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HRF 223 | Der Clubb ist wie ein gutmütiger Opa, der manchmal neben der Kappe ist

Episode Transcript

Nick Kaßner

Herzlich Willkommen zu einer neuen Folge, in der wir uns mit einem Film beschäftigen.

Und zwar mit einem Film, der die Geschichte des ersten FC Nürnberg erzählt.

Allerdings auf eine ganz andere Art und Weise, dazu aber gleich mehr.

125 Jahre erster FC Nürnberg, dazu gab es viele Feierlichkeiten und Veröffentlichungen in den letzten Monaten.

Sei es der Gottesdienst, den wahrscheinlich viele von euch mitbekommen haben.

Der Besuch im Rathaus, die fantastische Choreo der Ultras Nürnberg.

Der Podcast Ein Fels in wilder Brandung, der zum Club-Jubiläum erschienen ist und und und.

Viel wurde gefeiert, viel erinnert, vieles davon werden am Ende Momentaufnahmen bleiben.

Ganz viel davon, irgendwelche von Feierlichkeiten.

Anders ist das mit dem Film Aura eine Legende.

125 Jahre erster Fußball-Club Nürnberg.

Denn, soviel sei schon mal verraten, dieser Film ist eher der zeitlosen Variante untergebracht.

Denn er tappt eben nicht in die Falle, viele Dokumentarfilme, die Geschichte eines Klubs chronologisch erzählen zu wollen.

Und er tut es eben auch nicht, indem er nur Vereinslegenden das Mikrofon hinhält und sie die viel erzählten Geschichten ein weiteres Mal erzählen lässt.

In Interviews mit Spielerlegenden, Fans und Funktionären nähert sich der Film von Christian Müssner, Bernd Siegler, Alexander Dietzinger, Matthias Hunger, Bernhard Weiße und Maximilian von Stromberg, der speziellen Aura des 1.

FC Narnberg.

Filmisch, literarisch und musikalisch werden besondere Geschichten aus der 125-jährigen Historie des 1.

FCN aufbereitet.

Zu Gast sind Christian Mößner und Bernd Siegler.

Christian Mößner ist Filmemacher, Ultra- und Mitbegründer von RSQ Rot-Schwarzes Quartier.

Einem Verein, der 2020 gegründet wurde und sich zum Ziel gesetzt hat, einen Beitrag zur Fußballkultur in Nürnberg beizutragen.

Das Ganze mit einem Museum, mit Führungen, mit Kulturveranstaltungen und, und, und.

Und dann ist da noch Bernd Siegler.

Nach seinem Abschluss des Studiums der Sozialwissenschaften war er 15 Jahre Redakteur der Taz und Autor verschiedener Tages- und Wochenzeitungen, sowie Autor mehrerer Bücher zu den Themen Zeitgeschichte, Rechtsextremismus und Fußball.

Seit 2001 ist er beim Klinikum Nürnberg in der Unternehmenskommunikation tätig, seit 2015 als Pressesprecher.

Bernd Siegler ist aber vor allem als jemand bekannt, der sich herausragend um die Geschichte und Aufarbeitung dieser rund um den ersten FC Narnberg verdient gemacht hat.

Wir sprechen über die Entstehung des Films, die Inhalte, die unbedingt erzählt werden mussten und die besondere Bedeutung, die dieser Film für die Fans und die Stadt hat, was es braucht, um die Aura einer Legende zu erfassen und warum ist dieser Film mehr als nur ein Rückblick auf die Vereinsgeschichte.

Lasst uns starten!

Wie viele Leute, Herr Christian, waren an dem Film beteiligt?

Also in der Herstellung, sagen wir es mal so.

Christian Mössner

Wir haben uns irgendwann als Sechser-Team gefunden, mit unterschiedlichen Anteilen und auch unterschiedlichen Expertisen, die derjenige, der die Person in den Film eingebracht hat.

Aber es waren sechs Leute, wobei ich denke, dass jetzt ich in Bern's und mein Anteil da auch schon wesentlich war.

Das heißt jetzt nicht, dass ich den Anteil der anderen kleiner sehe, irgendwie, aber von uns beiden ging auch so ein bisschen die Idee aus.

Nick Kaßner

Bernd, Christian ist ja so ein bisschen der Jüngere, der hat ja sogar ein Instagram-Account, wo man sieht, wie er seine Kameras liebt.

Bei dir weiß ich nicht, ob du einen Instagram-Kanal hast, ich vermute eher nicht, aber ich habe bei dir gelernt, dass du eigentlich mal Journalist warst oder bist, also kannst du dich so ein bisschen vorstellen, dass die HörerInnen so einen kleinen Eindruck von dir bekommen?

Bernd Siegler

Ja, also ich bin schon ziemlich alt, 68 Jahre, habe 20 Jahre lang für die Taz gearbeitet als Journalist, habe dann als freier Journalist Filme gemacht, Ausstellungen gemacht, politische Bücher geschrieben.

Ich war mal Experte zum Thema Rechtsextremismus in der BRD und in der DDR.

Also ich komme aus dem politischen Journalismus und beschäftige mich aber seit über 30 Jahren mit der Geschichte des 1.

FC Nürnberg in Form von Büchern, Ausstellungen und Filmen.

Und es ist eine ganz spannende Geschichte und mein Schwerpunkt ist die Geschichte des 1.

FCN im Nationalsozialismus.

Mich hat immer beschäftigt, wie dieser damals erfolgreichste deutsche Fußballverein mit den Nazis umgegangen ist und umgekehrt.

Und da steht sehr viel Spannendes dahinter.

Und im Zuge dieser Beschäftigung bin ich dann auch mit dem Christian zur Rande gekommen und da haben wir uns dann vor einigen Jahren, kann man jetzt nicht sagen, aber vor geraumer Zeit, war ja klar, dass das Jubiläum 125 Jahre bestehendes 1.

FC Nürnberg ansteht.

Und dann hatten wir ein paar kleinere Projekte zusammen gemacht mit Zeitzeugen, Interviews und kleine Filme gemacht und da kam dann die Idee auf, dass wir doch mal einen großen Film zu 125 Jahre 1.

Fußballklub Nürnberg machen sollte, der sich von allen anderen bisherigen Filmen zu Fußballvereinen unterscheidet.

Nick Kaßner

Okay, sehr, sehr spannende Vita.

Mir war immer nur die Geschichte mit dem 1.

FC Nürnberg bei dir bekannt.

Christian, vielleicht deinerseits auch mal eine kleine Vorstellung, wer du eigentlich bist.

Also wie gesagt, ich habe dich immer wahrgenommen als den Mann mit der Kamera.

Christian Mössner

Ja, das ist zunächst mal richtig.

Ich war lange Zeit eigentlich ein Taugenichts.

Also ich habe bis ich 27 war studiert, habe aber nichts abgeschlossen, habe irgendwann mal die Idee gehabt, dass ich Lehrer werden sollte, aber dann festgestellt, dass das doch nicht meine Welt ist.

Und zur damaligen Zeit konnte man in Bayern, als ich 27 war, gab es das erste Jahr den Lehrberuf Mediengestalter Bild und Ton.

Und da ich schon immer nebenbei in einer Videofirma, ich nenne es jetzt mal Videoklitsche, gejobbt habe, gab es da auf einmal die Möglichkeit eine Ausbildung zu machen und dann habe ich tatsächlich mit meinem 30.

Geburtstag dann doch eine Lehre abgeschlossen.

Und seither arbeite ich hier und da im, das klingt immer so toll, Filmgeschäft, im Filmbusiness.

Letztendlich ist hier viel Brot und Butter in der Nürnberger Region.

Corporate-Videos, Videos für Streaming-Videos, für große Firmen, die es hier im Umland gibt.

Aber eben auch schon immer auch Herzensprojekte und auch ein bisschen sportliche Dokumentationen gemacht.

Fantechnisch gehe ich seit 35 Jahren zum 1.

FC Nürnberg in ganz unterschiedlichen Konstellationen.

Meine aktuelle Heimat ist immer noch Ultras Nürnberg.

Da bin ich seit, glaube ich, so knapp 20 Jahren dabei.

Aber mit dem Alter, und ich bin jetzt auch schon über 50, emanzipiert man sich ein bisschen von der Jugendlichkeit einer Ultras-Bewegung.

Und in meinem Fall findet im Alter sozusagen eine gewisse Hinwendung zur Historie statt.

Also ich habe einfach Spaß daran gefunden, mich mit der Historie des 1.

FC Nürnberg auseinanderzusetzen und die dann sozusagen auch ein bisschen für wahrscheinlich jüngere Leute attraktiv zu machen in der Nürnberger Fanszene, in der Nürnberger Fanlandschaft.

Das ist deswegen so mein Hintergrund.

Bernd Siegler

Also ich habe bei mir noch was vergessen.

Bei mir noch 20 Jahre quasi vergessen.

Ich war dann nach der Zeit als freier Journalist, habe ich die Seiten gewechselt und habe Öffentlichkeitsarbeit gemacht und war dann zuletzt Pressesprecher des Klinikums Nürnberg, eines der größten kommunalen Krankenhäuser in Europa.

Nick Kaßner

Dieser Film ist keine Dokumentation.

Vielleicht zu Beginn kannst du uns mal einordnen, über was für einen Film sprechen wir, wenn es keine Dokumentation ist.

Bernd Siegler

Das kann man jetzt, glaube ich, mit einem Begriff gar nicht klären.

Also es sind 127 Minuten zur Geschichte des 1.

FC Nürnberg, zu den 125 Jahren.

Der Film ist so, wie die Geschichte des 1.

FC Nürnberg ist, nämlich ein Auf und ein Ab.

Das zeichnet auch den 1.

FC Nürnberg aus.

Er war mal lange Jahre der erfolgreichste deutsche Fußballverein, hat dann positive und negative Rekorde geschrieben.

Er ist zum Beispiel als erster deutscher Verein nach Ringen der Meisterschaft in der darauffolgenden Saison abgestiegen.

Also diese wechselhafte Geschichte finde ich sehr faszinierend.

Nichts ist langweiliger als 35 Mal hintereinander deutscher Meister zu sein.

Neudeutsch kann man sagen, die 1.

FC Nürnberg zeichnet eine gewisse Resilienz aus als Qualitätsmerkmal.

Und deswegen ist der Film keine reine Dokumentation.

Er hat natürlich dokumentarische Momente drin.

Er verfügt über keine chronologische Berichterstattung, sondern er ist quasi so ein Puzzlestück, ein Puzzle, das man zusammensetzen muss, das aus vielen Einzelteilen besteht, wo man dann zusammen eine Ahnung bekommt, was dieser erste FC Nürnberg eigentlich wirklich ist.

Und wir haben dazu auch verschiedene Genres benutzt.

Also es kommen Lieder vor, es kommen Kirchweig, Stanzel, wie man in Bayern sagt, vor.

Es kommen Kurzgeschichten vor, es kommen Gedichte vor.

Und wir versuchen deswegen auch der Titel, damit diese Aura, die den 1.

FC Nürnberg umweht, ein bisschen greifbarer zu machen, haben jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Dazu ist die Geschichte des 1.

FCN zu schillernd und zu vielfältig.

Und es ist ein wenig schwierig, das so genau zu umschreiben.

Vielleicht kann der Christian da noch ein bisschen konkreter werden, aber es geht darum, wirklich diese Aura des ersten FCN greifbar zu machen.

Christian Mössner

Ich glaube, dass das halt auch mal wichtig ist, sich zu fragen, was ist denn der Verein oder wer ist denn letztendlich der Verein?

Und unser Ansatz war eigentlich, dass man bei einem Verein wie den 1.

FC Nürnberg, das hat Bernd ja auch gesagt, mit 13 Titeln, 9 deutschen Meisterschaften und 4 Pokalsiegen, Lokalsiegen.

Es ist einfach, ja, also da einen Anspruch auf Vollständigkeit, das wurde uns sehr schnell klar, dass man da automatisch scheitert, weil wenn du jetzt versuchst, das vollständig zu machen, dann wirst du zu einer Chronik und dann wirst du letztendlich als Film auch zu einer Jubelarie und das spiegelt, glaube ich, gerade den 1.

FC Nürnberg nach dem schon erwähnten Abstieg 69 einfach nicht mehr wieder.

Also der 1.

FC Nürnberg war sicherlich ein schillernder großer Verein, der hauptsächlich aus Jubel bestand bis zur Meisterschaft 68.

Aber seit 69 kommt da eben auch ganz viel Leid dazu.

Und ja, Bernd hat es Resilienz genannt.

Das ist auch so eine gewisse Identität dieses Vereins.

Und uns war irgendwann klar, dass man damit mit einer Aufzählung von sportlichen Erfolgen und von historischen Dingen nicht weiterkommt.

Und außerdem glaube ich einfach auch daran, dass wir uns von Anfang an auch einen gewissen künstlerischen Anspruch gegeben haben.

Ein bisschen aus der Not heraus geboren, weil wir auch gesagt haben.

Ja, es war nicht ganz sicher, ob wir jetzt ein überhaupt bewegtes Fußballmaterial bekommen und haben dann gesagt, naja, dann lass uns versuchen, das künstlerisch zu lösen.

Lass uns mehr was machen, was im Kopf der Leute vielleicht ein bisschen Fantasie anregt.

Und da waren eben einfache Methoden, wie Gedichte schreiben.

Musik, Lieder, Kapellen, die wir hier aus der Umgebung kannten, die auch einen Bezug zum 1.

FC Nürnberg haben, gefragt, ob sie ein Lied dazu machen wollen über die und diese Thematik.

Teilweise haben wir die Texte dann auch vorgegeben.

Da hatten wir mit dem Matthias Hunger auch einen Mitstreiter, der sich gerade in dem Bereich wirklich herausragend engagiert hat.

Und so haben wir dann das Gefühl gehabt, basteln wir was zusammen, was zwar von den Zuschauern auch sehr viel abverlangt, weil wir erklären nicht sehr viel.

Also hier und da wäre es gut, wenn man ein gewisses Vorwissen zum 1.

FC Nürnberg hat.

Es würde helfen, vielleicht hier oder da einen leichten Einstieg zu bekommen.

Aber vielleicht ist es auch nicht notwendig.

Wir wollen ja eben nicht sagen, hier Meister geworden, dort abgestiegen.

Sondern in der Summe, nennen wir die Dinge zwar, aber in der Summe soll ein Bild entstehen, was diesen Verein ausmacht.

Und ich finde, Resilienz ist zwar, wie Bernd sagte, neudeutsch.

Aber ehrlich gesagt war das immer was an, also in meiner Fankarriere, Daran habe ich immer geglaubt.

Ich habe immer daran geglaubt, dass der 1.

FC Nürnberg aufstehen kann.

Und ich habe es auch erlebt in diesen ganzen Auf- und Abstiegen.

2007 dann sogar erlebt, dass wir fähig sind, einen Titel zu holen.

Da hätte ich in meinem Leben nicht dran geglaubt.

Und jetzt muss ich zugeben, in den letzten fünf, sechs Jahren, und heute habe ich irgendwo bei Instagram gesehen, dass wir der Dino der zweiten Liga mittlerweile sind, habe ich es ein bisschen verloren, muss ich sagen, dieses Gefühl, dass der 1.

FC Nürnberg aufstehen kann.

Aber rund um dieses Jubiläum, rund um auch die neuen sportlichen Führungen am Pfalzner Weiher, glaube ich wieder daran.

Ich glaube daran, dass der 1.

FC Nürnberg auferstehen kann.

Und ich glaube auch, dass es gelungen ist, dieses Jubiläum einfach auch würdig zu feiern.

Da geht ein Kompliment, glaube ich, an alle, die sich da beteiligt haben.

Und da haben wir mit dem Film einen kleinen Beitrag geleistet.

Aber letztendlich alle Dinge.

Der Gottesdienst, der Fanmarsch, die Choreografie, der Pop-up-Store mit historischen, mit einer Ausstellung und Führungen durch den Pop-up-Store jeden Tag zu verschiedenen Zeiten.

All das hat gezeigt und dann letztendlich auch, ich habe mal gehört, 50.000 verkaufte Trikots, dass hier wirklich noch ein Riese schläft.

Und er hat mal kurz die Augen aufgemacht und ich hoffe schon, dass ich es noch mitbekomme, dass das so ist.

Und seit, ja, es ist irgendwie doof, es darauf zu reduzieren, aber seit Miroslav Klose glaube ich daran, dass wir aufwachen werden.

