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HRF 226 | Die Gästeteams wussten das und kamen mit Glühbirnen

Episode Transcript

Nick Kaßner

Herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe des Hörfehler-Podcasts in Zusammenarbeit mit dem Zeitspielmagazin.

Heute wieder mit zwei Stimmen, die ihr bestens kennt.

Zum einen der Korrespondent aus dem Schwäbischen.

Hallo Bernd.

Bernd Sautter

Hi ihr da draußen, grüße euch aus dem Schwäbischen.

Nick Kaßner

Und dann unser Experte aus dem Norden.

Hallo Hadi.

Hardy Grüne

Hallo, hallo, hier ist Südniedersachsen.

Nicht Nordniedersachsen, sondern Südniedersachsen.

Wir reden nochmal über den Norden, glaube ich, ne?

Nick Kaßner

Ja, ja, ich glaube, in dieser Ausgabe ja eh so ein bisschen vermehrt, habe ich festgestellt, inhaltlich.

Der Norden ist mir sehr, sehr fern.

Von daher werden wir bestimmt darüber sprechen in dieser Ausgabe.

Zeitspiel ist unser Thema.

Ausgabe 40, das Jahr der Jubiläen bei euch.

Zehn Jahre Zeitspiel, die Feier hat schon stattgefunden, jetzt die 40.

Ausgabe.

Läuft bei euch, Hadi.

Hardy Grüne

Also ja, es läuft bei uns klar.

Wir haben 4000 Seiten gemacht.

Also das habe ich mir dann irgendwann mal klar gemacht.

40 Hefte, 100 Seiten macht 4000 Seiten.

Und dann habe ich tatsächlich kurz mal einen Taschenrechner genommen und den gefragt, ob das stimmt, was ich da rechne.

Er hat das auch ausgerechnet.

Also das muss so sein.

Wir müssen 4000 Seiten Fußballzeitgeschichte geschrieben haben.

Also das war ein Moment, wo ich auch selber so ein bisschen ergriffen war.

Und ja, ich finde es unheimlich toll, was sich in diesen zehn Jahren entwickelt hat, um das Magazin, mit dem Magazin.

Das ist etwas, das habe ich mir selber nicht vorstellen können.

Wir haben natürlich, als wir angefangen haben, Frank und ich.

Haben wir so ein paar Ideen gehabt und dann haben wir aber auch ganz früh gesagt, ja, lass mal anfangen und lass mal gucken, wo es hingeht.

Und wenn ich jetzt schaue, auch wie sich die Hefte verändert haben, auch von der Gestaltung, von dem, was wir machen, wie wir arbeiten und so, dann sieht man, ja, da sind auch zehn Jahre Entwicklung drin und das ist schon toll.

Und was ich auch witzig finde, dass ich immer mal wieder gefragt werde, wie sieht es denn aus?

Irgendwann müsst ihr doch mit euren Themen mal durch sein.

Und da habe ich überhaupt keine Sorge.

Und das sieht man ja in den Heften auch.

Also, dass es einfach unglaublich viele Geschichten aus der Fußballzeitgeschichte zu erzählen gibt und die dann auch in die Gegenwart transferiert werden können.

Manchmal bleiben sie auch in der Vergangenheit.

Also zum Beispiel das Thema 1945, da habe ich jetzt vor kurzem von Deutschland Radio Kultur eine Anfrage gekriegt und wir haben da ein kleines Interview rausgemacht zu Fußball 1945.

Also das ist ja nun wirklich ein Vergangenheitsthema und das war auch tatsächlich ein Heft, wo ich am Anfang gedacht habe, so uiuiui, hoffentlich ist das mal nicht zu nerdig jetzt, aber nö, war es nicht.

Nick Kaßner

Bernd, wie ist das eigentlich?

Du bist seit Ausgabe 1 dabei, ne?

Bernd Sautter

Ne, tatsächlich nicht.

Ich bin irgendwann in den 10er-Ausgaben dazugestoßen.

Ich war ganz gebauchpinselt, dass ich mitmachen darf.

Wie kam es dazu?

Ich habe Hardy kennengelernt auf einer Veranstaltung in Stuttgart.

Und wir haben fast die Veranstaltung versäumt, weil wir im Café viel zu lang geredet haben.

Und da war gleich irgendwie die Chemie, die gestimmt hat.

Und von dem Tag an war ich mehr oder weniger dabei.

Zumal mich Hardy dann hinterhältig auf ein Redaktionstreffen eingeladen hat und dann war es geschehen.

Dann haben sich vier Leute vorgestellt und alle haben übereinstimmend gesagt, ihr Lieblingsfußballort ist das Stadion von Calivera Tiefenort.

Und da siehst du, welche Nerd-Qualität da am Start ist und wenn du selbst ein bisschen Nerd bist, dann kannst du nichts anderes als bei dieser wundervollen Clique dabei bleiben.

Und tatsächlich finde ich aber auch in der Zeit, in der ich dabei bin, ich habe es ja vorher schon abonniert gehabt, ich habe es als Leser betrachtet und dann irgendwann als Teil dieses Konstruktes, finde ich bemerkenswert, dass wir, ich glaube schon, dass wir das schaffen, dass Geschichte und Geschichten nicht in der Vergangenheit hängenbleiben.

Wir suchen ja immer wieder auch die Verbindung von der Geschichte zur Gegenwart oder zur Zukunft.

Und wir kombinieren immer mal wieder bei unseren Themen, dass die Abstürze, jetzt bei der 40, die Abstürze der Vergangenheit mit den Dingen, die man für die Zukunft lernen kann.

Wir betrachten die Kultstätten bei der 39-Jährigen.

Auch aus der Perspektive, was lernen wir denn für die Kultstätten der Zukunft oder für die geplanten Kultstätten der Zukunft.

Und das finde ich das Spannende an der ganzen Sache, dass wir eben keine verstaubte Geschichte sind, sondern dass wir immer Gegenwartsthemen mit im gleichen Zusammenhang kombinieren.

Und das ist der Anspruch, an dem sich das Heft auch die nächsten 40 Ausgaben messen lassen will.

Hardy Grüne

Genau, ganz ergriffen.

Also Bernd hat im Grunde genommen jetzt eine ganz wunderbare Bewerbung abgegeben.

Falls er noch nicht dabei wäre, würde er jetzt nachher einen Anruf von mir kriegen und sagen, du musst dabei sein, weil das ist genau das, was ich tatsächlich auch.

Also ich hätte es nicht so schön zusammenfassen können, wie er es jetzt gerade gemacht hat.

Aber das ist genau das, was ich auch sehe.

Und was ich jetzt aber doch nochmal vorausschicken muss, Bernd hat natürlich eine ganz wunderbare Bewerbungsschrift gehabt vor ungefähr zehn Jahren.

Das war sein Buch über den Fußball in Baden- und in Württemberg mit so herrlich skurrilen Geschichten und so herrlich geschrieben.

Also da konnte ich gar nicht dran vorbeigehen.

Nick Kaßner

Ja, bei mir bleibt da immer diese Andrea-Berg-Geschichte irgendwie.

Ich kann mir da nicht helfen.

Bernd Sautter

Das war auch wirklich eine meiner schlimmsten Recherchen.

Nick Kaßner

Ja, eben, deswegen.

Ich habe da immer Bilder im Kopf, wie du da in dieser Disco unterwegs bist und du hast das ja damals so schön beschrieben, wie die Männer dort ausgesehen haben.

Deshalb.

Bernd Sautter

Also dreimal Tony Marschall waren im Raum, nur für die, die es nicht wissen.

Nick Kaßner

Hadi.

Bernd hat, ach Bernd sag ich schon, doch Bernd hat gerade geschrieben oder besser gesagt beschrieben, dass in dieser Ausgabe bei Abstürz und Auferstehung ja so ein bisschen der Blick auch in die Vergangenheit geht und in die Zukunft und was man daraus lernen kann.

Ich gestehe, ich habe den Heftschwerpunkt ganz anders wahrgenommen.

Für mich ist es diesmal gar nicht so, dass man es so als Geschichte, wie wir das eigentlich immer ganz oder ich das immer ganz gerne mache, irgendwie wir fangen mal irgendwann bei Frühjahr an und hören dann bei heute auf.

Dieses Mal sind es eher geschlossene Geschichten für sich.

Wie würdest du diesen Heftschwerpunkt beschreiben?

Hardy Grüne

Natürlich, das sind sie.

Weil wir ja anhand von Beispielen Abstürze und manchmal dann Auferstehungen erzählen.

Und die beziehen sich natürlich auch vom Verein.

Und die beziehen sich ja manchmal auch nur auf einen ganz bestimmten Zeitraum.

Also ich habe zum Beispiel ja die Geschichte, die ich höchstpersönlich komplett miterlebt habe, geschrieben.

von der Saison 1996-97 in der Regionalliga Nord, die glorreichste Saison des ersten SC Göttingen 05.

Daran ist er zerbrochen.

Ich habe jedes einzelne Spiel gesehen.

Wir haben ein Fencing aufgemacht zu der Saison.

Also das konzentriert sich natürlich auf diese eine Saison, in der wir das erzählen.

Das macht ja auch manchmal Spaß, sowas zu machen.

Also die Geschichte mal wirklich so runter zu dimmen auf so einen kleinen Aspekt und den mal so ein bisschen im Detail zu beschreiben und dann kann man auch mal ein bisschen mehr in die Emotionalität reingehen du musst nicht immer nur mit Fakten um sich werfen und kann auch mal Gefühle erzeugen und das haben wir, glaube ich, in dem Heft öfter mal drin.

Und das bringt es natürlich auch mit sich.

Also wir reden hier von Abstürzen und jeder Hörer und jede Hörerin heute Abend wird vermutlich irgendwelche Erinnerungen an Abstürze mit dem eigenen Verein haben.

Also sportliche Abstürze, keine Alkoholabstürze, die kommen wahrscheinlich auch noch dazu, aber das ist ein anderes Thema.

und wir wissen das ja alles und wir wissen ja auch wie unglaublich, wie anstrengend das sein kann und wie verzweifelt man sein kann und wie sehr man Wochenende für Wochenende hofft, dass es nun endlich vorbei ist und es wieder besser wird.

Und also insofern reden wir ja von einem ganz emotionalen Thema und insofern ist es, glaube ich, schon ganz passend, dass wir da jetzt mal so ein bisschen bei den Fällen sind und auch durch die Zeit so rumspringen so ein bisschen.

Bernd Sautter

Also es stimmt ja schon zu, Nick.

Es sind ja tatsächlich auch immer zwei Dimensionen und bei dem Schwerpunkt Abstürze kommt es ja eigentlich ganz gut raus.

Erstens sind wir von Zeitspielen natürlich immer bestrebt, die Dinge auch festzuhalten.

Was bei wirklich final abgestürzten Vereinen ja die fast romantische Nebenwirkung hat.

Und wir von Zeitspiel tragen ein bisschen dazu bei, dass dieser Verein oder zumindest die Erinnerung an den Verein nie stirbt.

Ja, dadurch wird auch das, was nicht mehr lebendig ist, bleibt ein bisschen greifbar.

Und andererseits gibt es ja viele Geschichten, oftmals war es ja in irgendeiner Art und Weise schon das Geld, das zum Absturz dann geführt hat.

Oder zuerst hat der Sport einen Anstoß gegeben und dann war das Geld dann auf einmal trotzdem weg.

Da gibt es viele, da würde ich viele Parallelen rausfinden, die ja auch auf die heutige Zeit zutreffen.

Wenn man sieht, wie der schottische Verein First Lanark verschwunden ist, da ist Moorkamp oder was wir jetzt in Sheffield erlebt haben, was ja jetzt eine wenigstens halbwegs normale Wendung genommen hat, gar nicht so fürchterlich weit weg davon.

Und diese Parallelen darf sich jeder selber aussuchen, weil jeder hat wahrscheinlich ein paar Vereine im Ausland, die er verfolgt.

Und manchmal geht es halt auch mit denen ein bisschen schief.

Und wir hätten hier viel mehr Abstürze noch machen können, haben uns eben ein paar beschränkt und ich finde schon, dass da immer so ein bisschen, wenn man es durchliest, auch eine Parallele zu Entwicklungen drin sind, die wir in der Gegenwart immer noch sehen.

Hardy Grüne

Klar, als Stichwort würde ich sofort Ulm reinwerfen.

Ulm reproduziert gerade seinen Absturz.

Nick Kaßner

Du musst uns mitholen, also die Geschichte, den ersten Absturz, den ihr ja auch im Heft drin habt, den kennt wahrscheinlich jeder.

Hardy Grüne

Von der dritten Liga in die erste Liga und dann runter in die sechste Liga.

Bernd, korrigiere mich sonst.

Bernd Sautter

Ja, ich glaube, Fünfte.

Aber es tut ja nichts zur Sache.

Sie waren ja dann so ohne Moos, dass sie dann auch noch tiefer strafversetzt wurden.

Und ja, ich sehe da eine Parallele.

Wenn man jetzt wieder in der dritten Liga einen Trainer ohne Lizenz beschäftigt und die Strafe in Kauf nimmt, dann frage ich mich auch schon, wie dick ist das Polster, das die haben.

Hardy Grüne

Und was ich also faszinierend finde, ist, dass es so Vereine gibt, die so eine Kontinuität darin haben.

Also über Uerdinge müssen wir jetzt nicht sprechen.

Ich glaube, das weiß jeder, dass sie so eine gewisse Kontinuität haben.

Und wir müssen auch nicht über Arminia Bielefeld sprechen.

Das ist ja eine schöne Geschichte eigentlich, Arminia Bielefeld.

Die sind ja nie wirklich so abgestürzt, dass man von einem Absturz sprechen konnte.

Aber die pendeln halt ganz gern durch die Ligen.

Aber du hast so ein paar Vereine, bei denen das wirklich auffällig ist, dass das immer wieder stattfindet.

Ulm ist dann ein schönes Beispiel für.

Heute Abend trudelte die Nachricht ein, dass die Sportfreunde Siegen ihren Trainer entlassen haben.

Sie sind nach Ewigkeiten wieder in die Regionalliga hochgekommen, haben sportlich echt gut abgeschnitten bislang.

Und jetzt sind sie ein bisschen ausgebremst worden und die schmeißen den Trainer.

Ich weiß noch nicht die Hintergründe.

Aber das ist auch so ein Kandidat.

Also die Sportfreunde Siegen jetzt auf einer kleinen Ebene, die stürzen halt auch ganz gerne mal ab.

Und das finde ich schon spannend, dass es so bestimmte Vereine gibt.

Und das heißt, da muss man dann auch mal ein bisschen gucken, Wenn man jetzt mal in die Zukunft guckt oder auf das größere Bild, wo gibt es denn da Kontinuitäten?

Und wenn ich jetzt meine Göttingen 05-Geschichte mal rausnehmen würde und sie auf die Komplettgeschichte von Göttingen 05 übertragen würde, dann würde ich ganz viele Kontinuitäten finden.

Also die Fehler, die 1996, 1997 gemacht wurden, die sind auch in den 70er Jahren gemacht worden, als die Zweite Bundesliga spielten.

Die sind 1989 gemacht worden, als sie fast wieder aufgestiegen wären.

Und die werden in der Gegenwart auch wieder gemacht.

Gerade aktuell geht da wieder einiges los.

Also das finde ich spannend, dass es offensichtlich Vereine gibt, die so ein bisschen dafür prädestiniert sind, gerne mal abzustützen.

Nick Kaßner

Ich wollte gerade sagen, die Geschichte von Göttingen 05, die könnte man auch heute erzählen.

Also ich habe das Gefühl, es wiederholt sich gerade bei Geschichte.

Wenn man das so liest.

Bernd, ich möchte aber unbedingt ein ganz großes Loblos werden.

Du hast den Artikel schon erwähnt.

Ferd Lennack, den Verein hast du ja beschrieben.

Kannst du ein bisschen was zu diesem Text erzählen?

Vor allen Dingen, wie bist du, ich nehme an, du warst vor Ort unterwegs.

Vielleicht kannst du ein bisschen was dazu erzählen, wie du auf diesem Verein aufmerksam geworden bist, auf diese Geschichte aufmerksam geworden bist.

Bernd Sautter

Tatsächlich kann ich mich nicht mehr ganz genau daran erinnern, wenn ich zuerst einmal darüber gestolpert bin.

Aber wir waren vor endgültig daran erinnert und ich wusste, dass da was ist, als wir vor zwei Jahren in Glasgow waren und dann zum Hemdenpark gelaufen sind.

Und da kommst du an diesem Platz vorbei, wo ich aus irgendeinem, man hat ja manchmal so unzieheres Halbwissen wusste, da muss es noch irgendein Lost Ground geben in der Nähe.

Und wenn du dann natürlich als Zeitspielredakteur da unterwegs bist und da durchspazierst und du merkst, verdammt normal, ich bin gar nicht geschichtssicher, was das für ein Verein ist, dann ist das natürlich eine große Blamage, die du A, zuerst mal für dich behältst und B, am Abend sitzt du sofort im Hotelzimmer und recherchierst über ein Handy alles, was du über den Verein bekommen kannst.

Und da ist mir dann natürlich auch schon dieser Herr Hiddleston, den habe ich nicht vergessen nach dem ersten Mal, als ich über den gestoßen bin und habe seitdem eigentlich alles gesucht, was ich über den rauskriegen kann.

Und man kriegt halt nichts mehr über ihn raus, als alles, was da drin steht.

Ich habe tatsächlich zwei von Geschichtsschreibern von Third Lanark, zwei Bücher bestellt hier ins schöne Schwabenland.

Die ausführlichsten Darstellungen über die Geschichte dieses Vereins haben alle Blogs und so weiter durchgebracht, die irgendwie zur Verfügung standen.

Und es ist so ein Faszinosum.

Also ich glaube, ich habe in der Geschichte noch keine einzige ausführlich besprochene Person erlebt, über die nur, nur und ausschließlich Negatives zu lesen ist.

Also es ist dieser Präsident Hiddleston, der tatsächlich in betrügerischer Art und Weise diesen Verein zugrunde gerichtet hat mit schlimmen Nebengeschichten.

Der hat, um Strom zu sparen, in der Umkleide die Glühbirnen rausgeschraubt.

Die Gästeteams wussten das und sind mit Glühbirnen angereist.

Das muss man sich also wirklich vorstellen.

Die haben Bälle gespart.

Die schottische Liga hat vorgeschrieben, dass immer ein frischer Ball zur Verfügung steht.

Und dann haben die gebrauchte Bälle nochmal frisch angepinselt, um dass die so aussehen, wie wenn sie neu wären, was dann irgendwann ab Mitte der ersten Halbzeit dazu geführt hat, dass die Farbe abgeblättert ist und an der Stirn beim Kopfball hängen geblieben ist.

wo die Stirn ordentlich mit Schweiß war.

