
·S1 E233
Wie ehrlich muss man in Beziehungen über Geld sprechen?
Episode Transcript
How I Met My Mummy.
Der Finanzpsychologie-Podcast, damit du dich und dein Geld besser kennenlernst.
Mit Ingo Schröder und Lena Kronenberger.
Stell dir vor, du bist frisch verliebt, schwanger und erfährst plötzlich, dein Partner ist hoch verschuldet.
Genau an diesem Punkt standen Andrea und Walter.
Die beiden sind heute zu Gast bei uns im Podcast, erzählen uns ihre Geldgeschichte und ihre Lebensgeschichte.
Und damals, als das passiert ist, als Andrea rausgefunden hat, Walter hat ganz schön viele Schulden, ist sie nicht weggelaufen.
Die beiden haben gesagt, sie gehen da gemeinsam durch.
Heute führen sie die Fette Kuh.
Das ist ein Kultbürgerladen in Köln.
Aber der Weg dorthin war alles andere als gerade.
Es gab eine Privatinsolvenz, einen toxischen Geschäftspartner, viele schlaflose Nächte.
In dieser Folge sprechen wir über all das und auch darüber, wie viel Freiheit steckt eigentlich in Selbstständigkeit und wie ehrlich sollte man in Beziehungen über Geld sprechen.
Schön, dass ihr da seid, Andrea und Walter.
Hallo.
Hallo.
Hallo.
nimm uns mit zu diesem Moment.
Du warst schwanger.
Ihr erkanntet euch fünf Monate und plötzlich erfährst du, Walter hat doch nicht alles von Anfang an erzählt.
Was war also dein erster Impuls?
Ja, also ich war auch erst mal noch ein bisschen schwanger.
Hallo Ingo!
Hallo!
ich das erfahren habe.
eigentlich hat sich das so entblättert.
war jetzt gar nicht so dramatisch wie es dargestellt hat.
Es war nicht so, es tauchten immer mehr Fakten auf, in Form von Briefen, uns erreichten, die ich nicht einordnen konnte.
Und dann war halt irgendwann klar, okay, da sind Probleme, die die der Walter nicht mit mir besprechen wollte, konnte.
Dann haben wir uns hingesetzt und uns das alles angeschaut.
Dann hat er mir das erzählt.
Ja, aber zu meiner Verteidigung, man glädert auch nicht nach fünf Monaten Beziehung.
Natürlich, als du dann schwanger wurdest, war er dann der Zeitpunkt gekommen, du erklärst ja nicht jedem direkt deine finanzielle Situation.
So, das ist mal drei...
Nee.
Ne, vor allem weil es bei uns auch tatsächlich so war.
Wir haben uns kennengelernt und das war echt verrückt, dass es von Anfang an, von der ersten Sekunde, gab es nicht das Thema Geld.
Wenn wir zum Beispiel essen gegangen sind, dann hat derjenige bezahlt, der gerade Geld hatte.
Das war vollkommen fraglos.
Also ich kenne Paare, keine Ahnung, die getrennte Rechnung.
die alles aufschreiben, die dann alles aufrechnen.
Oder heute bezahlst du, morgen bezahle ich.
Das war ein ...
Aber auch vom Kennenlernen an, war null Thema.
Das war wirklich verrückt.
Aber mal ganz kurz, darauf zurückzukommen, Walter, du hast gerade gesagt, man blättert ja nicht am Anfang direkt seine ganzen Finanzen aus und Geld.
Warum denn nicht?
Ausseitsbuch führen oder?
Ja warum?
Warum?
Warum nicht warum?
Ich denke mal, nee, weil das ist für mich in der Situation war das kein Thema und das über das jetzt gerade gesprochen werden musste, sondern wir waren verliebt, wir haben eine super Zeit zusammen gehabt, wir waren total eigentlich sorglos und frei.
und das, nee, das hätte ich vielleicht damit ja auch zerstört oder oder oder.
war bestimmt eine unterschwellige Angst für sowas da.
Aber das kommt ja auch von was anderem, dass Geld für mich ja nie so eine extreme Bedeutung hatte.
ne?
Und weiß ich, wie lange ich mit ihr zusammenbleibe oder nicht, das war so.
