Episode Transcript
Hallo Leute, schön, dass ihr einschaltet zu einer neuen Folge von vier The News, was Deutschland bewegt.
Wir sprechen hier jede Woche über Themen, die uns bewegen, zu Hause am Abendbrotisch mit der Familie.
Und heute soll es um den in Deutschland wahrscheinlich bekanntesten Vermisstenfall gehen.
Der Name, über den wir jetzt sprechen, war, der meistgesuchte Google-Suchbegriff in Deutschland.
Und es geht um den Fall Rebecca Reusch.
Ja, der konkrete Hintergrund ist, dass in den letzten Tagen wieder ...
Neue Dinge passiert sind.
Es gab Polizeidurchsuchungen.
Wir wollen über den Fall sprechen, aber noch präziser auch über die mediale Seite davon.
Denn da ist sehr viel, was man versuchen kann, zu verstehen, was mediale Ereignisse angeht.
Wir glauben, dass das nicht nur wichtig ist, sondern dass das diesen Fall und viele Falle beeinflussen kann.
Und warum machen wir diese Sendung?
Wir besprechen jede Woche Themen, die uns bewegen und die vor allem auch euch bewegen.
Dieser Fall ist wie kein zweiter in vielen Köpfen von Menschen hier in Deutschland, aber weltweit.
Und wir wollen uns genau diesen Gefühlen, diesen Fragen zu diesem Fall annähern, wobei es heute nicht so sehr um Tätertheorien geht, sondern wirklich eher darum gehen soll, wie begleiten die Medien diesen Fall.
Und warum lässt dieser Fall so viele Menschen von uns nicht los?
Was ist passiert?
Das kann man noch mal zusammenfassen, die fünfzehnjährige Rebecca Reusch übernachtet.
in der Nacht vom siebzehnten auf den achtzehnten Februar, im Haus ihrer älteren Schwester Jessica und ihren Ehemann Florian R.
Das Haus steht in Berlin-Britz und am Sonntagabend verbringen Rebecca und ihre Schwester den gesamten Abend miteinander.
Der Schwager ist nach eigener Angabe bei einer Feier und kommt erst früh morgens nach Hause.
Gegen sieben Uhr morgens verlässt die Schwester das Haus mit der Tochter um zur Arbeit zu fahren.
Die Schwester sagt, dass zu diesem Zeitpunkt Rebekah noch im Haus gewesen sei.
Zwischen sieben Uhr und sieben Uhr sechsundvierzig sendet Rebekah laut Handy- und Netzwerkanalysen ein Snapchat-Foto an eine Freundin.
Ihr Handy verbindet sich zuletzt um sieben Uhr sechsundvierzig mit dem Wlan des Hauses.
Um sieben Uhr fünfzehn schon vorher hat Rebekah's Mutter versucht anzurufen und erreicht nur die Mailbox.
Um acht Uhr, ist ein zweiter Anruf der Mutter, der wieder nur die Mailbooks erreicht.
Um acht Uhr, wird eine WhatsApp-Nachricht der Mutter an Rebekah zugestellt, aber nicht gelesen.
Um neun Uhr, wäre Rebekahs Schulbeginn gewesen.
Sie erscheint aber nicht zur Schule.
Und als Rebekah am Nachmittag des achtzehnten Februar nicht nach Hause zurückkehrt, melden die Eltern sie als vermisst.
In ihrem persönlichen Umfeld fehlen mehrere Gegenstände darunter die Kleidung, diese laut Snapchat-Foto trug, ein Hoodie mit BTS-Schriftzug, eine rosane Plüschjacke, zerrissene Jeans, Vans Schuhe, ihr Rucksack, eine Tasche, ihr Geldbeutel, ihr Handy und eine Rosa Fujifilm Instax-Kamera.
Auch eine lilafarbene Decke aus dem Haushalt der Schwester ist verschwunden.
Das ist erst mal die Situation, die da entsteht.
In den Tagen danach, über die wir sprechen werden, in den Wochen danach, über die wir sprechen werden, Jule, ist dann ein ziemliches Hin und Her.
Die Ermittlung wird im Prinzip von Anfang an, von einer Vielzahl von Medien, vor allem auch Boulevard Medien begleitet, in sozialen Medien intensiv besprochen.
Und wir wollen auch die Frage stellen, warum das so ist.
Das Besondere an dem Fall ...
Es ist wahrscheinlich, dass viele Menschen, zumindest wenn man so der Berichterstattung glauben möchte und auch den Ermittlungen, die die Polizei nach draußen trägt.
Das Besondere an diesem Fall ist, dass man denkt, es sei relativ eindeutig, wer der Täter sei und zwar der Schwager.
Das hat die Polizei immer wieder öffentlich gesagt, dass sie dieser Spur am meisten nachgehen, dass sie immer wieder rekonstruieren, wo der Schwager wann war, Areale absuchen, die irgendwie in Verbindung mit dem Schwager stehen können.
Der Schwager ist jetzt für alle, die diesen Fall jetzt vielleicht nicht mehr so richtig im Kopf haben, die Person, bei der Rebecca im Haus geschlafen hat.
Der Schwager war bis morgens auf einer Weihnachtsfeier und kam laut eigenen Angaben leicht alkoholisiert zurück.
gegen halb sechs Uhr morgens war das und legt sich dann eben in das Bett seiner Frau der Schweckerin von Rebecca bzw.
der Schwester.
Und es gibt von Anfang an diese Theorie, dass der Schwager, nachdem die Schwester dann mit dem Kind aus dem Haus geht, dass der Schwager Rebecca mehr Auseinandersetzung mit ihr gehabt haben soll.
Da gibt es jetzt ganz viele verschiedene Theorien.
Es gibt auch die Theorie, dass es ein Unfall gewesen sein soll und er dann eben Rebecca in sein Auto geladen haben soll.
Was für diese Theorie am meisten spricht, ist, dass zweimal in den Folgetagen der Himbeerfarbene Twingo gesehen wurde auf der Autobahn.
Die Autobahn hat so Kameras, die sind eigentlich dafür da, dass für die Maut, dass Lkw's erfasst werden, aber diese Kameras erfassen praktisch jedes Kennzeichen.
Und das Kennzeichen des Schwagers wurde da zweimal auf der Autobahn Richtung Polen erfasst.
Und was alle so hat aufhorchen lassen, ist, dass der Schwager das ganz lange, hat er gar nichts dazu gesagt.
Er hat auch behauptet, er sei zu Hause gewesen, hat auch noch mal mit der Schwiegermutter telefoniert und hat eben nicht gesagt, dass er da unterwegs war.
Und dann kam wahrscheinlich durch diese Verschleierung dieser Gedanke auf, wer einmal liegt, dem glaubt man nicht.
Wieso sollte der da nicht noch mehr zu verbergen haben, wenn er das nicht sagt?
Es kam dann später raus, dass er irgendwann vor der Polizei zugegeben hat, dass er wegen Drogengeschäften losgefahren ist.
Und deswegen wollte er das auch so lange nicht sagen, weil er Angst hatte, dass er dafür irgendwie Strafe bekommt.
Ja, die gesamte Situation ist aus Sicht der Polizei vergleichsweise eindeutig.
Denn der Florian R.
der Schwager gilt als Verdächtiger, auch als einziger Verdächtiger.
Die Polizei ermittelt intensiv in diese Richtung weiter, hat zum Beispiel vor wenigen Tagen, jetzt im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr.
Und bisher gibt es viele Indizien, die aber ganz offensichtlich nicht für eine Anklage ausreichen.
Bevor wir jetzt tiefer in diesen Fall reingehen und was die Besonderheiten sind und vielleicht auch mal am Anfang anfang in den ersten Tagen, in denen Rebecca vermisst wurde, würde ich gerne mit dir erst mal über ...
Eine Sache reden, die ich bei dir bis jetzt noch nie entdeckt hab bei solchen Fällen.
Ich hab ja immer mal wieder so ein Fall, der mich nicht loslässt und dann steig ich da in so tiefere Rebels-Holes ab, weil's mich dann irgendwie mitnimmt und ich dann alles darüber wissen will, natürlich selber irgendwie nachdenkt und sich überlegt, wie könnte das gewesen sein?
Dich hat das bis jetzt extrem kalt gelassen.
Wenn ich dir auch Sachen erzählt hab, ganz aufgerebt, hab ich gemerkt, es ist nicht dein Metier, du kannst damit oft nichts anfangen oder du möchtest dich damit nicht auseinandersetzen, weil wir selbst kleine Kinder haben und das ja auch einfach ungesund ist, wenn man sich immer wieder mit so schweren verbrechen ...
auseinandersetzt.
Jetzt haben wir vor ein paar Tagen eigentlich so beiläufig diesen Fall angesprochen und ich habe gemerkt, dass da irgendwas anders ist bei dir.
Und als wir uns entschieden haben, darüber eine Podcastfolge zu machen, hatte ich das Gefühl, du bist sogar tiefer in diesen Fall eingetaucht, emotional auch, als ich das sonst immer mache.
Was ist denn die Besonderheit bei dir, dass es dieses Mal irgendwie geklickt hat und dich das so beschäftigt?
Also über den konkreten Grund muss ich selber spekulieren, weil es mich beim ersten Mal, im Jahr zwei Tausend Neunzehn, ich habe den Fall intensiv mitbekommen, man konnte ihn ja kaum entrinnen, wenn man soziale Medien und redaktionelle Medien regelmäßig benutzt.
Da habe ich den am Rande beachtet.
Das hing damit zusammen, dass schon seit ich ...
klein bin, ich immer Schwierigkeiten habe, wenn Kinderopfer sind.
In jeder Dimension, das hast du eben angedeutet.
Das ist sogar noch schwieriger und schlimmer geworden, seit wir eigene Kinder haben.
Ich gehe solchen Meldungen sehr stark aus dem Weg.
Deswegen hat es mich selber ein bisschen überrascht, dass ich, als du das vorgeschlagen hast, beziehungsweise war es ja so, dass wir überlegt haben, worüber können wir die Sendung machen?
Der Name kam dann auf und ich hatte zuerst so eine Abwehr.
Ich hab aber an deiner Reaktion gemerkt, dass ich vielleicht mal überlegen sollte, warum ich diese Abwehr habe und ob das nicht ein gutes Thema sein könnte.
In der Folge hab ich angefangen, mich damit etwas näher zu beschäftigen.
Und ich glaube, es ist etwas passiert, was mir geholfen hat, den darken und schlimmen Teil etwas in den Hintergrund zu stellen.
Das muss ich jetzt vielleicht ein bisschen verkauft erklären, aber es gibt von Hans Blumenberg an dem Philosophen den Begriff der absoluten Metapher.
Die absolute Metapher bedeutet, dass ich so eine klassische Metapher habe, so wie fragt mich im Englischen, es regnet Hunde und Katzen, dann denken die Leute, das ist dann die absolute Metapher, gar nicht mehr an Hunde und Katzen, weil die so gelernt ist, die Metapher, dass du nicht mehr dieses Bild vor Augen hast.
Und diese Ablösung von dem Fall selbst und ...
der emotionalen Intensität, wenn ein Kind verschwindet.
