Episode Transcript
Die Influencer-Szene, die funktioniert ja so, man greift sich ein Thema raus, isoliert das, erhöht das zu einer Gottheit quasi, schicker Begriff und dann geht das los.
Der Kern ist ja häufig nicht schlecht, aber das Drumherum ist ein voller Fehler.
Wir wissen ja, dass Influencer um 75 Prozent nach Untersuchungen Quatsch erzählen.
Man muss richtig sagen, dann Quatsch, 75 Prozent ist viel, in manchen Bereichen bis zu 100.
Hier bei dem Fiber-Maxing, wir sollen mehr Ballaststoffe essen, stimmt der Kern.
Aber das Drumherum ist teilweise sehr verquast und medienmäßig einfach überhöht und voller Falschaussagen und auch nicht ohne Gefahren.
Heute beschäftigt uns mal wieder ein Trend, der gerade die sozialen Medien flutet.
Und zwar geht es um das sogenannte Fiber-Maxing.
Ja, und was das ist, wie gesund das ist oder eben auch nicht, darüber wollen wir heute sprechen.
Ich bin Elisabeth Jessen und begrüße ganz herzlich Matthias Riedl.
Matthias Riedel ist ärztlicher Direktor des Medikum Hamburg.
Er ist bekannt als Ernährungs-Doc, er ist Geschäftsführer der MyFoodDoctor-App und aus dem Chefredakteur der Zeitschrift Isst Dich Gesund.
Und Matthias, du predigst uns auch immer von Ballaststoffen, aber was genau ist denn jetzt Fibermaxing?
Was ist denn anders als man isst einfach Ballaststoffe?
Ja, das Social Media, die Influenza-Szene, die funktioniert ja so.
Man greift sich ein Thema raus, isoliert das, erhöht das zu einer Gottheit quasi, schicker Begriff und dann geht das los.
Der Kern ist ja häufig nicht schlecht, aber das Drumherum ist dann voller Fehler.
Wir wissen ja, dass Influencer um 75 Prozent nach Untersuchungen Quatsch erzählen.
Ja, man muss richtig sagen, dann Quatsch.
75 Prozent ist viel, in manchen Bereichen bis zu 100.
Hier bei dem Fiber-Maxing, wir sollen mehr Ballaststoffe essen, stimmt der Kern.
Aber das Drumherum ist teilweise sehr verquast und medienmäßig einfach überhöht und voller Falschaussagen und auch nicht ohne Gefahren.
Das ist das Problem dabei.
Aber im Prinzip der Trend, mehr Ballaststoffe zu essen, das hört sich jetzt ganz banal und langweilig an, Viel langweiliger als Fibermaxing.
Das muss ja alles immer einen schönen Namen klicken, damit es sich auch gut verbreitet und verkauft.
Genau, du musst jetzt Fibermaxing machen.
Machst du denn schon Fibermaxing?
Nee, noch nicht genug, glaube ich.
Aber wir werden das heute ja noch ein bisschen genauer erläutern, was genau sich dahinter versteckt.
Wie man das auch übertreiben kann.
Und wir haben natürlich auch wieder eine aktuelle Studie für euch.
Wir beantworten eure Fragen und wir haben natürlich wie jedes Mal ein schönes Rezept hinterher.
Und da bewegen wir uns natürlich auch beim Thema Ballaststoffe heute.
Ja, unbedingt.
Ja, Matthias, wie viele Ballaststoffe brauchen wir am Tag genau?
Ja, also man misst es an der Kalorienaufnahme, das ist jetzt erstmal sehr theoretisch, ich werde jetzt gleich ganz praktisch, also pro 1000 Kilokalorien, die wir aufnehmen.
Das ist dann entscheidend, wenn man nicht viel isst, also Kinder zum Beispiel, sind es rund 15 Gramm.
Und ab 18 sagt man, 18, 19, also wenn Menschen erwachsen sind, manche sind ja schon mit 16, 17 erwachsen oder 18 und dann tut sich nicht mehr viel, dann geht man von 30 aus.
Der Bundesdeutsche isst so im Schnitt 20 Gramm, die Amerikaner so 10, 11, manche noch viel weniger.
Empfohlen wird eigentlich bis 30 Gramm am Tag.
Und da das niemand erreicht oder fast niemand erreicht, kann man schon sagen, esse mehr Ballaststoffe.
Aber meine Erfahrung sagt einfach ganz klar, dass wenn ich Patienten habe, die sagen, ich esse ganz viel Ballaststoffe und nehme noch Flohsamenschalen dazu und Leinsamen und dies und rühren mir das da rein.
Und wir messen das dann mal.
Wir messen das mit der MyFoodDoc.de, die kann die Ballaststoffe messen.
So, und wir messen dann die Ballaststoffmenge und dann stehen wir da 25 Gramm, 27 Gramm bei Leuten, die sich schon richtig bewusst Mühe geben.
Ja, weil das klingt ja schon mal ganz gut, oder?
Ja.
Wenn man nicht 100 Prozent erreicht.
Ja, genau.
Bloß, wer es gesundheitlich machen muss, also mehr Ballaststoffe zu erreichen, weil wir setzen Ballaststoffe ja auch zur Therapie von Krankheiten ein, also nicht nur bei Verstopfung, aber auch bei MS und bei vielen anderen Erkrankungen spielt das eine wichtige Rolle.
Ja, dann reicht es nicht.
dann muss man das noch mal ein bisschen weiter steigern.
Du hattest das gerade jetzt mit Kalorien in Verbindung gebracht.
Ja, also entsprechend, das ist so ein Verhältnis, pro 1000 Kilokalorien.
Und du isst ja wahrscheinlich über 2000 Kilokalorien, dann kommst du auf 2 mal 15, also 30.
Das ist nur, wenn du jetzt so ein Heranwachsender bist, der muss sich jetzt nicht, wenn er noch wächst und gar nicht so viel isst, dann muss er sich nicht mit Ballaststoffen vollstopfen.
Aber die Heranwachsenden, die werden ja auch erreicht, Kinder, Jugendliche.
Und wenn ich jetzt Fibermaxing mache als 13-jähriges Mädchen mit, sage ich mal, 40, 45 Kilo und esse 1000 Kilokalorien, ja, dann kann es da schon in Schieflage geraten, dass unheimlich viele Kilokalorien geschehen.
Unheimlich viele Ballaststoffe gegessen, Entschuldigung.
Und dazu gibt es ja auch nochmal den Trend, Skinny Talk, ja, also mit Ballaststoffen ganz mager werden.
