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Resonanz und Gemeinschaft: Was dem Musiker Jonnes wichtig ist
Episode Transcript
Einen wunderschönen guten Tag, meine lieben, unsere lieben Zuhörenden.
Ich begrüße euch bei Pop Kunst Seele, formerly known as Cobains Erben.
unserem Podcast, wo wir uns eben unterhalten über die Themenfelder Pop und über Kunst und Seele.
Was tut unserer Seele Ha!
Was sind die Dinge, die uns das Leben zum Leuchten bringen?
Und ja, schön, dass ihr wieder eingeschaltet habt.
Und ihr merkt schon, dass wir den neuen Namen jetzt brutal featurern und in die Weltblasen.
Deswegen habe ich euch auch nun mal gleich so begrüßt.
Jo, mein Name ist Jay und der Gofi sagt euch jetzt auch noch Hallo.
Ich grüße euch ganz herzlich.
Ich bin übrigens mittlerweile wirklich ein richtiger Fan von dem Namen Pop Kunst SeeleWeil der einfach alles enthält, worüber wir hier sprechen.
Das ist wahr.
Und dann haben wir natürlich auch noch Marco am Start.
Hallo, hallo.
Ich hab so gedacht, nach dem schon sehr sperrigen Namen, wenn wir jetzt immer nochformally known as Cobains Erben dazu sagen, dann wird's halt richtig, richtig unangenehm.
Aber find ich eigentlich gut.
Ja, aber es passt natürlich zu unserem Pop-Part.
So, formerly known as, gibt's ja auch diverse Popbeispiele, die das dann auch durchgezogenhaben.
Aber wir sind heute nicht nur zu dritt, sondern, wie ihr wahrscheinlich schon im Titelgelesen habt, sind wir zu viert.
Wir haben einen wundervollen Gast, der auch nicht zum ersten Mal bei uns ist, sondernschon ein zweites Mal.
Hallo, Jonnes wir begrüßen dich.
Salut!
Hallo!
Mega mega cool, wieder hier zu sein.
Wobei ich glaube, rein theoretisch bin ich ja zum ersten Mal jetzt hier.
stimmt, das war ja bei Hossa Talk.
Richtig!
da nicht reingerätschen, weil ich dem Jonnes gerade nicht in die Parade fahren wollte.
bei diesem Format bist du das erste Mal.
ich würde sagen, wir müssen uns alle erst mal jetzt noch kennenlernen, so ein bisschen.
Ich bin ja jetzt ganz neu bei euch hier.
Also, Jonnes, dann begrüße ich dich wirklich zu diesem Vorrecht, bei Pop Kunst Seele Seelemit dabei zu sein.
genau, unsere Zuhörenden könnten dich aus diesem anderen Podcast, den es auch gibt, HossaTalk kennen.
Oder von deinen Auftritten, oder von deinen Auftritten mit Marco, weil ihr ja oder voneurem stiefmütterlich behandelten Podcast inzwischen Art und Weise, den ihr zusammen gemacht habt, ungefähr vor 28 Jahren.
Du meinst, dass die beiden den stiefmütterlich behandeln.
Nicht die Hörenden, sondern die ...
Ach so, ja.
Okay.
Noch immer ein Mysterium, dieser Podcast.
Der ist noch in der Sommerpause.
Marco.
Seit dem Sommer auf 69 ungefähr.
Hahaha Ich glaube seit dem Sommer, als du bei Hossa Talk eingestiegen bist, gell Marco?
Kann es sein?
Das ist durchaus möglich.
Ne, ne, das war glaube ich schon ein Jahr vorher, haben wir es schon nicht mehr so richtighingekriegt irgendwie.
Haben jedes Mal gesagt, ja, ja, aber nächstes Wochenende machen wir wieder eine Folge.
Ja, ja, genau, machen wir.
Die Sommerpause ist lang.
Ich glaube, wir haben irgendwo noch so zwei so halbfertige Folgen rumliegen, vielleicht pressen wir die irgendwann einfach auf Vinylund verkaufen die so limitiert 100 Stück aus dem Kofferraum oder so.
Oder machen so einen Hidden Track, weißt du?
Und hinten raus bei irgendeinem Stück von uns fangen wir hinten raus einfach an zuerzählen, weißt du?
Ja, das ist auch witzig.
Plötzlich ist der Song zwei Stunden lang.
Vielleicht wär's doch aber ganz gut, wenn du dich den Leuten vorstellen würdest, die dichnicht kennen, weil sie vielleicht möglicherweise gar nicht Hossa Talk hören oder die Folge damals nicht gehört haben.
Oder keine Ahnung, einfach noch keine Gelegenheit gehabt haben, dich kennenzulernen.
Sehr gerne, gar kein Problem.
Mein Name ist Yonis und ich bin Singer-Songwriter aus Ludwigsburg.
Lebe da jetzt seit 2015 Ludwigsburg bei Stuttgart.
Bin mit meiner Musik ganz viel unterwegs.
Ganz viel im frommen Bereich, in ganz vielen Kirchen und Gemeinden spiele ich meine Songs.
Ich habe jetzt vor kurzem, vor anderthalb Jahren vor kurzem mein letztes Album rausgebracht.
Das trägt den Namen Psalm 2022.
2023, immer ein bisschen verwirrend.
2023 kam es raus und genau, und auf dem Album verhandle ich so ein bisschen Gegenwart,Kunst und Glaube.
Und das ist mir immer ziemlich wichtig irgendwie über das zu reden und zu singen und nachzudenken, was mich so bewegt.
Und ich finde es so unfassbar schön an Kunst, wenn man durch Kunst irgendwie ins Gesprächkommt und Fragen, die ich habe, oder Gedanken, die ich habe, irgendwie in die Mitte zu schmeißen und zu werfen und dafür und dann irgendwie in Kunst und in Gemeinschaft imGegenüber irgendwie so einen Resonanzraum zu finden.
Und das bedeutet mir immer viel.
Genau.
Und so auch hier.
bei Hossa Talk ja mit dir gesprochen.
Also für alle, die dich hier heute zum ersten Mal hören, sei einfach nochmal der schöneTalk mit dir bei Hossa Talk empfohlen.
Also da könntet ihr nochmal.
reinhören.
Da erfahrt ihr auch noch ein bisschen mehr über Jonnes und über seine Musik.
Und übrigens, Jonnes, hast du das eigentlich mitbekommen, dass nach diesem Gespräch, wirhaben da ja auch ein bisschen über die Worship und Lobpreis-Szenerie gesprochen, dass sich relativ schnell Arne Kopfermann bei mir gemeldet hat und gesagt hat, also da will er jaauch mal was dazu sagen.
Und dann haben wir, und dann haben wir gar nicht, keine Ahnung, so ein...
Halbes Jahr später oder so haben wir dann ein wirklich schönes Gespräch mit dem Arne zumgleichen Thema aufgenommen und das hast du inspiriert quasi.
Ja, das fand ich auch mega, mega schön.
Ich habe das gesehen und habe die Folge natürlich mit euch dann auch direkt inhaliert undfand es mega, mega cool und mega schön, weil ich denke mir, genauso soll es sein, dass wir irgendwie, man spricht ein Thema an und dann sagt man, ey, ich habe da auch noch mal einenGedanken und das hat irgendwie in mir Resonanz losgetreten und dann den Faden weiterzuziehen.
Diese Perspektiven, ist unfassbar wichtig.
Und natürlich, Arne hat da ja auch eine Menge zu sagen zu dem Thema.
Es ist echt schön.
Also sehr schön geworden auch euer Talk.
Ja, fand ich nämlich auch.
Also richtig schön.
Also von daher haben wir uns quasi im Geiste bei diesem Gespräch zwar nicht gesehen, abergespürt, könnte man sagen.
Ach Jay Jonnes, wann hast du eigentlich angefangen Musik zu machen?
hast es wahrscheinlich bei dem Hossa-Talk-Talk gesagt, aber ich habe es vergessen und esist vielleicht irgendwie gerade nochmal zu spannend zu hören.
Also wann ging das mit dir los?
Ich habe, es gibt so die kleine Story, in meinem Pressetext steht.
Die ist auch tatsächlich so wahr und das stimmt tatsächlich.
Ich habe als elf, zwölfjähriger eine ganz unleserliche Handschrift gehabt und meine Mutterhat gesagt, Junge, da müssen wir was machen.
Kein Mensch kann deine Handschrift lesen.
Im Grundschulalter.
Und dann hat sie gesagt, entweder ich lerne Gitarre oder ich gehe zur Ergotherapie.
Und sie war in der Hoffnung, dass ich durch dieses durch das Gitarre lernen, durch diesesfein Seiten greifen, irgendwie den Stiftbalken besser halte oder was.
dann habe ich angefangen, Gitarre zu lernen und konnte es nicht mehr lassen.
Habe es total geliebt, was Musik mit mir macht, irgendwie Tönen und Klängen irgendwienachzugehen und konnte die Gitarre nicht mehr aus der Hand legen.
Meine Handschrift ist immer noch fürchterlich, die Musik ist geblieben.
Seitdem 11, 12 bin und dann eigentlich permanent die ganze Zeit durch, musste ich dannirgendwie Schülerband gründen und ganz viel unterwegs sein.
2010 habe ich zum ersten Mal mein Elternhaus verlassen.
Und da wurde das Songwriting auch nochmal ganz konkret für mich elementarer und konkreter.
Und dann habe ich Theologie studiert und während des Studiums auch schon sehr gemerkt,dass ich einfach Bock habe, Musik zu machen und dass das eigentlich genau das ist, was ich suche und wonach ich mich sehne, auch Resonanz für Musik zu finden.
Und dann habe ich mich nach dem Studium selbstständig gemacht mit der Musik.
Genau, und bin damit jetzt dann ganz viel unterwegs.
Wie alt bist Du denn?
32.
Ich werde jetzt im Sommer 33, genau, im Juli.
Warum ist das Songwriting plötzlich wichtig geworden, dass du weggegangen bist von zuHause?
das eine Art, keine Ahnung, bei dir selbst zu sein?
War das eine Überlebensstrategie?
Ist ja irgendwie herausfordernd, wenn man das Elternhaus verlässt und plötzlich alleinezurechtkommt?
Oder hast du einfach gesagt, jetzt habe ich endlich mal Zeit?
Warum war das so wichtig?
keiner mehr.
Nur daran lagst du.
Als Teenager denkst dir, jetzt habe ich endlich mal Zeit, die Sachen zu machen, die ichwirklich liebe.
Ich kümmere mich meinen Blumenbeet.
Ich bin aufgewachsen am Stadtrand Berlin und bin hoch nach Hamburg.
In die Nähe von Hamburg nach Neumünster in ein FSJ, in ein Freiwilliges Soziales Jahrgegangen.
Dann nach der Schule.
Und da war es dann halt irgendwie so, dass der Diakon dem ich da dann zugestellt war, derwar nicht da, als ich zum Bewerbungsgespräch da war.
Ich uh war dort in einer Gemeinde, und hatte da das Bewerbungsgespräch mit dem Pastor.
Wir haben uns super gut verstanden und der war cool drauf und der war ein bisschen älter.
Das hat richtig gefunkt und der hat gesagt, das wird gut, das wird richtig gut.
Du kommst hier zu uns nach Neumünster und machst hier deinen FSJ.
