Navigated to Brix Schaumburg: Was bedeutet Trans-Männlichkeit? - Transcript

Brix Schaumburg: Was bedeutet Trans-Männlichkeit?

Episode Transcript

Bis jetzt ein Mann oder was?

Ich wurde oft so gefragt.

Dann hab ich's ganz weit von mir weggeschoben.

Nein, natürlich nicht.

Bin doch normal.

Ich bin doch hier, will doch keine ...

Bis jetzt wird's was anderes sein.

Ich glaub, es geht alles in diesem Bereich so.

Man macht das extra, damit man irgendwie auffällt.

Und das war natürlich ...

Ich wollte nie auffallen.

Hallo zusammen.

Mein Name ist Sebastian Tegges und ihr hört oder schaut Männerwein heimlich.

Schön, dass ihr wer dabei seid.

Ich bin als Mann groß geworden und meine Männlichkeit wurde nie grundsätzlich in Frage gestellt.

Ich habe mich vor allem in meiner Jugend zwar oft nicht männlich gefühlt, aber ich musste meine Männlichkeit nie beweisen.

Zumindest stand ihre Existenz an sich nie zur Debatte.

Das ist ein Privileg, ein großes sogar, aber es ist auch eine Art Blindheit.

Denn so musste ich auch nie darüber nachdenken, was das überhaupt heißt, ein Mann zu sein.

Ich war es halt einfach.

Ein weißer Zistmann musste halt sehr wenig darüber nachdenken.

Und vor allem musste ich mir auch nie darüber Gedanken machen, wie hart manche Menschen dafür kämpfen müssen, ihre Identität leben zu dürfen.

Mein heutiger Gast hat genau damit Erfahrungen gemacht und ich bin sehr gespannt, wie er auf diese Schubladen blickt.

Schubladen, die behaupten, uns erzählen zu können, was normal ist und was nicht.

Er ist Schauspieler, Vater, Autor, Redner, Aktivist und ist mit dem Fahrrad quer durchs Land gefahren, um Sichtbarkeit für queere Lebensrealitäten zu schaffen und Lokaldeprojekte zu unterstützen.

Herzlich willkommen bei Männerwein heimlich, Brick Schaumburg.

Ja gut, Sonne scheint.

Schön, dass du da bist.

Ja, von der Sonne kriegen wir hier leider nicht so viel mit.

Das tut mir leid.

Aber du bist in den Fahrrad gekommen.

Richtig.

Über deinen Fahrrad reden wir später noch.

Ich habe länger überlegt, ob ich dich jetzt hier als Transmann vorstelle.

Und dann habe ich überlegt, okay, das spielt ja eigentlich für das, was wir hier besprechen, keine wesentliche Rolle.

Und zu dem habe ich auch überlegt, ob ich mich das überhaupt traue, weil ich habe, ehrlich gesagt, schon relativ große Unsicherheit, was die ganze Thematik betrifft.

Und das passiert ja wahrscheinlich relativ häufig, dass du auf Menschen triffst, die auf dem Terrain nicht besonders sicher sind, um das mal so milder auszudrücken.

Wie gehst du damit um?

Ja, aber ich glaube, Dinge noch nicht zu wissen, das ist menschlich.

Fehler zu machen ist auch menschlich.

Ich glaube, wir haben große Angst davor, Fehler zu machen.

Aber gerne lad ich dich ein, heute in unser Wohnzimmer hier, damit wir Dinge besprechen und die nicht nur vielleicht dich ein Schrittchen weiterbringen, sondern natürlich auch Menschen, die uns zuhören.

Ich finde das ganz, ganz wichtig.

Wenn ich irgendwo angekündigt werde, dann wird immer gesagt, ich baue gerne Brücken.

Ja.

Tue ich sehr, sehr gerne.

Und ich nenne immer dabei meine Mama.

Aber damit meine ich eine ganz große breite Masse an Menschen, die sich nicht trauen Fehler zu machen, weil man schnell verurteilt wird.

Und wenn die Scholosien einmal dicht sind, ist es schwer daran zu kommen, weil ich glaube, dass Social Media gerade schon sehr schnell ist und sehr weit.

Und wenn man nicht hinterhergekommen ist, man aufgibt.

Und ich glaube, das möchte ich vermeiden, diese Gap dazwischen.

Von den Menschen, die schon sehr weit sind und die noch gerne wollen, aber glauben sie, sie wurden schon vergessen.

Du sprichst Social Media an, das finde ich interessant.

Sagst du es sehr schnell und sehr weit, was so Themen betrifft in der Aufklärung.

Aber auf der anderen Seite, die Kehrseite ist ja, wenn man bei Social Media Fehler macht, dann wird das ja relativ selten verziehen.

Ich glaube einfach, dass es sehr schnell ist im Sinne von auch verurteilen.

Und es besteht eine Barrierefreiheit, ein Hass und Hetze.

Und die ist nicht cool.

Natürlich und deswegen bin ich lieber noch im echten Leben und möchte einfach dafür sorgen, dass wir heute alles aufklären und da besprechen, was du gerne empfissen möchtest.

Aber kannst du es nachvollziehen, dass ich da ein bisschen Schiss hab?

Ja klar, aber hab ich auch vor allen Themen, von denen ich keine Ahnung hab.

Zum Beispiel?

Viel politisches und ich...

Trans ist ein Thema über das Redich, weil es mich betrifft, um weil ich es erlebe und erlebt habe.

Aber zum Beispiel möchte ich immer noch viel mehr wissen, was Rassismus angeht oder Ableismus.

Ich möchte auch weniger Fehler machen.

Aber wir sind groß geworden, wie wir groß geworden sind.

Und deswegen müssen wir, glaube ich, aktiv uns damit beschäftigen, uns weiterzubilden.

Wie bist du denn groß geworden?

Ja, ich bin viel umgezogen.

Aber vor allen Dingen, am längsten hab ich gewohnt an der holländischen Grenze in einem Wallfahrtsort, der sehr weiß ist immer noch und sehr christlich.

Gar nicht so unweit von Düsseldorf da wahrscheinlich, oder?

Weil ich bin als Kind auch immer nach Holland gefahren in Urlaub, so diese Niederrheines ist, oder?

Genau, wir sind einfach eine Stunde nach links von Düsseldorf, quasi.

Nach Krefeld.

Ja, also so Fenlo, Nein, wir sind immer gefahren, um einzukaufen.

Ja, siehst du, dann bist du, haben wir uns eigentlich schon aufgesehen bestimmt im Leben.

Bestimmte Sachen halt einkaufen.

Ja.

Das haben wir da gemacht und danach hat man sich in den Zug gesetzt.

Streusel.

Und dann hat man sich mit den Streuseln in den Zug gesetzt und hatte ganz viel Angst, dass die Polizei kommt und die Streusel konfiziert, weil man die so billig eingekauft hat.

Das geht nicht.

Wie bist du aufgewachsen?

in Kevilla?

