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Richard Grünewald: Friseurmeister und Gründer eines Friseurmuseums

Episode Transcript

Rebecca

Herzlich willkommen bei der sendungsbewussten Ruhreule.

Seba

Ein fantasievoller Podcast.

Rebecca

Aus dem engagierten Fröndenberg.

Seba

Mit eindrucksvollen Gästen.

Rebecca

Über Themen, die inspirieren.

Mit Rebecca und Säber.

Jetzt kommt die Folge mit Richard Grünewald.

Richard Grünewald, Philatelie, Ondolieren, Friseurmuseum.

Seba

Das Ruheulen-Kuriositäten-Kabinett wird mit dem Friseurmuseum heute um eine Episode reicher.

Rebecca

Naja, die Ruheule kann ja auch nur so kurios sein wie Fröndenberg.

Seba

Ja stimmt und ich meine das auch voller Respekt und Anerkennung und Wertschätzung.

Rebecca

Es gibt übrigens nicht viele Friseurmuseen in Deutschland, aber eines ist in Fröndenberg.

Seba

Ja, das ist doch irgendwie auch cool, aber eben auch kurios, weil halt ungewöhnlich.

Rebecca

Voll.

Wird das eine gute Folge?

Seba

Wird es.

Ich habe mich schon in der Vorbereitung voll gefreut.

Rebecca

Sag mal, warst du extra beim Friseur vorher?

Seba

Jo.

Hm, was?

Rebecca

Willst du Eindruck machen?

Seba

Naja, ich will zumindest nicht so ganz schlecht aussehen, wenn gleich der Friseur-Obermeister aus Fröndenberg kommt.

Rebecca

Na okay.

Dann kommen jetzt erstmal noch ein paar Infos zu Richard Grünewald.

Er ist Friseurmeister und wohnt in Fröndenberg.

Ist auch hier geboren.

77 Jahre alt und in.

Seba

Dritter Generation Frisar.

Rebecca

Im Sommer fährt er mit der Pkw nach Norwegen und sein Hobby ist die Philatelie, bei dem er alte Briefe sammelt, am liebsten vor 1850.

Seba

Er hat sogar mal in der Philatelie eine Goldbedaille gewonnen, krass, oder?

Rebecca

Ja.

Er hat auch eine Riesensammlung alter Ansichtskarten von Fröndenberg.

Insgesamt ist Historie und so echt ein großes Thema für ihn.

Seba

Wirklich spannende Typ.

Rebecca

Voll.

Dann los?

Seba

Dann los.

Richard, weißt du, wo ich am letzten Donnerstag war?

Richard

Wo du am letzten Donnerstag war?

Ne, das weiß ich nicht.

Tut mir leid.

Seba

Ich sag's dir, ich war beim Friseur.

Richard

Oh Gott, und warum sieht man das nicht?

Seba

Wenn das zu uns nicht.

Richard

Das liegt am Kopfhörer.

Seba

Das liegt am Kopfhörer, genau.

Ja, ich hab gedacht, wenn ich heute mit einem Friseurmeister spreche, dann muss ich vorher wenigstens so der Form halber mal die Haare in Schuss bringen.

Richard

Das war eine gute Idee, auf jeden Fall.

Seba

Welchen Blick hast du auf Haare?

Richard

Automatisch.

Egal, wo ich hinkomme, wenn da Menschen sind, Ich gucke sofort als erstes auf die Frisur.

Auch wenn da eine hübsche Frau sitzt mit einem haushängenden Busen, die Frisur ist für mich immer vordergründig.

Seba

Und was guckst du dir da an?

Richard

Ja, wie der Haarschnitt ist, ob es erstet.

Es gibt auch ganz viele Stars, wo ich sage, unmöglich, den Designer, den würde ich gleich erschlagen.

Also es ist schon manchmal sehr wichtig, ob auch das alles zu der Person passt.

Da ich ja nur Damenfriseur bin, in Anführungsstrichen, und würde ich sagen, achte ich da einfach drauf.

Seba

Also du bist nur Damenfriseur.

Richard

Ich bin nur Damenfriseur und meine Freunde, die meckern über mich, weil ich ja schon so ein alter Sack bin und immer noch arbeite.

Und ich sage immer, ihr ärgert eure Alten nur zu Hause.

Ich mache den ganzen Tag Frauen glücklich.

Das habe ich schon so oft gesagt und dann können die alle nicht mehr wechseln.

Seba

Du hast gerade gesagt, es gibt manchmal so Promis, fällt dir jemand ein, eine Person, die regelmäßig Fehlgriffe hat mit ihren Frisuren?

Richard

Nee, da fällt mir eigentlich keiner ein.

Ist auch so, wenn ich so Bilder sehe, dann denke ich immer nur, wie kann die nur so rumlaufen?

Also, nee.

Seba

Okay, gerade die Stahls- und Sternchen haben ja eh auch eigentlich gefühlt jeden Tag eine andere Frisur.

Richard

Ja, ist ja auch oft.

Manchmal gut, manchmal schlecht.

Aber oft auch schlecht.

Seba

Und du arbeitest echt noch?

Also du stehst da echt noch und schneidest Haare?

Richard

Ja, ich bin immer noch im Darm, sondern ganz stark mache ich auch Extensions, also Haarverlängerung.

Das ist mein Hobby geworden.

und das ist auch immer toll, wenn so eine Kurzhaare hier reinkommt, dann geht das Langhaare hier raus.