Also ich kann natürlich dann es so extrem betreiben, wie das manche Influencer auch empfehlen, fast nur noch Ballaststoffe zu essen.
Das habe ich auch gesehen.
Ja, und das ist richtig krank.
Ja.
Weil wenn du nur noch Ballaststoffe isst, das sind ja Ballaststoffe, daraus ziehen wir kaum Nährwerte, ja, da bist du unterernährt.
Aber schön mager.
Macht ja satt dann, oder?
Ja, aber nicht ausreichend satt.
Aber sowas befüttert natürlich auch Essstörungen.
Was ist das Ziel der Ernährung?
Piper-Maxing allein?
Nein, es bleibt immer noch die Balance aus allem und am Ende sollen es auch ausreichend Ballaststoffe sein.
Für einen Orthonormalverbraucher, der gesund ist, sind wir mit 30 Gramm wirklich gut dabei.
Jetzt habe ich gelesen, es gibt lösliche und unlösliche Ballaststoffe.
Was ist denn da der Unterschied und was ist wo drin?
Die Löslichkeit der Ballaststoffe, die entscheiden über die Verträglichkeit.
Ja, löslicher Ballaststoffe sind, desto verträglicher sind sie allgemein.
Und sie werden dann vollkommen fermentiert von den Darmbakterien, also vollkommen verbraucht.
Und lösliche Ballaststoffe kennen wir zum Beispiel als Enolin, das ist ein Ballaststoff, im Knoblauch oder beispielsweise in Artischocken, Pektin aus Obst, Äpfel zum Beispiel, Apfelschale, Was haben wir noch?
Beta-Glucan, natürlich Hafer, Gerste.
Auch ein nöslicher Ballaststoff.
Oder was viele nehmen, Psylium aus Flohsamenschalen.
Das ist auch ein Ballaststoff.
Also es gibt noch viele andere.
Und man merkt auch gleich daraus, es gibt unterschiedliche Ballaststoffe.
Nicht nur die löslichen, auch die unlöslichen.
Und es ist halt dieser Mix aus Ballaststoffen.
Das sage ich auch immer denen, die sagen, ja, ich nehme ja Flohsamenschalen.
Ja, dann hast du viel Psylium.
Aber wo ist Beta-Glucan, wo ist Inulin, diese ganze Vielzahl der Ballaststoffe hast du dann nicht.
Das bringt mich aber zur nächsten Frage.
Gibt es ein zu viel an Ballaststoffen?
Und da möchte ich gerne eine Leserin oder Hörerin, Katharina, ins Spiel bringen, die uns nämlich geschrieben hat.
Und zwar geht es bei ihr darum, also sie ist 53, praktiziert seit zwei Jahren die artgerechte Ernährung, so wie wir es in den Podcasts empfehlen, hat sie geschrieben, konnte damit über 10 Kilo abnehmen und wiegt jetzt 63 Kilo bei 1,57.
Sie bewegt sich ausreichend, 8.000 bis 10.000 Schritte pro Tag und macht Nordic Walking und sie trackt ihre Ernährung.
Und jetzt hat sie festgestellt, ihre tägliche Ballaststoffaufnahme liegt bei 35 Gramm und zwar aus Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten, Hafer, Buchweizen und teilweise aus fermentiertem, aber auch aus frischem Obst und Gemüse.
Dann morgens und abends nimmt sie jeweils 5 Gramm Flohsamen, die sie trinkt mit einem halben bis einem Litern Wasser oder Tee und morgens zusätzlich zwei Tassen Kaffee.
Und über den Tag verteilt schreibt sie, trinke ich reichlich Wasser und Tee, sodass ich immer mindestens auf die Gesamtmenge von zweieinhalb Liter pro Tag konzentriere.
Trotz dieser Ernährungsweise habe ich teilweise sehr starke Verstopfung und habe deshalb vor kurzem begonnen, jeden zweiten Tag Movikol dazu zu nehmen.
Ich sorge mich aber darum, dass Movikol mein Darm-Mikrobiom schädigen könnte.
Nun lese ich gerade, also wenn eigentlich so 30 Gramm empfehlenswert wäre, dann ist sie schon mal drüber und Ballaststoffe scheinen ja zur Verstopfung beizutragen.
Dann ist es ja, ich dachte, die sollen das Gegenteil bewerten.
Ja, ne?
Eigentlich ja.
Ich fange mal an.
Also sie, was sie hier, Katharina ist es, ne?
Katharina, ich kann dir das auch mal rübergeben.
Genau, das ist gut.
Was Katharina schon richtig macht, sie hat eben nicht nur lösliche Ballaststoffe dabei, sondern auch unlösliche.
Das ist aus Hülsenfrüchten und Getreide.
Da haben wir auch viele unlösliche Ballaststoffe.
Das ergänzt sie noch mit Flohsamen, ja.
Sie macht Sport, wiegt 63 Kilo.
Da könnte das mit zweieinhalb Litern knapp sein, wenn man zusätzlich noch Sport macht.
Also sie braucht allein rund zwei Liter für das Normale, für ihr Gewicht.
Wenn sie noch Sport macht und schwitzt, kommt nochmal ein halber Liter dazu.
Und das liefert sie.
Sie liefert für ihr Gewicht und für Sport die Flüssigkeitsmenge.
Allerdings, wenn man jetzt sehr viel Ballaststoffe zu sich nimmt und 35 ist jetzt schon etwas mehr, Ich würde versuchen hier erstens, die Flüssigkeitsmenge um 500 Milliliter zu steigern, versuchsweise, ob das was ändert.
Wenn das nichts ändert, was ich aber glaube, dass es was ändert.
Dann kann man über Movicool nachdenken.
Sie brauchen jetzt keine Angst zu haben, dass das Darm-Mikrobiom geschädigt wird.
Aber es ist immer besser, es auf natürlichem Weg zu schaffen.
Aber eins muss man sagen, wenn jetzt Flüssigkeitsmangel nicht die Ursache war, dass ich Ballaststoffe esse, die sich dann durch Flüssigkeitsmangel zu sehr verdicken im Darm, was Verstopfung machen kann, das stimmt.
Dann muss ich überlegen, reichen 35 Gramm Ballaststoffe?
Und da kommen wir jetzt schnell zur Obergrenze.
Man sollte Ballaststoffe, und das ist beim Fiber-Maxing eben unbedingt zu beachten, nicht von den handelsüblichen 20 Gramm der Deutschen auf 30 oder 40 Gramm hochsteigern.