Das scheint irgendwie bei mir passiert zu sein.
Und ich merke, dass das immer noch da ist.
Ich muss regelmäßig kurz aufhören, damit nicht da wieder so ein Gefühl entsteht, um Gottes Willen.
Ein Kind ist da schon.
Aber ich kann das versuchen, ein bisschen an die Seite zu setzen und einfach diesen ja doch in vielerlei ...
Hinsicht sehr typischen und dann wieder sehr untypischen Kriminalfall nachvollziehen.
Und ich muss sagen, es ist allererste Mal in meinem Umfeld schon ganz lange, ganz viele Leute immer gewesen, die so Kriminalfälle bis zum Ende durchrecherchen und dann die ganze Zeit darüber reden wollten.
Und ich hab immer gesagt, nee, cool, freut mich für dich das.
Und auch du hast mir ja schon ein paar Fälle gesagt.
Und ich hab gesagt, danke, meine Rabbit-Holes sind eher so Quantenphysik und so.
Aber ...
Das hat mich genau aus diesem Grund gepackt, weil ich das ablösen konnte.
Ich habe mich auch gefragt, die Besonderheit bei diesem Fall.
Ich habe es als Eingangstun gesagt.
Rebecca Reusch, der Meiske Google der Begriff in Deutschland, es hat so viele Menschen beschäftigt.
Ich finde es auch absurd, wie viel Zugang zu Material man bekommt, wenn man sich für diesen Fall interessiert.
Es gibt unter anderem eine RTL-Doku, die anderthalb Stunden ist.
Sie wurde aufgenommen, gibt es in drei Teilen, könnt ihr euch auf YouTube reinziehen.
Dann habt ihr die wahrscheinlich schon gesehen.
Aber zu sehen, in dieser Doku werden unter anderem von der Mutter, also die ganze Familie, außer der Schwiegersohn Florian, sonst sind alle dabei.
Es ist sogar der Mitschüler, die Eltern ein Stück weit, so wie ich das verstanden habe, verdächtigt haben für eine kurze Zeit, sogar der ist dabei und man sieht total interessant, dass das vielleicht auch eine gute Entscheidung sein kann, wenn man so im Verhör steht oder wenn man zumindest irgendwie von der Öffentlichkeit da zweifelnd als eine Person wahrgenommen wird, mit der Rebecca kurz vor ihrem Verschwinden noch mal streit hatte.
Wie gut das sein kann, wenn man da dabei ist.
Wenn man den hohen Richtern der YouTube-Kommentar-Funktion glaubt, dann hat dieser Schulkamerad mit diesem Auftritt in der Doku es eigentlich geschafft, dass alle Sympathie auf seiner Seite ist, was interessant ist.
Was in dieser Doku auch verrückt ist, dass man Sprachnachrichten von Rebecca hört.
Die Mutter untermalt Beweise.
Man fühlt sich, als wäre man mit in einem Verhörraum bei dieser Doku.
Ich finde, Probs an RTL, ich finde die Sachverständigen, die dazu wortkommen, ich finde, wie das aufgebaut wurde, wie auch Tathergänge und Theorien nachgespielt und untermauert wurden.
Man denkt, es ist super leicht und die Doku ist auch aufgebaut so, dass man sich bis zu Folge zwei denkt, Clear Case, es muss der Schwager gewesen sein.
Und dann schafft es die Doku, das fand ich interessant, weil du hast zu mir gesagt, ich hab dir gesagt, schau mal bitte noch den dritten Teil, weil bis zum zweiten Teil denkt man sich, es kann doch nicht sein, ne Besonderheit ist ja auch, dass die Familie so sehr zu diesem Schwager hält.
Dann schaut man sich den dritten Teil an und du meintest auch so, na ja, meine persönliche Theorie, dass es ja Schwager war, ist jetzt von acht zu neunzig, zwei Prozent auf zweiundneinzig, drei Prozent gesunken, was ehrlich gesagt schon viel ist, wenn man sich überlegt, wo die Beweislast die ganze Zeit liegt.
Also, was ich damit sagen will, ist, wir haben hier eine Doku und ganz viel Material, Instagram-Accounts, Orte, die ja am größten Teil hier in Berlin sind.
Man ist schon, das ist ein großes Problem bei den Ermittlungen, man ist schon versucht, selbst mit einer Ermittlung einzusteigen.
Muss ich selber auch sagen, mir ging es auch so, dass ich plötzlich angefangen habe, die Profile der Familien zu googeln, mir Wege reinzuziehen, auszurechnen, wo könnte der wann gewesen sein, weil wirklich auf die Minute genau ...
Tathergänge und die Beweise dafür in dieser Doku offengelegt sind.
Und ich finde, es packt ein.
Und ich meine, hier geht es wahrscheinlich um ein schlimmes Verbrechen.
Und trotzdem packt ein, so eine Lust mitzudenken und mitzurätseln.
Und bei manchen steht die komplett über die Strenge.
Wir haben am Freitag, den vierundzwanzigsten Oktober, einen Bildartikel, ganz oben Bild-Headline, Überschrift, Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung, Diebstahl.
Hobbydetektive behindern Rebecca-Ermittlungen.
Bilt hat dann einen von diesen Detektiven in Anführungszeichen aufgespürt und mit dem gesprochen, der erzählt, wie er in einer Community ist, die sich so richtig aufteilen und versuchen diesen Fall nachzuvollziehen.
Das gibt es ja überall auf der Welt, das ist auch relativ bekannt, dass soziale Medien auch dafür gesorgt haben, dass Leute versuchen solche Fälle zu lösen und so ein bisschen selber Ermittlungen zu spielen.
Ich möchte das erst mal gar nicht werten.
Was ich auf jeden Fall werten möchte, ist, dass ganz offensichtlich die mediale Berichterstattung in einer Größenordnung war, dass wir hier Tausende und Abertausende Leute, das scheint die Größenordnung zu sein, haben die ja inzwischen seit sechs Jahren und mehr an diesem Fall in Anführungszeichen arbeiten.
Und ich glaube nicht nur, dass das dann zu Behinderungen kommt, sondern in diesem Fall ist es vielleicht etwas anders gelagert.
Regelmäßig scheint es so zu sein, wenn man sich das mal ein bisschen ausrecherchiert, dass solche Hobby-Ermittler, die über soziale Medien getriggert worden sind, das zu tun, dass die Spuren zerstören, dass die bestimmte Tatorte durchsuchen auf eine Weise, die wirklich nicht förderlich ist bei der Aufklärung, dass sie z.B.
mit ihrer eigenen DNA-Orte verunreinigen, die sie sehr, sehr schnell, sehr hemmungslos aufsuchen, wo sie dann, wie gesagt, sogar Polizeisiegel durchzubrechen.
Und das scheint tatsächlich ein weltweites Phänomen zu sein.
Es gibt darüber auch eine Netflix-Doku.
Ich will das null verteidigen, aber es gibt eine Doku, die auch die andere Seite zeigt und zeigt, es kommt bei Mettlerinnen irgendwann an Kapazitätsgrenzen.
Es gibt schon relativ große Vermisstenfälle, die durch solche Internetgruppen aufgeklärt wurden, weil die eine andere Form von Woman, das sind meistens Frauen, Womanpower haben, sich besser vernetzen können.
natürlich auch Praktiken anwenden können, die höchst umstritten sind, aber bei denen die Polizei an Grenzen kommt.
Ich will das damit null verteidigen, aber ich finde das schon sehr besonders bei diesem Fall, dass eigentlich nahezu jeder polizeilichen Pressemitteilung noch der Zusatz dazu ist, dass die Polizei wirklich darum bittet, dass niemand eigene Ermittlungen unternimmt.
Das passiert ja sonst auch nicht alle Tage.
Ich habe mich gefragt, wenn unser Kind da betroffen wäre.
Ich glaube, ich fände es beruhigend, zu wissen, dass niemand in diesem Land an was anderes denken kann, als dass dieser Fall aufgeklärt wird.
Das sieht man immer wieder in Filmen, dass die Polizei irgendwann kommt und sagt, wir erst mal die Ermittlungen ein, wir haben keine weitere Spur.
Und ich will das nicht verteidigen, aber für mich ist es nicht so ein völlig klarer Case von, das ist total schlimm, was die da alle machen.
Natürlich ist es schlimm, aber ich glaube, dass das für die Eltern, die sich ja auch dazu entschieden haben, nahezu alles, was die Ermittlungen angeht, zu veröffentlichen.
Das dient ein Stück weit und das kennt man vielleicht noch von dem Pfeil von Madeleine McKenn, dass die Eltern da auch nicht losgelassen haben und gesagt haben, bitte, wir bitten die ganze Welt um Hilfe und niemand darf dieses Gesicht und diesen Pfeil je vergessen.
Und ich glaube, dass ein Stück weit die Eltern das auch in dem Pfeil von Rebecca Reusch versucht haben, weil sonst würde sich für mich nicht so recht erklären lassen, warum so viele Details und so viele persönliche, wirklich bis zu Sprachnarrichten von Rebecca da abgespielt werden.
Ja.
Das ist ja nicht nur der Doku so, sondern das war zuvor relativ kurz nach dem Verschwinden auch bei Aktenzeichen X, Y so, dass sehr, sehr große Aufmerksamkeit darüber generiert werden kann.
Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass die Polizeistrategie dahinter häufig so ist, dass hier bekannte Einfall ist, dass zu mehr Hinweise gehen ein.
Natürlich auch viele Quatsch-Hinweise, viele Leute, die sich wichtig machen wollen, aber es gehen regelmäßig auch Hinweise ein, weil Leute überhaupt aufmerksam werden.
Das hat auch seine Säuberstellen.
Und ich habe aber ...
ein interessantes Nebenfaktum gefunden, über eine von diesen Gruppen, nämlich genau die, denen auch vorgeworfen wird, dass sie sich da in jüngster Zeit, jetzt im Jahr zw.
und zwanzig, bei der Polizeiaktion auf dem Grundstück von Florian Erstgroß, Mutter, dass sie sich da falsch verhalten haben.
Es geht hier um den Hobbyermittler Martin M., der da im Jahr zw.
und zwanzig intensiv draufgekommen ist, also wirklich erst vor einem Jahr, das ist ...
Deswegen interessant, weil die Intensität, mit der er das getan hat, schon vor den jüngsten Erkenntnissen sehr, sehr groß war.
Er hat nämlich ein eigenes Team aus seiner Community zusammengestellt, in verschiedenen Abteilungen, eine Abteilung Recherche, eine Abteilung Kennzeichenüberwachung, wie die Polizei.
mit verschiedenen Abteilungen gibt er an.
Und dann hat er während der Polizeiaktion aus dieser Gegend gefilmt, live gestreamt.
Das waren zeitweise über viertausend Zuschauer in diesem Livestream.
Und dann kam Florians Mutter Diana dazu.
Will sagen, die Mutter vom tatverdächtigen Florian R kam dazu und hat mit diesem Hobby-Ermittler gesprochen, weil sie ihren Söhnen schützen wollte und nicht glaubt, dass er es war.
