
·S14 E139
Folge 139: unsere Utopie & Dystopie
Episode Transcript
Ich möchte einmal die Welt so verstehen, wie sie ist, wie sie wirklich ist.
Ich möchte wirklich verstehen, was Sie hier im Inneren zusammenhält und auf der anderen Seite, wenn ich feststelle, und das stelle ich sehr schnell fest, dass, wie es hier ist, beschissen ist, dann möchte ich mich dagegen wehren.
So viele Wünsche von dieser Marktwirtschaft erfüllt werden, so viel, so viel Erfüllung für die Menschen auch durch ihre Konditionierung da drin liegt, dass sie gar nicht überhaupt erst diesen Geist zur Rebellion entwickeln.
Ich lieg dann da so wirklich gebrochen vom Feind, gefangen in so einer Kerkerzelle und denk dann darüber nach, wie ich hier mit dir saß und wir uns das macht es dann nicht noch schlimmer.
Weil ich jetzt immer daran denken muss, wenn ich irgendwann in diese Situation kommen sollte.
Wie ich jetzt genau diese diese Sache ausformuliert habe, auch noch im im Podcast.
Tach.
Auch willkommen bei über Tage dem anarchistischen Podcast.
Wer wärst du nach der Revolution?
Jeder von uns hat diesen Klassiker schon einmal bei einem durchzechten Abend mit Freunden und Freundinnen, nicht nur der eigenen Person, sondern auch der Revolution vorgesetzt bekommen.
Was würdest du anders machen, als jetzt ein café eröffnen, Kunst machen, einfach nur sein, ohne jedes Streben und jede Bedingung, was aber mit dem tun, was man jetzt isst.
Mit den Wurzeln, die man geschlagen hat, kann man sich einfach aus dem Kapitalismus umtopfen.
Was stellst du eigentlich danach mit einem Jurastudium an, was macht jemand, der sein ganzes Leben für die Revolution lernte, wenn er dann irgendwann am Ende der Geschichte steht, wenn er sich Tag für Tag für einen Krieg gewappnet hat, der seinen Frieden gefunden hat, ohne dass er seinen Frieden findet?
Eine Frage, die so einfach scheint, die ähnlich süß beim in ihr Verweilen ist wie das Nachdenken über das Paradies, den Himmel für die Anhänger Abrahams kann auch schnell eine bittere Note bekommen, wenn man merkt, wie sehr das jetzt einem durch Sorgen und Elend den Blick in eine andere Welt verstellt.
Doch nicht selten folgt auch eine etwas andere Frage, eine Düstere, nicht nur in der Drittwirkung, sondern ganz direkt, was wäre deine?
Dystopie schnell ist mal geneigt zu sagen, dass wir doch schon in der schlechtesten aller möglichen Welten leben.
Doch wie meine Oma immer auf tragische Weise tröstend sagte, schlimmer, Das geht immer.
Gedanken von einer perfektionierten Überwachungsmaschine, die den Menschen nicht vernichtet, sondern in Gänze Bericht machen sich bereit, eine Herrschaft, die im Darwinistischen Wettstreit der Systeme als Erbe in aller untergegangenen Diktaturen das Zwielicht der Welt erblickt, ihre Repression, ihre Kontrolle so perfektioniert ist.
Dass sie niemals mehr überwunden werden kann.
Die Konditionierung des Menschen so perfekt umgesetzt, dass jede Kontrolle über seinen Leib als pures Glück über seine Seele als Selbstverwirklichung von ihm verstanden wird.
Nur ein kleineres Gefühl, irgendwo tief in den Unterdrücktesten Teilen des Geistes schreien zu müssen, aber keinen Mund mehr dafür zu finden.
Wir stellen uns heute genau diese Fragen, was wäre unsere Utopie?
Was wäre unsere Dystopie?
Was wollen wir nach der Revolution mit unserem Leben anstellen und warum tun wir es nicht?
Jetzt glauben wir, jemals die Verwirklichung unserer Träume erleben zu dürfen, oder glauben wir eher daran, dass wir das ins Werk setzen, unsere Albträume mit Angst und Abscheu ansehen müssen, schließlich, was bedeuten diese Träumereien und Albträumereien für uns heute, das alles besprechen wir in unserer 139.
Folge Unsere Utopien und Dystopien.
Ja, nach gefühlt jetzt bestimmt 2030 folgen, wo Joshua ganze Bücher gelesen hat in der Vorbereitung, wo wir Stunden um Stunden diskutiert, geplant, aufgeschrieben und vorgearbeitet haben, ist es nun endlich wieder mal an der Zeit, wirklich eine normale Podcast Folge ohne Skript zu realisieren.
Wir hatten eigentlich ein anderes Thema geplant.
Das haben wir auch schon bereits im letzten Livestream angekündigt gehabt.
Eine schöne Gastfolge, aber unser Gast ist leider kurzfristig ausgefallen und deswegen haben wir diese Episode ein bisschen nach hinten verschieben müssen und da wir natürlich immer aus der Not eine Tugend machen, war es heute an der Zeit, dieses Thema aufzugreifen, was uns und sicherlich euch auch bewegt und wo wir mal versuchen, anders vielleicht als es sonst über Tage üblich ist.
Wirklich mal tiefer in unsere Gefühlswelt, in unsere Gedankenwelt einzutauchen zu dem Thema der Dystopien und der Utopien und mal die ganze politische Analyse, das ganze große einordnen, so ein bisschen beiseite lassen wollen, ganz ohne Erklärung und Einordnung kommt aber natürlich auch selbst eine solche Folge nicht weg, denn wir wollen natürlich zu Beginn erstmal überhaupt über die Begriffe Utopie und Dystopie sprechen, bevor wir uns dann unserem aktuellen Leben zuwenden, wie wir dieses Empfinden.
Wie wir dieses sehen und wie wir aus diesem heraus dann auf unsere utopischen und dystopischen Vorstellungen blicken.
Was bedeutet denn Utopie und Dystopie?
Ja, ich denke, Utopie ist ein Begriff, den.
Kennt man eigentlich sehr gut, der findet sich auch in der Alltagssprache immer wieder, nicht zuletzt gerade wenn man auch mit Leuten über sozialistische, kommunistische, anarchistische Ideen spricht.
Dann ist das doch ein Begriff, den man immer und immer mal wieder hört und in Utopie stecken eigentlich 2 Begriffe, wenn man so will, drin ist nämlich n sprachspiel mit 2 Begriffen, also einmal Utopie in dem altgriechischen Sinne von ein Nichtort.
Ein Ort, der so nicht existiert und Utopie im Sinne von, ja, eher einer Utopie, also einem guten Ort, und in dieser Form geprägt wurde der Begriff am stärksten durch Thomas Morus mit seinem Roman Utopia von 1516 das war ein englischer Staatsmann, der schließlich auch aufgrund des Verweigerns des Eides auf den König als Oberhaupt der anglikanischen Kirche, nachdem diese sich von der katholischen.
Abgespalten hat auch vom englischen König.
Hingerichtet wurde dieser Roman von ihm wurde damals sehr stark inspiriert von den Aufzeichnungen eines Gefolgsmannes von Kolumbus, der über die indigene Bevölkerung hispanolas und eben ihrer starken Autarkie und Gleichheit in der Gesellschaft schrieb.
Ja, und davon inspiriert hat er dann eben mit einer Rahmenhandlung, wo, ich glaube, eher das von einem portugiesischen Weltreisenden.
Dann gehört hat darüber geschrieben, über diese sagenumwobene Insel Utopia und das Leben der Utopia, die eben in dieser Gesellschaft leben.
Ja, und diese Gesellschaft, die er da zeichnet, Utopia ist ein Staat ohne Privateigentum, dafür aber mit einer nach dem Bedürfnis ausgerichteten Produktion, einem arbeitszwang, Schulpflicht und Kriegsdienst für Männer und Frauen.
Also für beide Geschlechter, aber auch mit patriarchalen Familien und einer Kriegswirtschaft, die dann vor allem darüber funktioniert, dass Söldner für große Kriege angeheuert werden.
So Topia für den patriarchalen Mann an der Stelle.
Ich glaube tatsächlich für 1516.
Also ich habe tatsächlich nur mal Ausschnitte davon gelesen.
Wirkt es sogar relativ fortschrittlich dafür, dass sowohl Männer als auch Frauen da zumindest in einigen Feldern gleichberechtigter Wirken?
Wobei, vielleicht ist das auch ein leichtes Vorurteil, da man ja bedenken muss, dass 1516 zumindest für die Landbevölkerung geschlechtliche Arbeitsteilung nicht sehr stark durchgesetzt war.
Gleichzeitig ist dieser Staat, den er sich da vorstellt, neben eben dieser ja bedürfnisproduktion auch.
