja irgendwie auch was mit Crime zu tun.

Nur die Frage ist immer die Perspektive.

Muss es immer die Perspektive der Ermittler sein?

Und die ermüdet mich immer mehr.

War nie mein Plan, so viele Ermittler zu erzählen.

Und ich glaub, die ermüdet letzten Endes auch ein Publikum.

Boah.

Und du hast immer das Problem aus Ermittlerperspektive ...

Also bei Schnee haben wir das hingekriegt, aber dass du eigentlich eigentlichen Dramen gar nicht so viel erzählen kannst, weil du immerbeim Ermittler abhängst sozusagen.

Und dann, wenn's spannend wird, hinter verschlossener Tür bist du wieder beim Ermittler,denkt, wer war's denn jetzt?

Das Spannende passiert hinter der Tür.

Das ist auch für viele, die Kommissare spielen, total nervig, dass die tollen Rollen immernicht sie haben, sondern die Episodenrollen Weil die haben das große Drama.

Ich hab ja auch bisschen Reihe gemacht.

Bei Henry Hübchen war das nicht so, weil das schon immer sehr besondere Einzelstückewaren, auch er ...

Er hört zu, er hatte auch etwas zu spielen, aber eher das Zuhörende, was häufig dasSchwierigere ist als das Sprechen für Schauspieler.

Aber die Figur hat ja auch so eine Backgroundgeschichte, die Tragödie mit der Frau und soweiter, das heißt, gibt's schon irgendwie Stoff, ne?

An dem...

reißt auch raus.

Aber es gibt auch bei den Tatortkommissaren immer wieder tolle Charaktere, die einePrivate-Line haben.

Aber das reitet sich halt irgendwann auch tot, so nach einer gewissen Zeit.

es gibt trotzdem immer True Detective denke ich sofort, kann man so erzählen, geil.

Oder Mare of Easttown mit Kate Winslet war auch Crime, also auch mit Ermittlerin.

Aber häufig, denke ich, ich schon ...

Der Polizist, schon wenn die ins Revier gehen ...

Ich hab so viele Reviere ...

Das meiste, was ich meinem Leben gedreht hab, waren Reviere und wahrscheinlich Häuser,weil Menschen in Häusern wohnen.

Aber als Arbeitsplatz hab ich überwiegend Revier gedreht, wo ich denke, ey, es gibt soviel mehr hier, was wir zeigen können.

Und das ist diese Diversität von Lebenswelten.

Da würd ich mir wünschen, dass das breiter wird.

Und da gibt's viel zu erzählen.

Aber ich würde sagen, ist die deutsche Serie durchaus stark.

Also schon vor ...

Jahren oder so.

Götz Georg als Schimanski, der in der Unterhose die Treppe runterläuft und sich in denSchritt greift und sagt, kein Schwanz ist so hart wie das Leben.

Viel besser wird's nicht.

Viel besser wird's nicht.

Also, das ist schon ...

Ja, So.

Ja, nee, aber haben ja auch beim Tator Dortmund, da gibt's ja die Figur von dem einen, derauch völlig fertig ist irgendwie und auch eine mega Background-Story hat.

Nein, also, ich würd auch immer, wenn ich Wenn man jetzt ein Drehbuch für eine Krimi-Reihehat, und das ist bombengenial, dann ist das Das gibt's natürlich so.

Nur es gibt meiner Ansicht nach viel zu viel davon.

Man könnte dann andere Dinge noch erzählen.

Aber das häufig, dann wird mal was versucht mit, was weiß ich, irgendeinem anderenBerufsstand, dann läuft das nicht so gut.

Dann sagten machen wir doch wieder Krimi.

Ich will mir auch gar nicht ...

Wenn ich da Chef wäre, würde ich wahrscheinlich ...

Dann ist man auch ...

Alle Menschen sind ja immer auch irgendwelchen Zwängen drin oder haben Druck von oben.

Deswegen, das ist nicht ohne Grund so.

Nur manchmal, glaube ich, könnte man einfach in die eine oder andere Richtung mehrausprobieren und mehr wagen, weil da ganz viel noch Potential an Geschichten liegt.

Worin siehst du denn?

bevor du weiter machst, Jay, nochmal ganz kurz an den Punkt nachgehakt.

Wenn jetzt zum Beispiel ein Roman auftaucht, wo du zum Beispiel sagst, wow, geiler Stuff,Muss der dann schon auch als Drehbuch vorliegen, dass du dich weiter damit beschäftigst?

Oder kann das auch passieren, dass man in den ganz frühen Prozess reingeht und sagt, dieStory, das wollen wir unbedingt gerne erzählen?

Oder du machst dich auf die Suche vielleicht nach einem Autor und wer schreibt mir das?

Oder du schreibst möglicherweise sogar mit am Drehbuch oder so.

Ja, es gibt nichts, was nicht geht.

Also, das geht auch.

Ich jetzt mit dem Romanautor von Tage des letzten Schnees und auch mit dem Drehbuchautor,der das ...

ähm ...

äh ...

wie heißt das so schön?

Ähm ...

übersetzt hat, so, nee, der das adaptiert.

Genau, der das Drehbuch ...

der das Buch, den Roman adaptiert.

Mit dem bin ich grad an seinem neuesten Roman dran.

Wir kennen uns jetzt, da ist ein Vorteil.

Wenn du irgendeinen Roman liest, musst du ...

den Romanautor überzeugen, dass du das auch machen, dass er da sein Go gibt sozusagen.

Und du musst einen Produzenten finden, der die Rechte kauft und so weiter und so fort.

Aber da muss doch jeder drüber froh sein oder nicht, wenn plötzlich jemand sagt, das würdeich gerne verfilmen.

Freut sich da nicht jeder drüber?

Wenn's jetzt kein Millionen-Bestseller ist, dann ist es eine andere Nummer.

Das ist einfach so.

Weil Bestseller wiederum auch fürs Kino ...

funktionieren oder häufig funktionieren, sozusagen.

Weil das haben viele gesehen, gelesen, und dann kann man hochrechnen.

Die Marketing-Abteilung rechnet dann schon hoch.

Dann gehen auch bestimmt 70 Prozent der, den Roman toll finden, ins Kino.