Das heißt, die Öffentlichkeit ist auch immer so ein Ansprechpunkt, dass man versuchen möchte, diesen Fall in der Wahrnehmung zu beeinflussen?
Ich glaube, wenn man über diesen Fall spricht, und als ich das vor ein paar Tagen auf Insta euch gefragt habe, was so Nebentätertheorien, die ich wirklich jetzt nicht das Interessanteste an diesem Fall finde, was euch so Nebentätertheorien auffällt, ist die eine Sache, die immer bei diesem Fall besprochen wird, das allererste Fahndungsbild, das die Polizei von Rebecca Reusch rausgegeben hat.
Dieses Bild war zeitweise traurigerweise ein Meme im Internet, weil ...
Menschen meinten, das Besondere an diesem Bild ist, dass es voll von Instagram weichzeichnern ist.
Das kommt daher, dass dieses Bild Rebecca Reusch's Instagram-Profil-Bild war.
Und dieses Bild wurde gewählt.
Das hat die Familie in der Doku erzählt, dass sie sehr unglücklich mit diesem Bild sind.
Aber sie hatten kein aktuelles Bild.
Und Rebecca war eine Art Chameleon, wie so ein Fünfzehnjähriges Mädchen.
Das hat Spaß daran, seinen Aussehen zu verändern.
Und so ...
war es kurz vor dem Verschwinden, dass sie ihre Haare kürzer gemacht hat.
Die Eltern hatten kein aktuelles Bild von ihr.
Daraufhin hat die Polizei entschieden, sie nehmen dieses Profil, dieses Instagram-Bild.
Bis heute wird sehr stark kritisiert und diskutiert, wie gut diese Wahl des Bildes war.
Es gibt viele Stimmen, die sagen, hätte die Polizei ein anderes Bild gewählt, wäre das niemals so groß geworden.
weil Rebecca auf diesem Bild super attraktiv aussieht.
Man muss dazu sagen, auch ohne diese Insta-Filter ist Rebecca Reusch, glaube ich, nach so ganz neutralen Bewertungspunkten eine attraktive Person.
Aber auf diesem Bild kam das ja auch, dass es in der Zeit in der Insta-Filter, Darkface, große Lippen, große Augen, Schmollmund, alles Schönheitsideale aus dieser Zeit.
Da gibt es trotzdem auch die Eltern, die sagen, unser Kind sah so nicht aus wie auf dem Bild.
Man würde sie niemals wiederfinden.
Das war auch Teil dieses Memes, das Leute gesagt haben, das könnte ja auch Beyoncé sein oder irgendwie Rihanna, weil das einfach erst mal nur so Kim Kardashian-artig, große Lippen, große schwarze Augen war.
Und wenn man andere Bilder sieht, und man muss wirklich auch sagen, Rebecca ist ein bisschen Chameleon, es gibt sehr unterschiedliche Bilder von ihr.
Aber man merkt schon, dass dieses Profilbild relativ wenig mit ihrem tatsächlichen Aussehen zu tun hat.
Ja, das ist auch in sozialen Medien daran, kann mich erinnern, intensiv diskutiert worden.
Viele Menschen haben das Bild als sexualisiert bezeichnet.
Nicht nur weil eine Schulter so ein bisschen angedeutet frei ist, sondern eben weil der Instagram-Filter mutmaßlich auch für sehr volle Lippen für dunkle Augen, wie du gerade gesagt hast, gesorgt hat.
Und insgesamt sieht es eh an, sagen wir mal, aus wie ein Foto, was eine Mittezwanzigjährige junge Frau in eine Singlebörse einstellen würde.
Das ist ja vom Gefühl her, die Polizei hat diese Kritik schon damals, aber auch immer noch zum Beispiel in der Doku und später, zwar ...
Zur Kenntnis genommen würde man sagen, hat aber auch immer durchblicken lassen, dass mit der Wahl des Fahndungsfotos definitiv auch einer der wichtigsten Faktoren für die Aufmerksamkeit insgesamt gegeben wird.
Genau in diese Richtung, warum wird der Fall so intensiv besprochen?
Wieso ist die mediale Berichterstattung so, wie sie ist?
Ein Experten in diesem Fall dazu geholt, eine Sprachnachricht von Marc T.
Hoffmann.
Marc T.
Hoffmann, der hat selbst in dieser Doku eine Rolle gespielt.
Mich freut es so, weil als ich dir von der Doku erzählt habe, habe ich gesagt, da gibt es eine Person, die für mich ...
wirklich herausragende Arbeit leistet.
Ich finde, Marc T.
Hoffmann trägt die RTL-Doku wirklich phänomenal ins Ziel, weil er, und das ist das Besondere, das macht die Doku für mich auch so so gut, diese Doku versucht immer wieder auf verschiedene Tatherrgänge ernsthaft einzugehen.
Und das macht es irgendwann so, dass man als Zuschauerin selbst an seiner Theorie zweifelt.
Und ich finde, Marc T.
Hoffmann hat immer wieder so ...
Beweise oder Theorien und lässt sich einfach ehrlich auf verschiedene Tatergänge ein.
Und als ich dir das erzählt habe, meintest du, ich kenne den.
Wir können einfach eine Sprachnachricht für einen Podcast anfragen.
Und deswegen freue ich mich jetzt so sehr, dass er dabei ist, weil ich fand, dass er schon in die Doku, so eine, ich sag jetzt mal, überlegte, logische Unaufgeregtheit reingebracht hat, die finde ich wichtig ist bei so einem Fall.
Ja, zum Hintergrund, Marc, dir hofft man, ist Kriminal- und Geheimdienst-Analyst, ist Profiling-Experte, ausgebildet und staatlich zertifiziert in den USA.
Er hat dazu noch Organisationspsychologie studiert, kennt sich also in diesen Details nicht nur aus, sondern hat auch genau da schon gearbeitet und er hat uns folgende Sprachnachricht geschickt.
Also erst mal muss man zu einer Ordnung sagen, die aktuelle Zahl für Deutschland ist.
Es werden jetzt gerade neuntausend vierhundert Personen vermisst und jeden Tag kommt zweihundert bis dreihundert Personen dazu, aber die selber Anzahl der Fälle.
klärt sich auch wieder sehr, sehr schnell.
Gerade bei Erwachsenen muss man sagen, die können ihren Aufenthaltsort frei wählen.
Also, wenn ich aus Midlife Crisis Gründen von heute auf morgen entscheide, auf die Bahamas zu gehen und weder meine Familie noch irgendjemanden darüber zu informieren, dann habe ich das Recht dazu.
Das heißt nicht immer, wenn Menschen verschwinden, liegt auch ein Verbrechen vor.
Aber die meisten Fälle klären sich sehr, sehr schnell und nur drei Prozent der Personen bleiben länger als ein Jahr vermisst.
Das heißt, vermisst zu werden ist gar nicht so besonders, sondern vermisst zu bleiben.
Kindern ist das anders.
Man nimmt das sehr, sehr schnell, sehr, sehr ernst.
Und die Polizei sucht viel schneller nach denen.
Und es kriegt auch medial im Schnitt mehr Aufmerksamkeit.
Und ich glaube, das hat mit so einer Urangst von Eltern zu tun.
Das Kind geht zur Schule und kommt nie mehr zurück.
Oder auch im Fall Medi-Mecan bringt das Kind ins Bett.
Und plötzlich ist das Bett aber leer.
Das weckt so eine Urangst und damit natürlich Emotionen und eine Storyline.
Da kennst du dich.
besser aus als ich.
Es gibt aber noch ein paar andere Faktoren.
Es gibt einen, kann man googeln, gibt es eine Reihe von Papers dazu und es ist relativ gut belegt, das sogenannte White Woman Missing oder Missing White Woman Syndrome.
Das beschreibt den Bias, dass weibliche Personen und auch leider gibt es auch einen Racial Bias, dass das, du ich aus eine Rolle da, spielt, wie viel Aufmerksamkeit Fälle bekommen.
Und noch ein Faktor, da ist mir jetzt kein offizielles Paper bekannt, aber das sage ich dir mal so informell zwischen den Zeilen, nehmt oder nehmt es nicht zu wörtlich.
Ich glaube schon, dass es auch in der Berichterstattung ein, in der Crime-Berichterstattung ein Pretty Privilege gibt.
Also nicht nur weiblich, weiß und kind sind drei Faktoren, die eine Rolle spielen, sondern auch Der Faktor, dass es besonders niedliche oder auffällige oder hübsche Bilder sind, mit denen gesucht wurde.
Denken wir an auch den Fall Medi-McCann oder Rebecca Reusch.
Gerade dieses Instagram-Foto war ja mindestens mal auffällig und das ist natürlich auch ein Faktor.
Und das Fahndungsfoto wurde auch damals stark kritisiert als schlecht.
Es wurde gesagt, es ist ein schlechtes Fahndungsfoto, weil es ist ja so stark gefiltert oder so ein Instagram-Filter drauf, dass man sie gar nicht erkennt.
Aber die Antwort der Polizei oder von Experten war zum Teil auch, ja, aber immerhin sprechen wir über den Fall.
Und das war es dran.
Denn am Ende geht es natürlich um Aufmerksamkeit.
Denn was hilft das perfekte Fahndungsfoto, wo man super drauf zu erkennen ist, aber niemand berichtet drüber.
Bei diesen Öffentlichkeitsfahndungen ist Aufmerksamkeit alles.
Darum geht es.
Und an Tag eins sind Hundertfünfzig Hinweise zum Fahrzeug eingegangen.
Und ich glaube, bei jedem hat sich in...
Unser kollektives Gedächtnis hat sich bei jedem oder jeder dieses Instagram-Foto von ihr eingebrannt.
Das heißt, am Ende muss man sagen, was wahrscheinlich das beste Fahndungsfoto, was je verwendet wurde.
Denn gerade bei solchen Fahndungen ist Aufmerksamkeit alles.
Vielen Dank, Marc.
Ich finde das wahnsinnig klug auch hier analysiert für die verschiedenen Facetten von so einem Fall.
Wir nähern uns langsam verschiedenen Antworten, warum der Fall so groß geworden ist.
Das Fotos definitiv eins davon.
Ich möchte mit dir ganz kurz, weil ich mich auch da reingenerdet habe über dieses Missing-White-Women-Syndrome sprechen.
Ich habe da die letzten Tage sehr intensiv nachgedacht drüber, weil ich beide Seiten total gut verstehen kann.
Und Leute, das ist jetzt heute nicht nur eine journalistische Folge, sondern die Idee unseres Podcasts ist ja auch, dass wir über die Gefühle zu Nachrichten sprechen.
Und ich merke, dass ich bei diesem Fall immer wieder in meine Rolle als Mama reinrutsche.
Und ich mich auch gefragt habe, weil da ist eine besondere Grausamkeit, weil Rebecca Reusch zu dem Zeitpunkt ihres Verschwindens, fünfzehn Jahre alt war.
Und ich finde, fünfzehn ist so eine klassische Grenze von, man kann auf der einen Seite sagen, ja gut, die wird schon vielleicht allein unterwegs gewesen sein, vielleicht hatte sie ein Freund, was ja alles dann so, ich sag jetzt mal, hin zu einer Theorie führt, in der sie schon, in der hier eher ein kleiner Erwachsener verloren gegangen ist oder vermisst wird.