Also genau umgekehrt, wie man es beim Friseur vermutet und das macht richtig Spaß.

Und die Frauen sind auch immer glücklich.

Seba

An wie vielen Tagen arbeitest du in der Woche?

Richard

Also ich bin schon fünf Tage im Geschäft.

Das kommt immer darauf an, wen ich so habe.

Ich mache ja nicht mehr die meisten Kunden in meinem Alter.

Aber ich bin einfach gerne dazwischen, auch wenn meine Kollegin mehr arbeitet als ich.

Aber ich gehöre einfach da rein und fühle mich da auch wohl.

Seba

Richard, du bist 77, du könntest irgendwie an der Mühne liegen und dein Leben schildern.

Richard

Ne, das kann ich meinen Kunden nicht antun.

Wir haben in erster Linie nur Stammkundschaft und die schon ewig zu mir kommen.

Also ich sage mal, Klima-Dorm, welche mit 50 Jahren kommen die schon oder es sind Familien, wo immer noch drei Generationen kommen und die vierte ist gestorben.

Ich habe auch eine Familie, wenn einer bei uns ist, schicken wir mal ein Handyfoto und das kommt dann in die Ritchie-Fan-Gruppe.

Und daher kann ich nicht aufhören zu arbeiten, ganz einfach.

Ich würde die ja alle enttäuschen.

Seba

Und du hast auch Angestellte?

Richard

Ja, ich habe noch eine Angestellte.

Da habe ich aber einen sehr guten Draht.

Die hat schon bei meinem verstorbenen Bruder damals die Lehre gemacht.

Also die ist schon ungefähr 35 Jahre in unserem Betrieb und wir gehören einfach zusammen.

Seba

Und dein Bruder war auch Friseur?

Richard

Ja, klar.

Seba

Klar.

Richard

Die beiden Söhne mussten beide Friseure werden, ja.

Seba

Das heißt, die Haare sind so ein bisschen eure Familiengeschichte auch?

Richard

Grundsätzlich, ja, weil einfach schon, ich muss dabei zurückgreifen, mein Opa mütterlicherseits, Oma mütterlicherseits, meine Mutter, die waren in Pforzheim, hatten auch ein Friseurgeschäft, mein Vater war ein Friseur, als alter Fröndenberger allerdings, war so ein richtiger Wandergeselle, ja, ich habe zum Beispiel 13 Rögnisse von ihm aus ein paar Jahren, der war im Sommer, war er auf Borkum, im Winter im Harz und dann wollte er mal im Schwarzwald und da war er zufällig bei meinem Opa gelandet und hat sich die Tochter unternommen.

gerissen und so hat sich das dann ergeben also ist es die dritte generation und meine oma die hat auch noch bei uns mit gelebt im haushalt die aus heidelberg pforzheim und heidelberg haben die unterschiedlich gewohnt und die hat auch noch so richtig im laden mitgearbeitet ja als ich kind war die hat noch undoliert weiß nicht ob ihr wisst was undolieren heißt kann ich euch erzählen von meinem friseurmuseum gleich ja die hat noch richtig mitgearbeitet also ist einfach es sind einfach drei generationen friseure krass.

Seba

Also eine richtige friseurs dynastie.

Richard

Ein ja würde ich sagen Wir hatten auch überhaupt keine Chance, was anderes zu werden.

Ich war viel lieber Förster geworden, aber mein Vater hat beschlossen, Friseur und fertig.

Seba

Und wenn du jetzt nochmal an dem Punkt stehst, würdest du auch jetzt noch lieber Förster geworden sein?

Richard

Nein, also heute nicht mehr.

Also heute muss ich einfach sagen, mein Vater hat alles richtig gemacht und ich fühle mich auch wohl in meinem Beruf.

Seba

Okay, und was gefällt dir so sehr an dem Beruf?

Richard

Also in erster Linie gefällt mir der vertrauliche Kontakt, den ich mit meinen Kunden habe.

Seba

Ja, die lassen dich ja nah dran, ne?

Richard

Auf jeden Fall, die lassen mich nah dran.

Und es ist ja auch in Fröndenberg so, die meisten kennen mich auch, ich kenne auch fast alle.

Und wie gesagt, interessant ist auch diese Familien, die wir dann immer haben, also nicht jetzt nur einzelne Personen, es sind meistens Familien, die zu uns kommen, über die Jahre eben.

Und das macht es natürlich interessant.

Die Vertrautheit, die man da hat, das ist schon eine Gabe Gottes, sage ich mal ganz ehrlich.

Seba

Aber du bist Damenfiseur, hast du gesagt.

Das heißt, wenn die Familien kommen, macht die Kollegin dann die Männer?

Richard

Die macht die Männer.

Es war früher auch von meinem Vater so eingeteilt.

Mein Bruder machte den Herrensalon und ich machte den Damensalon.

Ganz einfach.

Seba

Wie wurde das entschieden?

Was ist denn da die Grundlage?

Richard

Mir macht der Herrensalon überhaupt keinen Spaß.

Ist so langweilig, nur Haare schneiden.

Das Damenfach ist viel interessanter und viel vielseitiger.

Seba

Das heißt, wenn ich jetzt sagen würde, also wenn ich jetzt nicht beim Friseur gewesen wäre und wir hätten hier so eine Art Podcast-Live-Haarschnitt gemacht, hätte ich gesagt, ne, mach ich nicht.

Richard

Nein, ich mach das.

Seba

Okay, also zur Not also schon?

Richard

Ja, zur Not mach ich das, ja.