Das ist natürlich eine Safe-Bank.

Wenn du einen Originalstoff hast im Kino, vielleicht geht da gar keiner rein.

Riesig.

Und deswegen sind so Bestseller, aber da sind sofort Riesenfirmen dran.

Da hab ich jetzt als nicht großer Name, also da sind dann andere Leute dran, zum Beispieldieses 1000 Zeilen hat Bully Herwig gemacht.

Das war diese Verfilmung von diesem Spiegelredakteur, der da aufgeflogen ist, weil erimmer irgendwelche ...

Genau.

Und da hat auch der Johann Moreno, der auch Redakteur ist und das entdeckt hat, ein Buchdrüber geschrieben.

Und das hat der Bulli, ich hab ihn nicht gesehen, aber der Trailer sah ganz lustig auchaus.

Tausend Zeilen, wo er halt ...

Genau.

Wo die Geschichte ...

So.

Und das ist dann natürlich, ah, das ist auch eine bekannte Geschichte, ging durch dieMedien.

Daraus wird ein Kinofilm gemacht zum Beispiel.

Das ist dann ...

erfolgsversprechend sozusagen.

Worin ist denn nun der Unterschied zwischen einem Kinofilm und einem Fernsehfilm?

Ähm...

Also, ich würde sagen, jetzt auf deine Filme bezogen ...

Ich ...

Ich weiß gar nicht genau, ob ich's auf den Punkt bringen könnte.

Aber ich würde sagen, es ist schon eine gewisse ...

visuelle andere Sprache.

War mein Gefühl.

Ich persönlich würde niemals einen Unterschied ...

Ich drehe einen Fernsehfilm nicht, ich drehe den jetzt fürs Fernsehen.

Und einen Kinofilm fürs ...

Man sieht ja auch nicht so einen großen Unterschied von Schuld, wenn man die anderen zuden anderen ...

Also, würde ich auch sagen, das ist für mich ein Kinofilm.

Ich weiß auch nicht, vielleicht ist das ...

Das verschwimmt in Deutschland natürlich auch sehr ...

oder war schon immer verschwommener, weil die Budgets von Fernseh- und Kinofilmen auch garnicht so groß auseinanderliegen.

Es gibt ja viele Kinofilme grade so, sag ich mal, die wenig Förderung bekommen, weil sieso speziell sind.

Die haben viel weniger Geld als mein Fernsehfilm und kommen ins Kino.

Und die sehen dann häufig ...

lower aus, die können natürlich keine riesigen Sets haben und Die Wahnsinns-Kamera-Fahrten, sind ja vielleicht manchmal auch so Dogma-Filme, die rockenaber ein Festival nach dem anderen, weil die so verrückt und speziell sind.

Das ist so bisschen der Dogma-Style, also Guerilla, Blair Witch Project-mäßig gibt's auch.

Wenn du eine gewisse Art von ...

Bildsprache haben willst, die ich jetzt auch präferiere, das kannst du nicht mit garkeinem Geld machen.

Da brauchst du schon ein bisschen was, und ich würde sagen, mindestens das Fernsehbudget.

Klar hab ich mich auch gefragt, ist, wenn wir das doppelte Budget hätten.

von so, ne?

Dann würde man Man würde die Sets noch anders ausstatten.

Aber ehrlich gesagt, ich mach nicht den ...

Für meine, weil das sind ja letzten Endes intime Dramen, die ich mache.

Und das sind auch die Filme, die ich sehr mag.

Was nicht heißt, ich würd auch mal was Historisches ...

machen, wenn ich's interessant finde.

...

Wobei, reden wieder Bei viel Budget reden viele mit, da ist es viel schwieriger, Notedurchzubekommen als bei was Überschaubarerem.

Das ist immer gleich, außer bei Nolan und Villeneuve, sag ich mal.

Die können auch mit groß ...

Aber ...

Sobald's groß und historisch wird, wird's teuer, dann reden ganz viele Leute mit.

Dann ist die Gefahr, dass es eben nicht so konsequent wird, einfach viel, viel, vielgrößer.

Deswegen, in Deutschland ...

kann das gar nicht.

Ich geh in Filmen immer so an, dass er intensiv und immersiv sein soll.

Und ich versuch, möglichst unkonventionell zu sein.

Es gibt andere, die sind noch viel unkonventioneller.

Ich will's auch nicht, in jeder Szene muss alles sperrig sein.

Aber ich weiß nicht ...

In Deutschland ist das sehr nah beieinander, Kinofilm und Fernsehfilm.

Die Amis haben da ...

Von jeher war das immer, dass das Cinema ...

Ich auch immer gesagt, Cinema ist directors-driven, Television ist writers-driven.

Das stimmt auch hier nicht wirklich.

Das stimmt bei den Serien mehr.

Weil die Serien der Showrunner, wo mehrere Leute Regie führen, Da ist tatsächlich die kreative Hand mehr bei dem Showrunner, was es hier eigentlich garnicht so gibt.

Das gibt's halt im angloamerikanischen Raum, da hat sich das entwickelt.

sind auch welche, die schreiben, produzieren, führen auch mal Regie, das ist eine riesigeVerantwortung.

Das gibt's hier gar nicht so.

Aber ich würd auch sagen, bei Serie ist der Schreibende noch ...

wichtiger.

Ne?

Das ist ...

Und eine Serie, auch eine amerikanische Serie im Übrigen, ist mehr auf Dialog aufgebaut.

Also, Kino eigentlich von der ...

Es gibt auch Woody Allen Filme, wo viel geredet wird.

Aber von dem Ursprung her wird es über Bilder erzählt.

Während das Fernsehen ...

Früher hieß der Fernsehfilm Fernsehspiel.

Ganz früher in den 80ern, ich noch.

Fernsehspiel.

Ja, ja, Fernsehspiel.

Und es war mehr Dialo ...

Leute reden ...

Also, es wird nicht wahnsinnige Kamerafahrten oder so.

Das war da halt nicht ...

Es war eher ...

dialoglastig sozusagen.

Und da ...

Ich persönlich würde für mich ...

da so ein bisschen, dass du in einer Serie oder im Fernsehen ...

