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Bob Dylan: A Complete Unknown
Episode Transcript
Hallo und herzlich willkommen.
Du bist hier völlig richtig, wenn du dich für Pop oder Kunst oder Themen, die mit derSEELE zu tun haben, interessierst.
Denn genau das kriegst du hier.
Da ist das drin, was drauf steht.
Herzlich willkommen.
dass du das hier eingeschaltet habt.
Hier sind der Gofi und der Jay und ich.
hallo das Ich ist der Marco das Ich ist der Marco, genau.
Wir sind uns zugeschaltet.
Wir haben ein sehr schönes Thema heute, auf das ich richtig Bock habe.
Habt ihr wahrscheinlich ja auch schon im Titel gesehen.
Und bevor wir da reinspringen und uns reingleiten lassen, ein paar nützlicheVerbraucherhinweise.
Denn ist naht ja der Sommer mit Festivals und sowas.
Und das will natürlich angesagt werden, denn wir sind auch da.
wieder ein bisschen unterwegs ...
und das sollt ihr ja wissen, ...
...
damit wir uns da treffen können.
Ciao!
Das stimmt.
aus, dann fange ich einfach mal an.
Am 6.
und 7.
September ist in Zürich das RefLab Podcast Festival unter dem Motto Alles wird gut.
Und es kann natürlich nur alles gut werden, wenn Hossa Talk mit dabei ist.
Und deswegen wird alles gut, weil Hossa Talk mit dabei ist.
Mannomann das war eine Moderation, oder?
Auf jeden Fall, wir freuen uns natürlich tierisch, wenn...
viele von euch kommen und wir euch dort treffen.
Da kommen auch noch ganz andere tolle Podcasts und man trifft Kollegen, man trifft Leute,die man immer schon mal sehen wollte, die man immer nur anhört.
Also 6.
und 7.
September in Zürich, das RefLab Podcast Festival.
Wir können da sogar auch zusammen schreiben, wenn ihr Bock habt.
Ich mache da nämlich auch einen Schreibworkshop.
Also auch das ist möglich.
Und ansonsten...
und ich habe auch ganz vergessen, dass ich sogar auch noch einen weiteren Auftritt dorthabe, nämlich mit Popcorn Culture.
Und wir sprechen über den schönen Film Die Verurteilten Shawshank Redemption.
Ja, alles wird gut halt.
muss ich kurz einen Einschub machen.
Ich habe mit Mira zusammen quasi so eine Dialog-Osterpredigt dieses Jahr gemacht und dahabe ich sehr viel über diesen Film geredet.
Ja?
Ah, sehr gut.
Ja, das ist ja auch ein wirklich wundervoller Film.
Also steht seit Jahren auf der absoluten Nummer eins in der IMDb, obwohl es jetztverkaufsmäßig gar nicht einer der erfolgreichsten Filme ever war.
Aber in der IMDb, der International Movie Database, ist er seit wirklich vielen, vielen,vielen Jahren auf der unumstrittenen Nummer eins.
Ja, großartig.
Und dann, das macht chronologisch jetzt zwar keinen Sinn, aber wollen wir euch auch dasFreakstock Festival noch ans Herz legen.
Das ist allerdings schon Ende Juli bzw.
Anfang August.
Das fängt am 31.07.
und geht, ich glaube, bis zum 3.08.
Das ist ein ganz fantastischer Ort, ein ganz fantastisches Festival mit ganz viel Bandsund Bühnen und Lesungen und Podcasts und vor allem ganz fantastischen Menschen, die man da treffen kann.
Wir waren da schon sehr oft und liegt das Festival auch sehr am Herzen und deswegen könntihr, wenn ihr euch jetzt Tickets dafür kaufen wollt, könnt ihr sogar das mit einem kleinen Rabattcode machen, den wir für euch in Kooperation mit dem Freakstock haben und zwar mitdem Rabattcode HOSSATALKFS25, alles zusammengeschrieben.
Also Hossa Talk wie unser anderer Podcast, FS wie Freakstock und dann 25 wie das Jahr, indem das stattfindet.
Und dann bekommt ihr 10 % Rabbat auf euer Ticket.
Das ist doch ein fantastisches Angebot.
Also nutzt das gerne und geht da auf jeden Fall hin.
Okay, und dann mache ich jetzt mal einen ganz weiten Sprung in die Zukunft, denn in einemJahr in der Woche vor Pfingsten, nächstes Jahr, da fahre ich nach Griechenland und begebe mich auf die Spuren des ersten Christfluencers Europas, Saulus von Tarsus, genannt Paulus.
Und ich würde euch gerne mitnehmen, wenn ihr wollt.
Man kann die Reise jetzt schon buchen.
Bis zum 1.
August ist ein Frühbucherrabatt.
gültig und wenn ihr das gerne möchtet oder wenn ihr euch interessiert dafür was wir damachen dann könnt ihr entweder auf meine Webseite gehen gofi-mueller.de und sucht da nach der Griechenlandreise oder ihr geht auf die Webseite der der Veranstalterin dieser Reisedas ist nämlich die Judith, Judith Seibold deren kleines unternehmen heißt Chavaja C-H-A-V-A-J-A Chavaja.de die hat da auch alle Informationen über die Griechenlandreise undauf Dieser Seite von der Judith könnt ihr euch dann auch anmelden und euren Frühbucher Rabattbis zum 1.
August einlösen.
Wäre schön, wenn ein Leute von euch mitkommen.
Fahren wir mal nach Griechenland und gucken, was der Paulus da so angestellt hat.
Genau, und noch eine letzte Ansage, nämlich für den September.
Also wir springen zeitlich jetzt hier wirklich wild hin und her.
Im September spiele ich mit Super 2 auf einem wirklich ganz, ganz, ganz, ganz, ganzschönen kleinen Festival bei mir um die Haustür in Eschborn, Niederhöchstadt.
Bürgerhaus.
Ich kann da quasi in zwei Minuten hinlaufen zu meinem Auftritt.
Und zwar dort spielen tolle Bands unter anderem Milliarden.
Das ist eine wirklich sehr, sehr geile Berliner Band.
Wenn ihr die noch nicht kennt, unbedingt mal reinhören.
Eine ganz, ganz super tolle Band und noch eine ganze Menge andere.
Und eben wir mit Super 2 sind da auch mit dabei und da freue ich mich schon tierischdrauf.
Also falls ihr Bock habt, am 13.
September ins Rhein Main Gebiet zu kommen, dann guckt euch doch dieses schöne kleineFestival an.
Ich finde das irgendwie eine coole Idee seine Band Milliarden zu nennen muss ich gerademal sagen.
Man sucht doch immer so nach diesen geilen Namen für irgendwas.
Und Milliarden ist ja so keine Ahnung, ist halt ein Wort, was es halt gibt.
Aber das finde ich einen geilen Bandnamen, muss ich echt sagen.
auch, es ist ein echter Volltreffer.
Und es ist eine echt geile Band.
Ich habe die im Herbst live gesehen in Frankfurt, mal wieder.
Ich hatte sie davor auch schon mal live gesehen.
Die haben eine Wahnsinnsatmosphäre und echt eine tolle Band und einen sehr, sehrinteressanten Frontmann und Und dann tolle Texte.
Wirklich irgendwie...
Der singt so ein bisschen wie Rio Reiser.
irgendwie.
es lohnt sich mal rein zu hören.
Aber Super 2 ist natürlich auch nicht schlecht.
Sehr gut, ja, ist auch sehr, gut.
Ihr seid sozusagen Headliner dann, natürlich.
Ja, genau.
das sind wir leider nicht.
Headliner sind eben tatsächlich Milliarden, aber ist ja egal.
als die Lokal-Matadoren bezeichnen.
Finde ich.
Definitiv.
Ja, äh...
Gofi worüber reden wir denn heute?
anheben.
Ich habe euch gefragt, ob ihr Lust habt, über den letzten, neuesten Film über Bob Dylan zusprechen, A Complete Unknown.
Und ihr habt gesagt, ja, geile Idee, habt ihr gesagt, oder?
Und dann machen wir das heute doch auch.
Ja, warum habt ihr das für so eine gute Idee gehalten, als ich euch das vorgeschlagenhabe?
Naja, habe jetzt mal vom Film her gesprochen.
Ich habe ihn tatsächlich schon Ende letzten Jahres gesehen.
ich meine, Dylan ist natürlich eine Ikone.
mit Bob Dylan macht man ja selten irgendwie was falsch.
Aber ich finde, Film hat so eine ganz eigene Atmosphäre irgendwie.
Also hat mir schon damals sehr gut gefallen.
Ich habe ihn mir jetzt heute nochmal ...
angesehen und hat ein bisschen Angst, dass er langweilig wird, weil man ihn ja schonkennt.
Aber der ist sehr atmosphärisch.
Also ich finde, der lebt hauptsächlich von der Atmosphäre, weniger von der Story.
Und die ist einfach wundervoll eingefangen.
Und wie ich dann in der Kritik gelesen habe, so sinngemäß, man erfährt zwar nicht vielüber Bob Dylan, aber man hat das Gefühl, man ist ihm nahe gekommen.
Und so ist es irgendwie.
Das fand ich ziemlich gut.
Ja.
Und du, Marco, warum hast du es für eine gute Idee gehalten, darüber zu sprechen?
Weil ich also schon eigentlich fast seit ich überhaupt angefangen habe, so bewusst Musikzu hören, Bob Dylan sehr mag oder das mich immer sehr begleitet oder bestimmt auch geprägt hat.
hab in unserer Wohnung, haben wir so drei Porträts, so Fotografien hängen, wo Bob Dylanund Allen Ginsberg zusammen am Grab von Jack Kerouac sitzen.
Also allein schon deshalb der, der, ich sehe ihn jeden Tag sozusagen, wenn ich durchunseren Flur.
laufe, weil das einfach irgendwie eine für mich interessante Figur ist.
ich glaube, als wir das ausgemacht haben, da hatte ich den Film noch gar nicht geguckt unddachte aber, das ist jetzt mal ein guter Anlass, das endlich mal zu machen.
Und ich finde, das ist natürlich ein tolles Sprungbrett.
Also zum einen über den Film zu reden, aber auch über die Musik zu reden und über denKünstler oder vielleicht auch den Typen irgendwie Bob Dylan zu reden.
Und das ist ja sehr ergiebig und das macht, glaube ich, auch Bock!
Ja, ich bin auf die Idee gekommen.
Ich sage ganz kurz, warum ich die...
Ach so, wolltest du das gerade fragen oder was, Jay?
Jaja, ich bin ja auch ein Mensch.
Das Anstrengende bei uns beiden ist, dass wir manchmal im selben Moment dasselbe denken.
Das kann anstrengend sein.