Ich glaube, das wird sehr gut.
Das Ding ist, ich habe eigentlich, sollte die meiste Zeit eigentlich mit dem Diakonzusammenarbeiten, den ich aber beim Bewerbungsgespräch noch gar nicht kennengelernt habe.
Und er mich dann demnach halt auch nicht.
Und dann kam ich da an und ich hörte schon, meine Vorgängerin, die FSJlerin, die vor mirirgendwie da war, die war die fleißigste und die gewissenhafteste und strukturierteste 18-j��hrige auf der ganzen Welt gefühlt und konnte irgendwie basteln und jonglieren undFeuer spucken und alles irgendwie.
Und der Diakon dachte dann so ein bisschen so.
Und jetzt kriege ich hier so einen Peilo Dude, der irgendwie nicht so gut mit Feuerspucken ist.
Und dann haben wir es tatsächlich ist es echt.
ich muss jetzt Songs schreiben, mich zu beweisen.
Oder wie?
Feuer.
Im Dezember wurde ich meinem freiwilligen sozialen Jahr gefeuert.
Das war dann im Dezember.
Ja, wirklich.
Ich habe den Pastor nicht ins Gesicht gespuckt.
Wie wird man denn aus dem Freiwilligen Sozialen Jahr gefeuert?
Das ist ja nicht zu fassen, Alter.
Es hat einfach nicht so wirklich gefunkt.
Aber ich muss auch bisschen sagen, fand auch, der Diakon hatte jetzt nicht so Bock, sichauf mich einzustellen.
Ich glaube, ich hätte mir im Nachhinein bisschen gewünscht, dass er mich bisschen mehr andie Hand nimmt und sagt, du bist nicht der Strukturierteste und gewisse, oder du bist einfach ein bisschen Peilo und dann suchen wir, wie deine anderen Stärken sind und versuchen, die auszuleben.
Auf jeden Fall war ich dann irgendwie im Dezember, saß ich da und wusste, ich musste ausdem Zimmer dort, ich hab dort in der Gemeinde auch gelebt, musste da raus und ja und dann habe ich gemerkt, ey, die Musik tut mir extrem gut, Musik zu machen und Songs zuschreiben.
Irgendwie über diesen Prozess nachzudenken, über mich nachzudenken, über die Situation nachzudenken.
Und ich glaube, ganz oft ist es ja auch dieses, man hat ganz viel ein Gefühl in sich, wennman so etwas erlebt und ganz viele Gedanken schwirren im Kopf rum.
Aber dann ist es super spannend, sich die Frage zu stellen.
Und was ist von all dem für mich jetzt gerade der Rede wert?
Also welches Gefühl davon?
finde ich gerade am stärksten und wie würde ich das irgendwie in Worte ausdrücken und fürmich ist halt das unfassbar schöne an Musik.
Du kannst nicht nur dich mit Worten ausdrücken, sondern auch mit Musik und das war so einbisschen die Zeit, wo ich dann zum ersten Mal gemerkt habe, boah krass, Songwriting und Musik machen wird für mich gerade echt elementar und das ist jetzt nicht mehr irgendwieein Hobby, wo ich mit meinen Schülerbandkollegen da im Garagen im Keller rumrocke und einfach Spaß habe und eine gute Zeit habe, sondern plötzlich merkeich, ich brauche Poesie, ich brauche Musik, mich auszudrücken, mich zu erklären und mich selber zu verstehen, ein Stück weit und sprachfähig zu werden.
Cool.
dann die Zeit, das war dann 2010, 2011 in Neumünster.
Jo, Jonnes, dann kann man ja quasi sagen, dass deine Vorgängerin, diese 18-jährigefleißige Biene, quasi mit daran schuld ist, dass du Songwriter geworden bist.
Das solltest du ihr mal schreiben.
Dankenderweise danke, dass ich wegen dir meinen Job verloren habe und ich heute Musikmache.
Danke, dass du immer dein Bestes gegeben hast.
Schuld auf jeden Fall gar nicht.
Sie war auch noch in der Zeit, wo ich da war, war sie auch noch in Neumünster ist dortaufgewachsen.
Wir verstehen uns sehr gut.
Sie hatte sehr viel Verständnis für meine Situation.
Und das ist auch krass, denn ist schon wieder 15 Jahre her.
Aber ja, glaube, sie würde sich aber wahrscheinlich darüber freuen, so wie du es jetztgerade formuliert hast, sie sich wahrscheinlich darüber freuen und sagen, ach schön, dass ich Teil daran habe.
Ja gut, aber da sind wir ja echt schon beim Thema oder das, was wir gerade uns so alsThema manchmal vornehmen hier bei Pop Kunst Seele Also was tut der Seele gut?
Du hast eine klassische Künstlersituation erlebt.
Finde ich, wie gerade in einer schwierigen Lebenssituation das Kunstmachen, dasMusikmachen dir hilft, dich irgendwie durchträgt.
Keine Ahnung.
Vielleicht sogar dafür sorgt bei dir selbst zu bleiben oder bei dir selber anzukommen?
Weil das ist ja, ich jamme noch ein bisschen auf dem Thema herum, ja?
Also, das ist ja, du warst 18 oder 19, ne?
Glaube ich.
Und jetzt als, in unserem Alter würden wir sagen, okay, das ist eine schwierige Situation,da kommt man irgendwie durch, du musst dem Mann einfach nur mal klar sagen, was los ist.
Aber als 18-, 19-Jähriger ist das wirklich eine Grenzerfahrung.
Also, du bist in einem neuen Umfeld, du weißt noch gar nichts über dich selber.
Du wirst mit Erwartungen konfrontiert, denen du nicht gerecht werden kannst und du erlebstnicht das Verständnis, dass man dir eigentlich zubilligen könnte als jungen Mann, finde ich.
Und damit musst du jetzt als junger Mensch klarkommen.
da stellt sich ja, also wenn wir in so einer Situation sind, in einer völlig neuenSituation, gerade in jungen Jahren, stellt sich für uns völlig neu die Frage, wer bin ich überhaupt?
Würde ich sagen.
Was kann ich?
Warum kann ich das nicht?
Warum?
Warum muss ich die Erfahrung machen, dass ich anscheinend irgendetwas nicht kann, nichtgenüge, dass ich eigentlich aber genügen sollte?
Und in so einer Situation dann Musik zu machen und da irgendwie dich selbst zu erden.
Das ist ja dann eine total markante Lebenserfahrung, die du da gemacht hast.
zu verorten in dieser Situation.
Ich habe mir oft die Frage gestellt, das hat sich auch im Nachhinein viel durchgezogen.
Ich habe mich oft meinem Leben gefragt, wieso funktioniere ich nicht?
Warum funktionieren scheinbar alle anderen?
Kriegen irgendwie ihren Alltag, ihre Arbeit gut unter den Hut?
Alle schaffen irgendwie Abgabetermine?
Ich bin einfach völlig verpeilt und krieg's nicht hin.
Warum funktioniere ich nicht?
Und dann halt nicht irgendwie zu sagen, ja, weil ich halt einfach scheiße bin und es isthalt so, sondern dann irgendwie den Gedanken und diesem Gefühl irgendwie einen Raum zu geben, einen Resonanzraum zu geben und irgendwie selbst irgendwie ins Selbstgespräch zukommen.
Aber vor allen Dingen für mich war es auch ganz oft so, nicht nur dieses Selbstgespräch,wenn ich einen Song geschrieben habe und quasi überlegt habe, wie würde ich das jetzt formulieren, wie singe ich darüber, nicht nur für mich selber, sondern dann auch irgendwiemeiner Mama ein Lied zu zeigen oder meinen Geschwistern.
da auch den gegenüber so ein Stück weit sprachfähig zu werden und dann von denen zurück zubekommen, hey Mensch, du bist gut, so wie du bist und du bist cool und alles ist gut und so ein bisschen, ich glaube, ist auch so, das war auch so ein bisschen das Schöne, dassich dann in diesem Chaos ist etwas entstanden, was ich irgendwie anderen Menschen zeigen konnte.
was irgendwie drei Minuten ging und eine Momentaufnahme war, ein kurzer Ausschnitt.
Und darauf dann auch irgendwie einen Gegenüber zu bekommen, in meiner Familie, in meinenFreunden.
Das ist ja auch eigentlich so eine interessante Ambivalenz eigentlich bei Menschen, diesich irgendwie künstlerisch ausdrücken.
weil oft sind ja solche Grenzerfahrungen oder solche Verlusterfahrungen oder so sehrprägende und meistens eher negative Ereignisse ja auch irgendwie Auslöser oder die werden dann verarbeitet in welcher Kunst auch immer und trotzdem versucht man ja als Mensch immerso sich das Leben so angenehm wie möglich zu machen und das jetzt vor allem auch nicht mit Absicht herbeizuführen aber also würdest du sagen das ist bei dir auch so also das kommtdas natürlicher eher Hm.
Ja, ja, ja, gibt's auch.
Ich hab den gerade nicht.
Aber der Gerrit, unser Gerrit, also der Pop Kunst Seele Gerrit, ne?
Wir.
Das ist ja unser von uns domestizierter Gerrit.
Hallo Gerrit, schön, dass du zuerst.
Gerrit hatte mir das mal als Thema vorgeschlagen für Pop Kunst Seele Irgendwie ...
Ich kann mich nicht mehr richtig dran erinnern, aber es hatte irgendwas mit Dünger und mit Seele zu tun.
Also so Seelen-Dünger als sozusagen Nährboden für Kunst.
Also die Katastrophen des Lebens.
In die Richtung ging das.
Ich krieg das nicht mehr so richtig zusammen, Gerrit, aber das steht noch irgendwo inirgendeiner Nachricht.
Aber das ist genau die Vorstellung.
Ich glaube, das kann man ja wirklich auch durch die ganze Menschheitsgeschichte immerwieder beobachten.
Dass gerade Menschen, die in absoluten Ausnahmesituationen stecken, weil entweder das Leben sie dahin geführt hat, Umstände, Katastrophen oder weil sie es mit sichals Mensch auch besonders schwer haben.
Klassisch Van Gogh.
Irgendwann, wenn man über so was redet, irgendjemand Van Gogh sagen.
Solche Menschen tendieren dazu, gerade in der Kunst dann echt große Leistungenhinzukriegen.
Das muss irgendwas miteinander zu tun haben wahrscheinlich, oder?
ich musste gerade auch an unser Gespräch über die Gedichte von dieser Schauspielerin.
Wie hieß die noch mal?
Also, die ganz bekannte Schauspielerin, deren Namen ich grad nicht komme.
Wie hieß die denn noch mal?
Diese wirklich sehr düsteren ...
Gedichte über echte ...
Scheißerfahrungen.
mit Männern.
überhaupt dieses Thema haben wir natürlich bei damals noch Cobains Erben oft immer malwieder behandelt.
Megan Fox, genau.
Genau, Süße Jungs sind toxisch, hieß die Folge.
Genau.
Und so hieß auch der Gedichtband.
gesprochen.
Wir sehen uns Megan Fox, die hat zum Beispiel bei Transformers mitgespielt.
Eigentlich so eine Popcorn-Kino-Schönheit.
Und die hat ein Gedichtband veröffentlicht über ihre ...
über ihre ...
ziemlich viel über ihre Erfahrung in Beziehungen mit Männern.