Für meine Filme würde ich das auch nicht sagen.

Ich versuch, viel über Bilder zu erzählen, aber generell kann man sagen, dass im Fernsehender Dialog mehr voranbringt die Story und im Kino die Handlung an sich.

Das ist ja auch häufig bei Krimis, dann reden sie ganz viel.

Man könnte das alles zeigen, das wär spannender, aber das ist viel teurer.

Ja, gestern, hatte voll den Unfall, da bin ich die Autobahn runtergefallen und was weißich nicht alles.

Das zu sehen wäre super spannend.

Das nachzuerzählen ist so, ist halt lame.

superspannend.

Ich bin ja einer, der immer sagt, don't tell, show.

Und du lieferst mir jetzt den Grund, warum so viel getellt wird und nicht geschowed.

Ja, weil es kostet.

Das hab ich mir nicht klargemacht.

Ich hab immer gedacht, warum reden die so viel in Deutschland meinetwegen?

Aber ja, Finanzen.

Aber jetzt, was mich interessiert aus ...

Regisseur Perspektive.

Du hast jetzt in Tage des letzten Schnees auch eine Action Sequenz, eine Unfall Sequenz,die sich sehen lassen kann.

Auto überschlägt sich und so weiter.

Das hast du toll inszeniert.

Und das ist also nicht ein reiner Dialogfilm, sondern du zeigst auch und im Grunde auch einbisschen Publikums-Pleaser.

Also es kracht auch ein bisschen und und so weiter.

Also der Unfall ist schon schön inszeniert.

Wie macht man so was?

Also wie geht man da vor?

Also wie plant man das?

Wie?

Ich meine, das Auto, wir sehen das, das Auto überschlägt sich und da stirbt jemand undaha.

Aber wie macht man das?

Ja, Action braucht immer sehr viel Planung.

Also, weil das ist minutiös geplant, das kann man nicht spontan machen.

Und mit Autos erst recht.

Also, Autos ist noch mal viel aufwendiger und teurer als jetzt eine Prügelei, weil mandas, sag ich mal, mit Schauspielern choreografieren kann, vorher üben kann.

Genau.

Das war, glaub ich, auch deswegen der teuerste Film, ich bisher gemacht hab, würd maldenken.

Ich guck da auch nicht immer in die Kalkulation.

Ich krieg mit, was wir uns leisten können oder nicht.

wo man was für was kämpfen muss.

Ähm ...

Ja, da braucht man Stuntfahrer.

da braucht man viele bei solchen Autosachen, wenn sich was überschlägt, vier oder fünfKameras.

Weil das dreht man nur einmal, den Überschlag.

Da weiß man, so, ja, mindestens hätte ich gern zwei bis drei.

Ich wollte verhindern, dass es nur ein Überschlag wird.

Das können wir vorher nicht sagen.

Aber dann eher mehr als weniger, sag ich mal so.

Oder auch könnt ihr beeinflussen ...

Ich will gern, dass der auf dem Dach landet.

Wir hatten nachher die Dachsequenz, wo der Mann so Das war so geschrieben, er hängt über...

Das können sie auch nicht beeinflussen.

Ihr könnt euch vorstellen, was beim Drehen passiert.

Er hat sich siebenmal überschlagen, da auch viel drin.

Da läuft dann der Stunt-Koordinator hin und checkt, keiner darf hin.

Ob's dem Stunt Man ...

Die haben natürlich so einen Sicherheits-Rig da drin.

gebaut, aber es kann immer was passieren natürlich.

Und das weiß man vorher nicht.

Also man lässt das Auto dann los, fliegen und man weiß nicht, sind es jetzt fünf odersieben?

Nee, das genau.

Er wird sich schon überschlagen.

ist klar, weil die bauen da so, sie nennen das Stempel.

Es gibt vielleicht auch mehrere, aber das waren sehr gute Jungs.

Die sind aus Köln, das ist die Klitsche, die damals Alarm für Cobra 11 großgemacht hat,die mittlerweile auch für Hollywood-Filme in Deutschland ...

Die heißen Action Concept, das ist so eine der großen Stuntfirmen sozusagen, die auchinternational arbeiten.

Und die ...

da ist quasi der fährt dann macht der so ...

Und dann hat er ein Stempel, wie so ein Ding, drückt quasi hinten in den Boden so wasrein, dass das Auto so hochgeht.

Weißte?

Das ist wie so eine Zündung sozusagen.

Und dann überschlägt sich das.

Das haben die natürlich schon zigmal gemacht.

Also die wissen ungefähr, kann immer was schief laufen.

Das zündet nicht oder was auch immer.

Und wir hatten dazu ja noch neun Schneekanonen, weil es im Schnee.

Deswegen war das auch sehr teuer.

Genau.

Und dann hat man aber für die Innenaufnahmen, wenn man die sieht am Anfang, wie die drinsind.

Da hängt man dieses Auto, oder was dann ein anderes Auto ist, deswegen ist es auch toll,man braucht ein heiles, ein kaputtes, eins mit einem...

Also, drei oder viermal dasselbe Auto, das ist auch schon aufwendig, find mal eins.

Wenn man dann sagt, ich hätte aber gern blaues, dann heißt es, nee, wir nehmen das, waswir überhaupt kriegen und was noch bezahlbar ist.

Das sind dann auch immer so...

wo man Kompromisse machen muss.

Und dieses Drehen, kommt das Auto in so ein Rad rein, und dann kann man das, dann ist esda drin, und dann kann man die, dann macht man die Kamera auf die Motorhaube, und dann kann man die komplett drehen.

Röhrenrad heißt...

So, und das ist schon ...

Also, die drehen sich wirklich.

Das merkst du, ob die Haare runtergehen.

Fürs Spiel ist das was anderes, als wenn man die Kamera drehen würde.

Das sähe nicht aus, ja.

Ja, und das war schon ...

Da muss man auch für kämpfen.

Da hat mir einer der Produktionsmenschen gesagt, so, das ist alles zu teuer.

Entweder der Überschlag von außen oder von innen.

Hab ich gesagt, nee, wir brauchen beides.

Wir brauchen am Anfang die Perspektive innen.

