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#interview | Geht das ICF zu weit?
Episode Transcript
Hey Leute, vielen Dank, dass ihr wieder eingeschaltet habt bei Schöner Glauben.
Wir möchten progressive Stimmen zusammenführen, einander empowern und uns für mehr Solidarität einsetzen.
Glaube in Schön also.
Wenn du mehr wissen oder uns unterstützen willst, findest du alle Infos auf www.schönerglauben.jetzt.
Herzlich Willkommen, ihr seid bei Schöner Glauben.
Ich bin Franzi und ich sitze hier heute mit der Eva.
Hallo Franzi.
Hallo Eva, schön, dass du da bist.
Wir können uns heute sogar bei mir zu Hause treffen.
Eva ist extra hergekommen.
Eva wohnt im Münchner Rumland.
Und das erste Mal, Eva, als ich dich wahrgenommen habe, war, als ich deine zauberhafte Stimme gehört habe.
Eva hat nämlich eine, ja, ich finde, du hast eine der schönsten Singstimmen überhaupt.
Das machst du mich sofort verlegen.
Ja, das hat mich immer sehr über dich zu hören.
Ich habe dich gehört im ASCF München.
Darum wird es auch heute ein bisschen gehen.
Eva, du bist Mama.
Ich bin Mama.
Von einem kleinen Jungen.
Von einem fast 1,5 Jahre alten Jungen.
Der das Beste ist, was ich jemals gemacht habe.
Und von einem Hund, den ich nicht gemacht habe, Und der auch manchmal nicht das Beste ist, was jetzt passiert ist.
Aber wir haben ihn trotzdem selber lieb.
Genau, ich bin Mama und Ehefrau.
Du liebst deinen Garten?
Ich liebe meinen Garten sehr.
Jetzt habe ich endlich einen großen Garten, den ich bestellen kann.
Wo ich schauen kann, wo ich mich auch erstmal reinfinden muss.
Wo was wie.
Der ist auch ein bisschen tricky.
Der hat viele Herausforderungen bestellen.
Aber gemacht.
Das kriege ich hin.
Du hast bewiesen, dass du das schon ein bisschen kannst.
weil du hast mir heute Gladiol mitgeklappt.
Das stimmt.
Das habe ich gemacht.
Sehr wunderschön.
Und Eva, du bist, ich habe es ja schon gerade gesagt, Musikerin.
Und gleichzeitig neben deinem Mamassein arbeitest du jetzt aber auch im Büro.
Genau.
Und heute sprechen wir über deine Zeit im ICF in München, was da so passiert ist.
Wir haben uns verabredet, die Folge aufzunehmen mit dem Zweck der Aufklärung.
Wir haben gesagt, wir wollen darüber sprechen.
Was vielleicht in dieser Freikirche, wer das ICF nicht kennt, das ist eine Freikirche, hat verschiedene Standorte und ist auf den ersten Blick sehr modern und sehr ansprechend für junge Leute vor allen Dingen, aber auch Altersgruppen, würde ich sagen, ganz breit gemischt.
Ganz, ganz tolles Programm.
Genau.
Und wir haben aber da auch Dinge erlebt, zum Teil selbst, zum Teil auch von anderen gehört, die nicht in Ordnung sind, die nicht gesund sind und wollen darüber heute sprechen, weil wir es wichtig finden, dass das auch bekannt ist, was da passiert und hoffentlich eine Hilfe sein kann für Betroffene.
Vielleicht ein Trost für welche, die selbst Ähnliches erlebt haben, aber auch vielleicht ein Achtungszeichen.
Ja, was passiert da, wenn ich mich in dieser Kirche aufhalte, Teil dieses Systems bin oder mit dem Gedanken spielt, dahin zu gehen?
Ja, Eva, wir starten gleich fein, würde ich sagen.
Bevor wir gleich in die Folge mit der Eva starten, hier ein redaktioneller Hinweis.
Wir haben vor Veröffentlichung dieser Folge dem ICF München Gelegenheit gegeben zur Stellungnahme zu dem Fall.
Das ICF München hat uns daraufhin gebeten, dass wir doch konkrete Fragen zusenden mögen, was wir als Team von Schöner Glauben natürlich gerne gemacht haben.
Uns hat zum Beispiel interessiert, ob es verbindliche Richtlinien gibt zum Umgang mit Sexualität bei den Mitarbeitenden und ob diese Richtlinien verschriftlicht sind.
Das ICF München hat uns dazu geantwortet, dass es schriftliche Leitlinien gibt, die dann die Sexualität in der Ehe verorten.
Diese Leitlinien, die seien aber kein juristischer Zwang, hieß es dann einerseits und andererseits hieß es aber auch, dass sie trotzdem Teil verbindlicher Arbeitsverträge sind.
Die Umsetzung, so hieß es, weiter erfülle durch Vertrauen, nicht durch Kontrolle.
Im Gespräch mit Eva werdet ihr hören, dass das bei Eva durchaus anders abgelaufen ist, als es hier geschildert wurde.
Wir haben weiter gefragt, ob das ICF denn sicherstellen kann und wie es sicherstellt, dass seelsorgerliche Gespräche stets vertraulich stattfinden, außer dem freiwilligen Ergebnis offen geführt werden.
Das ICF München hat uns geantwortet, dass diese Gespräche stets freiwillig seien und auch vertraulich und außerdem auch ergebnisoffen.
Außerdem gäbe es auch keine generelle Berichtspflicht.
Hier werden wir auch im Gespräch mit Eva eine andere Sichtweise hören.
Ja, jetzt dürft ihr euch auf diese tolle Folge mit der lieben Eva freuen.
Und vielleicht noch der Hinweis, wenn du auch negative Erfahrungen im Bereich Kirchenaustritt gemacht hast oder Grenzüberschreitungen in einer kirchlichen Gemeinschaft oder vielleicht im Bereich Sexualität.
Wenn du vielleicht Vertrauensmissbrauch erlebt hast und es dir damit noch nicht so gut geht, dann empfehlen wir dir, dass du die Folge in Etappen hörst oder nicht alleine oder zu einem späteren Zeitpunkt, wenn dich diese Themen zu sehr auffühlen würden.
Außerdem noch der Hinweis, dass wir genannten Namen aus Datenschutzgründen im Gespräch gepiept haben.
Jetzt viel Freude.
Bist du gleich?
Let's go.
Ja, genau.
Also ich war lange Zeit, ich bin 2012 nach München gekommen, direkt nach Abitur und Auslandsjahr zum Studieren und habe dann über die Priscilla-Buche damals, das ICF München, kennengelernt, aber in erster Linie in Form von den Musical-Produktionen, die sie auf die Beine gestellt haben.
Und war da im Musical dabei und durfte toll spielen, was mich natürlich sehr gefreut hat.
Musik ist eine große Passion von mir.
Und so bin ich in diese Kirche reingeschneit.
Da war die Kirche noch sehr viel kleiner, als sie jetzt ist und auch sehr viel lockerer.
Ich war dann ab 2012 immer wieder sporadisch da und ab 2013 fest in den Worship-Teams, weil natürlich war der Transfer von man singt Musik zu, man singt Worship.
Einfach, ich komme auch aus einer christlichen Familie oder christlichen Hintergrund, war früher schon in anderen Gemeinden.
Das heißt, das war für mich, für mich war Kirche immer schon ein Ort, an dem ich mich einbringe, wo ich etwas reingebe und nicht nur etwas, wo ich jetzt nehme.
Und dort dann so einen Ort zu finden und einen Platz zu finden, der gepasst hat, der mich da abholt, was passiert.
Wo ich bin und wo ich mich auch gerne hin entwickeln möchte, war super.
Das war für mich ein toller Einstieg.
Ich habe dort viele Freunde kennengelernt.
Und dieser Worship-Bereich war dann einfach so mal zu Hause in der Kirche.
Genau, das hast du schon gesagt mit dem Worship.
Also wer sich darunter nichts vorstellen kann, das ist einfach quasi der Musikbereich, könnte man sagen.
Und es ist der Teil im Rahmen des Gottesdienstes oder at least dort eben heißt der Celebration, wo gesungen wird und Musik gespielt wird.
Kannst du dich noch erinnern, Eva, vielleicht, wie es dir 2012 persönlich ging?
Würdest du sagen, du hast ja gesagt, so nach Studium und so, aber hast du irgendeine Idee, was persönlich?
Wie warst du so drauf?
Wonach hast du dich vielleicht gesehnt?
Also dadurch, dass ich gerade aus meinem Auslandsjahr das sehr herausfordernd für mich war und in die neue Stadt gezogen bin, um zu studieren, war ich sehr stark auf der Suche nach Anschluss, weil Neustadt, die alten Freunde waren in einer anderen Stadt, die Schulfreunde waren zu Hause noch geblieben in Niederbayern.
Und so war ich einmal auf der Suche nach Anschluss, aber vor allem auch, das war das erste Mal, dass ich Freiheit erlebt hatte in dem Sinn, ich lebe alleine, ich kann machen, was ich möchte, ich studiere, was ich will, ich gehe in die Vorlesung oder nicht, mal gucken.
Und ein ganz großer Punkt war auch so die Frage, wer bin ich denn überhaupt?
Was will ich denn machen?
Man befindet sich immer in diesen Rollen, auch da, Schülerin, dann Au-pair und dann auf einmal ist man so, okay, jetzt bin ich in einer fremden Stadt, aber was mache ich und wer bin ich?
Und die Frage war für mich immer schon stark verbunden mit meinem Glauben, weil das natürlich die Identität, die man immer wieder neu findet auch im Glauben an Gott, war für mich zu dem Zeitpunkt, als ich das ICF bekommen will, wieder mal so, nicht auf der Kippe, aber auf dem Tablett.
Warum bin ich überhaupt auch hier?
Was würdest du sagen, was du dann, also was mir so auffällt, es ist ja schon so eine Zeit, du hast ja gerade auch gesagt, man ist ja sehr verletzlich in der Zeit.
Damals noch wahnsinnig jung, irgendwie so auf der Suche nach Orientierung in ganz, ganz wichtigen persönlichen Lebensfragen.
Gleichzeitig die Herausforderung, hey, ich komme zurück vom Ausland, habe vielleicht so ein Re-Entry Schock irgendwie, Kulturschock, wenn ich zurückkomme, bin jetzt hier alleine in der Stadt.
Was würdest du sagen, hast du denn gefunden im ISF?
Also, Und zuallererst habe ich einfach Menschen gefunden, die Kunst lieben.
Und das war für mich immer schon, Kunst war für mich immer schon ein wahnsinnig guter und schneller Zugang zu allem, was mit Irritualität zu tun hat.