Pass auf, die schönste Geschichte war noch nicht Kevilla.

Es war in Borken, aber ich war zwei Jahre...

Warte die Ecke, ne?

Das ist dann wieder Münsterland, aber ich war zwei Jahre in Folge Schützenkönig, mit Vier und mit Fünf.

Wie, das?

Und mit Vier und Fünf?

gibt's das schon?

Ja.

Aber nicht mit einer Knache, sondern was ...

Nee, wir haben so Spiele gespielt.

Ich glaube, ein Eimer hing an einem Gummiband und man musste Steine reinwerfen, bei dem der einmal zu Boden fällt, hat gewonnen.

So, dann war ich Schützenkönig und ich hatte eine Schützenkönigin.

Natürlich ist die Geschichte noch schöner.

wenn man eben weiß ich bin fünfundreißig.

Dreiundzwanzig Jahre lang war ich nicht Bricks.

Also ich bin weiblich sozialisiert groß geworden, aber ich war Schützenkönig mit vierundfünf.

Ganz selbstverständlich.

Es gibt Fotos davon und ich habe nach meiner Aussage die allerschönste Schützenkönigin in meinen Armen und es war ganz selbstverständlich.

Die ganze Straße, alle Eltern, alle Menschen haben selbstverständlich mich als Schützenkönig gesehen und das jetzt mit dem Wissen was du hast.

Und ich glaube, es ist eine unfassbar schöne Geschichte und bringt mich wieder dazu.

Kinder wieder mit den, oder habe ich immer, aber Kinder wissen eigentlich ganz genau, was sie wollen und haben eine wahnsinnig tolle Vorstellungskraft von allen Dingen.

Aber für mich, ich wusste mit drei, wer ich bin, war nur schwierig zu kommunizieren, weil ich keine Worte dafür hatte.

Aber ich war der Schützenkönig Elvis Frank Sinatra.

Ich bin als alles aufgetreten, was eben männlich war, aber ganz selbstverständlich und ich fand, dass ein schönes, ich finde es immer noch ein schönes Bild, weil ich durfte machen.

Später wurde es schwierig.

Später haben die Eltern und die anderen Menschen mich in Frage gestellt, aber da zu dem Zeitpunkt nicht.

Und das ist so vor aus meiner Kindheit, glaube ich, das schönste Bild.

Aber das ist ja, also hätte ich jetzt auch anders vermutet, in so einem Dorf aufzuwachsen und dann...

In so jungen Jahren, da hätte ich jetzt eher als Reaktion erwartet, bist du sicher, dass du Schützenkönig bist?

Dann hätte ich gesagt, aber hallo.

Ja.

Also so war ich als Kind und dann habe ich immer alle zwei Jahre mich sehr doll angepasst.

Also ich hatte als Schützenkönig da, ich sehe genauso aus wie jetzt, wirklich wie geklont.

Und dann zwei Jahre später habe ich wieder lange Haare und längere Haare, habe wieder was anderes angezogen und dann habe ich mich wieder schleichend.

zu Frank Sinatra entwickelt.

Wieso alle zwei Jahre, weil du so umgezogen bist?

Ich hab mich wieder angepasst.

Wir sind auch umgezogen, aber der nächste große Umzug war erst mit sieben.

Ist auch eine sehr schöne, aber nicht so schöne Geschichte.

Neue Schule, Keveller.

Ich saß auf dem Schulhof, so eine Abtrennhose, kennst du die noch, die man kürzer machen konnte?

Weißes T-Shirt, ne Capy-Falch rum, saß auf dem Boden und so ne Truppe, Mädelsstand um mich rumfand, mich schon mega cool, dachten so, ah cool, neuer kleiner Junge, in unsere Klasse, und dann wurde ich vorgestellt, da war ich nicht mehr cool.

Also ich war immer so, ich entsprach einen Bild, und die Realität ist wie so ein, hat immer hart reingehauen.

Und dann hab ich auch wieder gedacht, gut.

dann gebe ich mich wieder meinem Schicksal hin und pass mich an, wie man halt auszusehen hat.

Hast du das aktiv so reflektiert als Kind?

Ja.

Krass.

Und für mich war das größte und das schönste Gefühl zum Friseur zu gehen und da zu sitzen und wieder so auszusehen, wie ich in meinem Kopf aus sah.

Und dann habe ich mich am nächsten Tag aber nicht mehr in die Schule getraut, weil es natürlich wirklich ...

Die Sprüche sind heute noch da.

Also wirst du auch kennen, aber Jungs haben keine langen Haare.

Wir haben immer noch ein Nagelag-Problem.

Wir befinden uns eigentlich als immer noch, als wäre ich in ...

...

und das ist schon ...

...

eigentlich krass, weil ...

...

ich liebe so ...

...

ich liebe mit Spiegelbildern und mit Sinnbildern zu spielen.

Wenn ich zum Beispiel irgendwo sprechen darf ...

...

und mir so eine Truppe Männer in so einer Firma zuhört, die dann irgendwie so sagen, ...

...

ja, aber Nagelag ist eben halt auch nicht männlich ...

...

oder noch ein anderes Worling benutzen, was Nagelag sonst noch sein könnte.

Dann frage ich die immer so ganz ehrlich so, wer war denn euer männlichstes Vorbild damals in den Siebzigern?

Und wenn wir dann so bei Motley Crew oder so ankommen, das sind alles richtig geile Typen, mit Nagelack, hohen Schuhen, engen Hosen, Crop-Tops und langen Haaren, dann denk ich so, und Jürgen merkst du selber, ne?

Ein richtig geiler Mann.

Und dann lachen alle.

Und das finde ich toll, weil sie sich ganz doll auf dem Schlipsgetreten fühlen oder denken, au shit.

Und ich glaub, so Bilder.

sind total wichtig, auch ein bisschen.

Also, ich hab eine Ernsthaftigkeit da drin, wenn ich mit denen rede.

Aber manchmal braucht es auch Humor, um zu den Menschen zu kommen, die einfach schon dicht, da sind wir wieder bei dem Thema, die schon dicht gemacht haben für manche Themen.

Weil was ist schlimm an vielen Dingen?

Meistens weniger, als sie sich aufgebaut haben im Kopf, ne?

Also, es ist etwas, wovor die Angst haben.

Ich glaube, ähm ...

Gestern unfassbar geile These gehört von so einem jungen, jüngeren Mädchen, die einfach gesagt haben, viele Menschen, die Angst haben davor, also es war auf Englisch, deswegen ging es um gay, also die meint aber definitiv lesbisch-schul, viele Menschen, die Angst haben davor, gay zu sein, denken, das ist eine Entscheidung, dass sie nicht mehr straight sein könnten.

Also das war nicht so ein geiler Satz, weil ich dachte so, oh ja, weil wovor soll man sonst Angst haben?

Wenn du...

Das beschreibst, wie du dich als Kind immer wieder angepasst hast.