Und am Ende von außen verstehen wir auch als Zuschauer, Das wäre lame, dasselbe Normal zu zeigen, ist super lame.

Da muss man sich dann halt auch ...

Oder man sagt, okay, dann schreibt den ganzen Unfall raus.

Da ist natürlich ...

muss dann auch ...

Dann wissen die auch, ohne geht's aber nicht.

Da muss man halt ...

sagen, das ist jetzt elementar.

So.

Für den Film.

Aber das war schon eine sehr aufwendige Sache.

Ja, das glaub ich.

Deswegen frag ich danach.

das ist...

Also, deutsches Actionkino im Fernsehen ist ja eher so...

Vorfahrt genommen und in den Kotflügel reingefahren.

Aber das war schon...

Das war schon Hollywood-tauglich.

Wirklich schön überschlagen und...

geil.

immer noch mag, weil das auch häufig ...

Und daher gibt's super Stunt, Leute, auch diese ...

Im Bad von Schuld sind immer die anderen, springen jetzt, wo die sich so boxen in derDusche.

weiß nicht, diese ...

fand ich auch ...

Die find ich echt gut.

Wenn's so richtig weh tut und du nicht das Gefühl hast, das ist schnellzusammengeschnitten, damit's irgendwie funktioniert, sondern da haben die echt ...

Das war ...

Genau.

Ich wollte so wie ...

wenn Brad Pitt und Edward Norton sich auch die Fresse einschlagen.

Das muss schon intensiv sein.

Da braucht man natürlich auch Zeit für, aber das kriegt man ...

Wenn das nicht gut aussieht, das hätte man gut hinkriegen können.

Da gibt's in Deutschland jetzt die Möglichkeiten für.

Bei visuellen Effekten, die sauteuer sind, oder hier in Game of Thrones zu machen, dasbraucht so viel Budget, auch für nachher.

Das ist schwierig, das zu erreichen, sozusagen.

Und wenn man das dann sieht, ich hör das immer nur dass es dann doch nicht so geil aussieht.

So, bei solchen Sachen.

Ich hab das aber auch nicht ...

Da gab's der Greif jetzt auf Amazon, dann gab's irgendwie Jetzt gibt's Hagen-Nibelungen.

Da gibt's schon immer wieder die Versuche, so was zu machen.

Das hat selten, meiner Meinung nach, geklappt.

Weil man da etwas hinterherrennt, was so groß ist und so viel Geld hat.

Das ist einfach ganz schwer.

Aber eine gute Schlägerei.

Da würde ich immer sagen, ey Leute, kriegt man hier hin, da muss man sich halt einbisschen anstrengen.

Ich hab Hagen versucht zu sehen und fand die Bildsprache stellenweise sehr beeindruckendund dann das Spiel und die Story fand ich einfach zu lahm.

Oder dann ist es das.

Ich hab das nur jetzt ein, zwei Stimmen gehört.

Ich weiß aber gar nicht, ob ich Lust hab, den anzugucken, weil das...

Nee, ich hab abgebrochen.

Und ich hab es schade gefunden, weil ich die Bilder beeindruckend gefunden habe, weil diewirklich versucht haben, es sah sehr groß aus.

...

Inhalt kam der Form irgendwie nicht so ganz hinterher, ich den Eindruck, das war echt einbisschen schade.

Dass das halt passt, dass Form und Inhalt hohem Niveau ist, natürlich auch ...

Da muss so viel zusammenpassen.

Das ist einfach ...

Also, ...

Genau.

Und wenn das eine dem anderen hinterherhängt, dann du immer ...

Das spürt man halt irgendwie.

Chapeau für deine Kollaboration mit Daniel Benjamin, der natürlich auch ein Freund ist.

Drei Filme.

Drei Filme hast du in die Musik machen lassen.

Ehrlich gesagt, ehrlich gesagt finde ich deine besten Filme.

die die die die die Musik trägt trägt da Einiges zu bei also einfach jetzt mal meinem Freund Daniel ich meine du ich habe dann beiIMDB ich wusste gar nicht dass der Filmmusik macht aber du bist gefragt, er hatte das glaub ich noch nicht, aber ich hab ihn auch irgendwannkennengelernt, aber auch schon lange.

bei dem er Filmmusik macht.

Und das kann ja gar nicht sein, weil das so ...

saugeil ist, was er da ...

macht.

an Sounds, aber auch an gesanglichen Sachen.

Deswegen bitte, bitte, bitte, bitte, bitte ...

gib meinem Freund, Benjamin öfters einen Job.

Weil du bist anscheinend der Einzige, der das im Filmbusiness tut.

Und ich finde, er macht das wirklich gut.

Also total.

Shout out zu Daniel.

Du weißt, ich liebe dich.

Das ist wirklich großartig.

diesen drei Filmen habe ich witzigerweise habe ich jedes Mal gedacht, ich kenne dieStimme, ich kenne die Stimme und im Abstand wieder Daniel.

Alles klar.

So toll, toll, toll, toll, toll, Ja.

ich.

Er hat durch Schuld mit anderen mit dem SWR Verbindung gehabt.

hat er ein, zwei Fernsehfilme gemacht.

Das ist nicht er, er ist ...

Aber er ist schon ja primär Solist oder Sänger und so.

Ich glaub, er will das gar nicht Fulltime machen.

Aber auf jeden Fall, das waren sehr besondere Zusammenarbeiten.

weil er einen ganz eigenen Zugang hat.

Die Musik ist ja noch mal eine ganz andere Welt.

Beim Film und Er schafft es eben nicht, das einfach nur dazu, was jetzt was unterstützt,sondern so eine eigene Welt noch mal aufzumachen.

Ich finde das steht ihm fantastisch.

Also das zeigen deine drei Filme mit ihm, das steht ihm wirklich gut.

Und ich würde mir wünschen im deutschen Film mehr von ihm zu hören.

Okay, so.

von dem Podcast schicken und dann sage ich ihm auch Bescheid Ja bitte, mach das.

Ähm, So.

Schuld und Sühne.

Eins deiner, also dein Hauptthema.

Ich hab jetzt alle deine Filme gesehen.

In allen deinen Filmen.

geht es Schuld.