Langsam steigern und hier würde ich empfehlen, nochmal 5 Gramm oder 10 Gramm draufzulegen, also auf 40 oder 45.
Manche brauchen, um die Verstopfung zu beseitigen, ein bisschen mehr.
Also erstmal versuchen mehr Wasser, dann versuchen die Ballaststoffmenge noch etwas zu steigern.
Ich sage mal so, zum Vergleich, Naturvölker essen 50 Gramm am Tag.
Und das findet man in vielen Naturvölkern, einfach weil sie natürliche Lebensmittel essen.
Die Grenze sehe ich so bei 60.
Also 60 würde ich nicht erreichen.
Also 50 ist, gucken wir uns, wie die Naturvölker das machen.
Und hier würde ich empfehlen, langsam noch ein bisschen aufzusteigern mit mehr Flüssigkeit.
Vielleicht bringt Flüssigkeit das schon allein.
Gut, das heißt, dieses zu viel an Ballaststoffen ist so, das ist eine sehr flexible Grenze.
Ja, genau.
Es gibt eigentlich keine direkte Obergrenze, weil das kaum zu schaffen ist.
Es sei denn, man setzt sich so rein technisch hin, ich mache jetzt Fiber-Maxing und schaufle mir das Zeug da rein, dann kann man Verstopfung bekommen, das ist wahr, wenn man auch nicht viel trinkt.
Und wenn man es plötzlich macht, Verdauungsbeschwerden, richtig Beschwerden kriegen.
Und deshalb würde ich sagen, jeder Hype muss mit Augenmaß angeguckt werden, was es war, was es nicht war.
Langsam steigern, ausreichend trinken und bei 30 ist es schon ganz gut.
Wenn ich bestimmte Krankheiten habe, wie Verstopfung oder Divertikel, das sind kleine Aussackungen im Darm, oder eine MS habe oder eine Autoimmunerkrankung, dann macht es auch Sinn, 35 oder 40 Gramm Ballaststoffe.
Aber das immer langsam erreichen.
Ja, wir setzen ja auch Ballaststoffe als Therapeutikum ein, dann macht es auch Sinn, mehr zu nehmen.
Gibt es denn, du hast jetzt gerade gesagt, wann man mehr nehmen kann oder wann muss ich überhaupt vorsichtig sein und bei welchen Vorerkrankungen?
Entweder in die eine oder in die andere Richtung mit mehr oder weniger Ballaststoffen?
Gute Frage, ja genau.
Also bei entzündlichen Darmerkrankungen, also jetzt Morbus Crohn beispielsweise oder Colitis ulcerosa, bei solchen Menschen muss man stadiengerecht die Ernährung umstellen.
Reizärmer in der akuten Entzündungsphase und in der remissionserhaltenden Phase gibt es auch eine antientzündliche Ernährung, die darmgesund ist.
Das muss man immer in der Fachpraxis betreuen lassen, unbedingt.
Aber jetzt zum Beispiel, jetzt beim Fibermaxing, Wenn du jetzt jemand bist, der eine Colitis ulcerosa und trifft auf so diese Fiber-Maxing-Idee und haut rein, kann er sich tatsächlich damit schaden?
Genauso Menschen mit einem Reizdarmsyndrom, da würde ich auch sehr, sehr vorsichtig sein.
Und ja, also bei entzündlichen Darmerkrankungen und bei Reizdarmerkrankungen würde ich sehr, sehr vorsichtig sein.
Und bei vorbestehender Verstopfung muss man gucken, liegt da ein Flüssigkeitsmangel vor?
Es wird derzeit kontrovers diskutiert, dass Flüssigkeit gar nicht so eine große Rolle spielt.
Aber wenn ich viele Ballaststoffe zu mir nehme, dann wird die Flüssigkeit eine Rolle spielen.
Was ist mit Menschen, die Medikamente nehmen?
Spielt das irgendeine Rolle?
Ja, das stimmt.
Diese Ballaststoffe hemmen ja die Aufnahme.
Und insbesondere Schmerzmittel, beispielsweise Blutfettsenker und auch Schilddrüsenhormone.
Das ist aber jetzt wichtig, können in der Aufnahme gehemmt werden.
Jetzt bei Schmerzmitteln geschenkt, dann ist die Wirkung ein bisschen geringer.
Aber Schilddrüsenhormone, die brauchen ihre konstante sichere Aufnahme.
Da empfehlen wir ja auch immer dieselben Schilddrüsenmedikamente vom selben Hersteller zu nehmen, um wenig Schwankungen zu haben.
Und wenn ich die jetzt zusammen mit unheimlich vielen Ballaststoffen zu mir nehme, dann kann die Aufnahme gehemmt oder verlangsamt werden.
Aber die soll man ja ohnehin nehmen, bevor man was isst.
Eine Stunde vorher, damit die schon mal im Blut sind?
Ja, zum Beispiel, ja.
Und gibt es denn besser und schlechter verträgliche Ballaststoffe?
Ja...
Also manche vertragen ja zum Beispiel Hülsenfrüchte nicht so gut, sagen sie immer.
Genau, ja.
Das sind die häufig, die alle naslang mal Hülsenfrüchte essen und dann haben sie das Gefühl, oh, jetzt habe ich Blähungen, vertrage ich nicht, mache ich nicht.
Wenn ich regelmäßig Hülsenfrüchte esse, und das tue ich auch, dann habe ich das nicht.
Ich habe diese Probleme nicht.
Man kann auch sagen, ich versuche so die Hülsenfrüchte für Anfänger, das sind die Erbsen.
Ja, also da müsste das eigentlich jeder vertragen.
Das verträgt jeder Engländer, weil das ist einfach bei jedem Gericht.
Ja, das ist ja gewohnt.
Also nicht nur Erbsen, sondern morgens auch diese Bohnen, diese Bohneneintöpfel.
Ja, aber vor allem ist bei jedem Hauptgericht eigentlich entweder dieses Mashed Piece oder dieser Mousse oder halt ganze Erbsen.
Auch Südamerika.
Wobei ich mag das.
Ja, und es ist toll, wenn du es magst und es ist gesund, es ist wirklich gut.
Das ist mal was aus England, was Sinn macht.
Das stimmt.
Also ich kann morgens jetzt keine, die gibt es diese, die haben ja einen ganz bestimmten Geschmack, die sind irgendwie genormt.
Habe ich den Eindruck, in allen Restaurant-Buffets oder Hotel-Buffets sind dann diese Bohnen, die der Engländer zum Frühstück isst, die sind auf die gleiche Weise zubereitet.