Und dann bist du zum Versöhrer gegangen und hast dann aber irgendwie Angst in die Schule.

Wie sind denn deine Eltern damit umgegangen?

Mega.

Also, wir hatten alle keine Wörter dafür.

Ich weiß nicht, wann dir das Wort ...

Damals war es ja ...

Das war ja eine Reise.

Das war ja erst der Begriff Transsexuell.

Der wurde ja dann irgendwann an Akta gelegt.

Jetzt ist es ...

Transgender ist immer noch im englischsprachigen Raum ziemlich groß.

Wir sind jetzt hier eher schon beim Adjektiv-Trans als kleines beiläufiges Wort.

Schön.

Aber früher kannte ich, also ich kannte die Worte nicht.

Man hat es zum ersten Mal gehört.

Also bestimmt nicht als Kind.

Und meine Eltern haben mich einfach machen lassen.

Genauso wie ich heute mein Kind machen lasse.

Und dann fühlt man sich eh schon wieder so sehr ertappt.

Weil jetzt als Eltern denkt man auch so, wow, ja.

Unsere Kinder haben Vorstellungskraft, Ideen und für Kinder kann alles selbstverständlich sein, wenn man es ihnen, naja, einmal erklärt hat oder wenn sie es selber spielen, wie immer.

Und warum fühlst du dich ertappt?

Ja, wie ich jetzt immer mehr merke, dass ich zwei, es hat zwei Seiten, dass man sagt, Mama, ich werde nie wie du und dann, ah doch, jetzt bin ich irgendwie genau wie meine Mama.

Und eben, ja, stimmt, manchmal muss man gar nicht, man muss sich vielleicht einfach auf die Kinder einlassen und dann zeigen die einem, schon wo es lang geht.

Und das fand ich toll, weil anscheinend haben die das getan.

Die haben mich machen lassen, bestimmt auch mit mir gestruggelt und gelernt gleichzeitig und waren vielleicht auch mit mir mutig.

Aber ich weiß, dass meine Löwenmama jeden mit der Beratwanderung geschauen hätte, wenn jemand was zu mir gesagt hätte.

Hat sie glaube ich nicht, weil ich hab's dann selber gemacht.

Und sagst du bist häufig umgezogen?

Musstest du dich dann jedes mal quasi neu...

...erklären, beweisen?

War das dadurch vielleicht anstrengender?

Oder war das auch eine Befreiung, weil du immer wieder raus konntest aus, weil du nicht...

Das ist eine gute Frage.

...Strukturen.

Vielleicht ein bisschen von beiden.

Wo hast du dich am Wohlzug gefühlt?

Oh, das war schon, als ich viel älter war.

Aber...

Ich habe eine Familie kennengelernt, die auch ein Zuhause wurde für mich.

Und es war um Kebel herum ein Dorf, wo wir als erstes gelandet sind, meine Mama und ich.

Und das war wirklich toll.

Es war eine Familie, die da zwei Kinder hatte.

Das dritte kam dann, als ich schon Teil der Familie war, quasi.

Aber die drei Jungs waren ein bisschen jünger als ich, und da durfte ich mehr sein, als ich war.

Also, bis heute ist das ...

Teil meiner Familie oder meine Familie.

Und es wurde über gar nichts geredet.

Alle waren einfach.

Also das war wirklich wahnsinnig toll.

Ich stelle es mir unfassbar herausfordernd vor, aber ich habe natürlich keine annähernden Erfahrungen in der Richtung.

Aber wie ist das, wenn man als Kind denkt, ich darf nicht so sein, wie ich bin.

Also gar nicht.

was so die den innersten Kern der Identität angeht.

Also ich glaube meine Realität war schon ziemlich easy, weil ich mich so gesehen habe, wie ich war, wie ich bin.

Ich hatte so ein paar Hürden, aber ich glaube, du kannst es schon nachvollziehen, weil du ja schon bereits gesagt hast, wie du dich als Teenie gefühlt hast.

Und Mensch sein heißt einfach Struggle mit sich selber und irgendwie steht uns doch immer irgendwas im Weg.

Ich mein, ja, wir sind die sehr privilegierte Form von Mensch sein und wir leben hier und uns geht's gut.

Aber egal, wie gut es einem Menschen geht und egal, wo Mensch sich, also auf der Privilegienleiter befindet, selbst, also ich glaube, dass man nie genug ist für sich selber, zu gewissen Zeiten im Leben, kann zumindest jeder Mensch nachvollziehen.

Du sprichst Privilegien an, Privilegien.

Wie nimmst du deine eigene Privilegien wahr, etwa als weißer Mann?

Und wie gehst du damit um, dass du auf der einen Seite dann eben strukturell privilegiert bist und auf der anderen Seite erlebst du auch wahrscheinlich viel Anfeindungen, Hass?

Ich finde es immer wahnsinnig schwer zu sagen, und das fällt mir nicht leicht, weil ich gerne mehr abnehmen würde meinen Transgeschwistern, aber ich erlebe gar kein Hass.

Und die Privilegien überfordern mich krass.

Und ich kann ja natürlich viel besser mit umgehen jetzt.

Ich bin fünf, dreißig, drei, zwanzig Jahre war ich nicht brix.

Es hat ein bisschen gedauert, weil man sieht nicht einfach, wenn man sich auf eine Reise begibt, also die Transition trans sein übersetzt, ist es eine Reise.

Aber man ist natürlich nicht, ist die zweite Pubertät.

Erinnere dich bitte an deine.

Also ich meine, man sieht nicht sofort zack bumm aus, wie man fertig fertig von Teenie zu, wow, da bist du.

Sondern man durchläuft noch mal so eine Zwischenphase, in der man echt auch Wassereinlagerung hat von von so Testo, Schieben und Co.

Bis ich jetzt so aussah, dauerte sehr lange und ich verändere mich natürlich auch immer noch weiter.

Die Fotos, das ist schon auch spannend zu sehen.

Aber ich habe In Deutschland studiert, durfte meine Reise losgehen und hab noch mal in England studiert und war mal kurz weg.

Und war mal kurz einfach nur Bricks.

Und wollte mal kurz neu anfangen und einfach mal kurz vielleicht auch das nachholen, was ich als junger Mensch nie erlebt hab, so.

In England?

Und da hab ich mal auch mal einfach nicht so wirklich über irgendwas geredet.

Ich mein, muss ich auch nicht.

Wie meinst du?

Mittlerweile red ich viel auch über...

meine Geschichte, weil der häufigste Satz, glaube ich, den ich gehört habe ist, wow, man sieht dir gar nichts mehr an.

Und ich finde es ganz, ganz wichtig, den Satz zu nutzen, weil was sehen wir Menschen an?

Vielleicht vermeintlich manchmal etwas, aber viele Geschichten eben nicht.

Von mental, überkörperlich.

Es ist nicht immer alles das, was es scheint oder könnte doch noch was sein oder viel, viel mehr oder weniger.