Demokratisch organisiert, also.
Vorsteher und Politiker werden demokratisch gewählt und auch ansonsten ist die Lebensgestaltung relativ freiheitlich, also sowohl der Bildungsweg als auch die Berufswahl ist frei wählbar und was anderes, was ihm glaube ich auch sehr wichtig war Krankenversorgung und.
Gerade auch Religionsfreiheit ist ebenfalls vollumfänglich gewährleistet.
Ja, und dieser Roman, Diese Beschreibung von Utopia, die er da vornimmt, bildet wohl die Basis für sehr, sehr viele weitere utopische Werke, die sich mit einer idealen Gesellschaft auseinandersetzen.
Gleichzeitig haben wir noch einen anderen Begriff gerade angesprochen, nämlich die Dystopie und wie man sich das vielleicht jetzt schon bei der ersten Herleitung denken kann, hat das auch einen altgriechischen Hintergrund in dem Wort.
Und bedeutet eben mit dieser Vorsilbe dys eher so unort oder schlechter Ort, so wie man es vielleicht auch von anderen Wörtern mit dieser Vorsilbe wie Dysfunktional kennt.
Und die Ideengeschichte der Utopie der Dystopien beginnt deutlich später als die der Utopien, weil Utopien, das können wir natürlich auch, wenn man so will, auch nachzeichnen bis in die frühesten religiösen Texte, die in irgendeiner Form im Paradies kennzeichnen, also.
Wenn man so will, ist es natürlich, und das ist sogar noch ein bisschen später als jetzt, die wirklich sehr frühen antiken Beispiele, wenn man so will, sowas wie die Offenbarung des Johannes und das darin gezeichnete neue Jerusalem, ich glaub Offenbarung des Johannes sagt man so, Entstehungszeit irgendwie irgendwas zwischen 50 und 200 nach Christus oder so, dass das im Endeffekt auch ein eine utopische Vorstellung ist, genauso noch frühere Sachen wie beispielsweise.
Satans Der Staat auch einen Philosophenstaat, eine utopische, eine utopische Gesellschaft, die dort gezeichnet wird.
Dystopien, wie gesagt, das beginnt deutlich später, nämlich eigentlich, wenn man so will, mit der industriellen Revolution und da eben einer Abkehr von den großen Fortschrittshoffnungen des vor allem akademischen Bürgertums durch die offensichtlichen Verheerungen der Industrialisierung, ja, ich.
Wollte gerade sagen, das ist ja irgendwie ein sehr naheliegendes Zeitalter, wo das Konzept von Dystopie entstehen konnte, weil es.
Das war ja auch eine sehr dystopische Zeit in vieler Hinsicht.
Für die allermeisten Menschen.
Ja, absolut.
Also da muss man ja nicht sagen wir mal, das großartig weit ausführen, aber sowohl in Hinsicht auf Umwelt in Hinsicht auf die Lebensbedingungen der Arbeiter in Hinsicht auf die Zerstörung von traditionellen Lebensfeldern in Hinsicht auf die ja wirklich Zerstörung und von Gemeinwesen und Umverteilung nach oben genauso wie.
Die ja Entwicklung von großen kriegerischen Auseinandersetzung wirklich apokalyptischen Ausmaßes, also ne, das das ist wirklich etwas die Liste, die kann man glaube ich ewig weiterführen.
So werden dann auch Dystopien eigentlich vor allem in 2 Richtungen entwickelt, deren die man glaube ich auch so Genretechnisch auch so ein bisschen heutzutage.
Noch erkennt, und das ist erstens einmal eine Dystopie, die eher den Zusammenbruch aller Ordnung durch katastrophale Umweltzerstörung oder gigantische Vernichtungskriege als Ausgangspunkt nimmt und da dann eben ein ja klassisch postapokalyptisches Szenario zeichnet.
Also da kennen wir ja alle die großen Klassiker wie I am Legend, Mad Max, Filmreihe, Metro, 2033 oder auch Fallout, und das zweite ist eben eine Entwicklung in eine andere Richtung, das sind eben.
Dass es zu einer Entstehung einer technologisch perfektionierten Überwachungsgesellschaft kommt, einem wirklich absolut totalitärem Staat.
Da wären so die Klassiker, Brave New World, Fahrenheit, 451, The Handmades Tale oder auch der Klassiker schlechthin, George Orwells 1984.
Und es gibt natürlich auch manche Werke wie Judge Dredd, Clockwork Orange oder aktueller Die Tribute von Panem Hunger Games, die sich irgendwo dann dazwischen bewegen.
Hunger Games finde ich, ist auch ein gutes Beispiel.
Spiel, denn man sieht glaube ich auch in dieser Entstehungsgeschichte, dass wir gerade wieder eigentlich nach dem Ende des Kalten Krieges, da gab es eine relative Phase, hatte ich zumindest das Gefühl, in denen das Genre nicht so populär wurde, aber dass wir gerade mit eben der Zeit nach der großen Finanzkrise, weltwirtschaftskrise, 2008 noch mal so einen richtigen Boom erlebt haben, weil neben während meiner Schulzeit war es ein großes Thema, dass es gerade diesen Hype um die sogenannten Teenage Dystopias gab, also da sind dann.
Kurzen Abstand, Bücher und Filme, rausgekommen aus den Universen Divergion, Maze Runner und am prominentesten Wohl eben Hunger Games.
Die Tribute von Panem, wo es immer so ne ungefähr ähnliche Formel gab.
Es gab halt Jugendliche Helden, die in einer dystopischen Gesellschaft leben und irgendwie versuchen müssen, das dann wieder einmal in die heile Welt zurückzuführen meistens, oder?
Eigentlich jedes Mal auch in irgendeiner Form, verbunden mit einer großen Romanze der Hauptfiguren.
Heute gibt es, glaube ich, vor allem noch mal angeheizt durch die Corona Zeit, wieder ein, wieder einmal ein sehr großes Interesse an dystopischen Medien von Fallout bis The Last of Us, während natürlich auch noch die ganzen anderen Entwicklungen von Großen dem wieder anheizen, von großen globalen Konflikten.
Zwischen staatlichen Kriegen, einer generellen Verelendung weiter Teile von Bevölkerung diverser Staaten und aktiven Genoziden natürlich auch dazu führen, dass die Leute sich generell einfach deutlich mehr mit Dystopien beschäftigen als mit Utopien.
Im Großen und Ganzen lässt sich, wenn man sich das beides so anschaut, auch sagen, dass jede Dystopie und Utopie, die Hoffnung und Ängste ihrer jeweiligen historischen Zielgruppe aufgreifen, also beispielsweise, um wieder einmal ganz zurückzugehen, noch.
Vor das Christentum Platons.
Der Staat hat natürlich die Hoffnung der verfolgten Philosophen aufgegriffen, einen ihren Wünschen entsprechenden und ihren Vorstellungen entsprechenden Staat zu regieren, weil das ist, glaube ich, etwas, was gar nicht so häufig bei.
Der Besprechung mit der Staat dann angesprochen wird, selbst wenn man es irgendwie so vage im Kopf hat, dass natürlich dieser Staat dann beispielsweise von Philosophenkönigen am Ende regiert werden soll, genauso greift natürlich auch Utopia von Thomas Morus die Wünsche von humanistischen Frühbürgerlichen, teilweise auch adeligen Reformen der frühen Neuzeit auf, die den Machtzuwachs des Hochadels kritisierten und natürlich auch kommunistische Utopien.
Sollten einfach die Gesellschaft, die befreite Gesellschaft den Leuten greifbar machen und auf der anderen Seite haben wir natürlich auch bei Dystopien diese unterschiedlichen Schübe, seien es die, die aus der industriellen Revolution kamen, die natürlich sehr stark von der Umweltzerstörung dieser Zeit geprägt waren und der sozialen Verelendung, denen, die den Ersten Weltkrieg als Anlass.
Nahmen um ja die Welt in einem Untergang von einem endlosen Vernichtungskrieg unterschiedlicher Seiten zu sehen.
Oder auch vielleicht sogar mit am einflussreichsten auf das vor allem postapokalyptische Genre die Zeit des Kalten Krieges, in der diverse wirklich diverse Machwerke rauskam, seines Bücher, seines Songs, seines.
Ganze Alben oder auch Videospiele, die sich damit beschäftigen.
Was wird passieren, wenn es jetzt zu einem Nuklearkrieg kommt?
Ja, ich glaube auch für uns beide sind sowohl Utopien und vor allen Dingen aber auch dystopien ja sehr, sehr wichtige kulturelle Machwerke, die uns ja auch sehr geprägt haben in unseren Ansichten und auch in gesellschaftlichen Vorstellungen.