Ich bin auf die Idee gekommen, als ich mich mal mit Uwe Birnstein in einer MarburgerKneipe getroffen habe.
Uwe Birnstein, vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch, der war hier auch schonmal, als wir noch Cobains Erben geheißen haben.
Und Uwe Birnstein schreibt Bücher unter anderem.
Er ist Journalist und Autor.
Damals ist er bei uns gewesen, weil er ein Buch über Leonard Cohen geschrieben hat und wirhaben darüber gesprochen.
Und in der Zwischenzeit hat er natürlich auch ein Buch über Bob Dylan geschrieben.
Das Buch sieht ganz genauso aus, ist auf dem selben Verlag erschienen.
Und ursprünglich war meine Idee gewesen Also erstens, er hat mir von diesem Film erzähltund der war total begeistert von diesem Film.
Aber jetzt ist er wirklich auch ein Bob Dylan Homey, muss man sagen.
Also so richtiger...
Er tritt ja sogar selber auch auf mit Gesang und Gitarre und spielt natürlich...
Leonard Cohen Songs und Bob Dylan Songs, ne klar.
Genau.
Das macht sich für den Verkauf seiner Bücher wahrscheinlich auch nicht schlecht.
Ich denke auch, dass das hilft, ja.
Und wir saßen also da zusammen und haben was gegessen, was getrunken und dann meinte erso, und hast du schon den neuen Bob-Dylan-Film denn gesehen?
Ich so, nee, noch nicht.
Was meinte er, du hast ihn noch nicht gesehen?
Du musst den sehen, der ist fantastisch.
Und er war halt voll des Lobes natürlich.
Und da hatte ich ursprünglich die Idee, wir reden über den Film zusammen mit Uwe.
Und das hat sich jetzt aber so nicht ergeben, weil wir ganz schön viele Leute zu Gasthatten bei uns.
im Podcast.
Und dann habe ich einfach gedacht, wir sind ja jetzt zu dritt und verstehen uns ja auchgut.
Und das macht ja vielleicht auch einfach Spaß, zu dritt darüber zu sprechen.
Na ja gut und Bob Dylan ist ja nun mal auch, ich sag mal, wir sind alles drei Musiker,alles drei Texter und ich meine, gibt es eine, also vielleicht noch die Beatles, aber ansonsten gibt es eine ikonischere Figur, die Musik und Songs und Text miteinander quasiso oft auf den Punkt gebracht haben wie Bob Dylan.
Mir würde niemand einfallen.
Leonard Cohen vielleicht würde ich noch daneben stellen.
aus meiner Perspektive schon.
Ich glaube, da ist Gofi wieder ein bisschen raus, aber aus meiner Perspektive schon.
Ja da muss man meinen Geschmack gar nicht so zu Grunde legen weil ich muss ganz ehrlichsagen, ich habe mich auch nie ernsthaft für Bob Dylan interessiert.
und trotzdem hat es mir vielleicht sogar auch, ja, nee, gar nicht.
Es hat mir Spaß gemacht, diesen Film zu gucken und es hat mir Spaß gemacht, mich mitdiesen Menschen über den Film zu beschäftigen.
Und das hat bei mir schon wirklich Fragen nach diesem Typen irgendwie nochmal aufgeworfen.
Es hat mich doch neugierig gemacht.
Und, ganz kurz, ich hab dann heute sogar nochmal sein erstes Album, Free Wheeling, istsein erstes Album, Hab ich heute nochmal mit eigenen Songs, das erste Album mit eigenen Songs, genau.
Das hab ich mir heute einfach nochmal in Gänze angehört und hab gedacht, ist schon dochgeil.
Also, soweit hat's mich immerhin gebracht.
wie wollen wir vorgehen?
ich meine, ich würde wirklich gerne...
Ich meine, der Film bildet ja wirklich nur vier Jahre von Bob Dylan's Leben ab.
Also 61 bis 65.
Und das sind...
Quasi ja, sehr entscheidende Jahre, aber normalerweise, wenn man einen Biopic macht überjemanden, der 40 Jahre später den Nobelpreis in Literatur bekommen hat, und der so viele Stationen in seinem Leben hatte, normalerweise in einem Biopic konzentriert man sich nichtauf nur vier Jahre.
Also das fand ich erstmal eine spannende Auswahl.
Ich würde mich tatsächlich, glaube ich, auch dann jetzt im Gespräch hauptsächlich aufdiese Zeit mit euch konzentrieren.
Klar, können wir auch ein paar Ausflüge machen, aber einfach weil das dieser Film ja sozauberhaft nahebringt.
Und wie es geht, ich habe irgendwie das Bedürfnis, ein bisschen über den Film zu reden undnatürlich auch ein bisschen über die Musik und ein bisschen über das, was dort so an Spannungen gezeigt wird im Leben von Bob Dylan.
Hm.
Das wären so meine drei Themen, die ich irgendwie gerne besprechen würde.
Vielleicht so ein ganz kleiner Einschub.
hab mich darüber auch gewundert, ich hab mich nicht so viel eingelesen vorher und den Filmdann einfach geguckt und dann so gedacht, Huch!
Schon vorbei, jetzt fängt es doch gerade erst richtig an, so nach dem Motto.
Und hab dann aber gecheckt, ist auf eine Weise auch eine Buchverfilmung.
Also es gibt ein Sachbuch über diesen Switch, über den wir ja noch reden, also quasi vonder Folk- von der reinen Folkmusik dann hin zur ...
E-Gitarre und zum mehr Rock'n'Roll.
Und dies ist also die Station, die in diesem Sachbuch skizziert werden, die sind schon derrote Faden von dem Film auch und deswegen das macht dann irgendwie Sinn, wenn man das vorher weiß, wusste ich aber nicht.
Ja.
Kennst du das Buch oder so?
Oder hast du es?
gelesen, ich hab's dann nur gesehen.
Ich glaube, es wird auch im Abspann erwähnt und es heißt irgendwie so was wie, wenn Dylangot electric oder irgendwie so was.
Ja, genau.
Ich habe mir über die Rolle des Künstlers Gedanken gemacht.
Ich finde, junge Typ, der da plötzlich auf der Szene auftaucht, der von niemandem gekanntwird, erst mal und dann aber durch seine Musik und durch sein ganzes irgendwie doch auch selbstbewusstes Auftreten so alle für sich einnimmt, die Musiker, die Musikmanager, dieFrauen natürlich.
und dabei irgendwie sehr auf eine beeindruckende, manchmal aber irgendwie auch auf einegar nicht mal so sympathische Art einfach so ein Ding durchzieht und dabei irgendwie auf mich dann doch auch einen recht einsamen Eindruck macht.
Das fand ich interessant.
mich hat die Frage beschäftigt.
Was ist der Künstler?
Was ist die Künstlerin in so einer Gesellschaft?
Also diese Jahre sind ja auch in politischer Hinsicht sehr sehr spannend, diese 60er Jahrein denen diese Geschichte spielt.
Da ist die Kuba-Krise, da wird JFK ermordet.
All diese Sachen, oder?
ja alles auch im Film thematisiert.
das taucht so auf.
Es taucht eben auf.
Manchmal sieht man es im Fernsehen oder es wird darüber gesprochen oder so.
Und während all dessen schreibt dieser junge Typ seine Songs.
Und auch das finde ich super spannend.
wie beeinflusst die gesellschaftliche Situation die Kunst, er macht?
Und die Frage ist, sein, habe ich mich gefragt, hat seine Kunst, seine Musik irgendwie,spielt das irgendwie was zurück in die Gesellschaft?
Hat das eine Auswirkung, was ist der Relevanz für das, was da gesellschaftlich passiert oder nicht?
Ja, das sind Fragen, die mich beschäftigen.
Außerdem, wie gesagt, habe ich heute Freewheeling mir nochmal angehört und diesen Textennochmal zugehört und die auf eine ganz dramatische Art auch plötzlich wahnsinnig aktuell gefunden, die Texte.
Also ja, Masters of War zum Beispiel oder...
Und das fand ich fast schon wieder bisschen gruselig, wenn ich ehrlich bin.
Das sind Themen, die mich interessieren.
Marco, du noch irgendwas?
würde sagen, worauf man dann am Ende irgendwann mal zu sprechen kommen muss, das würde ichjetzt nicht direkt am Anfang machen, aber ein ganz großes Thema hinten raus oder eigentlich auch schon die ganze Zeit ist ja so, wie geht man mit Veränderungen um, oderauch vielleicht mit Erwartungshaltung.
Also da hat man sich jetzt endlich irgendwie so ein Publikum erspielt und das wächst auchund das findet es auch richtig geil und du wirst so was wie ein Popstar.
Und irgendwann merkst jetzt hab ich aber drei oder vier solche Platten gemacht, jetzt habich aber Bock auf was komplett anderes.
Und die Leute rasten aus, weil sie da nicht mitgehen wollen.
Also wie geht man eben mit solchen Veränderungsprozessen als die Person, die dieherbeiführt oder aber auch auf der...
Also das haben wir ja wahrscheinlich alle schon mal gehabt, dass irgendein Künstler, einAutor, ein Musiker eine Platte oder irgendwas rausbringt, wo man so denkt, oh man...
Schade, hätte ich mir gewünscht, die wäre so wie die letzte gewesen.
Aber das ist jetzt ganz anders, da bin ich raus irgendwie.
Ja, das heißt exakt.
Genau.
Ja.
Ja.
I don't believe you.
Starke Szene, finde ich.
um Fassbar.
mach das mal.
1961 kommt ein junger, sehen wir einen jungen Mann nach New York trampend kommen und erbesucht sein großes Idol im Krankenhaus Woody Guthrie, der dort sehr bekannter Folkmusiker und dort ist auch Pete Seeger, super geil gespielt finde ich von Edward Norton, das mussman wirklich Ja.
Das finde ich auch.
Ich konnte, ich konnte minutenlang nicht glauben, dass das Edward Norton ist, bis ichgedacht, gesagt habe, er muss es halt sein, weil er kann es ja nur sein.
Ich fand es fantastisch.
Wirklich.
gut gespielt.
Und spielt den beiden dann einen Song vor und die sind sofort hin und weg.
Und den jungen Mann, es ist klar, es ist Bob Dylan, den kennt noch niemand.
Und Pete Seeger nimmt ihn dann ein bisschen unter seine Fittiche, ist ja auch ein sehrberühmter Folk-Musiker und führt ihn dann so langsam in die Folk-Szene New Yorks ein.
Spielt aus seinen ersten Konzerte, lernt Joan Baez kennen.
Er hat eine Beziehung zu einer Frau namens Sylvie, die wohl schon auf einer realen Figurberuht, aber nach allem, was ich gelesen habe, für den Film fictionalisiert ist.
das ist nicht ein eins zu eins zur Wirklichkeit, aber es gab eine Frau, auf der wohl ihreFigur beruht.
