Episode Transcript
Ja, herzlich willkommen.
Guten Abend zum seventy- sechsten Mal WTF Talk.
Wir sprechen heute über das Buch Dickpicks von Sarah Koldehoff und oh, wunder, wir haben Sarah Koldehoff zu Besuch.
Und außerdem Ruth Habeland.
Ja.
fangen wir doch mal einfach in der kurzen Vorstellung an.
Sarah, ihr wart ja beide schon mal bei uns.
Sarah, wenn du kein Buch über Dickpicks schreibst, was machst du dann so alles?
Ich hab bis vor kurzem noch Psychologie studiert, bin jetzt fertig, also bin Psychologin und arbeite als Journalistin und als Autoren, vor allem zu Themen aus Wissenschaft und Gesellschaft, besonders zu Psychologie.
Gut, auch du schon des Öfteren bei uns gewesen.
Sag noch mal ein bisschen was zu dir vielleicht.
Ich bin von der Grundqualifikation Sozialpädagogin, aber auch Tätertherapeutin, Familientherapeutin, systemische Traumatherapeutin.
Ich bin auf der einen Seite in der Täterarbeit, zwanzig Jahre mit Jugendlichen, parallel mit Erwachsenen.
Und gebe aber auch Antisexismusschulungen und hab in beiden Berufsfeldern viel mit dem Thema zu tun.
Ja.
Wie die meisten Männer hab ich keine Ahnung, was ein Dickpick ist und würde mich nie in solchen Bereichen umtun.
Vielleicht fangen wir mal einfach mit der Abgrenzung an.
Wovon reden wir heute alles?
Sind es nur die unmittelbaren Genitalaufnahmen?
oder welche anderen Formen von elektronischer Übergriffigkeit sprechen wir heute an?
Oder hast du es angesprochen, Sarah?
Fangen wir es doch mal so an.
Genau, beim Deckpick geht es wirklich ganz unmittelbar um Schwanzfotos, Penisfotos.
Das heißt, da fällt erst mal ganz viel unter diesem Begriff.
Häufig wird er für unerwünschte Dickpicks verwendet.
Es ist ganz wichtig, da zu unterscheiden, ob man über erwünschte Dickpicks spricht, über welche, die im konsensuellen, also im einvernehmlichen Austausch stattfinden, oder eben welche, die leider sehr, sehr häufig unerwünscht verschickt werden.
Und ja, das sind dann...
Eigentlich ist es genau das, was im Namen steckt, explizite Aufnahmen von Penis.
Der Name Dickpick, der kommt hier von Dick gleich Pennis und Pick wie Picture und ist auch gekennzeichnet davon, dass es meistens eine Zoom-Aufnahme, eine Rangesumte-Aufnahme ist, also weil du gerade gesagt hast, welche Fotos und in der Regel sind es eben keine ganz Körper Nacktfotos, sondern eben ausschließlich das Geschlechtsteil.
Und so wie Sarah das gerade gesagt hat, also wir reden jetzt hier wahrscheinlich heute Abend eher bei dem nicht einvernehmlichen Zusenden von Dick Picks, aber natürlich gibt es das Zusenden von Penis oder eben Geschlechtszahlfotos auch im einvernehmlichen Sexting.
Also, wenn Menschen irgendwie, wie auch immer, in welcher Verbindung sie zueinander stehen, sich irgendwie austauschen über Chaträume oder so, da gibt es das auch einvernehmlich, aber es wird ganz viel in dem Kontext nicht einvernehmlich.
wird der Begriff da eher in dem Kontext verwendet.
Genau.
Mir war das aber auch, als ich dieses Büchlein geschrieben habe, ganz wichtig, da direkt schon zu Beginn einmal zu unterscheiden.
Weil es ist ja häufig so, dass so Auslebungen auch von konsensueller, also von einvernehmlicher Sexualität trotzdem häufig stigmatisiert sind.
Und da war es mir ganz wichtig, immer diese Grenze zu ziehen.
Also es gibt keinen Problem, wenn zwei volljährige Menschen untereinander Genitalfutus austauschen und beide damit einverstanden sind.
Es wird dann ...
Schwierig, wenn wir darüber sprechen, wie auch unsere, das soll bestimmt nicht Hauptthema des Abends sein, aber wie auch unsere Vorstellungen und unsere Ideen von Konsens durch so Erzählungen geprägt sind, was so stereotypemännliche und weibliche Sexualität zum Beispiel angeht.
Also im Kontext von Dickpicks ist es wichtig, dass man wirklich ...
einmal ernsthaft in sich reinfühlt und gucken.
möchte ich das, möchte ich diesen Austausch, möchte ich diese Bilder bekommen oder auch verschicken und spielen da jetzt gerade keine Ideen, keine narrative Rolle, die mir vielleicht suggerieren, ich müsste das wollen oder ich dürfte das nicht wollen.
Also da ist es gut, wenn man sich möglichst von solchen gesellschaftlichen Erzählungen schafft, frei zu machen.
Ich möchte ihn nicht verletzen, ich mach das ihm zuliebe und diese ganzen Geschichten.
Ganz genau.
Aber auch, wenn es eben in einem Fall nämlich im Austausch stattfindet, so Ideen davon, gerade, wenn es um Boulevard Vagina geht, Ideen von Obstinität.
Also da ist erst mal, wenn es konsensuell ist, ist einfach erst mal alles in Ordnung.
So.
bekommen dann ein Problem, wenn es eben unter Druck stattfindet, wenn es, genau wie du gerade gesagt hast, gut stattfindet, um Gefühle nicht zu verletzen, wenn es, da kommen wir bestimmt auch heute noch hin, als Drohung stattfindet oder eben so als Einschüchterungsversuch.
Ja, das werden so die groben Grenzen.
Ich zeig mal das Büchlein.
Das ist sehr genau.
Ich wollte sagen, Sarah vielleicht ganz...
Kannst du kurz erzählen, wie es dazu kam und was überhaupt die Intention ist, dieses Büchleins, das ja am achtzehnten September veröffentlicht wurde?
Ja, total gerne.
Also das Buch ist in einer Reihe erschienen, im Wagenbach Verlag, die heißt Digitale Bildkulturen und in dieser Reihe werden ganz, ganz viele Phänomene...
die mit der digitalen Bildkultur zusammenhängen in so Essays beschrieben.
Also es gibt zum Beispiel auch einen Band zu Filtern, es gibt einen Band zu Hassbildern, es gibt einen Band zu Cat-Content.
Und was mir aber eben in dieser Reihe noch gefehlt hat, war ein Band über das Phänomen Dickpicks, weil da eben ganz, ganz viel dran hängt.
daran, wie wir über Lust und das Ausleben von Lust sprechen, wie wir über einvernehmliche und nicht einvernehmliche sexuelle Akte sprechen, wie wir über sexualisierte Gewalt sprechen, wie wir über Genitalien sprechen.
Und das habe ich mir alles versucht, in diesem kleinen Band anzuschauen.
Und du hattest ja, ich war bei der ersten, glaube ich, Buchvorstellung in Düsseldorf dabei, da hattest du auch ein bisschen den historischen Kontext aufgezeigt.
Ich vermute, die meisten Menschen denken nicht darüber nach, seit wann Menschen Abbildungen von Penis darstellen, also nutzen, wie auch immer.
Und das ist ja eigentlich ganz interessant, dass es ja historisch einiges zu finden gibt in dem Bereich.
der Vollständigkeit halber.
Vielleicht kannst du ja ein bisschen was dazu sagen.
Ja, sehr gerne.
Also grob muss man sagen, es gibt...
oder Bilder von Penissen, seitdem es Bilder von irgendwas gibt.
Und zwar auch schon bevor es Fotos gab, also auch bevor die Fotografie zu dem Massenmedium wurde, als die wir sie heute kennen.
Es gab auch schon zum Beispiel Gravierungen von Penissen, die auch als Beleidigung genutzt wurden, aber natürlich auch im erotischen Kontext.
Also im viktorianischen Zeitalter hat man sich manchmal so Zeichnungen von Genitalien dann auch zugeschickt.
Die Fotografie war ja lange noch so monopolisiert.
Also früher gab es ja noch diese riesigen Plattenkameras, das heißt nicht so easy wie mit Handy jetzt.
Und natürlich hat so die Demokratisierung der Fotografie auch dazu geführt, dass das Dick-Pick als Medium überhaupt erst so wachsen konnte.
Und eine ganz wichtige Revolution war in dem Kontext zum Beispiel die Sofortbildkamera, weil die natürlich das ermöglicht hat.
ohne Labor und auch ohne eigenes Labor, was man früher noch haben musste, ein Bild zu schießen, ein intimes Bild zu schießen und das dann eben anderen Leuten irgendwie zu überbringen.
Es war natürlich damals noch auf einen einzigen Abzug begrenzt.
Das heißt nicht wie heute.
Ich kann mit meinem Handy ein Foto machen und das dann ja an tausende EmpfängerInnen schicken.
Aber das war eine ganz wichtige Entwicklung.
und dann eben natürlich auch Digitalfotografie, die Entwicklung des Handys, auch soziale Medien.
Man muss heute kein E-Mail-Adresse mehr kennen.
Du brauchst eigentlich nur ein offenes Postfach auf irgendeiner Seite, um einen Big Big zu verstecken.
Aber das Genre als solches, das gibt es schon ganz, ganz lange, fand ich auch total interessant.
Ich glaub, manchmal vergessen wir das, wie schnell die Zeit gerast ist.
Auf jeden Fall, ich würde sagen, drei von vier Leuten hier in einem Raum haben auf jeden Fall Filme noch in so Fotogrego am Neumarkt.
Das hat für alle Kinder gebracht.
Und dann hat man halt die Filme dahingebracht.
Es war vollkommen klar, wenn da irgendwie ein erotisches Bild beigewesen wäre, hätte es die entwickelnde Person tatsächlich nicht gesehen.
Und dementsprechend scharmhaft, über Scham werden wir ja auch noch sprechen.
Also, was hat das mit Scham zu tun?
oder sinken auch die Grenzen der Scham.
Aber das war damals eben eine Idee, ne?
Also, man musste sich dazu irgendwie verhalten.
Entweder war es eine Megahal, oder man hat es eben nicht gemacht.
Also, ich habe zu späten Analog-Fotografie-Zeiten durchaus auch schon darauf vertraut, dass das alles automatisch entwickelt wird und dass da höchstens zufällig mal jemand drüber guckt.
Okay.
Da gab es auch jetzt neulich noch eine Person, die sich gegen die Autoentwicklung in Drogerien zum Beispiel gestellt hat, weil sie gesagt hat, bei ihr hätten da bestimmte Bilder, auch intime Bilder, gefehlt.
Also ich weiß nicht, ob man da auch heute so drauf vertrauen kann.
Vor allen Dingen ist vielleicht auch die Frage, wer nimmt die Fotos auf und welche Fotos werden dann geklaut.
Ich habe gerade etwas gesucht.
Vielleicht habt ihr es bemerkt, denn ...
Zufällig tatsächlich.
Am letzten Samstag hatte ich einen Vortrag in Eschweiler und es kam eine Frau, in die schon mal bei einem Vortrag von mir war und die gehört hat, dass ich so ein Riositäten-Kabinettshaus habe, auch zur menschlichen Sexualität und ich habe das jetzt extra in der Verpackung halb gelassen, aber ich habe eine griechische Vase bekommen.
Ich habe jetzt den relevanten Teil mit dem Geschenkpapier versteckt, mit einem großen Penis unter anderem drauf.
Sie hat gesagt, er ist aus Griechenland.
Sie ist studierte Archäologin.
Und das ist mal ein interessantes Geschenk.
Das ist ein erwünschtes Dick-Pick in Sinne von, kommt jetzt in mein Kuriositäten-Kabinett.
Aber das passt jetzt so gut zu dieser Sendung, dass ich dachte, ich muss es mal kurz erwähnen.
Ja, total interessant.
Ich hab mir auch vorbereitet.
Da ist mir eingefallen in der Vorbereitung, dass ich ein Professor hatte, der gesagt hat, würde sich insbesondere für die ...
analytische Psychologie interessieren und er hätte ein interessantes Buch.
Und da sind wir jetzt aber per Definition, wir gucken, ob das unter Dick pick viel fallen würde.
Und da war also ein holographischer Penis drauf.
Es war ein silbernes Buch, ich weiß es noch, und man musste das so bewegen.
Dann sah man irgendwie den Penis und dann auch irgendwie irrigiert.
Und der fand es total angebracht, dass eine einzwanzigjährigen Studentin zu zeigen schmunzelt.
Also diese Abbildungen von Penissen auf Wasen, auf Büchern, auf alle möglichen.
Das ist schon üblich.
Und da müssen wir auch manchmal diese Abgrenzungen uns anschauen zu anderen Formen von sexueller Belästigung.
Also wann bleibt es bei dem Foto, wann wird das Foto kommentiert, wann werden Frauen abgewertet, mit dem Foto etc.
Pp.
Da sind ja fließende Übergänge vorhanden.
Ja, absolut.