Ja, immer in so einer komischen süßen Tomatensauce.
Ja, genau.
Und das ist, also da muss ich mich schon beherrschen, also meins ist es nicht.
Ja, ich finde die zu süß.
Ja, meine Frau ist die immer, weil die in England groß geworden ist und die hat das Zeug dann immer auf dem Teller.
Nein, meinst du es nicht?
Kindliche Prägung, da kann man das machen.
Ja, ist es, ja.
Aber du hast ja jetzt schon ein bisschen erwähnt, welche Lebensmittel ballaststoffverhaltig sind.
Aber vielleicht kannst du nochmal, ich habe ja immer so gerne so eine kleine Liste, was du besonders empfehlen würdest.
Wenn man vielleicht auch steigern möchte, wo fällt es am leichtesten, mit welchen könnte man da starten.
Fibermaxing auf natürliche oder weiß ich.
Ja, genau.
Also nochmal so, am besten verträglich sind eben auch Lösliche und diese unlöslichen, also die nichtlöslichen, die in den Hülsenfrüchten, die sind eben dann für uns ein bisschen schwieriger.
Da muss man sich rantasten, bei den Löslichen ist das meist kein Problem, wir haben ja vorhin ja auch gesagt.
Jetzt mal so, ich habe ja das mal rausgesucht, weil die Zahlen ja auch stimmen.
Also hier wirklich Königsklasse bei dem Prozentsatz, also dem Anteil der Ballaststoffe, haben wir Flohsamenschalen mit 84 Prozent.
Flursamenschalen sind quasi das, was man da auf dem Löffel hat, fast reine Ballaststoffe.
Dann geht das weiter mit Weizenkleie 45 Prozent.
Chiasamen 40.
Chiasamen sind von daher auch eben ganz interessant, weil sie auch noch Eiweiß liefern und 40 Prozent Ballaststoffe.
Leinsamen kurz dahinter mit 35 Prozent ist auch toll.
So, und dann sind wir aber schon bei der Haferkleie 15 bis 19 Prozent.
das ist auch schon viel.
Kokos darf man auch nicht vergessen, also wenn man mal im Urlaub ist oder manchmal gibt es ja auch hier 15 Prozent, das ist auch gut.
Und dann sind wir bei Trockenobst um 10%.
Natürlich viel Zucker drin, aber auch natürlich, weil es getrocknet ist, jetzt sind die Ballaststoffe konzentriert, 10% ist auch gut.
Und wenn wir uns dann nochmal angucken, Pistazien sind da eher Low-Performer mit 7,6, das ist nicht so dolle.
Aber die anderen Nüsse liegen eben deutlich drüber.
Also Nüsse sind eben einfach auch, das sind nicht lösliche Ballaststoffe, die aber auch gut verträglich sind.
Man sieht es ja, man sieht es diesen Lebensmitteln ja auch an, also eigentlich diese derben, holzigen Lebensmittel, Artischocken zum Beispiel, wenn man drauf rumkaut, ich bin jetzt kein großer Artischocken-Fan leider, aber wenn man drauf rumkaut, dann denkt man, ja, die mag ich, die Ballaststoffe.
Ja, die muss man ein bisschen hin und her kaufen, manchmal ist das ein bisschen ziehig.
Was so eine ähnliche Konsistenz hat, ist Bambus, Bambussprossen, oder?
Ja, ja, ja.
Auch Bambus.
Ja, super, klar.
Weil die haben so ein ähnliches Kauer-Erleben.
Haben ordentlich Holz.
Ja, genau.
Gut.
Was würdest du denn angesichts dieses Trends, das verbreitet sich halt einfach unglaublich auf Insta und weiß nicht, TikTok verfolge ich das nicht so, aber wie soll man denn darauf reagieren?
Ja, man kann, man sollte das auf jeden Fall im Blick behalten, wie die eigene Ballaststoffausstattung so ist und die Ernährungsweise, aber nicht so dieses Übermäßige, oder?
Nicht dieses radikale, Influencer sind ja in ihren Aussagen häufig gottgleich und man muss das kritisch hinterfragen.
Ich weiß, dass die Glaubwürdigkeit von Influencern, obwohl die wissen, das sind Influencer, die Leute, die wissen das.
Aber die Menschen glauben den Influencern und die Rate liegt ungefähr so bei der Glaubwürdigkeit von Influencern bei 70 Prozent oder 80 Prozent.
Das ist in etwa die Rate dessen, wo ich vorhin gesagt habe, von den Influencern, die Bullshit erzählen.
So, das ist krass.
Und bei Werbung sagen, in den Umfragen sagen die Leute, ja, ich weiß ja, das ist Werbung, die wollen ja werben und der Werbung glaube ich nicht.
Aber Influencerei ist das neue Werben und ist die neue Werbung.
Mir tun die normalen Werber schon leid, weil die Firmen gehen nur auf Influencer.
Wenn die Produkte in den Markt drücken, das geht, wenn du einen Influencer hast mit einer Million Follower, das geht durch.
Das Produkt ist platziert, wenn du jemanden hast, der das unterstützt.
Also kritisch hinterfragen, sich bei geeigneten Stellen informieren.
Das ist die Deutsche Gesellschaft für Ernährung.
Das ist aber auch die Seite in der Ernährungs-Docs, wo wir über Ballaststoffe auch aufklären.
Den MyFoodDoctor Newsletter abonnieren.
Da haben wir regelmäßig auch Informationen darüber.
Also sich über gesunde Ernährung abseits eines Influencers zu informieren, weil der Influencer hat das nicht gelernt.
Der hat das nicht studiert, der hat keine ernährungswissenschaftliche Ausbildung, der hat sich irgendwas zusammengelesen, macht da einen Muß draus und das finde ich gefährlich.
Mittlerweile wird in der medizinischen Szene die Influenzerei als eine große Gefahr für die Gesundheitsbildung gesehen.
Weil es eine Fehlbildung ist, falsche Akzente setzt.
Ich warte darauf, dass irgendeiner mit einer Darmlähmung kommt, weil er sich den ganzen Darm mit Fibermaxing vollgestopft hat.
Also das ist einfach krass, von Essstörungen mal ganz abgesehen, Skinny Talk, ich esse nur noch Ballaststoffe, das kann ja Exzesse annehmen und da werden falsche Anreise gesetzt.
Aber der Kern der Aussage ist richtig, der Deutsche isst zu wenig Ballaststoffe und das müssen wir deutlich steigern.
Aber mit natürlichen Lebensmitteln.