An der Stelle müsste man nochmal ganz ganz kurz auch sagen Bob Dylan wird gespielt von ich kann immer seinen Namen nichtaussprechen Timothée Chalamet genau und auch so aus?
Chalamet?
Oder wie spricht man den aus?
deswegen danke dir Marco, dass du den Namen gesagt hast.
Auf jeden Fall man kennt ihn aus Dune und aus vielen anderen Filmen.
Auch ein fantastischer Schauspieler war ja Oscar nominiert tatsächlich für diese Rolle alsBob Dylan, so wie Edward Norton auch Oscar nominiert war.
Und auch also das ist Also ein Grund diesen Film zu sehen ist zu sehen wie Timothée Chalamet Bob Dylan spielt.
Weil das ist, wenn man irgendein Video auf YouTube von Bob Dylan sieht in dieser Zeit, dasist wirklich so dermaßen gut getroffen.
Sagenhaft.
Und er spielt ihn nicht nur, er singt auch Bob Dylan.
Und ich habe gelesen vorhin, er hat dafür sogar auch nochmal Gitarre und Mundharmonikagelernt, die Rolle spielen zu können.
Und es ist schon wirklich verdammt geil, wie er das macht.
sagenhaft.
Also die haben teilweise ja auch Fotos, die es gibt aus der Zeit, mit zum Beispiel dasPlattencover von der ersten Platte, wo die zusammen so untergehakt dadurch durch die Stadt laufen.
Das kommt ja wirklich so vor und du denkst, das sieht aus wie dieses Plattencover nur haltbewegt.
Das ist ja fantastisch einfach.
Ja, ja.
genau, das ist tierisch.
Naja, dann also inhaltlich passiert gar nicht wahnsinnig viel.
Bob Dylan wird immer berühmter.
Er schreibt Blowin' in the Wind.
Er hat mit Joan Baez eine Affäre.
Er tritt beim Newport Folk Festival auf zum ersten Mal.
Dann verzaubert dort die Leute und das war so damals ein ein auch politisch wichtigesGegenkultur Festival was sozusagen die die Folkmusik gefeiert hat und im nächsten Jahr dann also das das ist wenn er dort dann Times they are changing spielt also da da da dakommen mir die Tränen also das ist es da werde ich total rührselig weil das so faszinierend ist, wie dieser Typ dann da vorne steht und diesen Song spielt und dasPublikum greift den Refrain sofort auf und du merkst, es geht ein Ruck durch dieses Publikum.
The times they are changing.
Wir leben in einer Zeit, Hoffnung.
Wir bleiben, der Vietnamkrieg wird nicht das letzte sein.
Es geht weiter, die Zeiten verändern sich und du merkst, in diesem Augenblick entstehtdort eine Hymne.
Also wirklich, er spielt diesen Song ja so ganz verschwurbelt, steht da da.
Und die Leute greifen dieses Lied auf und es ist eine Hymne.
Und das macht der Film sehr, sehr schön und sehr, sehr klar sichtbar, wie die Songs vonBob Dylan in seiner Zeit auf die Menschen gewirkt haben.
Also was da bei denen passiert ist, das waren wie...
wie Rucke, die durch die Publiken gingen.
Darüber müssen wir auch noch reden.
Diesen Ton, den der getroffen hat mit seinen Songs, das ist schon irre.
Und dann merkt man, Marco hat es schon angedeutet, er wird immer unzufriedener mit dieserRolle des Folk-Gurus und will sich musikalisch verändern.
kriegt er großen Gegenwind, gerade von seinen alten Freunden, die den Folk göttern, sagich mal, weil die sagen, das finden wir nicht gut.
Und dann kommt es eben zu 1965, zu diesem legendären Auftritt wieder bei dem Newport FolkFestival.
wo er dann mit Band spielt und ihm fast der Ton abgedreht wird und die Leute sich quasifast prügeln im Publikum, weil die einen es geil finden und die anderen Judas rufen und Verräter und das ist alles und so.
auch, dass da irgendwer, man weiß ja nicht so genau, ob es diese Szene wirklich gab.
Im Film ist das ja der Pete Seeger sogar, der kurz drüber nachdenkt, aber dass esirgendwen gegeben haben soll, angeblich, der eine Axt nehmen wollte und die Kabel durchschlagen wollte, damit sie nicht mal elektrisch spielen können.
Haha!
genau und ich erinnere mich, ich habe mal eine Doku zu diesem Auftritt gesehen.
Also das was wir in dem Film sehen ist wirklich sehr nah an dem was da dokumentarischfestgehalten ist.
ja, da müsst ihr ja auf YouTube mal schauen.
Da gibt es eine Doku zu, in schwarz-weiß.
Genau.
Also das ist im Grunde der Inhalt.
Wahnsinnig viel passiert gar nicht.
Wie gesagt, wir sehen einen interessanten Menschen, der interessante Songs schreibt, deraber sehr in sich gekehrt ist, in den richtigen Augenblicken, aber sowohl bei den Frauen als auch bei den Plattenbossen als auch beim Publikum voll auf der Zwölf ist und dannwieder in sich gekehrt ist.
Wir sehen ihn ständig Songs schreiben und an Texten feilen.
seine Freundinnen verärgern und so weiter.
es ist irgendwie spannend.
Man weiß ja, dass Bob Dylan irgendwie eine verhuschte, schwierige Persönlichkeit ist.
Aber das wird hier eigentlich ganz schön gezeigt, finde ich.
Ich finde schon das ganz schön viel passiert.
Also du hast natürlich recht es passiert nicht so was im sagen wir mal in so einemdramaturgischen Sinne also dass da irgendwelche großartigen Ereignisse sind die weltbewegen sind oder so aber eigentlich sind das ja lauter so Mikro Revolutionen wodieser Mann auftaucht bewegt der Dinge bewegt der Menschen bewegt der umstände und regt ja auch auf und Das wirkt immer so bisschen...
Also das Merkwürdige ist, dass man nicht so richtig versteht, wodurch bewegt er jetzteigentlich so genau, weil, wie du schon sagst, das alles wirkt so in sich gekehrt und so still und so ganz bei sich.
Er schmeißt nichts um, er lässt nichts in die Luft fliegen, keine Ahnung, er findetnichts, sondern...
Und trotzdem, überall wo er auftaucht, fängt an, die Dinge an sich zu bewegen.
Das ist ganz interessant, ne?
Und dadurch passiert dann eben, obwohl sozusagen auf der Oberfläche scheinbar wenigpassiert, unter der Oberfläche wahnsinnig viel.
Deshalb habe ich den Film auch wirklich sehr interessant und spannend gefunden.
ich hatte keinen Augenblick, ich das Gefühl, jetzt hätte ich aber mal Bock vorzuspulenoder so.
Das hat es bei mir nicht gegeben.
Ich fand es hochinteressant, dem Ganzen zuzuschauen.
Vorspulen hab ich auch nicht gedacht, aber das war so ein Punkt, also der mich nichtgestört hat, aber wo ich mich danach gefragt habe, ist das, also ist das eigentlich wirklich gut erzählt?
So im Sinne von, funktioniert diese Geschichte, wenn das nicht Bob Dylan wäre?
Und wenn du jetzt nicht schon von vorne rein wüsstest, was das für ein Typ ist und was ausdem mal wird, ist es dann wirklich gut erzählt?
Und da dachte ich an manchen Stellen, Es ist auch so bisschen so eine Aneinanderreihung von Stationen, die halt irgendwie drinsein müssen.
Und wenn man es weiß, findet man es halt geil.
Wenn man es einfach nur als eine Geschichte von so einem jungen Künstler sieht, dann findeich, bist du schon manchmal bisschen lost so in der Erzählweise.
Ja, genau, so würde es mir auch gehen, wenn es nicht Bob Dylan wäre, also wenn nichtdieser Glanz ja schon da ist, den man ja zumindest auch aus seinen Songs irgendwie kennt.
Aber ich weiß, genau aus dem Grund hatte ich auch Angst, ihn jetzt nochmal zu sehen, weilich dachte, hoffentlich funktioniert der noch, weil er ja sehr ruhig erzählt ist und Also so dramaturgisch nicht wahnsinnig viel passiert plotmäßig und wie gesagt du ja überBob Dylan im Grunde auch nichts erfährst.
Also Wolfgang M.
Schmidt kritisiert das.
Der Filmkritiker Wolfgang M.
Schmidt sagt, das ist ein überflüssiger Film, weil du erfährst nichts über Bob Dylanwirklich.
Alles was interessant wäre, streift der Film nur.
Aber macht sich nicht die Mühe es auszuarbeiten.
Es wird alles so im Vorbeigehen erzählt irgendwie.
Wobei ich sagen muss, als ich ihn jetzt heute nochmal sah ich finde das hat auch geradeeinen echten Charme.
Ich wollte gerade da mich einklinken und sagen, möglicherweise ist es genau das, was michfür den Film so eingenommen hat.
Denn ich kann wirklich sagen, ich bin nicht mit großem Vorwissen in den Film gegangen.
Ich habe das ja vorhin schon gesagt.
Ich habe versucht, die Autobiografie zu lesen.
Sie hat mich gelangweilt.
Ich habe versucht, seine Gedichte zu lesen.
Ich verstehe sie nicht.
Und seine Musik hat mich noch nie vom Hocker gehauen.
Erst beim Schauen des Films habe ich gemerkt, dass man, wenn man auf dieser Welt lebt, um Bob Dylan überhaupt gar nicht herumkommen kann, weil ständigirgendwelche Lieder erklingen, wo man denkt, ja stimmt, das kenn ich auch.
Ach, das ist also von Bob Dylan, interessant, weißt du, ständig hat man so diesen Moment,wenn man da nicht so drinsteckt in der ganzen Geschichte.
Gofi, mir fällt grad dazu was ein.
Du hast hier ein Gedicht in deinem eigenen Gedichtband, was auf einem Bob-Dylan-Songbasiert.
Ja, ja, ich weiß, natürlich, ja klar.
Und das wusste ich natürlich auch, dass es von Bob Dylan ist.
Ich glaube, ich hab All Along the Watchtower.
Meinst du das?
Ich glaube, ich hab dieses Lied zum ersten Mal kennengelernt, weil ich bin mir nicht mehrganz sicher, aber ich glaube, U2 haben auf ihrem Live-Doppelalbum Rattle & Hum haben sie, glaube ich, eine Coverversion gespielt.
Und das fand ich wirklich ziemlich geil, den Song.
Und dann, die nächste Version die ich gehört hab, war natürlich die von Jimi Hendrix.
Logisch.
Und dann irgendwann findet man raus, ach so, das hat Bob Dylan geschrieben.