Seba

Auch mit dem Rasierer schon mal, oder?

Richard

Ja, alles.

Ja, ich kann alles.

Ich komme aus der Generation, da hat man das richtige Rasieren, wie die Barbershops heute ja noch gelernt.

Mein Vater hat damals sonntags morgens noch den Laden aufgemacht und hat vorher die Kirchgänge rasiert.

Also das war früher einfach so.

und ich habe das rasieren auch als lehrling noch richtig gelernt wer macht deine haare meine haare ist mir auch vollkommen egal manchmal schneidet mir mein enkel der geht mit der maschine drüber, ist vielleicht nicht gerade gut für den friseur der ist kein friseur der ist elektriker wie.

Seba

Das heißt deine eigenen haare sind dir gar nicht so wichtig.

Richard

Mir ist das outfit sowieso nicht so wichtig passt zwar nicht zum friseur aber es ist einfach so.

Seba

Da gibt es einen spruch mit dem schuster und den sohlen.

Richard

Ja genau so ist es aha.

Seba

Das überrascht mich aber jetzt.

Richard

Ja, ist leider so, ja.

Seba

Du wolltest uns noch sagen, was Onsulieren ist.

Richard

Ondolieren.

Seba

Ach, Ondolieren.

Richard

Ondolieren.

Seba

Das klingt irgendwie interessant.

Richard

Ja, kennt kein Mensch.

Also Ondolieren, das ist, damit macht man Locken oder Wellen mit einem heißen Eisen.

Ich kann es schlecht beschreiben.

Es ist ein Eisen, das früher wurde das immer auf Spirituskocher gelegt.

Das sind so längliche Geräte.

Und da kam Spiritus rein, steckte man das an, dann kam das Eisen da drauf.

und dann musste man fühlen, ob das heiß genug war.

Dann haben wir immer in eine Zeitung reingekniffen und dann haben wir so dran gerochen und dann nochmal so gedreht das Ding und dann, wenn es die richtige Temperatur hatte, dann konnte man damit Locken drehen.

Man musste aufpassen, dass es nicht zu heiß war, denn sonst wären die Locken verbrannt.

Seba

Also ein Lockenstab im weiteren Sinne.

Richard

Im weiteren Sinne ein Lockenstab.

Und den Lockenstab, den hat ein Franzose erfunden.

Seba

Meine Damen und Herren, in aller Zwischenzeit außerhalb, Richard Grüneweil packt gerade einen kleinen Zettel aus und guckt jetzt nach historischen Details.

Ich bitte um Informationen, Richard.

Richard

Ja, das liegt einfach nur daran, weil ich mit den Daten so Probleme habe.

Seba

Ich bin beeindruckt, dass du jetzt so in seine Tasche gegriffen hast und diesen Zettel.

Richard

Ein Franzose, der hieß Marcel und der hat quasi 1872 hat der das Undolie-Eisen mehr oder weniger erfunden.

Und dann ging das aber Jahrzehnte, wurden dann die Locken mit dem Undolie-Eisen gemacht.

Also selbst als ich Lehrling war, machte man immer noch Locken und Wellen mit dem Unterlieheisen.

Es gab schon parallel schon andere Möglichkeiten, wie die Flachwicklung, das Haare aufdrehen, früher Holz wickelt und dann Metall wickelt, gibt es dann heute nur noch Kunststoff wickelt.

Und da war der Vorreiter überhaupt von den Locken, war von dem Marcel Kostmann.

Dem Franzosen.

Seba

Marcel und das Onduliereisen.

Ich habe natürlich jetzt nebenbei gegoogelt, was viele unserer Hörerinnen und Hörer jetzt auch schon nebenbei gemacht haben.

Vielleicht posten wir ja sogar auf Instagram ein Foto eines Onduliereisens.

Es sieht aus wie eine ziemlich böse Zange und damit greift man quasi ins Haar und kriegt diese Lockenform.

Richard

Ja, da gibt es verschiedene.

Ich weiß nicht, was du jetzt auf deinem Handy hattest.

Es gibt einfach das typische Onduliereisen, das besteht nur aus zwei Stangen.

Dann gab es aber noch welche, da waren noch Wellen drin, die waren dann ganz breit.

Es gibt da die unterschiedlichsten Modelle.

In meinem Museum habe ich bestimmt 20, 30 verschiedene Ondelliereisen in verschiedenen Durchmessern und Längen und Größen und je nachdem, was man da macht.

Seba

Das ist doch jetzt das Stichwort.

Wenn man zu dir in den Salon kommt, dann ist das ja eigentlich eine Erlebnisaktivität.

Man kriegt nicht nur die Haare geschnitten, sondern man ist dann gleichzeitig in einem Friseurmuseum.

Richard

Ja, das hat sich so entwickelt, dadurch, dass ich ja eben für eine dritte Generation Friseur bin und meine Eltern und meine Großeltern auch so gut wie nichts weggeschmissen haben, hatte ich irgendwann mal so viel da rumstehen, da habe ich gedacht, jetzt machst du mal ein Friseur-Museum zusammen.

Und natürlich habe ich auch diese ganzen Sachen, gerade auch so Ondolier-Eisen und das ganze Zubehör und es wird auch sehr gerne von Kunden angenommen.

Also manchmal habe ich schon mal erlebt, da wollte ich eine Kundin durchkommen lassen, ich gucke erst noch eben hier die Glasvitrinen durch.

ich habe ungefähr so glaubt sind 13 14 glas vitrinen die nur mit friseur artikeln bestückt sind wie.