Nick Kaßner

Okay.

Bernd Siegler

Also vielleicht noch zur Ergänzung zum Jubiläum.

Wir sind ja deutscher Panini-Meister.

Also es gab ja ein Panini-Album.

Früher hatten wir dann Fußballbilder gesammelt und kam ja heute auch noch.

und es gab ein 1.

FC Nummer Panini-Album und es ist durch die Decke gegangen mit 8,5 Millionen verkaufter Bildchen.

Also da steckt schon Power dahinter und der Klub wird, glaube ich, schon nicht wieder auferstehen.

Da auferstehen kann man ja nur, wenn man quasi hinüber ist.

Er ist noch nicht hinüber, aber er wird wieder...

Aufstehen.

Und das ist, glaube ich, beim 1.

FC Nürnberg wichtig.

Vielleicht noch mal zum filmischen her, wenn man das jetzt chronologisch gemacht hätte, vom filmischen her, das wäre dann so ausgesehen, dass man praktisch beim Schwarz-Weiß-Bild, beim stehenden Schwarz-Weiß-Bild anfängt.

Irgendwann kommen dann die bewegten Bilder, irgendwann wird es dann Ende 50 farbig und dann kann man sich annähern an den Sehgewohnheiten, wenn man jetzt heute Fußballspiele sieht, kann man sich an die annähern und das wollten wir nicht.

Also wir wollten quasi eine Mischung machen.

Wir wollten nicht den Film erschlagen mit Originalmaterial, das kommen wir vielleicht später noch mal dazu, sondern wir wollten wirklich, diese Aura greifbar machen und vielleicht zu dem Begriff Aura noch, das finde ich eigentlich ganz nett, das ist ja das Jugendwort des letzten Jahres, glaube ich, geworden.

Das heißt natürlich umgangssprachlich die Ausstrahlung einer Person, die Aura ist ja die Göttin der Morgenbrise und das ist quasi das, was dem 1.

FC die ausstrahlung und die ist nicht richtig greifbar.

Aber man kann sie mit diesen vielen einzelnen Episoden und Elementen, die in dem Film vorhanden sind und die diesen Film ausmachen, kann man sie dann greifbar machen und auch erleben.

Nick Kaßner

Über diese Aura werden wir am Schluss unseres Gesprächs, glaube ich, nochmal ausführlicher sprechen.

Weil so richtig greifbar ist sie für mich nicht geworden, aber ich bin ja auch kein Klupperer.

Von daher fehlt mir da vielleicht der tägliche Bezug sozusagen zu dem Verein, um das so zu fühlen.

Würde mich aber interessieren, Bernd, wie geht man da ran?

Also wie gesagt, wir haben sechs Leute, die sich da hingesetzt haben bei diesem Film und sich wahrscheinlich überlegt haben, so ein Konzept überlegt haben mit Zettel und Stift und dann, wie fangen wir an, wie machen wir was?

Also wie seid ihr in die Planung gegangen für diesen Film?

Bernd Siegler

Also wir sind nicht mit Zettel und Stift in eine große Sitzung oder in eine mehr welche in die Sitzung gegangen und haben dann ein Drehbuch erarbeitet und haben uns dann an diesem Drehbuch abgearbeitet, sondern wir sind quasi Work in Progress war das.

Es gab viele Sitzungen, es gab erste Interviews, wo klar war, die Person, die brauchen wir als Zeitsorge für eine bestimmte Epoche oder ein bestimmtes Spiel, ein bestimmtes Ereignis, das die Geschichte des 1.

FC Nürnberg prägt.

und es war klar, dass wir dann auch von der Fanseite verschiedene Vertreter einholen, aber das war quasi ein langer Prozess, der dann am Ende dazu geführt hat, dass wir 26 Interviews, lange Interviews haben mit Trainern, Funktionären, Spielern, Fans des 1.

FC Nürnberg, haben wir 26 Interviews und wir hatten 25 Geschichten, die eben in Gedichtform, in Liedform oder auch in Erzählungen ablaufen.

Die auch nicht nur die große Geschichte, also die großen Erfolge oder die großen Misserfolge behandelt, sondern auch die kleinen Geschichten, die quasi diesen 1.

FC Nürnberg so lebens- und liebenswert machen.

Und das war dann die große Herausforderung.

Also wir haben das abgearbeitet, diese Interviews, wo klar war, die Person muss da rein.

Und die Geschichten, wo klar war, die Episode muss da vorhanden sein.

Und dann hatten wir am Schluss, kann vielleicht der Christian besser sagen, wie viel Stunden Material.

und dann ging es eigentlich erst richtig los, wie setzen wir das Material zusammen.

Das hat dann hauptsächlich der Christian im Schnitt gemacht, schon unterstützt von uns, aber es war letztendlich sein Händchen, dass dann diese vielen Einzelteile zu einem, finde ich, sehr stimmigen Gesamtteil gemacht haben.

Christian Mössner

Ich glaube, du hast auch mal gesagt, Bernd, und das ist, denke ich, absolut richtig, dass diese Montage dieser Einzelteile nur ein Weg ist, das zu montieren.

Also es gäbe sicherlich unterschiedliche Wege, diese Sachen zu montieren und wir haben uns da schon, auch wenn das für jemanden, der jetzt eher leichte Kost bei dem Film erwartet, vielleicht ein bisschen holprig kommt, Wenn man mal ein bisschen in die Tiefe guckt, sind da schon Verbindungen.

Also wir gehen halt von dem Hauptmann Köhl, der Torwart ist, oder von einer Trainerentlassung geht es zu einem Stürmer.

Also es sind schon Verbindungen zwischen den einzelnen Teilen.

Also zum Beispiel, als Günter Koch vom Abstieg 1999 spricht, sieht man am Ende, wie Andi Köpke vom Platz geht.

Und dann kommt jetzt als nächstes bei uns an die Köpke, wie er spricht.

Also solche Verbindungen, was ich jetzt vorher gesagt habe, war ein bisschen wirr, aber solche Verbindungen haben wir schon versucht hinzubekommen.

Oder dass wir von einem Schorsch Friedl, der in den 30er Jahren als Schalke schräg für den FC Nürnberg viele Tore geschossen hat, kommt als nächstes danach, nach dieser Geschichte, kommt in dem Interviewpart Marek Minthal.

Also das heißt, es ist auch Stürmer und Stürmer.

Also so haben wir schon versucht, ein bisschen Kitt zwischen diese Sachen zu bekommen, aber wie gesagt, es ist nur eine Möglichkeit, das zu montieren und es gäbe sicherlich unterschiedliche, ganz viele Möglichkeiten, das zusammenzusetzen und ich will nicht sagen, dass die eine jetzt von uns die.

Die richtige ist und es gäbe keine anderen Möglichkeiten.

Ich kann mich erinnern, dass auch du, Bernd, da häufig im Schnittstudio warst und wir zusammen diese Kärtchen an die Tür geklebt haben.

Da waren wir dann schon eher klassisch bei, ich habe da damals, also kleine Anekdote, ich habe mir so ein Programm gekauft, wo man so mit Karteikatten das auf dem Rechner machen kann und habe das irgendwie zwei Stunden lang versucht und dann habe ich das so einen Scheiß und habe mir einfach ganz normale Karteikarten gekauft und habe die mit Bostik an die Tür geklebt.

Und so haben wir dann da eben versucht, Blöcke zusammenzuführen und einen Überblick zu bekommen, zum Beispiel die Musikteile auch ein bisschen über die 127 Minuten zu verteilen, dass man sagt, hey, es kommt so nach einer Dreiviertelstunde der erste Musikteil, nach eineinhalb Stunden der zweite Musikteil und gegen Ende dann der dritte, um hier ein bisschen drauf zu achten, dass die Leute nicht gänzlich überfahren werden, weil letztendlich haben wir schon ganz viel Talking Heads, also sprechende Köpfe.

Das ist schon natürlich ganz dominant, was dann auch diese dokumentarischen Teile halt vor allen Dingen sind, dass Menschen was erzählen.

Mir ist gerade noch was voll Schönes eingefallen, das wollte ich noch loswerden, weil da fühlt man sich als Nürnberger so gut, gerade noch über diesen schlafenden Riesen nachgedacht.

Das ist mir bei Instagram neulich über den Weg gelaufen, auf irgendeinem internationalen Fußball-Account, ich habe es dann auf dem eigenen Instagram sofort geteilt, hat irgendeine Agentur, ich sage jetzt mal Agentur, weiß ich nicht genau, was es ist, sie haben angeblich 15 Kriterien hergenommen und haben die 200 bedeutendsten Fußballvereine der Welt in eine Reihenfolge gebracht.

Kriterien waren nationale Titel, internationale Titel, internationale Spiele.

Mitgliederzahlen, Dauerkarten, Fanpower, also 15 Kriterien angeblich.

Ich weiß jetzt nicht, wie die gewichtet waren, aber in diesen 15 Kriterien 200 wichtigsten Vereine der Welt.

Ist der 1.

FC Nürnberg in den Top 110 und ist innerhalb Deutschlands Platz 6.

Und insgesamt sind auch, glaube ich, nur 8 oder 9 Vereine überhaupt in den Top 200 aus Deutschland.

Und sowas geht ja natürlich als Fan, es geht runter wie Öl.

Du siehst es und du denkst dir, ja, Leverkusen, was wollten wir?

Und Stuttgart, weil hier mal Platz 140, da gibt es noch einiges nach oben gut zu machen.

Das zeigt aber vielleicht dann trotzdem mit einer gewissen Objektivität, dass in der Summe der Vereinshistorie dieser Vereins schon noch bedeutend ist.

Wenn man jetzt auf die letzten zehn Jahre blickt, ist das natürlich nicht so.

Da ist man ein bisschen die graue Maus der zweiten Liga geworden und man muss sich da wieder rauswühlen.

Aber das ist ja auch das Schöne am Fußball, weil dass wir unsere Identität nicht nur aus unserer Fanzeit holen, sondern wir versuchen ja, die Historie mitzuleben.

Und das macht uns beim 1.

FC Nürnberg natürlich schön.

Und deswegen ist funktioniert, finde ich, auch so ein Historienfilm beim 1.

FC Nürnberg super.

Weil der FC Nürnberg eine schöne Anzahl an Titeln hat und eine schöne Anzahl an Geschichten.

Ich weiß das aus euren DDR-Dreier-Trilogie, habe ich gelernt, dass der Ostfußball die besseren Geschichten hat als der Westfußball.

Ganz so sehe ich es nicht, aber ich habe viele tolle Geschichten aus dem Ostfußball gehört.

Aber der 1.

FC Nürnberg hat eben auch tolle Geschichten.

Das sind so viele Dinge, die auch gerade bis zum zweiten Weltkrieg gehen, die vielleicht auch ein wenig Mythos und Legende sind, wo man nicht so genau weiß, gab es jetzt bei dem Ofenloch in der Kabine beim Finale 1920, 20 oder 21?

21, gab es dort nicht, gab es wirklich das Ofenloch.

Ist das richtig, 21, Bernd?

Bernd Siegler

1920 gegen Fürth.

Christian Mössner

Mann, genau.

Bernd Siegler

Das gab es dieses Ofenloch.

Christian Mössner

Gab es es wirklich?

Nick Kaßner

Ausgleiche gegen Fürth, das musst du doch wissen.

Christian Mössner

Ja, also dass es gegen Fürth war, das wusste ich noch.

Aber ob es jetzt 20 oder 21 war, wusste ich jetzt nicht.

Ich glaube, es war in Frankfurt, wenigstens das stimmt.

Bernd Siegler

Der Warnia-Platz in Frankfurt, genau.

Und es gab den ersten Sonderzug in der Geschichte des deutschen Fußballs.

Christian Mössner

Und dort hat sozusagen ein Spieler vom Klub, hat durch ein Ofenloch in die Kabine der gegnerischen Mannschaft geguckt, hat dort die Förder gesehen und berichtete seinen Kameraden dann von sozusagen, schau mal an, die haben jetzt schon die Hosen voll.

Und ob das jetzt Wahrheit ist oder nicht, das sei mal dahingestellt.

Das ist auf jeden Fall eine ziemlich gute Geschichte.

Und eine Geschichte, die sich sozusagen bis heute erhalten hat.

Also über 100 Jahre, nee, nicht 100 Jahre, sondern doch 100 Jahre danach.

Nick Kaßner

Das war übrigens Uwe Kade, den du da zitiert hast mit diesem Spruch.

Der Westen hat die vielen Geschichten, der Osten hat die besseren Geschichten.

Bernd, frage an dich, der Klub, er ist glaube ich, auch wenn Christian ja so ein bisschen sagt, Ja, er hat den Klanz ein bisschen verloren aktuell als Graue Maus der zweiten Liga.

In meiner Wahrnehmung ist der 1.

FC Nürnberg dann eben auch immer noch ein großer Verein.

Wie seid ihr rangegangen, wenn ihr sagt, wir wollen es nicht chronologisch machen, muss man sich ja trotzdem überlegen, welche Punkte nehmen wir auf, woran erzählen wir was?

Gerade wenn ihr euch als Stichwort die Aura genommen habt.

Also wie seid ihr da rangegangen, so gedanklich?

Oder habt ihr euch überlegt, welche Zeitzeugen haben wir?

Was für Geschichten können wir mit denen erzählen oder was waren so die Gedanken, die ihr hattet bei dem Erstellen sozusagen des Konzepts?

Bernd Siegler

Des nicht vorhandenen Konzepts.

Nick Kaßner

Ich kann mir das nicht vorstellen.

Bernd Siegler

Ich konnte mir das bis dahin auch nicht vorstellen, aber es funktioniert eigentlich ganz gut.

Es gibt natürlich gewisse Zeitzeugen, die man nehmen muss, also ehemalige Meisterspieler oder ehemalige Trainer, die Geschichte geschrieben haben oder aus der Fanszene, die Besonderes erlebt und realisiert haben.

Die gibt es.

Da hätte es natürlich auch andere gegeben, aber ich glaube, da haben wir eine ganz gute Auswahl getroffen.

Das gibt er natürlich unter den vielen Erfolgs- und Misserfolgsgeschichten, also 13 Titel, hat der Christian schon gesagt, der knappste Abstieg aller Zeiten, in den 20er Jahren 104 Spiele hintereinander unbesiegt.

94 in der ganzen Saison ohne einen Auswärtspunkt und dann abgestiegen.

Das ist alles der Klub.

Also positive Rekorde, negative Rekorde.

Und da gibt es viele Anknüpfungspunkte, auch der Hauptmann Köhl, den der Christian genannt hat, Torwart der 30er und 40er Jahre, der dann in dem Zweiten Weltkrieg eine Armverletzung erlitten hat und sich dann geweigert hat, dem Arm abnehmen zu lassen, weil er wollte ja noch als Torhüter weiterspielen und er stirbt dann an einer Blutvergiftung.

Also das sind Geschichten, die muss man einfach bringen und da gab es relativ schnell auch eine Einigkeit, welche Geschichten das sind und über die Zeitzeugung gab es auch relativ schnell Einigkeit.

Den einen oder anderen haben wir tatsächlich vergessen, jetzt kann man es ja sagen, hätte man mit reinnehmen müssen, aber die 26, die wir haben, sind gut.

Die haben wir dann auch zu Hause in Ihrem Wohnzimmer interviewt, wo Sie sich am wohlsten fühlen und das merkt man, glaube ich, auch den Interviews an.

Durch eine spezielle Spiegeltechnik schauen wir auch den Betrachter genau ins Auge.

Also das heißt, das ist eine Auge-zu-Auge-Unterhaltung und das ist eine ganz spannende Geschichte.

Und so hat sich das praktisch relativ schnell ergeben, wen wir als Zeitzeugen nehmen, wen wir als Fan nehmen, wen wir als Funktionär nehmen und die Geschichten sind eigentlich auch relativ.

Klar herauszukristallisieren aus der vielfältigen Geschichte des 1.

FC Nürnberg.

Das ist vielleicht ein bisschen unbefriedigend, aber genauer kann ich es gar nicht sagen.

Wie gesagt, diese Interviewpartner waren relativ schnell klar und es war auch relativ schnell klar, dass wir die nicht nur jeweils zu einer im speziellen Spiel, keine Ahnung, Halbfinale Europapokal 1962 gegen Atletico Madrid interviewen, sondern wir nutzen die Chance, die quasi allumfassend zu ihrer Klubzeit zu interviewen und dann haben wir natürlich auch dadurch verschiedene andere kleinere Geschichten erschlossen.