Aber nach fünf Monaten war das nicht Aber das ist ja ganz spannend eigentlich, Wie lange sind jetzt so lang?
20 Jahre, muss man dazu einordnen.
Jetzt gerade erst geheiratet.
Jetzt eine wahnsinnige Liebesgeschichte.
Und gerade sind schon so viele Punkte aufgekommen, die wir gerne reden, weil du das gerade schon angesprochen hast.
bleibe ich mal kurz dabei.
So Geld hatte für dich nicht so die Bedeutung.
Im Endeffekt war Geld auch immer da, oder?
Bis zu diesem Schuldenberg.
Da haben wir aufgewachsen, dass das nie ein Thema war.
Es wurde jetzt nicht übermäßig.
Aber wir haben alles bekommen, wir alles gehabt.
haben im Ausland gelebt, wir schon unter sehr, sehr feudalen Umständen gewohnt als Kinder.
Mir wurde nie beigebracht, Geld umzugehen.
Ich habe nie gelernt, was ist ein Bankkonto, bis ich zu Hause ausgezogen bin mit 16 oder 17.
Ich hatte keine Ahnung von gar nichts.
Und ich hatte keine Ahnung davon, was es heißt, wie viel ich arbeiten was ich arbeiten mir einen Fahrrad zu kaufen.
Das war für mich alles völlig...
Das war eine Blase.
Das war mich total egal.
Total egal.
Genau.
Und das habe ich auch als Kind nie hinterfragt.
immer da war.
Und dann mit 18 zu Hause rausgezogen und dann bin ich die ersten Male so richtig schön aufs Gesicht gefallen.
Jetzt ist es ja ganz spannend.
Ich weiß ja, dass zum Teil ihr unseren Podcast auch hört und vielleicht teilweise auch diese Übersetzung kennt.
Aber wir haben ja immer diese Übersetzung Geld gleich ich.
Und das würde ja in dem Moment bedeuten.
Geld war mir immer egal.
Ich war mir immer egal, was ja nicht zwangsweise nicht negativ sein muss.
Kann ja auch sein, dass man anderen das andere einem wichtiger sind als man sich selbst.
So könnte jetzt Übersetzung sein.
Und ich war auch immer genug da.
Als ich jung war, ich 18 war, war ich immer genug da.
Und als ich dann ausgezogen bin, ich gemerkt, es ist doch nicht so.
Jetzt einfach nur mal, das heißt jetzt nicht, dass die Überleitung stimmt.
Aber kannst du damit was anfangen?
Da kann ich auf jeden Fall was anfangen.
Inwiefern?
Kannst uns mal mitnehmen so ein bisschen?
Weil wir erleben es häufig, dass wir das, wenn wir so über Geschichten reden oder diese Beretzung bringen, sagen ja, was hat das denn da?
Deswegen bin ich gerade so neugierig an der Stelle.
Ja, ich glaube, das war bei mir auch so diese Kombination aus dieser extremen Sorglosigkeit oder Sorgenfreiheit, die ich da hatte, mit der Art und Weise, wie ich als Kind war.
Halt, ne?
ADHS zum Feinsten, Vollgas immer im Mittelpunkt, immer Juhu, Juhu, Juhu, Juhu, Juhu.
Und bin mich immer, und das hat sich dann in meinem Erwachsenenalter ja auch mitgezogen, dass ich mich immer selber auch übergangen bin.
Dass ich selber nicht ...
auf mich geachtet habe, sondern vielmehr das, was drumherum war.
So, und daher könnte das schon irgendwie eine Verbindung haben.
Wie war das bei dir, Andrea?
Wie bist du da aufgewachsen in dem Bezug?
Also ich war immer gut versorgt.
Wir sind ja emigriert.
Ich bin ja in Rumänien geboren und da waren meine Eltern auf jeden Fall privilegiert.
Mein Vater ist als politischer Flüchtling quasi.
gegangen oder abgehauen mit uns, mit seiner ganzen Familie.
Und in Rumänien ging es uns sehr gut.
Dann kamen wir erst mal hier an und da war es natürlich alles ein bisschen schwieriger, beide meine Eltern, nee, nicht wirklich, ganz kurz nur, beide meine Eltern ihren Beruf nicht mehr ausüben konnten.