Seba

Viele artikel sind ungefähr drin.

Richard

Auch einige hunderte ja und dann soll die.

Seba

Highlights neben den onguliereisen.

Richard

Ja also das highlight was den meisten leuten gut gefühlt sind meine drei vitrinen wo historische frisuren drin sind ja das heißt ich bastel ja auch gerne und ich habe, Alte Frisuren einfach nachgemacht, wie zum Beispiel La Fregatte, das ist die weltbekannteste Frisur, ist aus der Zeit von Marie Antoinette, da ist ein Segelschiff oben auf dem Kopf, La Fregatte heißt die Frisur.

Seba

Also du hast keinen Leuten aufgelauert, in die Haare abgeschnitten, sondern du hast es nachmodelliert an Perücken?

Richard

Ja, an Perücken oder Köpfe dementsprechend.

Das macht erstmal sehr viel Spaß und es gibt auch Fachbücher, dann kann man sich da ein bisschen schlau machen und dann bastelt man einfach.

Manchmal dauert das schon acht, vierzehn Tage, bis man so ein Ding fertig hat.

Man muss sich ja da langsam reinarbeiten.

Das ist nicht so wie heute.

Heute ist das alles viel, viel einfacher.

Früher war es schon richtig eine Kunst, diese historischen Frisuren zu machen.

Seba

Ich habe mal ein bisschen gegoogelt in der Vorbereitung, auch nach diesen Ausstellungsstücken und so.

Ich muss zu meiner Schande gestehen, ich war noch nicht da drin.

Das muss ich jetzt mal nachholen.

Also das sieht ein bisschen aus wie Tortenbacken mit Haaren.

Also es sind sehr aufwendige, sehr 3D, sozusagen modellierte Sachen.

Richard

Ja, es sind eben, vor allem hatte man früher auch manchmal sehr hohe Frisuren.

Es gab ja Frisuren, wo jemand hinterherging mit einem Ständer, der die Frisur gehalten hat, damit die nicht vom Kopf fiel.

Und solche Dinge habe ich natürlich auch gereizt.

Und dann habe ich gedacht, jetzt mache ich mal so eine hohe Frisur.

Heute ist das ja alles einfacher als früher.

Hol dir mal so einen Styropor-Schaum, mach die Grundform aus Styropor.

Hatte ich dann auch toll hingekriegt.

Nur wenn man das so dick macht, Stunde später lag der ganze Styropor auf dem Fußboden.

Da musste ich doch andere Techniken anwenden.

Aber es macht einfach Spaß auch.

Mich reizt das auch überhaupt, was Neues zu machen.

Seba

Und diese krassen Frisuren hast du auch bei lebenden Menschen gemacht?

Richard

Nein, bei lebenden Menschen nicht.

Nur an Modellköpfen oder an Perücken.

Im Moment mache ich noch eine Frisur.

Ich habe ja die Dortmund-Frisur gemacht vom BVB.

Die war ja auch schon im Fernsehen.

Und im Moment mache ich meinem Patenkind zuliebe eine Köln-Frisur.

Die mache ich aber auf eine Perücke.

Die kannst du dir gerne mal leihen, wenn die fertig ist.

Seba

Dann kann ich mit dem Kölner Dom auf den Koffer rumlaufen.

Richard

Ja, Köln da oben und vorne guckt der Geißbock raus.

Seba

Da kannst du mir auf jeden Fall mal ein Foto von schicken, wenn das fertig ist.

Dann packen wir das bei Instagram in die Werbung sozusagen für diese Episode.

Du bist ein bisschen bekloppt, habe ich den Eindruck.

Richard

Ja, kann ich nur bestätigen.

Das ist nur sehr schön.

Ich möchte dir nicht widersprechen.

In manchen Sachen höre ich das öfter.

Seba

Auf eine sehr schöne Art und Weise.

Und wir hören mal jetzt in der Gesprächspause im Eulenspiegel, was du da vielleicht noch zu Rebecca sagst.

Rebecca

Ja, jetzt kommt der Eulenspiegel für unsere Hörerinnen und Hörer, wo wir Fröndenberg nochmal ein bisschen aus deiner Sicht kennenlernen wollen.

Dazu stelle ich dir jetzt drei Fragen, drei kurze Antworten von dir.

Bist du bereit?

Richard

Ja, bitteschön.

Rebecca

Super, dann kommt auch schon die erste Frage.

Das ist dein liebster Ort in Fröndenberg?

Richard

Mein liebster Ort in Fröndenberg?

Eigentlich mein Zuhause.

Rebecca

Ja, dann auch schon die zweite Frage.

Das geht so nur in Fröndenberg.

Richard

Ja, das ist ganz klar.

Das ergibt sich automatisch daraus.

Das Zuhause ist in Fröndenberg.

Ich möchte auch nie woanders geboren worden sein.

Mir gefällt es hier sehr gut.

Rebecca

Ja, und dann auch schon die letzte Frage.

Das ist eine kuriose Sache, die du in Fröndenberg mal erlebt hast.

Richard

Ja, kurios.

In Fröndenberg ist für mich, dass meine Mutter für meine Geburt mit der Pferdekutsche zum Krankenhaus gefahren wurde.

Das gibt es heute gar nicht mehr.

Heute fährt man mit dem Auto oder mit dem Krankenwagen.

Aber wir hatten in Westig damals noch die Pferdekutsche, die die Straßen sauber machte.