Und Menschen, die Kunst lieben und die so ohne Scheu das verbinden mit Glauben, das hat mich total überrascht und ehrlich gesagt auch herausgefordert.
Ich habe dann damals die Schnupperzeit besucht.
Es gab so diese Schnupperzeiten im ICF, wo man mehrere Abende gehabt hat, an denen man einfach Fragen stellen durfte.
Und das fand ich damals richtig gut.
Ich habe einige Fragen gestellt.
Ich komme auch aus einer christlichen, ich bin christlich aufgewachsen mit dem Motto, so ein kleines bisschen, ja, die alte Couch für den Kinderraum passt schon.
Und das ICF war anders.
Das ICF hat gesagt, nö, nö, wir machen das Beste.
Wir geben das Beste.
Wir wollen uns immer weiterentwickeln.
Und das war für mich sehr, sehr attraktiv.
Klingt erstmal ganz gut.
Genau.
So, und dann bist du dann dort geblieben.
Und du hast ja auch, da bist du mir erzählt, diese Music-Community, also das ICF hat verschiedene Communities.
Und du warst eben in dieser Music-Community, die dann zuständig war für den Musiksonntag.
Und die hast du ja mit aufgebaut, ne?
Nicht mit aufgebaut, also die war schon existent, als ich reingekommen bin.
Aber gerade als ich dann später in die Anstellung gegangen bin und mit in der Leitung dieses Worship-Departements war, haben wir, meine ich, in dieser Zeit sehr viele Schritte gemacht zu besserer Qualität, zu mehr Ernsthaftigkeit und haben Ausbildungsprogramme ins Leben gerufen.
Durchgesetzt.
Also da haben wir als Workshop-Department nochmal für mich einen großen Schritt nach vorne gemacht in dieser Zeit.
Und das ist jetzt auch schon zwei weitere Punkte noch angesprochen, nämlich zum einen, du warst da in der Leidungsposition und zum anderen du hattest eine Anstellung.
Also das bedeutet, das war dein Job, das war deine Erwerbstätigkeit, damit hast du deine Brötchen.
Die Brötchen, die kleinen, richtig.
Genau, Das heißt, so eine Kirche hat ja immer auch ehrenamtlich mit MitarbeiterInnen und du hast aber damit wirklich so deinen Lebensunterhalt bestreiten müssen und darüber hinaus aber ja nicht trotzdem sehr engagiert.
Das weiß ich ja, du hast ja nicht nur dein quasi nach Papier erfüllt, deine Stundenzahl, sondern du hast ja wirklich...
Sehr viel darüber hinaus reingegeben, genau.
Was würdest du sagen für dich, wann hast du gemerkt oder verändert sich vielleicht was in eine nicht so gute Richtung oder kannst du da was beschreiben, was da so passiert ist?
Also man muss dazu sagen, und das ist mir auch wirklich sehr, sehr wichtig, nochmal so in den Raum zu stellen, dass das ICR wirklich eine große Veränderung durchgegangen ist.
Ich bin, wie gesagt, seit 2013 voll eingestiegen und war seit 2016 in der Anstellung.
Und das ist jetzt meines Erachtens nicht mehr die gleiche Kirche.
Und wir werden nachher noch darüber sprechen, warum.
Aber ich weiß, dass zu dem Zeitpunkt, wo ich in der Anstellung war, war die Kirche in einem wahnsinnigen Wachstumsschub.
Also die Kirche ist größer geworden, wir haben mehr Zulauf bekommen, wir haben mehr Angebote benötigt für Menschen, die auf der Suche sind.
Weil deswegen gehen Menschen überhaupt in die Kirche, weil sie etwas suchen.
Und diese Angebote wurden immer zahlreicher.
Wir haben immer mehr ehrenamtliche Menschen betreut, die man ja auch gut betreuen möchte.
Und gleichzeitig, je größer und breiter die Kirche geworden ist, desto kleiner und enger sind die Strukturen dahinter geworden.
Das, was so im Kern steht, die, ich will nicht sagen, die Regeln, die dahinterstehen, aber zu einem gewissen Teil kann ich natürlich verstehen, dass je mehr Menschen behirtet werden müssen, desto klarer müssen Richtlinien sein, müssen.
Umgangsweisend sein und desto klarere Anweisungen braucht es.
Aber zu der Zeit hat sich einfach auch thematisch das sehr zusammengezogen.
Was ist in Ordnung?
Worüber können wir sprechen?
Wir haben Media-Training bekommen, wie wir über bestimmte Themen sprechen.
Es gab sehr viele Leadership-Ausbildungsprogramme, die man durchlaufen musste dann in der Leitung, um eben gemeinsam ein Ziel zu verfolgen, beziehungsweise eine, jetzt im Nachhinein, sage ich ehrlich gesagt, einen Sprech zu haben und eine Art der Kommunikation zu haben und wenn es zu heitig wurde, das auch abzugeben.
Das ist ja schon aber ein Unterschied.
Du sagst zum einen Klarheit, ist wichtig und du hast aber auch ein Wort benutzt, Enge.
Klarheit und Enge sind ja schon zwei verschiedene Dinge.
Man kann ja auch in einer Weite klar sein.
Wie würdest du die Enge beschreiben?
Also für mich persönlich war, das hat angefangen mit banalen Dingen wie, ja, wir haben halt zwölf Minuten Worship am Anfang und dann haben wir fünf Minuten Worship nach der Predigt.
Dann kommt nochmal, dass alles sehr durchgetaktet war und dass diese Freiheit, die ich am Anfang so gewundert hatte und mich auch aufgefangen hatte im Worship, einfach enger gezogen wurde, weil man mehr auf die Zeit nachdenken musste.
Das sind die banalen Sachen, sage ich mal.
Natürlich für mich hat das auch bedeutet, okay, wir haben weniger geistgefühlte Zeiten oder weniger ausgeprägte geistgefühlte Zeiten und das andere, was ich gemerkt habe, dass diese Enge in der.
Ich möchte, also eigentlich, das wollte Überwachung mir viel zu krass, aber in der Art und Weise, wie offen man sich in der Leitung legen musste und wie sehr diese Offenheit dann geformt wurde.
Also wie offen darf ich mit meinem Coach sprechen, aber welche Themen muss ich auf Anfälle rauslassen, wenn ich in meinem Team spreche.
Und diese Enge, das ist eher etwas, was ich persönlich wahrgenommen habe, als das schneidet mich in meiner Identität ein, in meinem Sein auch.
Was du so wahrgenommen hast, das ist spannend, weil man nimmt es ja auch erst mal gar nicht so richtig.
Das finde ich spannend, dass du das sagst.
Und was mir auch auffällt in deiner Beschreibung, du sagst, da gab es halt eine Regel, was sage ich dem einen, der einen Person, Aber was darf ich dann wiederum der anderen vielleicht dem nicht sagen?
Also es ist ja schon so eine, ja, irgendwie nicht so ganz authentisch.
Also man baut ja dann irgendwie verschiedene Stränge auf, wie man sich vielleicht wo gibt.
Das zum einen, glaube ich, also ich brech's jetzt einfach mal runter auch, das Thema Homosexualität.
Was sprechen wir im Light-Types-Team?
Was wird nach außen kommuniziert?
Nach außen wurde es, und ich will auch dazu sagen, Ich weiß nicht, wie es jetzt ist.
Es ist schon lange her.
Ende 2020 nicht mehr teils ICS.
Wir haben jetzt 2025 gehört.
Genau.
Das heißt, das war so das eine.
Was besprechen wir intern?
Aber wie gibt es die ICS nach außen?
Und da gab es, meiner Meinung nach, Diskrepanzen.
Nach außen wurde es sehr offen gelassen und sehr nein, jeder ist willkommen.
Und die Einführungszeit, die Einführungszeit, aber so, so, so.
Das war dann intern eher.
Und zum anderen...
Muss ich auch dazu sagen, dass ich verstehe und dass ich auch nachvollziehen kann, dass Kommunikation einfach brandgefährlich ist und dass ich auch verstehen kann, dass bestimmte Themen mit bestimmten Menschen anders behandelt werden, weil die Reife da sein muss, um mit Themen umzugehen.
Die Reife muss um Themen gut zu verwalten.
Das ist auch so ein Thema, dieses Verwalterschaftsthema.
Und weil ich auch glaube, dass wenn man nicht in diesen Strukturen drin ist und die DNA, das ICF verstanden hat und weiß, was ist das Ziel, worum geht es, dann ist es, glaube ich, sehr, sehr schwierig, wenn man Sachen einfach umschwärzt allen sagt.
Deswegen, das konnte ich schon auch verstehen, dass es so war.
Und wir haben auch Situationen gehabt, wo wir uns gewünscht hätten, weniger gesagt zu haben.
Und irgendwo sitzt aber dann trotzdem so dieser Lager in einem, wo man sagt, aber Menschen müssen doch mündig werden.
Die müssen doch selber in ihrer Kommunikation.
Es muss doch möglich sein, so zu kommunizieren, dass man die zur Mündigkeit beruft und nicht an die Hand nimmt.
Das ist ja nur bedingt meine Aufgabe.
und du hast jetzt schon oft gesagt, ich verstehe das und ich verstehe das und so erlebst du es ja auch einfach, du bist ja wirklich, Ja, ein sehr reflektiertes, wundervolles Wesen und das ganz viel Verständnis für alles Mögliche gibt es daraus, wofür man mal kein Verständnis mehr haben sollte.
Also da brauche ich gar nicht schon an, wo wir bewegen.
Auf jeden Fall.
Ich finde, in dem Moment, wo die Menschen verletzt, kleingehalten oder ausgeschlossen werden, das hat nichts mit Jesus zu tun.
Das ist nicht unsere Aufgabe als Kirche.
Und sei das jetzt gesellschaftliche Randgruppen wie die LGBTQ-Community, sei das Menschen, die einfach schwierig sind im Umgang oder in ein Setting zu stecken, sei das Menschen, die nicht aussehen, wie alle anderen aussehen, die nicht auf die Bühne zu lassen.
Und in dem Moment, und es gab auch Momente, dann schleichen, wo ich gemerkt habe, das finde ich nicht gut.
Und dann hast du dich auch getraut, zumindest mal diesen Gedanken in Luft zu machen.
Und ich glaube, was immer sehr stark klar gemacht wurde, war, alles hat einen Raum.
Und nicht jeder Raum ist aber gut für bestimmte Dinge.
Das heißt, in dem Moment, wo ich mich gefragt hätte, kann diese Frage, die ich stelle, potenziell Zweifel in Menschen auslösen?
Oder kann diese Frage potenziell so einen Lauf vorhin hinter sich herbringen, dann lass es lieber bei mir und sprich es dir mal eins zu eins.
Verstehe ich.