Die Spieler haben sich danach die Farbe von der Stirn wieder gewischt, die sie vom Ball hatten.

Also solche Spargeschichten waren da dabei.

Und das fand ich schon spannend.

Und ich finde, es hat auch eine Bedeutung, jetzt weg von den skurrilen Anekdoten, die weit über Third Line Hike hinausweist.

Denn es ist einer, zumindest einer der ersten Klubs, da kann man natürlich immer nur streiten, wer der an der Kommerzialisierung des Fußballs zugrunde gegangen ist.

Es gab ja diese, in Schottland wie in England waren ja die Fußballclubs früh keine Vereine, keine gemeinnützigen Vereine, wie wir sie haben, sondern es waren eben Wirtschaftsunternehmen, die von einem meistens Herrn, wahrscheinlich zu 100% Herrn, geführt wurden.

Meistens ein Unternehmer aus der Stadt, der sein Engagement verwendet.

Als Chef dieses ganzen Ladens schon im Sinne der Gemeinnützigkeit führen sollte.

Der hat die Verantwortung gehabt und es war nicht das Ziel eines normalen Wirtschaftsunternehmens, der Gewinnmaximierung, sondern es war das Ziel, diesen Klub zur Größe zu führen und im Sinne derer, die ins Stadion kommen und die in der Stadt sind, zu führen.

Das ist eigentlich das Ziel.

Und Hiddleston war der Erste, nach meiner Kenntnis, der richtig erkannt hat, dass wenn man den Verein bekommt, dass man da auch richtig schön Geld rausholen kann.

Und das hat er konsequent getan.

Und damit war der Club innerhalb von vier Jahren am Ende.

Hiddleston ist dann über alle Berge.

Er ist gelandet in Blackpool.

Was er da wollte, wissen wir nicht mehr, weil ihn hat dann in einem Hotel in Blackpool ein halbes Jahr, nachdem Third Lanark aufgehört hat zu atmen, hat er auch aufgehört zu atmen.

Plötzlicher Tod und damit gab es, da lief schon der Prozess wegen Hochstapelei und wegen Betrugs gegen ihn.

Und der Prozess wurde dann eingestellt und seine vier Komplizen im Vereinsbeirat wurden dann noch verurteilt.

Und dann war das Kapitel Third Lanark fast ein für alle Mal geschlossen.

Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, 2008 war es, hat sich ein Verein in der Tradition von Third Lanark wieder gegründet, aber nicht mit dem Anspruch, in die höchsten schottischen Ligen aufzusteigen, sondern das ist eine regionale Sache geblieben.

Nick Kaßner

Okay, dann kommen wir zu einem ganz besonderen Highlight.

Normalerweise haben wir hier die Rubrik Neues von den Rovers, aber Hadi hat sich die Mühe gemacht und dachte sich, komm, ich möchte mal was schreiben über die Bristol City, dem Verein.

Hadi, was ist falsch gelaufen?

Hardy Grüne

Bei mir?

Nick Kaßner

Ja, wohl bei dir.

Hardy Grüne

Gar nicht.

Das ist die wunderbarste Geschichte über Bristol City, die man erzählen kann.

Der Absturz der Rotkehlchen.

Was soll man denn als Rovers-Fan noch Schildes schreiben können?

Ja, die habe ich schon so lange im Köcher gehabt, dass ich mich fast in Verdacht habe, dass ich diesen Leitartikel deshalb ausgesucht habe, um sie jetzt endlich mal schreiben zu können.

Um endlich mal den Niedergang des stolzen Bristol City Football Clubs erzählen zu können, damit die Welt Bescheid weiß, was damals los gewesen ist.

Und ich fange mal von hinten an.

Also auch das ist eine Geschichte, so ähnlich wie Bernd das eben von Sir Glanock erzählt hat, die natürlich ganz viel mit Geld zu tun hat.

Die hat noch eine Gegenwart und die Gegenwart, die sieht jetzt, da muss ich jetzt mal meinen Blick als Growers-Fan, kurz mal beiseite legen.

Ganz gut aus.

Die spielen tatsächlich dieses Jahr um den Aufstieg in die Premier League mit.

Letztes Jahr waren sie ja in den Playoffs und haben böse Prüle gekriegt.

Und dieses Jahr läuft es erstmal ganz gut.

Bei City ist es oft so gewesen, dass sie eine gute Hinrunde spielen und eine schlechte Rückrunde.

Das ist meine Hoffnung, dass das dieses Jahr wieder passiert.

Aber über den Fußball in Bristol müssen wir uns im Moment nicht so sehr unterhalten, also zumindest nicht über den in Nord-Bristol.

Ja, und City ist halt einfach eine Geschichte, das hat viel mit Geld zu tun, das hat viel mit Strukturveränderungen zu tun, das hat auch viel zu tun mit Loyalität des Publikums.

Was machen Zuschauer, wenn der Erfolg da ist, was machen Zuschauer, wenn der Erfolg nicht mehr da ist, weil das gehört ja auch alles zu dem Thema Abstürze.

Das kennt ja auch jeder Verein, wenn du gut dabei bist, kriegst du keine Tickets, wenn du da nicht mehr gut dabei bist, dann will dich keiner mehr sehen.

Und genau so ist es halt auch bei City passiert.

Die sind in die erste Liga aufgestiegen, zum ersten Mal seit Ewigkeit, seit 1910.

War dann Brüste wieder in der ersten Liga drin, das war 1976, glaube ich.

Ja, 1976 sind sie aufgestiegen, haben im Pokal und im Liga-Pokal ganz gute Vorstellungen gehabt.

Hatten eine Mannschaft mit relativ vielen aus der Region und ein bisschen Verstärkungen.

Ein Trainer, der den wunderbaren Namen Alan Dix hat.

Dix ist immer ein sehr, sehr beliebter Trainername in England, weil wenn man den dann nicht mehr haben will, kann man diesen wunderbaren Schlachtruf oder diese wunderbare verbale Forderung stellen, Dix out.

Aber das haben sie natürlich nicht gefordert.

Ja, und die sind dann aufgestiegen in die 1.

Liga, haben unglaublich viele Zuschauer gehabt und haben dann in der 1.

Liga auch ganz gut mitgespielt.

Und dann hat man die Wechselbedingungen in einem englischen Profifußball verändert.

Das ist so etwas Ähnliches wie das Bosman-Urteil, was dann so richtig reingeschlagen hat.

Die Spieler konnten dann nach Ende ihrer Vertragslaufzeit einfach wechseln.

Also ohne, dass der abgebende Verein zustimmen musste.

Und das war dann ein Problem, weil die in Bristol Ashton Gate konnten nicht so viel zahlen.

Das heißt, die haben dann gleich erstmal einen wichtigen Verteidiger an den Erstligisten verloren.

Daraufhin hat die Vereinsführung gesagt, da machen wir jetzt nicht mit, jetzt geben wir unseren Spielern 10-Jahres-Verträge.

Und das war dann unglaublich risikoreich, weil 10-Jahres-Verträge hieß, du musst einfach für die nächsten 10 Jahre irgendwie deine Kohle beisammen haben, damit du diese Mannschaft auch halten kannst.

Jetzt mal ganz abgesehen davon, dass zehn Jahre echt ein langer Zeitraum ist für einen Spielervertrag.

Und das hat nicht geklappt.

Sie sind dann zwei Jahre später abgestiegen und dann ging die ganze Geschichte eigentlich los.

Dann war halt kein Geld mehr da.

Der Verein war letztendlich überschuldet und die Spieler sind weggegangen.

Und dann hast du diese sportliche Negativserie gehabt, dass sie nach dem Abstieg in der zweiten Liga dann halt auch gleich gegen den Abstieg gespielt haben, letztendlich auch abgestiegen sind.

Die Zuschauer sind natürlich zu Hause geblieben, da ist keiner mehr hingegangen.

Und dann hast du diese, also Absturz eines Fußballvereins kann ja dann auch einfach wirklich so eine, wie soll ich das jetzt sagen, so ein Erdrutsch sein, also den man dann einfach irgendwann nicht mehr aufhalten kann und der dann so alles mit sich reißt, wenn du nicht in einem bestimmten Moment dann nochmal so...

So gegenstehst, dann kann das alles wirklich so mitziehen.

Und das ist bei City dann passiert.

Das ging wirklich rasend schnell bergab.

Zweite Liga abgestiegen, dann dritte Liga auch abgestiegen.

Dann war die Kasse komplett leer, dann auch völlig überschuldet.

Die konnten ihre Leute nicht mehr bezahlen.

Dann gab es eine Drohung von der FA, weil sie halt ihre Gelder nicht mehr pünktlich bezahlt haben.

Die Rovers, zu dem Zeitpunkt, kann ich auch mal ganz kurz einen Schwenk rüber machen, stecken selber ziemlich in der Krise.

Ihr Stadion hat keine Zukunft mehr.

Dann kommt eine Situation, wo City-Fans von einem Auswärtsspiel nach Bristol zurückkommen und in das alte Rovers-Stadion gehen, die Tribüne anstecken.

Also der Fußball in Bristol steckt wirklich in der tiefsten Krise.

Und die Rovers machen dann noch so ein leicht süffisantes Angebot, City das Stadion abzukaufen und sie damit zu retten, was aber nicht möglich ist, weil Rovers selber verschuldet ist.

Also das ist insgesamt eine ganz spannende Geschichte.

Und City ist dann tatsächlich kurz davor, als sie in der vierten Liga sind, kurz davor, Konkurs zu gehen und zu verschwinden aus dem Fußball.

Also das wäre dann der erste von diesen ganz großen Vereinen gewesen, der mitten in der Saison einfach aufgehört hätte zu existieren und die Liga hätte verlassen müssen.

Und das wollte man dann irgendwie verhindern.

Und hat acht wichtigen Spielern gekündigt, um das finanziell einfach so ein bisschen besser hinzukriegen.

Und das war dann tatsächlich auch ein Problem, weil das waren viele Spieler, die schon seit Ewigkeiten dabei waren, die auch teilweise aus der Region kamen.

Und es gab dann so eine Schlammschlacht, die auch in den Medien durchgeführt wurde.

Da wurden die Spieler dann so als gierig und als faul dargestellt, was alles überhaupt nicht stimmte.

Und da ist dann eine Bewegung in der Stadt entstanden, wo sich ein paar Geschäftsleute zusammengetan haben und gesagt haben, so jetzt müssen wir was tun.

Und da ist dann so ein bisschen Geld zusammengekommen.

Die haben dann einen anderen Verein gegründet.

Und dieser Verein hat dann den alten Verein übernommen und konnte den Spielbetrieb fortsetzen.

Die waren dann in der vierten Liga, waren da auch nochmal in der Abstiegszone dabei, haben einmal 7-1 bei Northampton verloren, also nochmal richtig Prügel gekriegt.

Aber irgendwann haben sie dann sportlich die Kurve gekriegt, übrigens unter dem ehemaligen Rovers-Trainer, also Rovers spielt immer eine schöne Rolle bei der ganzen Geschichte, und haben sich dann tatsächlich gerettet, werden ja auch sonst aus der Football League abgestiegen, also in den Non-League-Bereich, und das ist zu der Zeit schon ein richtiges Problem gewesen, weil aus der Non-League wieder rauszukommen, ist echt schwierig gewesen, und also das war schon für den Verein, glaube ich, sehr wichtig, da drin zu bleiben.

Ja, und dann sind sie so langsam wieder nach oben gekommen, und Jetzt halt die zweite Liga.

Diese Geschichte ist hängen geblieben.

In England kennt die eigentlich jeder, der sich so ein bisschen mit Geschichte auskennt, weil die City war halt der einzige Verein, der von der 1.

bis zur 4.

Liga in einem Rutsch abgestiegen ist.

Und auf der blauen Seite in Bristol, also vor allem Nordbristel, heißen sie eigentlich nur die 82s, weil sie halt 1982 diesen neuen Verein gegründet haben, der das dann alles übernommen hat und man spricht ihnen so ein bisschen die Vergangenheit vor 82 ab.

Das ist dann aber auch sehr lustig.

Nick Kaßner

Aber Bernd, wir haben jetzt schon ein paar Mal über Vereine gesprochen und immer wieder kam das Argument, das Geld.

Gibt es denn Abstürze, bei denen Geld nicht entscheidend war?

Bernd Sautter

Da bin ich fast überfragt, wenn ich ehrlich bin.

Das Geld ist ein dominierender Faktor, seit das Geld im Fußball ist.

Es gibt natürlich auch immer gute Spielzeiten und schlechte Spielzeiten.

Ein Absturz kann ja auch eine Folge sein davon, dass das Team zwei Jahre komplett überperformt hat.

Und insofern könnte man dann schon sagen, ja, der Sport ist dann der Auslöser und zum Schluss fehlt es halt, wenn du dann abstürzt irgendwann mal, nachdem du zwei Klassen nach unten bist, dann geht dir notwendigerweise das Geld aus.

Weil du hast im Profifußball Verträge für andere Ligen gemacht, so haben es viele gemacht, logischerweise, da will man ja auch die Spieler langfristig binden und dann steigst du zweimal ab und dann hast du ein Problem mit teuren Verträgen.

Und dann geht ja halt irgendwann wieder das Geld aus und dann kann es eventuell noch tiefer gehen.

Also insofern, in dem Moment, wo wir im Profibetrieb sind, ist das Geld immer dabei.

Nick Kaßner

Hadi?

Hardy Grüne

Ich glaube, es gibt indirekt, kann man das so ein bisschen sagen.

Da haben wir ja auch eine Geschichte zu, wie haben wir sie genannt?

Sechenclubs, Armeeverrein und andere Strukturprobleme.

Also auf der einen Seite haben wir Vereine, die scheitern einfach daran, weil sie schlechte Finanzpolitik machen.

Aber wir haben auf der anderen Seite auch viele Vereine, die stürzen ab, weil sich die Struktur verändert hat.

Also wir haben ja den Fall TSV Mahlhülz, ein Zechenverein und mit Beginn der Zechenkrise ist so ein Verein einfach nicht mehr überlebensfähig.

Wir reden ja auch hier gerade mit dem Ort Neunkirchen oder kurz vor dem Ort Neunkirchen.

Das ist natürlich auch ein schönes Beispiel.

wo, also die Borussia ist ja nicht nur daran gescheitert, dass sie schlechte Vereinspolitik gemacht hat, sondern auch, weil einfach die Strukturen das nicht mehr gegeben haben.

Oder auch im Nachbarort Völklingen ist es ja ähnlich.

In der DDR, ehemaligen DDR, ist es dann ganz besonders, weil da die Strukturen ganz schnell abgebrochen sind.

Und da ja auch noch eine andere Strukturebene dazu kam, das waren ja keine Vereine.

Die waren ja mit den Trägerbetrieben verbunden.

Und diese Trägerbetriebe sind dann abgewickelt worden.

Die waren bei der Treuhand und da fehlte dann komplett plötzlich die Basis, um den Verein überhaupt weiterzuführen zu können oder transferieren zu können in das Vereinssystem der Bundesrepublik.

Da sind viele abgestürzt.

Da haben wir Bölen zum Beispiel als einen Fall.

Wir haben aber auch Brandenburg.

Wir haben Vorwärts Frankfurt an der Oder, wo dann das Armeeverein gewesen, wo die Bundeswehr, nachdem sie die NVA übernommen hat, noch ein halbes Jahr weitergemacht hat und dann gesagt hat, jetzt müsste er selber fertig werden mit dem Kram, dann sind sie abgestürzt.

Also das sind auch nochmal Fälle, die glaube ich kommen und.

Die anderen Sachen, was Bernd eben sagte, du hast manchmal so ein, zwei Jahrgänge, die so richtig gut sind und die spielen sich dann nach oben und wenn die dann zu Ende, wenn die dann so ein bisschen ins Alter kommen, dann stürzen sie wieder ab.

Das hat man tatsächlich in den 60ern öfter gehabt, aber das findet heute nicht mehr statt, weil eigentlich keine Mannschaft von unten mehr wachsen kann.

Also so wie eine Mannschaft von unten irgendwie ein, zwei überragende Spiele hat, werden sie weggekauft.

Und also das ist tatsächlich eine Geschichte aus der Vergangenheit.

Nick Kaßner

Wer ist denn für den Text des FC Amsterdam zuständig gewesen?

Hardy Grüne

Das Doop ist das.

Geschrieben habe ich ihn.

Nick Kaßner

Ich gehe davon aus, nicht viele Menschen werden diese Geschichte kennen.

Vielleicht kannst du was zur Geschichte des FC Amsterdam erzählen.

Hardy Grüne

Ja, der FC Amsterdam, das ist wirklich auch eine sehr witzige Geschichte.

Wenn du dich mit Holländern über Fußballgeschichte unterhältst und mal so ein bisschen reingehst in die Story, dann kommt der eigentlich immer irgendwann.

Das ist ein Verein, der ist gegründet worden 1972, als Ajax gerade so in der Krise war.

Das ist so gerade die Zeit, wo Cruyff dann hinkommt.

Aber eigentlich ist Ajax ziemlich in der Krise.

Und wir haben einen Geschäftsmann.

Geschäftsmänner haben eigentlich häufig eine wichtige Rolle bei Abstürzen.

Und dieser Geschäftsmann ist Destop, Chef vom Aufzugshersteller Starlift.

Und der ist eigentlich Ajax, durchaus sympathisant, aber er will halt so einen Gegenverein haben.

Er will eine Alternative haben.

Und war dann bei anderen Vereinen, bei dem Club Dorr-Wilskracht-Derk.

Ich hoffe, kein Niederländer hat jetzt zugehört und beömmelt sich jetzt über meine Aussprache.

So heißt es auf jeden Fall, stark durch Willenskraft, das kann ich halbwegs fehlerfrei auf Deutsch sagen und ist mit denen Meister geworden.

Und dann gehörte er zu den Gründern des Berufsfußballs in den Niederlanden.

Das geht Mitte der 50er da los, hat einen Berufsfußballclub gegründet, ist mit denen auch Gründungsmitglied der Profiliga gewesen.

Aber irgendwie klappte das alles nicht so richtig.

Und dann hat er halt gesagt, so jetzt verbinde ich hier zwei Vereine, die so ein bisschen im Schatten von Ajax stehen und mache da einen Verein raus.

Das war halt der FC Amsterdam.

Der hat sich dann im Wappen so eine Figur gegeben von so einer Zeitungskolumne, die so das Selbstverständnis der Amsterdamer halt so ein bisschen so widerspenstig und so ein bisschen streitbar irgendwie widerspiegeln sollte und so hat er seinen Club auch gesehen.