Und ich musste gerade, als du das erzählt hast, daran denken, dass es ja auch schon eine gewisse Machtebene hatte.
Also auch wenn das vielleicht ...
gar nicht so bewusster stattgefunden hat oder vielleicht auch nicht so intendiert war.
Aber trotzdem hatte ja selbst diese Darstellung als Sologramm, die dir da als Studentin gezeigt wurde von jemandem und du wolltest es oder du bist lange so, als wäre dir das unangenehm gewesen, oder?
Ja, absolut.
Und v.a.
hab ich ja nicht nachgefragt.
Es gibt eine Situation, wo eine männliche Person auf die Idee kommt, in einer Machtstellung mit ungefähr ungefähr vierzig Jahren Unterschied.
Anfang sechzig mehr auf die Idee kommt mir einen, also aus dem Nichts heraus, also es ging auch da nicht in der Prüfung irgendwie um so etwas aus dem Nichts heraus, auf die Idee zu kommen, etwas zu konstruieren, um mir dann ein Penis zu zeigen.
Absurd, oder?
Absurd, ja.
Ja.
Und das ist natürlich wichtig, dass wir das heutzutage auch deutlich kritischer sehen, denn sehr lange wurden solche Faltensweisen ja gar nicht kritisch wahrgenommen.
Und ich finde es sehr spannend, wie sich allein in den letzten Jahrzehnten da fundamental doch die Haltung auch geändert hat.
Also ich würde sagen zum Positiven, dass man darüber reflektiert, dass so was nicht angemessen ist.
Ja, von daher ist natürlich auch die Hoffnung ein bisschen da, dass vielleicht Menschen dann auch weniger so handeln, wenn es mehr problematisiert wird.
Ja, wobei ich das Buch geschrieben habe, musste ich irgendwann darüber nachdenken, ob ich das Thema popkulturell eigentlich so mit so an erzogen bekommen habe.
Oder irgendwie, ob mir eine bestimmte Darstellung von so Nacktheit als verführungsstrategie in meinem Aufwachsen in der Popkultur so eine Rolle gespielt hat.
Und wir sind mindestens zwei Beispiele eingefallen, einmal in der Serie Friends und einmal in der Serie How I'm With Your Mother, die ja sogar noch später lief, wo das Ausziehen einer cis-männlichen Hauptperson als, ja, das eine mal so ein bisschen als Missgeschick, als Versehen und das andere mal wirklich als, also in How I'm With Your Mother ist das eine Strategie, die heißt der nackte Mann, das ist eine Verführungsstrategie und die soll dann die andere Person in dem Fall dann eine Frau überrumpeln, damit sie mit einem Endi-Kiste geht.
Und das fand ich irgendwie, als ich drüber nachgedacht habe, schon krass, weil das lief in den Zwei-Tausendzehner-Jahren.
Das ist klar, es ist jetzt eine Weile her.
Ich hoffe, es hat sich seitdem einiges getan.
Aber es ist jetzt auch nicht so, es wäre das Wahnsinnig weit weg.
Sarah, als ich das gelesen hab ...
Also, bevor ich's gelesen hab, ich hab das Büchlein durchblattet, da sind ja viele Abbildungen drin.
Und dann hab ich gedacht, oh ja, Barney Stinson, richtig.
Und ich hatte das total vergessen.
Und ich hab ja damals schon in dem Bereich gearbeitet.
Und das war ...
Also, die Idee.
für alle, die nicht How I Met Your Mother gesehen haben, Holm zum Beispiel, hat gesagt, er hat das nicht gesehen, was ich nicht verstehen kann, aber es ist so.
Also, die Idee ist, ich zieh mich aus, präsentiere mich und einige sind schockiert und sagen, was machst du, zieh dich wieder an.
Aber jede zweite bis dritte oder vierte lässt sich darauf ein.
Das ist die Strategie dahinter.
Und es gibt hier überhaupt super viel Sexismus bei How I Met Your Mother.
Aber der Hauptprotagonist Barney Stinson ist so sympathisch.
In der Rolle ist er schwach und schwächlich.
Da müssen wir auch noch mal drüber kommen.
Also, wann ist es denn so viel geleitetes Flirten?
Und ich bin ungeschickt, deswegen hab ich das gemacht.
Und wann ist es wirklich auch frau und feindlich?
Und ...
Und dieser Barney Stinson bedient halt, also die Rolle Barney Stinson bedient halt dieses Bild.
Er versucht halt alles, weil sein ganzer Selbstwert hängt an seinem Penis.
Das ist, glaube ich, so klein gedacht, die Rolle von Barney Stinson.
Und der Schauspieler selber ist unfassbar sympathisch, sodass man irgendwie der Rolle des auch noch mal doppelt vergibt, weil der Schauspieler selber so ein netter Typ ist und auch gar kein heteronormativer Typ.
So, und ich glaub, da sind so ...
Und diese Erzählungen, diese Mythen, die sind ja so tradiert und die gibt's so oft.
Ja, und ...
Ich war sehr beeindruckt, dass du Retta Chili Peppers mit der Socke ...
Das war meine Kindheit, neunziger.
Retta Chili Peppers mit den Tennissocken auf dem Penis.
G-Socks on Cocks, ja.
Ja, das war noch mal ...
Da hat mich interessiert, warum eigentlich ist dem Dickpeak auch nützt, dass der Penis manchmal auch einfach nur als Witz verstanden wird oder so, als ...
ja, als Joke.
...
weil ...
Das ist auch eine These, die einige Wissenschaftlerinnen vertreten, das, was die der symbolische Flexibilität nennen, also das cis-männliche Nacktheit, ein sehr breites Bedeutungsspektrum haben kann.
Nicht immer bedrohlich ist, sondern manchmal auch einfach nur lustig, nicht obszönen und so weiter, sondern erst mal nur so ein Joke, dass das auch dem Dick-Pick nützen kann, weil es dann eben auch so geframed werden kann.
Ach, war doch nur ein Scherz.
Ach, richtig, doch nicht so auf.
War doch nur lustig gemeint, was natürlich auch überhaupt gar nicht geht.
Aber noch mal zurück zu diesem nackten Mann und Barney Stinson.
Ich finde das so krass, weil einfach, dass du suggeriert, ja, auch wenn es dann Erfolg hat, dann ist es ja okay.
Also, da wurde kein Konsens geklärt.
Da passiert genau das, worüber wir gerade geredet haben, diese Überumplung als Strategie.
Es wird nicht dematisiert, dass das Personen, die schon mal von sexualisierter Gewalt betroffen waren, schlimmst redraumatisieren können, wenn sie auf einmal mit einem nackten Mann in ihrer Wohnung konfrontiert werden.
Also da hängt ganz, ganz, ganz viel Problematisches dran, aber es wird immer nur so gefreundet als, ach ja, man kann es einmal versuchen und wenn es nicht klappt, dann zieht man sich halt wieder an.
Und dann könnten wir vielleicht mal übergehen zum Strafrecht.
Es ist strafbar unter Paragraf hundred vier und achtzig.
Das ist der frühere Pornoparagraf.
übrigens, also das Gewaltpornografie, Kinderpornografie, Jugendpornografie und eben auch das Versenden von Dick Picks ist ein Paragraf mit vielen Buchstaben als Unterpunkte.
bis K geht das tatsächlich.
Und es ist strafbar mit ich glaube bis zu drei Monats gehältern und Eine Mehrstrafe.
Bis dahin kann das ausgesprochen werden.
Aber, Sarah, es wird gar nicht so oft angezeigt und es wird auch gar nicht so oft verurteilt.
Ja.
Es wird krass selten angezeigt.
Da war ich schockiert, wie selten das angezeigt wird.
Es gibt verschiedene Zahlen.
Eine davon ist ein Prozent der Fälle, ein bis zwei Prozent, was wahnsinnig wenig ist.
Und da spielt ...
Erstens auch mit rein, dass es manchmal nicht so easy ist, Beweise zu sichern.
Zum Beispiel auf WhatsApp kann man sich selbst löschende Fotos nicht so easy screenshoten.
Das müsste man dann zum Beispiel im zweiten Gerät machen.
Manche haben auch Angst, weil zum Beispiel auf Snapchat angezeigt wird, wenn man ein Screenshot macht, dass das die falsche Signalwirkung haben könnte, dass dann die Person denkt, man findet das toll, man will das unbedingt helfen, dass man dann vielleicht noch mehr damit konfrontiert wird.
Das macht es schwierig, aber natürlich auch die Erkenntnis, dass es sich da um eine Straftat handelt.
Und dass es sich da auch um eine Form von bildbasierter, sexualisierter Gewalt handelt.
Weil wir das als Gesellschaft schon immer noch relativ viel verharmlosen und so weglächeln.
Und so, ja, das gehört halt dazu, wenn man sich als Frau oder als weiblich gelesene Person im Internet bewegt.
Also, ich hab auch Gespräche geführt mit Freundinnen von mir, die dann so was gesagt haben, wie ...
Ja, wir haben uns auf eine Dating-App kennengelernt und dann hab ich ihm mein Snapchat-Namen gegeben.
War ja auch blöd von mir.
Wo dann so ein sich selbst die Schuld geben drinsteckt, wovon wir unbedingt wegkommen müssen.
Mhm.
Ich find es toll, dass du diesen Begriff ...
Bildbasierte, sexualisierte Gewalt.
Weil Dickpicks ist halt auch schnell ausgesprochen.
Weißt du, Dickpicks, du kennst das, wir haben das bei dem Begriff Kipos.
Also, das ist eigentlich Kinderpornografie.
Das ist auch übrigens der Paragraf, aber B.
Gewaltpornografie, Kinderpornografie, Jugendpornografie.
Und das wird Kipos abgekürzt.
Und ich finde, das ist so schnell gesagt.
Kipos, Dickpicks, bap, bap, bap, bap.
Das ist auch verharmlosend.
Und deswegen, also wir sagen zum Beispiel Kinder Missbrauchsabbildungen oder gefilmte oder fotografierte sexuelle Gewalt an Kindern.
Und du hast gerade gesagt, Bild, sag's noch mal.
Bildbasierte, sexualisierte Gewalt.
Bildbasierte, sexualisierte Gewalt.
Und ich finde es wichtig, dass wir in der Sprache das auch noch mal ändern, damit es deutlicher wird und es irgendwie nicht so lapidarüber kommt in der Sprache.
Aber der Begriff Bildbasierte, sexualisierte Gewalt könnte ja auch weiter gefasst sein.
Also, Bildbasiert wäre ja auch, wenn ich beispielsweise ein Bild von einer anderen Person habe und daraus irgendwas baue oder...
Ja, dann ist ein Bild basierte sexualisierte Gewalt in Form eines Penisfotos.
Ja, also da sind wir ja schon umfasst ja weit aus mehr Punkte.
Was ich halt wichtig finde, ist, dass man es als Form sexualisierter Gewalt benennt, weil dieses Wecklächeln, dieses ja passiert.
Das führt eben dazu, dass diese Machtebene überhaupt nicht mitgedacht wird, die deine Rolle spielt.
Also das Dick-Pick dominiert dann, dominiert den Dialog.
Und das ist nicht einfach nur, es ist eben nicht einfach nur ein missglückter Flirt-Versuch.
Es ist eben nicht einfach nur ein Arch, ich probiere es mal aus.
Sondern es wird einfach die Empfangsperson, die Person am anderen Ende der Leitung nicht mitgedacht und manchmal sogar eben bewusst versucht einzuschüchtern.
Und da immer wieder so klar zu kriegen, Das ist eben nicht so eine Lappalie, sondern das ist eben strafbar.
Das kann aber auch mit der Person, die dieses Dickpick empfängt, ganz, ganz viel machen.
Das kann in der ganz, ganz viele negative Sachen auslösen.
Das, finde ich, sollte noch mal ein bisschen mehr in den Fokus-Dialux gerückt werden, wenn wir über Dickpick sprechen.
Und genau, du hast ein bisschen auch dir die Forschung angeschaut, die immer noch erschreckend überschaubar ist in dem Bereich, ne?
Ja.
angesichts der Verbreitung des Phänomens einigermaßen überraschend ist.
Deswegen, es gibt diese eine Studie, die etwas größer ist.
Vielleicht kannst du ein bisschen was zu erzählen, was dabei rauskam, was sie ja untersucht haben so grob.
Da hat die Forscherin Flora Auswald mit ihrem Team eine ziemlich große Stichprobe von Männern befragt zum Thema Dickpicks und ...
Ruth, du hattest in dem Vorgespräch gesagt, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, dass es von der Frage war, Nacktbild zurückzubekommen.
I show you mine, you show me yours.
Als ich das das erste Mal gelesen habe, habe ich gedacht, das klingt erst mal harmlos.
Man versucht das eben mal.
Man guckt mal, was so geht.
Ist es aber nicht.
aus den Gründen, über die wir gerade schon gesprochen haben.
Es ist wichtig, Konsens zu klären.
Alles, was außerhalb vom Konsens stattfindet, ist nicht in Ordnung.
Wenn es für einen Absurd-Konsens zu erfragen, ist das häufig schon mal ein ganz guter Indikator.
oder kann das ein guter Indikator sein dafür, dass das nicht die richtige Situation ist?