Sobald Produkte empfohlen werden, fängt weg.
Gut.
Ach übrigens, genau, muss ich nochmal sagen, die Produkte kommen ja auch schon.
Die ersten Brauereien versuchen, mit Ballaststoffen in Getränken den wegbrechenden Bierabsatz zu ersetzen.
Das entspricht aber nicht dem deutschen Reinheitsgebot von Bierern, oder?
Nein, das nicht mehr, sowieso.
Das sind einfach Softdrinks dann.
Und dann kommen dann Ballaststoffe rein und dann steht da drauf, Ballaststoffe, gesund.
So, musst du kaufen.
Und der Bierkonsum ist zur Hälfte weggebrochen.
Und die Brauereien stehen jetzt da und machen, du glaubst es nicht, aber sie machen Proteingetränke und Ballaststoffgetränke.
Und das sind einfach nur Labels, um die Sachen in den Markt zu drücken, um den Menschen vorzugaukeln, kauf es, weil es gesund ist.
Ist ja Eiweiß drin, muss ja gesund sein.
Sind ja Ballaststoffe drin, muss gesund sein, oder?
Gut, also ihr geht jetzt natürlich kritisch durch die Läden und fallt da nicht drauf rein, aber es ist gut, dass wir drüber gesprochen haben, weil man eben nicht jedem Trend hinterherlaufen kann und glauben, dass er gut ist.
Ich glaube, ich bin ja auch immer sehr, sehr skeptisch, wenn mir was verkauft wird als die neue große Weisheit.
Aber ich kann ja immer dich fragen, Matthias.
Ja, genau.
Und auch dann bist du ja Journalistin und Journalisten haben ja gelernt, alles kritisch zu hinterfragen und zu recherchieren.
Genau, so ist es.
Weil wir immer kritisch sind und immer neugierig auf Neuentwicklungen.
Du hast bestimmt eine neue Studie mitgebracht.
Die aktuelle Studie und was der Ernährungs-Doc davon hält.
Ja, ich finde, das passt.
Also ich habe jetzt mehrere.
Ich kann mich immer nicht entscheiden.
Das ist im Leben übrigens immer so.
Ich stehe manchmal vor Regalen oder kaufe Entscheidungen.
Aber bei den Studien ist das gleiche.
Ich habe dann vier rausgesucht oder fünf für drei Sendungen.
Und ich habe jetzt diese, die muss es jetzt sein.
Und zwar ist es eine Studie, die sagt, und das passt auch gut zum Thema, 84 Prozent der Schulkinder sind ohne ausreichende Gesundheitskompetenz.
Okay, kannst du auch nochmal sagen, woher die Studie kommt?
Das wünschen sich viele Hörer und Hörerinnen.
Genau, das ist eine Studie, die die DAK durchgeführt hat als DAK-Präventionsradar.
Und die hat in der Schule untersucht, in Schulen untersucht, gesundheitsbewusstes Verhalten und haben festgestellt auch, dass Kinder mit niedriger Gesundheitskompetenz, das ist ja auch logisch, häufiger erschöpft, traurig oder einsam sind.
Und das ist das Gefährliche dabei.
Also die Gesundheitskompetenz direkt hat Auswirkungen auf Einsamkeit, Traurigkeit und Erschöpfung.
Und das ist es ja, was wir auch in den Schlagzeilen immer wieder hören, Kinder, 60 Prozent der Schulkindern sind erschöpft.
Und da muss ich sagen.
Okay, als ich in der Schule war damals, ja nervig war das alles.
Und die Erschöpfung, ich meine, das sind junge Menschen.
Und das ist ein Alarmsignal, dass junge Menschen erschöpft sind.
Die haben also 26.000 Schüler in 14 Bundesländern befragt und zwei Drittel der Schulkinder...
Klasse 5 bis 10 fühlen sich erschöpft.
Das ist, für mich ist es ein Schock, ja.
Jeder sechste junge Mensch ist traurig oder zeigt depressive Symptome in diesem jungen Alter.
Und bei jugendlichen Mädchen mit niedrigem Sozialstatus waren es sogar 40 Prozent.
Das heißt, fast jedes zweite Mädchen mit niedrigem Sozialstatus neigt zu depressiven Symptomen.
Und ehrlich gesagt, das ist ein Weckruf auch der Politik.
Und der DAK-Vorstandschef Andreas Sturm sagt dann auch zu Recht, Leute, es ist erschreckend, wie belastet die Kinder sind.
Woran liegt das?
Jetzt kann man darüber reden.
Darüber nachdenken, liegt es jetzt am Medienkonsum, liegt es an Social Media, liegt es an Influencern?
Auch, ja, liegt es an der Ernährung, man kann sich auch depressiv essen.
Und der zweite Schock, den ich bei der Nachricht über diese Studie gelesen habe, war die Reaktion der Politik.
Die Politik, die parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen, Jugend, sie sagt, ja, diese Zahlen rütteln auf, richtig.
Wir möchten, dass sich etwas ändert, auch richtig.
Darum stärken wir Eltern, Pädagogen und Fachkräfte, denn sie können Gesundheitskompetenz vermitteln.
Darum bündeln wir gesamt gesellschaftliche Kräfte in der gemeinsamen Allianz gegen Einsamkeit.
Das ist alles Politiker-Sprech, das ist Bullshit, sie tun gar nichts.
Und am Ende sagt sie, die Lehrer sollen es richten.
Lehrer sollen also mit ihrer psychologischen Grundausbildung, mit ihrer ernährungswissenschaftlichen Grundausbildung den Kindern richtiges Essen und richtiges Gesundheitsbewusstsein beibringen.
Meine Güte.
Und das können sie nicht.
Und das haben wir dann auch in unserem föderalen Land nochmal in allen Bundesländern.
Jeder für sich.
Ja, mit starren Lehrplänen.
Wir müssten ja erst mal an die Lehrpläne ran.
Und die Antwort ist ganz klar sehr enttäuschend, dass die Politik quasi gar nicht darauf reagiert.
Die Antwort ist, wir brauchen Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen in den Schulen.
Wir brauchen da Ärzte, wir brauchen Ernährungswissenschaftler, die kosten nur halb so viel wie per beamteter Lehrer.
Und die wissen, wie es geht.
Es gibt diese Berufe, aber sie werden nicht eingesetzt.
Wir haben Streetworker an den Schulen und Psychologen und so weiter.
Aber die Gesundheitskompetenz, auch die Ernährungskompetenz, die liegt brach.
Und wenn wir das hochrechnen...