Gut, okay, kann man sagen Krimi, bla bla bla.

Aber in allen deinen Filmen oder in fast allen deinen Filmen ist es eine also ist es eineBeschäftigung mit dem Thema Schuld, mit dem Thema Sühne, mit dem Thema Rache.

Nicht in allen, Rache, aber in vielen.

Und uh Also jetzt persönliche Frage.

Was interessiert dich an diesem Thema so intensiv?

Ähm, das ist eine gute Frage.

Ich glaube ...

Und ich kann die, glaub ich, gar nicht auf so ...

Ich glaub auch nicht, dass ich die Filme gemacht hab so ...

kopfmäßig.

Weißt du, so, das interessiert mich, also mach ich das, ...

es mich da ...

intuitiv, gefühlsmäßig eher hin ...

gezogen hat.

Aber natürlich denkt man wahnsinnig viel nach, wenn man solche ...

wenn man Geschichten erfindet und schreibt oder mit Autoren zusammen daran arbeitet.

Ähm ...

Ich weiß nicht, dass ...

Das ist etwas sehr Verbindendes, weil wir das Weil das alle Menschen auf der Weltempfinden ...

oder empfinden können oder jeder erlebt solche Situationen.

Vielleicht auch, weil wir schaffen ja nicht, ein Leben zu führen, wo wir uns nicht malschuldig fühlen.

Das gibt's ja irgendwie nicht.

Ähm ...

Deswegen könnte man auch sagen, dass es was Menschliches ist und gehört dazu.

Trotzdem ist es was, was wir mit dem wir uns ja nicht wohlfühlen.

Sonst würde man nicht sagen, man fühlt sich schuldig.

Ich weiß nicht, es ist vielleicht auch das, was zwischenmenschliche Beziehungen so ...

ausmacht, dass man, wenn man Beziehungen eingeht, jeden Fall auch gegenüber dem anderenschuldig werden wird.

Das ist quasi gar nicht vermeidbar.

Also bei langen, intensiven Beziehungen.

Es macht doch irgendwie das Leben aus, dass wir schuldig werden in irgendeiner Art undWeise.

warum und wieso und ob das einen Sinn hat, I don't know.

Aber es ist, ich weiß nicht, es ist ...

Es ist ein sehr krasses Gefühl, was ganz tief unten liegt.

Was nicht so auf der Oberfläche liegt, was sehr tief in uns liegt und uns sehr starkprägen kann zumindest, ja.

Und wir versuchen ja immer nach Erlösung oder im Film, sprüht man, oder allgemein beiKunst ja auch von Katarsis und so.

Das hat ja irgendwie Erlösung braucht man, man ...

wenn man erlöst werden muss.

Wann muss man erlöst werden, wenn man irgendwie ...

an irgendwas schuldig geworden ist?

Natürlich, mir hat mein Festivaldirektor gesagt, warum machst du so Film als Dein Debütmit Schuld, so tiefgründig über Schuld?

Oder ist dein Vater Pfarrer?

Und ich so, der wusste nix über mich.

Und ich so Boah, ey, der kann aber in Leute reingucken.

Das hab ich mir aber jetzt nie ...

Natürlich, Gofi du weißt das, natürlich spielt die Frage von Schuld und Vergebung imchristlichen Glauben eine Riesenrolle.

Vielleicht hab ich mir daher auch gefragt, okay, das klingt immer alles so einfach.

Du bist schuldig, dann kommt Jesus, der vergibt dir, und dann ist alles toll, sag ich mal,so runtergebrochen.

Ich hab mich immer gefragt, im normalen Leben zwischen Menschen ...

Ähnlich wie der Ausgang von Schuld ...

oder ich erlebe es, als die eben nicht so ...

einfach durchführbar ...

Jemand ist schuldig, man vergibt, und dann kann man vernünftig weiterleben, das bleibthängen, das nagt, man kann nicht vergeben.

So, das sind vielleicht schon ...

Das kommt schon von woher.

ist ...

Ja, das ...

Irgendwie packt es mich.

Und auch in Filmen, die ich gerne gucke, aller 21 Gramm oder Amores Perros ...

Da geht's auch sehr Menschen, die aneinander schuldigt werden.

Nicht immer selbst ...

Also, nicht immer aus eigenem ...

Sie kommen auch einfach in Situationen, die passieren sozusagen.

Also, das Leben passiert und man wird schuldig.

Meistens machen das ja nicht mit Absicht.

So, ja.

schon, wir, also klar ist es so, dass wir sozusagen aus unserer Biografie heraus Themenmitbringen.

Und wenn wir so christlich aufgewachsen sind, auch so traditionell christlich aufgewachsensind, dann habe ich irgendwann festgestellt, wachsen wir schon in so einem Modus auf, dass wir von Anfang an so über die ganz großen Themen des Lebens nachdenken.

Das gehört einfach irgendwie dazu schon.

In Kindheitsjahren werden wir mit solchen Fragen konfrontiert.

Mit Fragen nach Schuld, nach Erlösung, nach Vergebung, keine Ahnung, nach Glück und keineAhnung.

Mir ist es aufgefallen, als ich Philosophie studiert habe und im ersten Semester in derder Uni Bibliothek gesessen habe und Immanuel Kant gelesen habe und plötzlich irgendwann gedacht habe, warte mal, das ist ja fast so bisschen wie Bibel lesen, was ich hier gerademache.

Und das heißt, dass wir in diesen christlichen oder meinetwegen auch in anderen religiösen Kontexten, aber vorallen Dingen in diesen Buch-Religionen, glaube ich, da lernen wir Kulturtechniken und da lernen wir auch Arten über das Leben nachzudenken.

Die anderen Leute, die anders sozialisiert sind, glaube ich gar nicht so lernen.

Und das sind auch Themen, die wir mitbekommen.

Und wenn die dann auch wiederum künstlerisch weiterverarbeitet werden, dann ist das garnicht so...

Das ist dann schon naheliegend, dass die Dichter einfach, hey, war dein Vater Pastor oderso.

Auch große Philosophen und große Künstlerinnen und Künstler waren häufig ausprotestantischen Elternhäusern, weil die eben auch, weil gerade im protestantischen Kontext nachgedacht wird.