Mein Vater war Volkswirt und hat für die Regierung gearbeitet und meine Mutter war Rechtsanwältin.
Dann haben die erst mal irgendwie klarkommen müssen, haben verschiedene Dinge ausprobiert.
dann später hat mein Vater, dann ist meine Mutter verstorben und dann hat mein Vater in eine Familie geheiratet, die sehr wohlhabend waren.
Also auch, wie man so schön sagt, altes Geld.
Und da ging es wirklich, da wurde nicht viel über Geld gesprochen, das war da.
Und andere Dinge wie Bildung waren halt viel, wichtiger.
Wir wurden eher eigentlich bewusst kurz gehalten.
Also wir haben immer viel später die Sache gekriegt.
Also bis ich mal einen Walkman hatte oder die Hose mit den weißen Streifen oder mit dem ganzen Scheiß.
Es dauerte bei uns einfach länger.
Also das waren erzieherische Maßnahmen.
obwohl wir auch luxuriös gelebt haben, aber wir sind schon sparsam erzogen worden.
Also das war schon anders.
Und wobei mein Vater hat mich sein Leben lang auch immer unterstützt.
Also der war da ein bisschen anders, ich bin auch auf jeden Fall wohlhabend groß geworden.
Aber auf jeden Fall mit einem anderen Umgang damit.
Und ich bin auch heute für sparsamer.
Das heißt, noch mal zur Situation zurückzukommen damals, Andrea konnte auch die Briefe finden von dir, weil du sie nicht geöffnet hast?
inwiefern?
kam es dann dazu, dass rauskam, dass du einen Riesen Schuldenberg hattest, obwohl du aus dieser wohlhabenden Familie kamst.
Ja.
nehmen.
Die ganzen Lebensunschende, die dazu geführt haben, dass das so war, das war ja auch alles äußerst abenteuerlich, das hat man auch nicht so in die Welt hinausgesagt.
Wie war denn so der Moment, als man das für dich, Andrea, als man das rausgefunden hat?
Ist es dann in dem Moment, ja, wie kann man sich das vorstellen?
man die Person dann nochmal neu kennen?
Was war dein erster Gedanke, als du das gesehen hast?
Also, das war schon echt auch frustrierend.
Aber ich bin ja auch eher so...
Also, ich lieb den ja und ich hab den ja damals auch schon sehr geliebt.
Und dann war das so eigentlich eher...
die Frage, wie geht man jetzt damit und wie kriegen wir das jetzt irgendwie aus der Welt?
Das war eigentlich so direkt.
Ich habe nie darüber nachgedacht, jetzt zu gehen, weil das ein Problem ist.
Klar war das ein Problem.
Wir hatten auch wirklich große finanzielle Schwierigkeiten, aber das wäre niemals ein Grund für mich gewesen, zu sagen, ich habe keinen Bock mehr.
Also es war natürlich frustrierend, ja klar.
Dann habe ich mir Gedanken gemacht, wir haben uns gemeinsam Gedanken gemacht und dann haben wir Lösungen gesucht dafür.
Ich habe mich darum gekümmert.
Ich bin einmal lochen gegangen, ⁓ irgendwie die Brötchen rein zu holen und André hat mir einen Rücken freigegeben.
Absolut.
Ich hab ein bisschen Tetris gespielt.
Inwiefern?
Ja, so Geldtätres.
Sachen von A nach B schieben, zu gucken, wen muss ich zuerst wann, wie, wo bezahlen, damit der Kuckuck nicht klingelt.
Ja.
Aber es ist ja eigentlich ganz spannend, weil wir haben halt häufig auch diese Projektionen auf Geld.
Ich bin mir sicher, dass der eine oder andere zuhört.
Vielleicht können das uns auch mal schreiben und sagen, boah, ob ich das so durchgezogen hätte mit der Beziehung.
Also wenn die...
Ich glaube, hängt auch mit Projektion selbst auf das Geld zusammen.
Weil ich glaube, ist ja eine Reduktion, die wir, also wir sagen bei uns im Podcast immer, du bist etwas mit und ohne Geld.
Also ihr habt Liebe mit und ohne Geld.
In dem Fall weiß ich, ich habe Liebe mit, ohne Geld und mit Schulden.
Also noch mal in die andere Richtung.