Und so hat sich das in einem langen Prozess von zwei, zweieinhalb Jahren ergeben.

Und das, was dann rausgekommen ist, ist dann wirklich, finde ich, das, was den ersten FC Nürnberg letztendlich ausmacht.

Christian Mössner

Also um das nochmal zu sagen, wir haben praktisch die Interviews, da haben wir uns relativ schnell drauf geeinigt, hey, das sind die Personen, irgendwie eben in einer Mischung, wie man sagte, aus Funktionären, ehemaligen Funktionären, Fans, Zeitzeugen, die noch leben.

Und dann haben wir uns diese 25 historischen Momente, also ich weiß jetzt gar nicht mehr, wieso es eigentlich 26 Interviews sind.

Ursprünglich waren wir geplant 25 Interviews und 25 Geschichten.

Es war dann praktisch auch mal so der Arbeitstitel.

wir machen einen Film, der heißt Ein Porträt in 25 Geschichten und wir wollten dann mal so ein Begleitheft machen, das sollte heißen Ein Porträt oder eine Geschichte in 25 Porträts.

Also einmal ein Porträt in 25 Geschichten, einmal eine Geschichte in 25 Porträts.

Das war so dieses Spiel 25 Personen, 25 Geschichten.

Und wir haben beides schon schnell gefunden, wo wir, glaube ich, am längsten dann auch in größeren Runden unter uns sechs.

Gebrainstormt haben, war, wie setzen wir diese Geschichten um.

Jetzt hast du so eine Geschichte wie die von dem Hauptmann Köhl als Beispiel, was der Bernd erzählt hat und jetzt sitzt du da und denkst dir, okay, was gibt es in Nürnberg?

Du guckst nach.

Es gibt der Zweiter Weltkrieg im Lazarett im Osten.

Dann gibt es ein Museum von einem Rotkreuz-Museum.

Schaust du die an, passt aber alles nicht.

Alles nicht so richtig, weil dann denkst du, Wie setzt du das denn um?

Was kannst du da machen?

Was kann man filmen, was in unserem trotzdem bescheidenen Budgetmitteln möglich ist?

Und was klappt eben nicht?

Und letztendlich haben wir uns eben bei der einen oder anderen Geschichte dann eben, wie jetzt bei mir Hauptmann Köhl, das ist ein Gedicht und ich finde, das ist eines der gelungensten Gedichte, muss ich sagen.

Und das ist jetzt halt dann eben von der Kathrin Müller-Hohenstein vorgetragen und es ist einfach vor Schwarz und es ist unterlegt mit so Kriegs- und Kriegs- Tönen, kriegsdrohenden, bedrohlichen Sounds.

Und ich finde, es funktioniert super.

Weil das war dann irgendwann so, dass wir gesagt haben, es soll auch nichts von diesem Gedicht ablenken.

Das Gedicht ist gut.

Sie trägt es hervorragend vor, weil sie natürlich eine bekannte Sportmoderatorin ist, die das kann.

Es ist auch wichtig, dass die Leute, die das vortragen, dass die was vortragen können.

Ein Gedicht, teilweise auch mit komplizierteren Reimen.

Ich weiß noch, dass der Oberbürgermeister, der ehemalige aus Nürnberg, Uli Mahli, der hatte den kompliziertesten Reim irgendwie, aber er hat es einfach fantastisch vorgetragen.

Und das ist sehr wichtig.

Und dann sagst du dir auch, dann lass es wirken.

Dann versuch jetzt hier nicht Klamauk zu machen, indem du jetzt während Kathrin Müller-Hohenstein vom Lazarett spricht, dass du jetzt da Bilder zeigst von irgendwelchen alten Sanitätsgeräten und Spritzen, die es in diesem Museum schon gegeben hätte.

Lenkt am Ende alles ab.

Wir haben gesagt, lass es uns klassisch machen.

Lass es uns wirken lassen.

Lass uns jegliche Effekthascherei so klein wie möglich halten.

Deswegen gibt es diese Gedichte oder auch ein paar kleine Szenen, die von der LED-Wand sind und die wirken alle so ein bisschen wie Theater, weil wir sagten, das passt und das, was die Leute sagen, der Inhalt ist wichtiger, als wir müssen ihn nicht aufhübschen.

Es kann auch im Kopf stattfinden und unser Bild soll nur sozusagen den Text unterstützen.

Ein bisschen aus der Not geboren, weil wenn ich unendlich Geld hätte, dann hätte ich die Geschichte vom Köln nachgedreht.

Und es hätte auch Spaß gemacht, das dramatisch nachzudrehen.

Aber das ist halt so weit neben dem eigenen Budget, dass es nicht geht.

Bernd Siegler

Ja, aber ich glaube, von der Wirkung her war es so besser.

Also wirklich ohne Effekthascherei, finde ich, kommt es sehr gut rüber.

Vielleicht noch zu den 25 Geschichten.

Wir haben 26 Porträts gemacht, da kam ja der Zenger dann am Schluss noch dazu.

Dann waren es 26.

Wir hätten auch 26 Geschichten machen können, nämlich eine wesentliche Geschichte von der Geschichte des 1.

FC Nürnberg fehlt natürlich.

Das sind diese endlosen Endspiele in 1922, wo wir quasi sechs Stunden lang gespielt haben und es wurde dann kein Meister ermittelt.

und es war dann ein Streit, ob denn jetzt der HSV oder der 1.

FC Nürnberg Meister werden kann in diesem Jahr.

Und der DFB hat dann mehrfach Sitzungen gemacht, Krisensitzungen, DFB-Bundesparteitage gemacht und so weiter.

Und das ist eine ganz spannende Geschichte, diese endlosen Endspiele gegen den Hamburger SV, die haben wir jetzt zum Beispiel nach langen Diskussionen eingelassen, weil wir waren uns dann schon klar, dass der Film auf jeden Fall über zwei Stunden Länge hat.

Dann wollten wir ihn noch auf genau 125 Minuten bringen, 125 Jahre Klub in 125 Minuten.

Das haben wir auch um zwei Minuten verpasst, also wir waren dann schon an der Grenze anbelangt.

Deswegen sind auch einige wichtige Geschichten, die eigentlich drin sind.

Sein müssten, sind dann nicht enthalten, aber dafür sind andere Geschichten drin, die kleine Geschichten sind wie die von Köhl und die sehr schön umgesetzt sind.

Nick Kaßner

Bevor ich jetzt meine Frage loswerde und die HörerInnen mal mitnehme auf dem Weg, den ich auch dabei gegangen bin bei diesem Film, müsste vielleicht mal jemand von euch die Geschichte des Herrn Köhl mal aufklären, über den wir die ganze Zeit sprechen?

Bernd Siegler

Der Schorsch Kühl war der Meister-Torwart in den 30er Jahren vom 1.

FC Nürnberg, also 35 Pokalsieger, 36 Meister, 39 Pokalsieger.

Er war ein Torwart, der den Spitznamen Hauptmann verpasst hat, weil der Hauptmann Kühl war derjenige, der mit einer Junkers in Ost-West Richtung zum ersten Mal über den Atlantik geflogen ist.

Und da der Schorsch Kühl als Torwart so schön durch die Luft geflogen ist, wie Hauptmann Kühl mit seiner Junkers, hat man ihn quasi den Spitznamen Hauptmann verpasst.

Und da kam der zweite Weltkrieg, da war dann Schorsch Kühl an der Ostfront, ist dann verletzt worden, kam dann in ein Lazarett mit einem Armdurchschuss und es war klar, also die einzige Chance besteht nur, damit er überleben kann in der Amputation.

Und er hat es abgelehnt, weil er doch gedacht hat, wenn er wieder gesund wird, Da braucht er den Arm auf jeden Fall als Torwart.

Er hat sich geweigert, den Arm abnehmen zu lassen und ist dann an einer Blutvergiftung gestorben.

Das ist diese Geschichte von dem Georges Köhlen.

Das finde ich ist eine ganz eindrückliche und besondere Geschichte.

Und die haben wir dann versucht, so umzusetzen, wie der Christian erzählt hat.

Nick Kaßner

Und ich finde, das hat Kathrin Müller-Hohenstein auch unfassbar gut gemacht.

Also das ist schon ein beeindruckender Moment in diesem Film.

Ich hätte eine Frage.

Und deswegen, jetzt nehme ich die HörerInnen mal mit.

Wir haben jetzt schon ein bisschen was über diesen Film gesprochen.

Hier sind jetzt schon einige Namen getroppt worden.

Jetzt könnte man da sitzen, genauso wie ich, und sich denken, okay, hier steht ja auch drauf, im Auftrag des 1.

FC Nürnberg, das heißt, die haben ja alle Türen und Tore geöffnet bekommen, weil haben ja dann, wenn der Verein anklingelt bei irgendwelchen Protagonisten und sagt, wir machen einen Film, stehst du zur Verfügung, dann sagen die Leute natürlich ja.

Wie ich gelernt habe, ist der erste FC Nürnberg bei diesem Film gar nicht so ganz entscheidend gewesen, Christian.

Vielleicht kannst du mal ein bisschen was zu dem erzählen, was sozusagen eure Möglichkeiten waren, als ihr diesen Film angefangen habt zu starten?

Christian Mössner

Ja, kann ich gerne.

Also wir haben zunächst mal so ein Verhältnis zum 1.

FC Nürnberg wirklich hervorragend.

Es ist tatsächlich sehr, sehr gut und ich muss auch mal vorweg schicken, dass ich da mal sage, was auch der 1.

FC Nürnberg bei der Premiere im Gini-Titta geleistet hat und das Team um dem Hannes Ort und Katharina Fritsch herum war herausragend und auch was der 1.

FC Nürnberg für uns jetzt macht, wie er den Film auch pusht und weiterhin im Online verkauft.

hilft uns sehr.

Wenn man aber zu dem Anfang zurückgeht, dann ist es so, dass wir auf den 1.

Hälfte Nürnberg schon zeitig zugegangen sind und haben gesagt.

Hör zu, wir machen das, wir haben da voll Bock drauf.

Und der Klub hat gesagt, ey, das ist natürlich super, wenn ihr da Lust drauf habt.

Letztendlich waren damals aber die Mittel zu knapp, als das der Klub gesagt hätte, wisst ihr was, wir finanzieren diesen Film.

Da haben sie gefragt, wie sieht es denn mit Finanzierung aus?

Und da haben wir gesagt, zunächst mal waren wir da auch noch in der Phase, wo wir einfach Interviews gedreht haben.

Und jetzt haben wir in dem Sechs-Mann-Team drei Leute, die aus der Kamera-Ecke kommen, die eigenes Equipment haben, die eigenes Licht haben.

Und dann haben wir drei Leute, die aus der redaktionellen Autoren-Regie-Ecke kommen, die die Interviews führen können.

Da war also noch nicht der Bedarf nach Geld da.

Wir haben einfach mal gesagt, hey, das bringt uns jetzt ja auch nichts, dass wir jetzt dann da zu einem Meisterspieler fahren, Interview, filmen und dann schreibe ich irgendwie an den FC Nürnberg zweieinhalbtausend Euro Rechnung.

Das ist ja auch beknackt.

Deswegen haben wir gesagt, okay, wir machen das erst mal selbst.

Und der FC Nürnberg hat von Anfang an aber gesagt.

Wir stehen da voll dahinter.

Ihr könnt das machen und wir geben euch, und das ist letztendlich, denke ich, das ist dein Name, Bernd.

Meiner war es damals wahrscheinlich nicht, weil ich halt trotzdem auch aus dieser Ultras-Ecke komme und natürlich ist trotz guten Verhältnissen da auch immer ein gewisses suspektes Denken und Sehen auf diese Menschen.

aber mit Bernd als Arrivar des 1.

FC Nürnberg, mit dem Namen und der Vita, was du an Populationen und Recherchearbeit für den Klub gemacht hast und immer noch machst, hat der Klub halt gesagt, ey, wir vertrauen euch redaktionell.

Ihr könnt machen, was ihr wollt.

Und sie haben auch gesagt, wenn ihr möchtet, wenn wir helfen können, dann helfen wir.

Und das ist dann schon das, was du, Nick, gesagt hast, dass Tür und Tor aufgeht.

Und das muss ich jetzt letztendlich, kann ich das auch nur bestätigen.

Also wir haben ein, zwei, drei Locations angefragt und da weiß ich, die würden nicht aufgehen, wenn du nicht das Zauberwort erst in Nürnberg sagst.

Und ich habe das ehrlich gesagt gar nicht so glauben können, aber es ist tatsächlich so und ich kenne mich jetzt in Locations hier in der Region wirklich gut aus und ich weiß, dass das ein oder andere schwer bis unmöglich ist und dass vor allen Dingen dann trotzdem auch immer große Geldforderungen für Locations da sind.

Aber hier und da hat es gereicht, wenn du sagst, hey, das ist für einen Klub und das ist für einen 125-Jahre-Film.

Wow, super.

Kam dann von den meisten.

Und da sind schon Türen und Tore aufgegangen, ganz klar.

Und das war letztendlich das größte Entgegenkommen, dass der Klub hier und da geholfen hat.

Uns auch mit den Leuten, die wir als Protagonisten wollten, ob es jetzt Vorstand ist oder Aufsichtsratsvorsitzende, das war nie ein Thema.

Es waren kurze Dienstwege.

Und es hat immer geheißen, ey, wir helfen, wo wir helfen können.

Und umgekehrt war es dafür so, dass wir halt gesagt haben, okay, dann machen wir den Film.

Irgendwann sind wir schon an den Punkt gekommen, wo wir nach den Interviews, in der Umsetzung der Geschichten, wo auch ein bisschen finanzieller Input nötig war, den wir aber aus unserem Team heraus leisten konnten und wir haben das nie als Armut verstanden, muss ich auch sagen.

Wir haben das eher so als kreative Chance gesehen und Bernd, du bist jetzt der Meinung, dass das sogar besser ist in der einen oder anderen Stelle.

Ich hätte das ein oder andere vielleicht doch größer umgesetzt, lieber, aber das ging dann nicht.

Aber wir sind dann auch nicht mehr zum Club gegangen und haben gesagt, können wir jetzt nochmal finanziell einsteigen.

Das haben wir nie gemacht, weil wir zu dem, was wir am Anfang gesagt haben, irgendwie gestanden haben.

Und umgekehrt ist es so, dass uns der Club dafür in der Vermarktung des Films hilft und auch einen sehr, sehr fairen Deal.

Zum Beispiel für verkaufte Einheiten.

Also wir haben das als Mediabook veröffentlicht.

Das ist so ein Medienbuch.

Da ist vorne die DVD, hinten die Blu-ray drin und in der Mitte sind die ganzen Texte.

Weil viele der Texte, muss ich auch mal sagen, gerade wenn sie gesungen sind nach anderthalb Stunden, Vielleicht ist der Zuschauer nicht immer zu 150 Prozent aufmerksam und versteht vielleicht das eine oder andere dann auch nicht, wenn es jetzt gerade gesungen ist.

Deswegen war es uns wichtig, dass das in dem Mediapunkt nochmal drin ist zum Nachlesen.

Und da hat uns der Verein Bier das verkauft und in den Marschen, die wir bekommen von den Verkäufen, das ist schon traumhaft.

Insofern ist das alles gut und im Auftrag des 1.

FC Nürnberg steht dort, und da geht es auch ein bisschen um Rechte.

Das kann man hier auch ehrlich sagen, es geht da um rechte Klärungen.

Für Aufnahmen hier, da und dort und deswegen steht es vorne drin.

Und es ehrt uns auch, das im Auftrag des 1.

FC Nürnberg gemacht zu haben.

Also ich sehe das überhaupt nicht als Makel an dem Film.

Man könnte natürlich jetzt meinen, es ist deswegen kein unabhängiger, kreativer Eigenintellekt in diesem Projekt, sondern das hat der Club bezahlt und es ist mehr oder weniger eine gute Werbung.

Nee, das ist es nicht.

Also das ist inhaltlich völlig eigenständig und es steht im Auftrag des 1.

FC Nürnberg, weil es auch von Anfang an klar war, das soll der offizielle Film werden.

Und der Klub hat uns beauftragt, den zu machen und hat uns da eben auch vertraut, inhaltlich das zu machen.