Also missbräuchliche Erfahrungen.
Und die sind knallig, die Gedichte.
Ich glaube, ist es, also eine spannende Frage ist ja eigentlich so, gibt es Kunst ohneSpannung?
Aber ich glaube, wahrscheinlich würde man schon auch sagen, ja, es gibt auch Kunst ohneSpannung oder selbst wenn in einem Paralleluniversum eine Welt existiert, wo überhaupt keine Spannung entsteht.
würde es da auch Kunst geben.
glaube, Kunst ist natürlich auch mehr als nur Verarbeitung von Spannung.
Kunst ist ja auch einfach Schönheit, Kunst ist ja auch einfach ein bisschen Verspieltheit.
Aber ich glaube, für mich persönlich ist Spannung ein ganz großer Auslöser für meinBedürfnis, meine Sehnsucht nach Kunst.
uh Das merke ich immer wieder.
glaube, für mich ist das Bewegendste, wenn ich durch einen Song oder durch ein Kunstwerkeinen Weg von A nach B gehe.
Also wenn ich nach diesem Kunststück nicht mehr dastehe, wo ich vor diesem Kunststückstand.
Und das ist, glaube ich, auch das, was mich immer extrem bewegt als Resonanz auch auf meine Songs nach Konzerten, wenn Menschen mir erzählen, siemit meinen Songs erlebt haben.
Und das bedeutet mir immer so viel, wenn ich das Gefühl habe, Menschen haben aufgrund vonKunst gerade einen Weg von A nach B gemacht.
Sie sind nicht mehr da, wo sie vorher waren.
Und genauso war es, ich, für mich oder ist es für mich auch immer, immer wenn ichversuche, Song zu schreiben, dann möchte ich irgendwie einen Weg von A nach B gehen.
Keine Ahnung, wo das B ist oder vielleicht auch von A nach D oder von A nach F, aber wegvon A.
Ja, und würdest du wirklich sagen, dass jeder Song quasi dich verwandelt hat?
das find ich schon ganz schön steil.
Also das könnte ich für mich, glaub ich, so nicht sagen.
Ähm ...
krass.
ich könnte wirklich sagen, weil ich glaube allein schon, ich habe jetzt zum Beispielgerade einen Song geschrieben.
Ich bin umgezogen.
Wir sind in eine neue Wohnung gezogen und wir wohnen jetzt irgendwie im vierten Stock ganzoben, direkt unterm Dach.
Und vorher habe ich im Erdgeschoss gewohnt und ich habe jetzt auch mein Studio direkt obenunterm Dach und ich habe so große Dachfenster.
Meint es, ist quasi tatsächlich sozusagen den Weg von A nach B, also von dem ersten Stockdann zum vierten?
Ah, alles klar, ja, das ist ...
Sorry.
hat gar keine Metapherkennung.
Umzugsunternehmenssong.
Nein, nein, im übertragenen Sinne.
Und ich habe jetzt einen Song geschrieben, wo ich gemerkt habe, wir mussten aus dieserWohnung raus, wir hatten Schwierigkeiten mit Lärmbelästigung und es war sehr bedrückend für meine Frau und ich.
Und dann kamen wir in diese neue Wohnung und wir hatten irgendwie das Gefühl, ich hattedas Gefühl von Weite, von Freiheit, von Ruhe, von Ankommen.
Und plötzlich habe ich gemerkt, ey, da ist Himmel über mir.
Also ich habe vorher gar nicht gecheckt, wie ich die ganze Zeit nur irgendwie nach untengeguckt habe, nur auf den Boden geguckt habe, nur zwei Meter vor mir weit geguckt habe.
übertrieben gesagt, Nackenschmerzen gehabt habe, weil mein Blick die ganze Zeit nur untenwar.
Und dann irgendwie, ich liebe das Meer, ich liebe Weite, ich liebe Felder.
Und wenn ich auf so einem Feld stehe und merke, hier ist eine Weite und ich gucke hoch undes ist endloses Blau und ich sage, das sind Kilometer über mir gerade und sage, boah, alle meine, jede Beklemmung, Gefühl von Enge.
geht gerade weg und ich merke, ist Himmel über mir.
Und der Himmel ist nicht erst jetzt irgendwie über mir, sondern ich hab gemerkt, der warschon die ganze Zeit da, nur ich hab nie nach oben geguckt.
Ich hab da nie hingeguckt.
Und für mich ist es halt echt dieses Ding, selbst wenn es wirklich nur ein kleiner Weg vonA nach A.1 geht.
Aber ich bin einen Weg gegangen.
Ich hab meine Perspektive verändert.
Und ich glaube, für mich ist das schon jedes Mal.
Also ich glaube, wenn der Song mich nicht in einen Weg bringt, nicht wenigstens ein paarZentimeter weiter bringt, dann merke ich auch, dass der Song bei mir auch irgendwie wegfällt, also in die Schublade wieder fällt und für mich da wenig Relevanz irgendwie dannnoch hat.
Aber also lädt das nicht so einem Song auch wahnsinnig viel auf?
Also wenn man denkt, das muss der eigentlich immer tun, ich glaube, das würde mich vollhemmen beim Schreiben.
Ja, und das ist das Ding.
Also das ist keine Intention, die bei mir vor dem Schaffensprozess steht, sondern einPunkt, den ich erst im Nachhinein immer wieder bemerke.
Ich glaube, nicht das Kunstwerk macht irgendwie den, bringt mich...
irgendwie auf den Weg, ich glaube, dass ich die Gitarre oder das Klavier in die Hand nehmeoder einen Stift in die Hand nehme und das Bedürfnis habe, über diese Situation zu schreiben, allein da bin ich schon vorher ein paar Zentimeter gegangen.
Und dementsprechend ist es, glaube ich, etwas Kalkuliertes, sondern mehr etwas Intuitives,wo ich im Nachhinein immer wieder merke, krass, da bin ich jetzt irgendwie einen Weg gegangen und...
Wer weiß, ob ich diesen Weg ohne diesen Song, ohne konkrete Sprache, ohne ein konkretesGefühl mit mir selber, ob ich diesen Weg so auch gegangen wäre oder so weit gegangen wäre oder vielleicht auch so verinnerlicht hätte, wie ich ihn jetzt spüre.
Jetzt gucke ich nach oben und sag, Alter, da ist Himmel über mir.
kommt mir so vor, als würdest du sagen, es sollte nicht von Anfang um an das Ergebnisgehen, sondern den Weg.
ne?
Also, so, bisschen so wie mit Deutschland-Ticket fahren ist das.
Also, du musst den Weg wollen.
Du musst den, du musst nicht über die Zeit nachdenken, wann du gerne ankommen möchtest.
Du musst unterwegs sein.
Und das leuchtet mir total ein.
Ich spüre bei dir, das finde ich beneidenswert, dass du, wenn du schreibst, tatsächlichdich irgendwie auf die Suche nach dir selbst machst und eben tatsächlich vielleicht gar nicht so sehr darüber nachzudenken scheinst, wo du gerne hinkommen möchtest oder wie es amEnde wirken oder klingen soll.
Also ich kenne von mir, von meinem künstlerischen Arbeiten Situationen, wo mir plötzlich auffällt, das konnte überhaupt gar nicht gut werden.
Ich habe mich die ganze Zeit darum bemüht, so zu sein wie irgendjemand.
So ich vergleiche mich mit jemandem und denke mir so, ist das gut?
Ja, ist vielleicht echt ganz gut, sieht ein bisschen aus wie XY oder so.
Also ich, anstatt.
Anstatt den Mut zu haben, mich auf meinen eigenen Weg zu machen.
Und am Ende da raus zu kommen, wo ich rauskomme und wo nur ich rauskomme.
Aber das ist schon irgendwie auch ein riskantes Unterfangen, finde ich.
Weil das eben ganz viel Ehrlichkeit erfordert und irgendwie muss man dann, finde ich, auchdamit dann leben, dass du am Ende sagst, ja, das ist jetzt wirklich relevant für mich.
Und Leute gucken sich das an und sagen, ja gut, also ja, okay, schön.
Weißt du?
Ich habe den Eindruck, die sozusagen die Instagram Kultur, in der wir leben.
Da werden ja bestimmte Sachen, die wir zeigen, honoriert und andere Sachen fallen einfachhinten runter.
Und die Maßstäbe, die Kriterien, warum Dinge honoriert werden, also mit Anerkennunghonoriert werden, darum geht es ja.
Anerkennung, Aufmerksamkeit.
Das sind irgendwie immer dieselben.
Und deshalb entdeckt man, finde ich, auch ganz viele Leute, die irgendwie kreativ tätigsind und die alle irgendwie so klingen wie die anderen.
Weil es gibt ein gewisses, sehr begrenztes Set an Kriterien, die erfüllst du.
Und wenn du es machst, sagen alle, ah ja, das ist wirklich, das ist doch so ein PoetrySlam, sagen dann alle.
Und du so, ja.
Und wenn du aber wirklich deinen ganz eigenen Weg gehst, dann ist es sehr riskant, weil du gehst dann wirklich deinen eigenen Weg.
Möglicherweise ignorierst du sogar Kriterien, weil die dafür das, was du gerne ausdrückenmöchtest, was du ausdrücken musst, keine Rolle spielen können.
Und dann riskierst du natürlich irgendwie auch das Unverständnis der Leute.
Die sagen dann, ich weiß überhaupt nicht, was ist das hier?
Was du hier machst?
Was machst du hier so?
Und für dich als Kunstschaffenden kann das ein wahnsinnig befriedigender Moment sein.
So du sagst irgendwann, wow, das hat wirklich Relevanz und zwar für mich.
Und Aber die Relevanz der anderen Leute, die muss sich dann halt erst noch zeigen.
ne?
Oder die erkennen ...
möglicherweise ist es auch sehr relevant für alle anderen, aber die erkennen es haltnicht, weil sie die Kriterien nicht wiedererkennen, die sie erwartet hätten von ihrer Erfahrung mit all den anderen Instagram-Dingern.
So.
einen Song über dieses Thema und Marco und ich, haben den auch zusammen geschrieben, derGelegenheit kann man mal in den Song Perfekt reinhören.
ist eigentlich ein sehr spannendes Thema.
Ich wollte noch kurz danebenlegen, weil ich finde das eigentlich eine ganz spannende Spur.
Wann kam das raus?
Jetzt vor ein paar Tagen kamen neue Tracks von Kae Tempest raus irgendwie.
Spoken Word Künstler*in und Rapper*in aus England.
Und die hat mit Rick Rubin auch schon mal eine Platte gemacht.
Und ich glaube, das ist jetzt so ihr fünftes, sechstes Album, was irgendwann demnächstrauskommt.
Und sie hat jetzt so in der Promo für die neuen Stücke irgendwie gesagt, sie saß mit ihrenProduzenten zusammen.
Und die ausschlaggebende Frage für dieses neue Werk war, dass er sie gefragt hat, wasist...
Eine Geschichte, die nur du erzählen kannst.
Was ist eine Perspektive, es, wenn du sie nicht kommunizierst, die es sonst nicht gäbe aufder Welt?
Und ich finde, das ist auch ein bisschen überfordernd, aber eigentlich eine ganz geileSpur.