Weil es ja mein Problem ist.
Das ist ja etwas zu, wenn es dich trifft, betrifft es dich.
Das war für mich ganz stark.
Wenn mich etwas triggert, dann muss ich erst mal vor meiner Haustür kehren und schauen, ob ich da ein Problem damit habe.
Habe ich da irgendwie Sünde in meinem Leben oder irgendetwas, was mich abhält, quasi den klaren Weg da auch zu sehen?
Ja, ich finde es gerade ganz spannend und versuche mal das zu übersetzen, diesen Mechanismus.
Also wenn wir das richtig verstehen, es ist so, okay, da kommt ein Thema auf.
Ich merke, ich bin da in der Leitung, habe damit aber Probleme.
Aber dann habe ich jetzt mal den Auftrag an mich selbst zu gucken, okay, wo habe ich denn da ein Problem?
Und das ist ja schon eine Verschiebung, weil es wird erstmal ja gar nicht erlaubt, dass vielleicht das System ein Problem gerade kreiert oder die Kirche ein Problem hat, sondern ich als Einzelperson habe möglicherweise jetzt hier irgendwie, hast du schon gesagt, Sünde im Leben.
Das ist dann immer das Nächste, wo dann irgendwie versucht wird, das Problem so zu shiften und zu sagen so, ja, es liegt bei dir, mach dein Problem nicht zu unserem Problem, so ungefähr.
Und bloß nicht, dass dann noch wegen dir jemand anders jetzt dann auch noch am Glauben zweifelt.
Das ist auch was, womit so Angst gemacht wird, mit diesen Zweifeln, wo wir eigentlich sagen müssen, hey, wir haben in der Bibel so viele Glaubende, die zweifeln, die wir teilweise als Helden feiern.
Das ist einfach Teil vom Glauben, dass wir zweifeln und dass gar nichts schlecht ist, sondern im besten Fall vertieft sich ja unser Glauben und wird vielleicht auch mal über den Haufen geworfen, aber wir finden vielleicht so eine ganz neue Tiefe, so eine ganz neue Gottesbeziehung.
Und ja, vielleicht kannst du zu dir persönlich rüberspringen, Eva.
Also das war jetzt ein Punkt, wo du schon so gemerkt hast, das betrifft dich ja nicht persönlich, aber das trifft dich trotzdem, weil du vielleicht mitfühlst mit Betroffenen, weil du vielleicht auch sagst, hey, das ist nicht richtig aus verschiedenen Gründen.
Und dann hat aber auch dich persönlich in deinem eigenen Leben dich was betroffen, na?
Richtig.
Ich bin 2020 mit meinem jetzigen Ehemann zusammengekommen.
Wow, schön.
Wir kannten uns schon sehr, sehr lange.
Wir kannten uns schon seit 2014, glaube ich.
Genau, da haben wir uns kennengelernt und waren lange, lange Zeit beste Freunde.
Und so wirklich, wie man sich das so vorstellt, so beste Freunde.
Und es hat aber nie so ganz gereicht.
Und dann war er ein Jahr lang im Ausland.
Und als er zurückkam, haben wir uns wieder getroffen.
An die Nähe 2020 hat es dann geknallt und auf dem Balkon habe ich die große Liebeserklärung bekommen und war erstmal absolut überfordert.
Aber genau, bin mit ihm zusammengekommen und es war wirklich...
Das war von Anfang an, wir sind beide Anfang 30 in einer Beziehung, wo wir wussten, wenn wir dazu Ja sagen, dann ist es das.
Und dann werden wir heiraten und dann werden wir unser Leben gemeinsam verbringen und wenn es das nicht ist, ist es niemand.
Das war so die, das Wissen, auch das nüchterne Wissen, das wir hatten.
Und wir sind zusammengekommen, ich habe das auch meinem Leiter und meinen Freunden im ICF erzählt, weil es mich auch so gefreut hat.
Das war natürlich ein toller Moment.
Und wir sind dann gemeinsam in Urlaub gefahren.
Im Sommer in Slowenien und nach Venedig.
Schön.
Ja, war ein wahnsinnig toller Urlaub.
Ich will mich schon mal erzählen.
Und als ich zurückgekommen bin, habe ich mich mit einer damals sehr guten Freundin von mir getroffen und habe ihr vom Urlaub erzählt und habe auch gesagt, hey, und wir sind auch in Thiel geworden und es war so schön und er ist wirklich der Mann meiner Träume und es passt jetzt alles richtig eklig.
Ist das so nachgezogen, was schon so in der Machen war.
Schön.
Genau.
Zu dem Zeitpunkt, was noch ist.
Und das nächste.
Gespräch, das ich hatte, war, dass ich einen Anruf bekommen habe von einer Leiterin aus dem ICF, die den ganzen Leadership-Bereich betreut hat damals.
Was sie jetzt macht, weiß ich nicht genau.
Sie ist aber noch sehr präsent.
Und die mir gesagt hat, du, die hat mir das erzählt.
Das geht gar nicht.
Deine Freundin hat mir das erzählt.
Das geht gar nicht.
Diese Sünde muss sofort ans Licht und wenn du das nicht deinem Coach, das die Frau damals gewesen, erzählst, dann mach's ich.
Okay, jetzt brauche ich das jetzt.
Das finde ich okay.
Nee, jetzt Pause.
Du kommst aus deinem Urlaub zurück und erzählst deiner Freundin, wie schön der Urlaub war.
Und über Intimes, was jetzt schon krass ist, weil das erzählen wir ja wirklich nur so unseren engsten Freundinnen, unseren engsten Freundinnen vielleicht.
Geht ja auch niemandem was an sonst.
Geht niemandem was an.
Es ist ganz, ganz, ganz tief im innersten Kern unserer Privatsphäre.
Er findet eben typischerweise bei geschlossener Tür im Schlafzimmer statt, wo niemand sonst dabei ist und wir teilen es eigentlich nicht nach außen, nur ganz ausgewählt und nur ganz bestimmten Menschen.
Und du hast es deiner Freundin erzählt und dann kriegst du plötzlich einen Anruf.
Die Freundin ist wahrscheinlich dann auch im ICF.
Die Freundin ist auch im ICF, ist auch immer noch im ICF und hat auch eine Leitungsposition im ICF.
Und dann kriegst du einen Anruf von einer anderen Person aus dem ICF, die zu dir spricht, nicht als Freundin, sondern in ihrer Funktion als Leiterin.
Und bezeichnet jetzt was aus deinem Leben als Sünde.
Genau.
Was schon mal krass ist, weil das auch eine Zustimmlichkeit ist.
Die hat ja nur Gott und wir selbst über uns mit Gott.
Also jemand, dass jetzt jemand anders daherkommt und sagt, das ist Sünde, finde ich schon auch ein bisschen fragwürdig und kritisch, wie man sich das erlauben kann.
Je nachdem, wie man auch Sünde definiert, da gibt es auch in der Bibel ganz unterschiedliche Vorstellungen davon, was das eigentlich ist.
Und wenn wir sagen, vielleicht das ist was, was irgendwie die Beziehung zwischen mir und Gott stört oder das Ziel verfehlt, dann ist ja schon mal die Frage, inwiefern kann da überhaupt jemand anders kommen und dazu was sagen.
So, jetzt kommt da aber einfach jemand ungefragt.
Was ist denn damit passiert, Eva, in dem Moment?
Diesen Moment kann ich, denn fühle ich, wenn ich jetzt hier sitze, nach, das wäre das vor fünf Minuten gewesen, weil das hat sich so.
Gewalttätig angefühlt in dem Moment, dass jemand, mit dem ich gar nicht diese Verziehung habe, nicht nur über meinen Schlafzimmer Bescheid weiß, sondern mir auch noch im gleichen Atemzug droht, mit, ja, mit was wusste ich noch nicht, aber letztendlich mich dazu gedrängt hat, genötigt hat, so du musst jetzt noch mehr Leuten erzählen, weil es ist falsch und das ist jetzt eine Situation, die muss bereinigt werden.
Und ich war in einem absoluten Schockzustand.
Da war natürlich ganz viel Gefühl von Verrat und das kann man sich gar nicht vorstellen.
Das kam so aus dem Blauen heraus und ich saß dann erstmal da.
Ich habe dann auch erstmal gesagt, Mensch, stopp.
Ich weiß überhaupt nicht, warum du mit mir jetzt gerade telefonierst.
Telefonierst noch dazu.
Das wäre vielleicht in deiner Leiterposition ein 1 zu 1 Gespräch face to face.
Aber du kannst mich natürlich einfach anrufen mit etwas, was du dir schon überlegt hast, so das mal dahingestellt.
Das ist so ein Wissensvorsprung ja auch und es gibt ja auch so Kommunikationsregeln, also gerade auch auf der Arbeit.
Wenn das die Arbeit betrifft, dann hat es ja auch auf der Arbeit stattzufinden und nicht, ich rufe dich privat an, ich weiß gar nicht, wo du gerade eigentlich bist, wie es dir gerade geht, ob du vielleicht gerade deine kranke Mutter pflegst oder was auch immer und knall dir da was um die Ohren mit dem Wissensvorsprung, den ich habe Und du weißt gar nicht, worum es geht.
Und ich rufe dich umgefragt einfach an.
Richtig.
Ja, und ich habe auch in dem Moment gemerkt, spätestens da habe ich gemerkt, hier stimmen ganz, ganz viele Dinge nicht.
Wenn man selbst der Überzeugung ist, dass Sex vor der Ehe eine Sünde ist, okay, cool, das ist dein Ding, das ist dein Leben, das ist dein Körper.
Und wenn du ein Problem damit hast.
Aber jemand anderem deine Moralvorstellungen so überzustülpen und in so einer Erhabenheit sich auch über eine andere Person zu stellen, das war in dem Moment wirklich ganz befremdlich für mich.
Da würde ich niemals draufkommen, das selber zu machen, ohne die Hintergründe zu kennen, ohne zu wissen, was haben die überhaupt für eine Beziehung.
Also da waren ganz, ganz viele Sachen, ganz viele Alarmlichter losgegangen in mir und natürlich aber auch ganz viel Angst, weil ich nicht wusste, was passiert denn jetzt.
Und wie viele Leute wissen es denn noch?
Nur wenn diese Person es jetzt weiß, wer weiß, wie die Kette ging.
Und es hat sich auch herausgestellt danach, dass es noch einige andere Personen, gewusst haben, bevor diese Person es wusste.
Es war wirklich sehr verstörend.
Es ist eigentlich an den Prangerstellen von einer Frau.