Und da sind aber auch die Eltern und ich hab das zu tausend Prozent verstanden, das die Mama gesagt hat.
Sie sieht zehn Jahre älter aus auf dem Bild.
Weil du als Mutter auch daran interessiert bist, dass dein kleines ...
Noch vor ein paar Jahren Baby kleines Mädchen verschwunden ist.
Und das hat man, finde ich, sehr gut in dem Fall von Madeleine McCann gesehen.
Die hat deutlich jünger war, als sie verschwand.
Dieses Kollektiv, die ganze Gesellschaft hat das Gefühl, da ist uns ein kleines Kind verloren gegangen oder abhandengekommen.
Wir müssen danach suchen.
Das hat auch eine Emotionalität, von der ich sagen würde, es gibt Bilder, auf denen sieht Rebecca noch deutlich mehr nach Mädchen aus.
Obwohl die aktuell aus der Zeit waren, bevor sie verschwand.
Und ja, die Polizei hat ...
Dann ja irgendwie recht, wenn sie sagt, der Fall ist aber riesig geworden.
Das würde ich sogar sagen nach Madeleine McCain, weltweit der größte Fall.
Er wurde international total behandelt.
Und trotzdem wird man nie rauskriegen, wie sehr vielleicht oder wie noch mehr Menschen emotional geworden wären.
Und das nicht aufgegeben hätten, wenn man vielleicht auf den Bildern gesehen hätte, dass das nicht irgendwie eine Fünfzehnjährige ist, die auch schon fünfundzwanzig sein könnte, sondern eben ...
Eine junge Teenagerin, die noch ein kleines Mädchen war.
...
auf diese Studie zurückzukommen, die ich spannend finde, die übrigens, Jus, auch aus dem Jahr zwei Tausend Neunzehn, erschienen ist von Daniel Slakov und Henry Fradella, die dieses Missing White Women Syndrome beschreibt.
Die haben sehr, sehr viele Presseberichte ausgewertet.
Schwerpunkte sind dann natürlich die Vereinigten Staaten gewesen.
Aber tatsächlich scheint sich das auch nach anderen Untersuchungen international weiter so durchzusetzen.
Und da sind diejenigen, die am meisten beachtet werden.
Und wir reden hier wirklich um einen vielfachen ...
Es geht nicht um so ein bisschen, sondern es geht um ein Vielfaches.
Haben folgende Eigenschaft.
Weiß nach herkömmlichen Maßstaben attraktiv, unschuldig wirkend, weiblich, jung und wohlhabend.
Will sagen, das maximale Unschulds-Image in Anführungszeichen ist ganz offensichtlich das, was auch die maximale Aufmerksamkeit mit sich bringt.
Warum glaubst du, dass es so ist?
Da ist eine tiefe Ungerechtigkeit drin.
Da ist höhere und fühle und spüre ich, wie Eltern die Kinder haben, die nicht diesen Dingen entsprechen, diesen Punkten, also Tränen in den Augen haben.
Weil natürlich bei so was wie Maddie merken oder Rebecca gönnt man die Aufmerksamkeit unbedingt diesen Fällen.
Keine Sekunde würde ich sagen, das ist falsch.
Und gleichzeitig hätte man ja wenigstens einen Bruchteil dieser Aufmerksamkeit anderen Fällen gegönnt, die dadurch vielleicht hätten entweder aufgeklärt oder früher aufgeklärt oder was auch immer besser gehandelt werden können.
Ich bin ziemlich sicher, dass wir hier in einer Erkenntnis, an der ich schon leider sehr häufig zerschält bin, emotional rütteln müssen, nämlich dass wir als die westlichen Gesellschaften noch vor gar nicht langer Zeit Hyperpatriarchale rassistische Gesellschaftsstrukturen hatten, wo es eine ganz klare Hierarchie, der in Anfangszeichen Wertigkeit und Begehrlichkeit gab.
Und junge, weiße, wohlhabende, gut aussehende Frauen, die unschuldig wirken, sind quasi der Nordstern von dem, was in einem rassistischen Patriarchat als höchstes Gut in Anfangszeichen gilt.
Ich glaube schon, Dass das ein Echo ist davon, dass unsere Gesellschaften aufgebaut wurden in anderen Jahrhunderten, in denen sehr, sehr viel radikaler entschieden wurde, wer verdient Aufmerksamkeit und wer nicht.
Ich glaube, dass das mit einem Punkt ist.
Und ich glaube auch, dass ein anderer Gedanke dahinter wahrscheinlich dieser Gedanke ist.
Wenn es einem wohlhabenden weißen, attraktiven Mädchen passieren kann, dann kann es allen passieren.
Weil das hast du ja sehr, sehr oft.
Ich erinnere mich in Deutschland gab es.
früher in diesem Jahr ein Fall von einem schwarzen Jungen, der Autismus hatte, verschwunden war.
Das war nicht auszuhalten, was der Mutter teilweise, die, soweit ich das Verstanden habe, alleine erziehen war, was der vorgeworfen wurde, was sie selbst an Verantwortung hat, weil sie hätte ja besser auf das Kind aufpassen können.
Und wieso lässt man überhaupt ein autistisches Kind irgendwelche Sachen alleine machen?
Wo dann ganz viele mit eingestiegen sind, gesagt haben, Autismus ist keine Krankheit, wo du ein Kind, ein Rollstuhl fesselst, sondern Kinder können da schon auch Aufgaben alleine ausführen.
Und trotzdem war da total dieses rassistische, klassistische Bild von der Mutter, die ein Kind bekommen hat.
Und weil sie arbeiten, muss sich eigentlich gar nicht richtig um das Kind kümmern kann.
Und deswegen hat sie ja auch ein bisschen selbst schuld, dass dieses Kind verschwunden ist.
Ich glaube, dass das die Leute triggert.
Zumindest weil man dann dieses Idealbild im Kopf hat von da ist ein behütetes Mädchen, die eine Familie hatte, die nach ihr sehen konnte, sich sorgen konnte.
Und selbst wenn selbst so eine Mädchen verschwindet, dann kann es ja jede Person treffen.
Und ich glaube, dass das ein schauriger Gedanke ist, der da mit rein spielt, wobei mich wirklich interessieren würde.
Wir werden es nie rausfinden, aber ob es ...
zu dieser Theorie mit dem Bild eine Gegenprobe gibt bei Rebecca Reusch.
Weil ich finde trotzdem auch, dass es viele andere Erzählungspunkte gibt, die bei diesem Fall so besonders sind, dass ich nicht nur glaube, dass es auf das Instagram-Bild zurückzuführen ist, dass ich so viele Menschen für diesen Fall interessieren.
Was wäre noch deiner Sicht Punkte, die auch zu dieser riesigen Aufmerksamkeit beigetragen haben könnten?
Also, ich möchte dazu mal mit einer Nachricht antworten, die ich bekommen habe in den letzten Tagen.
Und zwar hat mir jemand geschrieben.
Was mich an diesem Fall beeindruckt, ist, dass die Ermittlungsbehörden nicht aufgeben.
Während meines Referendariats war ich für eine Station in der zuständigen Abteilung der Staatsanwaltschaft.
Auch damals war der Fall für die Medien längst nicht mehr heiß, aber der Staatsanwalt hat mit allem weitergemacht, was er hatte.
Als nun die Nachricht von der neuesten Durchsuchung kam, hat mich das mit ein bisschen stolz auf den Rechtsstaat erfüllt.
Ja, und gleichzeitig ist, wenn man sich in verschiedenen Ebenen mit den Unzulänglichkeiten des Handeln Rechtsstaats beschäftigt, gibt es eben auch eine Vielzahl von Fällen, wo die jeweiligen Ermittlungsphasen nur sehr kurz waren.
Und das ist natürlich auch ein Punkt, wenn die öffentliche Aufmerksamkeit groß ist, dann hat auch die Polizei, dann hat auch die Staatsanwaltschaft großes Interesse dran, wenigstens irgendwann melden zu können, wir haben diesen Fall aufgeklärt.
Und ich hatte das noch nicht mal für falsch, weil natürlich das Sicherheitsempfinden von der Bevölkerung auch immer damit zusammenhängt, wie viele Fälle sind gefühlt aufgeklärt worden.
Und wenn du einfach, das ist ja so traurigerweise ein, zwei, dreimal im Jahr der Fall, sehr große vermissten Fälle.
die viel Aufmerksamkeit bekommen hast.
Und davon wird keiner aufgeklärt.
Dann kriegst du irgendwann das Gefühl, geht da irgendwas?
Auch wenn das natürlich eigentlich unfair ist.
Als ich euch da draußen so gefragt hab, was euch an diesem Fall so fasziniert, haben schon sehr, sehr viele Menschen geantwortet, dass es nicht so sehr Rebecca als Person ist, sondern die Familiendynamik.
Das ist ja schon was, was ...
Äußerst außergewöhnlich ist, dass eigentlich von der Polizei alle Wege, auch wenn sie es nicht beweisen können, aber erstmal führen alle Ermittlungswege zu dem Schwager.
Der Schwager ist bis heute mit der großen Schwester von Rebecca zusammen.
Die haben ein Kind und die leben auch zusammen.
Die Familie sieht den Schwager, die halten zudem, die sagen permanent in dieser Doku, in der Berichterstattung, überall, dass sie nicht glauben, dass es der Schwager war, dass sie hinter ihm stehen.
Und was ich absurd finde, ist, dass sie sogar bereit sind, ihn in einer Weise zu verteidigen, wo man ja schon von außen gewillt ist, vielleicht irgendwann mal zu sagen, Ihr müsstet nicht so weit gehen.
Und sie gehen so weit.
Ich hab zu dir im Spaß gesagt, wenn der das nicht war und es irgendwann rauskommt, dass er es nicht war, dann hat er die tollste Familie ausgesucht, in die er reingeheiratet hat, die man sich vorstellen kann.
Weil diese Familie, against all odds, zu ihm halten, permanent Druck von außen bekommen.
Wenn man sich auch die Kommentare, die öffentliche Berichterstattung ansieht, es ist alles so, dass man sagt, die haben ja trotzdem ihre Tochter verloren.
und dass sie so sehr dafür kämpfen, nicht auch noch einen Schwiegersohn zu verlieren und das sogar bereit sind, in einem Graubereich zu machen, über dem man ja trotzdem diskutieren könnte, wo es ja auch menschlich überhaupt nicht schlimm wäre, wenn sie sagen könnten oder wenn sie sagen würden.
Es gibt viele solcher Fälle, wo die Familie sagt, wir wissen es nicht, aber...
Weil da so viele Sachen nicht stimmen, können wir nicht blind an einer Person stehen, die es halt gewesen sein könnte.
Ja, da sagt allerdings Marc Tehoffmann in der Doku auch etwas, wie ich finde, sehr bemerkenswertes.
Er erklärt nämlich, dass ...
Die Haltung der Schwiegersohn ist unschuldig.
Die größte Wahrscheinlichkeit für die Familie hat, dass Rebekka noch lebt.