Und wenn man die Projektion hat, dass das irgendwo, dass das mit Geld auch Ehrlichkeit zusammenhängt, Treue, Vertrauen und auf einmal wird das ins Negative gezogen, dann könnten aus diesen unbewussten Projektionen in dem Moment logischerweise natürlich auch Trennung entstehen.
Und das ist ja auch irgendwo das Schöne.
Ja, aber ich glaube, dass die Andrea und ich von Anfang an so ein gewisses Urvertrauen und ein Vertrauen ineinander hatten.
Also das war wirklich enorm eigentlich.
Das war Ja natürlich, du hast in mich vertraut, dass die Power oder die Fähigkeiten da sind, ⁓ aus der Scheiße irgendwie auszudrücken und auch zu wissen, dass ich alles dafür tun werde.
Ja, wobei das war schon krass.
dass ich wirklich einen Finger ziehe und Gas gebe, irgendwie die Kohle ran zu schaffen.
Ja und ich glaube du warst auch total erleichtert in dem Augenblick, erstens, also soweit ich mich erinnere, war das wirklich so eine Erleichterung.
Erst mal überhaupt mal jemandem zu sagen, weil ich glaube es wusste wirklich keiner, so richtig und dann auch dafür nicht schrecklich verurteilt zu werden und dann auch noch irgendwie dafür irgendwie eine Lösung zu finden.
Das war eine Riesenwicht.
Weil sonst baut sich das ja unendlich auf.
Das waren ja radikale Schritte.
So eine Insolvenz ist ja schon auch eine krasse Sache.
Du bist in die Privatinsolvenz gegangen.
Aber alles in allem war es, glaube ich, dich eine große Erleichterung.
Es war eine riesengroße Erleichterung.
Es hat mir mehr ermöglicht und hat mich freier fühlen lassen als zuvor.
Ich hatte kein Bankkonto davor.
Ich war nicht geschäftsfähig.
habe gar nichts.
Da war alles nur Cash.
Ich habe mein Gehalt Cash auszeigen lassen.
Meine Miete habe ich Cash bezahlt.
So ging das eben.
Klingt auch toll.
Und habe ich mich aber auch minderwertig gefühlt.
Das war ja auch so, weil man nicht an Teil des normalen Prozedere teilnehmen kann oder darf.
Und man kann nicht darüber reden.
Das ist ja auch so.
Das finde ich ja bis heute.
ich finde es auch...
Und da jetzt wo du das sagst Ingo, das ist natürlich auch interessant, wenn ich über meine Prägung nachdenke, dann ist es tatsächlich ja auch dieses nicht über Geld reden.
Das habe ich bis heute.
Das fällt mir bis heute Aber ihr seid hier im Podcast.
Ja gesagt.
Sie im Podcast und reden oft mit uns gerade über Geld.
Ja, also damals habt ihr angefangen als Paar darüber zu sprechen.
Wie war das denn?
Seit ihr zu euren Ursprungsfamilien zurückgegangen habt, erzählt, was passiert ist, dass es da den Schuldenberg gibt, dass es die Privatinsolvenz gibt?
wie lief das ab und habt ihr noch mal Unterstützung bekommen, finanzielle Unterstützung von euren Familien?
Also meine Eltern lebten zu dem Zeitpunkt beide nicht mehr.
Und von daher gab es niemanden, zu dem ich hätte gehen können.
Und wir haben in dieser Zeit, als es uns so finanziell schlecht ging, wir meinen, haben viel Unterstützung bekommen, muss man sagen.
Da war, egal was es ging, war schnell was auf dem Konto von Andrea.
Du hattest ja keins.
Ja, was ja aber auch wiederum zeigt, in doppelter Hinsicht, wie solche Krisensituationen mit Geld auch zur Stärkung von Beziehungen führen könnten.
Man denkt ja am Anfang, wie du es auch gesagt hast, ich bin schwach, bin unfrei, ich bin in einer totalen krassen Situation.
Man setzt gegebenenfalls Beziehungen aufs Spiel, verheimlicht es noch.
und denkt, wenn ich damit jetzt rauskomme, was passiert dann?
Und dann entstehen quasi so Zacken.