Dann sieht es um unser Gesundheitswesen und die Gesellschaft richtig übel aus.
Und wir wissen auch, dass traurige Menschen, die sich einsam fühlen, sehr häufig auch zu aggressiven Tendenzen neigen.
Gerade Jungs neigen stark zu Gewalt, wenn sie depressiv sind.
Das wirkt sich auf die ganze Gesellschaft aus.
Man meint es, es gibt Mädchengangs, die andere zusammenschlagen.
Das ist ja auch neu.
Das sind ja alles so auch, das hängt ja alles damit zusammen, ja.
Deshalb bin ich einmal froh, dass die DAK das mal in den Vordergrund gestellt hat, aber genauso erschüttert, dass das Gesundheitsministerium nicht versteht, dass wir tatsächlich was tun müssen dagegen.
Und nicht einfach nur sagen, ihr Lehrer, macht es mal.
Die Biologie-Lehrer, ne?
Ja, ne?
Wer auch immer.
Ja, wer auch immer, genau.
Wer auch immer in seinem Lehrplan dafür Zeit hat.
Oder es darf.
Oder meinst du es?
Oder es darf, genau.
Ja, also keine besonders ermutigende Studie, sondern eher ziemlich deprimierend.
Wir sind aufregend.
Ja, voll wahr.
Sprechstunde beim Ernährungs-Doc.
Ja, das hast du noch Fragen, ne?
Ja, jetzt muss ich überleiten zu dem, was unsere Hörerinnen und Hörer auch beschäftigt.
Und ich fange mal an mit Ralf, der uns erstmal lobt und sagt, ihr seid ein tolles Team.
Ich, 59, 1,80 groß, Startgewicht 125,6 Kilo, habe mich entschieden, auf eine gesündere Ernährung zu achten.
Unlängst hatte ich meinen Medizin-Check-Up, meine Werte waren alle in Ordnung, aber im oberen Limit.
Meine Ärztin konnte mir aufgrund der Werte nichts anraten.
Ich habe dann mit ihr gesprochen und wir haben beschlossen, dass eine Gewichtsreduzierung von einem Fünftel meines Gewichts meinem Körper sehr gut tun würde.
Und zwar für Gelenke und Kreislauf.
Ich habe in den letzten zwei Monaten ungefähr 40 Eure Podcasts angehört.
Ich habe meine Ernährung reflektiert, habe mir zwei bis drei Fehlverhalten herausgesucht und arbeite nun an diesen.
Was soll ich euch sagen?
In den zwei Monaten habe ich, ohne etwas zu vermissen, 5,6 Kilo über Bord geworfen.
Ich habe meinen Zuckerkonsum reduziert, achte auf Omega-3-Fettsäuren und esse nun mehr Gemüse.
So, und jetzt eine Frage.
Snacke ich, wenn ich auf der Arbeit dreimal Rohkost, sowas wie Paprika, Kohlrabi, Möhren esse?
Ja, also erstmal toll, Ralf.
Das hast du richtig gemacht.
Ja, das 20-80-Prinzip super angewendet, sich beschränkt auf die wichtigsten Fehler.
Ja, aber die Antwort ist ganz klar, ja, lieber Ralf, das ist leider auch Snacking, minderschweres, sage ich mal so, also gesundes Snacking dann, ist ja wenigstens nichts Falsches, aber im Prinzip ist es so.
Insulin wird ausgeschüttet, auch bei Paprika, Kohlrabi, Möhren, nicht viel, nicht wie beim Keks, nicht wie beim Schokoriegel, aber immerhin schon, also wenn es sein muss, sonst isst du die vielleicht mit zu deiner Hauptmahlzeit, das wäre besser, wenn du noch ein bisschen abnehmen willst, es ist fürs Abnehmen eher besser.
Gut, dann hat uns Stefan geschrieben.
Stefan ist 55 und Stefan rügt uns ein bisschen.
Und zwar haben wir ja diese Folge zu den gesunden Getränken gemacht.
Und er schreibt, zwischen ungesunden Getränken wie Bier, Wein, Energydrinks, süßen Limonaden und Säften auf der einen Seite und gesunden Wasser bzw.
Ungesüßtem Tee auf der anderen gibt es doch viele weitere Getränke.
Mich und sicher viele andere würde zum Beispiel interessieren, was Dr.
Riedl von Apfelschorle mehr oder weniger mit wasserverdünnten Fruchtsäften, alkoholfreiem Bier, alkoholfreiem Apfelwein, mit tiefkühlbeerenaromatisierten Wasser, Naturzitrone und so weiter hält.
Also da halte ich jetzt gleich mal dagegen.
Wir haben über aromatisiertes Wasser gesprochen und das auch für gut befunden.
Und Stefan schreibt, ich trinke zum Beispiel gerne im Verhältnis 1 zu 5 mit Wasser gestreckten schwarzen Johannisbeer-Nektar, von dem Dr.
Riedel in purer Form natürlich abraten würde, wegen des Zuckergehalts.
Auch 1 zu 2 verdünften alkoholfreien Apfelwein trinke ich gerne, hin und wieder auch mal einen pikanten Gemüsesaft aus dem Biomarkt.
Ist es nicht besser, nicht hundertprozentig gesunde Getränke zu sich zu nehmen, als womöglich zu wenig zu trinken, weil man Wasser allein zur Fahrt verwendet?
Also, wir müssen nicht immer 100%, das ist ganz wichtig, dass der Stefan das nochmal anspricht, wir müssen nicht immer 100%ig alles gesund machen, mache ich auch nicht.
Und ja, natürlich ist es nicht gut, zu wenig zu trinken und es ist dann auch immer eine Frage der Menge.
Also man kann zum Beispiel hier, er spricht an, verdünnte Fruchtsäfte, ja, und man wird sich manchmal wundern, weil in diesen Fruchtsäften unheimlich viel Zucker drin ist.
Also bei mir, wenn ich mal tatsächlich so eine Apfelschorle trinke, dann keine fertige, sondern dann mache ich einen Schuss rein.
Das ist weniger als 10 Prozent.
Das ist also 1 zu 10 und das reicht mir völlig aus.
Das ist eine Frage der Gewöhnung auch.
Naturzitrone, ja, alles gut.
Alkoholfreier Apfelwein, das kann man auch trinken.
Und das ist immer dann, wenn ich zum Beispiel, wenn ich Energie in Getränken habe, dann ist es immer die Frage der Menge.
So ein Glas, kein Thema, kann ich auch täglich trinken.