Und nebenbei ist der Satz auch wichtig für diese rechte Klärung, wie gesagt.

Bernd Siegler

Also vielleicht auch noch ein bisschen ergänzend.

Das war jetzt schon ein bisschen beschönigend, aber es macht ja nichts.

Da muss ich richtigstellen, dass ich nicht der Archivar des 1.

FC Lundberg bin.

Das sagt man immer so.

Aber der Glück hat kein richtiges Archiv, deswegen bin ich auch nicht der Archivar.

Ich denke, man muss schon sagen, dass der Satz im Auftrag des 1.

FC Nürnberg eine urheberrechtliche Geschichte ist, weil man dann die Bilder der DFL nutzen kann.

Die Vereine können die Bilder nutzen, wenn es jemand anderes nutzt, dann müssen halt dann Gelder bezahlt werden.

Der 1.

FC Nürnberg war glaube ich am Anfang, wenn ich das richtig sehe, einschätze, schon auch ein bisschen misstrauisch, hängt natürlich auch ein Stück weit an den handelnden Personen bei dem Film, die haben ja alle ihre Geschichte und macht uns aber dann schon alle Freiheiten gelassen und je näher der Premiere-Termin herangerückt wird, desto gespannter war man beim ersten FCN wie ein Flitzebogen, was das jetzt für ein Film ist, weil die hatten zwischendurch ja, weil die hatten den ganzen Prozess über keine Ahnung, was da passiert.

Und es war dann klar, es steht drauf im Auftrag des ersten FCN.

Also hatten wir in einem kleinen Kino in Casablanca in Nürnberg.

Hatten wir eine Vorstellung gemacht, wo dann die Vorstände und Aufsichtsräte da waren.

Und das war dann schon das Knistern im Saal zu spüren, bevor der Film anfing, weil die wussten überhaupt null, was sie erwartet.

Und das war dann eigentlich eine ganz schöne Reaktion, dass die halt schon begeistert waren und dass dann klar war, dass die Vermarktung des Films natürlich unterstützt vom 1.

FCN läuft und sie haben uns zwischendrin schon die Locations verschafft.

Sie haben uns natürlich den ein oder anderen Draht zu einem Zeitzeugen gegeben, der dann gesagt hat, wenn der 1.

FCN das will, dann mache ich da mit.

Aber der Film ist ein völlig, sage ich jetzt mal völlig unabhängiger Film, unabhängig vom 1.

FC Nürnberg entstanden.

Und der 1.

FC Nürnberg ist aber hoch zufrieden mit dem, was herausgekommen ist.

Nick Kaßner

Christian, wie muss ich mir das jetzt in dem Kino vorstellen?

Habt ihr dann alle da gesessen, die für diesen Film zuständig waren?

Habt dann beobachtet, wie die einzelnen Protagonisten des Vereins so reagieren?

Ob sie lächeln, ob sie sich mal ein Tränchen wegwischen oder, keine Ahnung, irgendwie ein bisschen skeptisch reinschauen?

Christian Mössner

Ja, ich weiß noch selbst, dass wir am Tag vor dieser Vereinspremiere, 1 Premiere, wo sozusagen die, Teile aus des Vorstands und des Aufsichtsrats und des mittleren Managements, so nenne ich es mal, sich den Film dort angeguckt haben.

Teile am Tag vorher haben wir das oder ich glaube es war ja am Freitag und es war am Montag.

Freitag haben wir selbst den erstmal unserer Master sozusagen ins Kino gebracht und angeguckt und du bist ja selbst am ersten Moment wirklich geblättet.

Wenn du das erste Mal dann dieses Kind, was du sozusagen da seit längerer Zeit betreust und gerade am Ende dann im Schnitt auch sehr intensiv betreust und bei mir kam noch eine Krankheit hinzu, dass ich eigentlich dachte, ich schneide es in Ruhe in drei Monaten und dann war ich aber drei Wochen davon im Krankenhaus und das wurde am Ende dann schon ein bisschen hektisch.

Aber wenn du dieses Baby dann sozusagen zur Welt gebracht hast, dann bist du erst einmal auch per se schon, versprühst du ein inneres Glücksgefühl.

Und ich weiß, dass ich vor dem Montag, wenn es ein Montag war, ich glaube es war ein Montag, wo der Verein es angeguckt hat, ich hatte keine Angst davor.

Ich war überzeugt davon, dass das was Tolles ist und dass ihnen das gefällt.

Und er war zu dem Zeitpunkt, das muss man jetzt auch schon mal sagen, er war zu dem Zeitpunkt, war das Master auch schon abgegeben beim Presswerk, weil wir hinten raus eben so knapp waren, weil es sich alles ein bisschen verzögert hat, dass das Presswerk gesagt hat, wenn ihr den zur Premiere am 30.

April haben wollt, dann müsst ihr da und da abgeben.

und der Besichtigungstermin mit dem Verein, der ist mal nach hinten geschoben worden und dadurch gab es überhaupt keine andere Möglichkeit mehr.

Also Änderungen wären sozusagen auch nicht mehr möglich gewesen, aber wir waren auch sehr überzeugt davon, dass das passt, weil man spürt ja schon, an was sollte sich der Verein jetzt dort aufregen.

Also ich wüsste bis heute nicht, was ihnen denn nicht passen könnte, Weil dort sind ja jetzt nicht in keine kritischen Themen, sondern es ist alles Historie des ersten FC Nürnberg.

Aber natürlich war das in dem Moment schon eine Befreiung, dass man das Gefühl hatte, ja, sie finden es auch wirklich super.

Und ich muss noch eine Geschichte kurz erzählen.

Wir hatten da noch eine Pressevorführung.

Die war dann im Sine Sitta in Nürnberg.

Die war in so einem Deluxe-Kino.

Und da waren dann so 10, 12 Pressevertreter da und haben sich den Film angeguckt.

Und da waren die Reaktionen super verhalten.

Und da weiß ich noch, dass Bernd und ich hinterher draußen saßen.

Jeder hat so ein Statement für den Bayerischen Rundfunk gegeben.

Aber wir haben uns ehrlich gedacht, ui.

Ui, vielleicht empfinden die es doch anders wie wir.

Weil das war so abgeklärt.

Das war so, du bist halt so überzeugt und bist wie so ein Kleinkind, was sagt, und?

Ist doch schön, oder?

Gefällt es euch auch so gut wie mir?

Und da kam halt nichts.

Und für mich war dann die Premiere.

Und auf der Premiere habe ich einen Anruf bekommen, vorher von der wichtigsten Zeitung in Nürnberg.

Und der hat gesagt, dass der Bericht morgen sehr, sehr positiv über den Film sein wird.

Und da war ich im totalen Glück danach, muss ich sagen, weil da wusste ich das erste Mal, hey, nicht nur wir sehen es so, weil du bist da natürlich auch betriebsblind, das muss man ganz klar sagen, du machst monatelang wochenlang, schaust du das an, und diese Betriebsblindheit hat sich jetzt.

Gelichtet, ich muss sagen wenn ich jetzt nochmal einen Monat rangehen könnte, ich glaube wir könnten noch etliches den Film besser machen und auch etliches kürzen in dem Film.

Aber damals war ich völlig überzeugt, besser geht's nicht, so ist es.

Wir haben jetzt über den Berg gezogen und jetzt raus damit.

Und ich war super erleichtert, als die Kritiken zunächst mal gut waren und ich war noch viel, viel, viel erleichterter, als dann die Clubfans selbst mit ihren Kritiken kamen.

Und das hat mich komplett übermannt, was da an positiven Feedback kam.

Und ich hab das dann, weiß ich, immerhin unsere, wir haben natürlich unter uns sechs so eine WhatsApp-Gruppe und ich habe da immer reingestellt, was Leute mir, weil ich jetzt denke ich der bin, der am meisten in dieser Fanszene vernetzt ist, was mir Leute geschrieben haben und das war wirklich, das hat viele wirklich gerührt.

Also viele haben gesagt, hey, das gab die Reaktion, ich muss da echt drüber nachdenken und andere, die gesagt haben, ich habe ein paar Tränen verdrückt und das ist natürlich, als Filmemacher willst du das, du willst touchen, Du willst die Leute berühren, weil du willst natürlich auch trotzdem bei allem auf und ab, du willst, dass die Leute stolz auf ihren Verein sind.

Stolz ist zwar ein schwieriges Wort, aber du willst, dass die Leute sich mit ihrem Verein identifizieren und dass sie sich darin sehen und dass sie sagen, ich kann ein Teil dessen sein.

Und das gelingt dir über Emotionen und das gelingt dir natürlich, wenn Menschen dann auch eine Träne verdrücken.

Und ich muss es auch selbst sagen, ich meine, ich bin nah am Wasser gebaut.

Ich bin jemand, der sich leicht irgendwie, also ich muss jetzt aktuell Ossi Osborn Nachrufe anschauen und ich hocke vorm Fernseher und verdrückte Träne.

Aber es geht mir heute noch so, wenn ich den Film sehe und ich habe ihn jetzt neulich in Österreich gesehen, weil die Schalker im Trainingslager dort gezeigt haben und ich war im Kino und es gab wieder eine Stelle, wo ich eine Träne verdrückt habe.

Und das finde ich schon geil, wenn er das leistet.

Und das leistet er anscheinend nicht nur für mich, sondern auch für andere Fans.

Nick Kaßner

Darf ich fragen, welche Stelle?

Christian Mössner

Also es ist für mich persönlich die Stelle, wo Carina, die, ich nenne sie immer die gute Seele, die Mutter dieser Kurve ist, die hat sich in den letzten 15 Jahren sehr um das soziale Engagement gekümmert.

Und es gibt dort eine Stelle, wo sie nur darüber erzählt, dass ein kleines Mädchen, was einen Hirntumor hatte, deren Vater ein Fahnenschwenker in Nürnberg ist.

Die hat eine Mütze gemalt für den Vorsänger, weil die von der Kurve aus finanziell unterstützt wurde, das Mädchen in ihren Erlebnissen, in den letzten, auf der Zielgerade ihres Lebens.

Und da erzählt sie davon, dass der Vater dann zum Blog ging und dort, da gibt es so eine Fahne, You Will Live Forever.

Das sind Bilder abgebildet von Verstorbenen und da hat er so seine Tochter geküsst.

Und das erzählt sie und wird dabei selbst emotionalisiert.

Und da kannst du als Fan dieses Vereins nicht umhin, zu sagen, hey, das Schicksal eines kleinen Mädchens, was aus dem Leben gerissen wurde, das ist einfach, das toucht dich und das ist schön, dass dich das toucht, weil das macht dich sensibel für das, was wichtig ist, was Fußball ist, weil Fußball für mich ist Fußballfreundschaft.

Und das ist für mich alles in diesem Spiel.

Darum geht's.

Es geht darum, an die zu denken, die es schwierig haben, eine Gemeinschaft zu pflegen, die auch die Augen aufmacht für die, die nicht so viel Glück in ihrem Leben haben und sich da gegenseitig ein bisschen beizustehen.

Das ist es, worum es mir geht, um so eine Community.

Das ist es gerade im Alter jetzt, da denken 20-Jährige anders drüber.

Aber ich sehe das heute so und das versuche ich zu leben.

Und das ist schön, wenn der Film da auch Raum lässt für diese Dinge.

Nick Kaßner

Bernd, überhaupt, ist das letzten Endes vielleicht die beste Entscheidung gewesen, dass er eben nicht diese Meisterschaft, nicht diese Titel in den Blickpunkt gestellt hat?

Denn spätestens nach der dritten Meisterschaft hatte man ja dann doch irgendwie eine gewisse Langeweile wahrscheinlich empfunden bei den Bildern.

Während das eben dieses, ja diese emotionalen Geschichten, die er ja letzten Endes erzählt, weil das ist ja letzten Endes so, ihr habt ja auch zum Beispiel dieses Kack-Tor, also dieses Nicht-Tor, wo der Ball ja neben das Tor geht und es trotzdem als Tor gilt, unfassbar.

Aber ja, zum Beispiel da drin als Geschichte oder Günther Koch, der ja die Stimme ist und mit seinem Wir melden uns vom Abgrund, was ja irgendwie gefühlt weltberühmt ist, also sprich diese emotionalen Momente dieses Films da reingepackt, war das letzten Endes, wie beurteilst du diese Entscheidung, die ihr damals da gefällt habt, zusammen?

Bernd Siegler

Naja, ich finde, das war die einzig richtige Entscheidung, also sich nicht von Titel zu Titel oder von Abstieg zu Abstieg, da haben wir ja auch etliche, vorzuhangend vom Jahr 1900 ins Jahr 2025.

Wie der Christian schon erzählt hat, Fußball ist ja eine hochemotionale Geschichte.

Mir fällt immer der Satz von dem Bill Schenkli, schottischer Fußballer und Trainer, ein.

Beim Fußball geht es nicht um Leben und Tod, die Sache ist viel ernster.

Und das stimmt natürlich, da hängt viel dran.

Und das kann man nur über so eine emotionale Zeitreise dann darstellen.

Und deswegen war es klar, dass wir einfach diese 13 Titel, die müssen natürlich benannt werden.

Aber es bekommt nicht jeder Titel eine Geschichte, sondern drei oder vier Titel werden zusammengefasst in einem Kirchweilied zum Beispiel.

Ich wollte noch etwas zu dieser Journalistenvorführung sagen, weil das fand ich schon, sowas habe ich eigentlich noch nie erlebt, aber das zweieinhalb Jahre lang an einem Film ist es in einem schönen Kino in Nürnberg eine Vorstellung für die Presse anberaumt.

127 Minuten sind um, das Licht geht an und es herrscht Schweigen.

Also es war ja nicht nur abgeklärt, sondern es hat Schweigen geherrscht und das Schweigen hielt an.

Und das war dann wirklich eine sehr strange Atmosphäre und da habe ich mir schon gedacht, oh, da habe ich mich jetzt total getäuscht und dann war der befreiende Moment für mich war eigentlich dann die, eigentliche Premiere im vollbesetzten größten Saal, im größten Kino vor Ort mit 540 Plätzen, wo wir uns dann vorher ein bisschen lustig gemacht haben, so nach dem Motto, was machen wir denn wenn der Abspann vorbei ist und dann hat ich oder jemand anders gesagt, die Standing Ovations Sonst werden die laufen, nach fünf Minuten gehen wir halt runter und die dauert nicht fünf Minuten, sondern mindestens zehn Minuten oder wenn nicht noch länger.

Und das war dann schon Wahnsinn, also mitzukriegen, dass der Film ankommt.

Manche Leute sagen, es ist ein bisschen kompliziert, aber unterm Strich kommt er sehr emotional rüber.

Jeder findet einen anderen Moment besonders berührend und das ist eigentlich das Spannende und Wichtige daran, Und dass es eine emotionale Zeitreise ist, die dann einfach diesen ersten FC Nürnberg erlebbar und spürbar lassen lässt.

Christian Mössner

Vielleicht auch ein bisschen so, also meine Hoffnung ist auch für den Film, dass der wächst mit der Zeit.

Ich glaube, das ist bei so...

Das wäre für mich das größte Kompliment, dass auch noch Leute in zehn Jahren die Club-Fan sind.

Und natürlich war uns das auch von Anfang an klar.

Du wirst mit so einem Film nicht den Fan des HSV dazu begeistern, diesen Film gut zu finden.

Du hast eine große Fangemeinschaft in Nürnberg und die hat per se mal Interesse an diesem Film.

Die hat aber per se Interesse an allen Medien und Filmen, die es im Kosmos des 1.

FC Nürnberg gibt.

Und dieses Interesse hoffe ich, dass einfach bleibt und das glaube ich ist auch für uns spannend zu gucken, wie dieser Film altert weil das ist was bei Filmen das finde ich ganz spannend also es gibt Filme, die altern, unglaublich schlecht und es gibt Filme, die altern unglaublich gut also Beispiel ein Film, der für mich grandios altert ist einer meiner Lieblingsfilme, der Weiße High 1 der jetzt sein 50-jähriges Jubiläum weil ja, damit will ich überhaupt nicht mich annäherz mit der Genialität eines weißen Haies in Verbindung setzen.

Aber der weiße Hai ist einfach unglaublich gut gealtert.

Heute noch anschaubar, heute noch alles irgendwie, alles noch bleibt spannend, hat einen gewissen Charme der 70er irgendwie, aber das wirkt nicht äh.