Weil das auch dich vielleicht aus dieser Vergleichsfalle rausholt, wenn du überlegst, wasist was, was ich aufgrund von meiner Prägung, Biografie, Sachen, die ich erlebt habe, schöne Sachen, schlimme Sachen ...
Was ist was, was nur ich erzählen kann, was sonst vielleicht fehlt so in dem ganzen, waskönnte ich daneben legen, was jemand anderes einfach gar nicht erzählen kann, weil er nicht halt das erlebt hat, was ich erlebt habe, nicht daherkommt, wo ich herkomme und soweiter und so fort.
Und vor allen Dingen, das fällt ja auch oft erst im Nachhinein auf.
Also du musst ja gar nicht irgendwie, während du etwas erschaffst.
Sorry.
Während du etwas erschaffst, musst du ja gar nicht überlegen, was macht meine Geschichtejetzt gerade so einzigartig?
Wie kann ich mich irgendwie von den anderen abgrenzen oder sowas?
Du erzählst deine Geschichte und im Nachhinein fällt auf, ja krass, die Geschichte istjetzt genau so, weil du das so erlebt hast.
das keiner deine Perspektive selbst Marco und ich, sitzen gerade zusammen in Wien.
Ich bin gerade bei Marco.
Besuch ihn.
war jetzt gerade auf Tour und jetzt sitzen wir hier gerade nebeneinander und obwohl wirziemlich nah und eng nebeneinander sitzen, unangenehm nah und versuchen uns vor den Laptop zu setzen, selbst trotz dessen haben wir Zentimeter unterschiedliche Perspektiven und dasmacht einen Unterschied.
Ich mache, wenn ich Songwriting Workshops gebe oder Auch nach Konzerten, wenn ich mich am Merchandise mit den Leuten unterhalte, manchmal diejüngere Generation, wenn die sagen, mir gefallen deine Songs so gut, dann frage ich sie ganz oft, hast du schon mal versucht, einen Song zu schreiben?
Oder wann hast du das letzte Mal einen Song geschrieben?
Und manche erzählen dann so bisschen, ich habe es mal versucht und hier und da.
Und was mir immer extrem wichtig ist, mitzugeben, ist zu sagen, Ein Song ist nicht erst ein Song, wenn er veröffentlicht wurde.
Ein Kunstwerk ist nicht dann erst ein Kunstwerk, wenn alle anderen das sehen, sondernallein der Schaffensprozess ist einfach schon absolut der Rede wert.
wie viele Songs habe ich, die ich nie veröffentlicht habe?
die trotzdem für mich relevant sind, aber die ich nie veröffentlicht habe, weil die mireinfach ein bisschen zu persönlich, zu nackig sind.
Okay, da bin ich jetzt aber gespannt.
Ich glaube, ist mir auch immer extrem wichtig zu sagen, Gofi so wie du sagst, in dieserInstagram-Kultur, da entsteht so viel Vergleich und so viele Maßstäbe.
wo man sagt, okay, damit versucht man es abzugleichen.
das Kunstwerk wird nicht zum Kunstwerk erst dann, wenn man es, blöd gesagt, Instagrampostet, also veröffentlicht.
Und ich finde auch noch vielleicht wichtig in dem Zusammenhang, es ist ja nicht nur dasKunstwerk, was nicht dadurch zum Kunstwerk wird, dass es veröffentlicht wird.
Auch der Künstler sozusagen, der etwas erschafft, darf auch seinen Weg gehen.
Also, man anfängt, Leute zu kopieren am Anfang ist völlig normal.
Haben wir alle gemacht.
Und ist sogar auch gut, weil du dich sozusagen ausprobierst in einer Sprache, die du schonkennst und die dir gefällt.
in einem tonalen Setting oder wie auch immer malerisch oder wie auch immer.
du orientierst dich natürlich ja an Leuten.
Und man nimmt ja in der Regel ...
Man ahmt ja nicht Menschen nach, die man furchtbar findet, sondern irgendwelche Sachen,die einem was bedeuten.
Und ich finde das völlig legitim.
Und ich Ich hab so die Erfahrung gemacht, dass man dann über die Zeit rausfindet, wie die eigeneStimme klingt.
Wie die eigene Geschichte ist, die man zu erzählen hat.
Und das darf man auch.
Ich will das nur so nebendran legen, damit man nicht denkt irgendwie, oh Gott, ich mussjetzt hier alles persönlich und auch noch vom Erdgeschoss in den vierten Stock steigen mit jedem Song.
Oh Gott!
Also nee, ich finde es völlig legitim, dass man erst mal kopiert und sich darinausprobiert.
Das ist ja auch immer das unfassbar Schöne.
Ich glaube, jeder der, anfängt, Kunstwerk zu malen, zu schreiben, zu singen, zu tanzen,tut das ja, weil eine Inspiration da ist.
Weil man vielleicht etwas gesehen hat, wo man sagt, das fand ich schön, das möchte ichnachahmen.
es ist Austin Cleen.
Ich hoffe und glaube, dass ihr vielleicht auch schon paar Mal über Austin Cleen gesprochenhabt.
Ich habe den damals durch Marco kennengelernt, der das kleine Büchlein Steel Like anArtist geschrieben hat und der die These hat, die menschliche Hand ist niemals in der Lage, eine exakte Kopie zu erstellen.
selbst wenn du jetzt absolut versuchst, ein Bild nachzumalen oder einen Song zu covern, Selbst wenn du eine exakte Kopie erstellen möchtest, es wird immer deins sein.
Es wird immer deine Handschrift sein.
Es wird immer ein bisschen die Zentimeter anders sein, so ein Stück weit.
Ja, und als Antithese dazu sagt er ja auch, selbst wenn du versuchst, was ganz Eigenes,was wirklich du selbst bist, zu erschaffen, kopierst du trotzdem.
Ja, genau.
wenn du es nicht bewusst...
Du bist nicht so originell, wie du immer denkst.
Ja, das stimmt.
Das stimmt wirklich.
finde ich, sehr Entspannendes.
einfach, das ist mir wichtig.
Du musst nicht die Welt retten mit deinem Kunstwerk.
Oder halt weiß auch der Klassiker, das erste, wie vermessen ist es zu glauben, dass deinerster Song oder dein erstes Bild so gut wird wie das deiner Helden?
Dann auch zu sagen, ey, das ist völlig in auf der anderen seite ohne diese vermessenheit machst du dich aber stellenweise auch garnicht auf die oder keiner bei mir war es immer ein Antrieb irgendwie so also geil das will ich auch ich will genauso geil sein so ne größenwahnsinnig bis zum geht nicht mehr aberirgendwie auch ein wahnsinniger Motor so einfach es zu machen rauszufinden ob es geht oder nicht geht Du brauchst dafür, im allerbesten Sinne brauchst du dafür, ein gutes Selbstbewusstsein.
Im wirklichen Sinne des Wortes, sich seiner selbst bewusstsein und auch einSelbstbewusstsein zu sagen, Alter, ich bin der nächste Bon Iver los geht's.
Mir sagt meine Frau immer, wenn ich an einer Predigt sitze, ist ja auch eine Form vonKunst, dann sagt sie immer, Jay, denk dran, du musst keine neue Religion gründen.
Hahaha Sehr gut.
Und schon wieder eine neue.
Aber wenn ich da nochmal kurz einhaken darf, aber diese Predigten sind halt wirklichspannend.
Die versuchen wirklich mal einen neuen Wurf zu wagen.
Und wenn sie grandios scheitern und das gilt für nicht für alle Kunstwerke irgendwie.
Jemand, der dann halt auch wirklich mal was versucht.
Und wenn er dabei scheitert und natürlich scheitert die Person.
Aber das ist halt dann irgendwie auch spannend für alle, die zugucken.
Während wenn alle wenn jemand versucht halt die nach den Regeln zu folgen und genau das zutun was man halt zu tun soll und so dann Spielst du es halt sicher aber wie langweilig ist das ich meine wer wer braucht das Also, ich verstehe immer auch nicht, dass Leute meinetwegen in die Kirche kommen, um Zeugzu hören, was sie schon kennen.
Ich denke immer, wenn ich eine Predigt halte, dann muss mindestens ein Gedanke drin sein,den noch nie einer gehört hat.
Weil sonst ist es doch langweilig.
Aber um dem entgegenzuhalten, kann ich sehr gut nachvollziehen, empfinde ich genauso.
ich glaube, es gibt auch echt viele Menschen, die das Vertraute wollen, die im Vertrauten,im Gleichmäßigen irgendwie die Ruhe und die Bestätigung immer wieder suchen.
Jay, wie ist das bei dir?
hast gemeint, du hast eben gerade bei mir gesagt, ist das nicht ein krasser Druck, wenndas Kunstwerk irgendwie einen Weg von A nach B gehen muss und so.
Woran merkst du, wann bist du zufrieden mit einem Song, du schreibst oder mit einerPredigt, die du schreibst?
Woran merkst du, dass du zufrieden bist mit dem Werk?
ist eine gute Frage.
Ich hab schon länger keine Songs mehr geschrieben.
Am langen Ende würd ich's Also jetzt bei den Songs, ähnlich wie die jetzt von U2 sagen,die ...
also, die sind dann fertig, wenn sie veröffentlicht wurden.
Also quasi ...
also quasi vorher sind die immer in ...
gedrückt.
Na gut, jetzt ist fertig.
ist es raus quasi.
Jetzt ist es fertig.
Und so würd ich's auch sagen.
Also, ne?
Wenn ich ...
ne Predigt ist dann immer ...
Ich schreib die ja wirklich auch in der Regel relativ kurz vor ...
Einsatz, weil ich das nicht anders kann.
Ich bin keiner, der eine Woche vorher ne Predigt halten kann.
Und ich denk auch jedes Mal, wenn ich dann irgendwie um ...
neun Uhr morgens mit der Predigt fertig bin ...
Und in der Stunde auf die Kanzel muss, denke ich auch jedes Mal, ach du Scheiße, esinteressiert keine Sau.
Oh Gott, Gott, Gott.
Also, kennt ihr wahrscheinlich auch so diesen Moment, wenn du dann das fertige inGänsefüßen Produkt anguckst und plötzlich kriegst du die Riesen-Selbstzweifel und denkst, ist es wirklich gut?
Und dann denke ich immer, ja, okay, mehr hab ich nicht.
Scheiße.
Entweder es gibt jemandem was oder eben halt nicht.
Und dann ist es auch nur eine Predigt.
gewesen jetzt mit dem Beispiel.
Und dann mache ich dann halt doch immer wieder die Erfahrung, dass es funktioniert unddass Menschen genau Dinge sagen, boah, das habe ich ja noch nie so drüber nachgedacht.
Was war denn das für ein toller Vergleich oder so?
Und ich dann merke, ja, okay, gut, hat doch funktioniert.
Und dann ist es aber so, wenn ich die Predigt dann ein halbes Jahr später wiederhervornehme, dann merke ich schon, ich bin schon Jetzt würde ich doch noch mal was daran machen.
Ich glaube, ich bin so ein Typ, ich bin da nie ganz fertig mit den Sachen.
Deswegen habe ich vorhin auch so gesagt, wow, jeder Song ist für dich eine Reise.
Das ist dann für mich mehr das insgesamte Schaffen, wo ich das so für ausdrücken würde.
Nicht für das einzelne Werk sozusagen.
Aber finde ich ja cool, dass das bei dir so ist.