Und das Lustige ist, wenn man es dann rausreißt und merkt, es gibt Personen, die sich an diesen Zacken ransetzen und die Beziehung noch intensiver werden kann an der Stelle.
Eure persönliche Beziehung, anscheinend mit den Eltern, die trotzdem unterstützt haben, trotzdem sie das wussten.
Das finde ich immer sehr spannend daraus.
Und ihr habt ja noch mehr daraus gemacht.
Ihr habt ja in der Privatinservanz sogar noch gegründet.
Mit einem kleinen Kind zu Hause.
Tochter war flü.
Und dann habt ihr die fette Kuh, das Burger Restaurant in Köln eröffnet.
Mit welcher Vision, mit welcher Hoffnung habt ihr das gemacht mitten in der Privatinservanz?
Da schneller rauszukommen, überhaupt selbstständig zu sein.
Wir hatten uns schon länger überlegt.
Ja.
uns selbstständig zu machen mit einem Gastronomiekonzept.
Und hatten so die eine oder andere Idee.
Und der Walther hatte auch schon länger mal die Idee, Burger auf einem anderen Level zu machen als McDonalds.
Und dann kam ein Bekannter die Ecke, der so eine ähnliche Vision hatte.
Und dann haben Walter und der Mensch sich zusammengetan.
Die Motivation dahinter war aber auch die zum Beispiel, dass wir ja auch als Familie und ich als den Beruf, den ich mache als Angestellter natürlich finanziell schwierig gewesen wären, weil die Gehälter natürlich nicht so hoch und oder du gehst irgendwo arbeiten.
Als Koch oder was war dein Aber arbeite es halt dann 14, 15, 16 Stunden jeden Tag, irgendwo ein bisschen Gehalt zu bekommen oder ansehen, damit du einen Gehalt bekommst oder wie auch immer.
Und das wollten wir natürlich auch nicht und ich auch nicht.
Das hatte ich die ganzen, das hatte ich schon 15 Jahre davor schon gemacht, krumm und bucklig für wirklich so paar Mark 50 geackert.
Und da war natürlich dann auch die Motivation.
Geld zu machen für die Familie, dass wir einfach da besser klarkommen und auch freier sind in unseren Handlungen, freier sind und nicht weisungsgebundenes zu sein.
Das waren so unsere Motivationen dahinter.
ging aber nicht, dass du dich selbstständig machst, oder?
Du warst in Privatinsolvenz.
weiß nicht, du bist da schon mal.
Hattest du inzwischen ein Konto?
Wie habt ihr es gedrext, ⁓ Ich das natürlich nur im Plus geführt werden durfte.
Ich musste ja andauernd Nachweise nachbringen, dass alles hier sauber ist und das wurde immer wieder überprüft und ich habe Schreiben von Hand bekommen und da musste man immer sehr sehr schnell alles antworten, einfach um sauber zu bleiben.
So und das haben wir dann einfach durchgezogen.
Ich bin heute noch bei Andrea angestellt.
Das haben wir irgendwie nie geändert.
Andrea, hast dann, also dein Name steht.
Genau, Andrea hat im Endeffekt habe damals mit dem Partner das Unternehmen gegründet, aber da war ich überhaupt nicht wirklich involviert.
Ich habe da ab und zu in meiner Kasse gestanden und hatte noch einen anderen Job und habe mich unser Kind gekümmert.
Dass ich so involviert war oder das Unternehmen quasi dann übernommen habe, das kam erst, als wir uns von dem Partner getrennt haben, von unserem ehemaligen Geschäftspartner.
und dann haben sie auch geäußert.
Das klingt jetzt sehr nüchtern.
Ingo, ich sehe keine Regung bei dir im Gesicht.
Klingt nicht so spannend.
Es war aber ganz schön turbulent, Zeit.
getrennt haben, das habt ihr in einem Satz abgehakt.
Ich weiß aber aus unserem Vorgespräch, da ist ganz schön viel böses Blut geflossen.
Wollt ihr uns da mal mit reinnehmen, was es bedeutet?
Ihr seid nicht die Einzigen auf der Welt, die sich gerne selbstständig machen möchten.
Ihr seid jetzt auch das lebende Beispiel.
Es gibt Fallen, vielleicht kann man auf die achten, vielleicht könnt ihr uns alle mitnehmen.