Und der hat meine Mutter zur Geburt ins Krankenhaus gebracht, ins Marienkrankenhaus.

Rebecca

Ja, perfekt.

Das war es dann auch schon wieder mit dem Eulenspiegel.

Und damit zurück zum Gespräch.

Seba

Danke, Rebecca, für den Eulenspiegel.

Wir sind zurück im Gespräch mit Richard Grünewald, der gerade gestanden hat, dass er eine gewisse Beklopptheit an den Tag legt.

Eine positive Beklopptheit, finde ich.

Weil das ist ja schon schön, dass du dich da hinsetzt und diese ganzen historischen Dinge irgendwie sammelst, aufbereitest, den Leuten zeigst, dass man auch ein Gefühl für das Handwerk bekommt und auch diese kreativen Dinge da umsetzt.

Hast du noch weitere Beispiele für kreative Frisuren, die du bei dir in der Ausstellung hast?

Richard

Ja, es kann manchmal ganz plötzlich kommen.

Wenn ich dann irgendetwas sehe, dann denke ich, oh Gott, wie haben die das wohl früher gemacht?

Und dann reizt es mich einfach, das nachzumachen.

Und deswegen habe ich auch schon mal so zwei hohe Frisuren, die sind bestimmt 50 Zentimeter hoch.

Und bei der Arbeit fällt einem dann irgendetwas ein.

Und das macht einfach Spaß, etwas kreativ zu gestalten.

Also deswegen mache ich ja die unterschiedlichsten Dinge.

meinen kleinen Honda Jazz habe ich als Wohnmobil ausgebaut und fahre damit in Urlaub.

Also da habe ich auch ewig dran gebastelt.

Also mir macht das einfach Spaß.

Ja, ein Bastler.

Und das ist ja bei uns im Beruf, unser Beruf steht ja auch so ein bisschen aus Basteln.

Jeder Haarschnitt, ein Herrenhaarschnitt ist langweilig, obwohl man da heute auch schon viel Zeit hier ist.

Aber im Darmfach kann man schon ein bisschen kreativer sein.

Gerade wenn so Leute mal eine Hochzeitsfrisur haben wollen oder offenschützenfest die Frisur, die wollen da was Besonderes haben.

Heute weniger, würde ich sagen.

Aber früher war das schon extremer.

Seba

Ich mag, wie du Damenfach sagst.

Das gefällt mir irgendwie.

Richard

Ja, Damenfach.

Es gibt bei uns das Herrenfach und es gibt das Damenfach.

Ganz einfach.

Und früher gab es auch noch das Perückenfach.

Also ich habe auch noch gelernt, Perücken zu knüpfen.

Seba

Ja, spannend.

Richard

Was heute keiner mehr macht.

Seba

Du hast dich auch neben dem, friseurspezifischen Geschichtswissen oder so, hast du dich auch mit anderen Geschichtssachen, mit anderen Historien beschäftigt.

Zum Beispiel hast du ein Buch geschrieben über ein Schiffsunglück.

Wie kam es denn dazu?

Richard

Ja, das ist auch so eine Sache, das kommt aus der Familie her, weil mein Onkel, der da zwischen Borkum und Just ertrunken ist, der war als Uhrmacher, mein Opa war Uhrmacher und der Sohn war auch Uhrmacher und mein Vater war als Friseur auf Borkum.

Und dann habe ich mir natürlich gedacht, irgendwann da will ich mehr wissen, der ist ertrunken, wer ist der Schuldige, weil immerhin, wenn man von 19 Leuten 15 ertrinken, dann muss ich schon Schuldigen gegeben haben.

Und den hat es dann auch gegeben, wurde zwar nie so richtig bekannt gegeben, Gerichtsverhandlungen haben die da gemacht worden.

Und ich dachte, ich will das mal in Ruhe erforschen.

Da war ich eine Woche auf Borkum und war immer einen halben Tag im Archiv, habe sämtliche Gerichtsverhandlungen, alles was es da gab, habe ich gescannt und habe ich dann zu Hause durchgearbeitet und aufgearbeitet.

Seba

Wann hast du das gemacht?

Richard

In einem Urlaub vor sieben, acht, neun Jahren, ich weiß es nicht mehr genau.

Seba

Und wann ist dieses Unglück passiert?

Richard

Das war 32.

Seba

Ah ja, also lange her.

Richard

Ja, lange her, also gut.

Da lebt ja schon lange keiner mehr von.

Und es war einfach mordsmäßig interessant.

Und ich bin da so ein bisschen in die Tiefe gegangen.

Denn bei uns zu Hause war immer das Gespräch, wir waren eine sehr intakte Familie.

Und wenn da Familientreffen waren, wurde immer über den Onkel Hu gesprochen.

Und ich hörte immer von den Brüdern, also von meinem Onkel und von meinem Vater, das hätte nicht passieren dürfen.

Und dieser Satz, der hat mich nicht irgendwie, der hat mich einfach nicht verlassen.

Und deswegen habe ich gedacht, da hake ich mal nach und kümmere mich mal drum.

Und habe dann dieses erste Buch geschrieben.

Band 2 wartet noch darauf, fertig zu werden.

Seba

Was ist die Erkenntnis aus dem Buch?

Richard

Ja, die Erkenntnis ist auf jeden Fall, dass auf jeden Fall zwei Schuldige gaben.

Einmal den Schiffseigner, das Schiff war gar nicht in Ordnung, das hätte eigentlich so gar nicht fahren dürfen in dem Zustand.