Und wenn du dir jetzt im Gegenteil von Dust to Dawn meiner Welt heute anguckst, so ein Rodriguez-Tarantino-Ding, da war ich damals völliger Fan von, habe ich neulich nochmal angeguckt, da denkst du dir, boah, Hilfe.

Also das taugt ja nur noch zur Komödie irgendwie, so schlecht sind die Effekte.

Und das wird spannend für uns zu sehen, wie der Film in dieser Fan-Welt altert.

Ob die Leute sagen, es gibt ihnen in zehn Jahren noch was oder ob wir hier doch den Zeitgeist von 2025 erliegen, obwohl wir das ganz bewusst eben nicht machen wollten.

Nick Kaßner

Jetzt bin ich ja auch eher ein älterer Zeitgenosse mit meinen jetzt bald 50 Jahren, das heißt so ein bisschen was vom 1.

FC Nürnberg in der jüngeren Vergangenheit habe ich ja dann auch schon mitbekommen, von der älteren dann eher nicht und das war für mich irgendwie auch die spannendere Phase an dem Film, gerade so die älteren Sachen zu sehen und ganz besonders waren glaube ich für mich die Menschen, die wahrscheinlich vom Namen her mir die am wenigsten sagen.

Also so Günter Koch, klar kennt man, aber Horst Leupold, den Namen hat man vielleicht schon mal gehört, Dieter Nüssing, da steige ich dann schon aus, Josef Zenger ebenfalls.

Das waren so Protagonisten, die mir aber diesen Film sehr, sehr liebenswert gemacht haben.

Bernd, wie ging es dir bei diesem Film als jemand, der sich ja in der Materie zutiefst auskennt?

Gibt es für dich auch so ein paar Besonderheiten an dem Film, die du sehr gerne in Erinnerung hast oder die du mit besonderer Vorliebe schaust?

Bernd Siegler

Also mir gefallen nahezu die ganzen 127 Minuten, jede Minute.

Es ist jetzt schwierig, da was auszuwählen.

Vielleicht was Besonderes, weil den haben wir außerhalb dieses Films schon vorher mal interviewt und besucht.

Das war dann kurz vor seinem Tod.

Das war der Alfred Nürzberger, der quasi mit dem 1.

FC Nürnberg 1953 auf USA-Tournee war.

und 1.

FC Nürnberg war der vierte Verein, der vom Deutsch-Amerikanischen Fußballverband eingeladen worden ist, im Sinne der Völkerverständigung, das neue Deutschland in den USA zu repräsentieren.

Da sind die 1953 drei Wochen rübergeflogen, als das Wirtschaftswunder in Deutschland noch nicht ausgebrochen war.

Und es war für die Spiele natürlich ein einmaliges Erlebnis, hier den Verkehr, die Hochhäuser, die Supermärkte, die Imbissboden in New York und in anderen amerikanischen Städten zu erleben.

Damals haben die Leute ja auch nicht viel Urlaub gemacht, wenn dann sind sie in Schwarzwald gefahren oder an die Nordsee und die Mannschaft des ersten FCN flog dann in die USA über den großen Teich und die waren hin und weg und das bringt der Alfred Nussberger in seinem Interview.

Ich weiß gar nicht wie alt er da war, sagen wir mal 80, bringt er das sehr gut rüber, dieses Staunen an dieser neuen Welt und an dieser anderen Welt, nachdem der zweite Weltkrieg vorbei war, acht Jahre später.

Und das ist, finde ich, eine der bewegendsten Geschichten, wie er das erzählt, und wie er dann auch deutlich macht, dass das auch der glücklichste Wund in seinem Leben war.

Und was mich dann noch besonders berührt hat, waren diese alten Super-8-Aufnahmen von 1963, Europapokalspiel gegen Atletico Madrid, oder teilweise Also die Farbaufnahmen von den Europapokalreisen des 1.

FCN 1961, 1962.

Das sind Bilder, die man so vorher noch nicht gesehen hat und die schon auch viel über die Zeit aushaben und über den Stellenwert des 1.

FCN in der damaligen Zeit.

Nick Kaßner

Ich würde gerne noch so ein bisschen vorstellen, dass er für die Leute ein bisschen begreifbarer wird.

Weil, wie gesagt, ich empfinde diesen Film als jemand, Also ich würde sagen, den kann man auch sehr, sehr gut als Nicht-Klubberer gucken.

Da kann man trotzdem ganz, ganz viel bei empfinden.

Von daher würde ich so ein bisschen, oder wäre die Frage, wenn man jetzt andere Vereinsfilme sieht, die ja gerne mal Chroniken sind, abgesehen davon, dass es eben keine Chronik ist, was unterscheidet den Film vielleicht trotzdem von anderen Vereinsfilmen, die ihr so kennt oder bisher mal gesehen habt?

Christian?

Christian Mössner

Ich habe vorhin schon mal gesagt, dass ich glaube, dass der FC Nürnberg mit seinen 13 Titeln die richtige Anzahl an Erfolgen hat.

Ich habe mir mal überlegt, wie man so einen Film, wenn ich jetzt zum Beispiel zu einem befreundeten Verein wie Rapid Wien, wenn die einen Vereinsfilm machen, dann haben die da 32 Meisterschaften stehen.

Also da kapitulierst du schon vor der Zahl irgendwie.

Das ist auch, wenn ich, wie du gefragt hast, also ich habe jetzt durch diesen Film das Gefühl, ich habe mich tiefer in die Materie, in die Geschichte, in die einzelnen Titel reingearbeitet, auch wenn ich jetzt gerade schon wieder 20 und 21 nicht ganz voneinander trennen konnte.

Aber ich habe mich deutlich tiefer reingewühlt, als es vorher war.

Und ich habe das Gefühl, ich bin immer noch nicht tief genug drin.

Aber ich habe zumindest so ein Gefühl, dass ich 13 Titel, das kann man noch überblicken.

Und ja, ich weiß nicht, ich finde es schwierig, ich kenne per se nicht so viele Jubiläumsfilme.

Das muss ich sagen, ich kenne natürlich viele Fußballfilme und es gibt hervorragende Fußballfilme und es gibt auch hervorragende Dokumentationen.

Ich muss mal sagen, eine Dokumentation, eine Sportdokumentation, die ich wirklich denke, die mir am meisten gegeben hat, das ist, ich glaube, sie ist Netflix und die heißt Phönix aus der Asche.

Die geht über paralympische Spiele.

Und dort werden einzelne, ich glaube, fünf Sportler begleitet zu den Paralympics.

Und das ist eine Fechterin aus Italien und ein Sprinter aus Afrika.

Und diese Dokumentation hat mich völlig umgehauen, weil sie komplett auf diese Emotionalität geht und also auf dieses Einzelschicksal, ich sage nicht mal Emotionalität meine ich damit nicht der Sieg, also es gibt neben dem Gewinnen und neben dem Titel eben auch noch eine Emotionalität des Menschen und das war, mir ist er jetzt und ich habe ihn jetzt sehr oft gesehen, unseren Film mir ist er letztendlich sogar mittlerweile zu faktenlastig Weil eigentlich haben wir gesagt, dass wir aus den Interviews der Meisterspieler möglichst wenig Fakten wollen, sondern wir wollten immer diesen menschlichen Moment, diesen kleinen Blick.

Und das gelingt zum Beispiel bei dem Josef Zenger, als er von der Meisterschaft 61 sagt, dass er auf keinem Bild mit der Mannschaft nach dem Spiel drauf ist, weil ein Fan ihn hochgehoben hat und überall hingetragen hat, wo er eigentlich nicht hin wollte.

Das ist, finde ich, das ist das perfekte Beispiel, das, was wir eigentlich wollten.

In dieser Riesengeschichte, 61, der Klub mit so vielen jungen Spielern gewinnt gegen den großen Favoriten Dortmund in Hannover, das Endspiel.

In dieser Riesengeschichte, dieses Kleine.

Ein Meisterspieler und was er erlebt hat, abseits des Platzes, dieser kleine Blick.

Das ist, glaube ich, das, was, und ich weiß, dass in unserem Rohmaterial von diesen einzelnen Spielern noch viele dieser Geschichten sind, die alle gar nicht da untergebracht werden konnten.

Und diese Art Geschichten war es, die uns interessiert haben und die wir, glaube ich, den Film auch ein wenig besonders machen.

Also in den Interviewteilen, in den Dokumentationsteilen, neben dem, wo ich sage, künstlerischen Umsetzen von historischen Momenten.

Sind das die Dinge, die ich als besonders erachte und die mich emotional wirklich touchen.

Ich habe jetzt gerade noch mal drüber nachgedacht, weil du vorhin gefragt hast, auch die Geschichte Jeno Konrad, diese Probe, wo der Schauspieler von Jeno Konrad dann sagt, er wird auferstehen aus dem Blut, Fußball ist die Liebe, aber ihr seid nur der Tod.

Auch das toucht mich jedes Mal, wenn ich das sehe.

Das finde ich ist ein großer Moment in dieser Probe, in diesem Theaterstück.

Das ist natürlich die Klaviatur der Gefühle auf die, wo ich einfach empfindlich für bin und da muss man sich auch nicht für schämen, das finde ich super, weil das ist Empathie und das steht eigentlich jedem gut zu Gesicht, aber das könnte ein Punkt sein, wo ich denke, das macht ihn vielleicht besonders, dass wir eben versucht haben, nicht zu sagen, nach dem Spiel sind wir, wir waren die besten Freunde wir haben uns alle in den Armen gelegen wir haben Fotos gemeinsam gemacht sondern wir haben halt gesagt, nee, der Typ ist hochgekommen worden und er ist überall hingetragen worden und deswegen findet man ihn auf kein Foto.

Genau diese Geschichten suchst du als Filmemacher, denn das sind die Geschichten, die ihm noch nicht erzählt sind, weil man muss ja mal ehrlich sagen, alles andere, die meisten Sachen sind ja auch schon erzählt.

Auch wenn Günter Koch jetzt zum Beispiel mit seinem Rückblick auf 99, wir haben jetzt versucht da nochmal, dass er heute nochmal was, aus seinem heutigen Blick was über die Reportage damals sagt, Weil die Reportage von damals kennt man letztendlich als Clubfan, kennt die ja jeder.

Aber auslassen kannst du halt auch nicht.

Das ist ja trotzdem so wichtig.

Bernd Siegler

Nur mal ganz kurz, also ich glaube, dass diese emotionale Geschichte aber natürlich ein Background braucht.

Und gerade diese Zenger-Geschichte funktioniert, glaube ich, deswegen so gut, weil vorher drei andere Zeitzeugen diese 61er-Meisterschaft noch ausführlicher darstellen, also Heiner Müller, Steffreisch, Tassowild.

Und dann ist diese Geschichte vom Zenger und das passt dann super drauf.

Also ich finde, es müssen auch natürlich gewisse Fakten genannt werden, um dann den Stellenwert der Geschichte auch einschätzen zu können, die dann die Einzelnen erzählen.

Also eine Mischung aus Fakten zu emotionalen Höhepunkten, das halte ich für wichtig und das leistet, glaube ich, der Film sehr gut.

Nick Kaßner

Bernd, wahrscheinlich ist die Frage an dich falsch gestellt, trotzdem würde ich sie gerne an dich stellen, vielleicht überraschst du mich ja dann doch irgendwie.

Bei Christian gehe ich davon aus, wenn ich ihm die Frage gleich stellen werde oder er sich selbst dann beantworten wird im Nachhinein, wird es wahrscheinlich eine Antwort geben, nämlich ob dieser Film, diese Perspektiven, die ihr da neu geschaffen habt, ob das irgendwie Einfluss gehabt hat auf eure eigene Identifikation mit eben eurem Fußballverein, also mit dem Klub.

Hat sich da bei dir was verändert im Laufe der Arbeit oder durch die Arbeit an dem Film?

Bernd Siegler

Das ist aber eine schwierige Frage.

Ich meine, ich beschäftige mich seit 30 Jahren wieder, beschäftige den Vereins, gehe regelmäßig ins Stadion, nicht zu wenigen Auswärtsspielen, ist wahrscheinlich der Christian Mehr unterwegs.

Also für mich war es, glaube ich, schon ein besonderer Moment, die Zeitzeugen oder die verdienten Spieler, die Meisterspieler oder andere verdiente Spieler, daheim in ihrer Wohnung zu erleben.

Also ich kenne sie normalerweise nur vom Fußballplatz oder vom Trainingsgelände, aber sie dann in ihrer privaten Umgebung mal kennenzulernen.

Es sagt ja auch sehr viel aus über den Menschen, wie er wohnt, wo er wohnt, familiäres Umfeld.

Also es war dann für mich schon ein umfassenderer Blick auf diese Persönlichkeiten, die den Verein geprägt haben.

Das war für mich auch wichtig, das mitzuerleben, also die auch anders zu erleben, als nur diese Journalistenseite, die ich dann auch bei meinen Büchern eingenommen habe und dann frage-antwortmäßig mir die Sachen erzählen lassen.

Das war für mich schon auch eine ganz andere oder eine neue Erfahrung und hat dann auch noch persönlicher gemacht, diesen ersten FCN, als er durch andere Interviews oder Medien auch schon war.

Aber so eine völlig neue Identifizierung habe ich jetzt da nicht gewonnen.

Für mich war es wichtig, die fünf anderen aus unserer Sechser-Crew näher kennenzulernen.

Es war auch nicht immer alles nur Freude, Eitel, Sonnenschein, sondern auch die Auseinandersetzungen mitzukriegen, sich zu reiben an Themen, welche Geschichten denn jetzt besonders, wie man sie erzählt, in welcher Form.

Ich war zum Beispiel am Anfang gar nicht so begeistert von dieser Gedichtform, muss ich gestehen.

Nicht nur, weil ich im Versmaß relativ schlecht bin, sondern weil ich gedacht habe, so ein Quatsch, das kann man eine Meisterschaft in ein Gedicht fassen.

Aber gerade diese Mischung finde ich jetzt im Nachhinein völlig genial und fand es super, dass sich da die anderen durchgesetzt haben.

Also ich fand auch diese Arbeit in unserer 6er-Crew sehr, sehr spannend.

Auch die Art und Weise, wie wir uns zum Ergebnis herangebirscht haben, eben nicht mit Drehbuch wochenlang gehirnt, wie man jetzt quasi den Film aufbaut und welches Kapitel vor welchen kommt und nach welchen kommt und wo die Übergänge geschaffen werden und wie man sie schafft, sondern dieser Prozess der Entstehung dieses Films, den fand ich ganz spannend und den möchte ich auch nicht missen.

Und da sind mir auch die anderen fünf dann auch näher geworden und das fand ich eine ganz spannende Angelegenheit.

Christian Mössner

Vielleicht darf ich die dann auch mal nennen, das finde ich schon auch so.

Also wir haben zum einen mit dem Matthias, jemand, Matthias Hunger, der hat auch schon ein paar FCN-Bücher geschrieben, der unterstützt, glaube ich, den Bernd.

Also ich glaube nicht, er hat auch schon Führungen im offiziellen FCN-Museum gemacht oder macht Führungen durch den Stadtteil Sabo oder auch so eine Fahrradtour vom Clubhaus auch.

Also ein historischer, guter Geist rund um den 1.

FC Nürnberg.

Er war auch jetzt maßgeblich beteiligt bei dem Jubiläumsgottesdienst.

Das ist jemand, der einfach auch viel, so ein ruhiger, gewissenhafter Mensch, fleißiger Mensch.

Und der hat gerade bei den Texten ganz viel, ganz viel geht auf ihn zurück.

Dann haben wir den Alex Dietzinger, das ist mein Kompagnon hier in meiner kleinen GbR-Filmklitsche, der auch Regisseur und Redakteur ist und der Alex war halt so die.

Die zuverlässige Kraft, die einfach auch immer konnte, wenn es hieß, hey, wir machen da ein Interview irgendwie und der Alex war sich dann auch nicht zu schade zu sagen, hey, ich komme mit, ich mache den Ton irgendwie, auch wenn er selbst eigentlich von der Regie-Seite kommt.

Also das war eine zuverlässige Kraft, die immer, wenn es darauf ankam, da war und gesagt hat, ich hänge mein Ego auch nicht so hoch, sondern bin bereit, auch jetzt sozusagen technische, handwerkliche Dinge zu machen.

Bernie ist Bernhard Weise ein Kameramensch und auch Club-Fan.