Also es ist halt, wir sind halt nun mal sehr vielfältig und alle Ähm, alle anders.

Und das fand ich, das fand ich eine krasse Realisierung.

Also nach London kam ich zurück.

Und da fing die Privilegien halt an.

Also ich hab ja Musical studiert und arbeite auch immer noch viel auf Bühnen.

Und zack, als Mann krieg ich mal viel mehr Jobs.

Und viel mehr Geld.

Und dann dachte ich so, oh shit, ich bin überfordert.

Was macht, also, weil ich mein, kann man annehmen?

Beschreib mal die Beforderung, genau, ist das dann die Scham, das anzunehmen oder?

Was überfolgt dich dann?

Naja, ist ein bisschen wie vielleicht von wenig Weihnachtsgeschenken zu, man kommt in eine Richie Rich Familie und wird überschüttet, so ein bisschen so von, aber das brauche ich doch alles gar nicht zum Leben.

Und das, ich glaube ein bisschen so, als wäre man in so einem Ketzeltfilm noch Richie Rich.

Ja, als wäre man plötzlich da, an so einem Tisch mit viel zu viel und man ist schon lange satt.

Und natürlich kann ich meine Sozialisierung und auch alles, was ich erlebt habe, ja nicht vergessen.

Und denkt mir so, krass, in meiner Branche sind die meisten Frauen und weiblich gelesen Menschen viel talentierter, als die Männer, die schneller einen Job kriegen und viel mehr Geld dafür.

Also Ungerechtigkeit brauchst du mir auch nicht bringen.

Also das finde ich nicht cool.

Und deswegen mittlerweile gibt es ja nicht nur Act Out.

Sondern auch viele schöne Festivals oder Panels, wo man genau den Themen eben auch sprechen kann, weil das ist, glaube ich, ganz wichtig.

Und da gefallen ja viele Themen rein auch.

Wenn wir zwar jetzt mit Kind irgendwo hingehen zu einem Job, sind wir die hart gefeierten, coolen Daddies, die alles hinkriegen.

Wir kriegen noch ein extra Zimmer und alles.

Wie ist das bei Frauen oder bei Müttern?

In meiner Branche ein bisschen anders.

Die buchen wir lieber nicht, weil die kommt ja mit Anhang.

ist schwierig, und da denke ich mir so.

Aber mich nimmt er doch mit Anang.

So, da gibt noch sehr viele Bausteine, wo man oder Baustellen, wo ich gerne noch ein bisschen laut zu sein möchte.

Was machst du?

Kannst du so ein bisschen erzählen, wie dein Weg zur Transition begann?

Was der Moment war?

Vielleicht gab es den einen Moment, oder?

Es gab schon...

Also nach jeder Lou Beger, Frank Sinatra und Elvis Performance, die ich auf jeder Feier meiner Eltern abgezogen habe, gab es sehr...

Beger?

Ja.

Mambo Number Five.

Das war schon geil.

Aber...

Im Urlaub zum Beispiel mit acht.

Am Strand waren wir nicht alleine und dann haben wir gespielt mit so einem Jungen.

Und dann hat die Oma irgendwann gefragt, wie heißt der Jungen, mit dem du spielst?

Ich hab ihn gehört.

Ich heißt Dennis.

Und dann bin ich mit dem Kind zurückgerannt zu unserem Strandkorb.

Und dann hab ich gesagt, Mama, ich heißt Dennis, halt die Klappe.

Und meine Mama immer nur so, ja, ja, mach du mal.

Das ist heute ein sehr einschneidendes Erlebnis oder ein sehr klarer Move von mir.

Aber wie gesagt, es kam ja in Wellen, das war Urlaub.

Im Urlaub fühlt man sich immer ein bisschen freier oder flirtet anders als zu Hause.

Ja, aber einschneidend war dann auf jeden Fall so Diddy Knoblauch bei DSDS.

Als erste ...

Diddy Knoblauch war eine Transperson bei DSDS.

Und auch, es wurde unfassbar jetzt meint, das ist meine Erinnerung.

Aber es wurde gut dargestellt, weil Diddy durfte ...

Selbstverständlich, wie es natürlich sein sollte, aber wenn wir uns die Sportdebatten gerade angucken, schwierig, bei den Männern mitmachen.

Und, ja, das war's.

Und dann dachte ich so, oh.

Wie alt war's denn da?

Sechzehn.

Und das war so mein erster, oh Moment von krass.

Also es gibt, es gibt eine Form von dem, was ich denke.

Oder was ich stundenlang bei den Sims spiele und baue.

Also ich meine, ich hab mich schon immer gebaut selber quasi.

der Familien, der die da, der war immer ich.

Und das war dann eben mit sechzehn und dann, ja, ist nicht in Vergessenheit geraten, aber schon ein bisschen so, okay, so eine Machtlosigkeit.

So, ich sitze jetzt hier vom Fernseher in einer holländischen Grenze.

Ich weiß nicht mehr, was ich werden will, machen soll.

Ja, okay, dann habe ich mich wieder hardcore angepasst.

Das war eine ganz krasse Phase.

Da war ich...

Turbo Typ quasi, aber ganz, ganz kurze Haare und richtig auf Krawallo.

Aber da wurde ich dann natürlich sehr schnell von außen als, ja, so wie man halt so nett angesprochen wird, bis jetzt lesbisch oder was.

Und dann, damit konnte ich nicht umgehen, wollte ich nicht sein.

Wow, war ich halt auch nicht, weil ich war ich.

Also, Ähm, ich habe immer gedacht, nein, bin ich lesbisch.

Ich finde, die Frau einfach toll.

Für mich war das ganz einfach.

Aber natürlich, wenn offensichtlich zwei Frauen anfangen, sich zu daten, sind sie wohl lesbisch.

Thema Schubladen von dir vorhin.

Ja, wenn zwei Frauen sich lieben, gibt es halt auch noch ein paar mehr Schubladen, als einfach nur lesbisch sein.

Ich glaube, ich fand immer schon Menschen toll.

Von daher hat sich das, glaube ich, auch geklärt bis heute.

Vielleicht bin ich einfach eher bi oder mag einfach gerne Menschen.

Und ich glaube, der Satz hat ganz viel mit mir gemacht, aber ich vielleicht auch eher immer die Frage, wie und wie auf mich reagiert wurde.

Warum?

Was machst du da mit deinen?

Vor allen Dingen die Art und Weise, wie man am Niederrhein oder im Robot das halt dann so gefragt wurde.

Was ist das mit deiner?

Bist du jetzt ein Mann oder was?

Ich wurde oft so gefragt und...

Dann hab ich's, glaub ich, ganz weit von mir weggeschoben.

Nein, natürlich nicht.

Bin doch normal.

Ich bin doch hier, will doch keine ...

bis jetzt wird's was anderes sein.

Ich glaub, es geht alles in diesem Bereich so.

Man macht das extra, damit man irgendwie auffällt.