Also ich denke, da können wir beide uns auch gar nicht von trennen, auch in unserer Betrachtung jetzt für die Folge heute.
Spielt das natürlich auch eine Rolle?
Ich meine, das ist ja auch vielleicht so eine erste wichtige Erkenntnis, dass man ja immer kulturell durch Sozialisierung und durch alles halt geprägt ist in der eigenen Wahrnehmung, den eigenen Wünschen und den eigenen Befürchtungen auch genau auf solche Fragen, wir wollen jetzt starten, bevor wir dann noch mal tiefer reingehen in unsere persönlichen Dystopien und Utopien, wie empfinden wir denn unser Leben jetzt, ich würde damit auch mal ganz.
Rentlemenhaft beginnen, weil du hast ja jetzt lange was ausgeführt, damit wir schön ausgeglichene Rede und Abgewogene reden.
Absolut in Ordnung.
Ich bin ganz nach der Bedürfnisverteilung von Redeanteilen.
Sehr gut und wir wollen damit erst mal so beginnen, weil eventuell kennen ja auch nicht alle Leute, was wir machen oder verfolgen uns so intensiv und vielleicht gibt es auch ein Paar.
Details, die wir auch so noch gar nicht gedroppt haben.
Wir wollen damit überhaupt erst mal beschreiben, was fangen wir denn gerade mit unserem Leben in diesem System, in dieser Realität, in der wir jetzt leben, denn überhaupt an?
Ja, für meine Wenigkeit ist das tatsächlich der Fall, dass ich ja mit schon sehr jungen Jahren einen klaren Bruch vollzogen habe mit so einem regulären Weg, also ich habe nach meinem Realschulabschluss, habe ich nach kurzer Zeit bei meinem Fachabi halt alle.
Allein losgerissen und habe mir eben geschworen, dass ich keine normale Schul oder Ausbildungslaufbahn vollführen möchte, sondern da ganz heroisch mein Leben der Revolution anvertrauen mag.
Und.
Hast du in die Hände von Mama Anna Kia gegeben?
Ne, genau.
Und das ist halt auch ein Weg, den ich bis zu dem heutigen Tage sehr intensiv verfolgt habe.
Und das bedeutet auch einfach, dass ich sehr, sehr viel Zeit immer darauf fokussiert habe, alternative Strukturen aufzubauen, in revolutionären Organisationen tätig zu sein und mich irgendwie so gut es geht auch materiell gesehen.
So durchzuschlagen, und das ist natürlich auch, und das ist auch ein gewisses Privileg, was ich habe, einfach auch dadurch ermöglicht worden, weil ich finde das halt auch immer Schwachsinn, wenn man sich dann da so hinstellt und sagt, hier ja, hier ich, ich habe hier so mein mein quasi auch im Vergleich zu vielen anderen Leuten irgendwie ziemlich freies Leben von meinen eigenen Entscheidungen, die ich halt treffen konnte und so geführt, und das war jetzt halt auch tatsächlich auch dadurch einfach möglich, weil.
Weil ich halt schon aus kleinbürgerlichen Verhältnissen komme, wodurch ich auch einfach eine gewisse materielle Sicherheit und Unterstützung aus dem Elternhaus her heraus hatte.
Das ist einfach unglaublich wichtig mit zu sagen, weil da gibt es so viele freischaffende Leute, die da irgendwie sich immer so darstellen, als das könnte irgendwie jeder machen und das könnte irgendwie für für alle so was sein, und das ist halt auch überhaupt nicht.
Das, was ich vertreten will, sondern ich empfinde das schon auch als ein Privileg, den Weg, den ich immer gehen konnte.
Also ich habe immer am absoluten Existenzminimum gelebt, so die ganzen letzten 15 Jahre, seitdem ich das halt eben fast mache, aber dennoch habe ich dann quasi die Fähigkeiten, die ich habe, das, was ich immer getan habe, habe ich immer zu größten teilen selbstbestimmt, abseits dessen, was halt sonst eben einfach, was du nicht selbst bestimmen kannst, wo du halt einfach automatisch in dieser Systematik nun mal gezwungen wird, das ist erstmal.
Der Ausgangspunkt von dem, was ich, was ich mache und aktuell ist, das eben bedeutet das eben vor allen Dingen, dass ich sehr, sehr viel Zeit in dieses Podcast Projekt stecke, von dem wir ja mittlerweile auch zumindestens in kleinen Anteilen auch uns einen Zuverdienst leisten können und damit auch laufende Kosten für uns selber decken können.
Wir arbeiten ja beide mittlerweile im Sicherheitsgewerbe als Zuverdienst, um über die Runden zu kommen und ansonsten ist.
Investiere ich auch.
Eben natürlich weiterhin viel Zeit in den Aufbau von von revolutionären Organisationen, Alternativen und natürlich dementsprechend auch vor allen Dingen in der Basisarbeit in der Nachbarschaftsarbeit, die wir bei uns aufgebaut haben, was dann auch für mich einfach eine Möglichkeit ist, als jemand, der eben nicht 5 bis 6 Tage die Woche 8 bis 12 Stunden malochen geht, basically halt den Bezug zur Realität nicht zu verlieren und.
An der realen Massenperspektive für meine Nachbarschaft zu arbeiten und an einem gemeinsamen Wirken mit eben auch nicht nur Linksradikalen, sondern.
Normalen Menschen.
Ja, so könnte man es sagen.
Das war jetzt quasi sowieso eine Art berufliche Laufbahn.
Zu dem Rest komme ich dann noch gleich.
Wie ist es denn bei dir, was das angeht?
Ja, jetzt muss ich erst mal einmal überlegen.
Also du bist ja ziemlich weit zurückgegangen, auch mit dem, wie sich das bei dir entwickelt hat, bei mir ist es ja im Endeffekt einfach ein bisschen anders, auch sagen wir mal, von dem Hintergrund, von wo ich da so komme, also ich komme ja eher aus so einer klassischen Ruhrgebietsarbeiterfamilie und da war es einfach ein großes Anliegen, auch meine Eltern, mich dazu zu drillen, dass.
Als es dann klar war, ich Georgs Gymnasium, dass dann auch am Ende das Abitur bei Rumkommt, weil das einfach so, das wurde auch mit meiner Schwester so gemacht, dass das eben der große Aufstiegstraum im Endeffekt ist, ne, weil meine Mama und mein Papa einmal Hauptschulabschluss und Realschulabschluss gemacht haben, und dann war eben ganz klar und was auch immer ein großes Thema war, dass sowohl sie als auch meine Großeltern sich kaputt gearbeitet haben.
Jetzt wird hier Abitur gemacht und dann wird die große akademische Laufbahn hingelegt.
Kann man jetzt selber drüber urteilen, ob das so funktioniert, als sie sich das vorgestellt haben, halbwegs, aber dementsprechend war das einfach ein großes Thema.
Tatsächlich ist es so, ich habe ja bis ich 14 war eben in bin ich ja größtenteils in Bochum, teilweise auch in Dortmund groß geworden und da war es dann eben so, dass es, sagen wir mal mit der Schullaufbahn, ich würde mal behaupten, wechselhaft war.
Es war ja sogar so, dass ich im Endeffekt auch nur die Versetzung hinbekommen hab, weil ich mit 14 ja noch mal ins Münsterland umgezogen bin, wie ich ja auch schon in anderen Podcastfolgen gesagt hab und dementsprechend dann mir aus Nettigkeit, damit ich jetzt nicht noch zu einem Umzug dann auch noch ein Jahr älter bin, in den anderen Klassen dann an den Noten noch ein wenig was gefeilt wurde, sodass ich dann auch die.
Versetzung hinbekommen habe.
Ja, tatsächlich war es dann auch erst wacklig weiter gegangen, aber ich glaube der große Unterschied und was sich bei mir auch noch mal geändert hat mit dem Umzug ins Münsterland ist das dann durch meinen Stiefpapa auch ein Akademiker im Haus war, der mir dann eben ziemlich intensiv dann auch mit dem Schulstoff helfen konnte und ja, mich in vielerlei Hinsicht dann auch ein bisschen bei vor allem Informatik und Latein dann auch und.
Unterstützen konnte das danach dann eigentlich auch mit stärkerem Eigeninteresse zu einem gewissen Selbstläufer wurde.
Ja, und damit habe ich es dann auch eben am Ende beim Abitur durchbekommen und habe mich dann auch für ein Studium entschlossen, habe ja dann zuerst, als ich nach Dortmund wieder zurück bin, auch Logistik studiert und bin danach dann ins Lehramt gewechselt, ja, und das ist im Endeffekt auch das, was ich bis dahin gemacht habe, ich muss sagen, ich habe auch also.
Ansonsten wäre ich ja schon lange mit dem Studium fertig.