Also Alex ist auch Club-Fan, war auch schon ein paar Mal im Trainingsjahr dabei.

Bernie ist auch ein Kameradude, der auch Club-Fan ist, der am Anfang einfach auch mich gebackupt hat.

Also wenn ich jetzt nicht konnte bei irgendeinem Interview, war es eben wichtig, dass wir noch jemand haben.

Und der Bernie hat eben eigenes Equipment und ist ein sehr fähiger Kameramann.

Der auch mit Licht umgehen kann und eigenes Licht auch hat.

Und der hat uns dort ganz viel, hat er als ich nicht konnte, aufgefangen.

Und etwas später hinzugekommen ist der Max, Max von Stromberg.

Und das ist so eine Allzweckwaffe, der Max.

Der kann eigentlich alles.

Also der hat technische Dinge gemacht, wie Ton, aber auch Kamera.

Hat aber dann auch zum Beispiel die Programmierung gemacht von der DVD und von der Blu-Ray.

Wo wir einfach gesagt haben, hey, können wir uns ein bisschen Geld sparen, kann das jemand?

Und Max sagt dann halt, ich kann das und ich kriege das hin und ich schaffe das.

Und das hat uns auch sehr geholfen.

Aber was Bernd sagte, stimmt, wir haben uns auch aneinander gerieben.

Also es war nicht nur Eitel Sonnenschein, da ist auch mal diskutiert worden und letztendlich geht es da auch mal um Egos.

Und ich habe jetzt auch wahrscheinlich nicht das kleinste Ego der Welt irgendwie.

Und deswegen haben wir uns auch gezofft.

Aber wir haben uns immer irgendwie zusammengerauft und am Ende, denke ich, auch verdient zusammen den Film zu einem Ende gebracht.

Was ich zu der eigentlichen Frage noch sagen kann, ist, dass ich sehr, also ich profitiere schon massiv.

Also für mich hat sich die Perspektive schon gewechselt, weil ich ging, sage ich mal, vor drei Jahren hatte ich schon noch eine deutlichere Fan- und kurvenorientierte Perspektive.

Das heißt, in meinem Alltag zählte halt sozusagen auch mehr der Wettkampf in den Kurven irgendwie, das Gemeinsame, auch der Blick in die andere Kurve und was machen heute die, was machen wir und ach ja, die spielen ja auch noch Fußball und das hat sich schon geändert.

Also ich bin tiefer in dieses Sportliche eingestiegen und damit auch in die Historie vom 1.

FC Nürnberg und natürlich ist es dann auch super genial, also du bist natürlich auch geehrt, wenn du wenn ich jetzt sage, ich darf einen Heini Müller treffen und darf mit ihm ein Interview filmen und dann besucht er uns auch mal hier in unserem kleinen Museum und dann schreibt er mir mal einen Brief, weil ich ihn einen Brief geschrieben habe und wenn der dann da schreibt, hallo mein Freund, dann natürlich fühlst du dich da unglaublich geehrt, wenn der älteste lebende Meisterspieler sozusagen dich in der Anrede als Freund sieht, das tut dir natürlich gut, das tut dem eigenen Ego gut und das versuche ich aber auch weiter dann zu geben an.

Meine Mitstreiter und auch an andere Fans.

Diese Menschen, sie sind noch da und der 1.

FC Nürnberg, das muss man jetzt auch mal sagen, die letzten lebenden Meisterspieler, die gehen alle, die haben wahrscheinlich alle die 80 überschritten oder sind kurz vor der 80 oder wie Heine Müller schon die 92.

Und ich weiß noch, dass Heine Müller, als wir ihm zu Hause gefilmt haben, damals für einen kleineren Porträtfilm von ihm, da haben wir schon gesagt, das könnte auch für den Jubiläumsfilm sein.

Und da hat er gesagt, naja, weiß ich nicht, ob ich das noch überlebe, ob ich da noch lebe.

Und letztendlich auf der Premiere habe ich ihm dann gesagt, ey, kannst du dich noch erinnern?

Irgendwie, und du stehst heute so gut da wie damals.

Und das ist halt dann doch schon fünf Jahre her.

Und dann sagt er, ja, das stimmt.

Und das ist, finde ich, eine tolle persönliche Geschichte.

Und diese Perspektive, die wollen wir auch den Leuten weitergeben weil wenn ich sage, die sind alle über 90 oder gehen über 80, gehen auf die 90 zu oder sind schon drüber, damit muss ich leider halt auch sagen, die leben nicht ewig.

Und es ist nicht mehr ich kann mir nicht vorstellen, dass in 20 Jahren noch ein Meisterspieler des 1.

FC Nürnberg lebt, Und deswegen ist es jetzt noch eine tolle Gelegenheit für alle Fans, diese Leute durch den Film kennenzulernen, weil ich kannte sie auch nicht alle, das muss ich ehrlich zugeben.

Aber ich habe sie jetzt dadurch kennengelernt und jeder, der den Film guckt, weiß jetzt auch die Menschen und man trifft diese Menschen noch.

Und das sowohl bei den Heimspielen als auch bei Vorbereitungsspielen.

Und wenn man denen über den Weg läuft und wenn man die nett behandelt, dann sind die auch alle sehr, sehr liebenswürdig.

Es ist schön und ich kann es nur jedem empfehlen, nicht nur sich die Autogramme der aktuellen Spieler zu holen, sondern lieber mal auch den Blick zur Seite tun und dort vielleicht einen ehemaligen Meisterspieler zu erkennen und ein Bild mit ihm zu machen, weil dieses Bild wird wahrscheinlich langfristig wertvoller für die persönliche Erinnerung sein.

Und davon habe ich persönlich enorm profitiert und das wünsche ich auch allen anderen Fans, dass sie die Möglichkeit haben.

Und das gibt es in Nürnberg, weil Nürnberg ist ein Verein der niedrigen Zäune, der wenigen Hürden.

Die Menschen sind greifbar, sowohl im Verein als auch eben diese Meisterspieler.

Und ich meine jetzt nicht, dass alle auf den Heine Müller losstürmen müssen, aber wer die Gelegenheit hat, sagt da mal Servus.

Das tut ihm gut und es tut einem selbst als Fan auch gut.

Nick Kaßner

Wie ist das für dich gewesen, Bernd?

Ich meine, Vereinsarchiva hatte ich Christian vor uns genannt.

Du hast es natürlich schon widersprochen.

Nichtsdestotrotz, mit Vereinsarchivarfer tut man ja eher staubige Akten verbinden und irgendwie Statistiken und Zahlen und weniger so das Persönliche, dieses sich eben mit ehemaligen Spielern oder mit Funktionären etc.

PP zu unterhalten und diese Geschichten zu bewahren.

Bernd Siegler

Das mache ich ja nun schon drei Jahrzehnte lang.

Insofern war das für mich keine neue Erfahrung.

Ich kenne bis auf ein paar wenige, kannte ich die schon sehr gut.

Ich habe auch mit dem Heiner Müller und dem Edi Schaffer und dem Mosk-Läubert schon einen eigenen Film gemacht.

Die Meister, das ist dann jetzt auch schon wieder 20 Jahre her, also ich kenne die schon lange und ich finde, das sind ganz starke, interessante Persönlichkeiten.

Ich bin ja ein Mensch, der sehr an der Geschichte interessiert ist, weil ich glaube, es ist wichtig, die Geschichte zu kennen, um die Gegenwart verstehen zu können.

Und diese Biografien, die jetzt bei den Meisterspielern vorliegen Oder bei meinem letzten Buch waren es die aus dem Verein ausgeschlossenen jüdischen Mitglieder.

Das zu erforschen halte ich für ganz zentral und ganz wichtig, weil nur so kann man dann Geschichte auch begreifbar machen, indem es runterbricht auf einzelne Biografien.

Das finde ich eigentlich das Spannende daran.

Und ich finde, das sind wirklich ausgesprochen nette und interessante Persönlichkeiten, diese Meisterspieler.

Die letzte Meisterschaft liegt nun schon 57 Jahre zurück, also es wird wahrscheinlich der Zeitpunkt zurück näher, wenn es keinen lebenden Meisterspieler mehr gibt.

Und deswegen war das von Christian und mir auch relativ schnell klar, dass wir versuchen, also diese Interviews und noch weitere Interviews jetzt über den Film hinaus zu machen, um diese Zeitzeugen nochmal sprechen zu lassen und festzuhalten für die Zeit, wo die dann nicht mehr leben.

Weil das halte ich für ganz entscheidend, dass man auch weiß, wie es denn 1930 beim 1.

FCN war oder 1950 nach dem Zweiten Weltkrieg.

Oder auch wichtig, wie zum Beispiel die Geschichte vom Provinationalsozialismus oder wie dann die Funktionäre, die damals Täter waren, dann in den 50er Jahren wieder an den gleichen Positionen waren.

Das halte ich einfach für zentral wichtig.

Und da möchte ich auch mit meiner Arbeit dem Fußball-Fan, sage ich jetzt mal, vermitteln, dass Geschichte kein langweiliger Stoff ist, wo man ein paar Jahreszahlen auswendig lernt, sondern dass Geschichte ganz zentral ist, um die eigene Lebenswirklichkeit einschätzen zu können und auch einschätzen zu können, was man daran gut findet oder schlecht findet oder was man daran auch ändern kann oder versuchen sollte zu ändern.

Und wir machen ja vom 1.

FC Nürnberg, der Christian hat schon genannt, den Namen Jöni Konrad, mit der Biografie Jöni Konrads, die ich Mitte der 90-jährigen Jahre recherchiert habe, gehen wir an die Schulen.

Wir machen eine Doppelstunde über diese Biografie.

Jöni Konrads ist ja dann nach einer Odyssee durch Europa dann letztendlich in New York im Exil gelandet.

Ich habe dann da die Tochter ausfindig gemacht und mit dieser Biografie gehen wir an die Schulen.

Die Schulen gehen dann zur israelitischen Kursesgemeinde in Nürnberg, um das Judentum heute mitzuerleben, machen eine Führung über das Reichsparteitagsgelände, und sind dann aufgerufen, in einer mehrwöchigen Projektarbeit ein Projekt zum Thema Antisemitismus abzuliefern.

Und es gibt ja noch ein Fußballturnier beim 1.

FCN.

Und das finde ich ist ein tolles Projekt, das aus der Behandlung der Geschichte des 1.

FC Nürnberg entstanden ist.

Und es ist auch toll, dass der Verein da dahinter steht.

Und ich halte es auch für ganz wichtig, dass man damit an Schulen geht, um Antisemitismus und Rassismus keinen Fußbreit zuzulassen.

Und das macht der 1.

FCN nun mal vorbildlich und das finde ich spannend an der Geschichte des 1.

FCN, dass man da immer wieder Anknüpfungspunkte schaffen kann und dann auch die Leute zum Nachdenken bringen kann.

Nick Kaßner

Ich hätte jetzt ganz, ganz viele Fragen an dich, Bernd, zu diesen Themen.

Aber, Christian wird es wissen, die fehlen hier in diesem Podcast des Öfteren eine wichtige Rolle, Wollen wir aber an dieser Stelle heute nicht vertiefen, denn wir wollen ja über den Film sprechen.

Auch eine Legende.

Und damit hätte ich, wie ich vorhin schon mal angekündigt habe, noch die Frage Aura.

Was ist jetzt die Aura des Klubs?

Wie würdet ihr es bezeichnen?

Also Christian, fang du vielleicht mal an, wenn dich einer fragt, die Aura des 1.

FC Nürnberg, was ist die Aura, die dem Verein umgibt?

Christian Mössner

Die Aura des 1.

FC Nürnberg ist zunächst mal groß genug und eindringlich genug, dass ich mit erhobenem Kopf durch die Stadien dieses Landes laufe.

Das ist zumindest mal, was ich sagen kann, was diese Aura mit mir macht.

Egal wo ich als Fan des 1.

FC Nürnberg auftrete, will ich nicht arrogant sein.

Aber ich weiß, dass dieser Verein ein großer Verein ist.

Und das hilft mir auch in meinem eigenen Selbstbewusstsein, dass ich sage, ja, wir müssen uns auch in dieser zweiten Liga nicht klein machen.

Das ist nicht zu verwechseln mit Arroganz und Überheblichkeit gegenüber kleineren Vereinen.

Das meine ich damit nicht.

Es ist mehr Selbstbewusstsein gegenüber größeren Vereinen.

was ich damit meine.

Und das ist die Aura des ersten FZNM, das macht sie mit mir.

Und ja, also für mich lebt auch diese Tradition des erfolgreichen Clubs weiter.

Das sage ich immer gerne, das mache ich auch bei Führungen hier bei uns im Museum, dass ich immer sage, wir haben 2007 einen Titel geholt und das war so nicht eingeplant.

Und das Das macht aus diesen ganzen Pokalen, die sozusagen symbolisch der Klub in seiner Vitrine stehen hat, in dem Moment, wo du einen hinzustellst.

Werden die anderen auch zu deinen.

Und das kann sozusagen jeder, der 2007 erlebt hat, zumindest sagen.

Und das ist schon wichtig gewesen, weil ich glaube, die SZ hat es damals gut geschrieben.

diese Historie des Clubs wurde irgendwann zu einem gewissen Rucksack, der schwer wiegt.

Es wiegt schwer, wenn du so viele, diese Riesentradition hast und einfach gar nichts mehr auf die Kette bringst, außer eine Fahrstuhlmannschaft zu sein und auch ein Skandal-Club in den 90ern zu sein.

Und durch das 2007 ist da schon für mich viel Aura auch zurückgekehrt, weil wir diesen einen Titel reingestellt haben und seither die anderen auch wieder sozusagen an Glanz gewonnen haben.

Selbst wenn sie nicht meine sind oder unsere sind, aber sie glänzen wieder etwas schöner.

Und darüber hinaus ist für mich natürlich, wie ich es vorhin auch schon gesagt habe, neben diesen historischen ist die Aura des 1.

FC Nürnberg.

Das ist meine Freundschaftsgruppe, meine Fußball-Bubble, Egal, ob jetzt in meiner Fangruppe oder auch hier in diesem RSQ-Museum.

Das ist meine Welt und das sagt man so leicht dahin, aber es ist so, das ist mein Leben.

Ich mache nichts anderes wie Fußball.

Egal, ob das jetzt ein Fußballfilm ist, ob das jetzt hier ein Museum ist oder ob das dann auch mal ein Engagement wieder für Ultras Nürnberg ist.

Fußball ist mein Ding, das ist meine Bubble.

Und in der ist mir das Allerwichtigste Freundschaft.

Und das ist es, was in meinem Leben halt wichtig ist.

Und das speist sich aus dieser Aura heraus.

All das, der FC Nürnberg legt da die Grundlage mit seiner Aura für alles, was ich tue, dafür, dass ich ins Stadion gehe, dann ist mir persönlich wichtiger, dass ich meine Freunde treffe und dass ich mit Freunden eine gute Zeit habe und ich lasse mir dann nicht von dem 1-0-Heim-Niederlage lasse ich mir das Wochenende nicht wie noch vor ein paar Jahren komplett verhageln.

Der Klub, ich gehe auch eh wieder hin und ich treffe, ich gehe, aber er legt diese Grundlage und das legt er nicht nur an den Spieltagen, sondern bei mir legt er das eben auch in dem Engagement, was ich eben für die Fanszene im Fanbeirat, Gruppe RSQ hier mache.

Fußball ist mein Ding und das ist jetzt auch zu spät und umzukehren.

Man sagt ja auch immer, dass Fans, warum Fans nicht auch für ein Fans zu sein oder warum man den Verein nicht wechselt, die simpelste Erklärung ist ja, dass man die eigene Biografie nicht leugnen will.

Wer will denn mit über 50 jetzt sagen, hey, was die letzten 35 Jahre gemacht hast, das war eigentlich Quatsch, ich gehe jetzt zum Federball irgendwie.

Oder ich engagiere mich jetzt, was völlig sinnvoll ist, in einem Ehrenamt, in einem sozialen Projekt in deiner Stadt.

Das ist total sinnvoll.

Aber wenn ich das tue, dann sage ich ja irgendwie auch, ich bin 35 Jahre lang eigentlich so dem falschen Götzen nachgelaufen.

Und das macht man zumindest in meinem Alter nicht mehr.

Da sagt man, da bleibt man jetzt auch.