Ich würde gerne auch nochmal.
Ach so, du wolltest auch was sagen.
Ganz kurz.
nur kurz was einschieben, weil der Jonnes den nach Songwriting gefragt hat.
Und ich bin ja auf einer Mission, ich möchte den Jay dazu motivieren, endlich mal wiederein Super 2-Album zu machen.
Und wenn du da noch was Motivierendes hättest, was diese Mission vorantreibt, dann wär ichdir sehr dankbar.
In unserer letzten Hossa Talk Folge, wo wir über das Psalm 2022-Album gesprochen haben,war ich auch sehr bemüht.
Hmm...
Ich weiß.
Jay wieder an den Stift und an die Gitarre zu bringen.
Und wir sprachen über Notwendigkeiten.
Jay hatte viele Notwendigkeiten in sich gespürt.
Und ich denke auch, ich bin da bei Marco.
Dann müssen wir eine Petition starten.
Können wir jetzt wieder über dich reden, Hahaha!
uh Ich wollte gerne nochmal dafür sprechen, dass so ein Kunstwerk, an dem man arbeitet,wirklich eine Form von Weg ist.
Und ich glaube, dein Zweifel, oder ich würde sagen, dass es dir schwerfällt, das für dichzu sehen ist, vielleicht, dass du dir unter Weg was zu Großes vorstellst.
Kann ich mir vorstellen.
Es ist eine Bewegung, ne?
Ich würde das als eine Form von Bewegung bezeichnen.
Nicht unbedingt als eine Reise.
Eine Reise wäre schon ziemlich hochgegriffen, aber eine Bewegung ist es auf jeden Fall,weil wir nehmen Dinge auf, die wir in uns vorfinden, in unserem Leben, in unserer Wahrnehmung.
Und daraus etwas zu schaffen, ein Werk zu schaffen, dem eine ästhetische Form zu geben.
Das ist eine Form von Bewegung, die stattfindet.
Und ich glaube, die allerersten Menschen, die durch dieses entstandene Ding etwas neusehen, sind wir.
Bin ich fest davon überzeugt.
Also wenn ich Manchmal, zurzeit schreibe ich recht kurze Geschichten.
Und ich bin mittlerweile in einem Alter, wo ich mich selbst gnadenlos ausbeute.
Also ich habe keine Skrupel mehr, meine persönliche Geschichte dafür zu nutzen.
Und es ist mir mittlerweile auch scheißegal, ob jemand das erkennt oder nicht.
Wenn Leute mich in Zukunft fragen, ist das autobiografisch?
Dann sage ich, ja, halt die Fresse.
Das geht dich gar nichts an, ja!
Genau, es wird einfach wurscht.
Was ich dafür hernehme inzwischen sind also ganz kleine Erlebnisse.
Begegnungen mit einer Katze, Begegnung mit einem Nachbarn, irgendwie sowas.
Und ich benutze das als mein Material, etwas Künstlerisches zu schaffen.
wenn dann diese Geschichte entstanden ist, ist was Neues entstanden.
Aber da ist plötzlich etwas vollkommen Neues in der Welt, obwohl ich es gerade eben selbstnoch erlebt habe.
Und als ich es erlebt habe, war es eine ganz profane, überhaupt nicht besondere Begegnung.
Aber jetzt gibt es das in diesem Form als Text, als Geschichte.
Jetzt ist das etwas, was in der Welt ist und was eine Form hat.
Das ist eine Bewegung, die stattgefunden hat.
Und diese Bewegung, macht was mit mir.
Ich lese das dann meiner besten Freundin Stini vor.
Sie sitzt im Garten, ich sag, guck mal, was ich neulich geschrieben hab.
Und dann kann ich mich selber darüber freuen.
Also mittlerweile ...
kann ich auch sagen über Sachen, die ich selber gemacht habe.
Geil, ne?
Weil ich es halt einfach geil finde.
Und sie sagt auch geil.
Aber alles, was ich gerade vorgelesen habe, ist eine vollkommen banale Geschichte inWirklichkeit.
Nichts Großes.
Aber das Komische ist, gerade in dieser Banalität, haben wir öfter schon mal auch hier indiesem Podcast gesprochen, gerade in der Banalität, gerade im Privaten liegt was Universelles, Das ist so krass wie ...
ja.
kleinen Geschichten sich plötzlich so ganz große Dinge rausholen lassen, wo du sagst, jastimmt, so ist das Leben, ist die Welt und fuck, das hab ich neulich schon mal irgendwo gehört.
Und jemand anderes liest dann diese Geschichte, der in einer anderen Stadt, in einemanderen Ort, in einer anderen Zeit lebt sogar.
Kann ja sein, Kann ja sein.
Das ist irgendjemand, der in 20 Jahren in die Hände fällt und der sagt, Alter, wie witzig,das kenn ich.
Obwohl er das gar nicht kennen kann, weil er es nicht erlebt hat, aber Wirklichkeit hat eres eben noch erlebt.
Und deshalb finde ich die Das Reden von einer Reise oder sagen wir von einer Bewegung finde ich gut.
Ich finde, ist, das passiert, wenn man das macht.
Gofi, wichtig ist für dich der oder welche Rolle spielt für dich das Kunstwerkpräsentieren, wenn du eine Geschichte vorliest oder ein Buch veröffentlichst oder ein Bild ausstellst, wie wichtig oder was passiert bei diesem Zeigen Prozess, sage ich mal.
Das weiß ich nicht.
Das kann ich...
Ich kann die Frage nicht richtig beantworten.
Wenn ich eine Geschichte vorlese, ist das wie bei euch, wenn ihr Musik macht oder Marco,wenn du die Texte vorliegst, dann ist das Kunstwerk eigentlich die Interpretation.
Bei der Predigt übrigens auch meiner Ansicht nach.
Nicht das, was aufgeschrieben worden ist, sondern das, was performt wird.
Die Performance.
Also die Interpretation ist das eigentliche Kunstwerk.
Das ist bei, finde ich, bei einer Kunstform, die davon lebt, dass sie vorgeführt wird, istwas anderes, wie bei einer Kunstform, die ausgestellt wird in einem Raum.
Das finde ich einen ganz großen Unterschied.
Und mit dieser ausstellenden Kunstform, da bin ich ehrlich gesagt immer noch nicht zuHause, obwohl ich es jetzt hin und wieder mal gemacht habe.
Wenn ich ehrlich bin, spüre ich sofort in mir den Drang allen Leuten.
alle Leute hinter mir herzuziehen von Bild zu Bild und zu sagen, guck mal, was ich dagemacht hab, hier, so heißt das, ja, guck dir das mal an, na, wie wirkt das auf dich?
Und ich versuch dir gleich so ein Ding draus zu machen, weißt du?
Anstatt zu sagen, ja, guck's dir halt mal an, so.
Ist auch erleichternd, ich finde auch cool, dass sozusagen, man einen, der Maler RainerLatter war mal uns zu Gast hier in der Show und der hat gesagt, für ihn ist eine Ausstellung wie ein Konzert.
Das fand ich sehr interessant.
Ein Maler, der sagt, meine Ausstellungen sind Quasi Konzerte.
Ich will ja gar nicht, dass meine Bilder in Wohnzimmern hängen.
Das will sich ja kein Mensch jeden Tag angucken, was ich hier mache.
Aber in einer Ausstellung, da ist es gut und da gehen Leute hin, die erleben etwas.
Das ist dann wie ein Konzert und dann gehen sie wieder nach Hause.
So.
Das ist natürlich irgendwie, finde ich auch cool.
Du hängst also die Bilder an die Wand und dann gehst du nach Hause und sagst, die Bildersprechen für sich.
Das ist irgendwie schön.
meine Frage.
Das heißt, für ihn ist es jetzt auch nicht wichtig, dass er bei der Ausstellung da ist,bei seinem eigenen Konzert dabei ist, sondern es geht die Bilder.
Ja, so verstehe ich ihn.
Das finde ich einen echt interessanten Gedanken.
Aber ich komme, wie ihr, auch mehr von der performenden Kunst.
Ich habe ja auch als Prediger angefangen, wenn man so will.
Und dass es meine Denke ist, davon noch stark beeindruckt Gut, ist ja auch die Magie, also zwischen Publikum und Künstler, wenn da so was funkt undso, das bringt einen ja dann auch auf Hochtouren.
das kennst du ja garantiert auch, dass wenn du einen Song performst und du merkst, wie esknistert im Raum und du merkst irgendwie, wie die Leute dir an den Lippen hängen, das macht ja auch mit dir als Künstler was und das macht sozusagen das Kunstwerk.
Also wenn die Kommunikation, und es muss ja eben keine gesprochene sein, es kann eine ganzruhige Kommunikation sein, aber eine spürbare, macht das Kunstwerk gleich, hebt das nochmal auf ein anderes Level, finde ich.
Das passt sehr gut zu dem, was ich noch dazulegen wollte, weil, Gofi, du hast ja gesagt,die Interpretation ist das Kunstwerk.
So in der spoken-word-Bewegung würde man ergänzend vielleicht noch sagen, eigentlich garnicht nur die Interpretation.
Das eigentliche Kunstwerk ist eigentlich die Resonanz.
Also, das, was passiert, wenn das aufgeführte Kunstwerk auf Zuhörende oder Zuschauendeoder irgendwie Mitschwingende andere Menschen trifft.
Und deswegen ist das auch nicht unbedingt reproduzierbar, weil das immer halt so sehr imHier und Jetzt stattfindet und sobald man quasi den Raum verlässt und das in einem anderen Raum macht, wird das Kunstwerk ganz anders.
Und das finde ich eigentlich auch eine schöne Perspektive, weil es immer eher so ist, alsodas nimmt auch dieses frontlastige so weg.
Da oben steht Der Künstler hat es besonders begabt mit diesem Talent.
Hört ihm zu.
Und in seiner großen Güte und Barmherzigkeit teilt er es mit den Leuten, die nicht sobegabt sind.
Und da ist die andere Perspektive eher, es ist eigentlich fast wie eine Installation.
Und das, was am Ende wertvoll ist, vielleicht passiert halt im Zusammenspiel mit allenPersonen, die gerade in diesem Raum sind.
Darf ich ein kleines süßes Bild mit euch teilen?
ist für mich, Konzerte zu spielen, Live-Musik zu machen, meine Songs Menschen zu zeigen,ist für mich immer ein bisschen wie so eine kleine Spieluhr, so eine kleine Drehorgel.
Kennt ihr diese mit den Walzen und der kleinen Kurbel?
Und irgendwie, wenn du die in die Luft hältst und kurbelst, dann klingt so eine kleine,süße, schöne Melodie.
Und diese Melodie ist wunderschön.
du erkennst das Lied vielleicht irgendwie für Elise oder so was.
Und die Klänge, das macht was mit dir.
Und wenn du dann aber diese Spieluhr auf eine Tischplatte hältst und dann kurbelst, dannklingt es fünfmal so laut und fünfmal so voll, weil der Tisch mitresoniert und plötzlich denkst du, wow, so kann das klingen.
Und für mich ist...
Konzerte zu spielen oder Songs zu teilen, Menschen Songs zu zeigen, ist für mich immer einbisschen wie so eine kleine Spieluhr.