Also, man hat ja häufig so ein Gefühl schon dafür, ist das jetzt gerade eine cool oder ist es nicht so cool?
Aber man kann wirklich einfach erst mal fragen und wenn da ein Nein zurückkommt, ist es deutlich besser, als ein Traus geschickt zu.
zu haben gegen den Willen der Person.
Ja, aber wir haben gerade schon darüber gesprochen, Entblösung ist halt eben nicht nur eine Verführungstaktik, sondern auch eine Machtgäste.
Also ich zwinge in dem Moment die Person dazusichen, ein Foto von dem Penis anzuschauen und die hat das überhaupt nicht gewollt, die hat darauf nicht gefragt, die hatte kein Mitspracherecht an dieser Situation.
Und wenn das eine Wenn das in einem heterosexuellen Kontext stattfindet, also ein Mann als Sender und eine Frau als Empfängerin, dann steckt da häufig auch die Abwertung hinter von sexueller weiblicher Selbstbestimmung.
Also so ein Anspruchstenken, ein patriarchales Anspruchstenken.
Ich habe das Recht darauf, oder ich habe zumindest das Recht darauf, es zu versuchen.
Und das sind ganz viele schwierige Sachen, die hinter diesem am häufigsten genannten Motiv stecken können.
Und weil du das ja gerade gesagt hast, also ich werde plötzlich mit der Nacktheit konfrontiert und muss mir jetzt ein Penis anschauen, den ich mir eigentlich nicht anschauen wollte.
Und deswegen kann dieses Verhalten tatsächlich auch unter Paragrafhundert dreiundachtzig nämlich exhibitionistische Handlungen angezeigt werden.
Damit kommt man selten durch, aber es ist trotzdem auch eben eigentlich die Form.
Also die Form ist auch eine exhibitionistische Handlung.
Ich entblöße mich und ich gucke auf die Reaktion des Gegenübers und neben.
ich möchte die Frauen antörnen.
Die Frauen sollen sich attraktiv schicken, fühlen und die sollen wir vor allen Dingen im Bild zurück schicken.
Das waren ja die Sachen, die genannt worden sind.
bei der großen Studie haben, aber eben auch.
irgendwie siebzehn Prozent gesagt, wir wollen Frauen schockieren und wir wollen sie ängstigen, haben fünfzehn Prozent gesagt, das finde ich richtig viel.
Also siebzehn Prozent sind fast bei zwanzig.
Ich finde, das ist eine hohe Zahl.
Siebzehn Prozent wollen Frauen schockieren, fünfzehn Prozent wollen sie verängstigen und elf Prozent Cent wollen Ekel auslösen.
Also da geht es tatsächlich um eine ganz klare Machtdynamik und nicht um die eigene sexuelle Erregung und auch nicht um die eigene sexuelle Verfügbarkeit.
Vielleicht kommt was zurück und vielleicht habe ich irgendwie Glück, sondern da gibt es wirklich ohne ganz klare Machtdominanz, genau, vielleicht auch auf Grundlage von patriarchalen Denkstrukturen, ähnlichem, also das, was du eben auch aufgelistet hast, wie sowas entsteht.
Ja, was dafür spricht, dass da auch patriarchale Denkstrukturen mit Rolle spielen, ist auch das Deckpics, die mit Drohungen verbunden sind, auch häufig mit Vergewaltigungsdrohungen, auch häufig Personen treffen, die ohnehin schon marginalisiert sind.
Also zum Beispiel Transpersonen oder Personen mit Migrationshintergrund oder ja auch Aktivistinnen, die sich im Netz einsetzen, eben gegen patriarchale Werte.
Und es gibt eine Theorie, die der der Soziologe Michael Kimmel aufgestellt hat, das Grieft Entitement, so heißt das.
Und das haben ...
Übersetzt?
Kannst du es mal eben übersetzen?
Ja, Erkränkende Enteignung heißt das.
Und das bedeutet, dass in dem Fall Männer das Gefühl haben, ihnen wird etwas weggenommen, auf das sie aber eigentlich den Anspruch hätten.
Und im Internet kann das zum Beispiel Deutschungshoheit sein, es kann Raum sein, die haben dann das Gefühl, sie hätten eigentlich das Anrecht auf etwas, was ihnen jetzt gerade von anderen Personen weggenommen wird.
Und da gibt es so die These, dass das auch in das Dickbeat mit rein spielt.
Also, dass das eine Machtdemonstration ist in einem Raum, dem Internet, der erstmal eigentlich ganz vielen Personen zur Verfügung steht.
Wir können uns alle ein Instagram-Account machen.
Es gibt Aktivistinnen mit ganz großem Following, wo sie vorher vielleicht in patriarchalen Strukturen weniger die Gelegenheit zu hatten.
Und das für manche dieses Dick-Pick eine Form ist, eine ganz klassische Art von patriarchaler Männlichkeit so auszudrücken, auch eben mit dieser Vergewaltigungstrohung dann verbunden, Personen dann wieder so in ihre Schranken zuweisen.
Und diese Überlegungen sprechen dafür, dass zumindest in diesen Fällen da schon so klassisch patriarchale, patriarchales Anspruchsdenken mit rein spielt.
Also es gibt ja ein paar verschiedene Statistiken.
Es gibt die Untergruppen, das heißt, wir müssen zusammenfassen, es gibt einmal die Untergruppe, die aus, ja, kognitiven Verzerrungen, wie wir es ja nennen, also Rot und ich in unserem Arbeitsbereich dann glauben, das wäre eine mindestens zu tolerierende, wenn nicht sogar positive Verhaltensweise, um tatsächlich dann eine sexuelle Reaktion vom Gegenüber zu erhalten.
Bei denen muss man natürlich anders präventiv vorgehen als bei den Leuten, die jetzt tatsächlich aggressive Bedürfnisse ausagieren und Machtbedürfnisse.
Also im Prinzip müsste man diese verschiedenen Gruppen auch mit Prävention unterschiedlich ansprechen.
Soweit können wir ja erst mal zusammenfassen.
Ja, also Prävention wäre natürlich eben auch Regeln.
Und relativ früh, ich hatte heute eine Gruppe von Lehrer und Lehrerinnen, mit denen ich dann auch noch mal in den Pausen über das Thema gesprochen haben, weil das ja heute Abend ansteht.
Und also, wann fangen wir denn an, präventiv zu sein?
Und präventiv ist auf der einen Seite immer die Betroffenen stärken.
Und auf der anderen Seite die möglichen Übergriffigen zu sensibilisieren für das, was die tun.
Und zum Beispiel solche Gedanken, so ein Gedankengut irgendwie klar und deutlich zu machen.
Und da kann man auf viele verschiedene Weisen ansetzen.
Man kann aber sagen, okay, pass mal auf.
Wenn du mal so ein bisschen badischen Dampfmaschinen, wenn du so ganz klein ansetzt, dann könnte man eben sagen, better safe than sorry.
Also geh mal lieber auf Nummer sicher, bevor du dich im Nachhinein entschuldigen musst.
Also frag nach Einverständnis, hey.
Bock auf den dick pic oder lust auf den dick pic oder willst du meinen x y sehen?
ja also das könnte man ja einfach fragen und Man könnte sich sogar jetzt mal auf so einer ganz männlichen Perspektive könnte man sich sogar mit dieser frage absichern und sagen ich habe doch gefragt ja so das ist das wäre ja eine mögliche wobei die frage wenn sie also direkt ist ja durchaus auch schon einen übergriffigen charakter hat.
Ja, aber gut, sagen wir mal, in sechstien Gesprächen, die sind ja häufig eher explizit und deswegen, da wird ja wenig drum herum geredet, genau.
Aber wenn die zweite Regel ist, vielleicht auf jeden Fall drauf zu achten, dass die Person achtzehn ist und wenn nicht, lass es sein.
Und ich meine, das haben wir, wenn wir mit Jugendlichen arbeiten, immer, ich wusste nicht, dass sie dreizehn ist und nicht vierzehn, ich wusste nicht, dass sie fünfzehn ist und nicht sechzehn.
Und dann sagen wir immer, wenn du es nicht weißt, lass es sein.
Also, lass dir unter irgendeinem Vorwand dir einen Ausweis zeigen.
Also, frag, hast du ein Mufa-Führerschein?
Hast du irgendetwas?
Also, zeig mir dein Ausweisbild.
Ich zeig dir meinen Ausweisbild.
Man kann sich eine Story ausdenken, wenn du dir nicht sicher bist.
Das ist die achtzehn-Institut, lass es sein.
Genau, das ist eine weitere Regel.
Und es gilt da übrigens auch das Überrumpelungsprinzip.
Also, bei der Rechtsprechung, da sagt man ...
Du kannst nicht sagen, ach, ich schick mal und im Nachhinein, hey, war doch okay.
Sondern, nee, ich muss im Vorfeld das Einverständnis haben und nicht im Nachhinein.
Also, das gilt auch, wenn es justizial wird, nicht mehr.
Zeig dir Anschluss, welch.
Voll.
Also, genau, vielleicht muss man erwähnen, also, Ruth und ich sind unter anderem auch Kolleginnen in einem Arbeitsbereich.
Und wir haben da ja auch öfter mit der Untergruppe von Jugendlichen zu tun.
Und da findet man sicherlich häufiger diejenigen, die wenig reflektieren und das im Sinne von einem sehr fehlgeleiteten Versuch, Sexualkontakt aufzubauen.
Also die sehen wir häufiger bei denen, die tatsächlich einen Wissensdefizit haben.
Und das ist natürlich bei Personen, die jetzt mehr Lebenserfahrung haben, wenn sie die dann haben, sicherlich seltener.
Also muss man ja auch immer schauen, wie haben wir unsere Stichprobe.
Und es ist ein bisschen unbefriedigend, dass bei den ganzen Untersuchungsergebnissen, die es bisher dazu gibt, die wenig sind, dass wir da sozusagen die Gesamtstichproben haben.
Aber das wäre sehr schön, wenn wir noch mal die, sagen wir mal, Besonderheiten, was Alter und andere Eigenschaften angeht, bezogen auf die Unterstichproben auch der Motive zum Beispiel differenzieren könnten.
Weil so schauen wir uns offensichtlich eine große Gruppe von Personen an, die doch unterschiedliche Motive und Hintergründe haben.
Und dann sehen wir die Gesamtdaten.
Und das finde ich immer so ein bisschen unbefriedigend.
Deswegen, ja.
ist das Phänomen an sich schon sehr komplex und mit den Daten, die wir haben, ist es leider noch nicht so ganz auseinander zu dröseln bis auf die paar Annahmen, die wir jetzt hatten.
Also zum Beispiel auch früher war Exhibitionismus natürlich vor dem Internet bekannt, als die Person steht irgendwo draußen und holt ihren Penis hervor.
Es scheint hier aber gar nicht so zu sein, dass die meisten der Personen, die heutzutage Dickpicks versenden, genau diese Stichprobe abbilden würden.
Was man ja auf den ersten Blick meinen könnte, dass das einfach nur die virtuelle Version dessen ist.
Aber diese Personen, die glauben, dass sie eine positive Reaktion erzeugen, die findet man jetzt im virtuellen Raum, wohin gegen das bei den Personen, die das jetzt draußen tun, zwar auch mal findet, aber nicht so häufig.
dass die jetzt wirklich glauben, dass das gegenüber hier sozusagen sich dann direkt in eine sexuelle Aktivität begibt.
Die gibt es auch als Untergruppe der, ich sag mal, draußen herum laufenden, sich exhibitionierenden Menschen.
Aber diese ganz große Stichprobe, die zu sagen scheint, ja, online Bilder zu verschicken, ist ja irgendwie auch normal.
Also zum Beispiel habe ich hier eine Untersuchung von einundzwanzig gesehen, wo die Personen angegeben haben, unter anderem es sei ja quasi so eine Art normales Flirt-Verhalten.
Das würde ja irgendwie zum Flirt-Verhalten auch dazugehören, so ein Dick-Pick mal rüberzuschicken.
Also auf Englisch, because that is a normal way of flirting.
Also, dass da ein Viertel von denen im Jahre, im Jahr zwanzig, publiziert, gesagt hat, das ist doch irgendwie eine normale Art des Flirtens, mal so ein Dick-Pick rüberzuschicken.
Das ist auf jeden Fall ein Problem.
Was, so Lydia, da würde mich natürlich die Frage interessieren.
Welche Frage ist da gestellt worden?
Weil sozusagen zwischen Mensch durch Interaktion, in der Sexing-Interaktion, vielleicht haben die jetzt gedacht, ist es normal, es ist ja die Frage, ob die wirklich gefragt haben.
Ohne Einverständnis.
Ja, genau.
Das wurde abgefragt.
Genau, dass die Eingangsfrage war, hast du ein sexuelles Bild geschickt zu einer Person, die explizit nicht danach gefragt hat, also was nicht wollte.
Und dann wird mich interessieren, warst du mit dieser Person in einer Beziehung?
War das eine fremde Person?