Wir haben den Text überschrieben mit Wahrlich keine Engelchen und ja, wollte dann den Ajax so ein bisschen ans Bein pinkeln, mal so auf Deutsch gesagt.

Hat aber vielleicht ein bisschen groß gedacht.

Er ist dann nämlich zum Beispiel schon mal ins Olympiastadion gegangen und das war dann doch leicht überdimensioniert, weil so richtig viele Leute hat das nicht interessiert, wenn die gespielt haben.

Da sitzen dann, wir haben ein Foto drin, da sitzen zwei, vier, sechs, acht Leute sitzen auf der Tribüne.

Nee, da unten sind auch noch zwei, sind zehn.

Also es hat niemanden interessiert.

Die waren sportlich durchaus erfolgreich.

Die hatten auch gute Spiele, haben sich für einen Europapokal qualifiziert, haben auch Ajax mal geschlagen, haben aber auch gegen Ajax 6-1 verloren.

Und ich glaube, das Legendärste, was sie geschafft haben, war ein 2-1-Sieg im Europapokal bei Inter Mailand.

War es Inter oder AC?

Inter war es.

Also 2-1 Europapokalsieg 1974 bei Inter Mailand.

Das ist die größte Stunde der Vereinsgeschichte.

Zum Rückspiel kommt Inter dann nach Amsterdam und da sind dann 2500 Zuschauer.

Also das ist wirklich traurig, weil einfach niemand sich dafür interessiert hat.

Ich habe hier ein Zitat aus einem Buch über 50 Jahre bezahlter Fußballer in den Niederlanden, das sagt, selbst wenn der FC Amsterdam den Europapokal gewinnt, die Hauptstadt wird diesen Verein ignorieren.

Und das sieht dann Destop irgendwann auch ein, der hat richtig viel Geld reingesteckt in den Verein und kommt dann zu dem Schluss, so jetzt will ich mein Geld wieder haben.

Und versucht dann, die Spieler zu verkaufen.

Komplett überteuert.

Das klappt also gar nicht, die zu verkaufen.

Und das wird dann alles so eine ganz lustige Geschichte irgendwie.

Da ist dann ein Spieler, ein Nationalspieler, der sagt dann, ich bin wirklich kein Geldgieriger.

Ich habe eine attraktive Frau und einen süßen Hund und ein kleines Auto vor der Tür.

Was will ich mehr?

Ich brauche doch kein Geldsegen.

Ich habe Stob sogar angeboten, kostenlos Fußball zu spielen, wenn er mich nur für eine angemessene Summe gehen lassen würde.

Stob wollte eine Million Gulden für ihn haben und keiner wollte ihn kaufen dafür.

Also das dreht dann wirklich in so eine ganz absurde, skurrile Richtung ab, diese ganze Geschichte.

Und ja, die steigen dann ab.

78 steigen sie ab und 82 hört dann der Stob auch auf.

Da hat er dann viele Millionen Verlust gemacht inzwischen und dann ist der Verein am Ende.

Da haben sie auf dem Nebenplatz vom Olympiastadion gespielt.

Da sind maximal noch 100 Leute bei den Spielen aufgetaucht.

Und dann gab es noch so ein paar Versuche, den Club zu retten.

Der ist dann aber liquidiert worden und das war es dann.

Und dann hat man sich wohl später mal so ein bisschen damit auseinandergesetzt, was da eigentlich los war und ist aufgeregt.

Ja, so Gerüchten zufolge so auch so auf so Schwarzgeldgeschichten gekommen.

Also dass da so ein bisschen Geldwäsche betrieben wurde.

Das ist alles nie bewiesen worden.

Das sind alles nur so Gerüchte und Verdächtigungen.

Ein paar Spieler haben sich da mal in der Beziehung zu geäußert.

Das ist etwas, was man natürlich im Fußball auch ganz gerne mal findet.

Fußball ist, glaube ich, auch eine wunderbare Plattform, um jetzt so im wörtlichen Sinne Geld zu waschen.

Nick Kaßner

Liebe Grüße gehen raus nach Italien.

wärmt.

Ich habe gerade mal schnell geguckt, wie dein Herzensverein am Wochenende gespielt hat, denn ich hatte jetzt eigentlich die Hoffnung, dass du mir erklärst, wie ich mit der 5a, oder besser als wie du mit der 5a-Regel durch die Woche kommst, aber sie haben gewonnen.

Insofern bleibt dir die 5a-Regel erspart, aber vielleicht kannst du die HörerInnen, die vielleicht nicht ganz einen erfolgreichen Verein haben, wie aktuell der VfB Stuttgart, erklären, was die 5a-Regel ist.

Bernd Sautter

Also die 5a, also man muss mal weiter anfangen, ich habe mich tatsächlich damit beschäftigt, wie Fans, Niederlagen verdauen.

Und das ist durchaus unterschiedlich.

Lustig ist oder bemerkenswert dabei ist, dass es genügend Literatur gibt für die Verarbeitung von Niederlagen, wenn du ein Teamspieler bist oder wenn du ein Trainer bist, der ein Team anleiten willst.

Für Fans gibt es solche Literatur nicht.

Wie geht man denn als Fan mit Niederlagen um?

So nach dem Motto, da beschäftigt sich niemand damit, So nach dem Motto, die sind ja alle selber schuld, sollen sie sich halt einen anderen Verein oder so.

Und die 5a-Regel ist übrigens eine Erfindung von mir.

Die 3a-Regel gibt es tatsächlich.

Und ich habe da noch zwei As vorne und hinten gesetzt.

Also akzeptieren, analysieren, abhaken ist die 3a-Regel.

Und die 5a-Regel, die dann für Fans gilt, ist auskotzen, akzeptieren, analysieren, abhaken.

und dann anderen Fokus setzen.

Und das ist das, was man tatsächlich bei Fans, man muss nur die sozialen Medien kontaktieren und in einem Wunschforum irgendeines Vereins nachgucken, der gerade mal wieder verloren hat.

Da sieht man nach meiner Analyse, die nicht nur vom VfB stammt, immer wieder dieselben Muster.

Also guck in deine Gruppen, wenn die am Samstag spielen, Mein dringender Ratschlag, guckt in eure Gruppen Samstagabends nicht.

Weil dann, da wird es böse meistens.

Da gibt es immer ein, zwei, die den eigenen Verein in Grund und Boden schreiben.

Und dann kommen dann auch irgendwann wieder die Stimmen, Sonntagnachmittags, die sagen, hey, was bist du für ein Fan?

Das geht ja gar nicht so und nicht so arg gegen die eigene Mannschaft und wir müssen doch zusammenhalten und so weiter und so fort.

Ja, da geht der Akzeptanzprozess langsam los.

Dann wird gelegentlich, da kommen irgendwann die Taktikfüchse aus den Ecken und sagen, ja, wir haben aber so gespielt und wir haben so gespielt und der Ballbesitz und wir haben zu wenig Zweikämpfe und ach du Jemine.

Und müssen natürlich mehr über die Flügel, wie immer.

Und irgendwann haken es dann auch die Fans in ihren Diskussionen ab.

Und spätestens am Freitag, wenn dann das nächste Spiel ansteht, Dann schreiben genau diejenigen, die sich am Samstagabend noch so fürchterlich abschätzig über die eigenen Spieler am Unterschreiben, ja, ja, natürlich gewinnen wir.

Also da geht es dann schon wieder in den nächsten Fokussätzen, in den Fokussätzen aufs nächste Spiel.

Und ich finde schon, es gibt bei Fans in der Verarbeitung der Niederlage eine ziemliche Parallele zu dem, was man den Trainern von psychologischer Seite aus rät nach einem verlorenen Spiel.

Also viele sagen, kurz mal zusammennehmen, ganz sachlich kurz reden, aber nicht tiefer in die Analyse gehen, weil A, sie ist noch nicht fertig, die Analyse und B.

Man muss den Leuten auch Raum lassen, diese Enttäuschung zu verarbeiten und zur Not sich auszukotzen.

Und das passiert auf Spielerseite wie auf Fanseite ziemlich eindrucksvoll, wie ich finde.

Schaut in den sozialen Medien eures Vereines nach.

Ich bin mir relativ sicher, dass ihr zumindest ähnliche Muster findet.

Nick Kaßner

Siehst du dich da wieder, Hadi?

Hardy Grüne

Ich muss mich so an mich halten, um nicht reinzufunken in das, was er sagt.

Natürlich hat er innerlich komplett recht, aber wir reden hier von Fußball, wir reden hier von Emotionen, wie soll ich das in den Griff kriegen?

Ich habe ja aktuell gerade die Situation, dass die Rovers hatten zehn Spiele hintereinander nicht verloren.

Dann haben sie beim Tabellenführer, die erste hat das beste Spiel seit Ewigkeiten gemacht.

Ging aber 0-0 in die Halbzeit.

Dann haben wir kurz nach dem Wiederanpfiff 1-0 reingekriegt, haben 2-0 verloren.

Es lief gar nichts mehr.

Und seitdem haben wir in drei Spielen zwölf Tore reingekriegt.

Und zwar gegen zwei Kellerkinder.

Und die Mannschaft spielt überhaupt nicht mehr.

Also es funktioniert gar nichts mehr.

Und ich sitze davor und kann das gar nicht begreifen.

Und ich bin nicht der Einzige, der davor sitzt und das begreift.

Und ich habe ein wunderbares Ritual mit einem Freund aus Plöstel.

Da geht es um Hoffnung.

Er sagt immer, es ist die Hoffnung, die uns killt.

Und ich entgegne, es ist die Hoffnung, die uns am Leben hält.

Und das ist immer so ein Patt irgendwie.

Also Hoffnung hat ja unglaublich viel damit zu tun.

Das ist ja auch genau das, was Bernd sagt.

Und da ist zum Beispiel für mich die Frage, wenn ich das jemals hinkriege, am Samstag Nachmittag nach einem verlorenen Spiel nicht ins Forum reinzugehen, glaube ich nicht.

Glaube ich nicht, weil ich habe das Bedürfnis.

Ich habe das Bedürfnis mit meinem Schmerz oder auch meiner Freude.

Das kommt ja auch mal vor.

mich auszutauschen, mich wiederzufinden, mich damit zu beschäftigen.

Das ist ja etwas, was der Fußball uns wirklich bringt, was er uns wirklich schenkt.

In diesen Zeiten, die ja auf vielen Ebenen sehr herausfordernd sind gerade, ist der Fußball ja immer noch etwas, was so unglaublich leicht ist.

Und das Schöne am Fußball ist ja, dass wir wirklich, dieser Herberger Spruch, der stimmt ja immer noch.

Die Leute gehen zum Fußball, weil sie nicht wissen, wie es ausgeht.

Und ich habe am Samstag habe ich geflucht, wirklich geflucht, weil also das vierte Tor ist in der 82.

Minute gefallen und ich habe die Abwehr gesehen und ich habe gedacht, wie kann das passieren, wie kann diese Abwehr so beschissen stehen gegen den Tabellen Vorletzten und dann habe ich geguckt, wann ist das nächste Spiel habe gesehen, das Pokalspiel und Pokalspiele kann ich nicht sehen und habe gejubelt, weil ich muss am Samstag nicht gucken, aber ich werde am Samstag, ich werde es vermissen und das ist ja, das hängt ja damit zusammen, Das gehört ja alles zusammen.

Also das heißt, das, was Bernd sagt, dem stimme ich komplett zu.

Aber wie kriege ich das in die Lebenspraxis übertragen?

Bernd Sautter

Ja, wenn ich da mal noch zu sagen, ich glaube, indem er sogar in der Niederlage stolz ist auf seinen Vereinen, auf das, was man selber tut.

Denn als ich diesen Text schrub, schreib, schrieb, schrub, konnte ich mir nicht vergneifen, eine Beobachtung mit aufzunehmen, die ziemlich subjektiv ist, aber von der ich sehr überzeugt bin, dass es stimmt.

Und zwar will ich euch fragen, könnt ihr euch an den letzten Abstieg beantworten?

Zum Beispiel von Bayer Leverkusen, vom VfB Wolfsburg oder von Rabadosen Leipzig erinnern.

Ich will damit sagen, die Fans dieser Vereine können ja alle nichts dafür.

Aber es ist für den Traditionsverein an sich, sowie auch für die Fans, ist es eine Auszeichnung, eine charakterliche Auszeichnung, trotz mancher Abstürze, trotz mancher Abstiege dabei zu bleiben.

Das ist aus meiner Sicht fast ein notwendiges Merkmal eines Traditionsvereins, das seine Fanschaft schon bewiesen hat, dass sie auch im Abstieg dabei bleibt.

Fans von Arminia Bielefeld und von Osnabrück wissen genau, was ich meine.

Auch von Saarbrücken und von Neunkirchen insbesondere.

Also dieses mit durch dick und dünn gehen, diese Erfahrung, die macht ja auch in der Verlehrung die Stadien voll.

Wir waren mit dem VfB vor kurzem in Wolfsburg.

Also Wolfsburg hatte sein heimberechnet Halbfolge bekommen nach meiner Beobachtung.

Da waren unheimlich viele Lücken.

Das liegt ja auch daran, dass in diesem Verein die Leidensgeschichten fehlen.

Die waren halt mal in der Relegation, da haben sie ein bisschen gelitten, okay, das erinnere ich noch.

Aber die allergrößte Leidensgeschichte ist nicht und die längste auch nicht.

Und diese Abstürze, die Abstiege sind aus meiner Sicht schon ein wichtiger Faktor des Fanseins an sich, weil wenn du einen normalen Fan fragst, wieso bist du eigentlich ein Fan, dann sagt er dir auch im Erfolg.

Es ist das Mitleiden das die Leidenschaft bedingt und da kommt zweimal Leiden vor und da muss was wahres dran sein.

Nick Kaßner

Als Fan von Borussia Neukölln ist man nur am Leiden aktuell auch wieder aber bei den Rovers scheint das ja auch so zu sein, jedes Mal wenn Hadi da ist, läuft es irgendwie gerade nicht so bei denen Hadi.

Hardy Grüne

Du hast dann komme ich nicht mehr in die Sendung Hadi.

Nick Kaßner

Du hast Ich habe einen Artikel geschrieben, einen Text, über den ich mich sehr gefreut habe, ihn zu sehen, denn dir geht es genauso wie mir, Ludwigshafen, eine Stadt der Rätsel, unglaubliche Fußballgeschichte, komischerweise nie erzählt.

Vielleicht kannst du ein bisschen was dazu erzählen, wie du überhaupt zu diesem Text gekommen bist, also wie du auf Ludwigshafen aufmerksam geworden bist und was du in Erfahrung bringen konntest.

Hardy Grüne

Naja, Ludwigshafen kann man, also wenn man sich ein bisschen mit Fußballgeschichte beschäftigt, dann springt dann die Geschichte eigentlich an.

Wir haben 1961, 1962 in Ludwigshafen vier Oberligisten, vier Erstligisten und dazu kommen dann noch Frankenthal, dazu kommen noch die beiden Mannheimer Vereine.

Also das ist eine konzentrierte Erstlassigkeit in der Region.

Und ja, wer kann irgendeinen Verein aus Ludwigshafen nennen?

Vermutlich die wenigsten.

Nick Kaßner

Ich war öfter dort.

Hardy Grüne

Ja, die Traditionalisten, die werden dann vielleicht an den SV Südwest denken.

Die jüngere Generation eher an an...

Nick Kaßner

Ockersheim?

Ockersheim.

Hardy Grüne

Ockersheim, genau, danke.

Ich weiß, ich bin die ganze Zeit bei Helmut Kohl, sein Wohnort gewesen, aber mir fehlen der Namen nicht an.

Ja, Ockersheim, jetzt im Moment ist es Arminia Ludwig-Seifen, also Rheingönheim, die am höchsten spielen.

Aber die Stadt spielt ja überhaupt keine Rolle mehr im großen Fußball.

Und das fand ich schon immer ganz spannend.

Was ist denn da los gewesen?

Die haben viele Vereine gehabt.

Es ist halt eine Industriestadt natürlich, total dominiert von BASF.

Hat entsprechend im Zweiten Weltkrieg erst eine sehr wichtige Rolle gespielt bei der Kriegsplanung, Kriegsvorbereitung und Kriegsdurchführung.

Und dann natürlich als Ziel alliierter Bomber, Also Ludwigshafen war relativ kaputt, das sieht man heute ja auch im Stadtbild.

Das ist ja ein typisches Stadtbild für die frühen 50er Jahre und man hat nicht so schön gebaut damals.

Und man hat natürlich auch das Konzept gehabt, große Verkehrsachsen, die sich durch die Stadt ziehen.

Das ist heute, glaube ich, würde das heute, glaube ich, auch keine Stadt mehr so machen wollen.

Und also Ludwigshafen hat da ganz schön gelitten.

Aber so ein Ambiente ist natürlich erstmal gut für eine reichhaltige Fußballtradition, jetzt in den 50er Jahren, in der Oberliga-Zeit und auch noch ein bisschen in den 60er Jahren.

Dann fangen aber die Schwierigkeiten an mit der Krönung der Bundesliga 63, wo wir die Verdichtung in der ersten Liga haben.

Wir haben nur noch 16 bzw.

18 Erstligisten.

Der Rest fällt so ein bisschen runter und dann wird Kaiserslautern einfach eine ganz wichtige Nummer, auch für Ludwigshafen, weil das ist der Erstligist.

Da fährt man dann hin.

Die haben ja das große Stadion, das Südweststadion, da finden große Spiele statt.

Endspiel im Deutschen Meisterstadt hat da stattgefunden.

Pokalfinale zum Beispiel 68, Köln gegen Bochum hat in Ludwigshafen stattgefunden.

Dieser berühmte Dorfverein SV Alsenborn, wo Fritz Walter damals lebte und so ein bisschen als Mannschaftsbetreuer unterwegs war, hat seine Aufstiegsspiele in Ludwigshafen durchgeführt.

Also die kriegen schon immer mal so ein bisschen großen Fußball.

Pirmasitz auch.

Und die eigenen Mannschaften, die fallen einfach immer mehr runter.

Dann haben 1964 Tura und SV Phoenix, also die beiden großen Vereine, die beiden großen Gegenspieler aber auch, die haben dann fusioniert zum SV Südwest.

Und das war dann klar, wir wollen jetzt in die Bundesliga.

Das hat aber alles überhaupt nicht geklappt.

Und dann sind sie in der Saison, ich muss kurz gucken, zu 71, genau, 70-71, haben sie dann mal eine gute Mannschaft zusammen.