Ich fühle mich dann wie so nackt, könnte ich mir jetzt vorstellen, wenn ich dann das nächste Mal vielleicht in so ein Meeting kommen, weil jetzt plötzlich die Leitung über mein Sexlieben, mein Schlafzimmer Bescheid weiß, wo ja immer sonst auch gesagt wird, dass Sex an sich ist ja sowas Heiliges und Göttliches und Intimes und muss beschützt werden.
Und in dem Moment noch mehr genau das Gegenteil.
Man schützt es ja überhaupt nicht, dieses Schützen werde gut, sondern man wirft es ja eigentlich zum Frass vor, wie so ein Müllding.
Und wie es dir als Betroffene damit geht, hat dir dann auch niemanden interessiert, sondern mag, glaube ich, nicht.
Es ging halt um eine Regel, die da jetzt irgendwie gebrochen wurde, aus der Meinung von der Leitung.
Und da spielen ja ganz viele Dinge mit rein.
Also diese Illoyalität eigentlich von der Freundin dir gegenüber, aber eine krasse Loyalität diesem System gegenüber.
Also, dass ich irgendwie als Freundin denke, ich muss das jetzt reporten.
Genau, das ist ja schon ziemlich krass.
Und dann deine Angst.
Okay, was passiert jetzt?
Weil natürlich irgendwie, du bist da als Person, du bist da als Eva, als Freundin, als Mitarbeiterin, als Angestellte.
Okay, krass.
Und dann?
Dann habe ich, nachdem diese Drohung so präsent war, wenn du es nicht machst, machst ich.
Und dann ist so dieses Narrativ aus meiner Hand.
komplett.
Also habe ich am gleichen Tag mir noch einen Termin ausgemacht mit meinem Coach zu telefonieren, weil es war Covid und sie haben auch gesagt, es geht eben nur per Telefon jetzt gerade.
Und dann hatten wir ein Zoom-Gespräch und dann musste ich da das genauso offenlegen.
Und ich habe auch erst mal versucht, ich habe überlegt, wie, Wie spreche ich über dieses Thema und über das mir so nahe Thema jetzt, wo ja auch, muss man ja auch mal bedenken, da hängt ja nicht nur meine Person, die im ICF angestellt war, dran, sondern auch die Person von meinem Mann, der mit dem ICF nichts mehr zu tun hatte und der keinen Konsent gegeben hat, dass irgendetwas über sein Sexleben irgendwo breit betrieben wird.
Und das war für mich eine ganz schöne Spanne zu sagen, okay, wie mache ich das?
Wie spreche ich darüber?
Respektvoll, aber auch um klarzustellen ist es mir sehr, sehr wichtig, dass das so nicht ging, wie es geht, wie es gelaufen ist.
Und aber auch zu sagen, nee, I'm standing my ground.
Das ist meine Überzeugung halt auch einfach.
Meine Überzeugung ist nicht, dass Sex in der Ehe immer am besten aufgehoben ist, als einziges für jede Person auf dieser ganzen Welt.
Und dieses Gespräch lief dann auch sehr verständnisvoll.
Wer kennt, der weiß auch, sie hat ein sehr großes Herz und versucht auch dieses Verständnis aufzubringen.
Das war zumindest zu Artwachs immer meine Überzeugung.
Sie hat sich das auch alles angehört und hat dann auch einfach erstmal gesagt, du, ich bin jetzt gerade überfreut.
Okay, aber das große Herz schafft aber nicht, in dem Moment zu checken, hier wird gerade jemand gezwungen.
Genau.
Gewaltvoll, du hast ja das Wort Gewalt genannt und das darf man auch hier benennen, weil gegen deinen Willen, über deinen Willen hinweg, musst du was aus deinem Mund rausnehmen.
Spucken, bringen, was auch immer, was du überhaupt nicht erzählen willst.
Naja, weißt du, wenn man jetzt fragen würde oder wenn man jetzt, das habe ich auch öfter gehört, die Eva hat sich ja entschieden, dann in Gespräche zu gehen, aber keiner macht sich bewusst, dass die Alternative ist, ja, sonst bist du ja jetzt voraus.
Genau.
Also es ist ja eine vorgegaukelte Wahl, die man hat.
Man hat ja keine Wahl.
Und gerade wenn man in diesem System lange drin ist und das muss man doch einfach so sagen, es gibt einem ja auch wahnsinnig viel.
Also das, was man dort oder was ich dort gefunden habe, das war wirklich, ich kann vielleicht bis zu dem Moment, wo ich geheiratet habe, war das die beste Zeit meines Lebens.
Da habe ich Rufungen erlebt, da habe ich erlebt, was es bedeutet, wirklich gut in etwas zu werden.
Da habe ich erlebt, wie toll es sein kann, Menschen anzuleiten, ihnen was beizubringen und sie in Gottes Gegenwart zu führen.
Und das sind alles Dinge, die, da bin ich auch immer noch total dankbar, dass ich das erleben durfte und in dem Ausmaß mir auch Vertrauen zugesprochen wurde und da die Möglichkeit gegeben wurde, was zu schaffen.
Ja gut, Eva, man muss halt auch sagen, du warst halt auch richtig gut.
Also das ist ja auch eine Sache aus einer Sicht von so einem, sage ich jetzt mal, Arbeitgeber oder Arbeitgeberin, bist du ja so ein Goldstück.
Also du machst dann Das war ich richtig gut und man kann das einfach total froh sein, dich an Bord zu wissen.
Und ja, würde man hoffen, dass meine Arbeitgeber nicht so sehen.
Davon wird es überzeugt, Eva.
Das steht überhaupt nicht zur Frage.
Und ich versuche mich gerade in die andere Position zu versetzen, wenn ich jetzt Coach bin.
Und ich habe jetzt da so eine junge Frau an der Seite und jetzt ruft die mich an und muss mir was erzählen.
Dass dann halt nicht so der Impuls kommt, okay, Moment mal, unser Gott ist ja ein Gott der Freiheit.
Möchtest du das jetzt überhaupt mir erzählen?
Möchtest du das heute erzählen, in dem Rahmen erzählen, also in dem Setting mit Telefon?
Wie viel möchtest du erzählen und möchtest du überhaupt gerade darüber sprechen?
Finde ich, sind eigentlich meiner Meinung nach so Fragen, die irgendwie eine herzliche, umsorgende Begleitung auch wären.
Ich kenne es aber auch aus so Systemen, dass einfach eben erwartet wird, dass berichtet wird und dass man das vielleicht auch dann gar nicht mehr so hinterfragt, sondern es ist irgendwie klar, okay, ich muss es jetzt sagen, weil sonst, wie du gesagt hast, so sagt es ja dann wer anders.
Dann ist es nicht mehr in meiner Hand.
Hey Leute, eine kurze Unterbrechung in eigener Sache.
Uns ist wichtig, dass alle unsere Inhalte frei zugänglich sind.
Und dafür brauchen wir euch.
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Für mich war eben von Anfang an wichtig, mir ist es wichtig, dass ich das erste Wort darüber habe, bei etwas, was mir so nahe ist.
Und dass nicht jemand etwas hört über mich und dann, jetzt schauen wir mal, was die Eva dazu sagt.
Genau, nur sollte ja diese Entscheidung wirklich frei sein, in dem Sinne, dass man sagt, ich gehe mit meiner Geschichte raus, an die Öffentlichkeit, wann ich will, wie ich will und in welchen Umfang ich will, ohne dass mir jemand die Pistole auf die Brust setzt und sagt, okay, wenn du bis 20 Uhr nicht, dann, genau, puh, ja, dann hast du es erzählt und der Punkt von dem Gespräch war erstmal, okay, ich bin überfragt.
Genau, der Punkt war, dass sie hat sich aufs Eingel gehört, hat mich auch gefragt, wie denn die Beziehung so ist und ich habe dann auch erzählt, eben wie lange und wie intensiv wir uns schon kennen.
Und dann hat man halt immer so im Hintergrund dieses christliche Bild von dem dreibeinigen Schemel und die Beine müssen gleich schnell wachsen, weil sonst kippt der Schemel.
Das ist noch nicht echt vieler Bilder, aber das kann ich noch nicht.
Jetzt kennen Sie es.
Genau, wir haben das Gespräch dann beendet.
Ich habe mich eigentlich ganz gut gefühlt.
Mir wurde in dem Gespräch aber auch gesagt, du musst es noch deinem Leiter erzählen, man nimmt direkt einen Mann mit einem männlichen Leiter und zwar, genau, das Gespräch wurde beendet und 10 Minuten später ruft mich die F*** nochmal an und sagt, du.
Du musst deinen Sonntag abgeben, den du jetzt hast.
Du kannst nicht Horscht machen auf der Bühne, weil wir nicht mehr denselben Herzschlag haben jetzt gerade.
Und deswegen musst du deinen Sonntag abgeben, den ich geleitet hätte und es deinem Leiter sagen, dass du den Sonntag abgibst und natürlich auch warum.
Okay, also Sonntag wäre ein Teil deiner Arbeit gewesen, dass du deine Musik leitest auf der Bühne.
Das ist ja auch so ein bekanntes Phänomen in der Arbeit.
Also das ist ja unter Mobbing bekannt, dass man da quasi Arbeit entzieht.
Also der Arbeitgeber ist ja verpflichtet, der Arbeitnehmerin Arbeit zu geben.
Deswegen heißt er ja Arbeitgeber.
Und wenn ein Arbeitgeber plötzlich dir keine Arbeit mehr gibt oder dich irgendwie degradiert und dir niedrige Aufgaben zuweist zum Beispiel plötzlich, dann ist es eine Form von Mobbing als solches bekannt.
Und wie hast du dich dann gefühlt, als das quasi gesagt wurde?
Naja, mir ist natürlich was zusammengebrochen innen drin, weil diese Arbeit, auch gerade das Worshipleiten am Sonntag, aber vor allem das Gemeinsam mit anderen Leuten Worshipen, war für mich der Grund, warum ich da war.
Und auch für mich irgendwo, das ist der Grund, warum Gott mich hingestellt hat auf diese Erde.
Und dann zu hören, so, du gibst den jetzt ab, Und ich habe auch danach nie wieder einen Sonntag gemacht.
Das heißt, mein letzter Sonntag, ich wusste nicht, dass mein letzter Sonntag mein letzter Sonntag war.
Genau, ich habe den abgegeben und das war für mich, ich habe dann meinen Leiter angerufen und den das auch so, irgendwo war, das war so ein Knäuel schon in mir und da habe ich es nochmal erzählen müssen irgendwie.
Und da war natürlich auch Überforderung auf seiner Seite und dann war das erstmal so und dann war erstmal Stillstand.
Okay, also da, wo sonst immer ganz klar die Grenze gezogen wird, was erzähle ich als Frau einem Mann?
Was erzähle ich als Mann einer Frau?
Ich gehe nicht als Frau zu einem Mann zum Gebet.