Also wenn man so älter wird.
Wenn man noch sehr jung ist und dann immer älter wird.
Das heißt, und es gibt mehrere Lieder, die einem begegnen und die mir jetzt auch im Filmwieder begegnet sind, wo ich gedacht hab, das ist wirklich ein geiles Lied und ach du Scheiße, ja stimmt, das ist von Bob Dylan, na klar ist das von Bob Dylan.
Also man kommt nicht ihn herum, es ist nicht so, dass ich vollkommen unbeleckt von diesemMann...
gewesen wäre das geht überhaupt gar nicht würde ich mal behaupten aber ich habe nicht vielvorwissen gehabt und darauf wollte ich hinaus vielleicht fand ich den film deshalb so geil weil ich eigentlich nicht wirklich einen Bob Dylan Film gesehen habe sondern weil icheinen film über einen künstler gesehen habe und für mich steht dieser Bob Dylan dieser film Bob Dylan für den künstler die künstlerin an und für sich Das sind so Künstlertypen, auch so unterschiedliche Künstlertypen, die auch einander sogegenübergestellt werden, dass ich hochinteressant finde.
Also dieser Pete Seeger zum Beispiel, was für ein netter Mensch, ne?
Wie der die Welt verändern möchte, wie freundlich der ist und wie der auch ökologischverantwortungsvoll leben möchte mit seiner Familie, in seinem Holzhaus, mit Kompostklo und allem was du willst, ne?
Und der einfach diese liebe Musik macht, ne?
So zum Schreien lieb.
Und dann taucht ja diese Joan Baez auf, die mit dieser ganz glockenhellen, klar, gutausgebildeten Stimme, wo dann dieser schnottrige Typ zu ihr sagt, du hast viel zu viel Angst, du singst viel zu sauber oder so und du gehst immer auf Nummer sicher.
Deine Musik ist auch so, was sagt der da irgendwie?
Werbe-Jingle-Musik oder so.
Also so was ganz Abwertendes sagt er zu der Musik.
Und dann taucht eben dieser Typ auf, der diese ganze Schnottrigkeit mit sich bringt, scheinbar gegen alle Regeln verstößt permanentund gerade dadurch so spannend ist, dass man ihn unbedingt dabei zuhören und zuschauen möchte und das, was da entfaltet wird von mir aus könnte es auch irgendjemand anders sein,ist mir scheißegal , ob es Bob Dylan ist oder nicht, aber die Geschichte finde ich sehr interessant.
Wobei es interessant ist, finde ich, man könnte jetzt denken, Bob Dylan ist so ein JohnnyRotten.
So ein Joey Ramone.
Weißt du, so ein Auf die Kacke Hauer, der immer Rebellion und laut und so.
Aber das ist er ja gerade nicht.
Sondern er ist ein ganz leiser, verhuschter Typ, der halt relativ oft sagt, was er denktirgendwie und eben Leuten auf die Füße tritt.
Und wie gesagt, auch wenn er auf der Bühne steht, hat er ja keine echte Aura im Sinne von,wow, da kommt ein Platzhirsch.
Aber es sind seine Songs.
Es sind seine Songs, die diese Aura haben.
dann wirkt auch der Typ plötzlich mächtig.
Obwohl er sozusagen eigentlich ein verhuschter 20-Jähriger ist.
Wisst ihr, was ich meine?
Also das finde ich das Spannende.
Das ist...
Seine Songs geben ihm als Typ Ausstrahlung und ich sag mal Vollmacht.
Das hätte er als Typ glaube ich sonst nicht.
Ich finde auch, das fand ich schon interessant, dass der Film sich auch gar keine Mühegibt, ihn besonders charismatisch oder nicht mal besonders sympathisch darzustellen.
Also du gehst ja hinterher da raus und denkst nicht, was für ein geiler Typ, mit dem hätteich gern mal abgehangen, mit dem hätte ich gern mal einen Kaffee getrunken.
Du denkst ja an vielen Stellen schon auch ganz schön arschlochhaft irgendwie, wie du dichhier grad verhältst.
Vielleicht an manchen Stellen irgendwie nachvollziehbar, so mit dem Kopf durch die Wand,aber schon echt nicht so nett.
an ganz vielen Stellen.
Baez ihn mitten in der Nacht rausschmeißt, weil sie sagt, du bist einfach nur einArschloch.
Das ist so nachvollziehbar in der Szene.
Komplett!
Ey, verpiss dich, Alter!
Du bist so...
blöd!
Ja, voll!
ist so geil, dass er dann trauen, auch wenn du so einen Film machst, zu sagen, dieser Versuchung erliegen wir nichtjetzt hier, einen Denkmal zu bauen, sondern wir versuchen schon irgendwie so nah wie möglich zu kommen, wie es halt geht, natürlich im Wissen, dass das ja nie komplettgelingt.
Hm.
Ja, und geil an der Szene fand ich, als sie ihn raus schmeißt, dass er ja, er hat jagerade mit ihrer Gitarre gespielt und wie selbstverständlich will er die Gitarre mitnehmen.
Und sie sagt, hey, das ist meine Gitarre.
Und er so, ach so, ja.
Das ist so geil irgendwie.
Das muss man auch noch mal sagen.
Ich finde auch die Monika Barbaro, die die Joan Baez spielt, auch großartig.
Wo wir schon die anderen Schauspieler ...
Ich hab irgendwo in einem Interview gelesen von Joan Baez, wo sie das auch noch malgewürdigt hat und hat gesagt, die hat sogar so kleine Handgesten, die sie manchmal gemacht hat, weil sie nervös war.
Selbst das hat die sich so drauf geschafft.
Siehst du natürlich nur, wenn du's weißt oder wenn du's bist.
Aber sie hat sie dann gefragt, hast du denselben Tick, machst du das auch?
Und hat sie gesagt, nee, das habe ich mir so lange drauf geschafft, bis ich es halt drinhatte, weil du das immer gemacht hast.
Das finde ich schon, also auch krasse Leistung.
geil.
Ich muss euch ja sagen, ich hab ja sowohl Bob Dylan und Joan Baez Mitte der 80er Jahre malzusammen gesehen.
In Offenbach am Birbacher Berg war ein großes Festival mit Bob Dylan, Santana, Joan Baezund den Rodgau Monotones Und ja wirklich.
Und ich dachte jetzt, als ich den Film jetzt sah, weil...
Damals dachte ich, die 60er Jahre, ist ja ewig her.
Aber es war gerade 20 Jahre her.
Heute ist das ja ganz nah dran, wenn du so willst, Mitte der 80er.
Und witzigerweise war dort Bob Dylan beim Konzert furchtbar.
Der war genau dieses Gelangweilte, hat seinen Set runtergespielt.
Ich war so enttäuscht als Jugendlicher.
Und der hat ja wohl ...
Das ist bei dem wohl echt Tagesform.
Du kannst ein Konzert haben, wo du rausgehst und denkst, was für ein brillanter Mensch.
Und du kannst ein Konzert haben, wo du denkst, der hat ja allen Glanz verloren.
Das war so eins.
Erst dann später, als er bei der Zugabe als Santana auf die Bühne kam und sie all alongthe Watchtower in der Hendrix-Version gespielt haben, da taute er dann plötzlich ein bisschen auf.
Ich glaub, weil er sich nicht die Show klauen lassen wollte.
Wie dem auch sei.
Aber damals habe ich gedacht, ja, der ist durch.
Dylan, vergiss es.
Mitte der 80er ist ja nix, der ist ja immer noch da.
40 Jahre später, 40 Jahre später.
Also quasi sechs, also der macht seit über 60 Jahren Musik und immer noch Alben und immernoch.
Ja, also das finde ich schon schon eine sehr beeindruckende Karriere und das als Diese Art von Typ.
Also, schon bisschen crazy.
diese Gesamtkarriere jetzt blickt, ist das eigentlich doch gar kein so schlecht gewählterAusschnitt, bis dahin das zu erzählen, weil sich das ja auch noch ein paar Mal wiederholt mit diesen Ausbruchs-Rebellionsphasen.
Dann hat er ja irgendwann noch so eine super fromme Phase, wo er irgendwie so zweieigentlich Gospelplatten macht und dann sagen alle, wie geil ist das denn, Bob Dylan ist fromm geworden, lasst uns ihn auf unser Protest stellen.
Dann sagt er, ne, ne, doch nicht mehr irgendwie.
Und so, das passiert ja ständig.
Dann hatte er ja noch mal ziemlich spät so eine fast schon Swing-Phase, wo er Sinatragecovert hat, wo man so gedacht hat, dafür muss man eigentlich ja singen können oder zumindest besser singen können.
Ja, aber das ist interessant, was du ansprichst, weil das fand ich im Film eben auch sehrinteressant, wie er ja sozusagen dieses Newport Folk Festival auf ein neues Level heben wollte und im Prinzip ja sozusagen Pete Segers Hoffnungsträger war.
dass der jetzt endlich mit diesem Folk Projekt, was ja so irgendwie, du hast es vorhin gesagt, Jay, also sowohl ein kulturelles als auch einpolitisches Projekt war.
So ein, so so ein, so ein mit ganz, mit ganz großem Blick so auf die Gesellschaft alssowas gesellschaftstransformierendes irgendwie verstanden worden ist.
Und die Hoffnung von dem Pete Seeger ist ja nun jetzt haben wir diesen jungen ZauberKünstler hier an Land gezogen und der hebt uns jetzt endlich auf das Level, wo wir immer hinwollen.
Und dann bricht er sozusagen mit der Im Prinzip ja mit dem Glaubensbekenntnis, mit dem Folk-Glaubensbekenntnis.
Und stöpselt eine elektrische Gitarre in den Verstärker.
Und das wird ja auch so thematisiert.
Also er spottet ja auch über die, als so die Verkünder der wahren Lehre, gegen die erjetzt rebelliert.
Als sie ihn da beknien und sagen, hör auf, tritt nicht mit in der Band auf, nimm einfachdeine Gitarre und mach's genauso wie das letzte Jahr.
Und dann spottet er, er verspottet sie ja so bisschen so als Puritaner, alsFolk-Puritaner.
Und ich finde das sehr, sehr interessant, sein künstlerisches Ego sozusagen das nichterlaubt, dass er auch nicht nur noch einmal diesen einen Auftritt so spielen kann.
Also Bob Seger sagte, mach's noch dieses eine Mal, es sind ja nur drei Lieder und danachkannst du machen, was du willst.
Und er sagt, nein, das widerspricht meiner künstlerischen Vision, also mach ich's nicht.
Ich lass mich nicht einkaufen.
Ich wusste nicht genau, ob ich das sympathisch finde oder beeindruckend oder totalunsympathisch.
Ich habe auch darüber nachgedacht, was hätte ich gemacht?