Und dann sucht man sich auch in der Fanszene, auch Menschen, die halt ähnliches Alter haben oder auch schon älter sind und andere Dinge rücken in den Vordergrund.

Und das ist schön.

Und es gibt auch gute Vorbilder von Leuten, gerade in einer großen Fanszene wie Nürnberg, gibt es gute Vorbilder, wie Menschen in einer Fanszene alt werden können.

Das ist eine große Kunst, finde ich, über die man, glaube ich, auch stundenlang reden könnte.

Aber es gibt sie.

und den Weg, den muss man halt dann auch für sich selbst finden.

Und das alles ist für mich nur möglich, weil der FC FC Nürnberg eine Aura hat.

Du hast vorhin gesagt, du hast sie nicht gefunden in dem Film und es ist auch nicht leicht, sie zu finden.

Ich weiß nicht genau, ob man sie als Nicht-Fan dieses Vereins finden kann, aber du würdest ja wahrscheinlich auch nicht sagen, dass jetzt zum Beispiel auch dein Verein, der jetzt auch Jubiläum feiert, Borussia Neukirchen, da ist ja auch eine Aura da.

Und diese Aura, die wirkt ja sogar bis hier nach Nürnberg.

Weißt du, ich sehe dieses Stadion.

Ich weiß, immer wieder läuft es mir über den Weg.

Immer wieder kriege ich mit, dass das groß war.

Und dass wir nach Elversberg fahren, obwohl wir eigentlich nach Neukirchen fahren müssten.

Und das kriegt man natürlich mit.

und das ist alles, sozusagen, das ist vielleicht auch ein Beispiel dafür, Aura ist einfach etwas, was schwer zu greifen ist, aber man spürt es und das sehe ich jetzt bei Borussia Neukölln, kriege ich das mit, irgendwie, ich kriege mit, dass es um die Rettung dieses Stadions ging, ich kriege mit, dass da ein Jubiläum ist und ich kriege das, das ist jetzt, abgesehen von den Hard Facts, spüre ich da eine gewisse, Wichtigkeit und eine gewisse Aura und das ist glaube ich beim 1.

FC Nürnberg auch so, so richtig greifbar wird das nie sein.

Jetzt habe ich mich drum herum gegeben mogelt.

Ich habe das alles nach Neukirchen gesteckt.

Du musst es erklären.

Nick Kaßner

Bernd, also für mich ist es, wenn ich von draußen drauf gucke, ist natürlich der 1.

FC Nürnberg mit diesen vielen Titeln, mit dieser unfassbaren Geschichte in der, Anfangszeit des Fußballs, kann man nicht ganz sagen, aber als er erwachsen wurde, trifft es, glaube ich, dann ganz gut.

Und auf der anderen Seite ist ja da immer dieser, der Club ist Adept, dieses, ja, was ihr vorhin auch schon angesprochen habt, diese Negativ- Rekorde.

Dieses manchmal, ja, wie dieser Abstieg, ich kann mich nach dreien, war 94, ne, dieser Abstieg, drei Spieltage vor Schluss, eigentlich so gut wie durch.

Bernd Siegler

99.

Nick Kaßner

99 und dann steigt man, ne, das war, ja gut, das war der mit Günter Koch, aber da gab es ja schon mal einen, glaube ich, vorher, wo man mit Freiburg noch im Abstiegskampf war und dann irgendwie die letzten drei Spieltage vergeigt hat.

Bernd Siegler

Freiburg war 99.

Nick Kaßner

Okay.

Bernd Siegler

Aber 94 war das Phantom dort, da sind wir auch abgestiegen.

Nick Kaßner

Aber auf jeden Fall diese Geschichten, die es halt auch über den Klub gibt, ne, also das sind so die zwei Bilder, die ich so mit dem 1.

FC Nürnberg verbinde.

Was tust du mit dem oder wie würdest du mir die Aura dieses Vereins beschreiben?

Bernd Siegler

Ich würde sagen, das ist ein ganz schwieriges Unterfangen, das beschreiben zu wollen.

Ich kann auf jeden Fall auch sagen, dass mir die Aura von Borussia Neukölln nicht erreicht.

Christian Mössner

Instagram, du brauchst dringend Instagram.

Bernd Siegler

Ja, wahrscheinlich.

Ich finde es eigentlich ganz schön, wie das Carina gesagt hat, du kannst der Klub so wie ein gutmütiger Opa, der manchmal neben der Kappe ist.

Also quasi diese zwei Seiten und Leidenschaft hat ja auch viel mit Leiden zu tun und dieses Leiden hat man beim 1.

FC Nürnberg natürlich schon sehr ausgeprägt.

Aber das, was ich vorhin mit Resilienz versucht habe zu umreißen, das ist glaube ich schon das, dass es geht abwärts, aber es geht, wenn man, dann glaubt man es am Tiefpunkt immer wieder aufwärts.

Es ist kein Verein, der dann in der dritten, vierten oder fünften Liga verschwindet, sondern er kam bisher immer wieder und ich bin überzeugt, dass er dann erneut wiederkommen wird und in die 1.

Liga aufsteigen wird.

Aber gerade diese älteren Zeiten, wo man sagt, es kann auch zum Ballast von so einer Tradition, das finde ich schon ganz spannend, dass der 1.

FC Nürnberg von 1924 bis 1987, als er 63 Jahre lang Rekordmeister in Deutschland war, also muss Bayern bis zum Jahr 2049.

Um zu sagen, wir sind länger Rekordmeister wie der 1.

FC Nürnberg.

Also man hat hier eine erfolgreiche Geschichte in den 20er Jahren hingelegt, fünfmal Meister in den 20er Jahren.

Man hat es hinübergerettet in die 30er Jahre, war mit dem Konkurrent Schalke 04 sehr erfolgreich, die 60er Jahre in Deutschland wieder zweimal Meister geworden, einmal Pokalsieger.

Das ist schon lange her, aber wenn man sich mit der Geschichte befasst und was alles in dieser Zeit war, Wirtschaftswunder wieder aufbauen.

Das finde ich, das ist eigentlich eine ganz spannende Geschichte.

Und das finde ich faszinierend, also ich persönlich faszinierend am 1.

FCN, diese vielen kleinen Geschichten, die in einer ganz spannenden, anwechslungsreichen, großen Geschichte sich verbergen.

Und dies gilt zu erforschen und das macht mir Freude.

Und ich gehe mit Freude ins Stadion.

Und natürlich bin ich schlecht drauf, wenn dann der Klub, wie bei seinem Jubiläumsspiel gegen Elversberg daheim 3 zu 1 verliert, und wir nicht statt der anvisierten 5000 Filme vielleicht nur 2000 Filme verkauft haben, weil die Leute am Jubiläumsspiel so sauer waren am Ende, dass sie fluchthaltiges Stadion verlassen haben.

Das ist auch der 1.

FC Nürnberg.

Da kann ich mich dann kurz ärgern und gehe dann zum nächsten Halbspiel wieder, dass er dann gegen den 1.

FC Köln wieder verloren hat.

Aber so ist es halt.

Und ich könnte mir nicht vorstellen, mit einem anderen Verein so mitzuleben wie mit dem 1.

FCN.

Und es verbindet einen natürlich mit vielen Menschen dann was.

Aber man kommt sofort ins Gespräch, man findet Freunde, es entwickelt sich Freundschaften.

Und das alles nur wegen dem 1.

FC Nürnberg.

Und der hat für mich in meinem Leben, auch als politischer Journalist, hatte der 1.

FC Nürnberg damals einen hohen Stellenwert, mit Kumpels ins Stadion zu gehen, gemeinsam zu leiten.

Und das haben wir bei anderen Vereinen auch, aber ich finde, unterm Strich, diese Geschichte des ersten FCN ist, finde ich, einzigartig unter den deutschen Fußballvereinen.

Da kann sich Bayern noch so lang bümeln oder Borussia Dortmund, diese Vielfältigkeit kriegen die auf keinen Fall hin.

Nick Kaßner

Hm.

Wie ist das eigentlich in der Stadt?

Also Borussia Neunkirchen, da kann man ja definitiv zum Oberbürgermeister gehen, kann sagen, deine Stadt würde kein Mensch kennen ohne diesen Fußballverein dieser Stadt.

Wie ist das in Nürnberg?

Und vor allem, man kann die Geschichte von Borussia Neunkirchen auch anhand der Stadtgeschichte sozusagen mitschreiben.

Ist das in Nürnberg auch etwas?

Und wie hat die Stadt jetzt auf dieses Jubiläum, diese 125 Jahre Club reagiert, Bernd?

Bernd Siegler

Nürnberg wird definiert über Leppkuchen, Bratwürste, vielleicht noch Spielzeug, Spielwarenmesser und den 1.

FC Nürnberg.

Das sind die Dinge, die diese Stadt in Deutschland und international bekannt machen.

Das weiß natürlich die Stadt auch, was sie am 1.

FC Nürnberg hat.

Das Jubiläum, fand ich, hat sie mit verschiedenen Aktionen begleitet.

Nicht nur mit dem Festakt im historischen Rathaushalt, sondern auch mit anderen Geschichten.

Und zum Beispiel das Stadtarchiv hat eine eigene Reihe gemacht zur Geschichte des 1.

FC Nürnberg.

Es gab verschiedene Veranstaltungen dazu und da lief schon sehr viel.

Und die Stadtspitze weiß, was sie am 1.

FC Nürnberg hat.

Hat, glaube ich, auch mal ausrechnen lassen, was für einen wirtschaftlichen Erfolg dahintersteckt.

Durch die Gäste und Zuschauerzuspruch bei den Heimspielen.

Also der 1.

FC Nürnberg ist schon hier in der Stadt von großer Bedeutung.

Und das weiß ich dann auch.

Und ich finde es eigentlich spannend, das habe ich jetzt bei meinem letzten Buch mit Max Mollock gemacht, also diese Geschichte des Vereins, Geschichte der Spielerpersönlichkeit Max Mollock mit der Geschichte dieser Stadt, die ja auch im Nationalsozialismus eine ganz besondere Rolle spielt, dann auch später im Wiederaufbau, war ja sehr stark zerstört, eine besondere Rolle spielt, auch im Wirtschaftswunder mit Unternehmen wie Grundig, Fernsehen wird zum Massenmedium.

Eine Rolle spielt, das immer wieder zu verschränken Und diese Geschichte zu erforschen und damit dann auch Bücher zu machen, Ausstellungen zu machen, Filme zu machen, das finde ich sehr spannend.

Nick Kaßner

Christian, Heraldik findet in diesem Podcast ja auch immer so seinen Platz.

Und wenn man sich das Cover, oder sagt man Cover bei einer DVD eigentlich?

Vermutlich schon, oder?

Ja, wenn man sich oben das Wappen anguckt, dann ist da das klassische Wappen des 1.

FC Nürnberg, wie man es kennt.

Und links davon ist ein Wappen, das kennt man jetzt.

Also ich kenne das gar nicht, habe das vorher noch nie gesehen.

Kannst du vielleicht kurz erzählen, was das für ein Wappen ist, was es damit auf sich hat?

Christian Mössner

Ja, also mit dem Wappen hat es auf sich und Bernd, korrigiere mich, das ist Teil einer Illustration in einer Chronik von 1910, glaube ich.

Kurz abgefragt, stimmt das?

Das geht mir nur um das Jahr.

Bernd Siegler

Das war aber schon 1904 da, aber es ist, genau.

Christian Mössner

Es ist in dieser Chronik von 1910, ist praktisch oben dieses illustrierte Wappen, was jetzt Teil dieses Jubiläumswappen ist und drunter steht erster Fußballklub Nürnberg.

Und die Frage war, wie geht man mit dem Jubiläum um und kann man dort wappentechnisch auch vielleicht ein neues Wappen machen Oder wie macht man das?

Macht man Lorbeck ganz außenrum?

Schreibt man darunter eine Jahreszahl?

Was gehen Fans auch mit oder Historiker?

Was ist erlaubt, was ist nicht erlaubt?

Und am Ende hat man sich jetzt dann darauf geeinigt, dass man dieses sogenannte, ich nenne es jetzt mal Doppelwappen nimmt.

Und der rechte Teil ist das klassische FCN-Wappen, was ja auch über die Jahre hinweg immer mal wieder ein bisschen korrigiert wurde, aber jetzt schon auch viele, viele Jahre, also schon Jahrzehnt mindestens, ungerührt ist und eigentlich auch über die Jahrzehnte hinweg nur marginal verändert wurde.

Es ist immer dieser rote runde Ball mit dem Buchstaben erster FCN, mal mit Punkten, mal mit dieser Schriftart, mal mit jener, aber die an sich immer sehr, sehr gleich über die Jahrzehnte, fast über die 100 Jahre hinweg.

Und das linke, was jetzt da daneben ist, ist der obere Teil aus dieser Illustration.

Und diese Illustration, da ist ein kleiner Teil rechts, wo ein Schildwappen zu sehen ist.

Und dieses Schildwappen, da steht auch 1.

FC L.

Nürnberg, dieses Schildwappen war meines Wissens nach tatsächlich das erste Wappen, was der 1.

FC Nürnberg sich selbst gegeben hat.

Und das heißt, da ist das erste Wappen in dieser Illustration drin.

Und jetzt kann man auch zum Beispiel auch darüber diskutieren, wie man diese Gesamtillustration, weil das sind oben ein Turm aus der Stadtmauer und mehrere Türme.

Und dann ist dort auch eine Fahne im Hintergrund.

Und wenn man sich das alles genau anschaut, nicht ganz einfach, weil das ist zum Beispiel auch die bayerische Fahne, die da im Hintergrund ist.

Und deswegen hat man sich auch auf so eine Einfarbigkeit geeinigt.

Dass man sagt, man koloriert es nicht, sondern man lässt es in so einer Einfarbigkeit.

So ist es auch in der Chronik 1910, ist es auch einfarbig zu sehen.

Und man hat halt dieses Stück rausgenommen und es gab mal Überlegungen, nur das zu nehmen.

Dann gab es aber den Einwand in einem der vielen Sitzungen und Gremien mit dem 1.

Läfts in Nürnberg zu den verschiedensten Themen.

Ich kann nicht mehr sagen, wo das genau war, war so der Einwand, dass das zwar schön und historisch auch sicherlich völlig in Ordnung ist, aber dass damit niemand den 1.

FC Nürnberg identifiziert, selbst Fans, wenn auf der Straße nur dieses Wappen gesehen hätten.

Ich will es gar nicht Wappen nennen, sondern Illustrationen, weil das Wappen ist eigentlich nur dieser kleine Schildteil davon.

Das ist ein tatsächliches Wappen des 1.

FC Nürnberg gewesen, was auch die ersten Anstecknadeln des Klubs geziert hat.

Und diese Illustrationen, die wird keiner mit dem Club verbinden und deswegen fanden wir es dann eine ganz charmante Lösung oder eigentlich haben wir sich darauf geeinigt von verschiedensten Seiten.

Dass man für das Jubiläum das aktuelle Wappen und diese Illustrationen von 1910 oder auch schon von 1904, wie Bernd gesagt hat, dass man die miteinander verbindet und sozusagen das als Jubiläumswappen verbindet.

Trägt.

Man hat es allerdings jetzt nicht so weit gemacht, dass es also so ganz stringent unter uns ist es auch nicht.

Also auf dem Pre-Season-Ticket, äh Pre-Season ist ja ein Wahnsinnswort, Pre-Season Trikots, aus der Tatsache, dass wir keinen Hauptsponsor hatten, machen wir beim Nürnberg immer auch so eine Kür.

Wir machen einfach ein Pre-Season-Trikot.

Das ist dann so ein Aufhörm-Trikot und das veredeln wir ein bisschen und das kann man dann auch kaufen.

Und da ist zum Beispiel im Nacken jetzt nur, wenn ich mich recht erinnere, diese Illustration.

Und das finde ich jetzt schon wieder, ja, kann man sich drüber aufregen, aber muss man auch nicht.

Eigentlich war mal ausgemacht, wir verwenden es immer nur im Zusammenhang.

Die beiden Wappen ergeben zusammen ein Jubiläumswappen.

Aber es ist dann auch auf Hissfahnen, die eben so ganz, ganz lang sind, ist es dann auch untereinander gemacht worden, dann ist es wieder nebeneinander gemacht worden.

Es hat sich schon wieder ein bisschen verselbstständigt, deswegen.