Ich hab jetzt gerade auf meiner Tour mit Marco, mit dem Poetry Talk haben wir auch ineiner katholischen Kirche gespielt.

Und von den Katholiken kannst du hören, ey, das ist so cool, worüber ihr Protestantenalles so nachdenkt.

Das ist voll verrückt.

Also was ihr dann auch so immer so diskutiert und die Fragen hin und her spielt und dieseTexte lest und so, wir machen das so gar nicht.

Also das spielt eine Rolle.

Das spielt eine Rolle, wo wir herkommen sozusagen.

Genau, willst du was sagen?

halt Performance.

Das haben Protestanten nicht.

wenn man das jetzt so grob sagen würde, würde man sagen die orthodoxen haben die Mystik,die Katholiken haben die Performance und das dabei sein sozusagen.

Die Protestanten haben das Wort und das drüber reden.

Und wenn du einen protestantischen Background hast, als Baptist ist das ja...

Baptisten, ne?

du gesagt?

Ist das ja wohl offensichtlich so.

Dann ist das irgendwie auch eigentlich gar nicht so weit hergeholt zu sagen, ja das tauchtin deiner Kunst natürlich irgendwie auch thematisch auf, finde ich.

Oder?

Also bei mir ist sicher auch der Fall.

Auf jeden Fall.

Der selbe Festivaldirektor, der mir sagte, ist dein Vater passt, hat mir nachher Gesprächgesagt, du, Schuld, für mich ist es eigentlich...

Schuld.

Ich bereue mal eine blöde Entscheidung, aber ich kenne das eigentlich gar nicht.

Da dachte ich so, ey...

Wir besuchen...

...

So hat man halt mal Scheiße gebaut.

Weißt du, so?

Aber das stimmt schon.

Und was du, Gofi, sagst, das find ich auch ...

Man ist sehr früh mit Sachen, mit sehr archaischen, wie soll man das sagen, Schuld, Sühne,Vergebung, Erlösung, Himmel, Hölle und so ...

In einem Alter, wo man das ja noch gar nicht einordnen kann, noch gar nicht auch gefühlthat.

Überhaupt gar nichts.

Und das ist schon auch Das ist auch was, was ich ein bisschen ...

Das bin ich schwierig an der Prägung.

Dass man mit so Sachen bombardiert wird, wo man ...

Als Kind, wo man ...

Ja, was einen überfordert.

Und was sich jetzt erst mit Lebenserfahrung Kann ich damit ganz anders umgehen.

Und da kommen solche Fragen vielleicht auch eher von alleine.

Ja.

Aber das ist schon ...

Also, auf der anderen Seite, ja, man hat vielleicht früh schon sehr tief nachgedacht.

Ich erinnere mich aber auch, dass es mich früh manchmal auch überfordert hat oderzumindest mich gedrängt hat.

muss Haltung zeigen, muss mich klar entscheiden, ich muss auf jeden eine Meinung haben.

man musste so klar sein.

Und je älter ich werde, umso mehr Und das mach ich mit meinen Filmen auch, merke ich, mirgeht's fast ...

Oder ich entdecke immer mehr Fragen als Antworten im Leben.

Und das macht mich aber gar nicht küre.

Weil das ist ...

das erweitert meinen Horizont so, ne?

Deswegen war mir übrigens schon sehr früh klar, dass ich niemals Filme machen will.

Geht auch gar nicht.

Also, auch Kunst einfach der Feind von Kunst ist.

Es geht nicht um Haltung.

Haltung müssen wir alle haben, oder sollte man haben.

Und zwar, bei mir ist, glaub ich, auch was ...

Wir manchmal gesagt, ist so Humanismus, der so durchdringt in deinen Film.

Also, so eine Menschennähe.

auch ein ein aufrichtiges und empathischen Blick auf Menschen, egal was für schlimme Dinge sie vielleicht auch gerademachen.

der Versuch von Verständnis für jede Lebenslage und auch Gefühle.

Aber ich wollte nie ...

Weil natürlich ...

du willst Filme machen?

Willst du christliche Filme machen?

Das kam natürlich am Anfang so.

Da war mein Instinkt schon immer so, auf keinen Fall, weil dieses Botschaftssenden, dasist nicht das Wesen von Kunst und von Film, sondern das ist, Fragen zu stellen.

die Maskerade runterzureißen und richtig in die Wunde reinzugehen, damit du nachdenkstüber dich, die Gesellschaft und dein Leben so.

Und nicht die Antwort darauf zu geben.

Das ist auch, ich, das kann man gar nicht ernst nehmen, wenn das filmisch so verarbeitetworden wird.

Das war mir schon ganz früh, deswegen haben wir übrigens auch bei Schuld, neben denanderen, ist ja eigentlich eine christliche Einrichtung, wo wir recherchiert haben.

haben wir bewusst weggelassen, weil ich wollte nicht, das hier ...

Dann wär's sofort der Bekehrungsladen geworden, sozusagen.

Und ich find, es ging viel wichtigere Dinge, viel grundlegendere Dinge, als ob die jetztchristlich, jüdisch, muslimisch oder was auch immer sind, die das betreiben sozusagen.

Und ich wollte nicht, dass man dieses Gefühl, ah, wollen die die eigentlich nur bekehren.

Was übrigens die in echt, das machen die da nicht.

Natürlich gehen die da mal in Gottesdienst, aber die drücken jetzt nicht so da drauf.

da wusste ich, das funktioniert filmisch nicht, so, wenn man das macht.

Propaganda genau.

Du hast fünf Filme ...

In drei von deinen Filmen spielt der Tod eines Kindes eine wichtige Rolle.

Wie kommt das?

dass die ...

das weiß ich auch nicht.

Also bei Schuld nämlich anderen ...

war das tatsächlich die Konstruktion der Geschichte.

Wir wollten einen Straftäter zeigen, eine Sozialarbeiterin in einer Täter-Öpfer-Beziehung.

Da war nicht dieser Konflikt, dass er mal Täter war und dass sie dabei ihr Ungeborenes unddass er das nicht wusste, weil er das nicht gesehen hat.