Ich gehe nicht als Mann zu einer Frau zum Gebet.
Manche noch strikter, ich treffe mich nicht im geschlossenen Raum, unterschiedliche Geschlechter, was weiß ich, gibt es ja die unterschiedlichen Konzentrationen, aber jetzt sollst du, dich nackt machen im weichsten Sinne des Wortes bei einem Mann und erzählen wieder unfreiwillig.
Ach, Eva.
Ja, war nicht schön.
Das kann ich einfach so sagen.
Das ist eine richtige Scheiße.
Also das ist ja, nicht schön ist ja nochmal Euphemismus.
Das ist richtig schlimm.
Und du hast, also dir ging es dann auch nicht gut.
Und ich weiß ja auch heute, dass du, wir sprechen da ja auch offen drüber, habe ich dich vorher gefragt, dass du auch eine Traumatheteroktie ja machst.
War das eigentlich schon ein Moment, wo du gemerkt hast, du brauchst Hilfe oder.
Nee, also in dem Moment war für mich noch, das ist ja das bisschen perfide an diesem System, es suggeriert dir, das ist alles normal.
Das, was passiert, ist total normal.
Das muss man machen, wenn man Leitung übernimmt.
Das muss man machen, wenn man Menschen anleitet in dieser Kirche.
Aber es ist nicht normal.
Und das ist diese Lüge, die aber so tief drin ist, dass in dem Moment da für mich noch klar, ja, ich war selber schuld, das ist jetzt so, du, das ist alles normal, das muss jetzt so laufen, was auch immer die sagen, das ist das Gesetz, das ist so.
Und wie es ja weiterging ist, dass wir etliche, ich weiß nicht wie viele Gespräche hatten über zwei Jahre hinweg mit meinem Leiter und hernach noch zwei Leitern und einem der Theologie, der Research betreut.
Also es war wirklich ein, inklusive meinem Mann natürlich, der war auch dabei.
Ach so, meine Güte.
Das heißt, wir hatten diese großen Gespräche, wo ich mich ursprünglich dazu bereit erklärt habe, zu sagen, ich mache die, weil mir suggeriert wurde, wir wollen einfach hören von euch, was eure Überzeugungen sind und uns natürlich hinterfragen und schauen, wie kommt man zusammen.
Genau, das denkt man erst mal.
Man denkt dann, dass er eigentlich, also das sind ja auch diese Slogans, So, welcome family, so welcome home.
So, hier bist du zu Hause, wir sind hier Familie.
Come as you are ist so ein anderer Slogan von anderen Kirchen auch teilweise.
Und es wird so suggeriert, hey, wir hören dir zu, du darfst hier ehrlich sein.
Und das aber stimmt ja schon nicht, weil du darfst zwar sagen, aber da gibt es natürlich eine Konsequenz.
Richtig.
Beziehungsweise auch die...
Das Versprochene, wir wollen, das ist ein offenes Gespräch, wir wissen noch gar nicht, wo es hingeht, wurde mir im Nachhinein relativ schnell bewusst, war von Anfang an glaube ich nicht ganz die Wahrheit, weil während der Zeit schon das neue Buch von Tobi Teilchen und von Christian Rossmann in der Mache war, ich glaube sogar schon beinahe fertig geschrieben über das Thema Sexualität.
Und das heißt, diese offene Kommunikation, da habe ich dann irgendwann gemerkt, ist nicht offen, sondern es ist nur noch ein, schau mal, das ist unser Berg und wie du da jetzt hinkommst, weiß ich nicht, mal gucken.
Und ich habe dann auch gemerkt, also das war alles ungefähr so im Juni, Juli.
Ich glaube, mein letzter Sonntag war Ende August, meine ich.
Und ich durfte ab diesem Moment nicht mehr teilhaben an den Staff-Meetings.
Ich war nicht mehr in meiner Aufgabe.
Ich habe keine Sonntage mehr gemacht.
Ich habe keine Community-Treffen mehr geleitet.
Ich habe keine Vocals mehr, keine Sänger mehr unterrichtet.
Ich war einfach so in diesem Limbo von, ich weiß nicht, was los ist und wie es weitergeht.
Und für jemanden wie mich, der einfach wahnsinnig gerne auch arbeitet, also mir macht es Freude.
Meiner Arbeit nachzugehen, wenn man plötzlich das anhört, das war ganz, ganz schlimm für mich, sodass ich irgendwann, weil sie mir dann bestellen, ich habe frei, und ich habe dann gesagt, nee, das kann ich nicht, das kann ich nicht, dass diese ganze Komponente, ich bin Teil des Staffs, dieses Thema, das eh schon wahnsinnig kompliziert ist, Das ist selbst kompliziert, wenn man derselben Meinung ist, finde ich.
Um das zu entzerren, habe ich gesagt, ich möchte den Aufhebungsvertrag, ich kündige, ich muss raus.
Okay, da muss man sagen, das ist ja dann sehr lange Zeit vergangen, du hast gesagt, zwei Jahre.
Genau, also zwei Jahre haben diese Gespräche gedauert, aber dann den Aufhebungsvertrag, also außen als CF ausgetreten.
Als Arbeitnehmerin bin ich im November 2020, also relativ, als ich schon drei Monate nicht mehr arbeiten durfte.
Da hast du es schon sehr lange ausgehalten, weil das, was du gerade gesagt hast, ist ja auch ein wichtiger Punkt.
Das geht ja nicht nur dir so mit der Arbeit.
Das ist ja allgemein bekannt.
Die Arbeit ist ja nicht nur zum Geld verdienen, sondern die Arbeit hat ganz viel mit uns selbst zu tun und arbeiten zu dürfen.
Also wer schon mal nicht arbeiten konnte, sei es aus Krankheit oder Arbeitslosigkeit oder was auch immer, weiß, das ist keine schöne Zeit.
Das ist einfach richtig, richtig herausfordernd.
Und wie ich es vorhin schon gesagt habe, dass es auch eben so eine Form von Mobbing ist, zu sagen, okay, wir haben hier eine Arbeitnehmerin, die hat eigentlich Aufgaben, aber die entziehen wir ihr jetzt mal für eine Weide.
Das macht richtig was mit allem und das ist richtig perfide.
Kann einen total verstören und krank machen, weil man kann ja nicht einfach dann so frei sagen, naja, dann nehme ich halt mir jetzt die Woche mal frei, weil erstens weiß man ja gar nicht, was geht hier eigentlich genau, wie lange dauert das dann eigentlich und was mache ich jetzt dann in der Zeit.
Ich fahre ja dann da nicht in den Urlaub oder entspannen mich, sondern mir geht es ja richtig, richtig schlecht.
Ja, und zudem kommt natürlich auch, dass die Arbeit im ICF schon immer mit wahnsinnig hohem Invest einhergegangen ist.
Das heißt, ja, man arbeitet seine fünf Tage die Woche, aber selbst an den Wochenenden, Wochenenden waren in meinem Fall dann Freitag und Samstag eben, selbst da hat man sich dann mal ein Coaching-Gespräch reingelegt.
Und die ganze Woche ist voller Menschen und voller Aufregung.
Das ist so ein Vibrieren.
Das ist ja eine lebendige Kirche auch.
Da passiert ja viel.
Und die Menschen, die da sind, die haben alle Bock, das zu machen, was sie machen.
Und das heißt, jeder rauszugehen daraus in ein Nix, war erstmal ein total irres Erlebnis.
Und auch wieder unfreiwillig.
Auch wieder unfreiwillig, klar.
Der Start ist, es wird erstmal was über dich reportet, ohne dein Wissen, ohne dein Wollen.
Dann musst du reporten ohne dein Wollen.
Dann musst du nochmal reporten ohne dein Wollen.
Und dann, ohne dein Wollen, wird wieder über dich entschieden.
Also, dass du nämlich jetzt deine Arbeit nicht mehr machen darfst.
So, also komplett wird entzogen worden.
Der eigene Wille, hier irgendwie was mitzuentscheiden oder zu gestalten oder was auch immer.
Und das alles ums Wunder zu brechen, weil du Sex hattest.
Das alles, weil ich Sex hatte.
Und gerne.
Und gerne und nicht gesagt habe, ah ja, war ein großer Gehlauf.
Sorry.
Okay, also wenn du gesagt hättest, das war ein großer Fehler, dann denkst du, dann wäre wieder möglich gewesen, dann darfst du wieder zurückkommen.
Wahrscheinlich, nachdem du ein Reinigungsritual geschlafen hast.
Also ich glaube, so wie die Gespräche auf dem Nachhinein liegen, war es, ich muss ehrlich sagen, es war ganz, ganz kompliziert, weil vieles wurde an der Ehe aufgehängt.
So auch im allerersten Gespräch, das wir hatten, wurden wir gefragt, wieso heiratet ihr denn nicht einfach gleich?
So nach zwei Wochen, so ja, sag mal, wir sind zwei Monate, drei Monate zusammen.
Wenn du die Hochzeit zahlst, okay, kein Problem.
Aber zum anderen war auch in dieser Zeit so interessant für mich zu merken, wie viel Angst die auch vor diesem Thema haben, was das anrichten kann.
Also mir wurde gesagt, wir müssen die Community jetzt vor dir schützen.
Ich bin auch kein sexueller, also das war für mich so total wild zu hören, dass vor mir geschützt werden muss.
So als würde ich rumlaufen und sagen, jeder soll mit jedem die ganze Zeit, wobei das ja überhaupt nicht meine Einstellung ist.
Und diese Einstellung eben zum Thema Sex...
Was die genau ist für mich und was sie bedeutet, die war gar nicht so wichtig für die.
Weil das, was ich gemacht hatte, hat einfach nur dem Moralverständnis von dieser Leitung nicht gepasst.
Und dann muss man auch sagen, und das ist für mich immer noch so schwer zu schlucken, wir haben ja selbst als Paar dann auch gesagt, okay, weil mir mein Job so wichtig war und auch diese Zeit dort, Da habe ich gesagt, okay, das, was ihr uns gerade sagt, diese göttlichen Prinzipien zum Thema Sex, ich lese die so nicht in der Bibel.
Aber ich bin gewillt, dass wir das einfach ausprobieren.
Wenn ihr sagt, da ist so ein krasser Segen drauf und das ist das Richtige, okay, dann werden wir das machen.
Dann werden wir einfach keinen Sex haben und das rausstreichen.
Mein Mann hat dann so süffisant in dem Kroll gesagt, aber was ist denn dann erlaubt?
Da habe ich die Fahnen.
Ausfassen?
Wo ist die Grenze?
Was natürlich auch, da gibt es natürlich die Antwort nicht, weil es, ja, das ist ja, das ist ja, das macht keinen Unterschied, weil eure Herzenseinstellung ja nicht stimmt.