Es ist ein Jubiläumswappen und wir nennen das jetzt, wir spielen das, oder nehmen das ein Jahr.

Aufs aktuelle Trikot ist es nicht gekommen.

Da steht jetzt 1900 bis 1905 drunter mit irgendeinem goldenen Kreis drumherum.

Das Wappen selbst ist nicht angefasst worden, aber drunter ist es jetzt halt, ja, so ganz stringent und sauber haben wir es nicht hingekriegt.

Aber ich mag es trotzdem.

Ich finde es, ich habe es ein bisschen lieben gelernt.

Auch wenn es, es ist irgendwie ganz nett.

Mir hat es dann schon getaugt zusammen, besser als allein.

Dann klär uns nochmal auf wo kommt jetzt das Ding wirklich her 1904 sagst du.

Bernd Siegler

Es gibt ja diese handgeschriebene Chronik von 1.

FC Nürnberg von 1900 an, ist ja 1900 gegründet worden, 4.

Mai, und da gibt es dann handgeschrieben, was die ersten veröffentlichten Dinge waren, zum Beispiel von den alten Fußballern, die mussten ja noch leichtathletisch tätig sein, die machten dann fußballweit Stoßen oder Diskuswerfen.

Bei einer dieser Urkunden ist dieses Wappen drauf.

Und ich glaube, nach meinem Kenntnisstand, das ist das älteste Wappen, das der 1.

FC Nürnberg hat.

Ich bin kein Freund von Wappen, also kann mich da nicht irgendwie begeistern und hineinvertiefen.

Mir ist das eigentlich, das Wappen, ehrlich gesagt, ziemlich wurscht.

Aber es gibt viele Leute, denen das Wappen ganz wichtig ist und dieses Kombinationswappen fand ich dann eigentlich eine ganz gute Lösung, um das Jubiläum da quasi zu bespielen.

Nick Kaßner

Bernd, du hast vorhin schon so Zahlen genannt.

Frage, ihr müsst mir jetzt keine Zahlen nennen, aber seid ihr mit dem Verkauf eurer DVD-Blu-Ray zufrieden?

Habt ihr die Erwartungen erfüllt oder habt ihr sie vielleicht sogar übererfüllt?

Bernd Siegler

Der Verkauf ist ja noch nicht abgeschlossen.

Wir setzen natürlich voll auf das Weihnachtsgeschäft und auf die beginnende Saison.

Aber wir hätten natürlich, ich muss mal schon sagen, wir hätten schon gedacht, dass jetzt gerade im Zuge des Jubiläums und des Jubiläumsheimspiels gegen Elversberg genau an diesem 4.

Mai 2025, genau 125 Jahre nach Gründung des Vereins und dem darauffolgenden Heimspiel, dass da, das weggeht wie Marne Semmeln.

Es ist schon weggegangen, aber nicht so, wie ich jetzt gedacht habe.

Und jetzt muss man mal gucken.

Ich glaube, der Film hat kein Haltbarkeitsdatum.

Ich glaube, er wird auch in ein, zwei Jahren oder drei, vier Jahren noch gehen, weil es einfach was in der Art bisher noch nicht gab und auch nicht geben wird.

Insofern bin ich eigentlich zuversichtlich, dass wir die 10.000 DVDs, die wir haben machen lassen, zumindest vielleicht 8.000 verkaufen.

Nick Kaßner

Okay, das heißt, Christian muss noch auf DVDs schlafen.

Christian Mössner

Nein, das Büro steht schon noch voll hier.

Aber ich muss sagen, ich habe ein bisschen meinen Frieden gemacht.

Ich war am Anfang schon auch ein wenig enttäuscht, muss ich sagen.

Gerade dieser Elversberg-Spieltag, wie es Bernd auch schon gesagt hat, hat uns halt überhaupt nicht in die Karten gespielt.

Das ist mir zwar ein schönes Fallrückzieher-Tor sehen, aber trotzdem verlieren und dann lief hinterher mit der Prozedur auf dem Platz, alles auch nicht ganz rund und viele Leute sind halt einfach gegangen.

Und deswegen haben wir dort die Verkaufszahlen nicht erreicht, aber er ist, finde ich, gut beim 1.

FC Nürnberg online gegangen, besser als ich dachte.

Und in der Summe muss ich jetzt mal eins sagen, ich habe immer gesagt, was wollt ihr denn mit Kino?

Wir machen hier DVD und Blu-ray und die Leute kaufen das, wenn sie da sind.

Und wenn man jetzt im Kino ist er viel, viel, viel besser gelaufen, als ich es jemals erwartet hätte und ich glaube auch, als es wir alle als Filmemacher erwartet haben und das heißt, er war in dem Zinesita, er war insgesamt acht Wochen in dem Kino er hat die ersten paar Wochen da auch Platz 1, 2, 3 der Charts gehabt die Leute sind ins Kino gegangen und das hätte ich so nicht erwartet der lief jetzt mittlerweile in eine, Zehn bis zwölf Kinos in der Region.

Es gibt auch noch geplante Vorstellungen, eine Open-Air-Vorstellung in Winsbach.

GE könnte nochmal was gehen, wenn wir dort spielen.

Wien überlegt auch noch, ob sie ihn mal zeigen.

Also das ist viel größer, als ich dachte.

Und es sind viel mehr Leute ins Kino gegangen, als ich erwartet habe.

Aber es haben am Ende weniger Leute die DVD gekauft, als ich erwartet habe.

Aber wenn man das zusammenwirft, sind wir jetzt auch schon beinahe an einer Größenordnung, dass wir so viele Leute erreicht haben, wie ich dachte, dass wir erreichen.

Und das hat, also da gab es einen enttäuschenden Moment nach dem Elversberg-Spiel, aber es hat sich dann irgendwann schnell gelegt und mittlerweile sind wir hier in einer schönen, man sagt immer eine schwarze Null, aber was ist ein bisschen mehr als eine schwarze Null, ist es schon, da haben wir jetzt schon auch, unsere Kosten sind alle drin, alle Menschen sind bezahlt und irgendwann, wenn die letzte Rechnung gekommen ist, Wir warten immer noch auf eine Rechnung der GEMA.

Wenn die dann da ist, dann können wir auch mal uns selbst ein sperrliches, karges Brot ausbezahlen.

Bernd Siegler

Das hast du jetzt aber schön ausgedrückt.

Also ich finde, man muss die Ziele setzen.

Deswegen bin ich dafür, dass man den DVD-Verkauf auch noch ein bisschen anheizt.

Und das Weihnachtsgeschäft wird, glaube ich, schon noch ein bisschen was bewirkt.

Dass er im Kino so gut läuft, das fand ich super.

Hätte ich nie gedacht.

Also vom 5.

Mai, ich glaube, bis 23.

Juli durchgängig im Chinichiro gelaufen.

Das ist sensationell und auch viele Leute erreicht jetzt auch in anderen Städten.

Das finde ich klasse und das spricht auch für den Firmen.

Wie gesagt, Verkaufsende ist nicht der 31.12.2025, sondern der wird weitergehen, weil es einfach was in der Art über den ersten FCN in absehbarer Zeit nicht geben wird.

Und da sind wir konkurrenzlos und haben ein Alleinstörungsmerkmal.

Christian Mössner

Und ich wollte noch sagen, ey, das war jetzt auch ironisch gemeint, nee, wir können uns da jetzt dann auch, also wir haben das dann nicht umsonst gemacht, das muss man auch sagen, wir können uns da schon dann kleine Rechnungen auszahlen und das ist schon in Ordnung.

Bernd Siegler

Wir sind voll ins Risiko gegangen, das muss man auch sagen.

Also der 1.

FC Nürnberg hat an dem Film nichts finanziert, sondern das haben alles wir vorfinanziert und da sind wir voll ins Risiko gegangen.

Und jetzt läuft es eigentlich dafür ganz gut und die schwarze Null steht und alle sind glücklich und zufrieden.

Nick Kaßner

Wäre die Frage, gibt es noch Filmfestivals, wo ihr überlegt?

Also es gibt zum Beispiel 11 Millimeter, das Filmfestival, dass man den Film da mal einreicht?

Christian Mössner

Da habe ich ihn schon hingeschickt, ja.

Da habe ich ihn hingeschickt.

Das ist aber tatsächlich, glaube ich, das Einzige, wo er noch laufen könnte, weil meines Wissens nach die meisten Filmfestivals, ernsthaft nur zeigen, was noch nicht veröffentlicht ist.

Sondern du musst dort als Premiere laufen.

Nick Kaßner

Ah, okay.

Bernd Siegler

Wenn es eine DVD-Auswertung schon passiert ist, dann kann man ihn in der Regel nicht mehr einreichen.

Christian Mössner

Ja, aber das wäre noch was, was man für...

Spätere Filme vielleicht irgendwann auch mal davon träumt.

Also ich muss sagen, hey, diese Kino-Geschichten jetzt, das will ich nochmal wirklich sagen, das ist schon.

Das klingt irgendwie so once in a lifetime, ist wieder doofes amerikanische Beschreibung, aber das passiert dir als mir, sage ich, ich kann nur von mir reden, mir als regionalen Film-Dude hier in Nürnberg, passiert das halt einfach wahrscheinlich nur einmal im Leben, dass ich sage, ich habe zwölf Kinos, wo ich teilweise, wo viele sagen, komm auch bitte einen Filmemacher mit hin, wo du mit hinkommst, wo du volle Kinosäle oder beinahe volle Kinosäle hast, wo es ein Filmgespräch vorher gibt, wo du hinterher noch zwei Bierchen trinkst, wie jetzt hier in dem Stubaital bei den Schalkern haben wir draußen noch vor dem Kino Bier getrunken mit zehn Leuten.

Das ist natürlich mega geil, weil das geht einfach, du hast das Gefühl, da findet eine Wertschätzung statt, du wirst gesehen und das tut Menschen natürlich immer gut, wenn sie gesehen werden.

Also das tut jedem Menschen gut, wenn das, was er gemacht hat.

Wenn andere sagen, hey, ein bisschen, das hast du gut gemacht.

Oder einfach nur darüber reden, über das, was du gemacht hast.

Du rückst ein bisschen in den Mittelpunkt für eine gewisse Zeit.

Das ebbt dann auch wieder schnell ab.

Aber ich muss schon zugeben, dass ich das genieße und genossen habe, dass man da diese Momente und die sind halt im Kino nochmal viel, viel intensiver als wenn ich an einem Stand stehe und es kauft einer eine DVD.

Weil da ist es einfach nur Ware gegen Geld.

Und ich freue mich, dass er das macht, aber in dem Kino wurde ein Mensch dann auch gesagt, hey, ich habe das vermisst.

Und du sagst, die Menschheit hat recht, aber wir haben es nicht untergebracht.

Irgendwie.

Das ist direkt einfach ehrlicher.

Und das fühlt sich toll an.

Und da hoffe ich, dass auch noch ein bisschen diesbezüglich in den nächsten, Wochen und Monaten noch was geht.

Und wenn er dann nächstes Jahr 11 mm läuft und ich weiß gar nicht, ob die in einem Kino spielen oder ob die mittlerweile mehrere haben und wenn er im kleinsten zur beschissensten Zeit läuft, dann fahre ich trotzdem hin und schaue es mir an.

Weil ich natürlich nicht da drauf wollte.

Was?

Du wirst nicht alleine hinfahren?

Gut, Bernd.

Bernd Siegler

Ich habe das schon eingeplant.

Nick Kaßner

Das ist doch mal ein Ziel.

Und vielleicht, wenn der Club hier nochmal aufsteigt, kann ja der Bayerische Rundfunk am Rahmen dieses Aufstiegs auch diesen Film vielleicht mal in seinem Fernsehprogramm einbinden.

Jetzt die Frage, wenn Mensch, und ich finde, man kann auch, wie gesagt, als Nicht-Club-Fan diesen Film wunderbar schauen, weil es eben ein besonderer Film ist und einfach mal anders gemacht ist, wie viele, viele andere Fußballfilme.

Also auf seine Art ist er dann auch wieder speziell.

Wenn man den jetzt haben möchte, wo kann man diesen denn erwerben?

Christian Mössner

Tatsächlich schreiben mir aber zum Menschen per Mail und das geht.

Also einfach, man kann mir eine Mail schreiben und dann klappt das, dann schicke ich die raus.

Man kann aber auch, und das hilft uns genauso im Fanshop des 1.

FC Nürnberg, die kaufen.

Und wer Christian Mösler googelt, der wird schnell meine Mail rausfinden.

LTI Films ist so meine Heimat.

Weil für unsere kleine GmbH, wir haben für diesen Film auch eine GmbH gegründet.

Und das hängt auch mit rechtlicher Absicherung zusammen, weil wir eben für manche.

Ich sage jetzt mal, alle Bilder sind bis ins kleinste Detail lizenziert und trotzdem gibt es einen Restzweifel beim einen oder anderen Bild, ob der Lizenzgeber wirklich der letztendliche Lizenzgeber ist und weil wir da nicht das volle Risiko gehen wollten, dass die Menschen den Bernd, seine Habe dann einklagen und auch meine Habe nicht einklagen, haben wir eine GmbH gegründet, um eben die Haftung ein bisschen zu beschränken.

Wir sind uns sehr sicher, dass alles geklärt ist, aber trotzdem war das für uns richtig.

Aber von dieser GmbH gibt es keine Homepage oder sowas, die existiert nicht.

Deswegen ist es im Moment am einfachsten über LTI-Films oder Christian Mößner, wenn man das googelt.

Oder auch wenn man Bernd Siegler googelt, da gibt es bestimmt die Homepage und da kann man auch eine Mail hinschreiben.

Das geht, aber noch einfacher ist es beim FC Nürnberg im Online-Shop.

Das geht auch.

Dort kann man den haben.

Und für Clubfans ist es in Nürnberg schon in den Fanshops vertreten, ist im Thalia vertreten, in den größeren und mittleren Buchläden gibt es ihn.

Also der liegt da schon an verschiedenen Stellen aus.

Jetzt müssen wir wahrscheinlich zum sagenhaften Weihnachtsgeschäft, von dem viele schwärmen.

Was ich immer noch nicht glauben kann, dass das wirklich so anzieht, müssen wir das noch intensivieren.

Aber Nürnberger finden ihn dort und nicht Nürnberger können eine Mail schreiben oder beim Club sich den kaufen.

Nick Kaßner

Oder gucken einfach in die Shownotes.

Auch da werdet ihr die E-Mail dann finden.

Dann könnt ihr euch das Google noch gleich sparen.

Perfekt.

So Bernd, ich möchte mich ganz, ganz, ganz, ganz herzlich bei dir bedanken, dass du dir den Abend freigenommen hast, hier vorbeigeschaut hast und uns an deinem Wissen hast teilhaben lassen.

Ganz, ganz lieben Dank.

Bernd Siegler

Es war mir ein Vergnügen.

Nick Kaßner

Und Christian, ganz, ganz lieben Dank, dass du an mich gedacht hast, als dieser Film erschienen ist, mir eine Ausgabe davon hast zukommen lassen.

Es hat mir sehr, sehr viel Spaß gemacht, diesen Film zu schauen und auch heute Abend mich mit dir und mit Bernd zu unterhalten.

Ganz lieben Dank auch dir.

Christian Mössner

Vielen, vielen Dank.

Wie gesagt, ich fand es toll, dass wir uns da mal über diesen Podcast kennengelernt haben und ich hoffe, dass wir uns mal auf ein Bier treffen und im echten Leben miteinander erschwatzen, weil ich glaube, wie du es mal geschrieben hast, wir haben schon eine ähnliche Bubble, in der wir uns bewegen und ich bin ein kommunikativer, geselliger Mensch und freue mich darauf, dich mal persönlich kennenzulernen.

Nick Kaßner

Ja, ich hoffe ja mal irgendwann einen historischen Ausflug nach Neuenberg machen zu können, wo ich die ganzen Spuren des FCN mal nachverfolgen kann.

In diesem Sinne bedanken wir uns ganz, ganz herzlich bei euch, dass ihr uns zugehört habt.

Wie gesagt, wenn ihr diesen Film jetzt kaufen möchtet, schaut nicht schon aus.

Da ist der Link zum Fanshop und auch die entsprechende E-Mail dabei.

Und wir würden uns freuen, wenn ihr weitererzählt, dass es diese Podcast-Folge gibt und diesen Film gibt.

Ganz, ganz herzlichen Dank.

Macht's gut.

Ciao.

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