Und selbstverständlich hätte ich mich zu der Klampfe überreden lassen.
Ich hätte gesagt, komm, ich bin noch einmal nett zu euch und dann leckt mich alle amArsch.
So hätte ich das gemacht.
Dass er das so hart durchzieht, nötigt mir Bewunderung ab, aber auch irgendwie so bisschenso Unverständnis.
Also so, warum kannst du nicht über deinen Schatten springen?
Ja, aber das kann er anscheinend nicht.
Und das macht ihn ja auch irgendwie aus.
ich meine, wenn wir noch so bisschen zurückgehen, ich meine, der hat ja auch einwahnsinniges Gespür für den Zeitgeist gehabt.
Also wenn ihr da, ich weiß nicht, wie realistisch das war, aber diese Szene als dieseKuba-Krise war und du siehst die ganzen Leute horten Lebensmittel und rennen durch die Straßen in totaler Panik, weil alle denken, jetzt geht die Welt unter und es war ja nun auch kurz davor und Dillen sitzt dann in dem Vogue-Club und singt einenpolitischen Song.
Das wird nicht gezeigt, aber es ist relativ offensichtlich, dass er den zumindest in derGeschichte des Films quasi ad hoc geschrieben hat im Eindruck von dieser Krise sozusagen.
Also ein Antikriegslied.
Und nagelt nagelt das Gefühl der Menschen einfach so dermaßen.
Und ich mein, das ist halt, ich glaub, das ist die andere Seite der Medaille.
Also Leute, die, die, die das können, die, ich sag mal, die, die so prophetisch sind, wennman's mal religiös ausdrücken.
Die können, die können da nicht immer nett sein.
Das geht da nicht.
Die müssen dann auch mal die Tische im Tempel umschmeißen und die müssen mal gerade denen, immer noch die Siege, die ihn gefeaturedhaben und sonst was, noch nicht mal den Mittelfinger rausstrecken, sondern einfach sagen ich bin nicht eure Nutte.
Ich mache das, was ich will.
So und ich finde das schon, ich meine, das kann nicht jeder und das muss, glaube ich, auchnicht jeder.
Aber ich finde es irgendwie geil, dass so ein Typ wie Bob Dylan und Und ich vermute, dass er deswegen so brillante Songs und Texte schreiben kann, weil ergenau diese Persönlichkeit hat, die eben die Tische dann irgendwann umschmeißt, weil er denkt, haben ja...
Mich nerven die hier in diesem Tempel.
Da sollen keine Tische stehen.
Ich will jetzt E-Gitarre spielen.
Und die andere Seite ist natürlich die, was man an diesem Film so schön sehen kann, wieschnell...
Ja, wie schnell Gegenbewegungen auch konservativ werden, ne?
also wie schnell es quasi einen neuen Kanon gibt, den du nicht vertreten, also gegen dendu nicht aufbegehren darfst, wo du vorher selber aufbegehrt hast, also.
sagt, ich glaube sogar, als er da im Studio ist oder so was bei irgendeiner Szene, wo erhalt diesen alten Song nicht singen will, den er jetzt nur vertonen soll, dann sagt er ja, aber irgendwann hat den doch auch mal jemand geschrieben, da war der doch auch neu, ne?
Also das ist ja nicht vom Himmel gefallen irgendwie.
Genau, genau.
Aber das finde ich irgendwie gesellschaftlich auch noch mal spannend, weil du hier gegenKultur hast.
Pete Seeger wird am Anfang vor Gericht gezeigt, wo er quasi verurteilt wird für das LiedThis Land is Your Land, This Land is My Land.
weil es ein anti-amerikanisches Lied sei und er sagt, nein, das ist ein patriotischesLied.
Und dann singt er das der Presse vor, genau wie Gofi gesagt hat, so ganz lieb, aber ebenProtest.
So, und später ...
sagt ...
fleht Pete Seeger seinen Freund Bob Dylan an, er möge doch die E-Gitarre ausziehen.
Also, es ist schon irgendwie ...
Und die anderen ...
werden richtig böse.
Also, ne?
Diese anderen Folkfestival ...
Menschen, die werden richtig böse, dass Bob Dylan nicht sich in ihr rebellisches Schemapressen lässt, was plötzlich anscheinend nicht mehr so rebellisch ist.
das wollte ich sagen, das ist irgendwie auch eine gute Parabel, finde ich, oder?
Weil das passiert ja immer wieder.
In Politik, in Religion, in Kultur, immer wieder.
Du brauchst natürlich auch solche Typen, dann am Ende darauf scheißen, um einen Schrittweiterzukommen, damit Innovationen stattfinden kann.
Aber an der Stelle fand ich es echt auch bisschen heartbreaking, weil der Pete Seegernatürlich was verkörpert, an das ich total glaube, nämlich Leute fördern, die irgendwas können, die aber noch keine Bühne haben oder noch keine Plattform haben, die einfachmitzunehmen, zu sagen, ich habe hier was.
Feature dich hier mal und so was.
Und da dann hinterher zu sagen, weißt du was, ist mir doch egal, ich bin jetzt der größereRockstar, ich mach jetzt, ich will, finde ich schon bisschen heartbreaking.
Aber es muss natürlich sein, damit du überhaupt ja auch deinen Förderer oder deinen Heroüberholen kannst.
Und du musst das, wenn du das wirklich ernst meinst, damit Leute zu fördern, musst du sieauch überholen lassen, wenn die wirklich ansetzen zum Überholen.
Sonst Sonst schaffst du dir nur kleine Klone von dir selbst.
Das kann die Idee ja irgendwie auch nicht sein.
Aber in so einer Situation, also gerade für die Betreiber von dem Festival, also da stehtja auch viel auf dem Spiel auch geldmäßig und renommee-mäßig und so was.
Also das ist ja deren Job, diese Festivals zu organisieren und einen guten Ruf zu habenirgendwie.
Das ist halt schon echt schwierig dann zu sagen, ihr seid mir jetzt hier alle, wie ihrhierher steht, komplett egal.
Ich mache jetzt hier halt… Mhm.
Mhm.
Na gut, aber man kann es natürlich auch genau andersrum sehen, dass die quasi sagen, nein,der Folk ist heilig, hier wird keine elektrische Gitarre angeschlossen, das geht nicht.
Ich meine, die hätten ja auch einfach ein bisschen open-minded sein können und dann hätteüberhaupt keinen Konflikt gegeben, vielleicht wären die Leute im Publikum...
auch ausgeflippt, aber vielleicht hätte man es ja auch anmoderieren können.
Hey, ihr kennt unseren Freund Bob Dylan und ihr wisst, was der macht und der hat sichjetzt mal überlegt, er will was, er will ein bisschen was anderes machen.
Lasst, lasst euch mal darauf ein.
Wisst was ich meine?
So und dann...
ganze Publikum geschlossen das Scheiße fand.
Also es fanden ja auch viele Leute sehr gut, die sind die Entwicklung ja auch mitgegangen.
Das ist so geil, wenn der Pizzigaz zu den Tontechnikleuten geht und sagt, mach das leiser,mach das aus.
Und die sagen, hörst es nicht?
Mach die Ohren auf.
Kannst du das nicht hören?
Also die sagen, das ist total geil, was da gerade kommt.
Du berührst unser Pult nicht irgendwie.
Das ist schon auch interessant, wie sich aus dieser Geschichte doch sehr, gut so eineheiligen Geschichte stricken lässt.
Eine Hagiografie eigentlich.
Ja.
oder vor dem Neuen, was man dann nicht mehr kontrollieren kann.
Das andere konntest du ja sehr gut überblicken und kontrollieren.
Und jetzt kommt auf einmal was anderes.
ich meine eben auch, dass man das Ganze auch wie so eine spirituelle Erleuchtung lesenkann.
Also die manche Leute eben erkennen und verstehen und mitgehen und die anderen bleibenhalt Ungläubige und können es nicht sehen.
Und das lässt sich...
Also ich will dem Film nicht unterstellen, dass er das versucht.
Vielleicht könnte man sagen, wenn wir über solche Phänomene sprechen, die zum Beispiel inKunst und Kultur und Gesellschaft passieren landet man fast automatisch bei so einer spirituellen religiösen spracheirgendwie oder bei bei ähnlichen bildern ich finde das finde das sehr interessant wie das so miteinander zusammenläuft und wir haben vorhin haben wir ja gesagt der film bemüht sichwirklich den einen menschen zu zeigen und nicht einen heiligen auch nicht eine legende eigentlich aber der film versucht auf der anderen seite auch dieser diesem ganz besonderenmoment gerecht zu werden, der sich in dieser Person nun mal irgendwie zeigt.
Und das auf eine Art und Weise, die wahnsinnig schwer rational nachzuvollziehen ist.
Ich habe immer, ich habe diesen Liedern zugehört, die ja wirklich auch super gutvorgetragen werden.
Und es hat mir Spaß gemacht, diesen Liedern zuzuhören.
es ist ja aber nur mal wirklich schlichte Musik.
Folk ja, lebt ja gerade von seiner Schlichtheit.
Und ich fand sie wirklich super toll.
Ich konnte aber nicht sagen, warum.
Ich konnte nicht sagen, wow, geile.
Wahrscheinlich weil ich auch nicht genug weiß darüber, aber geile Harmoniefolge, weißnicht.
Manchmal ein bisschen ungewöhnliche Melodieführungen, wo ich denke, so mit der Wendunghätte ich jetzt gar nicht so gerechnet.
Aber dann, die Strophen wiederholen sich im Prinzip.
Es gibt keine wahnsinnig vielen Variationen.
es reiht sich Strophe an Strophe an Strophe.
Und jedes Mal beeindruckt mich die Wendung der Melodie wieder aufs Neue.
ich denke so, ja, das ist wirklich eine geile Idee.
Also wirklich geil.
Aber eigentlich ist es musikalisch sehr, schlicht.
Und ich bin ich bin nämlich auf die ich komm dem nicht auf die Schliche, was mich daran sofasziniert.
Und das finde ich gerade das Faszinierende, dass ich das nicht rausfinden kann.
So, also wenn ihr versteht, was ich meine.
das ist ja so bisschen so diese fast schon Troubadour Tradition.
Du erzählst eine Geschichte und die wird von Ort zu Ort getragen durch diese reisenden,trampenden, auf Zügen durchs Land fahrenden Künstler, die sitzen dann am Lagerfeuer und sagen hier aus diesem aus diesem Lagerfeuer habe ich euch folgende Geschichte mitgebracht und dann spielt erdazu halt seine seine paar Akkorde auf der Akustikgitarre oder auf dem auf dem Banjo.