Was ist da passiert?
Was würdet ihr anders machen?
Und was war dann, als der Geschäftspartner weg vom Fenster war?
Also anders würde ich auf jeden Fall...
Also wir sind natürlich beide gebrannte Kinder, was Partnerschaften generell betrifft, Geschäftspartnerschaften.
Heute meinst du.
Und man kann sich auch nur bis zu einem bestimmten Grad absichern.
Das ist halt so.
Du kannst Verträge machen.
Ja.
Die waren auch viel zu lax bei uns, weil wir dachten, so Handschlag und man kennt sich und so.
Aber man weiß ja am Ende nie, wie Menschen sich entwickeln können und alles, die Verträge sind, sind zum Vertragen da.
Alles, du geregelt hast, musst du nicht besprechen.
Das ist heute meine Meinung.
Aber man konnte auch nicht absehen, wir kannten den Menschen ja gar nicht so gut eigentlich.
Aus dem näheren Umfeld.
...
mehr ⁓ ...
deren weiteren Umfeld.
den trotzdem nicht so gut und dann hat sich das einfach alles wirklich richtig übel entwickelt.
Der Walter hat super, super, super viel Verantwortung gehabt und mega viel gearbeitet und der andere Mensch hat sich eben anderen Sachen gewidmet, also aber nicht so sehr, also auf keinen Fall im gleichen Maße der Arbeit und dann ist das halt wirklich, wirklich, wurde es richtig böse.
Also es war wirklich Ja, wir müssen dazu sagen, das war ja auch alles eine psychologische Unterwanderung, die hier stattgefunden hat.
Ich hab mich hier unten kaputt gearbeitet.
Ich war jeden Tag 16, 17, 18 Stunden stand ich hier im Laden, hab geguckt, dass das Ding irgendwie läuft.
Die andere Seite hat nebenbei noch andere Jobs gemacht und dann haben sie in meiner Kasse gestanden und dann das Geld gezählt und so und im Range Rover vorgefahren gekommen.
Und das hat in der Mitte überhaupt nicht mehr gepasst.
Aber leider Gottes mit einer...
wirklich kalkulierten Absicht dahinter, mich im Endeffekt, mich selbst plätten zu lassen, sagen wir es mal so, mich kaputt arbeiten zu lassen und dann raus, dann raus, läuft doch, den können wir ja ersetzen.
Und das war sein Plan und das hat nicht ganz funktioniert, weil dann wir beide dann doch zu hartnäckig waren.
Und wie ging es dann weiter?
Es ging so weiter, dass er gesagt hat, wir trennen uns irgendwie und ich so, jo, das sehen wir ganz genau.
Das war der erste Gespräch zwischen ihm und mir.
Da war Andreas gar nicht dabei.
Wie gesagt, ich hab gar keine große Rolle gespielt.
Das war auch zwischen uns beiden, wenn ich mal so offen das sagen darf, war das auch schwierig.
Weil ich hab irgendwann auch gemerkt, dass das nicht gut läuft.
Das war ja das zweite Mal im Endeffekt, dass du mit Geld in was reingezogen wurdest, wo du gar nicht so viel drüber wusstest.
Ja.
Stimmt.
Ja, das stimmt.
Ich hatte auch versucht, da zu integrieren, aber das war nicht gewünscht.
Das war nicht gewünscht.
Dann wurde es aber total schwierig.
Dann haben wir uns auf eine wirklich ätzende Art Weise getrennt.
Das war ein Krieg.
Ich sagen, ich war am Ende, ich hatte mich echt kaputt malocht.
war mitten im Burnout, definitiv, also völlig am Ende.
Und dann war für uns beide eigentlich klar, wir wollen raus.
Wir wollen uns auszahlen lassen und dann schauen wir mal.
Das war eigentlich unsere Idee.
Und das Ganze für mich auch und für uns beide auch schon dann, nach so kurzer Zeit, schon so negativ behaftet war.
Das wollten wir dann alles gar nicht mehr.
Aber dann hat sich das alles in ganz andere Richtung entwickelt.
Weil wir uns nicht verarschen lassen wollten.
Ganz einfach, weil wir uns nicht für ein paar Mark 50 hätten abspeisen lassen wollen.
Das war seine Absicht.