Offensichtlich sagen wir mal ein etwas Laxeres umsetzen von den einzelnen Modulen vielleicht nicht angestrebt, aber auf jeden Fall ins Werk gesetzt, vor allem auch dazu noch in der Zeit des Wechsels vom Logistik zum Lehramtsstudium auch eine ganze Zeit, eigentlich ähnlich wie du ja verbracht mit einem.
Ja, fast.
Neben jetzt dem, was man noch nebenbei gearbeitet hat, einem hauptberuflichen Fokus auf den Aktivismus.
Bei mir ist es so, dass ich schon sehr viel an so Nebenjobs durchgemacht habe, also eigentlich seitdem ich 16 bin, habe ich immer in irgendeiner Form irgendein Krams gemacht, sei es bei Siemens, sei es bei der Stadt irgendwie, so Hausmeister Aushilfetätigkeiten, beim Grünflächenamt oder später habe ich auch ganz lange in der Nachmittagsbetreuung.
Gearbeitet mal sehr schnell, bis ich da rausgeflogen bin, auch beim Lieferdienst gearbeitet, jetzt eben schon sehr lange in einer universitären Bibliothek und eben jetzt auch noch zusätzlich, weil.
Eben das Gehalt von da, was ich so ungefähr Halbzeit mache eben nicht mehr ausgereicht habe und ich deswegen auch noch als Sicherheitskraft jetzt arbeite.
Also das ist im Endeffekt so das, was ich als wie du es so schön gesagt hast, berufliche Laufbahn und als Skillset so ein bisschen da mitgenommen habe, neben dem natürlich, was zunehmend meinen Alltag dann nach und nach eigentlich so ab meinen frühen Zwanzigern bestimmt hatte.
Natürlich mich einfach super viel in politischen Räumen aufgehalten.
Hab eigentlich alles Mögliche was man so oder sagen wir mal sehr viel von dem, was man sich als Aktivismus vorstellen könnte in irgendeiner Form mal ausprobiert oder aktiv mitgestaltet.
Habe ja jetzt zunehmend natürlich dann auch durch die den Aufbau hier von unserem Nachbarschaftsraum, dem Union Salon, meinen Fokus sehr stark auf die Nachbarschaftsarbeit verlagert habe plus natürlich.
Das, was ihr jetzt gerade hört, unser Podcastprojekt, und das ist im Endeffekt das, wo der Rest meiner Zeit, der nicht auf Hobbys, Pflege von Beziehungen oder Freundschaften oder Gemütliches auf dem Sofa sitzt, mit meinen Katzen mit einem Kaffee drauf geht.
So, jetzt wo ihr noch mal ne für einige von euch fast schon vielleicht ermüdende Überblick Überblick über unser Leben bekommen habt, weil einige haben das ja vielleicht auch schon.
In Teilen gehört können wir da wirklich mal so ein bisschen tiefer reingehen.
Also aus meiner Sicht, und ich glaube, da kann ich auch so ein bisschen für uns beide sprechen, ist es schon so, dass wir in den letzten Jahren es uns gelungen ist, uns ein angenehmeres Leben zu erstreiten.
Von da ausgehend möchte ich dann eher auf mich über mich persönlich sprechen, weil das kannst du ja dann gleich auch noch für dich selber formulieren, ob du das ähnlich siehst.
Aber.
Ja, für mich waren tatsächlich auch die letzten Jahre oft sehr, sehr hart.
Ich habe sehr, sehr viele auch einfach persönliche Niederlagen erringen müssen, sowohl politisch als auch persönlich, besonders da der Tod von meinem Vater von vor 4 Jahren mittlerweile mich da sehr, sehr belastet.
Im Allgemeinen habe ich, wenn wir über unsere eigenen Leben reden, wie wir, wie wir das jetzt wahrnehmen, wie wir, wie wir jetzt in diesem System und.
Uns fühlen.
Dann ist es für mich immer so gewesen, also spätestens seitdem ich in die Schule gekommen bin, dass ich mich immer auch schlecht gefühlt habe in dieser Welt, und das ist, das habe ich ja auch an anderer Stelle schon schon beschrieben, warum ich jetzt hier sitze und was ich denke, das ist ganz viel aus mir selbst heraus entstanden.
Nicht irgendwie das große Buch gelesen oder hab irgendwie das das erleuchtende Gespräch geführt oder mir sonst irgendwas einleuchten lassen, sondern es ist einfach eine eine innere Entwicklung aus mir heraus vieler Hinsicht gewesen, dass ich natürlich auch viel durch persönliche Erfahrung so mit in in der Schulzeit mit mit was man da halt auch an an Auseinandersetzungen mit Mitschülern hatte oder so.
Aber auch einfach, was diese Welt bedeutet.
Was, was halt für Anforderungen eingestellt werden, in was für ne Schablone man gedrückt wird, dass man sich eben nicht selbst entfalten kann und eben nicht nach den eigenen Vorstellungen so leben kann, wo man sich selber sieht, das hab ich halt für mich selber sehr sehr früh begriffen und sehr sehr früh gesehen.
Und das hat mich einfach zu einer sehr, sehr starken Opposition gegen diese Welt und gegen dieses System geführt.
Und damit einhergehend ist tatsächlich auch einfach so eine Situation, wo ich vom Grunde her sagen würde, erstmal als Ausgangspunkt dazu.
Ich kann in diesem System nicht glücklich werden, ich kann höchstens daran arbeiten, so eine Form von Zufriedenheit zu erlangen und eben die.
Ja, an den an den Bedingungen meines Lebens jetzt mit Wohnraum, mit Beziehungen, mit politischer Effektivität und so, daran kann ich arbeiten, um halt ein zufriedeneres Leben zu führen, so wo ich halt nicht mehr die ganze Zeit durchdrehe oder einfach nur am Existenzminimum halt leben muss und so, das sind halt die Sachen, woran ich was drehen kann, aber ich kann mir halt nicht vorstellen, in dieser Welt, so wie sie eingerichtet ist, einfach glücklich zu sein, und das ist halt auch eine Form von Traurigkeit, eine Form von ja, eine gewisse Form auch von Verzweiflung, die, die ich für mich halt immer mit mir rumgetragen habe und.
Und die ich auch nicht überwinden kann.
Die die, die einfach bleiben wird.
Ja, ich glaube, was du beschreibst, geht es sehr vielen Menschen so genau damit.
Ich glaube, bei mir hat sich eben diese Frage von Glück und Bedeutung im jetzt eigentlich auch sehr viel über 2 Aspekte definiert und das eine ist eben ein starkes Gerechtigkeits.
Ungerechtigkeitsbewusstsein das war einfach für mich immer ein großes Thema.
Das fing eigentlich schon damals bei mir damit an, dass die Grundschule, auf die ich damals gegangen bin, eigentlich, das habe ich erst jetzt, später im Lernstudium erfahren, wo dann mal irgendwie die Sozialindexstufen von Schulen sich angeschaut wurden und das dann irgendwie verglichen wurde, ich dann festgestellt habe, dass die Grundschule, auf die ich gegangen bin, ja den schlechtesten Sozialindex, der möglich ist, hatte, war ich auch ein bisschen überrascht, weil ich meine.
Hatte schon seine Schattenseiten.
Würde man jetzt vielleicht sagen im Vergleich zu so einer idealtypischen Grundschule, aber so schlimm hatte ich es jetzt auch nicht mehr in Erinnerung.
Aber nun gut, ich habe auch tatsächlich vielleicht meine Schulzeit auch ein wenig besser als du durchgestanden, nun ja, aber was damals auf jeden Fall ein Thema war, war, dass zwar die meisten Kinder, die jetzt da drauf gegangen sind, ähnlich wie ich eben einen Arbeiterbackground hatte, aber durch eben die strategische Lage dieser Schule es auch, sagen wir mal so.
5 bis 10% von Schülern gab, die eben aus relativ guten oberen Mittelschichtsfamilien kamen.
Es lag einfach daran, weil gerade so im Endeffekt das noch mit der Bahn gut erreichbar für Kinder aus Südbochum war ne ich zwar auch einige Freunde genau aus diesem Spektrum dann gewonnen, also eigentlich vor allem 2 jetzt drüber nachdenke, aber was da einfach ein großes Thema war, war diese diese offensichtlichen Unterschiede, also dass.
Beispielsweise das absolute Highlight, was ich mal als Reiseerfahrung damals mit meiner Mama machen konnte, war die Aldi Pauschalreise, die man da aus dem Prospekt einkaufen konnte durch die Türkei irgendwie mit dem Reisebus für eine Woche und das war so das wirklich so das absolute Highlight wo ich mich von damals dran erinnere was so abseits von irgendwie Oma besuchen.