Das war, würde ich mal fast sagen, konstruktionsbedingt.

Das war nicht unbedingt ...

Da dachten wir nicht, wir wollen unbedingt einen Film machen über jemanden, der ein Kindverliert.

Und bei Tage des letzten Schnees, der Stoff kam zu mir, und plötzlich so schnell kam auchzu mir.

In einem Stadium, wo die Geschichte eigentlich schon stand.

Das ...

ja schon faszinierend, dass in drei von deinen fünf Filmen das eine wichtige Rolle ist.

Mich spricht das natürlich irgendwie besonders an.

Ist ja logisch.

Ja, ich glaube, es geht auch primär, was mich interessiert, das ist natürlich auch dasExtremste, ein Kind zu verlieren.

Verlust ist immer schwer, Kind ...

ging mir aber eher bei der Fokus auf Verlust und Trauer und der Umgang damit.

Denn natürlich, wenn man ein Kind verliert, ist es noch mal extremer sozusagen.

Das hat mich, glaub ich, mehr interessiert als ...

will jetzt um ...

Aber die Geschichten, die anderen sind ja zu mir gekommen.

Sie sind natürlich einfach Ich hab selber drei Kinder.

Es ist das Allerschlimmste, man sich vorstellen kann.

Und das macht es auf eine Art und Weise, versucht man ja dann ...

Vielleicht verarbeitet oder ...

Indem man fiktional damit umgeht, kann man's in der Gedankenwelt zumindest einmaldurchdeklinieren.

Ich weiß nicht, mich hat so was nie abgeschreckt.

kenn Leute, sagen, wenn Kinder sterben, guck ich gar nicht an.

Kenn ich einige, die guck ich per se nicht an.

Versteh ich ...

Kann ich verstehen, kann ich nachvollziehen, aber ...

Mich interessiert es wahnsinnig, wie Menschen dann Was die dann machen.

Und wie die ...

Welche Regungen die haben.

Das interessiert mich, dieses Leben danach, so, ja?

Das hat auf mich irgendwie eine Faszination.

wenn es natürlich ...

Wahrscheinlich, es das ist, ich Ich hoffe nie, dass es mir passiert.

Aber es ist eine Beschäftigung damit.

Wie wahrscheinlich auch im Film, mit Tod man sich beschäftigt, was man ja auch nichtselber ...

was erleben möchte.

Ja, aber ich weiß nicht, mich zieht's dahin irgendwie.

Ja, und ich finde, das machst du in allen drei Fällen.

Das sind sehr unterschiedliche.

Einmal im Mutterleib, einmal plötzlich der Kindstod und einmal bei einem Autounfall einelfjähriges oder zehnjähriges Mädchen.

Das machst du in allen drei Fällen sehr seriös und sehr gut.

Wirklich.

ich habe nur natürlich als Betroffener fällt mir das auf, dass das dass dieses Thema quasi so oft auftaucht.

Deswegen meine Nachfrage.

Du musst das auch gar nicht.

Ich finde, du hast das sehr gut beantwortet.

Genau.

so was auffällt, was einem selber ...

Also, dass anderen dann was auffällt an einer Biografie, was man selber gar nicht sogeplant hat natürlich auch.

Also, das hat sich so ergeben auch.

Wahrscheinlich, weil die Geschichten, die ziehen mich magisch an.

Das glaub ich halt.

das ist mal ja manchmal ...

Es gibt ja den schönen Spruch, man sucht nicht die Geschichten aus, sondern dieGeschichten finden dich.

Ja, genau.

Hört es schon an.

Genau.

ja, es ist ...

Ich kann da ...

Wenn ich lese ein Buch, weiß gar nicht, entweder fixe es mich an oder nicht, ich kann dagar nichts machen.

Ich kann mich nicht dagegen wehren, wenn es mich anspricht, sozusagen.

Fünf Filme.

Tarantino hat gesagt, in jedem Regisseur stecken zehn.

Was ...

Und Tarantino macht das seit den 80ern.

Und hat noch ...

hat den zehnten ...

fehlt immer noch.

Du hast die Hälfte von Tarantinos ...

ähm, magischer Zahl, die ein Regisseur bringen kann, hast du schon gebracht.

Was denkst du denn dazu?

Ist das Quatsch oder steckt was drin?

Marketingmasche, um den nächsten Film zu hypen.

Äh, für mich hat das ...

Ich hab übrigens schon mehr gemacht, weil meine Strahlsund-Reihenkrimis waren auchEinzelstücke.

Das war zwar aber meine Krimi-Reihe.

Deswegen hab ich jetzt, glaub ich, also an 90 Minuten schon ...

Hab ich schon zehn, glaub ich.

Mindestens.

Genau, die hab ich schon.

Und will immer ...

Ja, nee, nee, nee.

Also, ...

Nee, nee, Zum einen mach ich das ja auch, um Geld zu verdienen.

Und jetzt Tarantino-Vergleich.

Der natürlich immer sehr persönliche ...

Das sind seine Urbabys.

So.

Das ist für mich schuld, nehmen, wie anderen.

Und für Miriam auch, das sind meine richtigen Babys.

Ich würde von allen auch Tage des letzten Schnees Das kommt ganz nah an mich ran.

Plötzlich so still ...

Das sind schon die mir persönlich nächsten.

Die anderen hab ich auch super gerne gemacht.

Das hat aber auch mehr ...

Da war ich vielleicht ein bisschen mehr der Regisseur, das ...

Wobei, die letzten, still am Ende der Nacht haben, hab mit Ideen reingegeben.

das war natürlich, wir zeigen Henry Hübchen, ist wieder ein Kommissar, es waren gewisseMuster vorgegeben.

Ich hätte ...

Ich arbeite grad dran, ich würde gern einfach noch mehr ...

Stoffe, die mir wirklich am Herzen liegen, also die mehr von mir noch mehr von innenkommen sozusagen.

Thematisch, die werden wahrscheinlich wieder viele Themen tangieren, die du ...

die jetzt auch in den anderen Filmen drin sind.

Da würde ich gern ...

Oder da arbeite ich dran.