Und was mir gerade mal so als Gedanke kam, wo möglicherweise dieser Knackpunkt auch liegenkönnte, ist, das wird ja ganz stark gezeigt am Anfang, dieses wer hat den Song eigentlich geschrieben und wer singt den Song, dass das gar nicht so wahnsinnig wichtig ist, dass esdiese Community gibt.
Und wenn einer einen geilen Song geschrieben hat, dann spielen den jetzt alle mal beiihren Gigs.
Und es gibt tausend Versionen davon und du weißt gar nicht mehr so genau, von wem ist dereigentlich.
Der gehört dann quasi der Community.
Und als du diesen Move dann machst und sagst, jetzt machen wir diese E-Gitarren-Platteoder vielleicht noch davor gesagt, die Fox Songs sind natürlich auch so einfach, dass du die halt einfach auch schnell dir drauf schaffen kannst und schnell spielen kannst.
Und jetzt kommt so was Komplexes, Ausgechecktes.
wo du dann da mit der Lederjacke sagst und so, das ist jetzt meins, jetzt wird's Ego,jetzt wird's ne Soloshow und verlässt damit vielleicht auch so ein bisschen diesen Communitygedanken.
Keine Ahnung, ob das überhaupt stimmt, das fiel mir nur gerade so ein.
Ich finde das gerade ganz interessant, wenn ich dir kurz nochmal einhaken darf, weil ichhabe parallel dazu den Film über die Rolling Thunder Tour von Scorsese mir angeguckt, den kann man auf Netflix finden.
Ja, aber mich hat die Musik vollkommen kalt gelassen, muss ich ehrlich sagen.
Wenn ich da jetzt habe ich den Vergleich auf der einen Seite Free Wheeling, was ich heutegehört habe, sehr schlicht, Gitarre.
Harmonica, Mundharmonika, Gesang.
Find ich total beeindruckend.
Dieses Bandding hat mich ziemlich kühl gelassen.
Was ich sehr interessant finde an dem Film ist, alles drum herum.
Du siehst all die Leute, Allan Ginsberg, Joan Baez Joni Mitchell, keine Ahnung wer da nochalles rumspringt und natürlich auch die Namen, die dann in dem Spielfilm eine Rolle spielen, das ist wirklich ganz toll, also die dann, also leibhaftig mal zusehen, diese ganzen Leute und natürlich Bob Dylan leibhaftig zu sehen, das ist irgendwie total faszinierend.
Musikalisch hat es mich vollkommen kalt gelassen, weil mir das tatsächlich zu vielgegniedelt war, so musikalisch.
Genau, genau, ja.
Fandest die Musik gut?
Mich hat er komplett...
Smith auftritt und so, das ist doch ein fantastischer Roadmovie-Konzertfilm.
Und Bob Dylan am...
fährt den Bus.
Wie geil ist das denn?
Ja.
diese Sachen zu sehen.
Also diese Backstage-Sachen sozusagen oder die neben der Stage-Sachen.
Was mich halt abgenervt hat, war die Musik.
Mit der konnte ich halt nix an.
ersten Bob-Dylan-Platten die ich je gehört habe, weil mein Vater die hatte, aus der Phase.
Und deswegen kann ich das halt nicht scheiße finden.
Das ist für mich sehr prägend, diese Zeit.
Ich habe gedacht, was macht denn der Bass?
Was macht denn dieser Bass?
Hör mal auf, die jetzt rum zu gniedeln Ich hab das kaum ausgehalten.
Der war das ganz schwierig.
Ich weiß nur, dass ich den Film großartig fand und auch die Figur Bob Dylan wieder malganz faszinierend fand.
Faszinierend ist auf jeden Fall, das stimmt.
Sehr faszinierend fand ich auch die Stelle, wie Joan Baez dann sich manchmal als Bob Dylanverkleidet hat.
Kennt ihr euch daran erinnern?
Sich auch so eine weiße Gesichtsschminke dann, weil er ist dann immer mit so weißgeschminktem Gesicht aufgetreten und mit so einem Hut mit Pfauenfeder.
Und dann erzählt sie, und das wird dann auch gezeigt, da gibt es auch Filmszenen, wie sieplötzlich so rumläuft mit weiß geschminktem Gesicht und diesem Hut mit der Pfauenfeder hat sich sogar noch so ein Bart so so hintoupiert.
Und dann hat sie hinterher als ältere Frau dann erzählt, also für die Filmleute, wie siedann plötzlich anders behandelt wurde.
Also vorher war sie immer so, ja, hier ist eine Stulle, nimm mir mal ein Getränk hier oderso.
Und als sie als Bob Dylan aufgetreten ist, obwohl jeder sehen konnte, dass es nichtwirklich Bob Dylan ist, waren alle super zuvorkommend.
So hast du alles, was du brauchst.
Brauchst du noch einen Kaffee?
Guck mal, wir haben hier noch was Schönes für dich und so.
Bis sie irgendwann zu den Leuten gesagt hat, hör du mal mit der Scheiße auf.
Sehr schön.
könnte man vielleicht sogar auch in die Show Notes packen, es gibt ja einen Song, den JoanBaez über diese schwierige Beziehung zwischen ihr und Bob Dylan geschrieben hat, Diamonds and Rust.
Da kommt sogar dieser Moment auch vor, der im Film gezeigt wird, wo er ihre Texte scheißefindet.
Da kommt irgendwie die Zeile vor, you said my poetry was lousy oder irgendwie sowas.
ist musikalisch und aber auch natürlich aus biografischen Gründen interessant.
Und ich finde, dass es Das ist natürlich auch eine Tragik, die wird da nur angedeutet.
Die kann man da natürlich noch nicht zu Ende erzählen in dem Film.
Das Sie ist ja eigentlich, das kann man nur erahnen, eigentlich die viel größereKünstlerin.
Die ist ja schon ein Superstar, als der da erst ankommt in New York.
Und hat ihn am Anfang auch protegiert und mitgenommen und gefeatured und so was.
dass das dann hinterher ...
sich so umgekehrt hat und er sie dann auch schon wirklich sehr arschlochhaft behandelthat.
Auch auf dieser Tour, das ist ja zehn Jahre später, immer noch irgendwie ist schon auchtragisch und auch traurig.
Ja, aber ich finde es sozusagen zumindest macht der Film schön anschaulich, dass esmanchmal bisschen eine extreme Persönlichkeit braucht, um Altbewährtes zu durchbrechen.
Und da brauchen dann Leute unter Umständen ein bisschen länger, da hinterher zu kommen.
Menschen, die ihrer Zeit voraus sind, die hören dann halt auch mal Du Judas.
Und dann wird sich halt zeigen, ob sie sich durchsetzen oder nicht.
Aber allein nur, dass man jemanden Judas nennt, ist ja komplett absurd.
Nur weil er plötzlich nicht mehr das macht, was man von ihm hören will.
Das ist auch so.
Dieses Bedürfnis.
uns Menschen unsere Idole einzuhägen.
Dass die Bitte, und ich kenne das auch von mir, ich erinnere mich auch, wie Marco dasvorhin sagte, irgendwelche Alben von irgendwem, die mich enttäuscht haben und dann habe ich mit der Band gebrochen oder so.
So, weil die jetzt was anderes machen.
Ist ja auch legitim, man muss ja nicht das gut finden, was irgendwer macht.
Aber dass man das dann unter Umständen als einen persönlichen Verrat empfindet, Und das kennen wir ja nun auch aus der religiösen Welt und das kennen wir aus derpolitischen Welt.
Das ist immer der gleiche Mechanismus.
Du hast ein Idol, der soll das machen, was er auch gestern gemacht hat.
Und wenn er morgen plötzlich andere Sachen sagt, dann wirst du sauer.
Weißt du, was ich meine?
Und das zeigt der Film einfach schön.
Weil das so was Triviales ist wie Folkmusik.
Und das ja eigentlich ...
ist es halt überhaupt nicht trivial.
Genau.
Und das ja eigentlich auch die Guten sind.
Also die, die sich für eine bessere Welt einsetzen und plötzlich kippen die in so einenKonservatismus, möchte ich es mal so sagen.
Oder man kann auch sagen, ich meine, die dürfen ja auch gerne folk-konservativ sein.
Die müssen ja nicht Bob Dylan da haben.
Aber sie wollen ihn halt gerne da haben und dann kollidiert das Ganze plötzlich.
Also, naja.
ist schon irgendwie faszinierend.
Mich faszinieren diese Dynamiken zwischen Prophet und Publikum oder zwischen Künstler undPublikum.
Und dieses Vereinnahmen und aufs Podest stellen und so, das finde ich schon wahnsinnigfaszinierend.
das potenziert sich halt noch, wenn das Musik oder Kunst ist, die du halt so in deinerJugendzeit oder wenn du so anfängst, dich zu orientieren und aufzuwachsen, die da irgendwie der Soundtrack zu war.
Oder die dich vielleicht auch in eine bestimmte Szene gebracht hat oder dich in dem Fallvielleicht sogar auch politisiert hat oder dich zu einer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe dir vermittelt hat.
Und dann sagt die ausgerechnet die Figur, die den Soundtrack dazu komponiert hat,sozusagen.
Ich bin jetzt selber gar nicht mehr Teil davon.
Da versteh ich schon, dass man sich da verraten fühlt, weil du so denkst, ich hab jetzt jadas und das alles so gemacht, wie du's mir gesagt hast, jetzt machst du's ja selber auch gar nicht.
Das fühlt sich schon ein bisschen wie ein kleiner Verrat an.
Zeigt natürlich auch, dass es Es klingt zwar trivial, aber das halt ...
Musik insbesondere dann doch einfach einen unheimlich hohen Stellenwert hat, weil es haltso eine emotionale Verbindung schafft.
Weil es geht ja nicht die Platte und es geht eigentlich auch nicht Bob Dylan.
Es geht um die Momente, die dir sofort einfallen, wo du diese Musik gehört hast.
Der erste Kuss und der Urlaub und der Roadtrip und der Heartbreak und das alles wird dirquasi weggenommen, wenn du das Gefühl hast, der meint das nicht mehr so irgendwie.
Ja, genau.
Es geht um Erinnerungen, glaube ich.
Es geht um schon einmal erlebte Erlebnisse, die du gerne noch einmal in dieser Form mitdiesen Gefühlen, aber irgendwie anders nochmal haben möchtest.
Und danach nochmal und danach nochmal.
Und derjenige, der sie dir beschert hat, der möchte jetzt bitte doch einfach genausoweitermachen, damit du dann immer nochmal so ein schönes Erlebnis haben kannst.
Und dann gibt es ja auch diese schöne Rückkoppelung.