Das sind all diese Sachen, auf die du gerade hingewiesen hast.
Ich hatte hier sofort und du auch natürlich ...
oder wir alle hätten natürlich sofort den Gedanken, ja gut, aber in welchem Verhältnis stehst du zur Person?
Das ist so wichtig, deswegen sind die Studien auch immer noch mehr Fragen aufwärfend als nicht und deswegen immer noch erstaunlich, dass da nicht viel mehr Forschung zu existiert.
Ich war auch total schockiert, als ich das recherchiert habe.
Was wissen wir jetzt eigentlich demografisch oder in ähnlicher Form über die Personen, die das machen?
Ja, wenig.
Also aufgrund der aktuellen Studienlage kann man eigentlich gar nicht so eine generelle Antwort darauf geben, weil es einfach viel zu wenig gibt.
Es gibt einige qualitative Studien, also das bedeutet, dass einzelne Personen befragt wurden und da auch mehr so in die Tiefe gegangen wurde, also dass zum Beispiel Gruppen von Jugendlichen, Mädchen und jungen Frauen oder eben von jungen Männern befragt wurden.
Und das ist auch super spannend, was sie dann sagen, also gerade auch die Zitate.
Aber das sagt natürlich wenig darüber aus, was wir jetzt über die große Gruppe.
wissen über die Einstellungen, aber auch über die, die sich dann eben entscheiden, die zu verschicken.
Und das ist super frustrierend, weil wir das natürlich auch bräuchten, um genau das zu machen, was ihr Lydia und Ruth macht, nämlich in die Prävention zu gehen.
Also zu gucken, genau was steckt, bei welchen Gruppen so dahinter.
Ich fand es schon interessant, dass Sie in dieser Studie, über die wir vorhin gesprochen haben, immerhin so eine große Gruppe überhaupt befragt bekommen haben, weil es schon natürlich auch super wenig Männer gibt, die bereit sind, da offen drüber zu sprechen.
finde eigentlich, dass das jetzt auch mal in der Verantwortung derjenigen liegen könnte.
Das muss ja noch nicht mehr öffentlich sein, aber die zum Beispiel solche Bilder mal verschickt haben.
Also, dass es nicht immer der Dialog ist, der dann von der betroffenen Seite ausgeht oder dass diejenigen immer, die sind, die dieses Thema in der Öffentlichkeit verhandeln müssen, obwohl das natürlich auch wichtig ist.
Aber es könnten ruhig auch mal mehr ehemalige Sender ihr Verhalten da reflektieren.
Aber es gab auch seitens der Forschung zu lange viel zu wenig Interesse an diesem Thema.
Also, ich glaube, das hängt auch damit zusammen, dass wir es lange normalisiert haben.
Wir hatten jetzt im Chat zum Beispiel die Frage, ob wir was über Altersgruppen wissen, die vor allem mit so was wie Dickpixenten es nochmal geantwortet haben, verbunden mit der Hypothese, dass es vielleicht die dauerre Verfügbarkeit von Pornografie im Internet irgendwie da die Wertvorstellungen verschoben hätten haben könnte.
Wissen wir da irgendwas?
Also ich wäre vorsichtig mit so kausalen Aussagen, weil ich glaube, dass da Super viele Fakt, also das ist ein total unbefriedigende Aussage jetzt, aber ich glaube, dass da ganz viele Faktoren mit rein spielen.
Wir haben es ja gerade schon angerissen.
Also welche Bedeutung geben wir Stereotyp-Männliche und Weibliche Sexualität?
Was sehen wir in der Popkultur?
Deswegen wäre ich da jetzt vorsichtig, glaube ich, mit solchen Thesen.
Es gab hier eine ...
Der Stern hat darüber auch mal berichtet vor ein paar Jahren.
Und da hat sich die damalige Redakteurin natürlich auch eher qualitativ damit auseinandergesetzt, also ich über den Studien auseinandergesetzt, sondern eben auch qualitative Interviews.
Und dann hat sie gesagt, dass sie total erstaunt war, dass es unfassbar viele Mythen gab, wie das sind ja die Jungen.
Und das sind irgendwie die Sexualisierten.
Und dann hat sie einfach ältere Leute gefragt, die jetzt irgendwie angefangen haben, noch mal online zu daten und zack.
war es bei den Älteren auch.
Also da gibt es jetzt keine großen, breiten, evidenzbasierten Untersuchungen drüber.
Aber die Leute, die sich damit beschäftigen, sagen, es gibt gar nicht so einen großen Unterschied, sobald irgendwie anscheinend geguckt wird, wie das Handy funktioniert und wie Apps funktionieren, scheint es die Idee zu geben und die macht wohl vor dem Alter.
keinen Halt.
Und ich möchte vielleicht, also, Lydia, wenn du da auch meiner Meinung wärst, muss ich mal fragen, aber wir sind ja immer wieder, sind wir mit dem Mythos konfrontiert, dass ältere Personen unterschätzt werden, dass zum Beispiel Großväter unterschätzt werden, also die irgendwie, also zum Beispiel im Bereich Incess-Data, das hier als ...
dass die Täter der eigenen Kinder missbraucht haben und dass sie die Enkel dann noch mal missbrauchen, weil man das dem alten Mann nicht mehr zutraut.
Also, ältere Personen werden wahnsinnig in ihren Delikten unterschätzt.
Und ich mache ja auch Präventionsschulungen in alten Heimen.
Es ist jetzt nur Artverwandtes Thema.
Aber da berichten zum Beispiel das Pflegepersonal, dass die wahnsinnig oft angegrabst und angefasst werden.
Und zwar von nicht-demenziell veränderten Personen.
Also, wir reden jetzt nicht davon, dass irgendwie die Gehirnaktivität verändert worden ist.
Und das ist ganz interessant, wenn man nämlich präventiv, also wenn das Team zusammenhält und die Leitung dahinter steht und die gehen hin und sagen, dieses Verhalten ist hier nicht erwünscht, sie riskieren ihren Heimplatz bei uns, dann passiert.
In der Regel einfach, dass die Person aufhört, weil die es jahrzehntelang mit diesem Verhalten durchgekommen und hört dann auf, wenn sie eine geschlossene, klare Ansage bekommen.
Also spricht erst mal nichts dafür, dass die, sagen wir mal, Generation ab Millennials oder Gen Z, dass die das mehr machen, sondern dass es eher so was tatsächlich auf der einen Seite was exhibitionistisch ist, auf der anderen Seite aber auch was patriarchales ist und sobald irgendwie das Handy bedient werden kann und eine passende App gibt, dass es da losgeht.
singt die Sexualität ein bisschen, aber trotzdem ist es nicht so, dass das nicht da wäre, man sollte sich vor diesen Mythen ein bisschen, weil sonst unterschätzt man halt die anderen Personengruppen und man beschätzt die Betroffenheit anderer Altersgruppen.
Ja, total.
Absolut.
Ich finde das bei vielen von diesen Narrativen, die damit rein spielen, In dieser Studie zum Beispiel haben sie sich ja auch angeguckt, ob bestimmte Persönlichkeitsmerkmale bei Sendern häufiger vorhanden sind als bei anderen.
Und auch da kommen Laura Oswald und ihre KollegInnen ja zu dem Schluss.
Es gibt diese individuelle Komponente.
Also was sie herausgefunden haben, war ja, dass es leicht johren Nazismus, leicht johren feindseligen Sexismus bei den Sendern gab.
Aber das eben auch die kulturelle Ebene mit rein spielt.
Also welche Erzählungen haben wir als Gesellschaft über Sexualität und über das Ausleben von Sexualität?
Und der Schluss, zu dem sie in dieser Studie kam, ist, dass das, was beide Bereiche verbindet, das Normalisieren solcher Akte ist.
Also, dass das Wecklächeln, das Herunterspielen, das Nichtbenennen so.
Ja.
Und deswegen würde ich mich auch immer, wie ihr gesagt habt, dafür hüten, es sich zu einfach zu machen oder auch zu sagen, ja, was ich dann halt häufig höre bei Lesungen ist zum Beispiel so was wie, ach ja, die sind doch alle krank, ne?
Was ja so ein Klassiker ist.
Das Schlimme ist, die meisten sind normal, das sollte uns ängstigen.
Und ich würde unglaublich gerne über Männerwelten reden, also über das Subzondpa, ich bin ja auch immer so popkulturell unterwegs, deswegen war ich sehr anschlussfällig an dein Buch.
Also das Erste waren die Rhetor Chili Pepper, dann kam Barney Stinson und ich glaube Männerwelten war eben auch drin.
Und ich möchte sagen, dass solche Sachen wie das Format heute Abend oder das Buch jetzt rausgekommen ist und dass man ...
Das googelt und es gibt ganz viele kürzer und längere Interviews mit dir.
Ich finde, das bewegt und verändert tatsächlich auch die Welt und die Sicht auf die Dinge etwas, weil wenn Leute sich damit auseinandersetzen, dann stoßen sie jetzt zum Beispiel auf dein Buch.
Männerwelten war vor fünf Jahren, da haben Joko und Klaas gegen Pro Sieben gewonnen.
Und zwar haben die irgendwie Joko und Klaas gegen Pro Sieben.
Ich kenne das Format jetzt nicht so genau.
Und als sie gewonnen haben, hatten sie fünfzehn Minuten Sendezeit zur freien Verfügung.
Und dann haben sie diese fünfzehn Minuten Sendezeit dafür genutzt, dass sie, es fing damit an, sie haben das Männerwelten genannt, dass sie das ProSieben gesagt hat, wir distanzieren uns, sondern wir stehen nicht für den Inhalt, sondern für den Inhalt sind nur Joko und Klaas verantwortlich und nicht wir, wir haben ihnen die Sendezeit zur Verfügung gestellt.
Und dann hat Sophie Passmann moderiert und es fing an mit Penisfotos, mit der Alltäglichkeit der Penisfotos.
Und Paulina Roginski hat gesagt, ja, ich habe jetzt mal Freundinnen gefragt und das hier.
Und dann war so eine Riesengalerie voll mit Penisfotos und sie sagt, ja, das sind die von mir und von meinen Freundinnen.
Und man kann eigentlich sagen, dass sobald hier irgendwas veröffentlichen, sofort irgendwie als Antwort ein Penisbild kommt.
Und dann ging es weiter zu sexualisierten Chats.
Und jetzt kommen wir zu diesem frauenfeindlichen Anteil.
Also bei den Chats sieht man nämlich ganz genau, dass uns immer noch online kann man sich auf YouTube anschauen, wenn erwelten.
Und ich finde es in deinem Buch auch so hervorragend drin, dass die anfangen mit Nasebock.
Es gibt dieses Penisbild und es gibt so was so, oh, ich will versuchen, ich will flirten, ich probier's mal.
Und wenn dann kommt so, lass mal, nee, und so weiter, dann geht das aber wirklich nach Antwort drei oder vier.
Rasant schnell in du ...
Also, willst du jetzt gar nicht aussprechen, du, F, und ich, F dich, und so weiter.
Und dann kommt also sofort ...
Ich hab der Versuch, oh, der ist vielgeleitet, da kommt nichts zurück.
Und zack, kommt sofort die Abwertung.
Also, es kommt eine Kränkung.
Ich hab was versucht, es kommt eine Kränkung, dann kommt aber richtig Breitseite an ordinärsten, vulgärsten Abwertungen den Personen gegenüber.
Und diese Verknüpfung, die ist da in Männerwelten gut dargestellt und in dem Buch, und da sind wir eben bei ...
eigentlich weit entfernt von Flirt Versuchen, denn damit sind die Personen, die das tun, in der Lage ...
emotional auf das Gegenüber.
oder ist das eine reine Objektifizierung der Frau?
Also was ist denn eigentlich mit diesen ganzen Emotionen, was ist mit den Kränkungsgeschichten?
und wie können Männer mit Kränkungen oder mit Ablehnung umgehen?
Wer zum Teufel bringt denen das bei?
Also, ich finde, Prävention müssen wir ja nicht nur bei, ich kläre über Dickpicks auf, sondern Prävention muss doch anfangen mit, okay, wir sind Menschen, wir müssen uns unterhalten, wir müssen miteinander in Kontakt sein.
Was ist mit deiner Emotion?
Und ich meine, da hat man dann manchmal junge Männer vor sich sitzen.
die irgendwie, weiß ich nicht, was für Pornografie sich reingezogen haben und dann sagen, ich bin so aufgeregt, ich bin in meine Nachbarin verliebt, ich krieg Schweißausbrüche.
Ja, also all das ist Prävention, auch über Gefühle sprechen, weg von der Objektifizierung.
Oh, ich hab mich in Rage geredet, sorry, Leute.
Aber so was von, ist auch interessant, wenn, ich sag mal, die Jugendlichen dann bei uns sitzen und dann in Hochscham behaftet, ne?
Ganz ...
offensichtlich ganz, ganz gerne einfach nur sich auflösen würden, Vorscham.
Und dann bizarste Stories erzählen, wie es dazu kam.
Also ich würde gerne anonymisiert eine der bizarsten Stories, die ich je gehört habe, nur damit man versteht, wie absurd es ist, aber wie sehr diejenigen sich dann wirklich zu Dode schieben.