Wenn ich die Songs schreibe für mich, dann gehe ich innerlich meine kleine Bewegung undhier und da wir sprachen drüber und als allererstes schreibe ich den den Song für mich.
Ich denke da noch nicht so sehr irgendwie an draußen.
sondern als allererstes schreibe ich den Song für mich.
Wenn ich davon profitiere, kann ich nämlich sagen, selbst wenn kein Schwein dieses Liedinteressiert oder davon inspiriert oder profitiert, kann ich wenigstens sagen, eine Person, die habe ich schon mal erreicht und das bin ich.
Dann ist es aber so bisschen wie, wenn ich bei mir zu Hause sitze und diese kleineSpieluhr spiele.
Die Melodie ist schön und die tut mir gut und ich erkenne das Lied und es ist schön.
Aber wenn ich dann ein Konzert spiele oder Menschen meine Songs zeige, ist es plötzlich,als wenn diese Spieluhr auf einen Resonanzkörper stößt, auf eine Tischplatte, einen Raum, der mitschwingt und mitklingt.
Die Zuhörerschaft hört dieses Lied und sucht sich in diesem Kunstwerk, in diesem Stück,sucht sich selber in diesem Kunststück.
wenn sie sich dann finden, dann klingt das fünfmal so laut.
Und das Spannende ist, plötzlich höre ich das Lied, wie ich es noch nie vorher gehörthabe, weil ich...
Blöd gesagt diese Tischplatte nicht hatte.
Aber schön gesagt diese Seelen, diese Resonanz in den Herzen irgendwie nicht mithatte.
Und so klingt auch irgendwie jedes Lied irgendwie auch noch mal anders.
Und für mich...
weil es dann auch nicht mehr deins ist in dem Moment.
Genau, weil wir es dann teilen.
Und für mich ist dann so vor allen Dingen das, was mich so sehr berührt, ist, glaube ich,ganz oft...
Ich schreibe Lieder und darüber haben wir auch...
in der Hossa Talk Folge zu dem Psalm 2022 Album gesprochen.
Ich hab diese Lieder geschrieben in meinem stillen Moment, vielleicht auch in meinerEinsamkeit.
wenn ich dann plötzlich diese Lieder Menschen zeige und die mir sagen, ey, das hat mich soberührt, weil mir geht's ganz genau wie dir.
Ich hab mich so da drin wiedergefunden.
Und plötzlich schwingt diese Tischplatte.
Und plötzlich merk ich ...
Ich bin gar nicht so allein, wie ich in diesem Moment gedacht habe.
Und diese Verbundenheit in der Kunst ist für mich so elementar.
Und deswegen glaube ich auch, dass Kunst immer auch was mit Gemeinschaft zu tun hat.
Zum einen verarbeite ich irgendwie meine Erlebnisse in der Gemeinschaft für mich, aber zumanderen trage ich das verarbeitete dann auch wieder in die Gemeinschaft mit rein.
Und plötzlich entstehen da wieder Neues, das eigentlich wie so ein Perpetuum, Mobili.
So, und das bedeutet mir extrem viel.
Super.
Deshalb redest du gerne von Resonanz.
Ja, ich glaube, weil für mich ist dieses Wort, ähm, lenkt diesen Spotlight bei der Kunstso weg von diesen, ich sag mal, kommerziellen Gedanken.
das Stichwort Resonanz ist auch für mich so ein Wort, was meinen Blick komplett weglenktvon irgendwelchen Spotify-Zahlen oder YouTube-Clicks oder wie gut hatte...
der Post jetzt oder das Stück jetzt bei Instagram funktioniert, weil ich sage, dieResonanz misst sich nicht an der Masse der Menschen, sondern um es ganz kitschig auszudrücken, die Resonanz misst sich an dem Herz, an der Seele, die da mit mir gerademitschwingt.
deswegen habe ich halt auch irgendwie Ich habe gestern hier in Wien gespielt bei Marco und Mira und wir waren 40 Leute und ichhabe den Abend vorher in Linz gespielt und da waren 140 Leute.
Ja, vielen Dank dafür.
so.
das Ding war, für mich waren beide Abende so unfassbar schön und ganz unterschiedlich undeben es hat sich nicht Es misst sich nicht daran, wie viele Leute da vorne sitzen, sondern vielleicht welcheLeute da mit mir mitschwingen.
Da bin ich sehr dankbar für mein Indietum, für meine Unabhängigkeit.
Ich bin dankbar, dass ich in der frommen Szene auch dafür einen Raum gefunden habe, einenKlangraum gefunden habe, sodass ich gar nicht bei einem Major Label irgendwie im Büro sitzen muss und die sagen, hey, schreib doch mal bitte kommerziellere Texte, weilwir brauchen die Masse, wir müssen größer werden, sondern ich kann sagen, mir geht's Resonanz und die misst sich nicht an einer Masse.
Das ist eine ganz große Freiheit.
Wenn man bereit ist, diesen Weg zu gehen, independent Weg zu gehen, dann hat man inkünstlerischer Hinsicht wirklich einen wahnsinnig großen Spielraum.
Und das Schöne ist, das Kostbare ist, wenn man dann seinen Resonanzraum gefunden hat.
Ich glaube, manchen Künstlern geht es auch so, dass sie das Gefühl haben, meine Kunst wirdnicht verstanden oder findet nicht seinen Raum.
Das kann ich auch nachvollziehen.
Da wünsche ich Menschen, dass sie weiterhin unterwegs sind mit ihrer Kunst.
und weiterhin auf der Suche nach diesem Klangraum.
Weil das ist das Schöne, nur weil du einmal irgendwie dein Kunstwerk veröffentlicht hastund keinen Klangraum gefunden hast, heißt das nicht, dass es dafür keinen Klangraum gibt oder dass das für immer so bleibt, sondern es kann der Moment kommen, wo du merkst, jetztklickt hier was und jetzt bin ich hier irgendwie genau der Richtige mit dem, was mich bewegt irgendwie für diese Gemeinschaft, für diesen Raum, für diese Szene.
für diese Menschen.
Das sollte doch Mut machen.
Übrigens, wo wir so viel von Resonanz reden, hat ja Hartmut Rosa, der Soziologe, hat dasja ins Spiel gebracht.
Der hat ja auch ein Buch geschrieben über Heavy Metal.
Hat doch schon mal ein Hörer vorgeschlagen.
Könnt ihr nicht mal über das Buch von Hartmut Rosa über Heavy Metal sprechen?
Wie geil ist das denn?
Das wusste ich gar nicht.
Das wusste ich auch nicht.
ist ja...
Ja...
Hartmut, wenn du das hörst...
Ich glaube nicht, aber vielleicht trauen wir uns ja mal, welchen zu fragen.
Ich kenne ja jemanden, der bei ihm studiert.
Aber das bringt einen ihn wahrscheinlich auch nicht hier ins Studio.
Ich kenne einen Studenten von ihm.
Er ist ein Bekannter meiner Tochter.
Okay, echt wie krass.
Du, der du das vorgeschlagen hast, ich habe leider deinen Namen vergessen.
Aber danke für den Vorschlag.
Und du merkst es, er steht noch auf der Liste, dein Vorschlag.
Das wollte ich nur auf der Themenliste.
Weil das ist tatsächlich eine coole Idee.
Mal gucken, vielleicht kriegen wir es hin.
Ja, okay.
Ja, wir wollten ja eigentlich mit dem Jonnes darüber reden, was er so tut, seiner Seeleetwas Gutes zu tun.
Wir wollten ja eigentlich mit dem Jonnes ein bisschen das Gespräch weiterführen, was wirneulich zu dritt hatten in vorletzten Folge, glaube ich, wo jeder von uns einfach so bisschen erzählt hat, seine ...
Und jetzt Eskapismus finde ich das falsche Wort, obwohl es bestimmt auch ein bisschen wasmit Eskapismus ...
zu tun hat, sozusagen was wir so tun, um uns am Leben zu erhalten oder neu zu inspirierenoder aufzutanken oder so.
vielleicht könnten wir jetzt so die letzte Hälfte des Gesprächs, jetzt ja das Gespräch hatja eine völlig andere Wendung genommen als wir angenommen hatten.
war jetzt super geil mit dir auch nochmal nicht so sehr über deine Kunst, sondernallgemeiner über Kunst zu sprechen, Jonnes, aber trotzdem.
Was machst du denn, um deiner Seele was Gutes zu tun?
Was ist dein Ding?
Also ich glaube wahrscheinlich haben wir schon viel darüber gesprochen, ich tue, um meinerSeele was Gutes zu tun, aber auch ...
Du musst jetzt was Unerwartetes sagen, weil wir haben sehr erwartbare Sachen.
Das war für mich so herausfordernd.
Ich habe mich tierisch gefreut, als ihr gesagt habt, ey, Jonnes, hast du nicht Bock, mituns zu Cobains Erben zu Pop Kunst Seele Seele zu kommen.
Formerly known as Cobains Erben.
Und ich dachte mir dann, ich dachte mir so, und dann ja, äh erzähl doch mal von dem, wasdich irgendwie, was deine Seele gut tut.
Und dann habe ich ja gesagt, ja cool, reden wir über Songwriting, reden wir über Musik unddann, ja, nee, häkelst du auch gerne.
Und ich dachte, ich habe kaum Hobbys, ich habe, Ich habe ein bisschen mit dem Kochen angefangen.
Wir können über den HSV sprechen.
Ja, genau.
glaube, ist aber schon auch so bisschen Sport, hat ja auch ganz viel Eskapismus.
Also das ist ja auch ganz spannend, dass für viele so ein bisschen, boah, ey, Themen, keinBock, Tagesschau, was Donald Trump da jetzt irgendwie gerade macht, Alter, kein Bock.
Ich beschäftige mich jetzt mal mit der Bundesligatabella.
Und das ist gar nicht so vorwurfsvoll gemeint, wie das jetzt klingt.
ich auch wirklich gar nicht so, weil ich kenne das auch von mir, dass man auch irgendwiemanchmal so bisschen auch einen Eskapismus braucht.
So ein bisschen auch manchmal ein bisschen, dass den Kopf und das Herz mal ein bisschenrunterfahren.
Auf Standby-Modus zu fahren, so ein Stück weit.
Beim HSV hat es da aber nicht so viel Standby-Modus wie dein Herz in Zeit.
Also wirklich.
Weißt beim HSV ist es ja auch so.
Wenn die gewinnen in der zweiten Liga nach sieben Jahren, wenn die dann irgendwie gegenGreuther Fürth oder sowas mal gewinnen, dann ist es auch nicht so ein, ja geil, wir haben gewonnen, sondern es ist so ein bisschen, eben, war ja wohl das Mindeste.
genau wegen dieser Einstellung.
Es ist ja so und dann wenn es am Ende, naja, wir verlieren uns.
Nein, aber ich fand die Frage super, super spannend, die ihr mit reingebracht habtirgendwie.
Gofi ich glaube du hast die Frage gestellt, dieses Hey, wie gehen wir damit um, wenn JD Vance auf irgendeiner Konferenz Europäern die Schuldgibt an irgendwelchen Kriegen?
Ich muss ganz ehrlich sagen, Anfang des Jahres, als Donald Trump da ein Ding nach demnächsten rausgehauen hat und geballert hat, habe ich eine Zeit lang die Tagesschau-App.
von meinem Handy gelöscht, weil ich irgendwie gemerkt habe, es überfordert mich einfachjedes Mal, wenn da was kommt, mich dazu zu verhalten.