Und wenn ich keine Probleme mit dem Gewicht habe und sonst wenig Zucker esse, auch zwei.
Das ist kein Problem.
Das kommt immer auf das Individuum an, das ist das eine.
Und das andere ist, muss ich es täglich trinken, dann muss die Menge insgesamt ein bisschen weniger sein oder trinke ich es nur ab und zu, dann kann es auch mal ein bisschen mehr sein.
Das ist völlig in Ordnung.
Und doch, das alkoholfreie Bier, das hatten wir einmal angesprochen.
Ich erinnere mich noch.
Ich meine auch, aber ich weiß es noch nicht mehr ganz genau.
Genau, weil ich, tatsächlich das alkoholfreie Bier, das wird ja nach dem Reinheitsgebot hergestellt und wusste gar nicht, dass ich mal so froh darüber sein würde, dass es das gibt.
Weil ich halt, das hatte ich damals auch, weil ich ganz viel im Süden unterwegs bin und da kaufe ich deutsches alkoholfreies Bier.
Weil es nach deutschem Reinheitsgebot hergestellt ist und weil die keine Aromen reinmischen.
Weil die Versuchung ist halt immer so, dass man diesen Geschmacksnachteil von alkoholfreiem Bier mal mit dem Aroma ausgleicht.
Und das machen fast alle, ich bin wirklich durch alle Läden schon gegangen, machen fast alle französischen und spanischen Hersteller.
Es ist grauenhaft.
Deshalb gehe ich dann zu einem deutschen Discounter und kaufe mir dort deutsches Bier, alkoholfrei, wenn ich es mal trinke.
Und es ist auch okay und es ist auch gesund und ich trinke es auch gelegentlich mal.
Aber es ist schon kalorienhaltiger als Wasser?
Ja, es enthält Kalorien.
Das ist mein Problem ja nicht, weil ich verbrenne das alles durch Bewegung.
Und deshalb könnte ich auch zwei trinken, mache ich aber nicht.
Aber das kann man machen.
Das ist völlig in Ordnung und es ist viel besser als Bier oder Wein und rückt dann eher sogar in den Bereich des Gesunden.
Okay, aber ich finde ja, Wasser ist halt was, daran kann man sich einfach gewöhnen.
Ja, unbedingt.
Das hat bei mir auch ein bisschen gedauert.
Ich wünschte mir, ich hätte das 20 Jahre früher mal versucht mit Wasser.
Hätte ich mir vieles erspart vielleicht.
Ja, wahrscheinlich.
Ja, aber hat halt gedauert.
Aber ich finde jetzt einfach ein richtig schönes, kaltes Wasser üblicherweise.
Ich liebe das.
Vielleicht wärm gesünder.
Aber inzwischen mag ich sogar halt ungesprudeltes Wasser gerne.
Das ist eine Gewohnheitssache.
Gewohnheitssache.
Deine Entwicklung ist genau die Entwicklung, die ich immer wieder auch von Patienten mitbekomme.
Und das ist eine ganz normale.
Also erst mal nimmt man ein spudeliges, dann stellt man fest, Wasser ist köstlich, sogar das aus der Leitung.
Und ich glaube auch, jetzt bestimmte Marken unterscheiden zu können vom Geschmack her.
Ich habe da auch meine Lieblingsmarke, aber ich trinke auch viel aus der Leitung.
Und das ist so köstlich, wenn man Durst hat.
Ein Glas frisches, kühles Wasser zu trinken.
Finde ich auch.
Bin ich ganz bei dir.
Gut, Stefan, wir haben es vernommen und zum Teil nur angenommen, deine Rüge.
Aber wir sind ja wieder ein bisschen schlauer geworden heute.
Ja, genau.
Also alles gut.
Wir nehmen ja auch immer gerne Anregungen.
Dann hat uns Carlotta geschrieben.
Carlotta ist 16 Jahre alt und hat eine Frage bezüglich eines Getränks, welches neu auf den Markt gekommen ist, was ja auch mehrfach schon auf TikTok und Instagram aufgezeigt wurde.
Und zwar heißt die Marke Drink Super Pop.
Und in den Getränken soll Apfelessig und probiotische Bakterienkultur enthalten sein.
Und sie fragt, wie sieht es da wieder mit den Süßstoffen aus und sind die Mengen an Apfelessig und den probiotischen Bakterien viel zu wenig für das, was der Körper brauchte oder sollte man einfach guten Naturjoghurt essen?
Ja, Drink Super Pop, das ist, ich hatte es ja vorhin erwähnt, wenn du ein Produkt in den Markt drücken willst, dann holst du dir einen Influencer mit mindestens einer Million Follower und so ist das neuerdings, die werden beteiligt an diesem Unternehmen und damit hat man so eine Win-Win-Situation bei den Herstellern, der Hersteller, das kann irgendein kleiner Hersteller sein, und dem Influencer und der Influencer haut rein.
Und der Influencer für Drink Superpop ist keine geringere als Pamela Reif.
Und Pamela Reif ist, ich weiß nicht, wo sie jetzt liegt, aber deutlich über eine Million Follower.
Das garantiert eine Marktpräsentation, die sofort läuft.
Das ist in Supermärkten gelistet, das kannst du online bestellen.
Es wird auch gemacht.
Das vulnerable Alter ist tatsächlich Carlotta, ist 16.
Das ist das vulnerable Alter.
Und darauf zielen die ab.
Pamela Reif, wer sie kennt, ja, bauchfrei, total schlank, sieht gesund aus, schöne Frau.
Und sie sagt, eigentlich trinke ich ja nur Wasser, aber...
Ich will jetzt auch mal was anderes trinken und da habe ich das hier mitentwickelt.
Och komm, Pamela, das glaube ich dir nicht.
Da sind die Leute gekommen und haben gesagt, komm Pamela, hier 20 Prozent, kriegst du ab.
Influenz mal ein bisschen.
Das kostet sie wenig Zeit und so ist es auch.
Jetzt gucken wir mal rein, was da drin ist.
Es ist also ein überflüssiges und es ist ein Marketinggetränk.
Man tut da rein ein bisschen Apfelessig, weil Apfelessig hilft ja beim Abnehmen.
Die Studien für das Apfelessig sind aber auch so dünn, man kann es probieren.
Aber, also ehrlich, als Mittel zum Abnehmen ist zu nehmen, wenn ich zwei Prozent in so eine Dose reintue, ganz ehrlich, also das ist wie dieser weltberühmte Zuckerwürfel im Bodensee, der dann homopathisch verdünnt wird.