Und dann haben wir gedacht, okay, jetzt zeigen wir Zähne.
Und dann haben wir gekämpft.
Und dann haben wir wirklich hart, hart, hart, teuer, lang und bitterböse gekleidet.
Ja.
Bis dann auf einmal sich alles gedreht hat.
Komplett.
Und jetzt...
Jetzt sind alle schon ganz gespannt und fragen sich, wie genau hat das geklappt?
Wahrscheinlich musstet ihr ihn ja auszahlen in irgendeiner Form.
Wie verlief das dann?
Also das war so, dass der uns auch wieder sehr kalkuliert ist.
ist ein ganz schlauer Mensch auch, muss man sagen.
Und der hat uns sehr kalkuliert zu einem unmöglichsten Zeitpunkt ein Angebot gemacht.
Wir hatten sehr wenig Zeit, sehr viel Geld zu besorgen.
Wie viel?
wie viel Geld ging es?
das an Weihnachten?
Wie viel muss unter ein Weihnachtsbaum liegen?
über die Weihnachtsfeiertage.
Ja, ziemlich großer sechsstelliger Betrag.
Ja, also das war ordentlich.
Das war schon...
Und dann hatten wir ein Datum Eine Woche Zeit hätte uns die Gänsegehege glaube ich, bis zum 6.
Januar oder sowas.
dann war eigentlich klar, also unter normalen Umständen hättest das gar nicht machen können, weil jede Bank und überhaupt alles, das wäre nicht gegangen.
Und dann hatte der Walter aber einen sehr guten alten Freund und ein Freund der Familie und guten alten Freund, dessen Vater auch Ja Gastronomie, nur Kerstlein.
sehr wohlhabend war.
Ein sehr, sehr weiser Mann, ein really oldschool Geschäftsmann, BWLer, also eigentlich Metzger, aber totaler Macher.
Und dann hat Herr Walder mit dem telefoniert und hat irgendwie gesagt, wir haben ein Problem.
Und dann er gesagt, ich habe kein Problem.
Nein, wir müssen dazu sagen, wir haben den Dieter als allererstes angerufen, ⁓ uns Anwälten zu informieren.
Und der Dieter hat uns die Anwälte empfohlen, die wir dann hatten.
Mit denen haben wir dann die ganze Zeit gearbeitet.
Dann ging es ja darum, die Verhandlung, weil wir natürlich unseren Preis...
erhöhen wollten oder durchboxen wollten.
Da hatten wir die Jungs ja auch schon.
Und dann eben und dann kam dieser Brief und wir beide saßen wirklich in unserer Küche zu Hause.
haben beide geweint.
Wir waren am Ende unserer Kräfte.
wussten nicht mehr nach links, nach rechts.
Wir waren fertig.
Wie sollen wir das machen?
Dieter angerufen.
Dieter hör mal hier so und so und so.
Alles scheiße.
Tschüss!
Probleme, Probleme, Probleme.
Und meinte der Dieter nur so, nee, ihr habt kein Problem.
Und dann so, ja doch, weil, das funktioniert ja alles so nicht wie über, so, nee, nee.
Morgen Konto nochmal hier direkt und ich schick euch morgen das Geld und dann zahlt das mit zurück, wenn ihr's wieder habt.
Ja, und dann hat er uns tatsächlich die Kohle überwiesen.
Und dann, ja das war krass.
Und dann haben wir, und dann hat der Walter, unserem ehemaligen Geschäftspartner, das quasi, der hat ihm gratuliert, glaube ich.
Aber am nächsten Tag war das wieder rum.
Ich hab das gerade über meinte.
Ja, wir sitzen hier oben im Büro, ist der Laden, bin morgens hier rein, war schon am Arbeiten, dann kam er und ich so, ey, hier, Wie dir?
Ja, hier, Schlüssel, EC-Karten, Kreditkarte, die Briefe sind unterwegs zur Bank, Autoschlüssel ab.
Er hat erwartet, dass sie es nicht bezahlen können und dass er das zu behalten kann.
Jetzt hat bisschen das Gesicht im Gleis, als das dann...
Ja, das war natürlich anders kalkuliert von ihm.