Aber es wurde auch nicht die Möglichkeit gegeben, wo ich sage, ich will ja, dass es so gemeint ist.
Wenn man in meinem Fall so gläubig ist wie ich und in dieser christlichen, kirchlichen Gegend auch so rumwuppt, dann möchte man ja, man ist ja auf der Suche, das zu tun, was Gott gefällt.
Das ist ja mein Ziel im Leben.
Ich möchte es so leben, dass mein Leben Gott gefällt, dass ich anderen Menschen damit ein Segen bin.
Und das ist mein Ziel.
Und dann zu merken, dieses Ziel ist okay, dass du das hast, aber es gibt nur einen Weg, das zu machen.
Und wenn dir auf einmal unterstellt wird, du suchst ja gar nicht richtig.
Also das waren so komplizierte Meetings, weil ich gesagt habe, ich versuche es.
Ihr sagt mir, was ihr denkt, was eure Prinzipien sind.
Und da habe ich öfter gehört, ja, aber du suchst deinen Heiligen Geist nicht richtig.
Und da habe ich irgendwann gesagt, weißt du, über die letzten sieben Jahre habe ich von dir gelehrt, ihn zu suchen.
Und jetzt suche ich ihn auf einmal nicht mehr richtig.
Also ich verstehe es nicht.
Aber irgendwann habe ich gemerkt, darum geht es nicht.
Darum geht es leider nicht.
Und das ist wieder die nächste Form von Fremdbestimmung und auf eine ganz fiese, schlimme Art und Weise, nämlich einfach zu behaupten, man wisse, was in deinem Herzen vor sich geht.
Richtig.
Also nicht nur, dass ich jetzt über dein Bett Bescheid weiß, sondern jetzt weiß ich auch noch, was du nämlich gar nicht so richtig glaubst oder das du nämlich so gar nicht so richtig.
Und das ist ja immer dieses, womit wir zu treffen sind, wie du es ja sagst.
Wir wollen ja mit Gott leben.
Und wir wollen, dass Gott sich über uns freut.
So sind wir irgendwie dann auch aufgewachsen.
Das ist so namativ nah.
Und ich glaube, heute Gott freut sich immer über uns.
Egal, er kann sich nicht mehr oder weniger freuen.
Egal, was wir tun, weil er immer die volle Freude über uns hat.
Und mehr geht es.
Und weniger geht aber auch nicht.
Und das wird einem dann ja in so einem Gespräch versucht.
Da wird ja versucht, dass einem das irgendwie genommen wird.
Und dass man sich dann irgendwie unsicher fühlt.
dann doch einlenkt und sagt, ja, okay, gut.
Weil dann fühlt man sich ja richtig schlecht und vielleicht sich bestätigt, naja, gut, vielleicht ist ja doch was dran, was die so sagen.
Weil eine andere Möglichkeit, wenn man ehrlich ist, gibt es ja auch gar nicht.
Den gibt es schon.
Das ist ja genau das.
Ich bin so froh, muss ich wirklich sagen, dass mein Mann bei diesen Gesprächen zum Teil dabei war und dann wieder danach auch so sehr unemotional.
Das kann er sehr, sehr gut.
Das ist eine große Gabe von ihm.
Auch sage keinem, so, jetzt zoomen wir mal kurz raus, was jetzt gerade passiert ist.
Weil du hast Emotionen, die hat Emotionen, der hat Emotionen.
Aber was eigentlich gerade passiert, ist XY-Option.
Und einfach auch immer wieder zu merken, nee, das stimmt so nicht.
Hier läuft vieles gerade verkehrt.
Weil es gibt nämlich, finde ich, schon eine sehr, sehr einfache oder eine andere Option.
Ich glaube, dass so die Frau, was tatsächlich in dem ersten Gespräch mal so, als These so rausgestellt, hat gemeint, ja, Ihre Eltern haben ihr andere Grenzen gegeben als ihre Schwester, weil sie einen anderen Charakter, der viel wilder war.
Ihre Schwester musste mehr gepusht werden und so.
Das heißt, sie durfte gehen da raus.
Vielleicht ist ja an diesem, wir sind für Gott alle gleich, aber wir brauchen nicht alle das Zähne.
Und nicht alles, was dir dient, dient mir.
Und das vielleicht so als Prämisse hinzustellen.
Und irgendwann habe ich so gemerkt, wenn sich an meinem Herz nichts verändert, und nicht, weil ich es nicht versuche, sondern weil das eine tiefe Wahrheit ist.
Und wenn sich an deiner Überzeugung nichts verändert, weil das eine tiefe Wahrheit für dich ist, vielleicht ist es dann einfach gar nicht so wichtig.
Vielleicht ist das, was wir in dieses Thema gerade so reinlegen, gar nicht das, worum es Gott geht.
Weil sonst, und daran glaube ich fest, sonst würde Gott eine Veränderung schaffen.
Ich habe das schon so oft erlebt in meinem Leben, dass Gott eingekriffen hat und dass sich in mir, in meiner Haltung etwas verändert hat.
Und wenn es aber nicht passiert, dann müsste man ja denken, ja Gott hat das Interesse an uns verloren.
Aber das ist ja die Lüge, das stimmt ja nicht.
Und irgendwann war mir dann klar, ich glaube, es ist gar nicht so wichtig, aber ihr könnt nicht loslassen von dieser Regel, von dieser Region, in der ihr euch da befindet.
Und das Resultat ist einfach schwer.
Das Stichwort ist ja eigentlich, wenn man es mal überschreiten will, diese ganze Purity-Culture, was wir hier so beschreiben.
Also dem einen oder anderen ist das ein Begriff.
Und ja, dass dann eigentlich so Freikirchenregeln aufstellen mit keinem Sex vor der Ehe und am besten auch nicht küssen und nicht anfassen.
Weil die Frage ist natürlich schon, wo ist denn dann die Grenze?
Also ist es jetzt nur Penetration oder dürfen wir Orgasmen haben zusammen oder was ist denn nun jetzt?
Naja, da kommen wir durch hause, indem wir einfach schnell heiraten.
Das ist ja auch keine weitere Konsequenzen von der Ehe.
Also ich meine, kann man ja fix immer noch.
Und das sind ja eigentlich Regeln, die die Kirchen sich dann geben oder die Freikirchen, die ja aber, wie du schon gesagt hast, so in der Bibel nicht stehen.
Jedenfalls kann man ganz unterschiedlicher Auffassung darüber sein und da gibt es auch ganz unterschiedliche theologische Abhandlungen.
Und dann aber zu sagen, aber wir sind der Auffassung, es ist so, ist ja auch erstmal okay, kann man ja auch machen fürs eigene Leben.
Jetzt ist natürlich schon die Frage, okay, was passiert, wenn ich das für eine ganze Gemeinschaft festlege, diese Menschen ja dann auch irgendwie kontrollieren muss.
Also da kommt ja dann Kontrolle und Macht irgendwo ins Spiel.
Es muss jemanden geben, der kontrolliert, also jetzt weiß ich ja nicht, was da passiert.
Du musst dann jemanden geben, der mit Macht sagen kann, du darfst jetzt nicht mehr arbeiten, du musst jetzt gehen.
Also Kontrolle und Macht sind dann Mechanismen, die da eine Rolle spielen.
Scham spielt eine große Rolle, Angst spielt eine große Rolle, sonst funktioniert das ja alles gar nicht.
Die Freiwilligkeit ist auch nicht mehr gegeben, also nur wenn du der Seine Meinung bist.
Und dann ist die Frage, wie freit ist dann deine Meinung, weil du wirst ja Gott gefallen.
Wenn die Leitung sagt, Gott gefällt es nur, wenn du keinen Sex vor der Ehe hast, das ist dann auch schon die Frage.
Also da sehen wir Mechanismen, die mega ungesund sind.
Du hast schon gesagt, du hast sogar noch nach deinem Ausscheiden, also dein Vertrag war zu Ende, dann bist du trotzdem noch weiter dahin und hast dir da die Gespräche gegeben, was für mich von einer ganz großen Bereitschaft zeugt und auch von einer ganz großen persönlichen Stärke, die du da mitgebracht hast und dir auch gezeigt hast, hey Leute, mir geht es ja auch um unsere Beziehungen irgendwie nicht so um die Sache.
Und du hast aber dich auch bei einer Therapeutin gemeldet.
Genau.
Ich habe, wie du gesagt hast, also nach zwei Jahren diese Gespräche geführt.
Einfach auch mit dem, für mich war ganz klar, wir finden den Weg zusammen, weil wieso auch nicht, wir lieben Jesus, wir wollen irgendwie Gott hier, wir wollen Gott verherrlichen.
So, wir finden einen Weg zusammen und nach und nach hat sich die Zeit wahrscheinlich nicht.
Und in der Zeit habe ich einfach gemerkt, also ich bin tatsächlich...
Verschiedenste Arten von körperlichen Reaktionen gehabt.
Mal angefangen von Schlafen, weil Schlaf war sehr eingeschränkt, weil ich einfach viel wachgelegen bin, darüber nachgedacht und gebetet habe und gerungen habe mit dieser ganzen Situation.
Nebenbei möchtest du aber eine gute Beziehung führen und daran bauen.
Ich hatte Panikattacken, auch im Hinblick auf, ich gehe als Besucher ins ICF.
Ich habe das mehrmals probiert und ein bisschen wiederkehrt machen, als ich an der Hackerbrücke war, weil ich gemerkt habe, da ist so ein Berg von Angst und von Scham.
Ich weiß nicht, was die Leute wissen, wer mich wie anspricht.
Ich kann jetzt nicht die Klettie sein, sondern für mich ist das gerade ganz, ganz schwierig, auch zu sehen, wie andere Menschen das machen dürfen, was ich machen möchte.
Und dann habe ich irgendwann gesagt, so weiß ich dann auch in dem neuen Job, den ich mir gesucht habe, so angebahnt habe, dass ich das überkompensiere mit ganz viel Arbeiten und ich so ganz langsam in eine Schöpfungsdepression reingeschüttet bin.
Also habe ich gesagt, ich möchte mir Hilfe suchen und habe auch eine ganz tolle Therapeutin gefunden hier in München, bei der ich einmal die Woche bin.
Und ich hatte davor schon einige Gespräche, Vorstellungsgespräche bei Therapeutinnen, und da war es so, die haben sich das angehört und haben gesagt, ja, dafür bin ich nicht ausgebildet.
Religiöses Trauma behandle ich nicht.
Religiöses Trauma, das stimmt.
Und dann war für mich, dann war ich so, ich habe ja kein religiöses Trauma.
Ich flitter ja gerade nur in den Burnout rein.