Die Story war, ich war auf der Toilette, mir viel mein Mobiltelefon aus der Hand.
Es ist in einem ungünstigen Winkel auf den Boden aufgetroffen.
Hierbei muss gleichzeitig die Instagram-App geöffnet und die Privatnachricht geöffnet und das Fotoprogramm geöffnet worden sein, sodass ohne meine Absicht in dem Winkel, in dem das Mobiltelefonauftrag mein Penis fotografiert wurde und gleichzeitig die Sendefunktion der plötzlich geöffneten App dieses an die weibliche Person verschickt hat.
Ich habe mich gefragt, wie verzweifelt man sein muss, um das zu erzählen, ohne zu lachen.
Aber jetzt mal ganz, das war jetzt ein bisschen ironisch.
Aber man merkt schon, wie absolut zu Tode bestimmt die Person dann ist, wenn sie dann da sitzt, die Eltern informiert sind.
Es ist eine jugendliche Person.
Und sie möchte einfach nur, dass das am liebsten nie passiert wäre.
Das natürlich auch schön, wenn die Person dann merkt, wie sehr sie sich schämt dafür, wenn das dann rauskommt.
Das war dann auch eher unter dem, sagen wir mal, wahrscheinlich großen Thema, falsch geleitete Versuche, sexuelle Reaktionen zu erzeugen, zu werten, wie wir das ja bei Jugendlichen dann gelegentlich sehen.
Aber ...
Solche und ähnliche Geschichten hört man sich allen Ernstes an.
Das zeigt, was passiert, wenn die Leute geoutet sind.
Da werden wir bei Anonymität online etwas zu tun, enthämt ja total.
In der Psychologie, weil die Person denkt, sie ist anonym, sie ist hinter einem Bildschirm.
Da ist kein Gegenüber.
Da fällt es vielleicht etwas Grenzüberschreitendes zu tun, als im echten Leben.
Dementsprechend sind die Leute, die im echten Leben exibitionieren, da sicherlich sehr viel ...
Ja, weiter in ihrer Offenheit sich so zu verhalten, als die, die sich sagen, da ist ein Bildschirm und das fühlt sich gar nicht real.
Dann hören wir ja auch oft genug, dass die sagen, ja, das war doch nur ein Bildschirm.
So, das ist ja gar nicht die Person sozusagen.
Das fühlt sich dann soweit weg an und irgendwie so abstrakt.
Also, das ist natürlich eine Enthemmung, diese vermeintliche Anonymität hinter einem Bildschirm, die dann es den Leuten sehr viel leichter macht, die Schwelle so ein Verhalten an den Tag zu legen, dann auch eben zu überschreiten.
Ja, und aber auch die Schwelle zum Beispiel Hass im Internet zu verbreiten, was auch wir wieder mit dem Thema verknüpft ist.
Ich hab gerade noch eine zweite psychologische Erklärung eingefallen, die da noch mit rein spielt.
Und das ist die sexual over perception wise.
Die bezeichnet das Phänomen, dass Männer häufiger denken, Frauen wären sexuell interessiert an ihnen, als es andersrum der Fall ist.
Und auch das könnte man jetzt wieder benutzen, diese Sexual-over-perception-Bias, um zu sagen, ja, die denken halt, die wollen das, dann die Frauen und, na ja, dann haben sie Sicherheit geirrt.
In diese Sexual-over-perception-Bias spielt aber auch rein, wie männliche und, also Stereotypen, männliche und weibliche Nacktheit häufig in unserer Gesellschaft so kodiert sind.
Also, dass durch cis-männliche Nacktheit noch mal mehr Ja, auch Bedrohungen aufgebaut werden kann.
Und anders als zum Beispiel Nacktbilder von der Vulva, die, wenn sie ungefragt verschickt werden, natürlich auch eine Straftat sind.
Das ist auch nicht in Ordnung.
Auch da muss man Konsens klären.
Die haben aber in den allermeisten Fällen eine anders gelagerte Bedeutung.
Es wird häufiger eher so als Einladung gelesen und weniger eben so als Drohgebärde.
Das ist auch interessant, wenn man bedenkt, dass ja Exhibitionismus in Deutschland immer noch nur für Männer strafbar ist und es bei Frauen als Erregung öffentlichen Ärgernisses dann gegebenenfalls gewertet werden kann.
Aber der Exhibitionismus-Straftatbestand, der basiert ganz klar auf dem Zeigen, dann hier eines Penis war ursprünglich, also tatsächlich so gedacht, dass man offensichtlich hier nicht davon ausging, dass dass Frauen das tun würden.
Also ist jetzt ein bisschen historisch, aber da wundern sich auch sehr viele Menschen, wenn man denen das sagt, dass es tatsächlich juristisch betrachtet, hier einen solchen Unterschied gibt, der historisch schon sehr lange da ist.
Also ich finde schon, dass wir die patriarchalen Strukturen ganz dringend mit in den Blick nehmen müssen.
Zumal es ja auch bei jungen Menschen, also ich finde, also man muss das irgendwie sehr breit ansetzen, also wir müssen irgendwie ...
Auf der einen Seite, und das wollte ich eigentlich gerade mit Joko und Klaas sagen, es hat so eine Reichweite, dieses Männerwelten hatte eine Reichweite, plötzlich haben alle drüber gesprochen und alle haben gesagt, man ist irgendwie ins Gespräch gekommen, hat gefragt, hast du auch schon mal welche ungefragt bekommen?
und nicht, also, dass wir sprechfähig sind, das finde ich ist eine wirkliche Errungenschaft, also kommen wir nochmal zu meiner Professoren-Situation zurück.
Da gab es gar keine Idee davon, was man damit macht.
Also, da gab's keine Ansprechpersonen.
Wir waren gar nicht so empowert in meiner Generation.
So was hat man damit denn gemacht?
Da sind grad irgendwelche autonomen Frauenreferate aufgebaut worden.
Es reicht dann auch nicht, um das so hochzuhängen und so weiter.
Das war ja das ganze Denken.
Und ich finde, dass wir weitgekommen sind in der Sprachfähigkeit, in der Einortenfähigkeit, aber was man ja immer wieder hört und was man immer wieder liest, das hast du grade auch schon gesagt, Sarah ist dieses ...
Oh nee, jetzt ist die Situation vorbei und jetzt lasse ich's halt.
Oder was hab ich mir denn dabei gedacht?
Oder warum geb ich den Snapchat-Namen?
Das hast du gerade schon beispielhaft erwähnt.
Und da ist es ganz, ganz wichtig in Schulungen.
Und ich finde das für Erwachsene genauso wie für Jugendliche, weil man ist ja ganz häufig überrumpelt, dass man sagt, es ist vollkommen okay, dass du in der Situation grad mal nicht weißt, was du tun sollst.
Das ist okay.
Auch ich, wer in der Sache hab ich schon erzählt im Vorgespräch, auch ich werd manchmal noch überrumpelt.
Und ich werd nächstes Jahr fünftig, und ich beschäftige mich die ganze Zeit mit dem Thema.
Und wenn ich überrumpelt bin und platt bin, weil, warum sind wir überrumpelt und platt?
Weil wir wahrscheinlich ganz gut erzogen sind, ein bisschen ein Gefühl von Schamhaftigkeit haben oder ein Gefühl von guten Ton und irgendwie nicht direkt so ordinär zurück.
Ja, also wir haben ja so Hemmungen und Grenzen.
Und dann ist es vollkommen in Ordnung.
am nächsten Tag zu sagen, ich war in der Situation schockiert.
Am übernächsten Tag, es ist in Ordnung, sich zu beraten und erst nach drei Tagen hinzugehen oder von mir aus nach einer Woche.
Kein Mensch zwingt uns dazu.
Sofort, spontan, man möchte cool sein und man möchte stark sein.
Und das soll sich zeigen, indem wir sofort was Cooles entgegnen und Grenzen klarmachen.
Ja, dann haben wir es halt nicht geschafft, so was.
Dann machen wir es halt einen Tag später, also ein bisschen gnädiger mit sich sein.
Und sagen ja, ich lass es deswegen nicht fallen.
Ja, absolut.
Ich hab gerade, als du über Männerwetten gesprochen hast, über einen Artikel nachgedacht, den Margret Shukovsky danach darüber geschrieben hat.
Und indem sie auch gesagt hat, es ist wichtig und es ist gut, dass es diese Beiträge gibt und dass wir das auch immer wieder sichtbar machen, wie viele Betroffene es gibt bei diesen ganzen Phänomenen patriarchaler Gewalt, es ist aber auch wichtig, dass wir an diesem Punkt nicht stehen bleiben.
Es ist wichtig, dass wir nicht dadurch einfach an den Punkt kommen zu sagen, ja, okay, es geht vielen so.
Das ist blöd, das fühlt sich scheiße an.
Okay.
Und jetzt, es ist wichtig, eben auch wütend zu bleiben, es ist wichtig, auch aktiv zu werden, genau wie du gerade gesagt hast, Ruth, das muss nicht sofort passieren.
Das ist auch genauso legitim, genauso valide, wenn das später passiert.
Es ist auch okay, wenn man nicht in jeder Situation sofort richtig handelt.
Die Hauptsache ist aber, dass wir eben nicht bei diesem, das passiert zu vielen und das ist für viele leider ein Teil davon, Frau oder weiblich gelesene Person in der Öffentlichkeit oder irgendwie im öffentlichen Raum zu sein, dass wir da halt nicht stehen bleiben und dass wir auch immer wieder diejenigen in die Verantwortung nehmen, die jetzt in dem Fall von Dickpicks eben diese Bilder schicken, damit es eben nicht immer die Seite der Betroffenen ist, die da irgendwie mit zurecht kommen muss, die dieses Thema überhaupt nur bearbeiten muss.
Genau, so eine Normalisierung.
Absolut.
Und da fand ich es auch wichtig, im Kontext dieses Buches zu unterscheiden zwischen...
der persönlichen und der gesellschaftlichen Ebene, weil auf der persönlichen Ebene ist erstmal ganz, ganz viel okay.
Es ist auch okay, drüber zu lachen.
Es ist okay, drüber Scherze zu machen.
Es ist okay, in den Austausch mit anderen zu gehen und so weiter und so fort.
Das ist erstmal alles in Ordnung, wenn es einem selber damit gut geht.
Aber auf der gesellschaftlichen Ebene ist es schon irgendwo dann wichtig, dass wir nicht immer wieder mit Humor zum Beispiel, also mit zu viel Humor an die Sache rangehen und dass wir nicht immer dann bei dem Joke stehen bleiben oder eben bei diesem kollektiven Verarbeiten stehen bleiben, sondern dass wir halt diese Wut mitnehmen und irgendwie auch in dem Ganzen nicht vergessen.
Frage aus dem Chat, was wäre denn erst mal die beste Reaktion, wenn man sowas geschickt bekommt in einem privaten Chat?
Screenshot.
Screenshot oder abfotografieren, dass sich an der Datei, damit ich mir im Nachhinein überlegen kann, möchte ich das zur Anzeige bringen oder nicht.
Und das Ding ist, dass man halt relativ schnell denkt, ekelhaft oder ...
und dann löscht man das.
Oder diese Einmalfoto-Geschichte, dann müsste man gewappnet sein und sagen, okay, ich lass das auf.
Und ich frag jetzt, wer mit einem Fotoapparat abfotografieren könnte.
Das Problem ist tatsächlich, Das häufig, also auch wenn man es anzeigt, auch nicht immer irgendwie so die Tür geöffnet wird und gesagt wird, aber natürlich gerne nehmen wir die Anzeige auf.
Und du hast ja auch darauf hingewiesen in deinem Buch, das ist da auch Formatik, also das ist ...
online Hate Hate gibt und dass die einem da auch helfen eine Anzeige zu machen.
Das findet man auch, also auch wenn man das sich jetzt heute Abend nicht mitschreibt, das findet man auch relativ gut, wie man dann damit umgeht, aber dass man eben erst mal nicht in so eine Panik-Zack-Zack-Reaktion reinkommt.
Wobei, ich finde das total verständlich.
Also erst vom emotionalen her check ich das total.
Aber genau wie du gesagt hast, wenn du halt die Beweise erst mal sich jetzt, dann kaufst du dir ja auch selber Zeit.
Also du kaufst Zeit, erst mal Sacken zu lassen, nicht in diesem Schock eine Entscheidung sofort treffen zu müssen.
Und das ist, glaube ich, ganz, ganz hilfreich, wenn man sich in dem ersten Moment überrumpelt fühlt, wenn man viele empfindende Scham, Ekel, Wut, ganz...
ganze Bandbreite von negativen Gefühlen und dann nochmal ruhig drauf schauen zu können, glaube ich, ist für viele dann ganz hilfreich.
Und auf deinem Punkt vorher zu sagen, man darf ja eigentlich nicht im Humor, also auf der individuellen Ebene schon, aber es ist halt wichtig, dass man strukturell guckt und dass man vor allen Dingen, also es auch nicht immer nur Delta- und Opfer, übergriffige Personen und betroffene Personen, sondern dass es halt auch einen Umfeld gibt.