Und das war natürlich ...

Ich wollte nie auffallen.

Also, es ist auch heute noch so.

Ich bin und ich bin gerne und ich liebe ...

Aber ...

Ich würde den unteren Weg gehen, ist vielleicht auch ...

übertrieben, aber ich bin auf jeden Fall ...

meine Reise ging ja so vom People Pleaser zu ...

Nee, ich kann schon straight sagen, was ich will und alles ist cool.

Businessmäßig, so.

Aber ...

ich würde nie den unbequemen Weg gehen oder pöbeln oder auffallen durch die Straße laufen, dass man so ...

also, nämlich polarisierend extra so mit All eyes on me.

Nee.

Und ich glaube, das war eben das, warum ich als Kind da so krass drauf reagiert hab wahrscheinlich, wenn man mich das genau so gefragt hat.

Ja, okay.

Verunsichert ja auch jedes Kind, oder?

Also ich meine, wenn ich jetzt vorstelle, ich gehe jetzt nach Hause und fragt, mein Kind, das ist ja die Tonfall und die Fragestellung.

Das ist ja eigentlich keine Frage, sondern ein Vorwurf.

Ja klar.

Ja, vor allen Dingen, also ein Kind diesen Vorwurf zu machen, das ist ja, also kenne ich schon auch, denn also die älteren Generationen, die jetzt meine Kinder erleben und die sind jetzt vielleicht ein bisschen vorlaut oder frech oder so.

Da wird ja sofort Manipulation unterstellt oder was weiß ich, was für hochtrabende Intelligenzkinder da schon zugemundet wird, wie manipulativ die sind und die wollen ja nur Aufmerksamkeit und so weiter und so fort.

Ja, ja, eben.

Okay, und dann weiter.

Wo sind wir denn?

Ja, da brauchte ich, da musste ich mich erstmal ganz doll rausziehen und bin als Oper in die Schweiz gegangen mit siebzehn.

Ich glaube, das war sehr lebens...

rettend und sehr gut, dass ich mal, ich musste einfach raus, ich musste weg, ich musste das Umfeld ändern, aber mit Kindern arbeiten war einfach sehr heilsam, wahnsinnig toll und da durfte ich wieder einfach ich sein und einfach frei sein und habe mich sehr wohl gefühlt, bis mich die Realität vielleicht wieder eingeholt hat, so nach einem knappen Jahr, weil ich war immer noch ich und nicht ich, also ich war immer noch nicht ich.

Wieso nach einem Jahr, also als du wieder zurückgegangen bist oder?

mir auf dem Weg auch zurück, aber auch in dem da sein.

Ich konnte ja nicht ausharren und nur den Moment, die Kinder wurden ja auch größer.

Aber wir sind davon.

Wie alt waren die?

Als ich gekommen bin, anderthalb und drei.

Mittlerweile neunzehn und sieb, ne oder so.

Also, wann dachtest du denn?

Ja, ja.

Ich glaube, ich hatte ein Faible dafür, meine Familien zu suchen, wo es mir gut ging.

Und die sind auch immer geblieben.

Wir sind dann immer Familie geworden.

Ganz, ganz toll.

Und ...

Danach habe ich dann ein kurzes Hoch erlebt, weil ich eine Person gedatet habe, die mir sehr gut tat.

Aber alle positiven Gefühle plätschern ja auch irgendwann mal so aus, wenn man mit sich trotzdem einfach noch nicht...

da angekommen ist, wo man weiß, dass man hin möchte.

Und da, es war total krass, ich habe diese Ordner voller Poesie und Gedichte und Songs, habe ich immer noch zu Hause liegen, habe auch ein paar in meinem Buch gepackt und ich konnte es gar nicht glauben, dass ich das geschrieben habe, aber ich hatte so viele Hilferufe und so viele, ich kann so nicht mehr leben und da ging es so auf so einen Peak von, oh oh, wir nähern und so was, was gar nicht gut ist.

Und dann dachte ich, es wäre eine gute Idee, ans Ende der Welt zu gehen.

Weil da hören ja vielleicht die Probleme auf.

Ich bin nach Neuseeland gegangen.

Perfekt.

Und?

Haben Sie aufgehört?

die Probleme?

Mhm.

Hab mich mitgenommen.

Von daher war es schwierig.

Aber war auch wieder au pair.

Toll, Neuseeland, phänomenal.

Alles war super, ganz tolle Leute kennengelernt.

Ich hab mega viel Musik gemacht.

Ich glaub, das war der Schlüssel zu dem, wo Frank Sinatra und Lou Bega und Elvis endlich rauskommen konnten.

Und ich hab beschlossen, ja.

Jetzt studiere ich Musik.

Und habe ich mich ja dann auch beworben in Deutschland, kam zurück und habe ...

...

im Jahr ...

...

im Jahr ...

...

im Jahr ...

...

im Jahr ...

...

im Jahr ...

...

im Jahr ...

...

im Jahr ...

...

im Jahr ...

...

im Jahr ...

...

im Jahr ...

Es gibt keine Menschen für mich, aber sie kamen dann.

Wir haben uns gefunden.

Und dann kam der Moment, von dem du vorhin gesprochen hast, dieser eine Moment.

Und ich habe eine Doku geguckt, mit meiner besten Freundin.

Und im Abspannen stand der Telefonnummer vom UKE, der Uniklinik Eppendorf in Hamburg.

Und da habe ich angerufen und ...

Wir reden hier noch von Zwei-Tausen-Elf.

Ich hatte nach drei Monaten den ersten ...

Beratungstermin, die erste Therapiesitzung.

Heute sitzen...

Heute sind wir bei Wartelisten von achtzehn Monaten, Minimum.

Also, ähm...

Es ist viel Bedarf und viel zu wenig Angebot.

Und ja, im Jahr zweitausendelf hatte ich die erste Therapiesitzung und dann ging's zack, zack.

Ach, ist das zack, zack, wie...

Richtig.

Ich bin so die, die Trans, äh, den Transmarathon durch...

durchmarschiert.

Also, ich glaube...

Also war er sehr klar und sehr deutlich, wer ich bin und wie ich den Gehweg gehen möchte.

Und man braucht natürlich einen, ich hatte einen Therapeuten.

Und man braucht gewisse Indikationsschreiben und viele Gutachten von, das wieder dann auch von fremden Menschen.

Also, man hat eine lange Zeit, in der man so Punkte abarbeiten muss, bis man immer mehr Tickets bekommt für einen Schritt weiter, quasi.

Bei mir ging es relativ schnell.

Ich hatte nach sieben Monaten das Indikation schreiben, dass ich Hormone nehmen darf.

Das schnell?

Ja.

Und eineinhalb Jahre später durfte ich, war ich auch schon im Krankenhaus für die ersten OKs.

Also, für mich war das alles sehr ...

Befreiend und ich habe echt so, wenn man ein Zwiebeln guck nehmen würde.