Und der eigentliche Kapitän, der hat zu viel Alkohol getrunken.

Seba

Ah ja.

Richard

Das waren so die beiden und haben die eine ganz falsche Route genommen und...

So ist es eben passiert.

Seba

Damals 1932?

Richard

Ja, genau.

Seba

Okay, krass.

Und wie heißt das Buch?

Richard

Das hätte nicht passieren dürfen, heißt es bei mir.

Das ist das Kreuz von Memmert.

Also es gibt eine Geschichte darüber.

Es gibt schon Bücher darüber, ja.

Aber die verschönen alles und das hat mir alles nicht gefallen.

Deswegen wollte ich ein bisschen der Sache auf den Grund gehen.

Seba

Okay, und das kann man auch noch kriegen, das Buch?

Richard

Das Kreuz von Memmert kann man noch kriegen, wenn man Glück hat.

Also im Internet, auf Borkum.

Ich wollte welche nachkaufen, weil ich von manchen Leuten das geschenkt habe oder weitergegeben habe.

Aber es ist schwer zu kriegen, wollen wir so mal sagen.

Es ist kein dickes Buch, aber es schädelt eben auch dieses Schiedsunglück.

Seba

Und das ist richtig in so einem Verlag irgendwie erschienen?

Richard

Ja, ja, auf jeden Fall.

Ist im Verlag auf Just erschienen.

Seba

Krass.

Okay, und dann hast du auch so ein Fable für die Historie von Fröndenberg, sammelst irgendwie Bilder und postest sie auch regelmäßig auf Facebook.

Was treibt dich da an?

Richard

Ach ja, das ist einfach diese Sammelleidenschaft.

Ich finde es immer mordsmäßig interessant, wenn man alte Ansichtskarten hat und auf einmal sieht, was sich da in Fröndenberg verändert hat.

Viele Dinge, die ja gar nicht mehr da sind.

Man kann ja fast sagen, in der Stadt sind ja halbe Ortsteile nicht mehr da.

Naja, und das ist schon interessant, wenn man das immer so vergleichen kann, wenn man das an alten Karten zeigt.

Und wir haben im bunten Sofa, in dem Café, da läuft im Moment auch eine kleine Ausstellung, da habe ich diese Ansichtskarten auf 40 mal 60 vergrößert.

Die werden da jetzt so sechs Wochen, hängen die da an den Wänden und man kann die Ansichtskarten in groß betrachten.

Seba

Wo kommen die als nächstes hin?

Richard

Wo die hinkommen, das weiß ich eigentlich gar nicht.

Also das ist einfach nur so, als Hobbyfotograf habe ich die mal vergrößert und als Ausstellung mal gemacht.

Und man hat mich gefragt, ob ich sowas habe.

Und dann habe ich gesagt, habe ich.

Und dann haben wir wieder aufgehangen.

Ganz einfach.

Seba

Okay, wenn ihr diesen Podcast hört, weiß ich nicht, ob das noch im Bunten so verhängt.

Aber vielleicht könnt ihr ja bei Richard mal vorbeigehen im Museumsalon.

Und dann zeigt er euch da die vergrößerten Karten.

Richard

Die vergrößerten nicht.

aber es ist einfach so, ich habe bei mir im Salon im Warteraum auch einen Fernseher stehen und dann habe ich da schon mal einen Film zusammengestellt über Fröndenberg-Ansichten, sagen wir mal so eine halbe Stunde Ansichtskarten.

Und dann sitzen da manchmal Männer und knipsen jede Ansichtskarte vom Fernseher ab.

Und dann sage ich immer, brauchen Sie nichts, bringen Sie mir eine Festplatte, dann ziehe ich Ihnen meinen ganzen Fröndenberg-Ordner da drauf.

Sind ungefähr 500 Gigabyte, dann hat der Fröndenberg, so viel kann er gar nicht gucken in seinem Leben.

Haben auch schon zwei Kunden gemacht, ja.

Seba

Und bist du da vernetzt mit Jochen von Nathusius oder so, Heimatspflege?

Richard

Ja, was heißt vernetzt?

Klar, Jochen von Nathusius habe ich ohne weiter guten Kontakt mit, ja.

Der ist sehr fähig, der blickt richtig super durch, besser als ich, ja.

Seba

Das heißt, die haben auch deinen Fundus irgendwie...

Richard

Auf jeden Fall, ja.

Manches hat man auch so zusammen gemacht.

Es gab früher zum Beispiel von den Vereinen, gab es immer so Ausgaben zu Veranstaltungen, Hefte, ja.

Und da sind immer so bis 120 Werbungen drin von irgendwelchen Firmen, Er auch, mein Friseurgeschäft oder Metzgamer-Dings und so.

Und da habe ich auch bestimmt 50, 60 Hefte, da hat mir auch Jochen von Natusi schon mal geholfen.

Weil es ist mordsmäßig interessant, diese Anzeigen da rauszuscannen und dann im Computer nach Berufen zu sortieren.

Und dann merkt man auf einmal, boah, was alles nicht mehr da ist.

Ob Friseurgeschäft oder Friseurbeit, den habe ich noch nie gehört.

Aber es ist einfach so.

Und wenn man das so zurück bis 1900 ungefähr hat, das ist schon interessant, auch so als eine Arztforschung.

Seba

Also du nutzt quasi diese alten Hefte, um zu sehen, welche Geschäfte nicht mehr da sind.