Also das für mich einzuordnen, was passiert da gerade, was für Konsequenzen hat das, wasfür Auswirkungen, wohin führt das gerade.
Bis ich irgendwann gelesen habe, dass das genau das ist oder sein könnte, was Donald Trump bezwecken möchte.
Es gibt ja diese These von dem Flood the Zone.
Bullshit.
Einfach Bullshit.
Raus zu Golf von Amerika und ich will Grönland haben und du irgendwann denkst, ich kommnicht mehr hinterher und in all dem kann er dann irgendwie seinen Real Bullshit machen.
Und da habe ich gemerkt, shit, ich spiele da mit.
Ich habe die Tagesschau-App vom Handy gelöscht.
Und dann zu denken, wie gehe ich damit um?
Und auch ganz konkret deine Frage, Gofi, was für eine Rolle spielt das auch in meinerKunst?
Was für eine Rolle kann das in Kunst spielen?
Ich fand es cool, Gofi, hattest ja auch vor einiger Zeit gesagt, uh als AfD da irgendwie 21 Prozent gezogen haben und hier und da gesagt, jetzt ist die Zeitirgendwie für die KünstlerInnen.
Und ich dachte mir, ja, denke ich auch, aber ich habe gleichzeitig dann auch wieder sogedacht, es widerspricht jetzt fast schon so bisschen dieser Resonanzthese, der ich gerade gesprochen habe, aber so ein bisschen, ja, aber dann machst du irgendwie ein politischesStück.
und postest auf Instagram und es interessiert keine Sau oder bzw.
kriegt da irgendwie nur 12 Likes und dann habe ich das Gefühl, da kommt keine Resonanzirgendwie zurück und dann natürlich da irgendwie auch zu sagen, hey, das ist trotzdem absolut der Rede wert.
Aber was ich mich dann weniger, ich frage mich weniger, ja gut, dann lass ich, sondern ichfrage mich vielmehr dann so, also stell mir zwei Fragen.
Warum ist das so?
Warum kriegt ein politischer Song nur 12 Likes bei Instagram?
Warum geht das nicht viral, weil alle doch sagen, genau so geht es mir auch?
die zweite Frage aber auch, warum ist das so?
Warum gibt es dann nur 12 Likes drauf?
Und die zweite Frage ist dann, was müssten wir denn tun, wir KünstlerInnen, um in diesemThema irgendwie gehört zu werden?
Ich glaube, meine Antwort auf die erste Frage war, glaube ich, ein Stück weit, es hat auchviel mit HSV und Kickertabelle zu tun.
Es hat was mit Eskapismus zu tun.
hat was, du machst Instagram auf und weil du eben gerade von der Tagesschau-App rübergewechselt bist und dich jetzt bisschen zerstreuen möchtest.
Eskapismus.
Ich finde, Eskapismus hat absolut seine Daseinsberechtigung.
Wir brauchen auch manchmal einfach einen Schritt raus und jetzt schalte ich mal ab.
ist super wichtig.
Aber dann gehst du halt auf Instagram und dann willst du eigentlich abschalten und dannwirst du wieder damit konfrontiert.
Aber zum anderen habe ich auch gemerkt und das ist jetzt so ein bisschen das Thema, wasich gerne irgendwie auch mit reinbringen wollen würde.
Ich habe mich aber auch bisschen gefragt, wie ist das bei mir persönlich?
Und ich merke, ich kann mir einen Song ein Klagesong.
Wir hatten es ja auch irgendwie so ein bisschen in der letzten Folge.
Ein Klagesong, ein Song, der gerade erzählt, wie alles scheiße ist und wie hoffnungslosman eigentlich ist oder wie viel Angst man irgendwie auch vor der Zukunft hat, was hier gerade passiert.
Wenn ich so einen Song höre, dann denke ich mir vielleicht, ja, geht mir genauso, fühleich.
Aber trotzdem gehe ich in diesem Stück kein Weg von A nach B.
Ich bin genau da, wo ich auch vorher war.
Ja, fühle ich, denke ich genauso, finde ich scheiße, macht mir Angst.
Aber ich habe kein Davor und Danach.
Und damit meine ich nicht, dass jeder Song irgendwie happy-clappy sein muss und irgendwiehoffnungsvoll und jetzt wird es aber doch irgendwie doch ganz gut und wir lösen die Spannung auf, sondern trotzdem auch irgendwie...
Gib mir einen Weg, gib mir eine neue Frage, der ich nachgehen kann.
Es gibt ein YouTube-Video bei der Kanzlerwahl.
Da war die Frage einfach nur ein Song, der die Frage gestellt hat, Friedrich Merz, wovorhast du Angst?
Wovor hast du Angst?
Und die ganze Zeit dieser Song, wovor hast du Angst?
Wovor hast du Angst?
Und da dachte ich mir, hey, das ist stark.
gerne mehr.
Ja, aber wie geht es euch?
Marco, Gofi warum habe ich von euch nicht direkt einen Post gesehen mit einem neuenMarco-Text, der gesagt hat, Donald Trump ist scheiße und Gofi, wo war das Bild?
So ein Pfeil mit AfD und der Pfeil hat sonst wo in die Hölle gezeigt oder sowas.
Hahaha Also erstens mal, wir stellen hier die Frage.
Mir wurde gesagt, ich soll das fragen.
Wo?
Ja, sorry, das war jetzt auch ein bisschen zu viel.
Nee, nee, ist gut.
War ein langer Vortrag.
Und ich hab, ähm, 1000 Antworten.
Aber Marco, du musst sagen.
Ja, ich, also ich sehe es schon ein bisschen anders, weil ich finde, ich höre diesen Satz,jetzt ist die, jetzt ist besonders vielleicht die Zeit für Kunst nicht so, jetzt, also ich höre den nicht so aktivistisch.
Also ich glaube zwar grundsätzlich, es gibt gar keine unpolitischen Stücke, jede Aussage,die du triffst, ist in irgendeiner Form auch, auch politisch.
Ich glaube aber nicht, dass die alle direkt jetzt irgendwie … handelnde Personen konkret outcallen müssen oder zu irgendeiner Form von Aktionismusaufrufen müssen.
Also selbst wenn du ein ganz abstraktes Bild, was vielleicht auch noch einen abstraktenTitel dazu hat, irgendwo hinhängst, passt das genauso in diese Kategorie.
Also Kunst, die zu konkret jetzt sagt, hier ist jetzt irgendwie das große Manifestdagegen, finde ich als Kunst meistens erst mal sogar langweilig.
Die Frage ist ja, und da sind wir eigentlich schon wieder bei der Resonanz, Was können wir vielleicht jetzt schaffen, was für Leute halt auch irgendwie einenEskapismus, einen Ankerpunkt, eine Motivation, eine Hoffnung, einfach was Schönes vielleicht irgendwie schafft, halt durch den scheiß Tag zu kommen, wenn das gerade allesso viel ist.
Und insofern, finde ich, ist das alles sehr politisch, ohne dass es jetzt direkt, was weißich, Donald Trump benennt oder irgendwas.
Das ist natürlich wichtig, dass man das tut und dass das auch verhandelt wird in allenmöglichen Formen und Kontexten.
ich glaube, es heißt nicht, es ist nicht der Aufruf, lasst jetzt alles, was ihr vorhergemacht habt und schreibt jetzt nur noch solche Protest-Lyrik.
Das finde ich, das ist viel zu platt und das auch frustrierend, weil das bringtwahrscheinlich wirklich nicht so viel.
Aber macht halt gutes Zeug, macht halt weiter mit dem, was ihr macht und ...
Also lasst euch dadurch nicht entmutigen, sondern seht es eher als Appell, ist die Zeit,wo man das wirklich gut gebrauchen kann.
Vielleicht mehr als wenn alles okay ist und es allen gut geht.
Punkt.
Also diese Politik, da betrieben wird, zumal Donald Trump ist immer ein gutes Beispiel,weil das zurzeit so öffentlich, so sehr auf die Spitze treibt das niemand wie die amerikanische Regierung zurzeit.
Und das ist eine Politik, die versucht zu spalten, ganz bewusst.
Die gibt es aber in der deutschen Politik auch.
CSU-Innenminister Dobrindt sagt, wir machen jetzt die Grenzen dicht, niemand darf hiermehr rein, der irgendwie Aufenthaltsgenehmigungen haben will und Asyl beantragen will oder so.
Dann ist es auch eine Politik der Spaltung, weil die Migrationszahlen sowieso schonzurückgehen, weil es gegen EU-Recht verstößt, weil es die Kapazitäten der Bundespolizei völlig überanstrengt, weil das und Also was ist der Sinn von so einer politischen Manöver?
Das soll der deutschen Bevölkerung zeigen, wir tun was für euch.
Wir schützen euch gegen die da, die euch alles wegnehmen wollen.
Das ist die Message.
Und das ist eine Politik der Spaltung.
Und ich denke, das kann man ganz oft gerade in der Welt beobachten, dass solche Politikender Spaltung gemacht werden, die sollen auf der einen Seite die eine Bevölkerungsgruppe irgendwie zusammenführen oder ihr signalisieren, seid nicht sounzufrieden, wir machen ja was für euch.
Und ich glaube, also ehrlich gesagt, gespaltene Menschen sind auch leichterkontrollierbar.
Und was Kunst macht ist, darüber haben wir bei diesem Gespräch schon gesprochen, Kunstführt Menschen zusammen, im besten Fall.
Und schürt, schafft Gemeinschaften.
Und das ist was ganz Politisches, glaube ich.
voll.
Inhalte überhaupt genannt werden.
Und deshalb ist es so wichtig, dass es weitergemacht wird.
Das ist, glaube ich, auch wichtig jetzt in diesem semi-religiösen Raum, in dem wir unshier gerade aufhalten.
Denn diese spalterischen Aktivitäten gehen natürlich auch weiter durch alleGesellschaftsschichten.
Nachher werden wir ein spannendes Gespräch führen für unser anderes Format Hossa Talk überChristfluencer, über ziemlich weit...
Rechtsaußen Christ Fluenza und über die Frage, was machen die da eigentlich?
Was ist überhaupt denn?
Was wollen die überhaupt?
Woran glauben die?
Und auch da geht es, ehrlich gesagt, Abgrenzung, Spaltung, klar zu machen, wir sind nichtdie und die sind nicht wir und so weiter und so fort.
Und deshalb ist es auch in unserem religiösen Feld, in dem wir sonst so viel leben, wirvier, auch total wichtig, dass Kunst und diese Form von Gemeinschaftsformen, dass die weitergeführt werden.
glaube ich.
Und deshalb ist es etwas ganz, Politisches, meine ich.
Und um vielleicht nochmal, irgendjemand hat ja mal gesagt, Kunst ist wie so ein Samenkorn,vielleicht so ein Senfkorn oder so.
Es ist ganz klein und wenn du es in den Boden legst, dann wird daraus unter Umständen einganz großer Baum, in dem die Vögel nisten und sich wohlfühlen und Ja, das treibt mich irgendwie auch an.