Ich wurde immer schneller im Laufen, aber ich habe immer mehr ausgezogen, immer mehr ausgezogen.

Und von natürlich, wenn man Musical studiert, hat man viel Tanz.

Tanz ist unfassbar binär und am besten noch mit so einer schönen russischen Ballettlehrerin.

Ja, wie steht man gerade, wenn man Körperteile besitzt, die man nicht haben will?

Gar nicht.

Also ich kenne mein Leben lang, mich verstecken oder nicht gerade stehen.

Aber es wurde immer gerade und es wurde immer mehr ich und immer mehr stehen.

Und ich spiele immer noch, vielleicht, oder ich mache immer noch lieber Sport, als ich alleine irgendwo Ballett tanze, aber ich kann zumindest gerade stehen und ich bin frei und ich bin ich.

Und ziehe Zwiebellooks jetzt nur noch bei Choice an.

Und das, ich glaube, man könnte behaupten, also, dass es in den Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- und Jahr- Transition ist eine Reise und ich werde ja auch nie aufhören, Hormone zu nehmen.

Wenn nämlich meine nächste Frage gewesen ist, also ich verstehe, dass das eine fortlaufende Reise ist, aber gab es nicht.

vielleicht, nachdem du das dann am UKE und so begonnen hast, gab es nicht den einen Moment, wo du dachtest, so, wow, jetzt sind die ganzen Schichten ab.

Here I am.

Auf jeden Fall.

Aber eigentlich, ich glaube, Stückchen für Stückchen wird es immer mehr, aber als der Ballast abgefallen ist, Und heute kann ich ganz anders drüber reden.

Letztens habe ich in einem Zoom-Call gesagt, ich bin so ein Bye-bye-BooBee-Boy, weil wir haben über was ein wichtiges Thema geredet, aber ich würde es als Ballas bezeichnen, für mich, wo ich mich verstecken musste, als das weg war und ich die Brust-OP hatte.

Das ist der Moment, glaube ich, den du meinst.

Gibt es oder gab es in deiner Vorstellung eine bestimmte...

wie drück ich das aus?

Eine bestimmte Art von Männlichkeit, die du angestrebt hast?

Auf jeden Fall.

Dein Teenie Ich hat dir auch ein Bild gehabt.

Ja.

Ja.

Heute bist du du.

Anders.

Und ich glaube, man muss da reinwachsen, auch sich zu trauen sein zu dürfen.

und von außen diese Erwartung endlich mal über Bord zu werfen.

Aber als ich meinen Weg losgegangen bin, ich beschreibe mich immer selber als ...

Also, ich war so ein pumpender Otto.

Richtig volle Gym-Kanone.

Definitiv auch ein Faktor, weil natürlich diese Therapie am Anfang ...

Ich war einer der Ersten im UKE für meinen Therapeuten.

Ich würde immer noch sagen, es waren ziemlich viele Schema-F-Fragen.

Ja.

Und ...

Kannst du ...

Schlimme Fragen, ganz schlimme Fragen.

Also, gut achten technisch.

Es gibt eine tolle Doku, die ist im Internet.

Da sprechen sechsundzwanzig Menschen, glaube ich, über ihren Weg zu der Geschlechts...

Nein, zu der Namensänderung und Personensstandsänderung.

Wie heißt die Doku?

Ab heute.

Die Doku findet man...

Ganz, ganz toll.

Und da habe ich meine Gutachten für wieder rausgekramt.

Da sind wirklich Fragen drin, die würdest du niemandem stellen.

Aber es werden natürlich auch Fehler gesucht bei meinen Eltern.

Irgendwie, ob die Trennung was kaputt gemacht hat oder irgendwas damit, damit was zu tun hat.

Es wird pathologisiert.

Ja, oder eben auch, wie ich und wann ich mich das erste Mal angefasst habe oder wie ich gerne Sex habe oder ob ich...

Unterwäsche trage dabei oder ob ich an dich dabei, also wirklich so ganz absurd, als hätte das was mit meinem Sein zu tun oder als könnte man das so festlegen und hätte ich damals erzählt, dass ich viele oder dass ich heils und schminke oder so mag, weiß ich nicht, ob ich alles so abgehakt hätte bekommen.

Also ich habe Binder auch so durch, weil ich natürlich weiß, wie man schauspielerisch oder dramaturgisch Dinge erzählt oder aufbauen kann.

Ich wollte, das Ding ist, ich wollte dadurch, ich wollte an mein Ziel, diese Person sich nie wieder.

Wie viel, warum möchte die was über mich wissen?

Verstehe ich, aber logischerweise, ich weiß, wo ich hin will.

Ja, also das mitgespielt.

Ja, also dass ich ein Make-up mit meiner Frotteile oder so macht mich da jetzt sicherlich nicht männlicher.

So.

Heute weiß ich.

Haben sich dich Fragen geändert, weißt du das?

Nicht grundsätzlich, nein.

Also, hat sich nicht in gigantisch großen Schritten vorwärts bewegt, aber ich glaube, es gibt ganz, ganz viele tolle Menschen, die in dem Sektor arbeiten.

Und ich weiß zum Beispiel auch in Ulm arbeiten auch gewisse Transpersonen als Therapeutin oder Therapeut.

Und ich glaube, das ist natürlich ein Jackpot.

Also wirklich toll, dass...

Es muss auch mehr Angebot geben, gibt aber nicht genug.

Und ich glaube, die Fragen waren krass.

Meine Haltung war aber krasser und ich wusste, wo ich hin will und ich habe einfach mitgespielt.

Im Nachhinein für die Doku, als ich die Gutachten gelesen habe, habe ich echt gemerkt, dass das mit mir was ganz Schlimmes gemacht hat, weil ich kann mich nicht daran erinnern.

Und normalerweise, ich lese Text.

Und ich hab wie so ein Bild abgespeichert in meinem Kopf, ich lösche das, geht doch gar nicht mehr weg.

Und von der Zeit ist absolut blank space.

Also so, ich hab das, ich glaube, ganz doll verdrängt.

Und da war ich erschrocken von mir selber, weil ich nichts in meinem Leben verdrängt hab.

Aber diese Zeit von, na, ich musste nach Düsseldorf, ich musste drei Stunden mit einem fremden alten Mann mein Leben durchgehen.

Da musste ich nach Hamburg und saß da wieder mit einer fremden Person.

Und die Fragen waren noch schlimmer als die, die ich gerade genannt hab.

Und ich finde einfach ...

So lernt sich auch niemand kennen.

Wenn man wie so ein Verhörer, einfach nur so, okay, jetzt fängt es an mit schlimmen Fragen und los.

Und dann musst du einfach antworten.

Und wenn du nicht gut performst, kriegst du nicht was du willst.

Also das schon macht dir viel mit Menschen.

Und deswegen habe ich nicht nur die Fragen beantwortet, sondern dieser pumpende Otto hat auch kurz existiert.