Und als ich dann bei meiner jetzigen Therapeutin saß und ihr das alles so erzählt, es ist so runtergebrochen aus mir.
Ich habe dann mit keinem Gespräch bei einer anderen Therapeutin so geweint.
Und habe ihr so erzählt, wie es mir geht und wie ich mich fühle und was passiert ist.
Und dann hat sie sogar, sie bleibt bei mir, sie bleibt hier, weil das, was sie dort gelernt haben, in dieser Abhängigkeitssituation.
Ist ganz, ganz zerstörerisch.
Also sei es jetzt die Art von, so auf der Extra-Mahne gibt es keinen Stau, war so eine ganz lange Ansage bei allen Events, die wir gemacht haben im ICS.
Das heißt, es geht immer noch mehr und gibt immer noch mehr und dazu Dazu kommt eben dieser extreme Identitätsraub durch diese andere Instanz Kirche, die mir auf einmal sagen, du bist es aber nicht mehr wert, dir wird dein Wert genommen.
Und das Letzte, was sie eben, wo wir auch immer noch, wenn wir darüber sprechen, vor mir sitzen und den Kopf schüttelt, ist, dass sie sagt, diese Übergriffigkeit, dieser Missbrauch, der da passiert ist, der so normalisiert ist in diesen Kirchen.
Der ist so zerstörerisch.
Und jetzt stellen Sie sich mal vor, Frau Ebert sagt, stellen Sie sich mal vor, Sie wären nicht Anfang 30 gewesen, sondern Anfang 20 und hätten keine Ahnung, was Sie machen wollen, wie Sie sind, hätten Ihre eigene Identität noch gar nicht aufgebaut gehabt, wie verheerend diese Folge wäre.
Und das ist für mich schon auch ein Grund, warum ich mich jetzt nach langer Zeit entschieden habe, überhaupt darüber zu sprechen.
Weil in der Vergangenheit, wenn ich darüber gesprochen habe, auf meinen Kanälen, Instagram, was auch immer, ich natürlich auch das Feedback bekommen habe von der Kirche, wieso sprichst du da überhaupt?
Du willst die Leute ja auf deine Seite ziehen, du willst die Leute ja so verblenden.
Dann wird wieder was unterstützt.
Richtig, das konnte ich dann zum Glück gut wegschieben, weil ich mir dachte, ihr sprecht über eure Seite, ich spreche über meine Seite so.
Fair is fair.
Und jetzt habe ich aber eben gemerkt, jetzt bin ich auch an dem Punkt, auch in meinem Leben, mein Leben hat sich wirklich, seit ich nicht mehr Teil der Kirche bin, zum so Positiven gewandelt.
Und nicht nur, weil ich glücklich verheiratet bin und ein tolles Kind habe, sondern...
Und immer noch Sex hast.
Und immer noch Sex haben.
Aber wer hätte gedacht, denn Gott segnet eure Ehen auch, wenn ihn vor der Ehe Sex hat.
Sondern weil ich auch ganz klar für mich wieder herauskristallisieren konnte, mich so lösen konnte von dieser Bubble, in der ich war, die von innen immer so schinnernd aussieht.
Aber wenn man mal draußen ist, merkt man, wie fragil die ist.
Wenn so etwas wie ich habe Sex mit meinem Partner, die so erschüttert hat.
Das stimmt, ja.
Und so habe ich gemerkt.
Kann wieder sehr viel mehr in meine Stärke reingehen, in meine Überzeugung und auch sagen, wenn du was anderes denkst, okay, cool, dann lass uns drüber reden.
Ich finde es ja vielleicht sogar interessant.
Vielleicht finde ich es auch irrsinnig, aber ich finde es auf alle Fälle mal wert, dass man darüber spricht.
Und das ging damals nicht, weil damals war, wenn ich mich damit beschäftige, dann ist das Gleiche, die verbeschädigt sich dann.
Wow.
Richtig.
Also ich kann nur sagen, natürlich auch durch therapeutische Hilfe und auch tatsächlich traumabewältigend zu arbeiten und auch so ein paar Wahrheiten aufzusetzen, das ist eigentlich die Wahrheit und das ist eigentlich wichtig, dass du dir verinnerlichst.
Das hat dazu geführt, dass mein Leben jetzt einiges sicherer und gefestigt da und noch einfach schöner ist, weil kein Druck mehr dahinter ist.
Das freut mich voll zu hören, Eva.
Richtig, richtig cool und gleichzeitig tut es mir so leid und so weh zu hören, wie es dir damit ging und was da passiert ist.
Und ich hatte vorhin, als du gesagt hast, dass du da an der Hackerbrücke warst und musst sozusagen räumlich, das ICF ist nah an der sogenannten Hackerbrücke.
Das ist eine S-Bahn-Station, die wir schließen.
Und von da hat man ein bisschen einen Fußweg zu machen zur Location dann.
Und ich habe so gedacht, das ist so wie die Geschichte vom verlorenen Sohn eigentlich.
Wenn man jetzt mal wirklich davon ausgeht, dass das mit dem Sex vor der Ehe sogar schlimmer ist, was ja dann die Position von dieser Kirche ist.
Das ist nicht unsere Position, aber es kann ja eine Position sein.
Jeder hat dafür vielleicht seine ganz individuellen Gründe.
Dann müsste ja aber trotzdem die Reaktion dieser Kirche sein, offene Arme, ich empfange die Eva, wie in der Geschichte vom verlorenen Sohn, ich gehe ihr vielleicht sogar entgegen, ich nehme sie auf und es müsste ja eigentlich völlig egal sein, in welchem Dreck, in Anführungsstrichen, man sich befunden hat.
Wenn man das so sieht, wenn man diese Sichtweise hat.
Und selbst das passiert ja dann aber nicht.
Also ich möchte schon sagen, und das ist mir auch ganz wichtig, dass Freunde von mir, die immer noch im ICF sind, ich habe oft das Angebot bekommen, hey, ich hole dich ab, wir gehen gemeinsam hin.
Wer hat gesagt, sag mir Bescheid, wenn du kommst, du kannst dich zu mir setzen.
Aber also dieser Moment, das Ungleiche zurückfahren zu sein, nach Hause war eher ein, ich kann nicht in diesen seltsamen Halbwahrheiten mich aufnehmen.
Und wo ich dir total zustimme, ist, dass eigentlich, und das ist meine feste Überzeugung, wir als Christen dazu berufen sind, Leute anzunehmen.
Und zwar egal, woher sie kommen, sei es jetzt durch die Flüchtlingskrise, sei es egal, was die erlebt haben, egal, was für eine sexuelle Orientierung die haben, Erstmal ist es uns eine Aufgabe, die Art zu nehmen.
Weil, who are we?
To charge.
Und dann merke ich aber in dieser ganzen Phase, also vielleicht um diese Geschichte noch so abzurunden, nachdem ich ja diese ganzen Gespräche noch geführt habe und gehofft hatte, dass es einen Weg zurück gibt.
Ich war dann ja auch schon überheiratet und so, das war alles irgendwie so Zucker.
Und dann habe ich aber, habe ich ein mehr Leute damit reingenommen in dieses ganze Gebilde.
Und da hat dann einer der Leiter, der auch immer noch dort leitet, am Telefon zu mir gesagt, du, für dich gibt es keinen Weg zurück, auch wenn du so heimendem bist.
Es gibt einfach keinen Weg zurück, weil es ist gefährlich für die Kondomintie.
Weil du hast ja eine andere Meinung.
Ich habe eine andere Meinung.
Ich habe es nicht gesagt in so vielen Worten, aber natürlich so, warum sonst gäbe es keinen Weg zurück.
Und ich glaube, das ist so, das war so der Punkt für mich, wie viel gesagt hat, wenn das deine und du bist so der Arm, wenn das eure zweimal sind, dass ihr sagt, für mich gibt es keinen Weg zurück, ich kann gerne mal Besucher sein, dann ist das aber auch für mich nicht mehr die Kirche, in die ich gerne gegangen bin und das meinte ich ganz am Anfang mit, die Kirche ist einfach nicht mehr dieselbe, weil, Als ich angefangen habe, um zu ICF zu gehen, da war es egal, erst mal, wer du bist, sondern du warst einfach herzlich willkommen.
Und jetzt habe ich dieses Gefühl nicht mehr.
Ja, und das ist natürlich auch, also wie du es jetzt auch beschrieben hast, das ist natürlich eine Farce, wenn ich sage, Eva, melde dich, du kannst dich auch zu mir setzen dann.
Und ich hole dich auch ab.
Vordergründig klingt das ja nett und wird natürlich mit einem Lächeln präsentiert.
Wenn ich aber weiß, dass diese Person ja Teil von dem System ist, was mich herausgekickt hat, was mich kontrolliert hat, was über meinen Willen hinweg Sachen über mein Leben, meine Existenz bestimmt haben, dann ist das ja ein Witz.
Also ich meine, so eine Botschaft, wie ich es jetzt auch gesagt habe, mit der Geschichte vom verdorbenen Sohn, die würde ja nur was bringen, wenn wirklich das aus tiefstem Herzen so gemeint ist.
Aber ich kann natürlich nicht einerseits sagen, setz dich zu mir, ich halte deine Hand und im nächsten Moment trete ich dich mit dem Fuß eigentlich zur Tür raus, weil du was falsch gemacht hast.
Also das ist ja dann mehr eine Gefahr, eine Retraumatisierung zu erleben an dem Ort, wo das Trauma stattgefunden hat.
Wo ihr auch empfohlen wollt, in der Traumatherapie grundsätzlich diese Orte nicht mehr aufzusuchen, weil einfach der Körper wieder drinsteckt und wieder reagiert und sich daran erinnert, was da passiert ist.
Deswegen, ich verstehe das voll, wenn man dann sagt, ich brauche dazu Abstand, und so schade, wie das ist, weil mir da was genommen wurde von meinem Leben.
Ja, aber.
Um das so ein bisschen abzurunden, der Fokus ist drauf, Ticket setzt.
Gut, Eva, das freut mich.
Das freut mich voll.
Es wäre zu wünschen, dass sowas nicht passiert.
Ja, das hat man leider nicht in der Hand, weil auch Kirchen sind natürlich nur von Menschen geleitet.
Umso wichtiger wäre es, dass solche Themen anders behandelt würden.
Also wenn man vorher zum Purity-Culture angeschnitten hat und einer der Gründe, warum ich gesagt habe, mir ist es wichtig, da jetzt drüber zu sprechen, ist einfach dieses Thema, dieser Trend, der jetzt wieder hochkommt in Freikirchen vor allem auch, dass sie sich sehr konservativ positionieren, auch zu diesem Thema Sexualität, dass Purity-Culture so hochgehalten wird von InfluencerInnen, ganz stark vernarrtet wird, ist einfach wahnsinnig gefährlich.