Das heißt, wenn mir so etwas widerfährt, ist das zum Beispiel in einem Arbeitskontext, dass die Dienstvorgesetzten reagieren, haben wir die grabschenden älteren Personen.
Da muss ich ernst genommen werden, und zwar von den Personen, die unmich herum sind, die mich unterstützen und supporten können, die das auch gesehen haben, die vielleicht dienstverantwortlich sind.
Ich etabliere ja oder ich berate viele Personen zum Thema Schutzkonzept, also dass man mindestens sagt an den Schulen wird so damit umgegangen, an den Arbeitsplätzen wird so damit umgegangen.
Bei uns im Betrieb, bei uns in der Gewerkschaft, bei uns in der politischen Partei haben wir eine Idee davon, wie wir damit umgehen und das ist unsere Haltung dazu.
Und das finde ich ganz wichtig, dass man die individuelle Ebene, aber auch dass man die strukturelle Ebene, fest schreibt und sagt ja gut, jetzt müssen wirklich die Leute, die in Führungs- oder in Leitungsverantwortung sind, die müssen jetzt halt die Verantwortung übernehmen und man hat sich vorher in so einem Code of Conduct oder einem Verhaltenskodex dazu mal Gedanken gemacht, was ist eigentlich die Aufgabe.
Dann wird das auch entpersonifiziert.
Dann hat mich gedacht, oh ja, unsere Leitung ist die Rot oder die Lüde oder die Sarah oder der Holm, die machen das bestimmt, sondern In der Leitungsaufgabe verankert ist der Schutz der Mitarbeitenden, der Schutz der Anvertrauten, der Schutz der, also dass wir das zum Beispiel in den Bereichen haben.
Und in wessen Verantwortungsbereich es übrigens auch mit reinfallen kann, ist das Umfeld von den Personen, die das senden, also wenn das Kumpel zum Beispiel mitbekommen, dass ihre Freunde Dickpicks verschicken, dass die da vielleicht Jokes drüber machen, dass sie das irgendwie locker-flockig erzählen, dann liegt es auch...
Das ist meine Meinung in der Verantwortung des Umfeldes, das sozial zu sanktionieren und das nicht immer wieder.
Sonst ist es so ein sich selbst aufrechterhaltendes System.
Weil wenn es immer nur die Betroffenen sind, die was dagegen sagen, wirkt das noch mal anders, als wenn du irgendwie deinen Kumpel ansprichst und vielleicht mal zur Seite nimmst und sagt, ey, das ist echt nicht cool, lass das mal.
Genau.
Weißte damals, als Giselle Pelicot, der große Fall Giselle Pelicot war, in Frankreich, die Frau, die da von ihrem Mann betäubt worden ist und also zigfach vergewaltigt wurde.
Und da gab es, also zu dieser Zeit gab es einen Comedian und ich weiß nicht mehr, wer das da, der hat gesagt, dass in seinem Umfeld aber eine Frau vergewaltigt wurde.
und dann sagt er, hätte ich das verhindern können, nein, hätte ich nicht verhindern können, sagt er doch, weil die Person, die es getan hat, hat immer mal wieder was Frauenfeindliches gesagt, hat immer mal wieder was Objektivierendes gesagt, hat immer mal wieder hier und dann wird es über Frauen gemacht.
Und dazu sagen, ey, wir sind dagegen.
Also, wo sind denn die Männer, die sich darüber beschweren?
Und das ist ganz, ganz wichtig.
Und also, ja ...
Äh, wir brauchen die an unserer Seite, die sagen, so geht's nicht, so wollen wir auch nicht sein.
Also ich mein, vielleicht jetzt meine Frage an dich Holm, also wie geht's dann einem Mann, der permanent diese negativen Sachen über Männer hört und denkt so, äh Alter, damit will ich doch gar nicht in einen Topf geworfen werden, so.
Also gibt's da eine emotionale so Reaktion.
Und das ist doch eigentlich das, was wir uns hoffen, dass wir nicht nur dreißig echauffierende Frauen sind.
So.
Ja, also ich mein, klar bist du, will man damit erstmal nichts zu tun haben und klar findet man tausend Gründe, warum man das selber ja nie tun würde.
Aber ja, also die Auseinandersetzung, damit hast du natürlich klar.
Wobei es schon was, was sehr Fremdes ist irgendwie, ich weiß nicht.
Wir hatten im Chat vor einer Weile die Diskussion, die so ein bisschen in die Richtung ging.
Naja, aber wenn man so was verschickt hat, man dann nicht angst, dass das irgendwie, vor allem wenn das auf einem nicht wirklich anonymen Kanal ist, dass das irgendwie weitergeistert und dann irgendwie jeder weiß, wie das eigene Genital aussieht und so.
Oder dass jemand an die Mutter schickt oder was weiß ich was.
Ja, das ist interessant, weil das was Sarah gesagt hat, weil die sind ja dann stolz drauf.
Die haben ja gar nicht dieses beschämende, sondern der Penis wird ja eher so als Paradestück irgendwie, ja, also als ...
Das ist es.
Und der ist anders gewertet, ja.
Haben nicht die meisten Männer eher Zweifel bezüglich ihres ...
Also, während des weibliche Geschlechtsorgan eher abwertend betitelt und benannt wird, wird irgendwie das männliche Geschlechtsorgan irgendwie ...
immer sehr positiv dargestellt.
Es ist natürlich schon so, dass wenn wir auf einvernehmliche Texting gucken, wenn wir auf einvernehmliche Dickpicks gucken, dann ist diese Vertraulichkeit total wichtig.
Also wir haben vorhin gesagt, alles was konsensuell passiert, ist erstmal in Ordnung.
Dazu gehört aber auch eben dieses gegenseitige Vertrauen, dass mit den Bildern nichts weiteres passiert.
Das sollte eigentlich selbstverständlich sein, es ist leider Häufig nicht, es gibt ganze Erpressungsmaschen, die darauf aufbauen, Nacktbilder von anderen Personen zu bekommen und dann eben dadurch Geld zu erpressen.
In den Fällen von Dickpicks, die als Drohung verschickt werden, würde es mich auch mal interessieren, also ob das dann ob es da einen Wunsch nach Privatheit gibt.
Ich kann es mir nicht ganz vorstellen, weil Rot genau wie du gesagt hast, der Penis da in einer anderen Intention verschickt wird.
Also das hat ja nichts mit einvernehmlicher Erotik zu tun, wie das bei einem konsensuellen Sexding dann zum Beispiel der Fall ist oder mit einer Verletzlichkeit, die man ja auch einander dann entgegen bringt.
Ja, deswegen, glaube ich, ist dasselbe Bildmotiv...
da in ganz unterschiedlicher Intentionen unterwegs sind, auch mit ganz unterschiedlichen Konnotationen, die dann so damit verbunden sind.
Was im Chat noch auftauchte zum Thema, zum Stichwort Beweissicherung, ist natürlich in dem Moment problematisch, wo das Gegenüber selber vielleicht nicht volljährig ist.
Ja, dann nehme ich am besten mein Gerät und gebe genau so damit zur Polizei, dass das so liegen.
Ja, direkt.
Dann fotografiere ich das nicht ab.
Und ich find, glaub ich, auch immer ganz gut zu sagen, vielleicht auch zu so einer Hauptwache zu fahren.
Also vielleicht nicht zur Fürchtelspolizei.
Und die sind super, also die sind auch ganz toll und haben natürlich ihre Berechtigung und Legitimation.
Aber die Hauptwachen haben immer einen Kommissariat zur Prävention und einen Kommissariat für die ganzen Sexualdelegte.
Und die haben wahrscheinlich auch eins zum Thema häusliche Gewalt.
Die kennen sich besser mit den Themenbereichen auch.
Und das muss man nicht unbedingt, wenn man ...
an den Niederlassungen einem Viertel ist, wo es eher darum geht, das Viertel im Blick zu haben.
Da sind weniger Spezialisierte.
Also je nachdem, wo ihr wohnt, fahrt einfach mal zehn Kilometer länger und geht zum Hauptkommissariat.
Und da werdet ihr eher Leute finden, die stärker in dem Themenbereich ausgebildet sind.
Jo, ich habe noch eine Frage.
Und zwar, du hattest ja auch, hatten wir uns, glaube ich, nach deiner Buchvorstellung kurz rüber unterhalten, also über Daten gesprochen, die auch das verschicken solcher Bilder.
unter homosexuellen Menschen betreffen und vielleicht nur der Vollständigkeit halber.
Was kam da so ungefähr raus?
Gibt es auch relativ wenig Daten dazu, wie beim ganzen Themenfältigpix allgemein.
Die Daten, die es gibt, die deuten darauf hin, dass das Zumindest das Unerfragte, also nicht das Unerwünschte, sondern das Unerfragteverschicken von Dick Picks, da häufiger positiv gesehen wird, was aber nicht bedeuten darf, dass man da Konsens voraussetzen darf.
Also auch in jedem Austausch von Genie-Teilbildern soll vorher nachgefragt werden.
Ich habe das deswegen im Buch so klar gemacht, weil ich natürlich nicht mit dieser Diskussion von Dick Picks zum King Shaming oder zu irgendeiner über eifrigen Sexualmoral beitragen will.
Also es kann auch, wenn man sich auf bestimmten Plattformen bewegt, auch ohne explizite Aufforderungen in Ordnung sein, in den Austausch zu treten.
Aber da ist der Kontext halt elementar.
Also wenn vorher geklärt ist, man kann das teilweise im Profil angeben.
Wenn vorher geklärt ist, dass beide damit einverstanden sind, ist es in Ordnung.
Aber auch da gilt, was Ruth gesagt hat, better saves than sorry.
Man kann auch einfach nochmal nachfragen.
Und in diesem Kontext wäre es ja auch wirklich interessant, das dann mit größeren Stichproben zu vergleichen.
Genau, denn wenn man jetzt bei der Gruppe bleibt, die das Ganze als eine Art von Anbahnung von gegenseitiger Sexualität sieht, ich meine mich zu erinnern, dass du gesagt hattest, dass da etwas häufiger in irgendeiner Stichprobe, glaube ich, überraschenderweise positive Ergebnisse kamen, oder?
Ich falte da noch mal drauf, weil das ein bisschen überraschend war.
Weißt du, was ich meine?
Ich bin gerade nicht ganz sicher, ob das was ist.
Moment, also es war so, das müsste ich ja so mal nachlesen.
Es ging darum, dass die Personen, die halt im homosexuellen Kontext überraschend dick pics verschickten, etwas häufiger, Also, dass da die Rezipienten etwas häufiger, das nicht so negativ bewertet hätten wie im heterosexuellen Kontext, meine ich mich zu.
Ja, wobei das mit politische Problem bei solchen Untersuchungen halt ist, dass es häufig nicht zwischen unerwünscht und unerfragt unterschieden wird.
Also, das heißt, dann habe ich uns solicited in Englischen und es zu solicit something heißt halt eigentlich etwas erbeten.
Und da macht es natürlich einen großen Unterschied, wo, also auf welcher Plattform befindest du dich gerade?
Was hat die Person in ihrem Profil stehen?
Also, da spielt auch Kontext eine Rolle.
Und deswegen habe ich, mein ich gerade vorhin, lieber nochmal doppelt nachfragen und dann vielleicht auch ein enthousiastisches Jahr gerne zurückbekommen.
Und dann ist es direkt eine schöne Situation für beide.
Aber das methodische Problem ist das, ist natürlich ein Unterschied macht, ob du ein unerfragtes oder ein unerwünschtes Stickpick bekommst.
Aber du kannst halt diesen Konsens nicht voraussetzen.
Also du als Sender weißt nicht, ob es unerfragt oder unerwünscht ist.
Genau.
Weil natürlich auch ein bisschen die Frage wäre, inwiefern der soziale Kontext vielleicht dann auch Menschen suggeriert, dass das halt...
eine zumindest tolerierbare Verhaltensweise wäre.
Und da sind wir wieder bei der Ausgangsfrage umso klarer wir gesellschaftlich machen, dass das nicht in Ordnung ist, dass du mehr wäre zu hoffen, dass zumindest die Stichprobe derjenigen, die sich das Ganze wirklich massiv schönreden, etwas sinkt aufgrund vielleicht der allgemeinen Erkenntnis und auch Kommunikation darüber, dass das ein Problem ist und eben nicht der Relativierung, dass das ein Witz oder irgendwie ...
sogar zu tolerierendes Flirtverhalten wäre, um das im Kontext zu setzen.
Da wäre halt die Frage auch.
Und das gilt natürlich überall.
Also es gibt auch Erfahrungsberichte von Männern, die zum Beispiel auf Grinder unterwegs waren und gesagt haben, ich möchte nicht als Begrüßungsnachricht sofort ein Dickpick geschickt bekommen.
Und deswegen einfach dieser Grundsatz.
als allererstes Konsens klären und dann von da aus weiter.
Ich meine, es gibt ja auch völlig absurde Situationen.