Also ich bin schon einer, so eine Männlichkeitsbild hinterhergejagt, was auch...

Ich glaube, wenn jeder Werbung auf jedem Cover von Muskel, Magazinen und Co.

einfach stattfindet.

Aber es war ja dann für dich in dem Fall zweckmäßig.

Auch?

Um diese vielleicht verlangte Überkompensation auch abzubilden, oder?

Ja.

Also das ist jetzt Kompensation, aber diesen Bild zu entsprechen.

Und natürlich, also man möchte ja auch von außen wahrgenommen werden.

Ein Wort für dich als Learning, also man spricht von Passing.

wenn du mich als Mann als Bricks wahrnimmst und nicht mehr irgendwie eben, wie ich es lange erlebt habe, so, wer bist du, so dieses, sondern das Passing ist dann, wenn du sagst, ja, das ist doch klar, der Typ da vorne, wer will das ja machen?

Also, wenn du mich irgendwo an einem Stand gesehen hättest und über mich als Bricks redest, dann ist dieses Passing durch quasi, wäre für mich dann der Punkt gewesen und Das möchte man natürlich.

Wenn man auf der Reise ist, anfängt Hormone zu nehmen, ich wollte endlich weg von, dass man mich als lesbisch betitelt.

Heute, ich musste da reinwachsen.

Also heute bin ich ich und ich bin so gefestigt in mir selber.

Du darfst alles aber mich sagen, ist mir ehrlich gesagt einfach egal.

Aber damals definitiv nicht.

Du machst mal auf mich eine sehr indirruhende, selbstbewussten Einung.

Was ja also erst mal erstaunlich ist aus meiner Sicht.

Weil du so viel konfrontiert wurdest mit oder so viel bestehen musstest, auch um du selbst da sein zu dürfen.

Bestimmt.

Ich kann mittlerweile glaube ich besser annehmen, als ich sage, erst mal Danke.

Aber ich glaube, dass ganz viele Menschen einfach genauso strugglen.

Aber auf anderen Lebenen.

Und ich finde das mit der Fahrradtour sehr passend.

Weil ich glaube, wir alle treffen uns an sehr vielen Kreuzungen des Lebens.

Erzähl mal von der Fahrradtour.

Ja, was machst du da?

Seit zwei Tausend Eins.

Heute?

Nein, Entschuldigung.

Seit fünfundzwanzig Jahren.

Seit fünfundzwanzig Jahren.

Das war schon länger, als ich gehen kann.

Nee.

Heute am Tag der Veröffentlichung dieser Folge beginnst du wieder mit deiner Radtour.

Am Chiemsee.

Ja, ich bin doch gerade am Chiemsee.

Du fährst gerade.

Ja.

Was machst du?

Was hast du jetzt vor?

Fahrt wird gar nicht gut, ne?

Ich fahre dieses Jahr zum vierten Mal durch das ganze Land und ...

Es ist eine Spendenfahrtur und ich spende alles.

Und es hat einundzwanzig angefangen im Lockdown, als ziemlich viele düstere Nachrichten mich erreichten oder ich gelesen habe, damals noch auf Facebook.

Und die Idee ist gewachsen.

Pass auf.

Es gab ja so eine App, die kam schneller als jeder andere und war so groß wie keine so schnell, also klapp aus.

Ich lief damit durch unser Haus in Marburg mit einem neu geborenen, wahrscheinlich auch brummend und schaukelnd durch die Gegend und hatte halt natürlich Zeit zum hören oder reden.

Und es waren Zeitfenster.

Ich liebe es von Zeitfenster zu reden.

Es war eine Zeitinsel, aber in den Räumen haben sich Menschen kennengelernt, dafür wäre heute kein Zeitfenster mehr.

Das war krass.

Und dann kam diese negative Welle auf Facebook und in den Transgruppen und ...

Zu keiner Zeit waren die suizidalen Zahlen negativer oder höher als von queeren Jugendlichen zu der Zeit.

Und es war erschreckend und ich habe mir gedacht, was kann ich machen?

Also alle CSDs wurden abgesagt, alle Jugendtreffs generell, Kids und das Angebot für Jugendliche, sich zu treffen, war ja gegen Null.

Da habe ich gedacht, was kann ich machen?

Ich kann durch die Städte laufen und vielleicht macht jemand ein Fenster auf und will mit mir reden.

Das kann ich machen.

So, und dann hatte ich auf Facebook das gepostet und gefragt, wo wohnen denn Menschen und wer möchte, dass ich komme?

Und dann wurde so, ja, wir wohnen in Bonn, Osnabrück und Oldenburg und keine Ahnung.

Und dann dachte ich, okay, das war zick zack.

Ganz schön quer durch die ganze Republik.

Dann habe ich auch Queer durchs Land.

So hatte ich das dann auf Facebook quasi manifestiert.

Und dann war er auf dieser App eben in den Räumen, wenn Menschen, die gesagt haben, ja, mega Idee, bin dabei.

Oder ich kenne hier die und die.

Und dann wurde ich connected mit Menschen.

Nee, würde heute nicht mehr passieren.

Und ich glaube, erinnerst du dich noch daran, wie absurd das da war?

Klapphaus.

Ich hab das nie so richtig verstanden, glaube ich.

Das war ein Mega-Hype.

Nur um allen Menschen kurz zu erzählen, wie absurd.

Es gab einfach Labels, die sich stundenlang Menschen angehört haben, die Songs live vorgespielt haben.

Da waren dann dreihundert in der Warteliste.

Wo gäbe es heute nochmal das Zeitfenster, Menschen einfach Song nach Song anhören.

Die Hälfte der Menschen würde niemals schaffen, irgendwo was hinzuschicken, weil es gar keiner hört.

Also so absurd gut.

Und dann war ich halt in so Räumen, zum Beispiel mit Anastasia Biefang, die ist ja bei der Bundeswehr und hat mich ziemlich schnell bestärkt auch gesagt, ja, ich will den Bonn holen, mein Fahrrad, ich fahre mit.

Und dann ging das immer so weiter.

hatte ich eine Podcastaufnahme mit Tessa Ganserer und sie hat auch gesagt, schick mal die Infos, ich bin dabei.

Und dann hab ich gesagt, da muss ich jetzt echt machen.

Das fing eigentlich so an als Idee.

Und dann, äh, ja, kam irgendwann nochmal eine E-Mail-Brigs.

Wann muss ich denn jetzt irgendwo sein?

Ich hab drei Tage Zeit.

Und ich hab gesagt, okay.

Dann mache ich das jetzt echt.

und dann bin ich am Tegernsee losgefahren, zwei tausend, einhundert Kilometer bis nach Flensburg und so wurde es geboren.

Dann habe ich wirklich in siebzehn Städte, habe überall Menschen getroffen und werden immer was unternommen und ich wollte Räume kennenlernen, also als Sinnbild.