Also du erlebst zwar was Neues, Erinnerst dich aber auch noch an das alte und das ist dann einfach doppelt und dreifach soschön Und in Wirklichkeit geht es dann wirklich gar nicht diesen Menschen oder diesen Künstler oder diese Person sondern es geht eigentlich dich und deine Erinnerung und deineGefühle Und dann kommt dieser Typ vorbei und nimmt die dir weg und so fühlt sich das dann an nimmt jetzt einfach weg weil's eigentlich ja dich geht und nicht ihn.
Genau!
Ich meine, was du beschrieben hast, Gofi, davon lebt die gesamte Pop-Branche.
Genau davon, dass Menschen sozusagen sich deinen Song anziehen, mit Erinnerungenverknüpfen und du den quasi immer nur wieder spielen musst und sie kommen und sie wollen den genauso hören und so weiter.
Und das funktioniert eigentlich auch sehr gut.
Also normalerweise, wenn man das Spiel mitspielt.
Mhm.
Wenn man das noch auf die Spitze treibt, könnte es ja sogar sein, wenn das jetzt einKünstler ist, mit dem du tatsächlich aufwächst.
Und dann wächst du vielleicht aus so einer Subkultur, aus so einer Gegenkultur irgendwieraus und bist dann schon verheiratet, reinhaust, zweites Kind.
Und dann macht der auf einmal noch mal so einen krassen Veränderungsmove.
Du kannst dich aber nicht mehr krass verändern.
Du bist hier halt jetzt gesettelt.
Dann nimmst du es ihm vielleicht auch doppelt übel, weil du so, ja, du kannst dich jetzthier die ganze Zeit neu erfinden.
Ich kann das nicht so.
Das ist doch scheiße jetzt irgendwie.
Ja gut, aber ihr kennt doch den Spruch.
Man sagt ja, also Zen-Buddhisten sagen ja gerne, wenn dir bei der Meditation Buddhabegegnet, schlag ihn tot.
So, und hier übernimmt der Buddha das selber.
Er schlägt deinen Buddha kurz und klein und sagt, ich geb dir nicht mehr den religiösenQuatsch, den du da haben willst, sondern ich mach was Neues.
Mhm.
Eigentlich ziemlich geil.
Wie gesagt, tut halt weh und man verändert sich nicht gerne.
Aber eigentlich ein geiler Move.
Ja, also, aber man könnte jetzt doch mit Nettigkeit argumentieren.
könnte auch sagen, bitte, bitte, liebe Künstlerin, sei doch so nett.
Und mach mir zuliebe jetzt bitte damit weiter.
Du tust uns so gut und wir bescheren dir außerdem ein gutes Einkommen und schöne Konzerte.
Mach doch einfach bitte.
Genau so weiter.
die Joan Baez das gibt ja auch diese Szene, wo das ganze Publikum im Saal schreit, blowingin the wind und er sagt.
Ich spiele doch den scheiß Song sag nicht mehr für euch und sie sagt Joan Baez sagt, abergenau deshalb sind die Leute jetzt hierher gekommen.
Sie will dann eben einfach sozusagen, weil sie professionell ist, den Leuten dieses Liedbescheren.
Und er sagt, ne mach ich nicht.
Und man könnte doch sagen, sei doch bitte jetzt einfach mal nett zu uns.
Warum musst du denn jetzt so ein Arschloch sein?
Wieso kann denn dieser Typ sich nicht dazu herablassen, es einfach doch zu machen?
Warum ist das so schwer für diesen Menschen?
Na gut, vielleicht hat er das ja 30 Mal gemacht.
Und irgendwann kommt der Punkt, wo er sagt, ich kann es nicht noch ein 31.
Mal machen.
Es ist jetzt einfach Schluss.
Ich habe dieses Lied zu oft gespielt.
Ich kann es nicht mehr hören.
Ich will dieses Lied nicht mehr singen.
Ich könnte mir vorstellen, es gibt ja auch die Szene, wo er dort auf dieser Party auftrittund du siehst, der will gar nicht auftreten und dann macht er's doch.
Und alle finden es ganz toll und ...
Und dann geht er weg und du merkst, eigentlich hat er das nicht gerne gemacht.
Er hat wirklich nur den Leuten und seinen Manager zuliebe getan.
Er hat nicht aufgemuckt, er hat geschluckt, er hat gespielt.
Er war der Troubadour.
ne?
Und ich stell mir vor, so eine Persönlichkeit wie die von Dylan, irgendwann ist es eins zuviel.
Und dann geht's nicht mehr.
Das ist für dich...
Ja, hast du recht.
Ich bin nicht so.
Ich bin netter als Typ.
würde genau wie du, Gofi, dann sagen, ja logisch, na klar, machen wir das.
Und so.
Aber ich finde es irgendwie auch geil, dass es solche Typen gibt, die dann sagen...
mich, was du sagst.
Man hat es vielleicht ein paar Mal hat man war man nett und irgendwann sagt man so es gehtjetzt einfach nicht mehr, weil das dann auch eine Verletzung der eigenen Integrität ist eigentlich.
Dann gibt es mich nicht.
Dann geht es nämlich auch darum, dass auch der Künstler die Künstlerin zu sich selberbitteschön nett sein muss und nicht immer nur zu anderen Leuten und dann einfach für sich selber einstehen muss und sagen muss sorry Leute, ich muss jetzt hier die E-Gitarreauspacken, sonst.
Verlier ich mich selber?
Das geht so halt nicht.
Und das finde ich, also das muss nicht nur so ein Arschlochmove sein, sondern das kannauch eine Form von Selbstschutz sein, denke ich gerade.
Und das finde ich eigentlich schon dann auch wirklich nachvollziehbar.
auch ganz sicher.
Ich meine, es ist ja auch wahnsinnig mutig, das muss man ja auch mal sagen.
Also das ist jetzt ja nur eine Heldengeschichte, weil wir wissen, wie es ausgeht.
Wenn das ein Künstler macht, ist das oft genug auch einfach wirtschaftlicher Selbstmord.
Und der hat das ja nicht nur einmal, sondern zehn oder zwanzigmal gemacht, dass dasüberhaupt gut gegangen ist.
Also wir reden da ja nur drüber, weil es immer gut gegangen ist.
Aber das hätte auch beim zweiten Mal spätestens einfach das Ende sein.
können oder manchmal sogar müssen.
gibt ja tausend Beispiele, über die unterhalten wir uns nicht, weil es nicht gut gegangenist.
Mhm, stimmt.
oh jetzt noch mal einen Schritt zurück.
Wie ging euch das denn?
mich hat an dem Film zum einen auch die Ästhetik total fasziniert.
ich finde, es ist ja nicht das erste Mal, dass man 60er Jahre im Kino sieht.
das ist klar.
Und trotzdem dieses diese 60er Jahre Folk Gegenkultur in New York irgendwie Das hat geleuchtet.
ich war da, ich hab mich gefühlt wie dort.
Also ich fand das war super gut.
Ganz tolle Bilder, die Ausstattung.
Also das war wirklich sehr, sehr toll.
Und dann so diese Szenerie von diesen Festivals und Bob Dylan spielt seine Songs und dumerkst, wie es knistert und wie es überspringt.
Also mich spricht das total an.
Wie gesagt, diese Szene Times They Are Changing, er das quasi zum ersten Mal spielt.
Er kommt ja auf die Bühne in Newport und sagt, ich spiele einen neuen Song.
Und der Funke springt sofort über und die Leute spüren das, was er da singt.
Und du merkst einfach, da lag ja die Veränderung in der Luft Anfang der 60er.
Das mündet dann in den ganzen Anti-Vietnam-Sachen und so weiter.
Hippie-Bewegung und so.
Also, mich spricht das total an und ich gucke das ein bisschen neidisch an, weil ichdenke, ja, damals war die künstlerische Welt auch noch einfacher.
Also es gab noch nicht ...
180 Ausdifferenzierungen von verschiedenen Heavy-Metal-Stilen.
Sondern es gab Folk und ein bisschen Beat und bisschen Rock'n'Roll.
Und die Übergänge waren fließender, auch wenn das jetzt bei den Folkleuten schwierig war.
Aber ich will damit sagen, da konntest du irgendwie, glaube ich, auch noch leichter, soeinen Nerv treffen, der dann wirklich auf eine große Gruppe überspringt.
So scheint mir es.
zumindest, aber vielleicht romantisiere ich da auch.
Ich weiß auch nicht, ich habe wie, und ich weiß so ging es mir auch beim ersten Mal, ichdachte, also als ich den Film gesehen habe, dass ich dachte, man, da wäre ich so gerne dabei gewesen, das hätte ich so gerne erlebt, diese Zeit mit diesen Songs in dieser Kneipeda zu sitzen und Joan Baez singt.
Also, wisst was ich meine?
Mich packt da die Nostalgie, aber auch so dieser ein bisschen so eine Trauer, weil ich irgendwie das Gefühl hab, ja, heute ist alles so ...
so viel.
weiß gar nicht, ob das noch geht.
Also das teile ich total.
das denke ich sehr oft, da wäre ich tatsächlich gerne dabei gewesen, auch in dem ChelseaHotel und da im Village und diese ganze Szene hinterher auch, die da passiert, finde ich großartig.
fand's, das hat der Film schon auch gemacht für mich.
Also gerade in den Szenen, die dann unten in dem… nach, wie heißt es noch, in dem Gaslight-Café, dann irgendwie, funktioniert, also total,da war ich auch sehr drin.
An anderen Stellen fand ich es fast so bisschen, künstlich nicht, aber so bisschenüberzeichnet, weil es, weil du dann siehst, wenn du halt die Fotos oder die, Dokusachen kennst, das will jetzt einfach sehr so danach aussehen.
Und da habe ich so ein bisschen gedacht.
Wo ich das nie gedacht habe, das will jetzt nur so aussehen, war zum Beispiel bei dem, dasist auf eine Weise auch ein Bob-Dylan-Film, bei dem Inside Llewyn Davis von den Coen Brothers.
Da denkste die ganze Zeit, das ist das, da bist du in New York irgendwie.
Aber weil der halt nicht versucht, sich an so einem realen Ding abzuarbeiten, deswegenhaut er dich nicht so raus.
Also ich könnte mir vorstellen, dass Gofi da einfach schon einen kleinen Vorteil hatte,weil er so unbedarft da rangehen konnte.
Ich kannte einfach schon zu viel von den Motiven, glaube ich.
Ja, das scheint mir auch fast so zu sein, dass das eher ein Vorteil von mir für michgewesen ist.
Aber ich frage mich auch, oder ich finde es auch fast bisschen traurig, oder ich fragemich, kann Kultur, können künstlerische Formen eine ähnliche Bedeutung für Menschen erlangen?
Das habe ich mich gefragt.
wie die ihre Lieder spielen und die Menschen hängen ihn an den Lippen und nehmen jedesWort auf.
Oder eben auch bei dieser Rolling Thunder Tour.