Es gibt irgendwie so Überkleinanzeigennachrichten, wo dann als erste Antwort auf irgendwie ein Bügeleisen, was reingestellt wurde, ein Dickpick kommt.
Also der Kontext hat da auch eine Riesenwandbreite.
Ja, ich verlinke sehr, sehr regelmäßig den T-Film.
Ich kenne dir den T-Film.
Constant, it's simple as T.
Genau, Einverständnis, so einfach wie T.
Das ist übrigens von der britischen Polizei nach der Hashtag Methodebatte erstellt worden, da geht es genau darum.
Und ich kann den ausfindig, wenn du Schwierigkeiten mit dem Begriff Einverständnis hast, stelle dir einfach vor, es ging nicht um T, sondern um Sex, sondern um eine Tasse T.
Wenn man das mal runterbricht und sagt, na ja, ich schütte ja auch keinem irgendwie eine Tasse Tee ins Gesicht, weil ich denke, vielleicht will sie grad ein Tee haben, dann wird's halt auch wieder so surreal, wie das überhaupt passieren kann.
Ich zeig ja viele Filme, ich bin ja eine große Freundin von Filmezeigen.
in den Fortbildungen und ich habe mir das echt noch mal kritisch angeschaut, was ich denn da so zeige und ich stehe nach wie vor sehr zu dem T-Film, aber es gab zum Beispiel, das fand ich eigentlich auch ganz gut und ganz witzig vom Browser Ballett, gab es diesen kleinen Film mit dem, wir sind jetzt das Innenministerium und wir machen eine Penis-Kartei, also weil ja alle irgendwie unter unter irgendwelchen Pseudonymen, also nicht nur, aber auch oft halt irgendwelche Penisbilder schicken.
Und jetzt müsste jeder Mann sein Penisbehördlich registrieren lassen, so könnte man den ausfindig machen.
Und das ist so ganz witzig, ja?
Holm lacht auch.
Ist aber auch verniedlichend.
Also, es bleibt auch auf dieser Humor-Ebene hängen.
Das war der eine Film.
Und dann hab ich genau ...
what guys think will happen when they send a dick pic.
Also, was denken sich denn ...
Jungs oder Männer, wenn sie sich einen dick picken?
und dann sieht man einen jungen Mann, der ist in Englisch, in den Danger, hat den oft gezeigt, früher in den Fortbildungen.
Der war da so im Programm und dann sieht man so einen Mann, also man sieht einen jungen Mann und der macht irgendwelche Bewegungen, man sieht das aber nicht so explizit und man sieht nur sein Gesicht.
Und dann sieht man so eine Wolke, und dann ist da so eine Frau in Unterwäsche, sagt, oh ja, toll und super, und kommt zu mir und so, und ist so mega sexy, also reagiert da drauf.
Und dann sagt er, ja, genau, das wird passieren.
Und dann geht er aufs Senden, und dann sieht man eine Frau mit so einem Handy und die macht so, wach, so eine Brutzung, kurz Gesichtsausdruck.
Aber auch das trifft es ja nicht nur, weil auch da ist es auch sehr ...
Sehr, sehr ...
Ja, da hat sich jemand was Falsches gedacht.
Aber was da nicht bei diesen ganzen Filmchen nicht gezeigt wird, ist, dass wir wirklich Leute haben, die Frauen mega objektifizieren, dass wir Personen haben, die nicht nur falsch flirten, sondern die Frauen mega objektifizieren.
und die wahnsinnig schnell aggressiv und feindlich gegen Frauen sind.
Das sind diese.
ich schicke ein Foto, willst du, willst du nicht und dann kommt sofort diese ganz misogynne Beleidigung.
Und das dürfen wir nicht aus dem Blick verlieren und wir müssen auch gucken, was wir präventiv machen.
Das Leute nicht in diese, weiß ich nicht, in diese Alphamänner, Manosphäre, Geschichten, wo Frauen sofort radikalst abgewertet werden und sozusagen als sexuell zur Verfügung stehendes Gut betrachtet werden.
Also, das ist ja fast eine Entmenschlichung der Weiblichkeit, also nur so Befriedigungsobjekt.
Und da müssen wir wirklich hingucken und miteinander im Gespräch bleiben.
Und auch bei diesen, also das ist mir nochmal witzig zu sagen, auch bei diesen vermeintlich unschuldigen, missglückten Flirtversuchen.
sollten wir nicht an dieser Stelle stehen bleiben.
Ups, da ist irgendwie was schief gelaufen.
Sondern wenn die sexuelle Selbstbestimmung missachtet wird, dann ist das ein Problem.
Und auch deswegen wollte ich auch mit diesem Essay darauf hinweisen, überlegt mal an die Sender, in welche Tradition ihr euch auch damit begibt.
Also in einer jahrhunderte lange Tradition der Misugenie und der patriarchalen Sexualmoral, die insbesondere Frauen, lange sexuelle Selbstbestimmung abgesprochen hat.
Und es gehört auch mit zur sexuellen Selbstbestimmung dazu zu entscheiden, welche Nacktbilder möchte ich mir jetzt gerade angucken?
Oder werde ich gerade sexualisiert durch ein Dickpick, was mir dann zugeschickt wird, ne?
Also, vielleicht da, ja, da wäre es natürlich nicht so, dieses Entwederst ist irgendwie missglückt.
oder es es feindlich aufzumachen, weil leider diese subtile Feindlichkeit, dieser subtile Sexismus der vielen bestimmt auch gar nicht so exaktiziert bewusst ist.
Auch z.B.
mit reinschwingt, wenn man sagt, ein Dickpick sei ein Kompliment.
Das ist zutiefst patriarchal, zutiefst sexistisch.
Der Wert ...
Ich schenk dir mal ein Penis als Bild, demnächst auch in echt, wenn du ganz lief bist.
Das ist völlig absurd, aber wird ja häufig auch angegeben als Grund, warum man ein Dickpick verschickt.
Ist doch ein Kompliment, guck mal, ich zeig, dass die Person mich gerade erregt hat.
Was absurd, sexistisch und ein Problem ist.
Ja.
Und dann kommen wir mal zu dem Thema Scham bei Betroffenen, weil das Thema ist, dass man unfreiwillig sexualisiert werden kann.
Jeder kann sich sexualisieren, so wie er will.
Also auf jeden Fall macht alles, was einverständlich ist.
Aber dieses Bewertet und sexualisiert werden einfach ...
Also, ich find, das kommt ja in vielen Berichten ganz deutlich raus, dass man gar keinen Einfluss mehr hat.
Ich denk manchmal an diese alten ...
Siebzigerjahre Bundestagsgeschichten, ein Recht auf Abtreibung.
Ganz viele Männer sitzen und lachen, eine Frau, eine ernsthaftes Anliegen hat.
Und sie bekommt nur so was wie so ein abwertendes, ach, Mädchen, worüber redest du denn lächerlich.
Und das heißt, also ich empfinde, wenn ich diese Videos sehe, immer noch diese Ohnmacht, dieses, ich sag hier, Ein reelles, ernstes, gewalttätiges Problem, darüber möchte ich mich unterhalten.
oder ein Recht auf den eigenen Körper oder wozu auch immer, oder Vergewaltigung in der Ehe.
Also ich spreche hier etwas ernsthaft an und ich werde nur belächelt.
Und ich werde nur degradiert und ich werde nur als Frau gesehen und nicht als Fachperson und nicht als Mensch, der Inhalte zu vermitteln hat und Ähnliches.
Und das führt natürlich auch so zu Unmachtserleben.
Und in Männerwelten hat man gesagt, bei den Influencerinnen, man müsste gucken, wie das jetzt ist, ob das gestiegen ist, von hundert Nachrichten, die man so als...
wenn man eine relativ hohe Influencerin ist, also, man weiß nicht, mit über zehntausend Leuten oder über fünftausend, weiß nicht, wo die die Linie gezogen haben, sechzehn von hundert Nachrichten sind sexuell, sechzehn von hundert Leute.
Also es gibt Content über irgendetwas, und sechzehn von hundert Leute sagen einfach nur, ich will dich ficken.
Also ist das, was die sagen, ja?
Oder ich schick dir jetzt ein Bild zu, und es ist genau null von hundert bei Männern.
Also das heißt, Sexualität wird von Männern, Frauen gegenüber, als Machtinstrument, als Gewaltinstrument genommen und es gibt natürlich auch andere Formen von Gewalt gegen Männer, also die überhaupt gar nicht ausschließen, aber die Sexualität wird nicht so genutzt dazu.
Andersrum halt nicht.
Also Scham und Ohnmacht.
und es gibt übrigens letzter Satz.
Dazu Frauen, die auch sagen, ich kann nicht mehr, ich lösche jetzt mein Account, ich will's nicht mehr, ich will nicht mehr, weil sie nicht Bauvideos machen oder Backvideos und die ganze Zeit immer nur deine Brüste, deine Hintern, was ich machen möchte und Bilder, Bilder, Bilder, Bilder.
Und dann einfach aufgeben.
Und dann führt es dazu, dass Frauen im öffentlichen Raum durch solche Dinge klein gemacht werden.
Es hat Implikationen.
auf die Meinungsfreiheit und die Redefreiheit von Frauen.
Ich glaube, es ist ganz wichtig, das nochmal aufzureißen, was eigentlich die Folgen sind.
Und gerade in diesem aggressiven Kontext ist ja auch sehr deutlich zu erkennen, dass Frauen davon betroffen sind und z.B.
Männer im öffentlichen Raum, die angefeindet werden, eher nicht erleben, dass sie z.B.
mittels Big Picks dann angegriffen werden.
Also, ich weiß jetzt nicht, ob Sarah, ob du da jetzt auch noch eine Statistik zu hattest, aber ich weiß, ich hab das mal irgendwann gelesen, dass das eben gerade als Aggressionsmittel im virtuellen Raum ja ganz klar Frauen adressiert.
Ja, das ist das, was ich vorhin versucht hab mit diesem Engriefed Entitlement, also mit dieser kränkenden Enteignung, irgendwie greifbar zu machen, dass das so ein, ja, wie Ruths gerade schon gesagt hat, so ein vermeintliches Zurückerobern von einem Raum, auf den man einen Anspruch hätte.
eben häufig ist.
Und dazu zu all den Instrumenten, die dafür genutzt werden, neben Beleidigungen, neben Drohungen und so sind eben Dickpicks auch eines davon.
Ja, absolut.
Und das halt, das funktioniert aber eben nur, weil wir zismännliche Nacktheit anders kodieren und anders bewerten andere Bedeutungen damit verknüpfen, als mit weiblicher Nacktheit oder eigentlich auch mit allen einen sonstigen Form von Nacktheit, weil es ist vor allem in unserer Kultur der cis-männliche, weiße, nicht behinderte Körper, der diese Bedeutung hat und der als dieses Instrument überhaupt nutzbar ist.
Und deswegen ist es auch ein Instrument, was dann eben nur einer ganz bestimmten Personengruppe zur Verfügung steht, weil eben andere in meinem Themenbereich jetzt Nacktbilder überhaupt nicht diese selbe Wirkung haben, eben aufgrund der Tatsache, was wir kulturell so damit verknüpft haben.
Ja.
Es macht einen Unterschied in der Bewertung, ob ich alleine bin oder ob ich Menschen habe, mit denen ich reden kann.
Also wenn ich in einer relativ offenen Bubble bin und ich bekomme jetzt so ein Bild und dann gehe ich zu meinen, also wenn ich jetzt so ein Bild bekommen würde, würde ich zu hundert und einer Freundin gehen und sagen, guck dir das an und ich hätte Leute, mit denen ich reden könnte, so und ich hätte Leute, die mich verstehen.
Wenn ich in anderen Zusammenhängen bin, gibt es vielleicht Personen, die keine Leute haben, die mit einem reden.
Oder wenn wir eine allzu hohe Sexualmoral haben, dass es dann so was heißt wie, ah, was bist du denn auch da, warum gehst du da?
Also, dass so sofort eine Teilschuld der betroffenen Person gegeben wird.
Also, hab ich Leute, mit denen ich reden kann.
Bin ich in irgendeiner Art und Weise fort vorbelastet.
Also, bin ich schon mehrfach gemobbt worden, hab ich Gewalterfahrungen, hab ich starke toxische Beziehungen, Beziehungsabbrüche, wie auch immer.
Also, es kommt darauf an, Welche Ressourcen habe ich gerade auch für die Verarbeitung?
Habe ich das Gefühl, ich bin eh schon irgendwie sehr belastet.
Und jetzt kommt das auch noch.
Also, das kann man nicht einfach, sondern es kann man komplex.
Muss man sich das anschauen, wie Betroffene reagieren können und wie unterschiedlich Resilienz sie sind.
Und eine Person ist ja nicht Resilient, ich ruht, bin ich Resilient wie vor hundert Tagen und wie in hundert Tagen, sondern das kann natürlich auch etwas mit.
Tagesform mit momentaner Lebenssituation zu tun haben.
Also Resilienz ist ja auch veränderbar.
Und deswegen ist immer das Plädoyer sich gegenseitig zu unterstützen.
Und wenn ich noch nicht ganz ...