Und Trainer ist Georg Gavdicek, den kennen vielleicht auch noch ein paar Leute, die sich mal mit der älteren Geschichte beschäftigt haben, unter anderem Tennis Borussia in der Bundesliga.

Und die spielen in dieser Saison endlich mal um die Spitze mit und können die Aufstiegsrunde zur Bundesliga erreichen.

Gewinnen dann aber das entscheidende Spiel im Pirmasitz eben nicht und gehen am letzten Spieltag leer aus, werden Dritter und das macht dann so zwei Dinge.

Also zum einen weckt es eine Begeisterung und jetzt wollen wir aber hochkommen, Aber es ist auch so etwas, was man erst mal verdauen muss, weil es halt nicht geklappt hat.

Letztendlich setzt sich das so ein bisschen durch, dass wir jetzt mal zusammenlegen und dann gibt es ganz wilde Pläne von der Gründung eines FC Ludwigshafen.

Da sollen alle Vereine, die in Ludwigshafen bestehen, ihre besten Spieler hinschicken.

Man will wirklich so eine Elitenförderung machen, sowohl in der ersten Mannschaft als auch im Nachwuchsbereich.

und die Industrie soll dahinterstehen und soll das alles unterstützen und Ludwigshafen muss jetzt in die Bundesliga.

Schöne Pläne, gibt auch ein paar Leute, die das unterstützen, aber die BASF sagt, ach nö, damit wollen wir nichts zu tun haben mit der Aussage.

Im Grunde genommen könnten wir auch eine Catcher-Gruppe oder eine Eisrühre finanzieren.

Beides ist wie die Fußball-Bundesliga nicht mehr als reines Spektakel.

Das ist die Begründung der BASF, warum sie die Unterstützung des Ludwigshafener Fußballs ablehnen.

Und das ist natürlich aus heutiger Sicht unfassbar.

Also die kriegen auf dem Silbertablett einen Fußballverein, der kurz vor der Bundesliga steht.

Und da wird gefragt, wollt ihr mit uns gemeinsam in die Bundesliga und sagen, so ein Bundesligaspektakel, damit wollen wir nichts zu tun haben.

Ich würde diese Frage sehr gerne jemandem auf der BASF-Chefetage stellen.

Das ist aber auch etwas, was ich sehr interessant an Ludwigshafen fand, finde.

Also ich habe noch nie so dermaßen darum gebaggert, irgendwelche Gesprächspartner zu finden, aber ich habe nur Absagen oder gar keine Antworten gekriegt.

Keiner will mit mir über den Fußball in Ludwigshafen sprechen.

Das ist mir tatsächlich auch noch nie passiert.

Ich habe wirklich viele Leute abgeklappert, auch Leute vor Ort, ich habe Journalisten angesprochen, ob die mir irgendwie helfen können.

Die haben dann vor Ort auch nochmal versucht, irgendwas rauszufinden.

Keiner will darüber sprechen.

Und das ist vielleicht auch.

Das Anschaulichste für den Zustand des Ludwigshafener Fußballs.

Es ist einfach uninteressant geworden.

Und das ist natürlich eine ganz, ganz bittere Geschichte.

Und deshalb ist das eigentlich für mich so eine der herausragenden Beispiele, wie eine ganze Stadt komplett abschmieren kann mit ihrem Fußball.

auch tot ist.

Also ich glaube, Ludwigshafen ist im Bereich Fußball, Spitzenfußball tot.

Ich glaube nicht, dass es da irgendwie nochmal gelingen könnte, einen eigenen Verein mit hochzubringen.

Die Leute, die in Ludwigshafen Fußball gucken wollen, die fahren woanders hin.

Ich war jetzt beim Länderspiel in Sinsheim gegen Luxemburg.

Da habe ich jemanden getroffen, der in Ludwigshafen lebt und der geht regelmäßig zum SV Sandhausen.

Also man fährt von Ludwigshafen nach Sandhausen, um Fußball zu gucken.

Nick Kaßner

Auch schmerzhaft.

Ja.

Bernd Sautter

Der fährt halt um Mannheim rum.

Nick Kaßner

Ja gut, Mannheim und Ludwigshafen, die mögen sich ja jetzt auch nicht so sonderlich.

Hardy Grüne

Naja, wobei, also in Ludwigshafen werden viele zum Waldorf gehen.

Waldorf hat ja lange gespielt in Ludwigshafen im Stadion und da wird schon eine dicke Fanbase geben, die da hingeht.

VfR ist ja jetzt auch, da kommt ja gerade was, da gibt es einen Geldgeber, der will die nach oben bringen, die würden gerne in den Regionalliga aufsteigen.

Da fehlt es noch ein bisschen an Fans.

Vielleicht können sie ja mal in Ludwigshafen ein bisschen baggern.

Nick Kaßner

Okay.

Ich habe Ludwigshafen immer mit dem FCK ziemlich dicke in Verbindung.

Bernd, ich weiß nicht, ob es ein Vorgespräch war.

Wir hatten ja heute schon mal das Stichwort Andrea Berg.

Und skurrile Geschichten sind irgendwie dein Ding.

Vielleicht kannst du mal ein bisschen was über den FC Auwald erzählen.

Da hast du ja auch wieder was richtig Skurriles aufgemacht.

Hardy Grüne

Sag mal ganz kurz mal.

Ich gehe mal kurz aufs Klo.

Ich bin gleich wieder da.

Nick Kaßner

Nur dass ihr Bescheid wisst.

Bernd Sautter

Weil er weiß, dass es eine längere Geschichte gibt vielleicht.

Der FC Aumald.

Es gibt ja solche Geschichten, die man recht gerne erzählt.

So Standardgeschichten Nummer 1, 1A und 1B.

Unter den ersten drei Geschichten meines Lebens, die ich je beim Recherchieren gestoßen bin, Das gehört sicherlich dieser nur kurz existierende Klub FC Auwald.

Um es wenigstens ein bisschen abzukürzen, der FC Auwald war in der untersten Sicherheitsliga seit jeher der letzte.

Die haben mitunter 20 Dinger pro Spiel kassiert und wenn sie mal ein Tor geschossen haben, dann ist glaube ich diese Pferdekoppel, auf der sie gespielt haben, vor Freude explodiert.

Das ist ein, Auwald liegt 20 Kilometer südlich von Ulm und hat vielleicht auch so ein paar Ulmer Anwandlungen, aber noch hoch 10 oder hoch 100.

Also die haben auch dem Leistungsgedanken noch nie so richtig gefrönt.

Leistung gab es abends in der Kneipe abzuliefern und es waren so ein paar übrig gebliebene, die nicht beim FC Dietenheim kicken wollten.

Und irgendwann, nur deshalb ist diese Geschichte erhalten geblieben.

Man hat der Redakteur der Bild-Zeitung von dieser dauerhaften Erfolglosigkeit des FC Auwald mitbekommen.

Und ist dann hin und hat sich das angeguckt und sie haben standesgemäß zweistellig verloren.

Und er hat es in allen Regeln der Kunst in der Bild-Zeitung besungen.

Und irgendwann sind die Redakteure auf die Idee gekommen, sie veranstalten ein Turnier um die schlechteste Mannschaft im deutschen Fußball.

Und da Auerwald so ein bisschen der Ideengeber war, waren die gesetzt.

Und dann hat man noch eine Mannschaft aus dem Norden in Deutschland gesucht, um das auch schön aufzuziehen.

Und das war so eine Spaß- und Kneipenmannschaft aus Hamburg.

Und dann haben die Endspiele gemacht, um die schlechteste deutsche Meisterschaft.

Das war um den Titel der schlechtesten Mannschaft in Deutschland 1970.

Und das war leider ein ungleiches Duell, weil die Hamburger wollten verlieren und die Auweiler wollten tatsächlich einmal in ihrem Leben ein wichtiges Spiel gewinnen.

Resultat, Auwald hat natürlich gewonnen.

Im Hinspiel in Auwald kamen plötzlich 2000 Zuschauer.

Das muss ein riesiges Spektakel gewesen sein.

Und das Rückspiel war das Vorspiel im Volksparkstadion, das Vorspiel der Bundesliga-Begegnung Hamburger SV gegen Rot-Weiß-Oberhausen damals.

Und da durften die also im großen Stadion auflaufen und dann, das war allerdings das Ende des FC Aubalt, weil da gab es Geld.

Also auch das fällt jetzt auch unter das Thema, wie Geld einen Absturz eines letzten Vereines noch beschleunigen kann.

Da gab es Geld und das Geld ist dann irgendwo beim FCA-Wald versunken dort, wo es keiner mehr fand.

Und das Geld, das die da anscheinend verdient haben, um da nach oben zu kommen, war dann plötzlich weg.

Man weiß bis heute nicht, wo.

Vermutlich hat es der Mittelstürmer und ist mit der Kassiererin durch.

Von denen fällt danach jede Spur.

Diese Story existiert, aber ob sie wahr ist, weiß ich nicht.

Also auf jeden Fall war das Geld weg.

Und ein bis zwei Jahre später gab es den Verein nicht mehr.

Weil an diesem überraschenden Erfolg ist der FCA-Wald zerbrochen.

Und um vielleicht noch einen letzten Satz anzufügen.

Ich persönlich halte dieses angesetzte Endspiel für verstunken und verlogen.

Das hätte nie passieren dürfen, weil die einen wollten verlieren und haben auch nicht, das war eine Kneipemannschaft, die hat nicht im DFB-Kontext gespielt.

Das heißt, die hätten da gar nicht nominiert werden dürfen.

Und obwohl der FC Auwald gewonnen hat, bin ich ein Verfechter der These, dass nach wie vor die schlechteste Mannschaft von Deutschland der FC Auwald aus dem Jahre 1970 ist.

Keine andere Mannschaft hat so viel Schlechtigkeit bewiesen, dass sie in dieses wunderbare Turnier und dieses wunderbare Endspiel reinkommen durfte.

Die schlechteste Mannschaft Deutschlands, der FC Auwald.

Übrigens, wenn ich dieses Forum habe, wo wir einige Leser, Hörerinnen und Hörer haben, die sich wirklich gut in der Fußballgeschichte auskennen, bitte Aufruf.

Wer?

Irgendwelche Spuren vom FC Auwald hat.

Wer noch irgendjemand kennt, der einen kennt, der einen kennt, bitte seid so gut, meldet euch.

Ich würde jedes kleine Schnipsel, das ich noch zu dieser Geschichte habe und mehr habe als die persönliche Aussage von dem Bildreporter, mehr habe als der Rainer Schlecker, ein Ulmer Künstler, der diese Geschichte auch bewahrt hat, und mehr habe als die Aufzeichnungen in der Bild-Zeitung.

Wenn ich noch irgendwas finden würde, wäre ich dankbar.

Es wurde zum Beispiel von einem, also der Torwart vom FC Auwald muss wohl gehbehindert gewesen sein, was so ein bisschen auch...

Erklären könnte, wieso das ein oder andere Tor gefallen ist.

Wenn man über den noch was rauskriegen würde, das wäre toll.

Wenn man über die Zusammensetzung von Auwald in den Ende der 60er Jahren, über diese Siedlungen noch was rauskriegen würde.

Wenn man über die Kneipe, die Vereinsgaststätte, die Forelle vom FC Auwald noch was erfahren könnte.

Ich wäre hochinteressiert.

Vielen lieben Dank.

Hardy Grüne

Das riecht doch nach einem wunderbaren Buch, Leute.

Guckt nach, grabt in euren Schubladen, ob ihr noch irgendwas findet.

Ich glaube, Bernd könnte da eine ganz wunderbare Buchgeschichte rausmachen.

Ich habe schon das Cover vor Augen.

Die große Geschichte des FC Aufwald.

Ich freue mich drauf.

Nick Kaßner

Das Foto zu dem Artikel ist auf jeden Fall fantastisch.

Die einzige Frage, die ich mir gestellt habe, ist das Bier.

Weiß jemand von euch aus Erfahrung, was das für ein Bier ist, das da auf dem Tisch steht?

Also die Marke?

Ich kann es nicht erkennen, mir kommt das total unbekannt vor.

Bernd Sautter

Ich habe es schon vergrößert und auch über diese Ecke versucht, was rauszukriegen, weil das hätte wieder Spuren auf die Pächterin geben können mit der Brauerei und habe es auch nicht geschafft.

Also es ist zu befürchten, dass es eine Lokalbrauerei ist, die auch schon untergegangen ist.

Also Google-Bildersuche hat bei mir nichts ergeben.

Nick Kaßner

Wo liegt denn das Auwald eigentlich?

Bernd Sautter

20 Kilometer südlich ungefähr, lass 25 sein, von Ulm, also die Iller hinauf.

Weites Land, schönes Land, eine Reise wert und wirklich schön in dem, was man wundervolle Fußballprovinz nennt, wo man eigentlich sagen müsste, das sind diese Gegenden mit Qualität, wo man die Nachbarn noch kennt.

Deshalb habe ich ja noch Hoffnung, irgendwas zu erfahren.

Nick Kaßner

Fußballprovinz ist mein Stichwort.

Wir hatten es am Anfang mit dem Fußball-Norden.

Hadi, ihr habt einen Text gemacht und ein Interview zum SV Meppen.

Das Gefährliche ist ja bei euch immer, wenn ihr solche Texte macht, die Zeit könnte sie ja überholen.

Ich habe extra gestern mir noch dann mal angeguckt, wo der SV Meppen aktuell steht.

und man muss sagen, der Text ist aktuell geblieben.

Hardy Grüne

Ja, 16 zu 0 Punkte in vier Spielen stimmt nicht mehr.

Sie haben dann zwischenzeitlich Punkte abgegeben, aber jetzt gegen Drochtersen gewonnen.

Ich glaube, es waren 7.500 Zuschauer da.

Also die Hoffnung lebt in Meppen.

Und im Moment ist das ein total packender Zweikampf zwischen Meppen und Oldenburg.

Meppen hat schon zweimal gegen Oldenburg gespielt, beide Male verloren, also einmal in der Liga, einmal im Pokal.

Das Rückspiel findet in Oldenburg statt, das Liga-Rückspiel findet in Oldenburg statt.

Das läuft also sehr darauf hinaus.

Jetzt haben sie Brochtersen den Verfolger geschlagen, haben ein bisschen auf Distanz gehalten.

Jeddellow spielt da noch eine kleine Rolle mit.

Jeddellow wäre ja letztes Jahr fast abgestiegen und dies Jahr irgendwie so wirklich die Wundertüte in der Liga.

Und also Meppen ist natürlich auch wie Oldenburg.

Ich kann sie eigentlich in einem Atemzug nennen, das unterscheidet sich ja kaum.

Es sind beides Fußballstädte.

Da ist eine riesengroße Begeisterung um die Mannschaften.

Beide gehören eigentlich auch in die dritte Liga.

Und die Regionalliga Nord ist ja eh so ein bisschen so eine schwierige Liga, weil wir da ein paar herausragende Mannschaften haben.

Und dann haben wir aber auch viele, die jetzt nicht so publikumsattraktiv sind.

Die Situation in Lübeck könnte man ja in dem Zusammenhang auch mal bringen, wo der VfB gerade beim Phoenix verloren hat und da so eine Wachablösung da ist und Phoenix aber eigentlich kein Publikum anzieht.

Ja, und jetzt ist Meppen halt, das wird, glaube ich, eine Geschichte werden, die uns die ganze Saison verfolgt und am Ende wird dann einer gewinnen.

Und das ist natürlich das Interessante in dieser Saison, er wird auch aufsteigen, weil der Norden stellt dieses Jahr den Direktaufsteiger.

Und das bringt uns natürlich zu einem Thema, was ja auch ganz aktuell ist.

Schauen wir mal in der dritten Liga, gucken uns die letzten beiden Plätze an, dann sind wir ja auch ein bisschen bei diesem Regionalliga-Problem.

Schweinfurt ist ja offensichtlich einfach der Liga nicht gewachsen.

Ich habe gestern das gemacht, was Bernd vorhin schon gesagt hat, das mache ich gerne.

Wenn Mannschaften verlieren, dann gehe ich mal kurz in die Foren rein oder bei Facebook rein, was da so wie die Stimmung ist.

Und das habe ich gestern bei Schweinfurt gemacht und da ist die Stimmung eindeutig.

Die Mannschaft ist komplett überfordert.

Wir werden mit Rekordzahl absteigen.

Das wird ganz schlimm werden.

Das wird eine peinliche Saison werden.

Bei Havels ist nicht so viel los.

Das liegt aber glaube ich auch daran, dass bei Havels sowieso nicht so viel los ist.

Ich glaube, die hatten acht Leute mit dem Cottbus.

Und ja, aber also für Meppen freut es mich und auch für Oldenburg freut es mich, ich will da, ich bin da nicht parteiisch, einer von beiden kann es nur schaffen und wir haben uns jetzt beim Überleben im Turbo-Kapitalismus für Meppen entschieden, wir hatten schon mal ein bisschen was über Oldenburg geschrieben und Meppen war so lange schon dran und das sind natürlich auch diese Vereine, die glaube ich auch in München oder in Stuttgart oder, in Cottbus interessieren, wie sieht es denn da aus?

Weil mit den Vereinen kann man ein bisschen was anfangen und das ist ja auch etwas, was wir als Zeitspiel bringen wollen.

Wir wollen ja so ein bisschen schauen, was ist denn unterhalb der großen Ebene los und was kommt da gerade, was passiert da gerade, wo tut sich was auf und das ist mir ein wunderbares Beispiel.

Nick Kaßner

Ich muss gestehen, ich habe Meppen ja gar nicht so auf dem Schirm.

Das ist für mich halt der ewige Zweitligist gewesen, der früher halt war, immer das Synonym für Zweite Bundesliga SV Meppen.

Vor allem Traktoren und so.

Und jetzt diese Zuschauerzahlen, die ihr am Heft erwähnt, unfassbar.

Also das ist wirklich unglaublich, wie viele Zuschauer da hinkommen.

Aber ich habe noch was anderes in diesem Text gelesen, und zwar Kickers Amt ein Top-Favorit.

Dann habe ich in der Tabelle geguckt, die sind irgendwo unteres Mittelfeld.

Was läuft da schief?

Hardy Grüne

Also ich kann da nur wieder den Sautertipp geben, guckt mal in die Foren rein, was denn schief läuft.

Das ist richtig lustig.

Also Emden ist ja auch so einer dieser Vereine, wo ich am Anfang schon mal war, also die steigen dann mal auf und dann reißen sie alles.

Also jetzt sind wir unaufhaltsam, jetzt kommen wir mindestens in die zweite Bundesliga und dann verlieren sie drei Spiele und alles scheiße, alles im Arsch hier.

Also da ist eine unglaubliche Bewegung drin.