Weil eigentlich meine ich, dass wir Menschen zur Mündigkeit erziehen sollen und ihnen Freiheit rufen sollen.
So steht es auch in der Bibel.
Ihr seid zur Freiheit berufen.
Und diese Turity-Culture, die macht alles andere als das.
Die wirft Frauen in der ganzen Gleitberechtigungsdebatte um viele, viele Jahre zurück.
Die suggeriert, dass körperliche Reinheit überhaupt erstmal existiert.
Dass das Jungfornhäutchen eine Aussage macht über dich als Frau.
Was für einen Wert du hast, was für einen Wert du auf dem Markt hast mit Männern.
Ganz gefährlich.
Auch ganz.
Ganz gefährlich.
Dumm.
Also sagen Sie mal, ich kann niemanden verstehen, keine Frau verstehen, die das wirklich heutzutage noch denken.
Und vor allem, und das ist, finde ich, eine Sache, die mir ganz oft schon nahegegangen ist, auch in der Zeit im ICF, wenn wir auch diese Themen behandelt haben in den Communities, dass Frauen suggeriert wird, dass sie erstmal ihr Körper, so ihr Körper Schlechtes ist, dass Körperlichkeit etwas nicht von Gott Gesegnetes ist.
Ich habe gestern oder vorgestern wieder einen Post gelesen von zwei dieser großen Influencerinnen.
Und ein Punkt war, Sex vor der Ehe zu haben.
Das heißt, man ist nicht mehr gesegnet.
Das heißt, man ist auch nicht mehr so heilig.
Und da in mir drin hat sich das so zusammengezogen, weil die Tatsache, dass wir Körper haben, die uns von Gott gegeben wurden übrigens, Gott hat uns mit Körpern gemacht und hat uns mit körperlichen Verlangen gemacht.
Die Bibel ist voll davon, das hohe Lied preis, körperliche Zusammenkunft zwischen Unverheilateten.
Und diese Purity Culture, die wirft das alles in die Mülltonne und sagt, nee, nee, wir wollen zurück dahin.
Und warum?
Da geht es um Kontrolle über Körper.
Genau, dass das eigentlich vielleicht die Sünde sein könnte, kommt mir gerade so als Gedanke.
wird gar nicht bedacht.
Richtig.
Nämlich eigentlich das die Lüge ist und das Verdrehen von vielleicht wirklichen Wahrheiten.
Und weißt du, ich denke schon, dass, also ich bin zum Beispiel der Meinung, dass Sex etwas sehr wahnsinnig Intimes ist und, dass Sex vor allem auch etwas sehr Schützenswertes ist und ich glaube nicht, dass jede Art von so lebendig meine Sexualität aus Frucht bringt, gute Frucht für dich.
Aber es ist nicht meine Sache, weil es ist nicht mein Körper.
Es ist nicht mir überlassen, einer Frau zu sagen, aus welchen Gründen auch immer, wie sie mit ihrem Körper umzugehen hat und mit ihrer Sexualität umzugehen hat.
Das wäre falsch.
Und das nicht nur im Eins-zu-eins zu machen, sondern systemisch, ist umso mehr falsch.
Und wenn ich mir überlege, was für einen großen Einflussbereich diese Art von Kirchen haben, was für einen auch sehr jungen Zulauf diese Kirchen haben, dass Jugendliche dort lernen, die sowieso in der Findungsphase sind, auch mit ihrer Sexualität.
Dort lernen nicht, wie gehe ich gut und mündig mit meinem Körper um.
Und was bedeutet Sexualität?
Gut gelebte Sexualität, die mich auch freimacht später in meiner Ehe.
Das lernen die nicht, sondern sie lernen, lieber die Finger davon lassen, weil es ist gefährlich und dann bin ich nicht mehr heilig und dann darf ich nicht mehr dabei sein.
Und wenn ich es mache, dann auf gar keinen Fall drüber sprechen.
Genau, das ist ja auch ein Punkt, das wissen wir beide ja oft.
Das gilt ja auch den Menschen, wo wir wissen, da findet Sex vor der Ehe statt, aber es wird nicht gesagt.
Es wird nicht thematisiert und diese Menschen arbeiten trotzdem weiterhin, zum Beispiel auch im Ehrenamt in solchen Freikirchen.
Manchmal kommt es Jahre später, dann wird es dann plötzlich öffentlich.
Und das heißt, so ein System fördert ja auch eine Doppelmoral irgendwo.
Fördert, dass du eigentlich unauthentisch lebst, was genau eigentlich ja nicht gewollt ist.
sondern das soll es ja eigentlich echt sein.
Das verhindert das aber.
Ja, voll spannend.
In der Fall, ich fand es richtig gut, dass du das nochmal so erklärt hast mit der Purely Culture und für dich, dass du auch aufgearbeitet hast, wie du da so klare Worte findest.
Ja, also das war natürlich ein langer Weg und es sind auch immer noch manchmal interessante Therapiestunden, die damit einhergehen.
Aber letztendlich.
Sehe ich es so, dass meine Aufgabe eine andere ist, als zu verurteilen, immer.
Weil ich kenne nie die ganze Geschichte, ich kenne nie die Hintergründe.
Niemand hat uns gefragt, habt ihr eigentlich eine gute Beziehung?
Wie geht es euch denn eigentlich?
Habt ihr Intimität auch anderweitig so?
Das ist das Einzige in deinem Körper.
Uns wurde auch gesagt, Sex ist so die Erfüllung, das ist die größte Intimität.
Weiß ich nicht, ob das stimmt.
Finde ich ehrlich gesagt nicht.
Wenn mir mein Mann seine tiefsten Ängste mitteilt und seine tiefsten Wünsche, die überhaupt nichts mit Sex zu tun haben, finde ich das ein viel intimerer Moment.
Weil ausziehen und sich ins Bett legen und Sex haben kann und jeder.
Auch mit jedem.
Das ist einfach mal erstmal rein körperlich.
Aber Intimität ist was ganz anderes.
Aber in diesem System wird dann suggeriert, Intimität ist einfach nur der Körper.
Und das ist einfach falsch.
Und da verliert man ein bisschen das Bewusstsein für andere Formen, wo dann so eine Bindung auch entsteht.
Und dass vielleicht auch ein gemeinsames Essen am Küchentisch intimer sein kann und viel mehr gegeben wird, als die Nacht davor so ungefähr.
Das stimmt, das ist voll spannend.
Ja, Eva.
Hab ich mal wieder rausgepakt.
haben wir uns ausgepackt.
Es gibt noch total viel zu sagen, dieses ganze System.
Hast du noch was, was du noch loswerden möchtest?
Ich überlege gerade so, ob es noch irgendwas.
Also ich glaube, eine Sache, die ist mir gerade vorher in den Kopf gekommen, die mir wichtig ist zu sagen.
Weil ich eben dieses System so gut kenne und so tief da drin war und weil ich weiß, dass es einfach ist, Dinge, die ein anderer sagt, zu verdrehen.
Und ich weiß auch, dass das viele Menschen gar nicht absichtlich machen, sondern man versucht immer, seines zu schützen.
Man versucht sich immer gut hinzustellen und seines zu schützen.
Und mir ist einfach wichtig zu sagen, dass ich Ich habe jetzt in diesem Moment keinen Geboll gegen irgendeine Person aus der Leidenschaft, gegen irgendeine dieser involvierten Menschen.
Ich habe eine Trauer, dass die nicht mehr in Beziehung sind, weil ich diese Menschen wirklich geliebt habe.
Und ich finde, meine Geschichte ist in erster Linie, oder der Grund, warum ich sie erzähle, ist nicht, um zu sagen, weil man schaut, wie scheiße die sind und schaut, wie schlecht das ist, sondern einfach, weil man gerade, wenn man jung ist, vielleicht an bestimmte Dinge gar nicht denkt und an bestimmte Mechanismen gar nicht erkennen kann.
Und ich wünsche mir einfach, dass Menschen, wenn sie in die Kirche kommen, um Gott zu erleben, Gott erleben und nicht durch andere Menschen, davon überhaupt nichts mehr mitkriegen, weil man so in diesen Systemen drin schwimmt.
Und ich glaube, das Allerwichtigste in dieser ganzen Sache ist, ich habe die feste Überzeugung, dass Gott es total egal ist.
Ob du.
Der wird den Regeln einer Kirche folgst oder nicht, weil das, was Gott wichtig ist, ist dein Herz und das kann nur er tun.
Das ist für niemanden einsehbar und für niemanden verständlich, außer für Gott und dich.
Und danach zu gehen, ist, finde ich, viel, viel wichtiger als alles andere.
Das hast du sehr schön gesagt und auch für niemanden verfügbar.
Also keiner kann sagen, was da vor sich geht und darüber verfügen.
Und Mündigkeit war ein Stichwort, was du genannt hast vorhin, so einen eigenen Willen herausbilden, eine eigene Meinung auch bilden und Freiheit dann entscheiden zu dürfen.
Das ist so vielleicht das Anliegen von unserer Folge.
Und auch nicht zurückzuschrecken, mit Leuten zu sprechen, die eine andere Meinung haben als du.
Weil es heißt erstmal gar nichts.
Es heißt einfach nur, aus bestimmten Gründen hat diese Person eine andere Meinung.
Und ich habe schon so häufig Gespräche geführt mit Menschen, wo ich mir am Anfang dachte, wie können die das nur denken?
Und rausgegangen bin ich mit, ich kann das total verstehen, warum wir nicht so denken.
Und vielleicht ist es sogar interessant, meinen Punkt zu überdenken.
Und das, finde ich, zählt für alle Themen und vor allem für so viele Themen wie Sexualität, mit der wir alles drücken.
Das ist für jeden von uns seit Kindesalter Sexualität Teil von uns.
Und nicht erst auf den Weg, wo wir ja sagen.
voll.
Ja, ganz spannend, Eva.
Ich danke dir, dass du den Weg gemacht hast, den Weg von deinem Herzen und den Weg mit deinem Auto.
Ja, und ich hoffe, die Zuhörerschaft konnte mitfühlen und mitgehen in dem Gespräch und ja, was Gutes mitnehmen da draus.
Dass es nicht das Ende bedeutet, wenn manche sagen, es wäre das Ende.
Richtig.
Und ja, wünschen allen einen schönen Tag und ein schönes Wochenende, denn es ist Donnerstag.
Heute ist Donnerstag, denn heute ist schon fast Wochenende.
Und wir sagen Ciao und bis bald.
Tschüss.
Dieser Podcast ist Teil des Ruach-Jetzt-Netzwerks.
Die Musik stammt von Postlob.
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