Dass sie z.B.
mit einem Freund durchgebrannt sein könnte.
Dass sie von jemandem verschleppt worden ist nach Polen.
Da gibt es verschiedene Möglichkeiten, die theoretisch in Frage kommen.
Das heißt, wenn Sie glauben, der Schwiegersohn Florian R.
wäre derjenige, der verantwortlich ist.
Dann gibt es praktisch keine andere Möglichkeit als einzugestehen, dass Rebecca tot ist.
Und das zeigt sich auch, weil die Familie in der Doku sich immer wieder über beispielsweise diese Redewendung von der Polizei beschwert, dass die Polizei sagt, wir suchen die Leiche in diesem oder jenen Areal.
Dass sie praktisch sagen, das sagen sie auch ganz offen raus und sagen, sie finden es eine Frechheit, dass man die ganze Zeit von der Leiche spricht.
Es deutet gerade nichts darauf hin, dass Rebecca tot ist.
Man weiß es einfach nicht.
Es wurde nirgendwo Blut gefunden, es wurden nirgendwo Kampfspuren gefunden.
Ich möchte nicht zu tief in diese Täter-Theorien reingehen, aber es gibt für viele Theorien zu wenig Indizien, müsste man eigentlich sagen.
Und genau das ist auch ein interessanter Punkt, der bei der Doku einerseits zum Teil klar geworden ist, der aber auch mich noch mal erinnert hat an das Jahr two-tausend neunzehn, als ich das, wie gesagt, am Rande auch mit verfolgt habe.
Da konnte ich mich schon erinnern.
wie ich immer alle paar Tage, wenn da große Neuigkeiten kam, dachte, jetzt ist alles in diese Richtung klar, jetzt ist doch nicht alles klar.
Und dieses Hin und Her, da würde ich gerne kurz mit dir drüber sprechen, weil es da eben auch so Ermittlungsebenen gab.
Ich habe lang überlegt, ob ich die Nachricht jetzt vorlesen soll, aber ich habe mir ein Okay eingeholt.
Ich glaube, es geht nicht nur um die Ermittlung, sondern auch um die Berichterstattung in diesem Fall.
Und ich habe dazu eine Nachricht von der Person bekommen, die mir geschrieben hat.
Ich habe sehr viele Gedanken zu dem Feierabdecker Reusch, habe in der Zeit in der Online-Redaktion in München von Ippendigital und Münchner Mehrkur gearbeitet und es war einfach nur ekelhaft, wie der CVD mit der Thematik umgegangen ist.
Das war der Abgrund von Online-Journalismus und mit einer der Gründe, warum ich den Journalismus verlassen habe.
Jedes Detail zu ihr wurde hochgedreht und immer nur mit diesem Foto.
Und ich glaube, vor allem deswegen, weil dieses damals sechzehnjährige Kind auf dem Insta-Foto aussah, wie ein Pornostar und Männer, das geklickt haben, weil sie geil aussieht.
Es ging in der Redaktionskonferenz nie darum, wie es den Eltern vielleicht damit geht, dass jedes Mini-Detail ohne Rücksicht auf die Privatsphäre vom Boulevard auseinandergenommen wird, sondern nur, wie viel Traffic auf die Seiten von Ibn zu lenken, wie es geht.
In der Zeit ist Ippn digital zum größten Online-Redaktionsnetzwerk Deutschland aufgestiegen und dieser Fall hat dabei, glaube ich, ordentlich dazu beigetragen.
Hätte es dieses Insta-Foto nicht gegeben, wäre der Fall nicht so gut.
Online-Journalismus ist ja so zynisch gelaufen und bis heute wird mir schlecht dabei, wie wenig der männliche Kollege sich darum geschehrt hat, ob seine sexy Zeilen damals angemessen sind und in Anbetracht der Tatsache, dass da ein Kind höchstwahrscheinlich ermordet wurde.
Ich finde es, also erst mal vielen, vielen Dank für diese ehrliche Nachricht.
Ich sehe das schon auch oft bei Boulevardjournalismus, dass ich mir denke.
Das denke ich mir aber ehrlich gesagt auch oft bei True Crime.
Wie viel Freude die Leute an wirklich den schlimmsten Verbrechen haben und vergessen, dass es jetzt in diesem Moment da draußen Eltern gibt, die ihr Kind zurück haben wollen und bereit sind, dafür alles zu tun.
Aber ...
Es ist ein dreckiger Deal, den man eingehen muss.
Zum einen Aufmerksamkeitsökonomie, man gibt kleine Details raus, weil man hofft, dass da mehr rauskommt.
Zum anderen dann Online-Journalismus, der diese Details gerne verwandelt, um den Leuten Futter zu geben.
Dann kommen teilweise, das kommt auch in dieser Doku-Gut raus, Hinweise ein.
Die Mutter erzählt, dass Zeitweise bei der Familie fünfzigmal am Tag angerufen wurde.
Das ist eine Form von Schmerz, bei der ich mir immer wieder denke, wieso verlieren die Leute so schnell jeden Anstand bei diesem Thema.
Und damit meine ich jetzt nicht nur Onlinejournalistinnen, sondern auch Menschen, die kommentieren, die sich null fragen, ob das vielleicht die Familie lesen könnte, was sie da schreiben.
Also, wenn man zum Beispiel in die Kommentare unter der RTL-Doku geht, die sind weiterhin offen, zumindest bei dem ersten Teil, es ist unerträglich, was da steht.
Und ich bin eine komplett unbeteiligte Person.
Ich will mir nicht vorstellen, wie das für die Familie da ist.
Trotzdem gibt's da ja eine zweite Seite.
Und diese zweite Seite habe ich dadurch, dass ich schon relativ lange in Medienzirkeln unterwegs bin, häufig mit vielen Fachleuten und unmittelbar Beteiligten besprochen.
Es gibt so einen Prinzip des argumentativen Einfallstores.
Das bedeutet, wenn du etwas, wo du eigentlich weißt, das ist nicht so gut, erstmal durchbrechen kannst mit einem kleinen, aber sehr sinnvollen Argument.
Dann fällt der ganze Widerstand.
Dieses argumentative Einfallstor ist ganz einfach zu sagen, Aufmerksamkeit hilft diesem Fall.
Weil das ist relativ unstrittig, dass Aufmerksamkeit im Fall von vermissten Personen ...
den entscheidenden Faktor darstellen kann, ob ein Fall gelöst werden kann, z.B.
durch Tipps von irgendwelchen Leuten, die bis dahin gar nichts mitbekommen haben, oder nicht.
Das war ja auch einer der Gründe, warum Eltern von Medimer kennen, geradezu eine weltweite Medienkampagne versucht haben, eher zu stellen.
Wenn wir ganz kurz bei diesem Fall bleiben, weil ich gestern wieder eine Meldung gelesen hab, der mutmaßliche Täter, das wurde ihm bis heute nicht nachgewiesen.
Mein letzter Stand war, dass er aber schon Aussagen in diese Richtung getätigt hat, dass man sagt, er war es, aber es wurde nichts...
Aber der mutmaßliche Täter ist gerade in Deutschland.
Das war diese Meldung, dass der keinen Frieden findet.
Egal, wo er hinkommt, die Leute wissen, was er getan hat.
Da spricht zum ersten Mal, das war bei diesem Thema schon immer so, dass ich, obwohl ich die juristische Seite sonst sehr gut verstehen kann, habe ich diesen Bereich nie richtig gut verstanden, warum die Strafen ...
da so mild teilweise sind.
Und vor allem, warum die Menschen nicht gerade solche Menschen, von denen so eine große Gefahr ausgeht, nicht lebendlang in Sicherheitsverwahrung bleiben.
Bei diesem mutmaßlichen Täter von Madeleine ist es eben so.
Und in mir drin, und ich kann dagegen nicht richtig was tun, es ist kein ...
Ich hab sonst immer ein gutes juristisches Grundverständnis bei solchen Entscheidungen.
Ich merke, dass hier alles in mir drin nach Genugtuung schreit, wenn ich höre, dass der keinen gesunden Fuß mehr auf irgendeinen Boden bekommt.
Und dass der sofort sozial ausgegrenzt wird, dass Menschen nicht vergessen, was der getan haben soll.
Und dass es in dem Fall keine Chance auf Resozialisierung gibt.
Und ...
Da würde ich jetzt mir, wenn ich jetzt an der Stelle von Rebeccas Eltern wäre oder wenn das uns passieren würde.
würde ich ehrlich gesagt genau das hoffen, dass es so eine Aufmerksamkeit gibt, dass selbst wenn Ermittlungskreise oder die Staatsanwaltschaft nicht weitergreifen kann, dass es dann eben eine Form von gesellschaftlicher Echtung gibt, die funktioniert.
Und ich würde sagen, gegen jedes logische juristische Verständnis funktioniert es bei dem mutmaßlichen Täter von Madeleine extrem gut gerade, dass der eben nicht mehr nochmal weiterleben kann.
Da gibt es.
Interessanterweise wissenschaftliche Theorien zu dem, was du gerade gesagt hast.
Und zwar relativ viele, weil das oft untersucht worden ist.
Es gibt in der Tat bei Sexualdelikten in bestimmten Fällen überraschenden Mildestrafen.
Und eine ganze Reihe von Theorien, warum das so ist.
Einer davon ist der sogenannte Empathy-Bias gegenüber Tätern.
Wo klar wird, dass auch Richterinnen und Richter ein bestimmtes Bild im Kopf haben von einem Sexualstraftäter.
Und wenn das im Gericht ...
was der Täter da zeigt, nicht diesem Bild entspricht.
Dann sind nachweisbar die Strafen geringer, weil der Täter, Zitat, nicht in das Bild des typischen Sexualstraftäters hineinpasst.
Das zitiert aus einer Studie, die sich genau damit beschäftigt hat.
Und so gibt es noch eine ganze Reihe von anderen Punkten, wo früher oder später klar wird, wir haben es leider mit einer Verbrechensphäre zu tun, in der es nicht immer, aber ...
immer wieder zu Strafen kommt, die überraschend gering sind und die nun überhaupt nicht dem öffentlichen Empfinden entsprechen, was man zum Teil nachvollziehen kann.
Aber zum anderen Teil gibt es leider auch eine lange Historie in Deutschland davon, dass man wahrscheinlich aus patriarchalen Gründen, Sexualstraftaten ein bisschen weniger ...
Schlimm bestraft als andere Straftat.
Ich glaube, man muss nicht sagen, man muss der Juristerei den Rücken kehren, um sich diese Taten anzusehen, sondern ich empfinde, dass er als das Recht hat sich die ganze Zeit gewandelt.
Wenn man sich Rechtsgeschichte in Deutschland ansieht, dann gibt es ganz viele Fälle, beispielsweise hier die Vergewaltigung in der Ehe.
Es gab Zeiten, da wusste man nicht mal, dass das ein Straftat bestand.
Da dachte sich, die sind doch verheiratet.
Dann muss die Frau eigentlich immer wollen.
Und ich empfinde das...
Strafrecht, was Kindesmissbrauch angeht, das kommt noch aus einer Zeit.
Es gab eine Zeit, da hatten Kinder nicht die Wertigkeit.