Und ja, Emden hat sich so ein bisschen selbst als Titelfavorit ernannt vor der Saison und das haben die gegnerischen Trainer natürlich gerne aufgegriffen.

Dann hat man die Kickers halt zum Top-Favoriten gemacht.

Dann haben sie gleich am ersten Spieltag in Meppen verloren.

Und die kommen irgendwie gar nicht in die Strümpfe.

Es gibt Probleme mit dem Trainer, Emmerling.

Dann ist ja ein Geldgeber da, der einigen ganz gutes Konzept fährt, der glaube ich auch ruhig bleibt, der das Ganze so ein bisschen runterdimmt.

Also dass sie dieses Jahr mit dem Aufstieg zu tun haben, ist natürlich vollkommen klar.

Wenn man sich die Tabelle anguckt, dann sieht man, das ist alles schon viel zu weit auseinander.

Die müssen eher aufpassen, dass sie nicht in die Abstiegszone reinrutschen.

Ich traue das den Kickers zu, dass sie das schaffen, abzusteigen.

Also das ist so eine Atmosphäre, wo das passieren kann.

Das wäre natürlich auch schade, weil auch Emnen ist natürlich eine wunderbare Fußballstadt.

Ich erinnere mich gut noch an die Spiele mit 05, wenn wir da gespielt haben.

Wir haben oft Spitzenspiele gehabt.

Da ist eine Bombenstimmung gewesen in meinem Stadion.

Die haben immer freitagsabends gespielt.

Also auch Emnen gehört natürlich mindestens in die Spitzengruppe der Regionalliga.

Aber ein schönes Beispiel dafür, wie man sich selber so ein Bein stellen kann und auch das wird spannend werden.

Die gewinnen ja einfach gar nicht mehr.

Die holen ja vielleicht mal einen Punkt, aber die gewinnen einfach nicht mehr.

Und das kann echt ein Selbstläufer werden und plötzlich bist du unten drin und kommst nicht mehr raus.

Nick Kaßner

Und damit kommen wir zu einem Thema, wenn man euer Heft so liest.

Ich habe das ja gestern am Stück gelesen, so über den Tag.

Und wenn was hängen bleibt, ist eins dieser Themen, Meister müssen aufsteigen.

Dieser Satz kommt relativ oft in diesem Heft vor.

Bernd, du hast ihn ziemlich prominent mit einer Kolumne versehnt.

Von daher, vielleicht kannst du ein bisschen was dazu erzählen?

Bernd Sautter

Dieses Thema war ja vor allem im Sommer heiß diskutiert.

Das wird im nächsten Sommer wieder heiß diskutiert werden.

Oder besser gesagt, kurz vor dem Sommer, wenn es die Aufstiegsspiele gibt.

Und da gibt es ja auch einen Zusammenhang zu Schweinfurt, die wir genannt haben.

Weil Schweinfurt ja in die dritte Liga aufgestiegen ist in dem Jahr, als der bayerische Vertreter direkt das Recht hatte, in die dritte Liga aufzusteigen.

Im Moment ist die Situation ja so, dass immer aus den drei Ligen Bayern, Ost und Nord steigt immer einer direkt auf und zwei Meister müssen also noch einen anderen Aufsteiger ausspielen.

Das heißt, einer der Meister bleibt auf der Strecke.

Und da gibt es eine Initiative, die heißt, Meister müssen aufsteigen.

Die fordert, dass man irgendeine Regelung findet, die dieses gewährleistet an der Schnittstelle von den Regionalligen hoch in die dritte Liga.

Und das Lustige ist, oder das Lustige ist nicht, aber das Bemerkenswerte ist, dieses Problem ist im Grunde ein Problem, das es seit der Einführung der Bundesliga gibt.

Immer dort, wo es galt, auf eine überregionale deutschlandweite Liga zu verdichten, hat es schon immer wieder Diskussionen gegeben, wer steigt auf, wer kommt in Relegationsrunden, wie macht man das, wie funktioniert das Ganze.

Und dann hat man versucht, an der Ligeneinteilung rumzumachen.

Dann hat es eine zweite Liga gegeben.

Die war zuerst zweigeteilt und irgendwann war sie einteilig.

Und dann war das Problem nach unten verschoben.

Dann hatte ich wieder das Problem, dass von Regionalligen in eine Liga aufgestiegen werden muss.

In eine bundesweite Liga.

Und so hat sich das Problem mit der dritten Liga historisch immer weiter nach unten verlagert.

Und das Problem selber ist aber nie befriedigend gelöst worden, nie in mehr als 50 Jahren, nie.

Und jetzt haben wir es halt unterhalb der dritten Liga, wir haben eine Einteilung, darunter in den Regionalligen in fünf.

Und das passt natürlich nicht, weil du im Leben nicht fünf Vereine aus einer Dreiskur-Liga wie die dritte Liga absteigen lassen kannst.

Und deshalb gibt es dort Probleme.

Ich habe das Problem, wie alle Probleme, in diese segensreiche KI eingegeben.

Und habe sie mit mehreren Promts und einer ausführlichen Diskussion, Bernd gegen die KI, im Sinne des deutschen Fußballs, habe ich Sie befragt, wie eine Lösung sein kann.

Ich sage mal, ab meinem dritten Einspruch, dass es so nicht geht, hatte ich immer noch entweder das Hessen geteilt, den Osten in der Mitte zerschlagen.

Das Einzige, Nick, was immer konstant blieb, ist, das Saarland blieb immer am Stück.

Das ist schon mal die gute Botschaft.

Aber ansonsten hat das Ding wild in der Gegend rum.

Es kam also nicht eine befriedigende Lösung und das entspricht ja auch dem Stand der momentanen Diskussion in Deutschland, was das Thema betrifft.

Irgendwann ist sie ja wieder versandet, weil jetzt gingen wieder alle in der Vorrunde und irgendwann merkt wieder ein Verband, dass der Meister nicht aufsteigt und dann haben wir wieder das Drama.

Die Ligeneinteilung in den Regionalligen ist höchst umstritten.

Ich persönlich meine, und ich glaube, Hardy könnte mich da sogar stützen, je kleiner die Ligen sind, umso unattraktiver sind sie.

Das heißt, ich habe in den Zuschauerschnitten geguckt.

In Bayern haben wir in der hochgelobten Bayernliga, mit der alle angeblich laut Bayerischem Verband so super zufrieden sind, haben wir die kleinsten Zuschauerzahlen.

Südwest läuft, West läuft, auch Osten läuft natürlich wie nichts.

Da funktioniert es.

Und dann bleiben halt zum Beispiel sowas wie Bayern übrig.

Die wollten ja auch nicht gegen andere.

Und da wird es dann halt schwierig.

Und die sind ja nicht nur die unattraktivsten, diese kleinen Ligen, sondern die sind auch die schwächsten.

Und deshalb ist es aus meiner Sicht überhaupt kein Zufall, dass ausgerechnet ein bayerischer Vertreter diesen Schicksal.

Einen Rekord aufstellen könnte, den die Schweinfurter-Fans befürchten, weil da eben die Leistungsdichte nicht so hoch ist in den kleinen Ligen.

Und das ist was, was sich an vielen Beispielen zeigen lässt.

In Baden-Württemberg hat man mal, in der Oberliga Baden-Württemberg sind die Südbadener Vereine, der kleinste Teil da ist immer schwierig, die gehen auch immer gerne mal schnell runter, weil sie einfach geografisch und von der Anzahl der Spieler her, die kleinste Einheit sind.

Wenn von der kleinsten Einheit jemand genauso aufsteigt wie von einer richtig großen Einheit, ist der Verdacht größer, dass der in der kleineren Einheit keinen so starken Wettbewerb hatte.

Und deshalb auch in der oberen Liga dann überfordert es.

So, und wenn man dieses Problem löst, Da möchte ich mir nicht anmaßen zu sagen, ich bin jetzt derjenige, der das Problem geknackt hat.

Ich kann nur eines sagen.

Die Attraktivität in der dritten Liga, wie auch darunter, leidet brutal durch zweite Mannschaften.

Und im Moment gibt es einen Prozess, auch unser Redaktionsmitglied Dietrich Schulze-Marmeling hat da einiges dazu geschrieben.

Angestoßen wurde, der Prozess von Jürgen Klopp, wo tatsächlich mal konstruktiv hinterfragt wird, welchen höheren Sinn das mit den zweiten Mannschaften eigentlich macht.

Hintergrund, ich schaue mir schon an, was mein Herzensklub mit der zweiten Mannschaft betreibt.

Und es ist eigentlich eher so ein bisschen peinlich, wenn man als VfB-Fan zu Recht vorgehalten bekommt, ihr seid neben Hoffenheim zweimal echt das Unattraktivste, was die dritte Liga je hatte.

Es ist so, die Jungs spielen zwar einen geilen Fußball, aber tatsächlich ist, habe ich jetzt noch in den letzten fünf Jahren keinen im Sinn, der bei uns in der ersten Mannschaft eine tragende Stütze geworden ist, den wir in der zweiten Mannschaft in der dritten oder vierten Liga aufgebaut haben.

Das Einzige, was diese Mannschaft tatsächlich bringt, und das sagen wir jetzt am Wochenende, unser langen Rekonvalentzenter-Verteidiger Zagadou, toller Kicker, hat im zweiten Team zwei, drei Spiele absolviert und konnte sich da wieder beweisen und konnte auch die Sicherheit kriegen, dass er ein Spiel mit seinen Knochen auch wieder durchsteht.

Und das bringt es tatsächlich, aber ob die ein bisschen Rekonvaleszenzübung nicht wirklich sehr teuer für den VfB erkauft ist, da bin ich mir nicht ganz sicher.

Und andererseits ist das dann der wirkliche Sinn, dass eine Mannschaft in der dritten Liga spielt, die mit solchen einmal, zweimal, dreimal Auftritten von irgendwelchen sehr, sehr guten Profis, eventuell auch noch der Wettbewerb verzerrt.

Also das ist wirklich zu überlegen.

Und wenn man an diese Reform der Klassen geht, dann finde ich schon.

Dann sollte man mit auch die Thematik der Zweitmannschaften aufnehmen in dieses Reformpaket.

Weil ich glaube, das ist ein kleiner Schritt, um vielleicht irgendwann eines Tages mal eine halbwegs sinnvolle Lösung zu bekommen an dieser Schnittstelle, die wie gesagt schon 50 Jahre hoch umstritten ist.

Hardy Grüne

Hier kommt Beifall.

Danke.

Nick Kaßner

Aber Frage.

Wir diskutieren immer, Meister müssen aufsteigen.

Müssen sie ja auch und sollen sie ja auch.

Im Sommer wird es ja wahrscheinlich wieder so weit sein, dass Unterharing dann gegen Lok Leipzig spielt, wie es aktuell aussieht.

Aber das betrifft ja nicht nur die Meister, sondern in der Regel ist es ja so, wenn der Meister nicht aufsteigt, ist im Tabellenkeller ja auch Theater angesagt, der sich dann durch das Pyramidensystem bis ganz runter in irgendwelche tiefsten Spielklassen zieht.

Also ist die Forderung Meister müssen aufsteigen nicht am Ende des Tages auch ein bisschen zu wenig, weil es halt einfach viel, viel, viel mehr Vereine betrifft am Ende?

Bernd Sautter

Naja, wenn du, jetzt gehen wir mal davon aus, dass oben die meisten immer aufsteigen, dann wird es vielleicht nur gehen, wenn du eine sinnvolle Liegeneinteilung hast.

Und wenn du mal eine sinnvolle Liegeneinteilung hinbekommst, dann könnte es natürlich schon sein, dass der von dir angeführte Domino-Effekt, ja, weil der oben, der hat sich nicht qualifiziert, weil die haben in dem Entscheidungsspiel so gespielt, dann wird es wieder irgendwie anders.

Dass dieser Domino-Effekt zumindest um ein wichtiges Teil verkürzt wird.

Und tatsächlich sind ja auch Relegationsspiele umstritten.

Wir haben hier tatsächlich eine Dreiergruppe dann am Ende, wo die Zweiten gegeneinander spielen in einer jeder-gegen-jeden-Runde, was in einer Dreiergruppe immer Quatsch ist.

Weil die sind die Gelagmeierten, die die ersten beiden Spiele haben, Weil hinten raus wissen beide Mannschaften, die noch übrig blieben sind und das letzte Spiel machen, was sie spielen müssen.

Und alle Maßnahmen, die geeignet sind, den von dir beschriebenen Domino-Effekt in irgendeiner Art und Weise zu vermindern, tragen eigentlich zur Fairness und zur Stabilität des Liegensystems bei.

Dass das bei unterschiedlichen Verbandsgrößen, bei unterschiedlichen Mitgliederzahlen in den einzelnen Verbänden, bei einer dann unten durch die vielen Verbände sehr inhomogenen Fußballlandschaft natürlich nicht leicht ist und auch nicht nur in einer Hand liegt, weil die Landesverbände ja zu Recht die alleinige Hoheit über die liegen, die nur ihr Verbandsgebiet haben.

Das ist logisch, aber wenn von oben schon, also von dem überregionalen und deutschlandweiten Fußball, wenn von oben da schon eine Stabilität da ist, dann tun sich die unten auch leichter.

Nick Kaßner

Und was ist jetzt unsere Lösung, Hadi?

Hardy Grüne

Es ist kompliziert.

Bernd Sautter

Wenn du jetzt eine Lösung gehabt hättest, dann wäre ich sehr frustriert gewesen.

Hardy Grüne

Ich habe ja erstmal nur eine Feststellung gemacht.

Ich bin ja noch gar nicht in der Lösungssuche.

Also ich mache mal ganz kurz einen Schlenker auf die Vergangenheit.

Ich habe ja ein Buch gemacht über die Regionalliga West, 63 bis 74.

Jetzt bin ich gerade beim Nordband und habe da erstmal festgestellt, dass der Norden einfach historisch schon mal benachteiligt ist oder schlechter gestellt ist.

Also es gibt auch im Norden in den 60er Jahren einfach nicht genug gute Mannschaften.

Da sind dann irgendwie Teams wie Tuss Haste oder Leu Braunschweig oder Polizei SV Bremen in der zweithöchsten Spielklasse, die beim VfL Osnabrück einfach nichts ziehen.

Also wir haben das Problem damals schon, dass wir einfach strukturell mit unterschiedlichen Regionen arbeiten müssen.

Das ist natürlich auch eine ganz schwierige Geschichte.

Ich komme ja aus dem Ruhrpott, also da ist die Situation ja eine völlig andere, war sie immer und ist sie heute immer noch und, Da kommst du dann ja irgendwann auch auf das Thema, was ist denn Fairness?

Also wie kann man denn abgehängte Regionen dann vielleicht wieder dranholen?

Oder wie verbannt man sie möglicherweise, wenn man sie gar nicht mehr beteiligt?

Das ist ein anderes Thema, aber das würde ich gerne in dem Zusammenhang mit reinbringen, weil das zum Beispiel meinen Verein Göttingen 05 immer auch betroffen hat.

Wir sind hier ein bisschen eine abgehängte Region.

Wir waren bei der zweiten Bundesliga, als wir noch zweigleisig waren, direkt an der Grenze.

Wir hätten liebend gerne gegen Hessen Kassel gespielt, Aber wir mussten halt noch zu Holstein Kiel.

Und das ist sicherlich auch ein schwieriges Thema.

Aber wie gesagt, es ist ein anderes Thema.

Ich wollte nur mal sagen, dass es historisch auch so ist.

Und da natürlich auch die Aufstiegsrunden.

Die Aufstiegsrunden zur Bundesliga.

In dem Zeitraum 1963 bis 1974 haben zehn Mannschaften teilgenommen.

Zwei Fünfergruppen.

Das waren die jeweils ersten beiden der fünf Staffeln.

Und von diesen zehn Mannschaften sind zwei aufgestiegen.

Also da haben wir Jahre, da ist kein einziger Meister aufgestiegen, weil die beiden Zweiten aufgestiegen sind.

Und aus dem Norden sind in elf Jahren exakt zwei Vereine aufgestiegen.

Hannover 96, 1964 und Eintracht Braunschweig 1974.

Dazwischen ist kein Meister aufgestiegen, kein Zweiter aufgestiegen.

Der FC St.

Pauli war fünfmal in der Aufstiegsrunde, immer gescheitert.

VfL Osnabrück auch dauernd in der Aufstiegsrunde, immer gescheitert.

Und was das strukturell mit den Vereinen gemacht hat, ist natürlich fatal, gerade bei St.

Pauli.

Also das ist ein Thema, was wir historisch haben.

Und wie Bernd vollkommen korrekt gesagt hat, wir haben es einmal nach unten durchgeschoben.

Jetzt ist es halt auf der Ebene dritte bis vierte Liga.

Ich glaube, man kann sagen, dass die Erste, die Zweite und die Dritte Liga ziemlich gut funktioniert.

Die Dritte Liga ist sicherlich sportlich wirklich eine gelungene Liga.

Wirtschaftlich ist es auch eine ganz schwierige Liga, weil du eigentlich eine Durchgangsliga hast.

Also entweder du schaffst es, nach oben zu kommen oder du gehst irgendwann wieder runter.

Das erhalten sich ja nicht viele und es ist auch spannend zu sehen, was so mit Mannschaften wie Aachen zum Beispiel passiert, wo ich davon ausgegangen bin, die werden jetzt irgendwann demnächst mal wieder um die Zweite Bundesliga mitspielen und die haben Mühe, sich in der dritten Liga zu halten.

Also das ist, glaube ich, keine einfache Liga.

Und Havelse und Schweinfurt zeigen es ja auch, dass der Sprung von der Regionalliga in die dritte Liga wirklich immens ist.

Und Havelse ist, glaube ich, nochmal auf einem anderen Stand als Schweinfurt.

Schweinfurt hat von vornherein, die haben wir, glaube ich, auch nicht allzu viele neue dazugekriegt.

Die haben gesagt, wir müssen das irgendwie mit dem Regionalligakader schaffen und das ist deutlich zu sehen, dass es nicht geht.

Ja, eine Lösung habe ich auch nicht, aber ich bringe nur einen Punkt mit rein.

Nämlich Aufstiegsspiele, Relegationsspiele, ganz rotes Tuch.

Ich weiß, wir reden gerade davon, Meister müssen aufsteigen.

Also wollen wir eigentlich Regionalliga, wollen wir eigentlich Aufstiegsspiele und so etwas abschaffen.

Ich habe aber zwei Länder, in denen man, glaube ich, sehr gute Erfahrungen mit diesen Entscheidungsspielen macht.

Das eine ist Luxemburg und das andere ist England.

Ich fange mal mit Luxemburg an.