Richard

Weil da welche Städte ist, hält es durch auf.

Genau so ist es, ja.

Seba

Krass, hast du da Beispiele?

Richard

Nennen wir irgendwo so einen Friseur Männischmann in der Stadt.

Da hat mein Vater die Lehre gemacht.

Seba

Achso, also jetzt, okay.

Richard

Sagen wir als Friseur.

Oder die Kaffee Schulte.

Die Cafés in der Stadt sind ja beide nicht mehr da.

Auch da gibt es Markrafen.

Das ist ein Ding, den gibt es schon ewig.

Den gab es schon vor 1900.

Hieß es vor früher anders.

Und immer interessant, aber die Veränderungen auch zu sehen von den Häusern.

Seba

Ja, okay.

Richard

Der Markrafen hat zum Beispiel einen traumhaften Biergarten daneben.

Also ist ja alles nicht mehr da.

Ja, ist schon leider schade.

Seba

Und gleichzeitig verschwinden auch ganze Gewerke?

Richard

Ja, klar.

Komplett, ja.

Seba

Okay, spannend.

Wie siehst du denn die Zukunft des Friseurhandwerks?

Richard

Schwer zu sagen.

Also ich denke, Friseure wird es immer geben.

Die gibt es schon Jahrtausende.

Und von daher ist es einfach eine Sache.

Man muss mit der Zeit gehen.

Und dann wird auch das Friseurhandwerk weiterhin noch guten Bestand haben.

Ja, auf jeden Fall.

Seba

Und wie siehst du die Zukunft von Fröndenberg?

Was wünschst du dir für Fröndenberg?

Richard

Och, das ist immer schwer zu sagen.

Es wäre immer schön, wenn man nicht noch mehr alte Sachen abreißen würde, denn man merkt ja selber, wenn man in irgendwelchen Städten ist und man sieht den Altstadtteil, das ist oft immer das Attraktivste.

Und es wäre schade, wenn man in Fröndenberg, in der City, da noch viel verändern würde.

Seba

Was würdest du denn als die Altstadt von Fröndenberg bezeichnen?

Richard

Ja, das ist der Marktplatz, da wo der Markhafen ist.

Ja, die Ecke wird ich, ich meine, es gibt auch noch einen Altstadtteil am Berg, ich weiß jetzt nicht, wie die Straße heißt, da bin ich mal einmal den ganzen Tag nur hochgegangen, da stehen noch viele Fachwerkhäuser, weiß, glaube ich, kein Mensch, da habe ich ganz viel fotografiert auch.

Seba

Am Sümberg hin irgendwie, oder?

Richard

Äh, ja.

Seba

Zur Schule hoch von der Alleestraße aus, in dem Bereich, oder?

Richard

Welchen Bereich ist das denn jetzt?

kann ich jetzt gar nicht sagen ungefähr da wo früher auch noch das Krankenhaus war da den Berg hoch, Da kann man auch noch einige Fachwerkhäuser sehen.

Seba

Und die Allee-Straße besteht aber zum Teil auch aus relativ alten Gebäuden, oder?

Richard

Ja, aber die Allee-Straße sind auch alte Gebäude, aber ist ja nun mal nichts Schönes.

Seba

Und planst du noch irgendwie was rund um dein Museum, an Ausstellungen, an weiteren Exponaten oder so?

Richard

Ja, also ich sag mal so, in meinem Museum habe ich eigentlich bis auf Einrichtungsgegenstände, weil die zu groß sind, alter, Kabinen, Friseurkabinen oder so da habe ich eigentlich alles, ja, also ich konnte noch vor zwei, drei Jahren bei Ebay das älteste Dauerwellgerät von 1920 ersteigern ja, und da bin ich ganz stolz drauf da habe ich bestimmt 20 Jahre hinterher gesucht und auf einmal sehe ich da bei Ebay das Ding für 1000 Euro und ich denke 1000 Euro, dann habe ich da angerufen ich sage, wissen Sie was, ich gebe Ihnen 500 ich habe gesagt, das können Sie haben, also ich brauche da gar nicht Handeln, weil das ist einfach so ein Ding, Karl Nessler war der erste Erfinder der deutschen, also der Dauerwelle war ein Deutscher aus dem Schwarzwald.

Und das ist so ein Ding, da kommen die Kabel noch hier runter und die hängen dann Strom direkt am Haar angeschlossen.

Das ist lebensgefährlich.

Gut, da bin ich froh, dass ich das habe.

Seba

Funktioniert das noch?

Richard

Das möchte ich gar nicht probieren.

Es sieht so aus, als ob es noch funktioniert.

Aber du hast ja ein paar Locken, könnte man ja ein paar nachdrehen.

Dann kannst du dich mal bereit erklären.

Seba

Ja, ich finde meine Locken, das ist ein Thema für sich.

Okay, aber das heißt, wenn du aber auch sagst, dass es irgendwie gefährlich ist, so wie du es beschreibst, klingt das eher wie so ein Gehirnwaschautomat, wo man irgendwie Angst haben muss, dass man hinterher als Frankenstein aufwacht oder so.

Richard

Ja, so sieht es, also jeder, der das sieht, der kriegt erstmal einen Schreck, was mussten die Frauen leiden, ja, auf jeden Fall.