In Spanien dann mal so was anderes sehen, war ja da hab ich dann irgendwie ständig gehört, wir sind jetzt dahin, wir sind jetzt dahin und ja es hat sich dann einfach in vielerlei Hinsicht gespiegelt und ich hab den Leuten das natürlich nicht übel genommen, aber ich sagen wir mal, ich hatte sehr stark im Kopf da, da ist irgendwas im Busch, was mir nicht so schmeckt so und dann kommen natürlich auch die ganzen Sorgen, die man irgendwie von den Eltern bekommt dazu, ja.
Ne, das ist einfach so.
Irgendwie glaube ich recht schnell recht unschön, wenn man als Kind irgendwie mitbekommt, dass Geld immer konstant ein sehr großes Thema ist und ja man irgendwie die eigene Familie daran.
Dann am Verzweifeln sieht und das hat sich sehr stark bei mir einfach festgesetzt, was sich glaube ich dann noch mal ein bisschen gewandelt hat, ist, dass zumindest bei der Seite meiner Mutter eben wir ja durch den Umzug dann noch mal einfach finanziell viel abgesicherter waren, dann durch meinen Stiefpapa eben und sich das dann also noch ein bisschen verändert hat und ich dann auch damit neben diesem starken Anreiz, den ich damals gewonnen hatte und gleichzeitig eben, und das ist der zweite Aspekt, diesem starken Interesse, dass ich einfach an der Welt hatte.
Also ich hatte schon immer riesig Spaß, einfach irgendwelche Atlanten aus dem Erdgrundunterricht durchzugehen, zu gucken, oh, was ist das denn da für n Land.
So, jetzt fahr ich mal irgendwie den Familiencomputer hoch und guck mal, was kann ich irgendwie über dieses Land nachlesen oder so oder dann als es das die ersten Smartphones gab hab ich damit natürlich da immer dann im Internet irgendwie gehangen, zumindest über WLAN ich glaub handyverträge mit Internet, das war erst später so n Ding.
Merkt man gar nicht, dass das eine Leidenschaft von dir ist.
Ja, das waren dann eben diese 2 Sachen, die da zusammengetroffen sind und die glaube ich dann auch, die ich ab 14 noch mal anders umsetzen konnte, weil ich ja dann auch noch mal dadurch einfach ganz andere Möglichkeiten hatte.
Ne mich intensiver damit auseinanderzusetzen, auch noch mal beispielsweise mit dem Stiefpapa und noch mal einen anderen Gesprächspartner, wobei ne mein Papa auch und meine Mutter auch viel Interesse an solchen Themen hatten, aber.
Konnte einfach sehr sehr viel dann auch darüber, dazu dann gewinnen und ja hab mich dann da einfach sehr intensiv mit beschäftigt und diese 2 Sachen, die haben mich dann immer daran angetrieben und ich find es ich ich glaub ich würd es nämlich noch mal auch n bisschen anders formulieren als wie du es gesagt hast mit dieser mit diesem Gefühl.
Man kann vielleicht ne Zufriedenheit hier drin erlangen aber kein Glück, das würd ich auch so unterschreiben und das war für mich eben vor allem auch in der Frage dahin, weil ich konnte mir natürlich vorstellen ich könnte.
Könnte mir wirklich sehr schöne Lebensszenarien für mich persönlich ausmalen.
Keine Ahnung, das ist ja, ich weiß gar nicht mehr wieviel das ist.
Wenn du es runterrechnest irgendwie in Deutschland gewinnst du 5000000 oder so im Lotto, dann bist du relativ gut abgesichert bis zum Ende deines Lebens dir und deiner Familie ein Leben in der oberen Mittelschicht ermöglichen zu können, das war jetzt für mich persönlich auch die Träume, weil das eben diese ideal Vorstellung waren, mit denen ich dann auch persönlich eben damals konfrontiert war.
Aber selbst dann war es für mich einfach ein großes Thema, weil ich dieses starke Gerechtigkeits ungerechtigkeitsbewusstsein recht früh irgendwie eingeimpft bekommen hatte, dass ich dann auch so ein bisschen von mir selber einfach angewidert war, wenn ich mir vorgestellt hätte, dass ich damit dann einfach Glück finden würde, weil das immer darauf immer auf diesem absolut instabilen und scheußlichen Fundament von eben.
Nationaler, aber auch globaler Ungerechtigkeit basiert, dass es gar nicht anders geht, dass selbst wenn du jetzt nicht aktiv von Ausbeutung profitierst, indem du jetzt sagst, oh, ich mache jetzt mal hier ein Unternehmen aus und Streich den Mehrwert ein, sondern dass es einfach schon so darüber funktioniert, was du mit diesem Geld dann konsumierst, wie du das vielleicht durch irgendwelche Investments oder so hältst, dass das immer, egal was es ist.
Einfach besteht und dadurch wirkte das für mich einfach nie wie ne Möglichkeit und auf der anderen Seite würde ich sagen, die große Bedeutung, die ich aber dann daraus ziehen konnte und gewissermaßen würde ich auch sagen, etwas, was viel näher am Glück dran war, als vielleicht dann in so welchen Vorstellungen aufzugehen, auch weil das natürlich absolut charmant ist, weil einfach finanzielle Unsicherheit für mich und auch bis heute eben mit 1 der größten Thema Themen sind, die mich irgendwie schwitzen lassen, ist es einfach, dass dieser, ja dieser, dieser.
Status Diese Aufgabe, Dissident zu sein, mir so viel gegeben hat, dass man einfach eben sagt, ich hab jetzt diesen Widerstand da, auf den ich treffe, und ich möchte mich dagegen wehren, so, ich möchte es einfach nicht so lassen, ich möchte einmal die Welt so verstehen, wie sie ist, wie sie wirklich ist.
Ich möchte wirklich verstehen, was Sie hier im Inneren zusammenhält und auf der anderen Seite, wenn ich feststelle, und das stelle ich sehr schnell fest, dass, wie es hier ist, beschissen ist, dann möchte ich mich dagegen wehren.
Und ich glaube, das ist etwas, was mir und ich glaub, das ist was, was bei ganz vielen Leuten, die sich selber als revolutionär begreifen, als linksradikal, wie auch immer da drin steckt, dass das das ist, was einem Bedeutung gibt, weil es einfach ja, weil es einfach eine wirkliche Lebensaufgabe ist, der man sich da verschreibt, wenn man jetzt sagt, ich mach das ernsthaft, und ich glaube, das ist das ist für mich tatsächlich das, was im hier und jetzt sehr stark an.
Kilogramm kommt und das andere ist natürlich was für mich bis heute einfach einen großen großen Punkt ausmacht.
Die Beziehung mit Menschen, so die tiefen Beziehungen, die man mit Menschen trotz alledem aufbaut.
Und ich glaube, dass tatsächlich trotz alledem dieses trotz alledem sowohl eine tragische als auch eine unfassbar schöne Komponente hat, eben einfach diese Schönheit, diese tiefe Verbindung zu Menschen zu spüren und diese.
Vor allem auch gegenseitige Solidarität zu spüren, obwohl eigentlich alles an dieser Einrichtung dieser Welt darauf ausgerichtet ist, die Menschen auseinander zu treiben und sich gegenseitig nur als Konkurrenten oder möglichen Nutzen für das eigene Interesse und die eigene Stellung in dieser Welt zu sehen.
Ja, die Sachen, die du zum Schluss gesagt hast, die führen mich noch mal so ein bisschen zu dem Punkt, wo ich meinte.
Dass sich auch unsere beiden Leben in eine gute Richtung so entwickelt haben, das will ich vielleicht noch mal ein bisschen mit mit Inhalt füllen, weil das ist halt vor allen Dingen darauf bezogen, dass jetzt eigentlich an dem Stand, wo wir uns gerade befinden oder wo ich mich jetzt auch gerade persönlich befinde, es einfach so gewisse Basissachen, die für mich in meinem Leben immer wichtig waren, einfach funktionieren.
Und das bedeutet halt eben auch, dass die ganzen Jahre jetzt davor ich halt einfach allein um diese basissachen halt kenne.
Kämpfen musste also, dass man eben eine vernünftige Wohnung hat, zum Beispiel.
Da gab es halt immer immer Phasen in meinem Leben, wo es halt einfach total abgefuckt war, auf Grundlage von unterschiedlichen Themen.
Jetzt muss jetzt nicht immer die klassischen sein, dass irgendwie die Wohnung scheiße ist oder teuer oder sonst irgendwas, und das waren auch andere persönliche Sachen, die dann eine Rolle mitgespielt haben, natürlich waren es auch die klassischen Sachen, also.
Jetzt die Wohnung, die ich davor hatte, wo dann irgendwie der der Gasboiler ausfällt und man dann irgendwie im Winter bei den tiefsten Temperaturen ohne Heizung sitzt.