Und gerne auch wieder eins, auch wenn es schwierig ist und die Aussicht darauf ist, nichtso viele Kinozuschau zu bekommen, aber daran zu arbeiten, wieder einen Kinofilm zu machen, da hab ich total Lust drauf.

Und da gibt's, wie ich finde, gibt's noch genügend Stoff.

Ich arbeite auch an einer Geschichte, ich wollte immer was über einen jungen,evangelikalen Pastor machen.

Was ...

Da gibt's nix.

Also, hier in Deutschland gibt's da null.

Die ganze Szene ist hier fiktional nicht existent.

Ja.

Das müsste aber Es müsste richtiger ...

Also, es muss so reinhauen.

Gerne auch, weil mich persönlich immer die charismatische Szene mit all ihrem Für undWider schon sehr angezogen hat.

Dieses Stardom da vorne, aber Rise and Fall, Mit den Persönlichkeiten, die man ...

Das würde mich total reizen, da was zu machen.

Ich bin da auch eine Geschichte am Entwickeln dran.

Da bin ich gespannt, ob man das finanziert bekommt, weil da viele sagen, das kennt jakeine Sau.

Aber genau das sind eben nicht Katholiken, Protestanten, sondern ist so eine spezielleeine spezielle Richtung.

Das ist natürlich sehr persönlich, das muss auch was sein, was mir wehtut.

Ich will da keine Abrechnung machen, aber man muss schon klar darauf hinweisen, was daauch sehr, sehr schwierig ist.

Genau, das ist zum Beispiel was, was mir sehr ...

wo ich total Lust drauf habe.

Das muss ich selber mitentwickeln.

Da kann ich nicht erwarten, dass jemand, der sich nicht damit auskennt, was hinlegtsozusagen.

Okay, jetzt 2024 war der letzte Film.

Was ist denn der nächste Film?

Das, was du gerade gesagt hast, klingt mehr als da sind wir gerade dran.

Du sprachst vorhin.

Ich war ich war im Cutting.

Also wir haben geschnitten.

Was ist der nächste Film?

Ich hab grade einen Film gedreht, der, glaub ich, im Frühjahr rauskommt in der ARD, einMittwochsfilm.

Das soll auch eine neue Reihe werden, wo eine Anwältin, also eine Verteidigerin, dieHauptrolle spielt, die dann wahrscheinlich immer wieder Fälle hat, wo sie Pflicht verteidigen muss.

Unser Fall ist aber, ein alter Freund ruft sie an, dessen Frau im Wald, die Frau ist mitdem Hund spazieren gegangen und kommt nicht mehr wieder, ist nicht auffüttbar, die Stunden vergehen, und er ruft sie an, weil sie eine alte Freundin ist von früher.

Auch weil sie Anwältin ist, wie soll man mit der Polizei reden?

Sie kommt dazu und sie fangen an zu suchen.

Das Ganze geht fünf Tage, ist eingeteilt in fünf Kapitel.

Man ist ganz nah bei diesem Ehemann und bei der Tochter.

Die Tochter postet irgendwann einen Social-Media-Post.

Und dann kommt dieser ganze Gossip.

Wo ist denn die Frau?

Die war doch so heiß, die muss man doch finden.

War es vielleicht die Tochter, hat so kalte Augen?

Dieser ganze True-Crime-Dings, das gab so einen wahren Fall, inspiriert in England vor ein paar Jahren.

Ich verrat natürlich das Ende nicht, aber es ist superspannend, weil es zeigt, wie so eineInternetwelle, so ein Internetmob, wie der quasi auf das echte Leben trifft.

Also auf Menschen, die sich natürlich eigentlich Unterstützung ...

Natürlich sagen wir es überall, vielleicht kriegen wir Hinweise, aber mit was die dannzugespampt werden sozusagen von alle möglichen Ideen, die da kommen.

Und es gibt kriminologisch tatsächlich die Untersuchung, dass wenn ...

weiße, hübsche Frau verschwindet.

Das Netz komplett durchdreht.

Die Fantasien gehen durch, alle wollen sie finden.

Alle haben aber auch die krudesten Ideen.

Wenn das jetzt irgendjemand, eine schwarze Frau gewesen wäre oder der Bauarbeiter, hat manlängst nicht so viele Hinweise und Kommentare wie da.

Genau.

Und das ist ein ganz tolles Buch, eines ganz tollen Drehbuchautors.

Das haben wir jetzt im Frühjahr gedreht.

Und das kommt nächstes Jahr.

Genau.

Da kann man sich Sehr spannend.

Wann?

und auch wieder sehr abgründig.

Es steht noch kein Sendetermin, aber im Frühjahr.

ARD, Januar, Februar, März, ich kann euch da gern was schicken.

Das heißt, die Verteidigerin, so wird die Reihe, das ist ganz neu, das entsteht jetzterst.

Das ist immer dann die Verteidigerin, der Fall, so und so.

Und bei uns heißt es der Fall Nicola, das ist die, die verschwunden ist.

Ganz tolle Schauspieler auch wieder dabei.

Also, welche, denen ich schon immer mal arbeiten wollte, ganz toll.

Lars, echt vielen vielen vielen vielen Dank.

Das war so ein geiler Ritt durch das...

Durch den Beruf eines Regisseurs und durch so viele Dinge, die du da geteilt hast und dieman in deinen Filmen sehen kann und so.

Also wirklich, ich bin so stolz, dass wir einen echten Regisseur bei uns hatten und nichtnur so einen Super-8-Filmer.

Wir haben einen Abschlussritual, falls ihr das kennt.

Einer fragt, was sagen wir dem Tod?

Und die anderen sagen, nicht heute.

Und ich sag das heute mit großer, äh, mit großem Enthusiasmus weil ich fühl micheigentlich schon, als würde ich gleich sterben, aber vielleicht geh ich lieber vorher ins Bett.

Deshalb, die Frage an euch, Lars, vielen Dank, das war's Was sagen wir dem Tod?

Nicht heute!

Danke, nehm ich als Zuspruch von euch.

Dann!

geil, dass du bei uns warst.

Vielen, vielen, vielen, vielen Dank.

gut.

Hat mir auch sehr gefallen.

Vielen, Dank für die Einladung.

Tschüssi!

macht es gut.

Ciao

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