Und so ähnliche Geräte, die dann aus der Zeit, aus meiner Zeit sind, sage ich mal so 50er, 60er, 70er Jahre, da habe ich auch so ein paar elektrische Geräte, da musste man auch noch, wenn man Locken machen wollte, das geht ja mit Alkalität, macht man heute noch, ganz mild allerdings, aber früher musste diese alkalität noch erhitzt werden ja deswegen nannte man das heißwellen und da muss natürlich die hitze ans haar also ich weiß noch was ich das noch gemacht habe da hatte schon manche kundin mal hin und wieder eine kleine brandblase neben der dauerwelle mit hause genommen diese geräte habe ich natürlich auch alle da habe ich vier verschiedene geräte und habe dann habe dann auch puppen im fenster sitzen wo ich das auch angeschlossen habe dass die leute genau sehen war bei einer puppe so sieht also richtig so wie auch diese in so geschäften auch schon mal haben, also Ausstellungspuppen.

Seba

So, jetzt haben wir bestimmt Leute Lust bekommen, sich das alles mal wirklich anzusehen.

Wo kann man dich finden und dein Museum?

Richard

Ja, das ist ja das Problem.

Ich habe das Museum noch gar nicht offiziell angemeldet.

Das wollte ich immer schon mal machen, aber im letzten Jahr ist meine Frau verstorben und die habe ich 34 Jahre gepflegt.

Und jetzt habe ich wieder ein bisschen mehr Ruhe und ich denke, ich werde das mal angehen.

Ich habe schon eine Kontaktadresse, wo ich das machen kann.

Aber ich denke, in Fröndenmärchen ist es auch so einigermaßen bekannt.

Ich habe schon oft bei mir Führungen gemacht, so Samstags nachmittags.

So Gruppen, drei, vier Ehepaare oder Vereine, weiß der Geier, irgendwelche Frauen, die es interessiert.

Habe ich schon oft da gehabt.

Dann stelle ich immer einen Stäbeltisch in den Damsalon und dann kommt dann vielleicht ein Sekt drauf und ein bisschen was zu essen und dann mache ich so zwei Stunden eine Führung.

Und es ist immer interessant, weil gerade für Frauen ist es ja besonders interessant, weil es dreht sich ja meistens, zu 90 Prozent dreht sich ja alles um die Frau, was beim Friseur angeht, die Vielseitigkeit.

Beim Mann ist es ja nur das Haareschnallen und das Rasieren.

Seba

Ja, das haben wir jetzt schon bestanden.

Richard

Genau.

Ja, vielleicht liegt es auch daran, weil die Männer von Natur aus immer schön sind und bei den Frauen muss man ja ein bisschen mehr arbeiten.

Seba

Okay.

Da gehe ich mal nicht weiter drauf ein.

Richard

Besser nicht.

Seba

Wo findet man dein Museum in Westig?

Richard

Fröndenberg-Westig, Ostmarkstraße 4.

Seba

Okay.

Und wenn ich jetzt Lust habe, mich mit dir zu verabreden, finde ich dich im Internet irgendwie noch?

E-Mail, Telefonnummer oder so?

Richard

Eigentlich findet man mich auch im Internet.

Ich habe auch eine Internetseite.

Seba

Ah ja, okay.

Also können wir googeln, können wir verlinken in den Shownotes.

Richard

Kann man auf jeden Fall.

Bei Facebook bin ich immer ganz gut zu finden.

Seba

Und dann kann man dich anschreiben.

Richard

Ja, anschreiben oder vorbeikommen, eben mal quatschen und dann einen Termin ausmachen.

Ich mache das immer sehr gerne, entweder Samstags nachmittags ist es mir immer am liebsten oder an Montag.

Das ist überhaupt kein Problem.

Also ich bin da sehr flexibel.

Nur wochentags geht es eben nicht, weil ja der Laden auf ist.

Seba

Über Kontaktaufnahme freut sich Richard Grünewald, 77-jähriger Friseurmeister und sympathisch verrückt bekloppter Betreiber eines Friseurmuseums in Fröndenberg.

Eine sehr inspirierende Geschichte, die du uns hier heute erzählt hast.

Sehr viel Energie, die wir hier im Podcast spüren durften.

Und ich bin gespannt, wenn wir uns zunächst mal wiedersehen, was du erzählst, was du wieder Neues ausgeheckt hast und welche weiteren historischen Details du an den Tag geholt hast.

Danke für deine Zeit.

Richard

Ja, gerne.

Habe ich gerne gemacht.

Seba

Junge, Junge, Junge.

Rebecca

Passen.

Seba

Ich bin wirklich fasziniert, was der alles macht und tut und immer noch ist er am Arbeiten und so.

Rebecca

Ja, finde ich auch beeindruckend.

Soll ich dir mal was verraten?

Seba

Was denn?

Rebecca

Meine Oma war auch Friseurin.

Seba

Ach so, auch krass mit Handwerk, Onduliererei und Perückenknüpfen und so?

Rebecca

Ja.

Seba

Krass.

Und, liegt da auch was von in dir?

Rebecca

Nee, leider nicht.

Da hat Richard irgendwie aus seinem Stammbaum mehr Handwerksenergie gezogen.

Seba

Okay.

Also ich werde erstmal die Tage da am Museum vorbeidüsen und vielleicht machen das ja noch ein paar andere Eulen hier aus Vornberg.

Rebecca

Ja, alle Infos gibt es wie immer in den Shownotes.

Folgt uns auf Social Media, schaut auf unserer Webseite ruheisle.de vorbei und lasst uns gerne auch Feedback da.

Bye!

Seba

Was ist denn ondulieren olympisch oder was?

Na gut, okay.

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