Da hat man die behandelt wie ein bisschen kleine, dumme Erwachsene, die als die Kindersterblichkeit auch noch so hoch war.
Die hatten keine eigenen Rechte, sondern man hat mal geguckt, ob die das bis zum achtzehnten Lebensjahr schaffen und dann mal schauen, wie es weitergeht.
Und ich finde, dass die Rechtsprechung, die Strafen, die Höhe der Strafen noch ein bisschen eher in der Zeit sind, in der ein Kinder leben und ein Kinder dass das Kopf nicht so viel wert war und man auch nicht dachte, dass das lebenslang für eine ganze Gesellschaft so immense Schäden haben kann.
Weil das kommt ja dazu, dass wir inzwischen einfach wissen, dass Opfer häufig später zu Tätern werden.
Und ich finde schon allein aus so einem gesellschaftlichen Präventionsgedanken, finde ich's absurd, dass man sich an Kindern vergeht und dann einige Jahre Haft drohen, wenn's gut läuft, muss man ja auch dazu sagen.
Es gibt viele Fälle, wo das da nicht mal so ist.
Ich finde, das ist viel zu wenig und ich glaube, dass es den meisten Menschen in der Gesellschaft auch so geht, weil immer wieder, wenn man diese Rechtsprechung hört, hört man ...
Es kann ja wohl nicht sein, das ist für mich so ein Beispiel, das ist so populistisch, aber ich empfindet es so, dass man wegen irgendwie Steuervergehen Jahrzehnte hinter Gitter sitzen kann.
Und wenn man einem arg und wehrlosen Kind was antut, dann kann es auch mal beim ersten Mal eine Bewährungsstrafe sein.
Das wird für mich nie ...
Es kann nicht sein, dass Straftaten, bei denen Papierschreine zu Schaden kommen, schlimmer sind, als wenn ein Kind angegangen wird.
Ja, ich hab mich lange dagegen gewährt aus eher so einem moralischen Grund, was du gesagt hast, warum sind das so geringe Strafen?
oder zu denken, eigentlich müsste es viel trakonischer, viel intensiver bestraft werden.
Ich hab versucht, mich dagegen zu wehren, weil ich grundsätzlich dieses Prinzip, was Strafe angeht, richtig finde, aber immer so ein ambivalentes Verhältnis dazu hatte, weil ich im Kern eine liberale Person bin und glaube, dass Freiheit und Freiheitlichkeit und das, was alles mit da dran hängt, ein sehr, sehr wichtiger Wert ist.
Aber ich habe diese Haltung geändert und zwar gerade was...
Gewalt angeht gegen das Leben, was Gewalt angeht gegen Frauen, gegen Kinder, gegen Menschen, die erst mal wehrlos sind.
Ich habe sie deswegen geändert, weil ich gemerkt habe, dass man nicht in allen Bereichen als emotionalen Anteil genau die gleichen Argumente verwenden muss, wie beim moralischen oder rechtsstaatlichen.
Und ich finde, es ist erlaubt, Wut zu haben auf den Täter.
oder mutmaßlich und auch tatverdächtige Personen.
Ich finde, das ist erlaubt.
Ich finde, es ist auch erlaubt, dieser Wut ein Ventil zu geben und zu sagen, ich finde, das muss härter bestraft werden.
Ich sehe aber eben auch, dass so ein richterliches Ermessen oder so eine richterliche Einschätzung im Zweifel natürlich überwiegen.
Vollkommen klar.
Mein großes Problem ist aber, was du gesagt hast, dann finde ich inzwischen ganz genau so.
Ich meine ganz ehrlich, schau dir mal den Brust, schau dir einfach mal, ich weiß nicht, ob du in diesem Fall drin bist, der mutmaßliche Täter von Madeleine Merken, schau dir an, was der schon alles auf dem Tacho hat.
Genau das ist der Punkt.
Das ist nicht, wenn verdächtig denen wegen diesem Fall und der hat sonst nie was gemacht, sondern wenn du dir das ansiehst, wird dir schlecht bei der Vorstellung als Eltern, dass der in deiner Stadt einfach rumläuft.
Ja.
Und das ist...
Dass es das gibt und man dann am Ende sagt, Leute, dann fahrt doch morgens eure Kinder zur Schule statt, dass die mit dem Fahrrad fahren.
Da merke ich, ich werde wütend, weil ich mir denke, wir sind ein Staat, wir sind ein Sozialstaat.
Und er hat die Kapazitäten, solche Menschen so zu verwahren, dass alle anderen Menschen, die an diesem Leben teilhaben wollen, teilhaben dürfen.
Und da ist noch nicht mal auf dem Track-Record ...
Wie viele Opfer hat der schon auf dem Tacho, die seitdem nie wieder normales Leben ist?
Meddlin McCann ist eines von den Opfern, die es nicht gegeben hätte, für den Fall, dass dieser Mann der Täter war.
Wenn einfach das absolut naheliegende getan worden wäre und er nach dem zweiten oder dritten meint, wenn auch nach dem vierten Fall, der über ihn verhandelt worden ist, einfach in Sicherheitsverwahrung gekommen wäre oder andere Auflagen bekommen hätte.
Also das sind so Punkte, ich glaube, dieser Bogen, den wir da schlagen können, um ...
zu Rebecca zurückzukommen, ist vielleicht einer, dass ja, so was wie bei Madeleine kennen, und wenn tatsächlich dieser Mann das gewesen sein sollte, ist er als Serientäter sehr eindeutig.
Das hat eine andere Form von Aufmerksamkeit, eine andere Form von Verhinderbarkeit, wo man denkt, das hätte nicht sein müssen, als dieser Fall Rebecca Reusch, wenn er tatsächlich sich so auflöst, wie viele Leute z.B.
die Polizei das vermuten.
Ich will mit dir nochmal über diesen Fall sprechen, weil ...
der Profiler in der Doku auch was sehr Interessantes gesagt hat.
Und zwar, es gibt diese amerikanische Theorie, wenn alles danach aussieht, dass es diese eine Person ist, dann sollte man vielleicht einfach auch glauben, dass es diese Person ist und diesen Spuren nachgehen.
Das ist das, was die Polizei macht.
Und ich glaube, das ist so ein bisschen das, warum ich die letzten Jahre meine Aufmerksamkeit für solche Cold Cases verloren habe.
Weil ich oft gemerkt hab, wenn sich dann nach zehn, zwanzig Jahren auf die Fälle dann doch mal aufgeklärt haben, dann war es meistens so offensichtlich und so klar, wie man das eigentlich in der ersten Minute hätte denken können.
Und es ist ja dann schon ernüchternd, weil man hofft ja selber natürlich, also erst mal hofft man, dass dieses Mädchen noch lebt.
Deswegen, glaub ich, ist man bei der Sympathie total bei den Eltern, die sagen, wir wissen gar nicht, ob unsere Tochter tot ist, weil man ja auch selbst hofft, dass dieses Kind noch lebt irgendwo.
dass es eben dann doch dieser Natascha Kampuschfall ist oder dass die dann irgendwann gefunden wird in irgendeiner Gartenkolonie oder so.
So haben die Eltern auch aufgemacht.
Und es ist ja auch ernüchternd auf einer sozialen Ebene, weil man sieht, die Familie hat schon ihre Tochter verloren und die sagen selbst in dieser Doku eigentlich pausenlos, dass der Schwiegersohn für sie wie ein Sohn ist.
Das heißt, im gleichen Moment auch noch einen Sohn zu verlieren.
Der Vater hat drei Töchter und er sagt, dieser Schwiegersohn ist wie sein Sohn.
Das wünscht man dieser Familie nicht.
Und trotzdem merke ich, das, was das Besondere für mich an diesem Fall ist, ist, dass ich pausenlos in der Doku, in den Ermittlungen, in allem nicht glauben kann, wie etwas augenscheinlich so offensichtlich ist.
Es ist für mich wirklich der Schwager, es ist für mich die Elephant in the Room, der lügt.
Und es gibt tausend Hinweise, die eigentlich zu ihm führen, die Spur für es zu ihm.
Aber A, Rebecca wird einfach nicht gefunden.
Und alle Leute ...
Also ich glaube, wenn das geklärt wird und man weiß, dass er es gewesen ist, dann würde man im Nachhinein lachen und sich denken, warum hat man auch nur eine Minute daran gezweifelt, dass er das war?
Das war ja wie auf dem Silbertablett serviert, dass er das war.
Aber das ist halt auch für mich letzten Endes die Faszination an diesem Fall oder die gruselige Faszination, dass ...
Leute, ich will kurz dazu sagen, mir ist bewusst, dass es hier wahrscheinlich um ein schweres Verbrechen geht.
Man wirkt manchmal zu euphorisch, was diese Sache angeht.
Ich möchte mich spradlich selbst rausbremsen.
Wir reden darüber, aber mir ist es bewusst.
Ich finde es schwierig, wenn Menschen so einen Fall zu einem Entertainment-Aspec machen.
Deswegen ist das kurz dazu gesagt.
Was aber das ist, was alle aufhorchen lässt?
Ist diese kleine Frage, die immer noch bleibt, was ist, wenn es nicht war?
Das, was der Profiler, das er erwähnt, gesagt hat, das ist auch für ein mediales Verständnis, grundsätzlich von Kriminalfällen ganz gut und sinnvoll.
Und das, was der Profiler erwähnt hat, nennt sich Occam's Razor.
Und das ist ein Prinzip von einer gewissen Sparsamkeit in der Argumentation.
Das kann man ganz vereinfacht so zusammenfassen, dass wenn es viele mögliche Erklärungen für einen und denselben Sachverhalt gibt, Denn ist die einfachste Theorie davon, die mit der größten Wahrscheinlichkeit richtig ist.
Das bedeutet, wenn du etwas ganz Offensichtliches hast, weil ganz viele Argumente in diese Richtung weisen, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass es genau so ist.
Ich glaube, genau das ist eines der großen Probleme von dieser medialen Berichterstattung.
Weil in diesem Fall Tatsächlich die Eindeutigkeit zumindest so groß ist, dass die Polizei hundert Prozent überzeugt ist, dass er es ist, der schwager und es aber noch nicht beweisen kann.
Aber es gibt eine Vielzahl von Fällen, wo die mediale Darstellung, wenn man genauer hinguckt, denn doch etwas abweicht von dem, was tatsächlich die Faktenlage hergibt, einfach weil Medien grundsätzlich immer verzerren, auf ganz vielen Gründen, die man auch alle gut nachvollziehen kann.
Zum Beispiel, Marc hat von Pretty Privilege gesprochen.
Natürlich werden solche Fälle intensiver behandelt.
Und ich glaube, wir müssen uns ein bisschen lösen von diesem Occam's Razor.
Und zwar in diesem Fall sowieso, aber auch in vielen anderen Fällen.
Weil die mediale Verurteilung etwas ist, von der ich glaube, dass sie in vielen Fällen kontraproduktiv sein kann.
Und deswegen ist halt ...
Das sieht alles so aus, deswegen muss es so sein.
Selbst wenn es in achtzig Prozent der Fälle so ist, in zwanzig ist es halt nicht so.