Kunst als Samenkorn, als etwas, was du säst und dann wächst da was draus.
etwas Positives, etwas Schönes, etwas, wie Gofi gerade gesagt hat,Gemeinschaftsstiftendes, etwas Inspirierendes, etwas die Welt schöner machendes oder von mir aus auch, dass ich jemand in einer ganz grässlichen Situation verstanden fühlt, gesehen fühlt und so.
Und von daher, ich will das alles unterstreichen, was ihr gesagt habt.
Ich halte das in diesem Sinne einfach für wirklich wichtig.
Und da muss kein, das muss nicht beim Namen genannt werden, irgendwie eine Partei odereine Person, sondern Kunst an sich ist so eine Art von Senfkorn.
Ja, auf jeden Fall.
Ich würde gerne aber noch was zu der Instagram-Geschichte sagen, weil ...
ja.
nur kurz ergänzend, ich habe letztens einen sehr schönen Satz gelesen, der mir sehrgeholfen hat.
Wenn wir uns nichts mehr zu sagen haben, dann ist die Demokratie am Ende.
Wenn wir uns allen nichts mehr zu sagen haben.
da habe ich mir die Frage gestellt, ich möchte selbst Ihr werdet wahrscheinlich über Christfluencer sprechen in der Hossa Talk Folge, die dannkommt, wo ich sage, boah, was hab ich denen noch zu sagen?
Und ich finde es super wichtig, dass wir uns immer, selbst den größten, krassesten Nazi,also das ist mein Anspruch, wenn wir uns nichts mehr zu sagen haben, dann geht die Demokratie flöten und ich will selbst den uh Krass weit rechts will ich sagen können, ich hab ihm noch was zu sagen oder wir habenuns noch was zu sagen.
Und gar nicht ich bekehr den und ich missioniere den und der wird sein Leben ändern undalles wunderbar, sondern einfach, dass wir im Gespräch bleiben, wenn wir uns nichts mehr zu sagen haben.
auch auf der menschlichen Ebene vielleicht.
geht ja nicht, es ist ja so, ich höre das auch so, es polarisiert sich ja so, weil man nurnoch über Themen miteinander redet, beziehungsweise sich anbrüllt.
Und das hat ja auch seine Berechtigung.
Aber es gäbe ja noch, man könnte ja auch über den HSV sprechen oder über Kindererziehungoder über warum man gerne spazieren geht oder so.
Es gibt ja noch eine Menge andere Dinge, wo man sich gegenseitig sagen, erzählen könnte,selbst wenn man die Welt mit sehr, sehr, sehr, sehr unterschiedlichen Augen sieht.
Dann muss die andere Seite natürlich das Gespräch auch zulassen.
Sonst geht's halt nicht, genau.
Ich wollte nur sagen, dadurch, dass man immer so fokussiert auf inhaltliche Unterschiede,äh, sitzt man schon gar nicht mehr in der gleichen Kneipe, wo man rausfindet, wir mögen beide das gleiche Bier.
Ach, wie geil.
Und warum?
Ach, erzähl mal.
Und wir hören sogar die gleichen Bands, meinetwegen.
Weißt was ich meine?
Also es ist so, äh, man sieht sich so schnell dann nur noch als Feind.
als jemand von der anderen Seite, und zwar gegenseitig.
Das können die Linken genauso gut wie die Rechten.
Da sind wir alle, glaube ich, nicht wirklich besser als die anderen.
Ich wollte nur darauf hinweisen.
Man könnte ja sich auch noch andere Dinge zu sagen haben, als nur politische oderreligiöse Unterschiede zu thematisieren.
Okay, und da wäre natürlich Kunst auch wieder ein schönes Feld, weil da menschliche Themenangesprochen werden, Lebensthemen, spirituelle Themen auch.
Wenn darüber ein Gespräch.
Vielleicht würde ich sogar mit einem Nazi darüber sprechen, müsste ich darüber nachdenken.
Muss ich darüber schlafen?
Kann ich jetzt so ad hoc nicht beantworten, die Frage?
Marco, du rutschst auch ganz unruhig auf deinem Stuhl hin und her.
schon sehr anders.
Aber das führt jetzt viel zu weit, ich.
Aber ich würde nur noch mal zu bedenken geben, dass es auch wieder eine sehr privilegiertePerspektive Das kannst du nur tun, wenn dich die ...
Ich sag mal, das, was die andere Person anders sieht und nicht direkt betrifft.
Dann kannst du dich hinsetzen und wir trinken zusammen, reden über Musik.
Wenn du die Person bist, die ausgegrenzt und hasst wird, kannst du das natürlich nicht.
Das stimmt, aber die müssen das ja auch nicht.
Wir, also die Privilegierten könnten das halt tun.
Und ich meine das ja durchaus nicht im Sinne von, das muss jetzt jeder so machen und dumusst runterschlucken, dass keine Ahnung, irgendjemand dich für irgendwas hält.
Das meine ich gar nicht.
meine nur...
weiß ich auch, aber das sollte man immer mit dazu sagen, sonst hört man das vielleicht aufso einem Ohr.
Ich wollte nur den Satz, den der Jonnes gesagt hat, wenn wir uns nichts mehr zu sagenhaben, dann stirbt die Demokratie.
den Satz oh Ja.
Ich wollte noch gerne eine Fußnote zu Instagram machen, weil ich glaube, das ist wichtig.
Instagram ist auch ein Macht- und Herrschaftsinstrument.
Das ist kein freier Markt der Möglichkeiten.
Der Grund, warum manche Sachen gesehen werden und manche Sachen nicht gesehen werden,liegt nicht nur an den Inhalten, die diese Sachen beinhalten, sondern eben auch an Programmiergeschichten oder was diese Plattform featurert und was diese Plattform nicht sofeaturert.
Ich finde, das ist schon wichtig.
Wir müssten auch, glaube ich, grundsätzlich...
Instagram funktioniert wahnsinnig gut.
Wir nutzen es alle.
Wir zeigen, was wir machen und versuchen dafür, Leute zu begeistern.
Wir nutzen Instagram als Plattform dafür.
Aber diese Plattform beutet uns erstens aus.
Also wir benutzen sie zwar alle kostenlos, aber in Wirklichkeit tun wir es nicht.
Sondern wir bezahlen mit teuren Daten, die verdammt viel Geld wert sind.
Also wir machen...
dass die Firma reicher, indem wir es nutzen.
Und wir nutzen es eben nicht kostenlos.
Und zweitens ...
verfolgt die Firma natürlich auch gewisse politische Agenda.
Und Ich finde, das ist auch eine Sache, die man mit dazu sagen muss.
Das ist kein freier Markt, und der mit den geileren Inhalten ...
setzt sich am besten durch von uns allen oder so.
Manche Sachen tauchen deshalb nicht auf, weil sie nicht auftauchen sollen.
Genau.
So.
Und trotzdem weitermachen.
Und trotzdem weitermachen, klar.
Außerdem, welche Alternative haben wir?
Also ...
Das Fediverse natürlich, aber ...
Außer Johnny ist da ja niemand.
Hallo Johnny, liebe Grüße.
Und jetzt nochmal in einen anderen Künstler zu bemühen.
Ins Wasser fällt ein Stein und zieht ganz weite Kreise.
Und ist er auch nur klein?
Wie geht's weiter?
Bilder, genau.
Ja, sehr interessant finde ich, weil im Fall von Jesus von Nazareth hat es ja wirklichfunktioniert.
Es braucht halt einen langen Atem und ein paar Wunder, aber irgendwie ist es schon einBeispiel dafür, wie etwas sehr klein und bescheiden beginnen kann, aber eine ziemlich große Reichweite entwickelt.
Das finde ich schon ganz...
Und ganz ohne Social Media.
Ja, verrückt ey.
Crazy!
Ja Leute, ich finde eigentlich...
Darf ich noch ganz schamlos Werbung in eigener Sache machen?
Für mich sind...
Exakt.
Also das ist der einzige Grund, warum ich euch die ganze Zeit so anlächel.
mich sind zwei Songs, die...
Also auf der Frage...
Wie geht es uns als Künstler in solchen Zeiten?
Für mich sind zwei Songs von mir persönlich sehr wichtig in dieser Zeit.
Der Song Balance, was auch mein Psalm 2022 ist, wo ich singe, Gott bring mich in Balance,wenn sich mein Mittelpunkt in mir verschiebt.
immer irgendwie auch die Ruhe wieder zu finden.
glaube, ist ja auch oft so ein bisschen dieses Polarisieren links, rechts.
Es kommt ein Signal, eine Nachricht auf und hier und da und ich muss darauf reagieren undbin eher im Aktionismus als aus einer Ruhe, aus einem Frieden heraus Frieden zu stiften.
Das ist mir, glaube ich, ziemlich wichtig.
Und da hat es mich auch extrem bewegt, dass viele Menschen mir auch geschrieben haben in der Zeit, der Song, Balance, sie genauso bewegt hat wiemich.
Das fand ich schön, aber auch zum anderen halt der Song Hell, wo ich singe, da wo wirhinsehen wird es hell, das Unrecht mag die Dunkelheit, kommen wir drehen alle Lampen auf.
Hell, ja ja, das ist auch großartig.
Highway to Hell.
Mir war es auch ziemlich wichtig, dem Psalm 2022 Album, auf dem Rücken, du drehst es haltum und du siehst da, Track 6 heißt Hell.
Das ist einzige englische Song auf der Platte.
Der einzige englische Song.
Aber wo ich auch gemerkt habe, ich habe die Tagesschau-App eine Zeit lang von meinem Handyruntergeschmissen und obwohl ich doch gerade gesagt habe, da wo wir hinsehen wird es hell und da wo wir reden wird es laut.
Und dann dachte ich mir, gut, dann muss ich die Tagesschau-App wieder auf mein Handydraufpacken.
Ja.
Dann hört euch mal die beiden Nummern an und vielleicht auch den Rest vom Jonnes und dasAlbum.
Über das Album haben wir ja sehr intensiv bei Hossa Talk gesprochen.
da könnte man nochmal, habe ich ja am Anfang schon gesagt, nochmal rückwärts hören,sozusagen, ob da Backward Masking nicht auch mit dabei ist.
Nee, wollte nur sagen, ach, vergiss es einfach.
Schön, dass du da warst, Jonnes.
Ich glaube, wir biegen mal in die Zielgerade ein, oder?
Ja, absolut.
Vielen Dank, Jonnes, dass du da warst.
Es bleibt...
Ja, es war ein tolles Gespräch.
War höchste Zeit, wir mal so ein Gespräch geführt haben, Jonnes.
Sehr gut, wirklich.
Ich weiß nicht, kennst du das Ritual, das wir bei Cobains Erben haben?
Wir sagen alle zu dritt Hossa, Hossa, Hossa.
Nicht dieses Ritual!
Einer von uns fragt, was sagen wir dem Tod?
Und die anderen sagen, nicht heute.
Von Game of Thrones.
Okay, also, verehrte Mitschaffende, vielen Dank für das tolle Gespräch.
Was sagen wir dem Tod?
Nicht heute!
Richtig.
Ja, liebe Zuhörende von Pop Kunst Seele Seele, wir hoffen erstens, es hat euch Spaßgemacht.
Zweitens, empfehlt die Folge weiter.
Drittens, hoffentlich habt ihr euch an den Namen Pop Kunst Seele jetzt endlich gewöhnt.
Müsst ihr nämlich.
Jo, Tschüssikowski Tschüss!
Ciao, ciao.