Das bringt nichts, wenn ich abnehmen will.
Dann habe ich da Gummi-Arabicum drin, das kann bei manchen empfindlichen Menschen Allergien auslösen.
Wir haben Kohlensäure darin, künstliche Aromen, also Chemie.
Und die Chemie kommt bei der Darmflora meistens nicht so gut an.
Und ich komme jetzt in die Zielgerade.
Dann ist es auch noch stark gesüßt durch Stevia zwar.
Für Stevia gilt auch die Empfehlung der Fachgesellschaften.
Vorsichtig, nicht zu viel.
Es ist und bleibt eine süße Limonade.
Zwar mit Stevia gesüßt.
Wir haben bei Stevia noch keine Warnhinweise.
Aber es gibt eine obere Grenze in der Aufnahme.
Und insgesamt, wenn ich süße Getränke zu mir nehme, stumpfe ich mein eigenes Süßgefühl ab.
Die Frage war zum Schluss, oder sollte man stattdessen einfach guten Naturjoghurt essen?
Ja, unbedingt.
Weil das bringt, dieses Getränk bringt für die Darmflora nichts.
Im Zweifel hauen die Aromen da nochmal rein, welche es auch immer sind.
Es ist ja eine Chemikalie, die nicht spezifiziert wird, die auch nicht spezifiziert werden muss.
Es ist aber nur Chemie, es schmeckt wie, es gibt es in vier Geschmacksrichtungen, Maracuja, Schießmichtlohn.
Und das ist natürlich einfach, ja, das ist eine tolle Marketingidee.
Hut ab, kann man richtig viel Geld mit verdienen.
Aber ich frage mich manchmal, wenn die Leute schon so viel Geld haben, dass man dann nicht irgendwann anfängt, nochmal neue Marketingprodukte auf den Markt zu werfen, sondern sich für die Gesellschaft zu engagieren.
Eine Jugend, wie wir vorhin ja gehört haben, die schlechte Gesundheitskompetenz hat, der es auch nicht gut geht, immer neue Softdrinks anzudrehen.
1,50 kostet die Dose.
Okay.
Ja.
Ich habe es noch nie gehört und noch nie gesehen vorher, bis Carlotte es geschrieben hat.
Da habe ich das zum ersten Mal.
Na gut, mal schauen.
Aus dem Supermarkt mal mit offenen Worten.
Mal schauen, was die Rechtsabteilung zu deinen offenen Worten dann wieder sagt.
Ja.
Okay, herzlichen Dank.
Das Rezept, verordnet von Dr.
Riedel.
Jetzt begeben wir uns wieder auf unverfängliches Terrain, nämlich auf ein schönes Rezept von dir.
Was hast du uns denn diesmal mitgebracht?
Genau, Ballaststoffe ist unser Thema heute.
Fibermaxing.
Und da ist es für den Herbst eine ganz tolle Sache.
Ich bin ein mega Rosenkohl-Fan.
Und das Rezept ist aus dem Harper Masterplan.
Der ist ja tatsächlich eingeschlagen wie eine Bombe.
Ein super Bestseller.
Und wenn man so will, ist das ein Fiber-Maxing-Buch.
Also mit dem neuen Trend, der hätte man jetzt noch schräg drüber schreiben müssen.
Fiber-Maxing.
Und zwar auf gesunde Weise.
Und hier haben wir Rosenkohl-Eintopf.
Hier, super Rezept für den Herbst.
Und da ist, da sind drin, ist Lauch, also es sind unterschiedliche Ballaststoffträger, der Rosenkohl auch, lösliche Ballaststoffe, Süßkartoffel, Zwiebeln, Majoran, Olivenöl, Hafer, 120, 25 Gramm Hafergrütze und Gemüsebrühe, Lorbeer auch noch für einen tollen Geschmack.
Wer will, vorgesehen ist es hier, kann man Würstchen reinmachen oder Tofu oder es einfach weglassen.
Ich würde es ohne, aber man kann in der Familie das sozusagen custom made machen.
Die Würstchenfraktion kriegt da.
Kann man ja extra kochen und dann reinschneiden.
Genau, kriegt ein Bio-Geflügel Wiener da rein und die können sich das extra reinschneiden oder Tofu.
Ganz toll.
Eine Portion liefert hier tolle 30 Gramm Eiweiß.
Also das ist ein richtiger Sattmacher.
Auch nochmal dabei.
Und 18 Gramm Ballaststoffe.
Das ist mit einer Mahlzeit richtig super viel.
Und ist schon zwei Drittel des Bedarfs.
Das ist ein wunderbares Gericht.
Und außerdem relativ schnell zubereitet und einfach.
Also für die Kocheinsteiger das perfekte Herbst.
Rezept.
Macht warm im Bauch.
Genau, und die Mealprepper.
Schnelle Zubereitung.
Ja, genau.
Super.
Ja, wunderbar.
Vielen Dank.
Dann, was maximisen wir heute noch?
Ja, also Schlaf ist immer gut.
Schlafmaximal.
Das ist ja auch nochmal so ein Trend, das könnte man eigentlich auch machen, weil tatsächlich Schlaflosigkeit verkürzt das Leben.
Man soll auch nicht zu viel schlafen, auch da gibt es wieder eine Obergrenze, aber die meisten schlafen ja zu wenig.
Naja, jetzt in der dunklen Jahreszeit finde ich, da kann man...
Fällt es leichter, ne?
Ja, fällt es leichter.
Ja, weil man wird einfach auch früher müde, wenn es draußen schon so verdunkel ist.
Richtig.
Ich lebe auch sehr, sehr nach der Uhr.
Geht tatsächlich, wenn es früh dunkel wird, früher ins Bett, das ist so.
Und ich lasse es im Haus auch ein bisschen dunkel.
Das erleichtert dann das Schlappen.
Genau.
Dann schön, dass ihr wieder dabei wart, dass ihr uns zugehört und zugeschaut habt.
Wenn ihr eine Folge verpasst habt, dann findet ihr sie auf allen gängigen Plattformen.
Und ihr findet auch auf unserem, uns auch auf dem Insta-Account unter So geht gesunde Ernährung.
Schön, dass ihr dabei wart.
Ja, und wenn euch das nicht gereicht hat und ihr wirklich noch mehr Profi werden wollt, dann schaut einfach in die vielen Bestseller oder in die aktuelle Isst dich gesund mit tollen Menschen, Beispielen, die erfolgreich waren und abonniert den kostenlosen Newsletter der myfooddoctor.de.
Tschüss.
Ein Podcast von Funke.
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