Naja, und das ist auch bei diesem Fall, wenn man sich das genauer ansieht.
Ich mein, was ich immer dazu denke, ist die Polizei, und das ist ja auch völlig in Ordnung, dass die Öffentlichkeit, wir können uns heute nur auf das berufen, was die Polizei herauslässt, die Polizei macht immer wieder Andeutung, dass sie mehr ...
Beweise Richtung Schwager haben, als jetzt so gerade öffentlich sind, dass ihnen halt noch die Leiche fehlt.
Ihnen fehlt tatsächlich das Endstück zu dieser Spur.
Aber jetzt erst mal, wenn wir nur von dem ausgehen, was wir alle wissen, dann gibt es halt schon auch noch andere Theorien, wie zum Beispiel das Nachbarn, und zwar mehrere Nachbarn, Rebecca am Morgen des Verschwintens noch gesehen haben sollen.
Dass es dieses ominöses Snapchat-Bild gibt, von dem die Freundin sagt, Rebecca hätte sich in der Jacke vom Spiegel fotografiert, was also nach sie hat das Haus verlassen aussah.
Was ja dann irgendwie noch dazukommt, und ich glaube, das ist bei diesem Fall auch so besonders, Damals, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr, das Jahr.
dass sie sich dann hinter einem violetten Hintergrund fotografieren und das dann eben posten.
Jetzt hat Rebecca diese Decke, mit der sich Rebecca zu Hause zugedeckt hat, die ist mit verschwunden.
Man muss ehrlich dazu sagen, es wurden Fasern von der Decke mit Haaren von Rebecca in dem Kofferraum von diesem himmelroten Twingo gefunden.
Und der Schwager hat in einem allerersten Moment, finde ich, sehr eigenartigerweise erzählt und hat gesagt, Rebecca ist verschwunden und die Decke auch.
was ich für jemanden, der jetzt einfach nur denkt, dass das Kind zur Schule gegangen ist oder aus das Haus verlassen hat, finde ich das eine sehr aufmerksame Beobachtung, dass man merkt, dass die Decke gleich mit weg ist.
Aber sagen wir mal etwas nicht.
Sagen wir mal, es könnte auch.
Und da wollte ich gerne noch mit dir darüber reden, weil du ein bisschen tiefer in den K-Pop-Universen bist.
Es gäbe ja schon auch noch die klassische Situation.
So verschwinden sehr, sehr viele Mädchen auf der Welt.
dass sie Opfer von Fishingmails werden, von Groomern werden.
Lass uns kurz über diesen Handlungsstrang sprechen, weil das eine Besonderheit der heutigen Zeit ist.
Das kann man vielleicht beginnen mit der ...
Wiederkehren Aussage der Familie auch in der Dokumentation, vor allem auch von der Mutter, dass Rebecca ein Mädchen war, das praktisch keine Geheimnisse hatte.
Die hat alles geteilt mit ihrer Mutter und auch mit den Eltern und hat immer gesagt, ich bin in zwanzig Minuten da und ich komme jetzt hier, da werden auch Sprachnachrichten abgespielt.
Die zeigen, dieses Mädchen ist sehr darauf bedacht, die gute Beziehung mit den Eltern zu nutzen, um ihnen ständig zu sagen, was und wo sie ist.
Das ist also auch gar nicht außergewöhnlich, dass die Mutter schon früh häufiger angerufen hat.
Allerdings gibt es Erzählungen von Freunden, dass sie A.
toxische Freunde gehabt haben, also Leute, die ihr geschadet haben, das haben Freunde gesagt.
Und die Andeutungen, die da drin sind, sind sehr eindeutig in Richtung, das wussten die Eltern nicht.
Sie hatte auf jeden Fall auch aus diesem K-Pop-Universum einen Online-Freund, bei dem es offenbar nicht zu einem Treffen kam, jedenfalls eines, das ein paar Wochen vorher geplant war.
Der ist mit dem ...
Begriff Max gekennzeichnet worden, er heißt wahrscheinlich eher nicht so.
Und bei dem war eine Besonderheit, dass er sehr kurz nach bekannt werden des Vermisstenfeils alle seine Social Media Profile gelöscht hat.
Und dass es vorher zwischen den beiden definitiv Kommunikationen gegeben hat.
Das bedeutet, da waren mehrere Ebenen dabei, die Rebecca ihren Eltern verschwiegen hat.
Dazu kommt, dass sie in diesem K-Pop-Universum mehrere Leute hatte, die gar nicht in ihren anderen Freundeskreisen so richtig drin waren.
Und gleichzeitig hatte sie diese lila eine Decke wahrscheinlich dabei, weil man zum Geburtstag dieses BTS-Stars ein Foto vor lila im Hintergrund gemacht hat und das häufig nicht alleine.
Das bedeutet die Erzählung.
Sie geht mit der lila eine Decke raus, mit ihrem BTS-Shirt in der rosanen Jacke, was auf Snapchat mit diesem Foto zu sehen war, wo sie schon fertig in Montur war und dann auch dazu noch Nachbarn, die sie gesehen haben, das kann alles in Richtung gehen.
Sie verabredet sich mit jemandem, niemand anderes weiß davon, nicht ihre Freunde, nicht ihre Eltern, um so ein Foto aufzunehmen und es zu veröffentlichen.
Und dann passiert irgendwas.
Es gibt ja auch noch eine Aussage von einem Mädchen, die sie an dem Abend des Verschwindens gegen halb sieben an der Bushaltestelle will, telefonieren, Tat stehen sehen und meinte, sie sei da nicht in den Bus eingestiegen.
Jetzt ist zu diesem Zeitpunkt das andere Handy von ihr schon ...
ausgelockt gewesen.
Das heißt, zu Hause, bei einem Haus des Schwagers der Schwergerin war das letzte Mal, dass sich das Handy eingelockt hat in das Funksystem.
Wenn man sagt, sie hatte vielleicht einen zweiten Handy, was machst du an der Bushaltestelle, wenn du nicht in den Bus einsteigst?
Du wartest auf jemanden und steigst ein.
Das würde auch passend zu einer Theorie, dass es einen Zeugen gab, der Wochen später aussagt, er habe Rebecca mit einem älteren Mann Hand in Hand in Polen gesehen.
Und der sich so sicher war, dass der Familie geschrieben hat, gesagt hat, ich hab noch Kaufhauszettel, das war in einem Kaufhaus damals.
Und der Mann wusste was über die Zahnspange von Rebecca und hat es den Eltern ihm gesagt.
Und die Zahnspange, das war ein Detail, dass zu diesen Zeitpunkten irgendwo öffentlich war, dass Rebecca eine Zahnspange trug.
Also alles so Momente, von denen man sich denkt, naja, man kennt die Fälle, man wird ja auch selber traurig, wenn man so was hört, weil man sich denkt, was ist, wenn das falsche Spuren sind?
Wie viel Hoffnung macht das für die Familie?
Und es ist vielleicht völlig unbegründet.
Man kennt das ja bei jedem großen Fall, dass sich ganz viele Leute melden, die felsenfest überzeugt sind, dieses oder jenes Opfer irgendwo gesehen zu haben und stellt sich im Nachhinein raus.
Die Menschen haben das nicht mal bewusst gemacht, sondern da gibt es ein sehr, sehr gutes Buch von Julia Shaw, die sich damit auseinander gesetzt hat und so diese These aufgestellt hat.
Alle Menschen lügen.
Die Frage ist wie viel.
Und dass oft auch Lügen unter Bewusst stattfindet, dass das Gehör in einem Streich spielt und man eben denkt, ich hab die gesehen, weil man sich vielleicht genauer in den Fall eingearbeitet hat und plötzlich denkt, auch das Mädchen ist das.
Merkt man, das Gehirn hat da kurzzeitig Gesichtszüge oder was auch immer zusammengesetzt, die da niemals waren.
Und gleichzeitig gibt es auch noch eine Querconnection, die man erwähnen kann, die Profile auf TikTok und Instagram von Rebecca sind nach wie vor online.
Daran kann man erkennen, dass sie vergleichsweise viele Freunde hatte oder Leuten, denen sie gefolgt ist, die aus Polen stammen.
Das bedeutet, es gab offenbar irgendeine Connection mit Polen.
Man kann das ins Unendliche treiben und sich genau anschauen, wie die vielen Indizien stattfinden.
Genau das ist einer der Gründe, warum so viele Leute sich da reinfuchsen.
Ich wollte mal mit dir über diesen technischen Aspekt reden, weil ich ehrlich gesagt jetzt an diesem Fall total überrascht war, wie wenig man dann doch machen kann.
Also beispielsweise dieses ominösischen Snapchat-Bild.
Das wäre ja, ich würde es mal sagen, eine Achtundneunzig-Prozentige Entlastung des Schwagers.
Okay, lass es fünfzig Prozent sein, weil es immer noch sein kann, dass der Schwager dann beim Rauslaufen Rebecca auflauert.
Aber dieses Bild ist bis heute nie wieder aufrufbar gewesen.
Das heißt, die ganze Aussage musste gestützt werden auf diese beste Freundin oder eine Freundin, die dieses Bild morgens bekommen hat.
Die hat es zwar versucht zu beschreiben, hat gesagt Rebecca, stand da schon in der Jacke da.
Aber ich bin überrascht, dass es nicht möglich ist, über Snapchat dieses Bild rauszusuchen.
Weil vielleicht hätte man gesehen, ob sich da jemand im Spiegel ...
Sie hat ihr ein Bild im Spiegel gemacht, spiegelt sich jemand in einem Spiegel, sieht sie aus, als würde sie in die Schule gehen, weiß hier, dass sie irgendwo anders hingeht.
Und das sind alles so Punkte.
Ich glaube wirklich, ich würde verrückt werden.
in der man Angst hat, was weiß ich, die falsche URL einzugeben und dann steht der Staatsschutz vor der Tür.
Und ich frage mich bei solchen Fällen immer wieder, denke ich, dass wir unfassbar digital sind und man schaudert, wenn man wüsste, wie wenig Möglichkeiten die Polizei hat.
Er könnte da, was weiß ich, der amerikanische Geheimdienst und mehr bewirken.
Und wieso kriegt man so was oder so?
Überwachungskamera ist ein großes Thema.
Es ist nahezu kein Material nirgendwo sichtbar.
Wo man sich denkt, es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es war es.
Da gibt es mehrere Ebenen wiederum, zum Beispiel, dass die Aussage von diesem Mädchen, die du gerade erwähnt hast, an der Bushaltestelle, das wurde von der Polizei natürlich geprüft.
Und die hat festgestellt, dass mehrere Überwachungskameras in der direkten Umgebung der Bushaltestelle gar keinen Anzeichen dafür ergeben haben, dass Rebecca dort war.
Die Bushaltestelle selbst war nicht oder nicht mehr erkennbar.
Wir haben bei den Technologien immer wieder ein ganz großes, würde ich sagen, Missverständnis, wenn man näher reinguckt.
Weil natürlich wird einiges gespeichert, aber zum einen wird vergleichsweise wenig gespeichert.
Aus einer Vielzahl von Gründen.