Und dann standen wir da und da der Walter das zu der Zeit auch noch nicht übernehmen konnte, ich hatte eine GBR mit den Menschen und da der Walter das damals noch nicht übernehmen konnte, habe ich das eben übernommen.
Und deswegen habe ich jetzt, die seit 30 Jahren Vegetarierin ist, einen Burgerladen.
Ja, wie das Leben so spielt.
Wie könnt ihr euch erklären, dass jemand einfach so nachgangt?
Ich hab jetzt bisschen Zeit, darüber zu reflektieren.
Wie könnt ihr euch erklären, dass jemand so was macht, einfach bei so einer Summe?
Also, wenn ich das von außen betrachte, das hatte ja mit mir gar nichts zu tun.
Ich kenn den ja gar nicht wirklich.
Also, das war ein ganz, ganz alter Freund vom Walter und seinen Papa.
Und im Nachhinein war das, glaub ich, wirklich eine...
Also erstens die Dimension der Menge, der Summe, hängt ja immer von dem ab, was man zur Verfügung hat.
Also ich glaube, dass das eben für manche Menschen weniger ist als für andere.
ich glaube, da war eine ganz tiefe Zuneigung und so ein familiäres Gefühl, dass der Junge irgendwie jetzt Hilfe braucht.
ich kann, der braucht.
So hat sich das angefühlt.
Das war wirklich so eine ganz tiefe Zuneigung und fast so was väterliches war das.
Der wollte einfach nicht, dass er Walter fahrscht wird.
Der wollte einfach nicht, dass es dem Walter schlecht geht.
wusste...
Ja und du bist ja auch...
Das muss man auch, weil man den Walter kennt, dann weiß man, dass der unglaublich hart arbeitet und arbeiten kann.
Du kannst auch mal ...
und wirklich alles, alles gibt irgendwie für seinen Job.
Und das wusste der natürlich auch, weil Walter auch schon für ihn gearbeitet hatte und der den eben auch schon super lange kannte.
Und ich glaube, das würde ich sagen, war eigentlich...
Und das Wort Freundschaft, da war auch wirklich viel Freundschaft und familiäres Gefühl dabei.
Ja, das war Hat sich eure Beziehung verändert danach?
Also Walter, hast du Dieter mit anderen Augen angeguckt, wenn ihr euch begegnet seid oder dem Sohn?
von Dieter?
Nee, nicht wirklich.
Also klar war das am Anfang natürlich die riesengroße Dankbarkeit und Ungläubigkeit auch, aber am Ende ehrlich gesagt war das dann wieder ganz normal.
Also es war jetzt nicht diese Super Ehrfurcht oder so.
Nee, war und das war alles so problemlos auch.
war alles so easy going.
Ja, wir haben das Geld dann natürlich auch von der Bank bekommen und haben dem das auch relativ schnell wiedergeben.
Wir haben dann einen ganz normalen Kredit beantragt, dann seine Zeit gebraucht hat.
Und das war ja auch sein Ding.
Ja, dann geht er zur Bank und wenn er dann den Kredit kriegt, dann schickt er mir das Geld wieder.
Und so ist es gelaufen.
Ihr habt jetzt schon von wahnsinnigen Wendungen erzählt in eurem Leben, in eurem Job und gerade auch erzählt, wie es ist, Geld anzunehmen, das quasi der Himmel geschickt hat sozusagen, so hat sich es für mich angefühlt.
Es gibt noch eine weitere Geschichte, die so ähnlich ist und die hat mit jemandem, den wir alle kennen, selbst alle Hörerinnen und Hörer, die gerade zuhören, kennen ihn.
Unser liebstes Kapitalistenspeinchen Ingo.
Du spielst irgendwie auch da eine große Runde.
Keine Sorge, diese Folge ist noch nicht am Ende.
Nächste Woche am Money Monday geht es weiter mit Teil 2.
Hör unbedingt wieder rein.
Danke, dass du zugehört hast.
Wenn dir diese Folge gefallen hat, schick sie doch einer Freundin oder einem Freund.
Kommentiere und bewerte diesen Podcast.
All das würde uns wahnsinnig freuen.
Schau auch bei MyWerk Finanzpartner vorbei, Podcastpartner.
Und schalte unbedingt nächste Woche wieder ein.
AmaniMande.
Bis dahin.