Da kann man dann eben auch sehen, wie Alan Ginsberg eine Lesung macht vor meistens älterenDamen, glaube ich sah so aus.
Aber die beiden besuchen dann eben auch Bob Dylan und Ginsberg besuchen dann eben auch dasGrab von Kerouac und sie lesen Gedichte vor oder zitieren Gedichte von ihm und Irgendwie hat man so das Gefühl, die haben in so einer poetischen Atmosphäre gelebtirgendwie, wo diese Worte, diese Texte, diese Lieder irgendwie noch eine andere Relevanz hatten, hat man fast das Gefühl.
Und heute ist das so inflationär.
wir ballern so viel.
Bei uns ist das ja auch mittlerweile Content.
Und wir ballern täglich so unfassbare Mengen an Informationen raus.
Das ist so inflationär geworden und das ist wirklich dieser Bedeutungsverlust vonkulturellen Formen.
Das tut ein bisschen weh, wenn man sich das anschaut und überlegt, das war mal so, dashatte mal diese Bedeutung, das konnte mal Leute zusammenbringen in einer ganz starken Form, das konnte Szenen bilden, das konnte Leute mitreißen oder so.
Oder ist das falsch?
Gibt es das vielleicht heute immer noch?
Wie erlebt ihr das denn?
Also ich glaube schon, dass es das noch gibt.
Ich denke, das ist natürlich auch immer ein bisschen so eine nostalgische Verklärung undNostalgie ist ja unterm Strich erstmal Sehnsucht nach einer Zeit, die es gar nicht in echt gab.
das ist ja ein bisschen so.
Natürlich ist das jetzt viel unübersichtlicher, wenn man sich das anguckt.
Da ist die Beat Generation erst fünf Jahre alt.
Punk gibt es noch überhaupt nicht.
Hm.
Hmhm.
da kommt ja alles, was wir danach noch so kennengelernt haben an Jugendkultur.
Das fängt ja gerade da erst an, sich überhaupt zu formen.
Und deswegen, ich glaube, natürlich, man könnte jetzt sagen, ja, das war doch irgendwieschöner, als es nur fünf prägende Figuren gab, und ich wäre bestimmt eine davon gewesen.
Aber das sind natürlich ja auch die… die Flaschenhälse auch noch viel enger.
Also neben jedem Bob Dylan, der da irgendwo hingekommen ist und zur richtigen Zeit dierichtigen Leute gefunden haben.
Das erzählt ja eigentlich diese Inside-Llewyn-Davis-Geschichte.
Gibt's auch einen Haufen dieser Typen, die es versucht haben und keiner weiß mehr, wer diewaren, weil das hat halt nicht geklappt.
Also, weiß ich nicht.
Ich finde das auch sehr viel romantischer irgendwie, aber ich glaube trotzdem nicht.
dass das heute nicht mehr geht oder dass heute das nicht mehr möglich ist, dass solcheMomente entstehen und dass Songs und Texte und Kunst irgendwie das Potenzial hat, Menschen zusammenzubringen und Szenen zu bilden.
Ich glaube jetzt gerade auch in diesen politischen Zeiten wird es das auch wiederbrauchen, solche Momente, solche Orte, solche Bewegungen irgendwie.
Ja, ja, ja.
Ja, ich also ich stimme dir zu also ich glaube auch, dass es das im Kleinen durchaus gibt.
Nur mein Gefühl wäre also und ja, und da ist Verklärung und Nostalgie alles dabei.
Das stimmt natürlich auch.
Aber trotzdem, wenn es wie Gofi sagt, wenn quasi wenn Wenn ein Content den nächsten jagt und die Leute sich vollballern mit immer mehr und auchman selber ja Content raushaut und man die ganze Zeit scrollt und Musik im Hintergrund und ...
Da kann sich halt so ein Song zu einer ...
der zu einer Hymne wird, also auch zu einer politischen Hymne meinetwegen, zu einerinhaltlichen Hymne und nicht nur zu einem Hintergrundgeräusch oder zu einem Soundtrack.
Von mir aus auch zu einem emotionalen Soundtrack.
machen Hits ja durchaus.
Aber dass sie so Lebensgefühl wirklich auf den Punkt bringen, sodass Menschen sagen, boah,dieser Song hat mein Leben verändert oder der hat mich dazu gebracht, mich politisch zu engagieren oder so.
Ich glaube, das hast du heute weniger.
Also das ist schwieriger heutzutage, damit zu erreichen.
gerade so in ihren 18, 19, 20ern sind.
es gibt doch diesen geilen Film über diesen Typen, auch in New York Musiker, also es isteine reale Geschichte, eine Platte aufgenommen hat und die ist völlig Sugarman, ist ein wundervoller Film.
fantastischer Film, genau.
Und diese Platte ist total untergegangen.
hat dann irgendwann als Handwerker gearbeitet.
Hat immer gedacht, okay, die Karriere als Musiker hat einfach nicht funktioniert.
Und irgendwie 20 Jahre später findet er raus, dass er in Südafrika ein Riesensuperstarist, ohne es zu wissen, weil die seine Musik hören und abfeiern.
Aber die wissen gar nicht wer er ist, ne?
Die...
Genau.
Was für ein geiler Film.
Ich finde, der passt irgendwie zu dieser...
Der passt sehr, gut, weil er ja auch nicht unähnliche Musik macht wie Bob Dylan.
es ist ja auch so, die Geschichte wird ja auch so erzählt, dass dann eben so Plattenheiniskommen, wo er so ein Konzert spielt und sagen, Alter, das ist ja wie Bob Dylan, du bist ein Latino, aber du machst ja Musik wie Bob Dylan und geil.
Das wird das große nächste Ding.
Und für einen kurzen Moment macht er sicher ernsthafte Hoffnung auf eine richtig schöne,große Musikkarriere.
Und eigentlich das ist genau so so ein Fall, wie du meintest.
Also einer bringt das Zeug eigentlich mit, beschreibt großartige Lieder, großartige Texte,hat eine geile Stimme, aber erst mal puff und dann ist er einfach wieder weg.
Genau, außer in Südafrika.
Und er weiß nichts davon.
Dort ist er ein Megastar, ohne es zu wissen.
Also es ist für mich einfach so eine rührende, tolle Geschichte, die dir dann auf deranderen Seite auch noch sagen, auch noch den Mut machen kann, okay, und wenn alles baden geht, vielleicht bist du ja in Südafrika der King.
Liebe Zuhörerinnen, wenn ihr euch interessiert, der Film Sugar Man, falls ihr den nochnicht kennt, wirklich sehenswert.
Das ist ein ganz ganz großartiges Doku.
Searching for Sugar Man, Genau.
Marco.
Genau, ich hab die ganze Zeit gedacht, weil wenn man nur noch Sugarman bei der IMDB sucht,findet man ihn nicht.
hatte auch...
Zumindest hab ich's nicht.
Searching for the Sugarman.
heißt Sugar Man.
Ich hab mir dann auch die Platte gekauft und hör die auch wirklich gerne immer wieder mal.
Ist wirklich mega geile Musik.
Ja.
Genau, ist eine schöne Ergänzung zu dem zu Dylan-Film vielleicht.
finde ich auch.
Ja Leute, kleiner Rundumschlag hat mir Spaß gemacht.
Ja, auch.
Ist einfach ein schöner Film.
auf vielen verschiedenen Ebenen.
Und auch wenn auch die Nostalgie ist, einfach mal schön.
völlig.
Ich meine das gar nicht negativ.
Das auf jeden Fall.
mitzuerleben, die ich nicht miterlebt habe.
Ich bin ja 1968 geboren, leider zehn Jahre zu früh.
Zu spät, meine ich natürlich.
Genau, aber es ist irgendwie eine Zeit, die mich einfach sehr anspricht.
60er, 70er.
Da hätte ich selber Musik gemacht in dieser Zeit.
Aber ich finde das ganz schön, Jay, weil wenn du zehn Jahre älter wärst, dann glaube würdeich mit dir nicht podcasten.
Von daher finde ich das...
hat es auch sein Gutes.
Aber vielleicht würde ja der kleine Podcast, den ich dann alleine in meinem Kelleraufnehme, mit dem hier niemand hört, vielleicht würde der in Grönland ein Riesenpublikum haben.
Könnte ja sein.
gewonnen, den du nicht persönlich abgeholt hättest.
wer ist nicht hingegangen?
liebe Zuhörerschaft von POP KUNST SEELE wir werden euch noch einmal vor der Sommerpausemit einer neuen Folge beglücken und euch Gutes tun.
Wir wissen noch nicht genau, wie sie heißt, aber wir können euch sagen, dass wir inzwei Wochen euch Tipps für den Sommer mit auf den Weg geben.
Dinge, die begeistert haben oder uns gefreut haben oder auf eine andere Art beeindruckt haben in denletzten Monaten in diesem Jahr, 25.
Die erzählen wir euch und wir geben wir wollen wir wollen euch die sozusagen als alsTipps, als Lesetipps, Hörtipps, Sehtipps für die Sommerpause mit auf den Weg geben.
Das machen wir nächstes Mal.
Und bis dahin, Freunde, was sagen wir dem Tod?
nicht heute.
heute!
So sieht's aus.
Übrigens ist die Szene nicht auch geil.
Sorry, das muss ich noch ganz kurz erwähnen, wo der Dylan am Ende zur Bühne kommt und dieJoan Baez singt gerade und dann dreht sie sich zu ihm und zeigt ihm einfach den Stinkefinger.
Ist das nicht eine geile Szene?
Und das Publikum sieht es aber nicht.
Und du siehst auch, sie meint das vollkommen ernst.
sagt, du bist eine dumme Sau und dann singen sie ja noch ein Lied.
zusammen irgendwie.
Aber erst mal hier der Stinkefinger.
Aber dann zieht es sich professionell durch.
ist einfach so wundervoll.
Schöne Szene.
die sind ja sehr schön auch in dem Film, während seine eigentliche Beziehung neben derBühne steht und er mit Joan Baez auf der Bühne dieses Lied singt.
Da brauchst du gar keinen Dialog mehr, da merkst du diese ganze Spannung schon.
Und wir haben nicht über Johnny Cash geredet, das ist natürlich auch ein Versäumnis, aber...
wollte ich eigentlich unbedingt.
Das war für mich nämlich neu, ehrlich gesagt.
Das hab ich nicht gewusst.
Dass die beiden sich so gut gekannt haben und sich gegenseitig so geschätzt haben, ichnicht gewusst.
Fand ich sehr, sehr bemerkenswert.
Hm.
auch wenn es auch nur quasi nebenbei erzählt wird sozusagen.
Aber irgendwie mit schönen Szenen.
Ja, so, das war der Hidden Track.
Genau.
Alright, Bye Bye Freunde, bis zum nächsten Mal.
Tschüss!