Diese Snapchat-Fotos werden einfach gelöscht, weil das das Versprechen von Snapchat ist, wo sie sagen, hey, du machst ein Foto und es wird danach wieder gelöscht.
Das war früher absichtlich so, dass gerade junge Menschen ...
viel eher etwas veröffentlichen und viel eher etwas schicken, wenn Sie wissen, das ist nach vielen Stunden wieder weg.
Ich verstehe das auf der Oberfläche total.
Aber ich hätte jetzt mein tieferes technisches Verständnis hergewiesen, naja, ist es wirklich gelöscht?
oder können wir es uns vielleicht nochmal kurz ansehen oder zumindest sehen, von irgendwelchen Daten dazu?
Das ist manchmal nicht mal ganz klar, es ist aber in der EU.
tatsächlich wäre es verboten.
So zu tun, als sei es nur gelöscht.
Das ist so ein Datenschutzkriterium, das man hier auch diskutieren kann.
Gleichzeitig ist das Versprechen von Snapchat, über das kann man auch diskutieren.
Es ist nicht überall so, dass immer alles gelöscht wird, auch wenn es draufsteht.
Da an dieser Stelle ist es aber ziemlich sicher so.
Es gibt zwei andere interessante, technische, delikate Details.
Eins ist ein Kritikpunkt, der immer wieder an der Polizei geübt wird.
Nämlich, dass die Eltern noch am Tag des Verschwindens zur Polizei gegangen sind und dort abgewimmelt wurden.
Es ist aber so, dass man Handys nur orten kann, innerhalb eines bestimmten Zeitraums.
Und dieser Zeitraum war, als die Polizei die Handyordnung das erste Mal versucht hat, lange überschritten.
Und das wird darum bedeutet, wo war das Handy zuletzt eingeloggt?
Denn die Mutter hat um acht Uhr, zweiundvierzig noch eine Nachricht geschickt, die ankam bei dem Handy.
Das Handy muss noch angewiesen sein, sonst wär die Nachricht nicht angekommen.
Das heißt, man hätte unter Umständen ...
Die Möglichkeit gehabt am Nachmittag, dieses Tages das Handy noch zu ordnen.
Später ging das eben nicht mehr.
Das ist ein technisches Detail.
Das ist ein langsamer Unfall, den man dann bei dieser Doku auch zu sieht.
Auch bei Aktenzeichen XY, von dem man sich denkt, man versteht ja wieder alle Seiten.
Man versteht die Eltern, die da hoch aufgelöst hinkamen und meinten, unser Kind ist es nicht.
Unser Kind hätte jede Minute Bescheid gesagt, wenn irgendwas anders gewesen wäre.
Und die Polizei, die sagt ...
Wir haben am laufenden Band mit Eltern zu tun, die sagen, unser Kind macht es niemals.
Und dann ist es eben doch so, dass es einmal diese Entscheidung als fünfzehnjähriges Mädchen getroffen wurde, dass das Kind halt einen halben Tag denkt, es reißt aus und fährt nach Amerika und merkt dann irgendwie, Kastor Brauchsel, dass es doch nicht nach Amerika fährt.
Und dann wieder nach Hause kommt.
Und ich glaube, diese Vorsicht der Polizei würde ich jetzt mal nennen.
Die kann ich noch verstehen.
Die Mutter hat schon gesagt, dass sie da hoch aufgelöst stand und die Polizei, das ist dann sicherlich auch eine Besonderheit der Berliner Polizei, sie irgendwie angeplafft haben soll und gesagt haben soll, können Sie sich eigentlich vorstellen, wie viel wir hier auf unserem Schreibtisch liegen haben?
Da denke ich mir, dass die Polizei so bemüht, in jedem kleinsten Punkt zu sagen, dass sie alles richtig gemacht haben.
Das wäre vielleicht ein Punkt, was jetzt polizeiliche Öffentlichkeitsarbeit angeht, von dem ich sagen würde.
Das wäre schon in Ordnung, sich bei den Eltern zu entschuldigen und zu sagen, das tut uns leid.
Zumindest der Ton war nicht der richtige in so einer Situation.
Die Mutter hat das schon sehr traurig angekreidet und hatte das Gefühl, dass sie da nicht wirklich mit denen Hand in Hand arbeiten kann.
Gleichzeitig muss man sagen, in dieser RTL-Doku, und das sind Fernsehleute, die wissen, was sie tun, man merkt, das ist von Profis gemacht, da ist die Inszenierung schon auch so, dass die Polizei und die Staatsanwaltschaften Berlin nicht überragend gut wegkommen.
Ich möchte aber auf einen anderen technischen Punkt kommen, der ...
in dieser ganzen Geschichte vielleicht einen Hinweis geben kann, würde ich noch nicht mal sagen.
Aber so ein medialer Punkt war, wo für mich kurz Occam's Razor komplett ausgeschlagen hat.
Wo ich sagen würde, als das medial bekannt geworden ist und mir noch mal eine Erinnerung gerufen wurde.
Ich hab das schon mal gehört, ich hab's jetzt noch mal recherchiert.
Da dachte ich, nee, jetzt ist alles klar.
Und es ging darum, dass erst im Jahr ist, also teilweise zwei Jahre später, bestimmte Daten gesichert werden konnten und ausgewertet werden konnten von Google, die dazu geführt haben, dass man dem Schwager nachweisen konnte, dass er nicht geschlafen hat, zu dem Zeitpunkt, als Rebecca in dem Haus rumort hat und zum Beispiel das Snapchat-Foto geschickt hat und ein paar andere Sachen gemacht haben muss, sondern, dass er in dieser Zeit ...
sich Pornos angeguckt hat.
Das waren Daten, die aus Irland von Google bekommen wurden, dann ausgewertet wurden.
Und dann wurde klar, er hat nicht geschlafen, sondern hat Pornos angeguckt, und zwar Strangulationspornos.
Ich fand das auch absurd.
Es wurde in der Doku aufgezeigt als, das ist ja sogar gut.
Dann wissen wir, was er gemacht hat, von dem ich mir denke, eine Haupttheorie ist ja schon.
Rebecca schläft da unten auf dem Gäste-Sofa.
Der kommt halb sechs Uhr morgens angetrunken von irgendeiner Party nach Hause, wartet bis die Frauen aus dem Haus sind und vergeht sich an den Mädchen.
Und dann, wie auch immer, geht das weiter.
Rebecca wehrt sich nicht und er stranguliert sie, bringt sie eben um.
Es wird in der Doku, finde ich, auch ganz anschaulich erklärt, dass es eben leise Todesarten ...
gibt, wo jetzt kein Blut spritzt und irgendwie danach riesengroße Kampfspuren da sind.
Und das sind alles Momente.
Ich seh das, ich bin nur selbst sehr verwundert darüber, dass technische Daten, Satellitenaufzeichnungen, wie, wo hat der sich bewegt, kann man wirklich, ist es wirklich heute so, dass du aus Berlin rausfahren kannst und das einzige, was passiert ist, dass dich eine Autobahnkamera aufnimmt oder eben nicht.
Das war ehrlich gesagt nicht mein technisches Verständnis von wie funktioniert das.
Und auch, dass es anscheinend ein Ding der Unmöglichkeit ist, einen Wald nach einer Leiche abzusuchen, hätte ich so nicht erwartet.
Also vielleicht ist in diesem Wald keine Leiche, vielleicht ist das die Antwort, das kann natürlich sein.
Aber ich bin überrascht, wie sehr die dann immer mit großem Aufgebot und Leichenspürhunden und Trackern und allem losgehen.
Und dann so bedröbbelt rauskommen und das ist ja auch in der Doku immer wieder Thema, dass sie sagen, na ja, ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeiten, jemand zu finden.
Und ich mir denke, was ist das ein Ding der Unmöglichkeit?
Da war wirklich mein Verständnis von, wie solche Fälle geklärt werden können, ein anderes.
Vielleicht abschließend an dich die Frage, glaubst du, dass dieser Fall irgendwann aufgeklärt wird?
Ich glaube, dass dieser Fall irgendwann aufgeklärt werden.
könnte.
Und zwar wegen dieser gigantischen Aufmerksamkeit, die auch in anführungszeichen Fingerschnippen wieder aufflampt.
Die sorgt dafür, dass es nach wie vor einen hohen Ermittlungsdruck gibt.
Ich kann mir einfach beim besten Willen nicht vorstellen, dass irgendein Ermittlerteam, was jetzt da dran sitzt, irgendwie in ein anderthalb Jahren sagt, so, jetzt lassen wir den ganzen Kram einfach.
Ich glaube, dass es immer wieder Leute geben wird, die versuchen, diese Ermittlungen weiterzutreiben.
Wir reden jetzt von einem Ereignis von vor über sechs Jahren, dass jetzt noch mal ein Grundstück durchgesucht wird.
Das hängt sehr sicher damit zusammen, dass irgendwo irgendwas ausgewertet worden ist.
Entweder mit neuen Methoden oder weil die Daten so groß waren, was auch immer.
Und plötzlich merkt man, hier haben wir ein Detail, das deutet darauf hin, dass es unter Umständen zu diesem Zeitraum das passiert sein könnte.
Deswegen schauen wir mal, wo wir bisher gar nicht dran gedacht haben, auf dieses Grundstück.
Und solche Hinweise ...
zusammenzuführen.
Da gibt es eine Vielzahl von Erkenntnissen darüber, dass zum Beispiel künstliche Intelligenz, dass zum Beispiel neue Aufsetzungsmethoden, neue Tipps aus den schon vorhandenen Daten generieren können.
Und deswegen glaube ich, wir werden diesen Fall irgendwann aufgeklärt sehen.
Und was ist da deine Meinung, was glaubst du?
Ich glaube, dass die Wahrscheinlichkeit relativ klein ist.
Ich glaube, wenn man bis jetzt nichts gefunden hat, ist die Wahrscheinlichkeit, dass man noch was finden wird, echt gering.
Aber ich kann mir vorstellen, dass früher oder später jemand in dieser Familie was sagt oder weiß, was man bis jetzt aus Sympathien, aus welchen Gründen auch immer nicht gesagt hat.
Ich glaube, dass das eine Sache ist, und da würde ich dir auch total recht geben.
Alle Menschen haben diesen Fall so sehr in Erinnerung.
Wenn irgendwann irgendjemand was rausrutscht, ist das sofort bei der Polizei, glaube ich.
Kann ich mir vorstellen, vielleicht ist es aber auch einfach in mir drin, irgendwas, wenn mir dieser Fall so nachgeht, der sich das wünscht, dass es irgendwann zu einer Aufklärung kommt für diese Eltern, weil ich schon glaube, dass der Schmerz noch mal ein anderer ist, wenn du nicht mal weißt, ob dein Kind noch lebt oder nicht.
Ich bin so gespannt, was ihr dazu sagt, Leute.
Ihr könnt uns wie immer gerne schreiben auf Campfire oder auf Insta.
Vielleicht habt ihr eine Theorie.
Das waren unsere Gedanken zu dem Fall um Rebecca Reusch.
Vielen Dank fürs Zuhören.
Wir hören uns nächste Woche wieder.
Macht's gut, passt auf euch auf.
Tschüss.
Ja, genau.