Also, ich find's gibt ganz gute Checklisten.
Also, wir finden was.
Also, wenn man sich unsicher ist und man kriegt so eine Info und irgendwer schreibt ein und so, ja, dann googlt halt noch mal.
Wie kann ich gut darauf reagieren?
Es gibt genügend Leute, die Content produzieren.
Ihr könnt euch dieses ...
Wunderschöne, pinke Buch von Sarah anschaffen und da so ein bisschen sich sensibilisieren und dann eben den Leuten einfach helfen im Umgang damit.
Noch mal direkt eine Frage aus dem Chat.
Wer ist okay, sich gegenüber dem, der das geschickt hat, über das Bild lustig zu machen?
Ich habe da ein Buch darüber geschrieben, weil das häufig sowas ist, was in diesem Kontext auftaucht.
Das sind dann häufig so ...
Der Reflex ist häufig sich über den Penis lustig zu machen.
Ach, das ist aber ein kleiner oder so was.
Ich finde das nicht zielführend.
Ich finde, für mich steht da nicht an erster Stelle, dass es die Gefühle des Senders verletzt, sondern dass es sich auf der falschen Ebene abspielt.
Wir wollen weg von Body-Shaming, wir wollen weg von der Annahme, dass es bestimmte Körper gibt, bei denen das okay wäre, was es schon irgendwie auch.
ein bisschen in sich trägt, sich über die Äußerlichkeiten lustig zu machen.
Deswegen finde ich das nicht kein probates Mittel damit umzugehen, aber eben wie gesagt nicht, weil das die Gefühle von der Person gerade verletzt, sondern bei Body Shaming in keinem Kontext in Ordnung ist und weil sich auch auf der falschen Ebene abspielt.
Wir sollten eigentlich eher dahin kommen, darüber zu sprechen, wo wir jetzt gerade länger alle darüber nachgedacht haben, nämlich was steckt eigentlich dahinter und nicht welche äußeren Merkmale sind das, die dann deine Rolle spielen?
Noch mehr Spaltung, kommt dann noch mehr Spaltung.
Bevor du abmoderierst Holmgleich habe ich noch ein Kalenderspruch.
Wenn du es tun solltest, ich habe keinen Daumen.
Ich habe noch nicht zum Abmoderieren luftgeholt.
Zu dickbig.
Da würde ich auch lange davor euch zumindest noch mal nach eigener Werbung und ähnlichen Dingen fragen.
Ich wollte noch schnell Sarah fragen.
Abschließend, jetzt, wo du dich da so intensiv mit auseinandergesetzt hast in diesem Projekt, gab es irgendwas, was vielleicht ...
Du selber in dem Rahmen Neues erkannt hast, was dir früher nicht allgemein bekannt war.
Was war besonders neu oder spannend daran?
Ja, ich fand es interessant, wie ...
Ich wollte mir ...
Mein ursprüngliches Ziel war, mir anzugucken, warum gibt es dieses Genre überhaupt?
Warum ist das so singulär gewachsen?
Warum gibt es zum Beispiel das Genre Pussy-Pic überhaupt nicht im selben Kontext mit derselben Bedeutung und so weiter?
Was mich überrascht hat, war, dass in unterschiedlichen Ausprägungen hinter eigentlich jedem Grund der Angegebenen geben wird, irgendeine Form von Sexismus steckt, die ist sehr unterschiedlich stark ausgeprägt.
Also, wir haben gerade schon darüber geredet, es geht von, ich probiere es mal ein bisschen zu Vergewaltigungsdrohungen, aber es verbirgt sich hinter...
vielen dieser Begründungen patriarchales denken.
Das war mir nicht klar, als ich angefangen habe, mich mit dem Thema so zu beschäftigen.
Und wie das patriarchales geschafft hat, gerade in der Bewertung von Nacktheit so unterschiedliche Normen zu setzen, was männliche und weibliche Körper angeht.
Also, dass zum Beispiel weibliche Nacktheit ja so fast sogar eingefordert wird mit diesem Transaktion-Ding.
Jetzt will ich auch was zurückbekommen.
Aber nur, wenn es in einer sehr bestimmten Präsentation stattfindet und wenn es eine sexuelle Verfügbarkeit signalisiert.
Weil ja gerade auch...
Die Nacktheit von weiblich gelesenen Personen, wenn sie als Selbstermächtigung auftritt, wieder sanktioniert wird, wieder geslutschämt wird, wieder Gewalt ausgesetzt wird und so weiter.
Also wie eine patriarchale Gesellschaft es geschafft hat, also vermeintlich paradoxe Strukturen irgendwie aufzurichten.
Das hat mich auch noch mal erstaunt.
Das ist noch eine gute Zusammenfassung allerdings.
Ich muss auch sagen, wir konnten heute gar nicht so tief in die Differenzialüberlegung zum Thema Dickpicks einerseits und exhibitionistische Handlung eben, ich sage mal, im nicht virtuellen Raum andererseits.
Und leider haben wir auch nicht wirklich viele Daten, um das Ganze mal gegenüberzustellen.
Und trotzdem habe ich die ganze Zeit darüber nachgedacht, dass ich hoffe, dass wir vielleicht irgendwann mal eine Nachfolgesendung machen, wenn es mehr Daten gibt, wo wir mal schauen können, wo sind die Gruppen überschneiden.
überschneidend und wo unterscheiden die sich, weil mich das die ganze Zeit beschäftigt, dass ich mich frage, okay ...
Genau.
Wie unterscheiden sich die Motive?
Wie unterscheiden sich die Gruppen?
Wie groß ist dann die Schnittmenge?
Und was unterscheidet die Gruppen, die einen die virtuell bleiben und die anderen die nicht virtuell bleiben?
Klar, Anonymität-Vereinfaktor.
Aber ich muss ehrlich sagen, ich habe da mehr Fragen als Antworten, was diese Dinge angeht.
Deswegen hoffe ich, wir können da vielleicht in zwei Jahren oder so, vielleicht gibt es ja mehr Forschung, nochmal zurückkommen und schauen, wie dann die Datenlage ist im Moment.
Ja, haben wir noch nicht so viel Schade eigentlich.
Genau.
Ja.
Das ist die Frage, wer hat Interesse daran?
Das zu finanzieren, die Forschung.
Ich meine, das ist bedauerlich.
Jetzt mal ehrlich.
Es ist ja ein Thema, das doch offensichtlich so viel Gesellschaftsrelevanz hat, dass wir uns wahrscheinlich alle fragen, warum es so wenig Forschung dazu gibt, weil...
Es wäre doch aus allen offensichtlichen Gründen hilfreich und wie gesagt, da sind wir noch lange nicht bei den Untergruppen und jetzt lassen wir mal weg, dass es den Exibitionismus auch als eine eben paraffile Störung gibt, weil das würde jetzt alles viel zu weit führen, weil wir ja immer noch überhaupt nichts darüber wissen, wie weit diese Gruppen hier sich überschneiden oder nicht.
Das wollte ich noch mal zum Ende sagen, es ist unbefriedigend für alle die Psychologie vielleicht studieren und sagen, das ist aber an Datenlage jetzt.
Nicht so viel, wie wir erwartet hätten.
Ich glaube, das ging uns allen so.
Wenn ihr Lust habt, macht doch mal eine Masterarbeit zu dem Thema.
Kleine Idee für die Menschen da draußen, die ganz dringend.
Ja, macht doch mal ein bisschen Forschung.
Vielleicht haben wir dann in zwei, drei Jahren ein bisschen mehr Daten und können dann auch mal die ganzen Stichproben auseinander dividieren.
Und genau, also ich wollte nur damit das vorhin nicht falsch rüberkommen, nochmal sagen.
Natürlich gibt es bei dem, ich nenne es mal, Real-Life-Exhibitionismus außerhalb des virtuellen Raums auch Menschen, die wie gesagt das aufgrund von dann einem einer gewissen sozialen, inadequateen...
Motivlage machen, um zu hoffen, dass sie ein Gegenüber finden, das positiv reagiert.
Aber da ist nun mal auch die große Gruppe derer, die eher irgendeine Reaktion wollen, auch gerne mal eine negative oder erschrecken oder sich einfach mal mächtig fühlen, dass sie das tun können und die nicht ernsthaft glauben, dass sie dadurch jetzt sozusagen ein Date bekommen.
Und offensichtlich gibt es bei den Online-Verschickenden eine etwas größere Gruppe, die ernsthaft glaubt, dass dies eine Möglichkeit sei in eine...
ja, gegenseitige sexuelle Situationen überzugehen.
Also hier habe ich den Eindruck, einen Unterschied zu sehen, aber da bräuchten wir echt mal Daten.
Ja, ich glaube, genau.
Als allererstes mal haltet das Bild noch mal, das Buch noch mal hoch, genau.
Und...
Es ist rosa.
Es ist handlich.
Es ist für viel Inhalt relativ günstig.
Ja, den Namen von Sarah kennt ihr aus der Anmeldung und mit Schreibweise usw.
Insofern sollte das Buch zu finden sein.
Habt ihr weitere Dinge auf die ihr hinweisen möchtet?
Strukturelle Veränderungen, jeder in seinem Bereich, Leute.
So sieht's aus.
Also weg von der Individualität, bitte Support mit Betroffenen, die Männer sowie die Frauen.
Man kann das auf unterschiedliche Arten und Weisen tun.
Und wenn man in irgendeiner Art und Weise in einen Betrieb, einen Betriebsrat oder sonst irgendetwas ist, nimmt das Thema und setzt es auf eure Agenda.
Im Freundeskreis kann man auch mal den Teefilm rumschicken, by the way.
Jo, Lydia, haben wir noch Dinge, auf die wir hinweisen wollen?
Ja, tatsächlich, aber bevor ich das jetzt vergesse, weil wir heute so viel durchgegangen sind, man sollte vielleicht an der Stelle auch erwähnen, dass auch wenn, sagen wir mal, Jugendliche, männliche Jugendliche solche Picks bekommen, dass das natürlich genauso etwas ist, wo sie reagieren sollten und auch eine Anzeige stellen sollten.
Das war jetzt heute ...
nicht so groß im Thema.
Aber wir haben ja auch mit denjenigen zu tun, die dann an minderjährige Jugendliche solche Bilder verschicken, auch häufig unter der Idee, hier irgendeine Art von Interaktion herbeizuführen.
Und das sollten die Jugendlichen natürlich dann auch wissen, dass sie dann auch entsprechend handeln und zur Polizei gehen sollten.
Nur noch mal zum Ende damit das auch gleist, dass das völlig unabhängig ist vom Alter oder Geschlecht.
Es ist falsch und man sollte es anzeigen.
Es gab die Frage im Chat nach einem Link zum T-Film.
Ich würde vorschlagen, wir schicken das an den Florian Spitzohr und dann stellt er das in die entsprechenden Details auf der Zeugenkühlwalde.
Und Sarah und ich haben jetzt bald am sechsten November einen kleinen Vortrag in Köln.
Und zwar im Herbrans ein kleiner Sondervortrag für Skeptics in the Pub Köln.
Und da machen wir also den einmaligen Special-Vortrag über, sagen wir mal, eine interessante Geschichte eines Geisterhauses und die vielen sehr, sehr interessanten Hintergründe, die die meisten Menschen nicht kennen.
Also, von daher, wir sind im Herbrans Ehrenfeld am ...
Sechste Novemberabend machen diesen Vortrag und da könnt ihr uns ja treffen und vielleicht auch mit Sarah über ihr Buch weiterreden.
Die ist nämlich dann im Anschluss auch noch da.
Genau.
Und jetzt mein Kalenderspruch.
The only penis that really matter is your happiness.
Ist mir heute zugeschickt worden.
Ausgedruckt, Leute.
Passt auf.
Schönen Abend.
Wow.
Ja.
Wir sollten vielleicht noch sagen, dass wir Annika und Bernd vermisst haben heute, aber in kleiner Besetzung.
trotzdem jetzt heute sehr viel, glaube ich, spannendes besprechen konnten und dass wir in zwei Wochen weitermachen und natürlich auch dem Team im Hintergrund danken müssen, dass ihr leider für euch nie zu sehen und zu hören ist, aber ohne die wir das hier gar nicht machen könnten.
Ja, das ist glaube ich schon das Wichtigste, oder?
Ja, auf die Folge in zwei Wochen freue ich mich jetzt wieder ganz besonders.
Weil, ja, und bei dem ein oder anderen geht vielleicht auch mal sowas durch den Kopf, wenn man solche fragwürdigen männlichen Verhaltensweisen sieht, dass man sagt, das ist doch aus der Steinzeit.
Und wir werden in zwei Wochen der Frage nachgehen, ob aus der Steinzeit wirklich eine Beleidigung ist und haben uns ein paar interessante Gäste eingeladen, die mit uns über die Steinzeit sprechen.
Und darauf freue ich mich total.
Ja, sehr schön.
Ja.
Dann auf jeden Fall nochmal Danke an euch alle und hoffentlich bis zum nächsten Mal.
Schönen Abend noch.
Tschüss.
Tschüss.
Ciao.