Wir waren draußen, aber ich wollte Vereine kennenlernen und einfach das, was ich nie hatte, glaube ich, ich war nie in einem Jugendzentrum oder auf einem Stammtisch oder musste, glaube ich, ein bisschen heilen.

von dem Fakt, dass ich auch da nie hin wollte, weil ich wollte nicht anders sein.

Und mittlerweile mache ich es zum vierten Mal.

Und ich freue mich, ich komme in ganz viele Städte zurück, wo ich schon mich heimisch fühle und ich weiß, da wird wieder der Karaokeabend legendär, kommen immer noch zu neuen Städten.

und ich möchte auch, dass Menschen auch miteinander reden, weil nur weil Städte CSDs haben, heißt das auch nicht, dass die sich alle gegenseitig kennen oder die miteinander reden.

Das ist wie in jeder großen Firma.

Und ich bin sehr beeindruckt von den Menschen, die in großen Firmen die Diversity-Abteilung leiten und meistens noch einen Vollzeit- Ehrenamt neben ihrer Vollzeitstelle haben.

Also, das gibt so viele krasse Menschen, vor denen ich meine, alle meine Hüte ziehe.

Und ja, da befinde ich mich gerade auf der Reise.

Gibt es irgendeine Botschaft, die du dann vielleicht hier loswerden willst?

Ja.

Dieses Jahr ist alles unter dem Motto in Bewegung kommen.

Und ich darf ganz viel mit Schulen und Kittys zusammenarbeiten, weil ich glaube, der Satz, was kann ich als kleiner Mensch eigentlich in dieser Welt verändern, ist ziemlich groß, weil wenn man sich die ganze Welt anguckt, sind wir ziemlich schnell überfordert.

Also ob jetzt Klimaschutz oder eben auch Inklusion und Diversityarbeit, wo fange ich an?

Aber oft ist es im Kleinen einfach viel einfacher.

Und mal zu gucken, was passiert hier eigentlich überall um mich rum?

und deswegen in Bewegung kommen.

Einfach machen.

Ich hätte nämlich nie gedacht, dass dieser Otto hier einfach mal losradelt und dann so viel bewegt.

Hätte ich nicht gedacht, habe ich trotzdem gemacht.

Und jetzt bin ich sehr beeindruckt davon, dass ziemlich viele die Türen aufmachen oder mitradeln oder mir Rückenwind geben.

Ich wünsche dir auf jeden Fall eine gute Reise.

Danke.

Wir wollen zum Schluss kommen.

Lass uns noch kurz ein kleines Spiel spielen.

Ich lese dir...

Zehn Sätze sind es in der Summe.

Vor, die nicht vollständig sind und ich möchte ich bitten, die zu vervollständigen.

Let's go.

Der erste Satz ist, ein echter Mann.

Ist genauso wie du und ich.

Das schwerste, am erwachsen werden war.

Dass ich nie erwachsen werden wollte.

Und jetzt bist du es?

Ne.

Vorbilder sind für mich heute?

Lady Gaga auf jeden Fall.

Aber ich glaube eben, Menschen, die sich trauen...

In your face anders zu sein.

Hm.

Von meinem Vater hätte ich gerne gelernt.

Dass mir nicht alles egal sein muss und alle meine Gefühle wahr sind, die ich fühle.

Meiner Tochter möchte ich mitgeben.

Dass sie alle Gefühle fühlen soll.

Etwas, was mir schwer über die Lippen kommt ist.

Dass ich viel Liebe brauche und meine sensibler Art endlich...

Auch, liebe.

Kannst du nicht?

Das war als die längste Zeit meines Lebens ein eher stelle ich nicht so an.

Hm.

Ja.

Aber ich stelle mich nicht an, ich fühle.

Ja.

Das ist ein Unterschied.

Ja.

Ähm, ich hätte gern schon früher verstanden.

Dass ich ich sein kann.

Angst macht mir.

Die politische Lage.

Willst du das konkretisieren, oder?

Einfach ein ganz krasser Fakt auf meiner Reise zu mir und endlich...

Papa sein zu dürfen, Familie, hätte ich nie gedacht, dass ich mir wirklich irgendwann Gedanken darüber machen muss, ob ich meine Hormone noch bekomme oder ob ich überhaupt so mein Weg gehen kann.

Hätte ich nicht für Möglichkeiten, dass wir uns dahin zurückbewegen.

Ja.

Ich wünschte mehr Männer.

Hätten von zu Hause gelernt, dass sie alles sein dürfen und alles fühlen dürfen.

Als Ersatz.

Die schönsten Tränen.

Weil ich meistens nicht allein.

Sondern?

Mit allen, die mit mir weinen.

Oder wenn Menschen klatschen und beim Golden Buzzer.

Muss ich immer holen.

Bitte was?

Golden Buzzer?

Ja.

Einfach so Golden Buzzer Momente in so Shows.

Ich muss immer holen.

Was ist das?

America's Got Talent oder so.

Irgendwer, wenn irgendwo so ein Golden Buzzer ist.

Wo einfach jemand...

Wind.

Ja, ich glaube, das ist so ein Raum voller Gefühle, wo irgendjemand so einfach komplett ausflippt, so ein Traum in Erfüllung geht und dann so einfach Räume, wo viele klatschen.

Muss immer rollen.

Preisverleihung.

Aber gar nicht wegen, also einfach diese Energien.

im Raum ist immer rollen.

Ja, spannend.

Was meinst du, warum ist das so?

Weil ich wahnsinnig, auch wahnsinnig sensibel und empathisch auf Räume, Menschen und Gefühle reagiere.

Und dann kommt's immer so hoch.

So, ganz krass.

Danke dir.

Danke auch.

Wirklich für mich sehr wertvolles Gespräch.

Und ich danke dir für deine Offenheit, für deine sehr angenehme Art.

Ich hing an deinen Lippen.

Haben wir richtig Spaß gemacht.

Hast du noch eine letzte Frage, die du stellen musst, wo du noch denkst?

Hätte ich jetzt aber gerne noch gesagt.

Hast du das Gefühl, dass mir noch was aufs Zunge brennt, oder was?

Ja, aber wenn das so ist, kannst du dich gerne melden.

Vielleicht ist das auch etwas für den Bonusteil, den wir jetzt gleich haben.

Da soll es noch mehr um meine Unsicherheit oder um die Unsicherheiten gehen, die dir vielleicht generell bei Menschen begegnen.

Wer also gerne hören möchte, wie ich mit meiner Scham und Unsicherheit zu kämpfen habe bei Themen, die, wo ich mich nicht sicher fühle, der hört rein.

In dem Bonusteil von Männerweinheimlich, den findet ihr am Sonntag in der Polymoh App und Da gibt es eine Besonderheit und zwar gibt es bis diesen Sonntag, den, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, Und den Link und alle anderen Infos auch zu Bricks findet ihr wie immer in den Schornots.

Tschüss.

Tschüss.

Never lose your place, on any device

Create a free account to sync, back up, and get personal recommendations.