Ihr wisst ja, ich habe ein bisschen was zu Luxemburg gemacht.

Da ist natürlich klar, Meister müssen aufsteigen.

Das heißt, die Meister der zweiten, der dritten und der vierten Liga steigen automatisch auf.

Danach gibt es aber Playoffs.

Und zwar immer die letzten beiden der überen Klasse und dann zwei Mannschaften aus der unteren Klasse.

Und die spielen halt über Kreuz, also nicht in Gruppe, sondern im Entscheidungsspiel verfahren.

Und diese Spiele, das sind die absolut zuschauerattraktivsten Spiele, die Luxemburg jedes Jahr hat.

Die werden in einer Woche durchgeführt, da hast du also jeden Tag eigentlich Spiel und da ist die Hölle los.

Da hast du wirklich Zuschauerzahlen, die du teilweise in der ganzen Saison nicht hast, die hast du bei einem Spiel.

Und alle sind begeistert.

Jeder Verein, Egal in welcher Klasse, selbst das Relegationsspiel zwischen der vierten und der dritten Liga, da hast du teilweise tausend Zuschauer mit eigenen Fanblöcken, weil das die Gemeinde erweckt.

Also der eigene Verein kann jetzt da mitspielen.

Das ist natürlich eine Ausnahme, das ist mir vollkommen klar und das ist natürlich auch sportlich alles unglaublich fragwürdig.

Aber es ist super attraktiv und ich glaube, das dürfen wir nicht von der Hand weisen.

In Bayern macht man ja ähnliche Erfahrungen, da gibt es ja auch sehr viele Relegationsspiele, wir haben es jetzt im Heft drin, die Relegationsspiele haben mehr Zuschauer angelockt als die komplette Regionalliga Bayern in der gesamten Saison.

Also das ist einfach ein Pfund, was da ist und wo man gucken muss.

Wie können wir damit was anfangen und trotzdem irgendwie eine sportliche Gerechtigkeit herstellen?

Das ist wahrscheinlich eine Gradwanderung, die man nicht hinkriegen kann.

Das heißt, man muss sich für irgendetwas entscheiden.

Aber ich glaube, diese Aufstiegsspiele können tatsächlich ein Mittel dazu sein, den Amateurfußball auch attraktiv zu halten und auch wieder eine Bindung zu schaffen.

Also das kann ich auch wieder bei Luxemburg sagen.

Die Mannschaften, die dann aufsteigen, die dann von der dritten in die zweite oder zweite in die dritte Liga aufsteigen, die nehmen dann manchmal diesen Schwung auch mit und die nehmen manchmal dann auch die Fans mit.

Also dass das einfach so wieder auch was erweckt hat.

Das zweite Beispiel, was ich hätte, wäre England.

Da habe ich es mit den Rovers zweimal gehabt, dass wir in den Wembley gekommen sind.

Und das ist das Nonplusultra.

Also da gibt es, glaube ich, Leute, die sagen, ich will gar nicht direkt aufsteigen.

Ich will lieber den Weg über die Playoffs nehmen, weil es viel spannender, viel schöner.

Und am Ende bin ich in Wembley.

Und wir hatten beides mal über 50.000 Zuschauer dabei.

also dieser ich nehme jetzt dieses, Böse Wort, was ich nicht ausstehen kann, aber es ist einfach ein Event.

Das ist einfach nicht von der Hand zu weisen.

Und wenn man das große Bild aufmacht, dann ist da einfach auch die Frage, macht das Sinn oder macht das keinen Sinn?

Und vielleicht sind wir dann auch bei einer anderen Situation.

Wobei, nochmal ganz deutlich gesagt, sowohl Luxemburg als auch England, Meister steigen auf.

Also das würde ich auch nicht antasten.

Die Meister müssen aufsteigen.

Was man machen kann, wäre darunter eine Situation.

Und vielleicht gibt es dann irgendwie Möglichkeiten, wobei wir in der Regionalliga-Frage meines Erachtens nicht daran vorbeikommen, die fünf Staffeln anzugehen.

Also, dass die dritte Liga eine zweigleisige wird, glaube ich nicht und halte ich auch nicht für richtig.

Ich glaube, die dritte Liga ist genau so richtig, wie sie jetzt ist.

Und das heißt, die Veränderung muss in der Regionalliga stattfinden.

Und das kann eigentlich nur stattfinden, indem es eine Viergleisige wird.

Und das kann meines Erachtens auch nur stattfinden, indem wir die Verbandsgrenzen überwinden.

Und nun gut, KI, habe ich heute gelesen, hat 50 Prozent Fehlerwahrscheinlichkeit.

Warten wir nochmal ein paar Entwicklungsschritte ab von der KI.

Vielleicht bringt sie uns ja irgendeinen, aber vielleicht sind wir auch selber schlau genug, was zu finden.

Ich habe ein bisschen Hoffnung auf die Kommission, die sich jetzt gebildet hat, die ja nun auch eindeutig gesagt hat, wenn wir das jetzt nicht hinkriegen, dann müssen wir diese Frage in den nächsten Jahren nicht mehr stellen, dann haben wir die Antwort, die wir verdienen.

Und insofern habe ich da Hoffnung, dass sich da tatsächlich irgendetwas tut.

Aber ich habe auch die Befürchtung, wenn wir das Problem Regionalliga, Dritte Liga geklärt haben, dann haben wir das Problem Oberliga, Regionalliga, weil wir das Problem definitiv nach unten schieben werden.

Bernd Sautter

Genau.

Für deine letzten Einlassungen großer Applaus, aber doch nochmal die Nachfrage beim Plädoyer für Relegationsspiele.

Das waren ja, wenn mich nicht viel täuscht, wenn ich es richtig verstanden habe, in Luxemburg weiß ich es nicht, in England war es sicher, in Luxemburg bist du der Experte, das sind ja hier Relegationsspiele mit Ligen, die sich oben wie unten immer auf das gleiche Gebiet beziehen.

Also das heißt, du hast die Relegationsspiele in England, die du angeführt hast, das sind ja nicht die, die dich für die vierte Liga qualifizieren, weil da erst geht die Pyramide auf, da wird die Pyramide erst breiter, sondern das sind die oben von der vierten in die dritte Stufe oder von der dritten in die zweite Stufe oder von der zweiten in die erste Stufe.

Und das heißt, da ist ja kein regionales Problem angesprochen, wie wir es unterhalb von der dritten Liga haben.

Und das ist dieser Domino-Effekt, der dann passiert, wenn du nicht gleiche Gebiete hast, wenn du verdichten musst.

Hardy Grüne

Nee, du hast das in England auch.

Die sechste Liga ist zweigleisig und da sind immer ein paar Vereine, die wechseln halt die Seiten.

Das müssen sie dann am Ende, am Saisonende oder am Saisonanfang, müssen sie immer klären, wo sind diese Vereine.

Und da hast du manchmal wirklich das Pech, dass dann Showsbury, nenne ich jetzt, die waren noch nie in der sechsten Liga, aber ich nenne es einfach mal, weil wir es ordentlich vielleicht einordnen können, die spielen dann manchmal im Norden, manchmal im Süden und Okay.

Bernd Sautter

Also irgendwo in den Midlands müssen die immer frisch Grenzen ziehen.

Hardy Grüne

Genau.

Bernd Sautter

Was dann ja, die Vereine freuen sich ja auch nicht, weil die haben dann mal die, mal die und kriegen gar keine traditionellen Derbys hin, weil sie immer mal wieder da sind und immer mal wieder fort sind.

Hardy Grüne

Genau.

Also das Problem hast du natürlich, also ich glaube, das lässt sich auch nicht verändern.

Also wir haben natürlich diese Strukturen und je tiefer wir kommen im Fußball, umso mehr müssen wir natürlich auch auf die Distanzen achten.

Ich sehe das hier im Handball zum Beispiel, da hat man jetzt eine neue Liga eingeführt auf der vierten Ebene und die Fahrten sind einfach unglaublich weit.

Also das sind alles Amateure, das ist gar nicht zu leisten, bist halt das ganze Wochenende unterwegs, um vierten Liga Handball zu spielen.

Und das müssen wir natürlich auch beachten, dass das alles noch irgendwie funktioniert, so etwas.

Und was die Durchlässigkeit betrifft, siehst du es ja in Bayern.

Da ist es ja ein geschlossenes System.

Das geht bis in die Regionalliga Bayern.

Und da funktioniert es mit den Playoff-Spielen.

Ja, und wie gesagt, ich glaube, das kann nur so ein Zusatzding sein.

Also der Meister muss aufsteigen und dann runter.

Aber dann machst du die Saison natürlich auch nochmal spannend, weil plötzlich der vierte Platz auch nochmal interessant ist, weil mit dem vierten Platz kommst du dann noch in die Playoffs rein.

Das sehe ich in England zum Beispiel.

Wir sind jetzt vierte Liga, also das heißt, wir müssen siebter werden, dann sind wir in den Playoffs und dann werden die Karten neu gemischt und da lebst du für.

Und das macht die Liga schon auch spannend, weil du einfach auch über die gesamte Saison gesehen immer noch irgendwie so, ah, jetzt mal eine Siegesserie, dann komme ich noch ran.

Also das motiviert, glaube ich, auch und schafft Spannung.

Bernd Sautter

Absolut, absolut.

Das würde ich mir sogar für die deutsche Zweite Liga wünschen, ja.

Nick Kaßner

Da hast du sogar in Italien in der 2.

Liga diese Playoff-Spiele.

Bernd Sautter

Ja, die sind natürlich gefährlich, weil gerade in Italien läuft es ziemlich lange.

Also ich weiß es noch, da war ja zum Schluss, blieb glaube ich diesmal war es Avelino gegen Samp übrig.

Nick Kaßner

Salerno gegen Samp.

Bernd Sautter

Salerno gegen Samp, genau.

Die haben allerdings die Abstiegsrunde nochmal gemacht, wer noch in der 2.

Liga bleiben darf.

Und das hat sich ja auch durch vereinspolitische Dinge ewig verzögert.

Und dann wissen Vereine bis tief in den Juni nicht, wo sie spielen.

Das ist auch nicht ganz der zu verachtende Nachteil von so nachgezogenen Spielen.

Nick Kaßner

Das stimmt.

Hardy Grüne

Völlig klar, das ist auch ein zeitliches Problem.

Man muss die Ligen, glaube ich, dann so beenden, dass noch Zeit genug dafür da ist, das ordentlich zu spielen.

Das heißt, du musst möglicherweise dann auf eine 16er-Liga runtergehen.

Nick Kaßner

Aber wenn ich euch jetzt fragen würde, weil wir gesagt haben, die Verbandsstrukturen muss man dann aufreißen, von welchen Verbandsgrenzen würdet ihr euch denn wünschen, dass man die aufreißt, wenn ihr wünscht, ihr was spielen dürftet?

Hardy Grüne

Wenn, dann müssen alle aufgerissen werden.

Nick Kaßner

Das heißt, du willst dann die komplette Gerechtigkeit und dann wird überall ein bisschen geschoben?

Hardy Grüne

Ja, wie gesagt, das ist ein strukturelles Problem.

Also wenn ich jetzt meinen Raum hier sehe, zwischen Hannover und Kassel, wo soll man das zuschieben?

Das kann man in den Osten zuschieben, das kann man im Westen zuschieben, in den Norden, in den Süden, das kannst du überall zuschieben.

Was bleibt ist, du hast keine attraktive Fußballmannschaft, die irgendwie die Vierte Liga spielen kann.

Also was machst du mit solchen Räumen?

Die hast du in Bayern natürlich auch in der Fläche wirklich.

Auf der anderen Seite hast du die Regionalliga Südwest, wo sie sich auf den Füßen stehen.

Also das ist natürlich eine Voraussetzung, da irgendwie zu gucken, wie kriegen wir denn das hin.

Das heißt, du wirst im Südwesten vermutlich die Grenzen eher an denen haben, die wir jetzt haben.

Aber da kannst du unten im Süden vielleicht gucken, dass da was zusammen ist.

Und das haben wir ja auch in den zweiten Bundesligen schon gehabt.

Und das haben wir auch zu alten Regionalliga-Zeiten schon gehabt.

Es wird ja gerne gefordert, man soll Baden-Württemberg und Bayern miteinander verbinden.

Da gibt es ja auch schon historische Beispiele.

Nick Kaßner

Das gab es doch auch schon mal, oder?

Hardy Grüne

Ja, nicht so richtig, aber wir haben es natürlich in der zweiten Liga Süd gehabt, da kamen dann Hessen und Rheinland-Pfalz und das große Saarland noch mit dazu.

Aber wir haben dann natürlich auch einen Raum, der echt groß ist.

Also das sind ja verschiedene Aspekte und ich Ich finde das als Betroffener von einer rückständigen Fußballregion plädiere ich natürlich dafür, dass wir diese Regionen nicht komplett übersehen dürfen, sondern wir müssen diesen Regionen auch eine Chance geben, vielleicht das mal zu verändern.

Also das weiß ich auch, wenn es jemals gelingen sollte, in Göttingen einen attraktiven Fußballverein zu etablieren, der Regionalliga spielt und der dann die Chance hat, vielleicht in die dritte Liga aufzusteigen, dann ist hier die Hölle los.

Also das Potenzial ist da.

Die Leute fahren ja überall hin.

Und das müssen wir natürlich auch im Blick behalten.

Wir dürfen nicht nur sagen, da ist sowieso nichts los mit Fußball, also das können wir übergehen.

Bernd Sautter

Also ich gebe zu, als ich mich mit der Kolumne befasst habe und wirklich auch tiefer mit KI und die ganzen Widersprüche gesehen habe und die ganzen Zwänge, die man hat, die Derbys müssen erhalten bleiben und der Osten muss zusammenbleiben und der Westen sowieso und die Parität muss eingehalten werden, Weil da sind so und so viele, ein Verband mit so und so vielen Vereinen, dort ist nur ein Verband mit etwas weniger Vereinen, also dürfen die nicht so arg berücksichtigt werden, weil die Grundgesamtheit der Spielenden, der aktiven Fußballspieler muss auch berücksichtigt werden und so fort.

Da sind ja so viele Kriterien aufgestellt, dass es eigentlich keine Lösung gibt, die alle befriedigt.

Also erstens, und wenn man sagt, wir haben ein Problem, das keine Lösung hat, zumindest keine naheliegend und keine einfache, dann muss man vielleicht die Problemstellung verändern.

Aber was ich sagen will ist, wir hatten mal, und ich bin mir nicht ganz sicher, ob das ein Beispiel ist, aber das war nur so ein Gedankenspiel.

Das ist eigentlich fies, dass ich das jetzt schon im Podcast irgendwie noch ausbreite, während ich mitdenke.

Wir hatten mal eine Lösung mit der zweiten Liga Nord und zweiten Liga Süd.

Ich glaube, man muss die Klassen unterhalb der dritten Liga, kann man nicht von fünf auf eine quasi verdichten.

Das funktioniert nicht.

Deshalb muss man den Übergang sanfter gestalten, langsamer verdichten und vielleicht sogar eine Klasse einführen, die in Nord und Süd ist und dann diskutiere ich nochmal ganz anders über den Aufstieg.

Also man muss vielleicht out of the box denken, das ist nur eine Möglichkeit von vielen aus dieser Box rauszukommen, aber ich glaube man muss das Thema, deshalb habe ich auch die zweiten Mannschaften immer mit reingenommen, man muss das Thema noch ein bisschen größer angehen, wenn man es wirklich lösen will, wenn man es wirklich befriedigend lösen will und dann muss jeder Verein auch mindestens eine Gurke schlucken.

Hardy Grüne

Genau.

Das Beispiel mit der zweiten Liga Nord und Süd ist natürlich wunderbar.

Historisch kann es nicht tragen, weil es Bundesrepublik war, die DDR nicht dazugehörte.

Das heißt, wir müssen das Gebiet natürlich größer denken, was wir heute haben.

Und dann funktioniert es nicht mehr.

Und zwei Staffeln wären auch zu viel.

Das ist ja auch ökonomisch für die Vereine gar nicht zu stemmen.

Also eine Dreierstaffel könnte funktionieren, aber ich glaube, wir kommen überhaupt nicht daran vorbei, die Verbandsgrenzen zu überwinden und da müssen alle dran denken.

Und es kann auch nicht funktionieren, so bitter ich diesen Satz finde, dass wir die Nordostliga erhalten und alle anderen lösen sich auf.

Das kann auch nicht funktionieren.

Also da müssen wir dann auch anders denken, da muss man dann irgendwie schauen, was passiert mit bestimmten Regionen, was passiert mit, das betrifft ja vor allem dann so Regionen wie Erfurt, Jena, vielleicht noch ein bisschen Aue, gut der Norden ist da sowieso, wo packst du Greifswald hin, die sind glaube ich in Berlin ganz gut aufgehoben, aber da wird es viele geben, die sagen, die sollen in den Norden spielen, dann haben sie aber riesen Reisen, also da haben wir alle bittere Pillen zu schlucken und ich glaube, das ist die Grundvoraussetzung, dass wir sagen, Wenn wir die Verbandsgrenzen auflösen, dann lösen wir sie wirklich alle auf.

Und dann denken wir out of the box.

Und dann müsste das Ding ja auch vermutlich zur DFL kommen, weil wir dann außerhalb des DFB-Gebiets gar nicht oder oberhalb der Verbandsgrenzen so gut spielen können.

Also ich weiß nicht, wie das damals gemacht wurde.

Wir hatten ja mal die Regionalliga West-Süd-West.

Und wie war das denn im Süden?

Nick Kaßner

Die Regionalliga Süd.

Hardy Grüne

Genau, das war doch Baden-Württemberg und Bayern, die da zusammen gespielt haben.

Also haben wir es ja gehabt schon, im Grunde genommen.

Und da sind dann ja Vorbilder da hatten wir die Nord-Ost-Staffel da hatten wir die Nord-Staffel und da waren ja auch in der Nord-Staffel das war doch auch so ein bisschen die Grenze über, Also da glaube ich, da müssen wir tatsächlich ran, dass wir das irgendwie anders ziehen und das wird immer Schmerzen geben.

Und ich bin hier mit meinem Verein, der ja nun echt nicht betroffen ist von dieser Diskussion, aber er könnte betroffen sein.

Ich werde immer an der Grenze sein.

Egal wo dieser Schnitt durchgeht, ich werde niemals in einem Gebiet sein.

Es wird niemals an Mitteldeutschland geben, wo Göttingen das Zentrum ist.

Nick Kaßner

Wie würde die KI jetzt sagen, das ist eine sehr gute Idee?

Also machen wir es einfach so, wir schaffen auch die DFB-Verbände, die Landesverbände einfach ab und ändern auch da irgendwie mal das Denken und die Strukturen.