So ne.
Ja, wir haben beide schon teilweise sehr fragwürdig gehaust.
Genau oder auch was so die politische Realität anbelangt, dass man eben immer sagt, OK, es ist eigentlich so unzureichend was ich mache, es ist eigentlich so, so defisitär, was ich tue es, es fehlt mir an Menschen, die.
Die so ähnlich denken wie ich, die, mit denen ich halt nicht nur ähnlich denke, sondern auch eine Kampfgemeinschaft formen kann oder auch auf einer persönlichen Ebene, was Beziehungen angeht, dass man eben zum Beispiel wichtige Menschen verliert, wie ich es gerade schon genannt habe, oder einem Halt wirklich eine in meinem Fall dann Lebenspartnerin gefehlt hat, mit der man eben zusammenleben und kämpfen konnte und.
Und das sind halt ganz viele so unterschiedliche Ebenen, wo ich halt wirklich richtig hart, richtig, richtig hart verarbeiten musste.
Die ganzen letzten Jahre und auch immer wieder richtig tiefe Niederschläge hatte.
Und das ist jetzt halt quasi eigentlich, wenn man so will, erstmalig an meinem Leben, wo ich mich wirklich umgucke und sage so die letzten 15 Jahre, wo ich auch teilweise auch Flausen im Kopf hatte und auch komische Sachen gemacht habe und komische Wege gegangen bin, die haben mich jetzt halt irgendwie zu diesem Punkt geführt, wo ich mit mich selber angucke und sage so, das habe ich halt erreicht mit meinen eigenen Händen so, das habe ich halt erschaffen, da habe ich mich halt durchgekämpft und ich stehe jetzt halt hier und man könnte ja jetzt sagen okay, wow, du hast, du hast jetzt, du kannst es so formulieren und kannst so sei doch glücklich und das meine ich dann eben, dass ich jetzt hier stehe und sage so von den groben Rahmenbedingungen bist du auch vielleicht ein bisschen mehr Kohle oder so, wo ich dann halt nicht mehr jeden Cent umdrehen muss, so, da kannst du doch jetzt eigentlich glücklich sein, und das ist halt.
Dann aber das Ding, dass wie soll das Halt gehen so, wenn wenn du halt draußen draußen auf die Straße gehst und du wirst halt schon in deiner eigenen, in deinem eigenen Wohnblog angebettelt, du siehst halt die Gesichter der Menschen, wie sie halt abgearbeitet sind, die ganzen Zustände, die ich euch nicht beschreiben muss, die wir alle jeden Tag sehen, du musst halt komplett in dem, was du auch, was du ja auch gerade beschrieben hast, zum Beispiel von deinem Gerechtigkeitsempfinden musst du ja komplett verkümmert sein.
Um dann halt sagen zu können, jetzt habe ich das absolute Mindestmaß erreicht, wo ich nicht mehr quasi mir Gedanken machen machen muss, um um eine vernünftige Wohnung oder so, jetzt ist irgendwie alles alles toll und jetzt kann ich irgendwie alles fallen lassen.
Ja, aber ich bin trotzdem natürlich froh, dass.
Dass mein Leben sich in so so, so positiver entwickeln konnte.
Ich.
Finde auch noch mal gut, dass du wirklich dann gesagt hast, dass es sich ja um ein Mindestmaß, ein Lebensstandard da handelt, weil das ist es ja auch im Endeffekt auch, wenn man jetzt sagen kann, ne und sagen wir mal, geht es vielleicht besser als in manchen richtig elenden Situationen.
Bei mir ist es beispielsweise immer noch so, ich muss und ich weiß, bei dir ist es ja jetzt auch nicht großartig anders, dass ich jeden Monat immer noch.
Damit Kämpfe komme ich irgendwie mit Ausgaben, die ich den Vormonat gemacht habe, komme ich mit dem, was jetzt noch runterkommt mit den Nebenkosten, die zum Anfang des Monats kommen, komme ich da wirklich dann auf einen grünen Zweig mit im Monat, das ist wirklich nur dieses, ich weiß gar nicht, ob es das im Deutschen so als Begriff gehört, dieses Pay Check to Pay Check dann wirklich einfach nur lebe, dass es diese dauerhafte Unsicherheit einfach hat und das gleiche ist ja auch, du hast es finde ich schön schon angeschnitten mit dieser Frage von.
Politische Wirksamkeit, und das ist beispielsweise was, was mich auch eigentlich die ganze Zeit so intensiv betrübt hat und auch so demoralisiert hat, dass ich so lange politisch aktiv war und ja, wirklich auch in viele Richtungen mich ausprobiert hab, immer versucht hab, wenn ich neue Leute von anderen Strömungen kennengelernt hab, zu lernen, was ist eigentlich, was bewegt die, was kann man vielleicht da für mich mitnehmen, ist das vielleicht sogar eher das, was näher an der Wahrheit dran ist als das, was ich vor mir so gedacht habe.
Dass es trotzdem so ist, so lange und so intensiv diese absoluten Unzulänglichkeiten selbst von den Leuten, wo man gemeint hat, dass sie einem am nächsten sind, einfach wahrzunehmen, und das ist halt glaub ich, auch diese große Frage, immer dieses fühl ich mich heimelig, fühl ich mich zu Hause in dem, was ich gerade mache, hab ich das Gefühl, dass das die Organisation.
Die ich hier vertrete.
Die Sachen, die ich nach außen trage, die Parolen, die ich auf einer Demo rufe, das, was auf dem Transpeed draufsteht, was ich hier gerade halte, ist das eigentlich wirklich das, was ich mir persönlich über die Welt denke und was ich mir persönlich für diese Welt wünsche, und das ist ne unfassbar große Frage und ich bin auch super glücklich jetzt mit dem Podcast Projekt mit unserem Nachbarschaftsprojekt.
Da angekommen zu sein, dass ich sagen kann, so OK, das ist verdammt nah dran an dem, was ich mir vorstelle, und ich habe jetzt auch Leute, die neben mir stehen, auf die ich mich verlassen kann, bei denen ich weiß, das ist verdammt nah an dem dran, was ich mir denke, das geht genau in die Richtung, die ich mir vorstelle, und das ist unfassbar wichtig.
Aber, und das ist halt das, was man bei diesen ganzen Sachen bedenken muss, für mich bleibt immer dieser große Faktor dieser Unsicherheit, das einfach, egal wie wir uns jetzt.
Auch finanziell, ja eigentlich in einer recht prekären Situation.
Halbwegs sicher, wenn man es so nennen möchte, dann eingerichtet haben, genauso wie es um diesen politischen Aufbau geht, dass das immer wirklich wie von einem kapitalistischen Windstoß wieder umgestoßen werden könnte, und das, finde ich, ist einfach auch diese konstante Unsicherheit, dieses ständig dieses ständig im Nacken sitzen, von diesen Sorgen, das ist ja auch das, was ich immer einfach von meiner Familie mitbekommen habe, was mich so stark geprägt hat, was einfach nicht anders geht, als dass ich immer mit einfach einer tiefen Abscheu auch auf diese Einrichtung dieser Welt blicken kann, weil das, finde ich, ist einfach das Tragische, dass mit jedem kleinen Stückchen Zufriedenheit, was du gewinnst, dass trotzdem immer diese Sorgen im Nacken bleiben, dass es wirklich so ist, ja, dass man einfach fast keine Pause von diesen Sorgen bekommt, dass selbst wenn man sich für einen kurzen Moment denkt, so.
OK, jetzt passt es, dass es trotzdem, dass es trotzdem immer da ist, dass trotzdem dieses Gefühl immer in irgendeiner Form an dir nagt.
Und das, finde ich, ist auch was, was, ja, was diese Einrichtung dieser Welt und auch das Leben da drin und auch diese zeitweise zufrieden Zufriedenheit, die man da drin verspürt, auch in vielerlei Hinsicht so trostlos macht.
Trostlos ist wirklich ein sehr, sehr gutes Stichwort, weil genau auf den Punkt wollte ich tatsächlich auch hinaus, so dass dass es für mich nicht nur die Unsicherheit, sondern auch tatsächlich diese Trostlosigkeit ist, dies oftmals bedeutet, in diesem System zu leben.
Und damit meine ich einfach, dass trotz, dass ich ja einen Sinn in meinem Leben habe und trotz, dass ich so wundervolle Menschen an meiner Seite habe wie dich, zum Beispiel, mit denen ich halt so.
So viel teilen kann und die mir und die mir auch immer beistehen und auf die ich mich immer verlassen kann und ich auch solidarische Strukturen mit aufgebaut habe, die mich auch mittragen.
Und all das kann das halt trotzdem, diese Trostlosigkeit, die es oftmals in diesem System zu leben bedeutet, nicht komplett füllen, und das bedeutet auch einfach ganz oft, da kann man so viel nennen, das kann nur zum Beispiel sein, wenn ich mir überlege, wieviel Zeit ich einfach an Bildschirmen verbringe, die ich halt in Nummer verbringen muss, um halt irgendwie Öffentlichkeitsarbeit zu machen und.
Oder halt für über Tage irgendeinen Scheiß zu machen oder auch einfach nur sinnlos mir irgendwelche youtube Videos wo ich dann halt von Thema Werbung halt bombardiert werde halt reinzieht wie viele Stunden und Stunden am Tag und die was dann eben nichts mit einem mit einem wilden freien Leben zu tun hat, was man sich irgendwie für sich selber halt natürlich auch irgendwie auch herbeisehen, dass man halt immer nach vorne strebend halt sich weiterentwickelnd seine Zeit, die man auf diesem Planeten verbringt, in vollen Zügen atmet oder auch überhaupt wie die Zeit verfliegt, die du auf dieser Erde hast und wenn ich mir überlege, wie alt ich jetzt bin, weil nun mal auch einfach viele Tage aus einem grauen Alltag bestehen, wo ähnliche Abläufe vorhanden sind und dass du auch immer wieder in diese Punkte kommst, wo du dich trotz allem selbst von dem, was ich beschrieben habe, einfach leer fühlst, wo du dich ausgeliefert fühlst von dieser grauen Welt, die einen halt am Ende des Tages umgibt und auf die man halt, selbst wenn man dann eben so ein.
Kleines Podcast Projektchen hat wie wir und irgendwie da auch immer wieder ein lachende Gesichter schaut und jeden Tag schreiben, ja wie toll das ist was man macht und all das dann eben am Ende des Tages, man halt trotzdem so einen ganz kleinen Einfluss und darauf hat, was halt passiert und ja klar kann man dann natürlich auch immer sagen okay, das ist halt alles nur so jammern auf hohem Niveau, aber das ist dann halt auch wieder einfach zynisch finde ich, weil.
Weil am Ende des Tages ist das ja alles, unabhängig davon, ob es noch, ob es Menschen gibt, denen es noch schlechter geht, die unter noch beschisseneren Bedingungen leben müssen.
Ich glaube, es ist halt wichtig, dass das, wie wir es jetzt so beschreiben, zu benennen und aufzuzeigen, um halt auch gerade nicht diesem Bild zu entsprechen, von jetzt halt dieser Instagram und immer alles ist, ist toll darstellungs.
Romantik, die halt normal in diesem System von so Selbstverwertungen und Selbstdarstellung eben nun mal von allen die, die halt irgendwelchen Content produzieren, da vor sich hergetragen werden.
Ja, aber offensichtlich ist klar geworden, dass wir alles andere als ein erfülltes Leben leben, obwohl wir sehr hart daran arbeiten und uns auch und auch immer wieder Phasen haben, wo wir.
Wo wir schöne Zeit mit unseren Liebsten verbringen und wo wir irgendwie einen Weg finden, das auszuhalten, was für einen Wahnsinn uns umgibt.
Aber was wäre denn, wenn man nicht mehr in der Welt lebt, wo man irgendwie am Ende des Tages sagen kann, Boah, jetzt habe ich mal eine Woche verbracht, irgendwie, wo es mir, wo es mir eigentlich echt ganz gut ging und wo ich, wo ich echt gut klar gekommen bin, ist doch eine schöne Sache, ich habe es irgendwie geschafft so, und ich habe irgendwie Fortschritte darin erreicht.
Ja, zumindest mal eine vernünftige Wohnung zu haben oder so und hab jetzt so eine Basis für mein Leben geschaffen, sondern wo man sich diese krassen Gedanken gar nicht mehr machen muss.
Was würden wir für ein Leben in unserer Utopie führen, wie würden wir das für uns selber betrachten, nach was für einem Zustand sehen wir uns in dem Fall dann auch einfach für uns persönlich?
Ja, jetzt kommt.
Jetzt kommt der Trost.
Das Opium, das revolutionär, was würdest du machen nach der Revolution?
Ich mein Wir können ja vielleicht auch genau damit einfach beginnen mit dem was man so allgemein erst mal Leuten dann vielleicht auch sagen würde was würde und was würde man einfach danach machen und danach vielleicht ein bisschen tiefer dann noch darauf eingehen, wie würden wir uns vielleicht dann auch selber anders wahrnehmen.
Was für Hoffnung stecken wir auch da rein, vielleicht auch was für Sorgen hat man darum ja und was würde ich nach der Revolution machen?
Tatsächlich antworte ich da Leuten als erstes drauf mit dem, was ich mir persönlich gut vorstellen könnte, dass ich als Grenzschützer arbeite, modernechistische Zoll.
Ja, das ist, das kann man vielleicht auch einmal kurz dazu sagen.
Das ist natürlich, wenn man jetzt von, sagen wir mal einer Übergangsgesellschaft ausgeht, noch mal eine ganz andere Frage, die wir auch in der Folge 100 intensiver besprochen haben, deswegen vielleicht jetzt auch eher eben, was wäre, wenn man jetzt wirklich an einem Ende der Geschichte angekommen wäre, wenn es jetzt wirklich die Ideale, befreite Gesellschaft wäre, die gibt es nicht.
Die gibt es natürlich nicht, aber wenn man jetzt wirklich von einem weltumspannenden System keiner Konkurrenz der Systeme der Nationen mehr ausgehen würde, wenn man da jetzt wirklich angekommen wäre, weltweiter Kommunismus, die wirklich anarchistische Gesellschaft, dann sage ich Leuten, würde ich gerne ein café aufmachen, bei dem es jeden Tag 4 unterschiedliche Bohnen zur Auswahl geben würde und fruchtig, zu schokoladig, zu ganz klassisch zu.
Vielleicht auch mal ein paar ausgefallenere Noten.
Und zu diesen 4 Bohnen, die Glaube hauptsächlich als Espresso serviert werden würden, gibt es dann zu jedem Espresso eben dann zu der Bohne passend eine von mir handgemachte Praline, die diese Noten der Bohne auch wieder aufgreift.
Und so würde ich meinen Alltag hauptsächlich darin bestreiten, umgeben zu sein von den Röstaromen von Kaffee und dem intensiven Geruch von diversen Kakaoarten und vielleicht auch noch.
Hier und da ein paar anderen leckeren Noten.
Also das Beste, was man sich eigentlich so vorstellen kann aus einem Pralinenladen und aus einem café Geruchstechnisch dauerhaft vereint und hoffentlich den Leuten dann sehr viel Glück und Freude damit schenken, Ihnen gleichzeitig Stimulanzien, aber auch ein wenig Entspannung und einen netten Plausch über die neuesten Vorgänge auf Arbeit, kreativer verausgabung Nachbarschaft zu ermöglichen.
Ich glaube, die Betonung liegt hier auch viel auf nettem Plausch, weil ich glaube, du würdest dein Leben dann viel damit verbringen, einfach mit Leuten.
Zu plauschen, zu plauschen, das ist ja, ich glaube, das ist ja etwas, was du mir schon lange unterstellt hast.
Das ist egal, wo ich hingehe, dass ich mich sehr lange damit aufhalten kann, mit Leuten zu plauschen.
Ich gehe eben runter in den Kiosk.
2.
Eis holen.
Wir gucken den Film dann gleich weiter eine Stunde später.
Ich habe mich am Kiosk verquatscht.
Ja.
Es war damals tatsächlich sehr häufig, dass ich irgendwann so Geschrei von oben gehört hab.
Das Fenster raus war.
Wir haben im 3.
Stock überm Kiosk gewohnt und dann hat Marion irgendwann angefangen, runterzurufen ja genau das Handy hab ich meistens oben gelassen, ja, ich glaube das wär einfach das was ich so als erstes irgendwie sage, was recht schwierig wär für mich natürlich jetzt umzusetzen, da ja ich weiß gar nicht wie das in Deutschland als Ausbildungsberuf.
Heißt aber müsste ich ja in irgendeine Richtung.
Ich glaube Chocolatier oder so gehen das erstmal überhaupt noch, erlernen dann natürlich die Haupthürde wahrscheinlich das Kapital zur Gründung des Kaffees und die Notwendigkeit, dass natürlich dieses Kaffee natürlich auch wettbewerbstechnisch gut auszurichten, damit es überhaupt am Markt überleben kann.
Was für Markt, was für Kapital oder?
Dann denken auch in alten Kategorien.
Das meinte ich ja, deswegen wäre es ja jetzt schwierig.
Ach so, ja, das ist ja immer so die erste Reaktion, die dann darauf kommt.
Das klingt doch eigentlich ganz nett.