Vielleicht wäre das ja auch schon mal ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Hardy Grüne

Es ist übrigens, um mal ganz nebenbei was zu sagen, das ist so eine Diskussion, die nicht nur in Deutschland stattfindet.

Also Frankreich ist seit Jahren dabei, das alles irgendwie zu organisieren, weil die haben natürlich auch ein massives Problem, mit ihrer Größe und mit dieser Verteilung und die haben noch das ganz große Problem Korsika, wo sollen die korsischen Vereine spielen, weil das heißt immer fliegen und wenn du dann in der dritten Liga ist jetzt eingleisig, vierte Liga ist zweigleisig und wo packst du dir in der zweiten Liga die korsischen Vereine hin.

Also da fliegt dann schon mal eine bretonische Mannschaft zum Ligaspiel nach Korsika.

Das heißt, das ist kein Thema, was jetzt nur in Deutschland stattfindet und was nicht nur in Deutschland auch kompliziert ist.

Nick Kaßner

Tja, wir werden es heute Abend vermutlich nicht mehr gelöst bekommen.

Und das Schlimme ist, eigentlich hätten wir ja noch ein Riesenthema, was das Zeitspielmagazin wieder aufgemacht hat dieses Mal.

Und wir haben so vieles noch nicht besprochen.

Ihr habt ja auch den Frauenfußball ziemlich prominent dieses Mal in der Ausgabe drin.

Und auch da müsste man ja eigentlich schon wieder über Strukturen sprechen.

Auf den Blick auf die Uhr lassen wir das heute Abend.

Nichtsdestotrotz, vielleicht könnt ihr noch ein paar Worte verlieren zum Thema Frauenfußball, was ihr da bei dem Thema eben Abstürze und Auferstehung wieder geschrieben habt, Hadi?

Hardy Grüne

Da bin ich angesprochen, vermutlich.

Ja, Frauensfußball ist insofern ganz spannend, dass das in den 70er, 80er Jahren so aus sich selbst herauswächst und viel von kleineren Vereinen gemacht wird, von rührigen Vereinen, die sich da wirklich engagieren in der Geschichte und das alles ganz wunderbar funktioniert.

Und dann fängt die Professionalisierung an und dann verschiebt es sich zunehmend in Richtung dieses wirklichen Profifußballs.

Also der einzige Verein, der wirklich von Anfang an in der Entwicklung des Frauenfußballs führend mit dabei war, war, ja, ich weiß, es ist ein schwieriger Name, aber es ist der FC Bayern München, der wirklich eine gute Rolle gespielt hat in der kompletten Geschichte der Entwicklung des Frauenfußballs.

Alle anderen sind irgendwann von, das sind kleine Vereine gewesen, die übernommen wurden, also sowas wie Wolfsburg, Eintracht Frankfurt, wie sie alle heißen.

Und da gibt es ja jetzt eine Verdichtung in der Bundesliga.

Auch das ist ein internationales Thema, weil das ist zum Beispiel auch in Luxemburg gerade ein großes Thema, weil die Erstligisten Frauenfußballabteilungen brauchen.

Und wenn sie international spielen wollen, die können das strukturell gar nicht wuppen.

Also die haben tatsächlich da ein großes Problem.

Die haben eine führende Mannschaft in Luxemburg, Rassing.

Und das hat sich ja immer mehr dahin verschoben, dass wenn du dir heute eine Bundesliga-Tabelle anguckst und denkst dir denen, ich glaube im Moment, Tabellenletzten aus Essen weg, dann siehst du ja einfach eine Bundesliga-Tabelle und stolperst nur über Nürnberg.

Hä, wieso sind die Erste Liga?

Also ansonsten gleicht sich das ja alles sehr.

Und wir haben da sehr gute Strukturen, glaube ich, in vielen Vereinen inzwischen.

Das Problem ist da, was ist mit den Traditionsvereinen passiert?

Wenn ich den SC Sand sehe, zum Beispiel ein südbadischer Verein, der großartige Arbeit geleistet hat, der verdrängt wurde über diesen Prozess und der auch nicht wiederkommen wird.

Aktuelles Beispiel Turbine Potsdam.

Ich wage es zu bezweifeln, ob die jemals noch in die Bundesliga kommen.

Da hat Union jetzt ja, glaube ich, die absolute Führungsrolle.

Und Union hat das geschafft, indem man die Gelder aus der Champions League, vor allem auch in den Frauenfußball investiert hat.

Sehr lobenswert, aber natürlich mit Konsequenzen für die lokale Konkurrenz.

Also das haben wir da.

Und ja, was passiert dann darunter?

Und witzigerweise kann ich jetzt tatsächlich, ich will keine Werbung machen, aber in dem Buchmacher habe ich ein Buch besprochen von.

Von Katrin Lengert, ehemalige Torfrau des FC Bayern, die sich genau mit dieser Thematik beschäftigt hat.

Und die schreibt das ganz wunderbar auf, wie sich diese strukturellen Probleme nach unten vollziehen und wo der Bruch ist.

Also wo du professionellen Frauenfußball bekommst, das ist nämlich in der Bundesliga bei bestimmten Vereinen und wo es dann nicht mehr stattfindet.

Ich habe mit Deutschland Kiel, da habe ich die 125-Jahr-Chronik gemacht, da war ich gerade bei der Vorstellung, da ging es auch um die Frauenmannschaft, die irgendwo lange auf einem Nebenplatz getrainiert hat, den man eigentlich gar nicht als Platz, vorstellen konnte und die haben da zweite Bundesliga gespielt.

Also da reden wir ganz schnell von strukturellen Problemen und die Zahlen im Frauen- und Mädchenfußball sind ja auch rückläufig.

Das ist ja kein schönes Zeichen, was da stattfindet.

Das heißt, das ist ein Glitzerprodukt, was wir da oben haben und wenn HSV gegen Werder spielt, dann haben wir das Stadion voll, aber im Alltag sieht es ein bisschen anders aus.

Bernd Sautter

Naja und andererseits ist ja auch, wir hatten es vorher von dem Thema Strukturwandel, und eigentlich ist ein Strukturwandel der anderen Art, was im Frauenfußball passiert, weil du eben, beim TV deren Dingen, beim SC9A sind halt nicht mehr das sind zwar die Traditionsvereine aber das sind halt nicht mehr die Voraussetzungen die du brauchst ich glaube, korrigiere mich, im Handball gibt es in Teilen ähnliche Bewegungen, Mein TV Bittenfeld ist auch jetzt der TVB Stuttgart und so weiter und so fort.

Da gibt es manch andere Beispiele.

Weil halt mit der Popularität sind halt erstens die Ballungsräume interessant und da natürlich nur die Vereine, die eine gewachsene Fanschaft auf der Männerseite haben, die dann, wie du sagst, lobenswerterweise sich mittlerweile dem Thema Frauenfußball nicht mehr verschließen können.

Und das ist halt ein Wandel zu dem es aus meiner Sicht jetzt keine naheliegende Alternative gibt Nein.

Hardy Grüne

Nein, da würde ich auch gar nicht rangehen, also ich habe nur die Frage was macht eigentlich der VfB Stuttgart im Pornfußball aber das ist ein anderes Thema Der VfB Stuttgart ist.

Bernd Sautter

Ziemlich gut unterwegs, da antworte ich sehr gerne Tabellenführer 2.

Liga und wir haben auch einen hoffnungsvollen Nachbarschaftsverein assimiliert bei uns also Obertürkheim.

Hardy Grüne

Ja, also du hast natürlich vollkommen recht, wenn wir jetzt die Bundesliga, die Frauenbundesliga sehen, dann brauchen wir da starke Vereine und die Mannschaften profitieren ja unglaublich davon, weil einfach die Infrastruktur schon da ist.

Dieses ganze medizinische Personal, die ganzen Möglichkeiten zu trainieren, die können ja mitgenutzt werden.

Also da bin ich absolut dafür.

Ich glaube, es hat den Frauenfußball auf der einen Seite aufgewertet, auf der anderen Seite aber auch ein bisschen was genommen, ein bisschen was von seiner Romantik genommen.

Das kann man jetzt tatsächlich als Romantik begreifen, dann ist es nicht so positiv.

Und aus Sicht des ambitionierten Frauenfußballs ist diese Entwicklung absolut gut und richtig.

Ich plädiere halt dafür, dass wir nicht nur diese Spitze sehen, sondern sehen, was passiert darunter.

Und wie fördern wir das auch wieder in der Breite?

Im Endeffekt ein ähnliches Problem wie das, was wir mit dem Männerregionalligen haben.

Wie fördern wir den Fußball in der Breite?

Weil Bayern München hat keine Probleme, Fans anzulocken und im Frauenfußball, wir sehen es an Schalke und dann Dortmund, die ja jetzt sportlich von unten aufsteigen, die ziehen ja unglaubliche Zuschauerzahlen an, die haben auch keine Probleme.

Aber was genau passiert in Bad Neuenahr?

Das ist immer noch ein starker Frauenfußballverein.

Und was für Strukturen braucht man da, damit das gut funktioniert?

Und das meine ich, dass wir das im Blick behalten müssen.

Ich glaube, in Bad Neuenahr will keiner mehr in der Bundesliga spielen.

Bernd Sautter

Was wir da auch im Blick behalten sollten, das ist vielleicht in manchen Vereinen besser, in manchen Vereinen schlechter gelöst, ist die Tatsache, dass dann merkwürdigerweise, durch das Andocken an den Männerfußball, die Verantwortlichen, für den Frauenfußball merkwürdigerweise schon wieder größtenteils Männer sind.

Und wenn ich mal meine optimistischen Minuten habe, dann hoffe ich tatsächlich, dass durch den weiblichen Unterbau bei den Profivereinen dann auch mehr Spielerinnen und Spieler, die dort verdient sind, mehr, die sich da von der Basis aus entwickelt haben, dann auch in diese Rollen, in die verantwortlichen Rollen der Profivereine reinwachsen.

Weil da haben wir immer noch viel zu viele Männer.

Und das ist einfach ein völlig schiefes Bild, das am Ende auch an vielen Dingen zu schlechten Entscheidungen führt.

Hardy Grüne

Ja, würde ich absolut zustimmen.

Ich hätte auch bei der Frauennationalmannschaft das interessant gefunden, hätten, wenn wir da keinen Mann auf der entscheidenden Position gehabt hätten.

Bernd Sautter

Genau, zum Schluss ist ja immer noch die Kompetenz, die zählt.

Das ist dann dieses komische Argument.

Aber das wird immer von denen angeführt, die dann rechtfertigen wollen, warum es jetzt ein Mann ist.

Das macht mich auch sehr stutzig immer wieder.

Hardy Grüne

Und wir haben ja das schöne Beispiel Ingolstadt.

Das finde ich ganz spannend, dass man auch ein bisschen langen Atem hat da.

Bernd Sautter

Ich muss ehrlich gesagt...

Das ist ein interessantes Beispiel.

Ich muss ehrlich gesagt zugeben, dass ich noch nie ein Ingolstadt-Fan war.

Vielleicht auch deshalb, weil ich schon zweimal da war.

Seit zwei Jahren drücke ich Ingolstadt die Daumen und zwar aus ganzem Herzen.

Hardy Grüne

Ja, ich finde das auch spannend und gerade den langen Atem, den Sie haben.

Das läuft ja jetzt nicht zwingend super gut.

Bernd Sautter

Respekt an der Stelle.

Hardy Grüne

Ja, und das sind die Beispiele, die wir natürlich brauchen.

Bernd Sautter

Das ist auch richtig.

Nick Kaßner

Insofern ganz herzlichen Dank dafür, dass ihr diesen Text geschrieben habt.

Wir haben immer noch eine Rubrik zum Schluss, nämlich das, was euch in dieser Ausgabe ganz besonders gut gefallen hat.

Jeder hat bekanntlich von euch mindestens ein Beispiel.

Wenn es sein muss, auch zwei.

Von daher, wer möchte zuerst?

Bernd Sautter

Ich darf gerne anfangen, weil, ja, blöderweise ist der Text von Hardy, blöderweise deshalb, weil der dann wieder mehr drüber weiß als ich.

Aber Hardy, ich darf dir sagen, ich habe sehr genossen das und wie du das Thema Sheffield besprochen hast.

Das hat wahrscheinlich auch damit zu tun, dass ich immer gerne mal wieder nach Sheffield gucke, wo ja der eine oder andere Verein auch sitzt, der ganz am Anfang dieser Entwicklung war.

Aber Sheffield ist einfach eine tolle Stadt irgendwo in der Mitte.

Was Britischeres kann man sich ja kaum vorstellen.

Und dort einen Verein zuerst niedergehen zu sehen, dann zu spüren, dass die Fans sogar, indem sie nicht ins Stadion gehen, zusammenhalten.

Und jetzt auch diese Wendung, die du, glaube ich, noch nicht drin hast, weil wir sind ja ein Drittmeister.

Hardy Grüne

Die war ja erst vorgestern.

Bernd Sautter

Da kann man den Blog-Eintrag nicht mehr noch nachträglich ergänzen.

Diese Wendung, dass der Herr Canziri jetzt tatsächlich out ist, was zwar zuerst mal wahrscheinlich zum Abstieg führen wird, weil wieder Punktabzug, Insolvenz und alles drum und dran.

Aber was an der langen Hand den Fans so eine Ahnung von Vereinen wieder zurückgibt, das finde ich sehr, sehr toll.

Also vielen Dank dafür.

Hardy Grüne

Ja, sehr gerne, danke.

Das sind natürlich Themen, die mir auch sehr am Herzen liegen, gerade diese Vereine.

Ich habe den ja angefangen, wo endet Loyalität?

Das hat ja ganz viel mit Fansein zu tun.

Und Wednesday ist tatsächlich jetzt ein wunderbares Beispiel, weil sie haben es geschafft, ihn rauszukriegen.

Und das, was danach passiert ist, also wenige Stunden danach, was da abgegangen ist, ich habe das im Netz ein bisschen mitverfolgt, die Leute sind sofort in den Fanshop gestürbt.

Also wer es jetzt nicht gelesen hat, Fanshop war halt tabu.

Also die Chef-Supporters-Association hat gesagt, kein Geld in diesem Verein.

Ihr könnt euch Dauerkarten kaufen und dann geht das hin.

Idealerweise geht ihr gar nicht mehr ins Stadion und spendet das Geld für wohltätige Zwecke.

Aber bitte, wenn ihr eine Dauerkarte habt, kauft nichts mehr im Fanshop, kauft keine Bratwurst mehr, kauft kein Bier mehr, macht also kein Geld mehr in diesem Verein.

Das heißt, die Leute haben sich einfach in diesem Jahr gar nicht mit Trikots und so eingedeckt, weil sie nichts gekauft haben.

Und dann ist dieser Schatziri da weg, dann ist die Insolvenz beschlossen, das wird zwölf Punkte abzukalten heißen.

Die Mannschaft ist super jung, das ist eine Notmannschaft, die hatten am Anfang der Saison, hatten sie glaube ich zwölf Spieler, die haben dann irgendwie alles noch zusammengekriegt, das haben sie noch einen Torwart in Last Minute verpflichtet.

Und jetzt stürmen die erstmal den Fanshop und machen Fotos von sich mit einem neuen Trikot, ohne Sponsor.

Und sind wirklich wie Bolle.

Also das ist schon mal unglaublich rührend gewesen, als zu sehen, und dieses Emotionale, was der Fußball uns einfach schenkt, das ist so schön.

Wir haben 27.000 Zuschauer gehabt gegen Oxford, das Ding ist mehr oder weniger voll gewesen.

Zum ersten Mal seit Monaten, dass der Heimblock wieder komplett gefüllt war und die Leute überschlagen sich vor Freude und was sie als zweites gemacht haben.

Der Besitzer hatte seinen Namen, auf die Haupttribüne schreiben lassen.

Also mit den Sitzschalen halt, so mit weißen Buchstaben.

Und die sind sofort ins Stahle gegangen und haben diese weißen Sitzschalen rausgerissen und haben da wieder den Vereinsnamen reingeschrieben.

Also das ist wirklich eine tolle Geschichte, was für eine Kraft, was für eine Energie da jetzt freigesetzt wird.

Und ich glaube, Wensley hat wirklich eine gute Zukunft.

Die werden jetzt hoffentlich gute Besitzer kriegen.

Da hat sich so ein Konsortium schon bereit erklärt, in der Stadt von Geschäftsleuten, die das hoffentlich übernehmen werden und dann wird dieser Verein möglicherweise über kurz oder lang wieder in der Premier League spielen und das ist dann tatsächlich etwas, was die Fans geschafft haben.

Hut ab!

Bernd Sautter

Und auch hier wieder, in dem Moment, wo der Absturz nochmal verhindert werden kann, werden Kräfte freigesetzt, die ein Dosen-Leipzig-Verein nie erhalten wird.

Nie.

Zwar Geld, aber nicht die Kraft, nicht diesen gesellschaftlichen Zusammenhalt, nicht diesen Zusammenhalt im Verein, werden sie nie hinkommen.

Nick Kaßner

Hm, wahre Worte, wahre Worte.

Hati, ich würde sagen, du bist der Nächste.

Hardy Grüne

Ja, da gibt es nicht mehr viele, die noch ansehen könnten.

Das ist schwierig diesmal für mich, weil wir noch nicht über einen Text gesprochen haben, der mir wirklich unglaublich wichtig ist im Heft.

Und deshalb muss ich den nennen, auch wenn ich ihn selbst geschrieben habe.

Nick Kaßner

Darf ich tippen?

Hardy Grüne

Das geht natürlich eigentlich gar nicht, aber ich muss es machen.

Das ist die Geschichte der BSG Motor Dessau.

Also das ist so eine einzigartige Geschichte.

Auch das ist so ähnlich wie Bristol City, eine Geschichte, die habe ich schon ganz lange in der Halde und da habe ich immer geguckt, die muss man mal erzählen, weil die BSG Motor Dessau war 1953 auf dem Weg zur Meisterschaft der DDR.

Und jetzt mal ganz ehrlich, wer weiß irgendetwas von der BSG Motor Dessau?

Nick Kaßner

Ich, ich.

Bernd Sautter

Ich nicht erzähle mir es.

Nick Kaßner

Diese Geschichte kenne ich auch.

Ich wollte noch nachschlagen, ich habe es aber nicht mehr geschafft im Zuge der Zeit.

Denn in dem Buch von Uwe Kader über Walter Fritsch.

Hardy Grüne

Ja, ja.

Nick Kaßner

Gibt es diese Geschichte mit diesem Trainer, also mit diesem West-Trainer ebenfalls auch.

Also sie wird dort auch behandelt.

Hardy Grüne

Ja.

Nick Kaßner

Und da erzählt er halt in seinem Tagebuch auch davon.

Ich habe aber nicht mehr überprüft, was er jetzt genau da geschrieben hat.

Von daher erzähl.

Hardy Grüne

Ja, da gehst du natürlich vom Ende ran.

Walter Fritz ist ja am Ende der Geschichte.

Also ich fasse es mal ganz kurz zusammen, damit wir es drin haben.

Also das ist eine 1952, 1953 Provinzelf von Motor Dessau.

Es ist relativ regional gewachsen.

sind ein paar Spieler von außerhalb, aber nicht wirklich außerhalb dazugekommen.

Und du hast natürlich eine Mannschaft überwiegend von Leuten, die vorher im Krieg waren.

Also ein bisschen traumatisiert, ein bisschen harte Männer halt.

So wie das in den frühen 50er Jahren oft so war.

Nicht so den direkten Zugang zu der eigenen Seele, weil einfach verloren gegangen während des Krieges auf der Schlachtwelt.

Und diese Mannschaft ist einfach relativ spielstark.

Dessau ist eine Industriestadt, ist natürlich auch Bauhausstadt, aber ist auch eine Industriestadt.

Das heißt, du hast ein ordentliches Publikum.

und dann suchen die neuen Trainer, schreiben das über eine Fußballzeitung aus und dann meldet sich Willy Braun, der kommt eigentlich aus Sachsen, hat aber bei Borussia Neukirchen im Saarland gearbeitet.

Nick Kaßner

Was man nicht weiß.

Es gibt offiziell, also wir haben noch keine Spuren gefunden, wir haben schon mal geguckt.

Hardy Grüne

Ach ja, interessant.

Das ist aber also von Dessauer Seite absolut klar.

Okay, dann bleiben wir noch mal dran, dann können wir die Geschichte weiter noch forschen.

Auf jeden Fall wird der Trainer, Und der hat so ein bisschen so einen psychologischen Zugang zur Mannschaft.

Also der macht jetzt nicht nur irgendwie Trainingsarbeit, sondern der guckt sich die Spieler einzeln an und macht ein bisschen Einzelberatung.

Und nach jedem Training kriegt jeder Spieler so einen Bogen mit Sachen, auf die er mal so ein bisschen achten soll irgendwie.

Du musst da schießen oder du musst da ein bisschen verbessern und so.

Und also der kümmert sich so um die Einzelspieler.

Und das ist für Trainer zu der Zeit schon eher so ein bisschen ungewöhnlich.

Die gibt es schon, aber wir sind in der DDR und da ist natürlich irgendwie eher so Kollektivismus als Individualismus.

Also alles so ein bisschen über einen Kamm scheren, du jetzt platt gesagt.

Und das funktioniert auf jeden Fall ziemlich gut und die Mannschaft startet dann wirklich stark in die Saison, ist dann zur Halbserie Tabellenführer umgeschlagen und fasziniert wirklich das ganze Land.

Und parallel wird noch das neue Stadion eröffnet mit 20.000 Plätzen bei einem paar Greifstuhl-Stadion.

Das ist kurz vor der Innenstadt am Wasser.

Ein schönes Ding.

Und das wird auf jeden Fall zur absolut brudelnden Fußballhochburg.

Und alle träumen jetzt davon, dass sie Meister werden.

Und alle gehen eigentlich auch davon aus, dass sie Meister werden.

Und dann kommt der Bruch.

Dann verlieren sie kurz vor Weihnachten, verlieren sie ein Spiel.

Dann verlieren sie noch ein Spiel und plötzlich geht gar nichts mehr.

Und dann muss der Trainer gehen.

Und keiner weiß so genau, was ist denn jetzt eigentlich los.

Und der Trainer verschwindet dann.

So ist die Überlieferung.

Was ist natürlich alles nicht mehr exakt zu beweisen alles.

Aber der Trainer verschwindet dann in den Westen.

Und dann gibt es Gerüchte und dann gibt es Erklärungen, offizielle Erklärungen.

Der hat irgendwie gegen alle Prinzipien verstoßen und wird aus dem Verein ausgeschlossen.

Und also was genau so los ist, ist nicht so ganz klar.

Spieler, die man befragt hat später, da gibt es ein paar Interviews aus den 80er Jahren mit Spielern, die sich damit mal beschäftigt haben, die sagen, ja, der hat dann auch im Schaukasten hat er immer mal so ein paar Pamphlete rausgehängt.

Also es gibt so einen Verdacht, dass er vielleicht auch ein bisschen politische Arbeit gehabt hat.

Und alle sagen, ja, er war jetzt so kein einfacher Typ halt.

Also das muss irgendwie sowas mit dem Charakter auch gewesen sein.

Auf jeden Fall geht er.

Und dann stürzt die Mannschaft ab und das ist komplett vorbei, dass sie jetzt Meister werden.

Am Ende verlieren dann noch ein paar Saisonspiele und laufen auf Platz 6 ein.

Also die beste Saison der Vereinsgeschichte werden sie Sechster.

Das heißt, wenn du dir die Geschichte heute anguckst, fällt dir noch nicht mal auf, dass sie da in dieser Saison wirklich herausragend waren.

Und dann kommt zur neuen Saison 53-54 Walter Fritsch.

Später ja die große Legende von Dynamo Dresden, der vorher in Auer, Empolauten, die Empolauten hat er trainiert und auch bei Dynamo Dresden schon trainiert.

Und Fritsch ist wirklich so das komplette Gegenteil.

Das ganz komplette Gegenteil.

Der sagt, die Spieler müssen mich verwünschen, sonst habe ich etwas falsch gemacht.

Also unnahbar, Befehlston, alle müssen kuschen und alle haben das zu tun, was zu tun ist.

Und mit Fritsch läuft überhaupt nichts und letztendlich steigt diese Mannschaft ab.

Die fällt dann auch noch auseinander, weil Fritsch dann mehreren verdienten Spielern vorwirft, dass sie nicht mehr Mannschaft dienlich spielen.

Dessau hat drei Nationalspieler, da sagt er, ihr dürft jetzt nicht mehr zur Nationalmannschaft, ihr müsst euch jetzt auf den Verein konzentrieren.

Also alles zerbricht und das zerbricht wirklich innerhalb ganz, ganz kurzer Zeit und diese ganze Euphorie verschwindet.

und es umgibt diesen Mythos.

Also diesen Mythos, dieser Trainer Braun, da kann man nichts herausfinden.

Und Fritsch wird, oder Kater wird ja in seiner Biografie über Fritsch auch nicht so viel dazu wissen.

Also was ist aus ihm eigentlich geworden?

Der wird dann eher die Rolle beleuchten, wie Fritsch damit umgegangen ist.

Und, Also für Fritsch, der hat ja nun wirklich eine herausragende Trainerkarriere, aber ich glaube, Dessau ist eine seiner Stationen, wo er nicht so gerne dran gedacht hat am Ende.

Auf jeden Fall ist das für mich eine Geschichte mit einem ganz anderen Absturz, der natürlich unter diesen besonderen politischen Verhältnissen in der DDR auch nur stattfinden konnte, weil es da ja immer auch um deutlich mehr ging als sportlichen Erfolg, sondern da ging es natürlich auch immer so ein bisschen um auf Linie sein, um das Richtige machen und auch an der richtigen Stelle die Klappe zu halten.

Nick Kaßner

Das Buch von Walder Fritsch sei euch trotzdem wärmstens, wärmstens, wärmstens empfohlen.

Für mich eines der unterschätztesten Fußballbücher diesen Jahres.

Irgendwie hat es wenig Aufmerksamkeit bekommen, dabei hätte es so viel verdient.

Denn im Gegensatz zu vielen, vielen anderen Büchern, die sich mit dem DDR-Fußball beschäftigen, berichtet das halt aus dem Innenleben.

Und deswegen kann man da ganz, ganz viel erfahren.

Und ja, kriegt ein ganz anderes Bild nochmal zum DDR-Fußball als solches, wie er funktioniert hat.

Insofern unbedingt die Kaufempfehlung.

Bleiben mir noch die Highlights.

Mein Highlight ist ja Johannes Bratke eigentlich an sich, muss ich sagen, dieses Mal.

Denn er hat einen Text geschrieben über Lokaltmark Stendal.

Da wären wir dann auch schon wieder bei diesen Reformen.

Denn aktuell spielen sie in der Oberliga Nord-Ost-Süd und hat damit die weiten Auswärtsfahrten.

Für die Fans vielleicht auch mal zur Abwechslung ganz schön.

Nichtsdestotrotz für den Verein vermutlich auch eine Herausforderung.

Aber dieser Artikel, eben auch das Niemandsland des Fußballs, wo Hadi ja schon erzählt hat, wie es da ist, sehr, sehr, sehr, sehr lesenswert.

Dann hat er noch einen Bericht geschrieben.

Der beginnt damit, dass leider zu wenig Platz ist für die ganze Geschichte.

Da geht es nämlich um das Stadion und um den Verein Polonia Warschau.

Eine sehr, sehr spannende Historie, die der Verein zu bieten hat.

Vielleicht gibt es sie mal irgendwann ja nochmal ausführlicher.

Und ein Text, den ich auch sehr, sehr schön fand, Michael Stoffel von Usbekistan.

Auch etwas, was man nicht alle Tage zu lesen bekommt.

Hadi, da hast du, glaube ich, auch noch was dazu geschrieben, ne?

Hardy Grüne

Ja, ich habe ein bisschen zur Geschichte geschrieben, aber Micha war halt letztes Jahr in Usbekistan und Micha ist ja sowieso unser Experte für exotische Länder, wo sich keiner reintraut.

Micha geht da einfach hin und sagt, hallo, hier bin ich, erzählt mir mal, wie es ist.

Und das macht er großartig.

Und Micha ist ein unfassbar kontaktfreudiger Mensch, der auch keinerlei Hemmungen vor irgendwelchen Sprachen hat, die er nicht spricht.

Irgendwas findet er schon, womit er sprechen kann.

und deshalb bringt er uns immer tolle Geschichten zurück und er hat natürlich einen tollen Blick auch für Fußball.

Also der erkennt einfach, was der Fußball in diesem Land bedeutet.

Das ist wahrscheinlich sogar das Herausragende an seiner Art, wie er den Fußball betrachtet, weil wir ihn einfach irgendwo hinschicken können und wir wissen, er findet die Seele des Fußballs.

Das ist toll.

Nick Kaßner

Und ganz zum Schluss hätte ich noch eine Frage, denn ich habe natürlich auch die Bücherecke wieder durchgeforstet.

Und Euphorie ist bei dir ja eher selten das Thema bei Fußballbüchern, aber bei einem Buch bist du dann doch ein bisschen ins Schwärm gekommen.

Das ist Heia Blau-Weiß.

Vielleicht kannst du was zu diesem Buch erzählen, warum es dich so begeistert hat.

Hardy Grüne

Das hat Frank gemacht, die Ratsache.

Nick Kaßner

Ja, das hat Frank gemacht.

Ja, ihr habt das nie dabei stehen, glaube ich, der nicht schreibt.

Hardy Grüne

Ja, Buchmacher, also ich komme ja aus dem Buchbereich.

Das hieß ja früher immer Buchkritik.

und ich habe das Kritik immer wörtlich genommen.

Also man kann das vielleicht so sagen, also das ist eine generelle Richtlinie.

Wenn ich ein Buch richtig doof finde, dann wird es nicht auftauchen in den Buchmachern.

Dann werden wir gar nicht drüber schreiben.

Also die Bücher, die da auftauchen, die haben immer die erste Stufe überwunden bei mir.

Nick Kaßner

Was aber nicht heißt, dass sie ganz unkritisch wegkommen.

Gibt es auch ein Beispiel in der Bücherecke, aber dafür müsst ihr euch das Heft holen und selber lesen, um herauszufinden, welches Buch das ist.

Hardy Grüne

Wunderbar.

Schöne Werbung.

Danke.

Nick Kaßner

So ihr zwei Ganz zum Schluss, wie immer, letzte Frage Gibt es was, worüber ihr noch sprechen wollt Was wir vergessen haben zu empfehlen oder zu erzählen?

Bernd Sautter

Du warst diesmal so ausführlich.

Wir haben den Namen Oli Bürstadt noch nicht einmal genannt.

Das habe ich hiermit getan.

Das darf man auf jeden Fall auch noch.

Wir haben den Namen Union Solingen und auch Hessen Kassel haben wir noch nicht genannt.

Das nenne ich jetzt nur, nicht um mir eine Vorlage zu spielen, da jetzt Welten darüber zu erzählen, sondern einfach auch nochmal, um die Dinge in unserem Heft anzutiesen, die es dann exklusiv auf Print geben wird.

Hardy Grüne

Genau, da füge ich jetzt noch die wunderbare STV Eintracht Gelsenkirchenhorst dazu, die nur fünf Jahre bestanden hat.

Und ansonsten von mir eine ganz kleine persönliche Note vielleicht.

Wir hatten ja das Länderspiel Deutschland gegen Luxemburg in Sinsheim.

Und das ist irgendwie ja schon eine spezielle Partie für mich gewesen, weil ich diese Luxemburg-Verbindung habe.

Und ich kriegte dann irgendwann eine WhatsApp von einem Freund aus Luxemburg.

Ich habe eine Karte für dich.

Gästeblock.

Und da war ich natürlich dann dabei.

Das heißt, ich habe dieses Spiel im Gästeblock erlebt.

Und das war wirklich etwas, was ich einfach unglaublich schön fand, weil ich kam in diesen Gästeblock rein.

Und von allen Seiten kamen irgendwelche Leute auf mich zu, die ich kannte, die sich gefreut haben, dass ich da bin.

Und ich habe so viele Menschen getroffen im Gästeblock von Luxemburg bei einem Länderspiel in Deutschland, dass das eigentlich schon fast unfassbar ist.

Und das ist, also wir haben ja alle ein bisschen das Problem, dass wir den Glauben an den Fußball ein bisschen verlieren und vielleicht auch ein bisschen den Glauben an den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Und diese 90 Minuten im Gästeblock von Luxemburg, die haben mir so viel Hoffnung zurückgegeben.

Und so wie es aussieht, bin ich auch beim Rückspiel in Luxemburg dabei.

Da freue ich mich schon drauf.

Nick Kaßner

Mhm.

Dann von mir auch noch eine Empfehlung.

Klubs in der Krise lese ich immer sehr, sehr gerne.

Dieses Mal mit Union Pressure.

Ich habe dann mal geschaut, wie sich es aktuell entwickelt.

Der Zuschauerschnitt ist deutlich höher wie in der vergangenen Saison, obwohl man eine Liga tiefer spielt und die eine Ultrakurve immer noch weiterhin diesen Weg nicht mitzugehen scheint.

Also immer noch boykottiert.

Aber nichtsdestotrotz, Brecher, aktuell ziemlich euphorisch, wenn man sich so die YouTube-Videos anschaut.

Und Neues aus dem Unterbau habe ich auch sehr, sehr gerne gelesen.

Denn auch da gibt es wieder wunderschöne Texte.

Und vor allen Dingen für jemanden wie mich, der eben wenig sonst Fußballliteratur liest, also sprich kein Kicker etc.

Pp., immer wichtig, um auf dem Laufenden zu bleiben.

Ganz herzlichen Dank dann auch für diese zwei Rubriken, die er regelmäßig liefert.

Hardy Grüne

Sehr gerne.

Nick Kaßner

Und damit bedanken wir uns, oder ich bedanke mich zuerst von meinen Gästen, also ganz herzlichen Dank Bernd, dass du dir heute Abend mal wieder freigenommen hast und hier vorbeigeschaut hast und uns fantastisch unterhalten hast.

Ganz herzlichen Dank.

Bernd Sautter

Danke, dass ich hier sein darf und sehr gerne.

Viel lieber als woanders hier.

Nick Kaßner

Das hören wir gerne, Hadi.

Auch bei dir bedanke ich mich, dass du einmal mehr und wie immer hier mit am Start warst.

Ganz, ganz herzlichen Dank dafür, dass du es möglich machst.

Hardy Grüne

Ja, sehr gerne.

Danke, dass du es möglich machst.

Es war ja eine kurze Sendung.

Es sind ja nur zweieinhalb Stunden und nicht mal zweieinhalb Stunden, die wir gebraucht haben heute.

Was mache ich denn mit dem Restabend?

Nick Kaßner

Na, wir sind verhältnismäßig lang dieses Mal.

Von daher hat aber ja auch, Wir haben uns ja auch im August das letzte Mal gesprochen, wie wir vor uns festgestellt haben.

Von daher war viel Zeit und Redebedarf mal wieder angesagt.

Und wir bedanken uns bei euch, dass ihr euch die Zeit genommen habt, uns jetzt die ganze Zeit zuzuhören.

Wir hoffen, es hat euch entsprechend Spaß gemacht.

Wenn dem so ist, dann empfehlt es gerne weiter und denkt dran, Zeitspielmagazin bestellen.

Link findet ihr in den Shownotes.

Ganz, ganz herzlichen Dank dafür und bis zum nächsten Mal.

Macht's gut.

Ciao.

Hardy Grüne

Ciao überall hin.

Bernd Sautter

Ciao.

Nick Kaßner

Und in der nächsten Ausgabe sprechen wir über das Oskati-Team 1937 in Moskau.

Die ersten beiden Spiele endeten mit Niederlagen der Moskauer Team.

Auf das zweite Spiel, Sportkader und Sportfunktionäre machten sich langsam Sorgen, ob denn überhaupt eine sowjetische Mannschaft in der Lage wäre.

Und am Abend fand ein Bankett statt, wo den Spielern ständig Alkohol angeboten wurde, auf aufdringliche Art, wie die Delegationsleitung geschildert hat.

Der Höhepunkt waren dann die Versuche von attraktiven, jungen Russinnen, doch die Spieler für sexuelle Abenteuer zu gewinnen.

Die Spieler waren eben auch die meisten überzeugte Katholiken, haben das strikt abgelehnt, woraufhin diese jungen Damen die ganze Nacht durch an die Zimmertüren der Spieler klopften.

Das war so im Vorfeld und dann während des Spiels selbst tat der Schiedsrichter alles, um das Ergebnis zugunsten der einheimischen Elf zu beeinflussen.

Auf diese Weise, gerade auch dadurch, dass die Basken tatsächlich ziemlich müde waren, führten die Lilien gerade schon 2 zu 0, bevor dann der baskische Stolz besorgte, die Übermüdigkeit doch noch zu überwinden und einen Unentschieden zu erzielen.

Ich kann gleich, wenn es gewünscht ist, über die nächsten russischen Versuche berichten.

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