Macht doch immer ja, so einfach ist das dann natürlich nicht und dann natürlich auch noch die Frage von wie man das überhaupt hier aufbauen könnte und da ist es ja sehr einfach, dass man eben versucht, die Leute zu finden, die das gleiche Interesse haben und ich denke mal der Popularität von Kaffee und Kakaoprodukten geschuldet wird es jetzt nicht sonderlich schwer sein, Leute dafür zu begeistern einen Kaffee aufzumachen, was gleichzeitig Pralinen serviert.
Ich denke, das ist das ist im Rahmen der Möglichkeit.
Das andere ist natürlich dann immer die Frage, was fängt man jetzt tatsächlich mit dem an, was man hier eigentlich gelernt hat, und das, finde ich, ist tatsächlich eine große Frage, die man sich da stellen muss, also das, was ich studientechnisch gelernt habe, also englische Sprache und Kultur oder im weiteren Sinne angloamerikanische Sprache und Kultur zu vermitteln, genauso wie Philosophie und Phileley.
Unterschiedlichen Facetten.
Das ist was, was ich mir durchaus auch weiterhin vorstellen könnte.
Ich mein Gewissermaßen ist ja das Podcastprojekt über Tage schlägt ja in eine ähnliche ähnliche Kerbe, es macht mir einfach große Freude, die Sachen, die ich spannend finde, in die ich mich intensiv eingelesen oder eingearbeitet hab, Leuten zu vermitteln, und dementsprechend kann ich es mir sehr gut vorstellen, weil Lehramt ist nicht nur was, was ich auch ausgewählt hab aus, ja ich find die beiden Fächer irgendwie interessant, sondern weil ich tatsächlich auch.
Auch wenn Schule aktuell natürlich sehr scheußlich eingerichtet ist, ich große Freude einfach in dieser Wissensvermittlung habe.
Also für mich ist es so, dass ich, glaube ich, auch in erster Linie mich darin sehe.
Ja, ich würde schon sagen, dass ich es recht in unterschiedlichen Bereichen organisatorische Fähigkeiten mitbringe, die ich auch sehr gut in einer befreiten Gesellschaft ausleben könnte, was für einen Bereich jetzt genau?
Spielt er, spielt er jetzt erstmal aus der jetzigen Festspiel.
Für mich keine Verwaltung, keine große Rolle, kann auch Verwaltung sein natürlich, aber es braucht ja einfach auch auch natürlich in der kommenden Gesellschaft Menschen, die organisatorische Fähigkeiten mitbringen und ich glaube einfach in dieser Hinsicht werden werden meine Skills halt am besten angebracht um halt auch.
Eine kommende Gesellschaft so mitzugestalten, dass sie halt ein Erfolg wird und da auf Dauer bestand haben kann.
Ne, und das wäre halt mein mein primärer weiterer Antrieb.
So also mein, wenn ich mich jetzt da reinversetze in so eine utopische Situation, da muss man sich ja auch die Frage stellen, was ist so der eigene Antrieb dann weiterhin in dieser Welt, wenn jetzt halt der der aktuelle.
Größte Antrieb, so eine Welt zu erreichen, oder?
Oder halt die die Scheußlichkeiten, die uns aktuell begegnen, eben einzudämmen, dann halt wegfällt, weil das eben erreicht ist.
Dann wie du es ja auch im Intro schon gut aufgemacht hast, was was wäre dann halt, und das ist tatsächlich das, wo ich einfach weiterhin ein Antrieb hätte, meine Kraft in den in den Dienst dieser Gesellschaft zu stellen.
Und das zweite, was ich für mich sehen würde, weil du das ja mit dem café auch so schön beschrieben hast.
Ich habe da tatsächlich gar nicht so eine konkrete Vorstellung von, ich möchte jetzt irgendwie wir da sind, das eröffnen und möchte in dem und dem Bereich arbeiten, sondern ich kann mir das sehr gut vorstellen, dass ich zusätzlich zu dieser Tätigkeit einfach in verschiedene Bereiche hineinschaue, also in verschiedenen Bereichen halt mitwirke, egal ob das halt, Produktion oder Kreativität.
Oder so.
Vielleicht arbeite ich auch mal eine Zeit lang in deinem café mit, dann fahre ich vielleicht auch mal 2 Monate die u Bahn in Dortmund oder so.
Klar braucht es immer Leute die in allen, wenn man jetzt mal so über Gesellschaft redet auch kontinuierlich in etwas arbeiten, aber eine eine Sache die ich mir auch einfach schön in so einer Gesellschaft vorstelle, ist, dass es einfach die Möglichkeit gibt.
Ohne große Zwangsbedingungen und sich selber verkaufen zu müssen et cetera auch einfach in bestimmte Bereiche so niedrigschwellig reinschauen zu können, sich niedrigschwellig ausbilden lassen zu können und dann halt auch schauen zu können.
Wie ist es denn mit meinen eigenen Händen auf dem Feld?
Halt ein paar Monate zu arbeiten?
Ist das vielleicht sogar was für mich, was ich, was ich mir vorstellen kann, zweimal die Woche zu machen oder so als als Zusatz zu dem, was ich zuerst gesagt habe, überall diese diese Sachen hinausgehend ist dann ja auch noch vielleicht was was ist so wichtig für für einen persönlich ne was ist da, was ist da über die die Bereiche hinausgehend und ja vielleicht hast du da ja auch schon.
Für dich so, so ein paar Eckpunkte die, die du jetzt gerade nicht realisiert bekommst oder die du, wo du die Hürden zu groß siehst und was du für dich da sehen würdest.
Das kann ich auch auf jeden Fall.
Vielleicht erst einmal zu Beginn, denn danach würde ich auch gerne noch auf einen anderen Punkt eingehen mit dem, was ich jetzt beispielsweise nicht realisieren kann, was aber oder was ich vielleicht auch einfach über die Jahre liegen gelassen habe, aber wo ich sehr großes Interesse.
Daran hätte wäre einfach in so vielen Bereichen, die meiner Meinung nach stark von auch so einem Community Gedanken geprägt sind, da einfach dem wieder neues Leben einzuhorchen.
Also ich möchte einfach in einer Gesellschaft dann irgendwann leben, in der ich aus der Tür gehe und eigentlich an jeder Ecke wartet ein neues Abenteuer auf mich, überall spricht mich irgendwas an, dass ich denke.
Das ist aufregend.
Hier könnt ich was erleben, ich könnte hier reinschnuppern, das ist spannend, das ist WOW, das wusste ich noch gar nicht, was was geht, da hinten vor sich, warum sehen die Leute so komisch aus, passiert mir natürlich jetzt auch sehr regelmäßig, leider häufig auch tendenziell aufgrund der Einrichtung dieser Welt, eher unschöne Arten und weisen, aber ne, das ist das, das das, was ich gerne erleben würde und wo ich auch gerne dran teilhaben würde, sei es also vielleicht auch, weil das in mich, in meiner Kindheit und frühen Jugend geprägt hat, diesen Ganzen.
Nerd Kram, den ich mir irgendwann selber auch so n bisschen aberzogen hab oder nur noch im privaten ausgelebt hab, weil es natürlich auch aufgrund der sagen wir mal Coolness Konkurrenz innerhalb der Schule immer.
Einen schwierigen Stand hat und weil teilweise diese Hobbys auch einfach viel zu Arsch teuer sind.
Also seien es Sachen wie Tabletop und Warhammer Forty K.
Dort sagen wir mal das Lokal viel stärker zu beleben und Leuten zugänglich zu machen, seien es Sachen wie ich hätte mega Bock, also ich weiß nicht weil ich konnte das leider nie so erleben, aber ich habe damals immer super gerne.
War immer total begeistert, wenn ich so Berichte oder so davon gesehen hab.
So riesige LAN Partys mal wieder zu organisieren, das finde ich total schade, dass ich diese Phase von Gamingkulturen nicht erleben konnte, weil ich immer nur so absolut rotzige PCS hatte, die leider nichts nichts gebacken bekommen haben und weil ich natürlich auch einfach wegen dem Alter nicht den Zugang dazu hatte.
Also sowas würde mich total begeistern oder auch so Sachen wie ich würde gerne regelmäßig go Kart fahren, wenn mir das sehr viel Freude bereitet.
Und Minigolf spielen, das würde ich auch, glaube ich, viel machen und verrückte Minigolfbahnen entwerfen.
Das sind alles so Sachen, die kann man sich natürlich recht einfach vorstellen, aber mir geht es wirklich darum, ich möchte dieses Abenteuer spüren, das was finde ich auch einfach jetzt schon den Alltag halt so besonders macht.
Welche Tage sind es die die so im Gedächtnis bleiben, das sind häufig diese Sonntage, wo man einfach mal einfach so sagt, lass uns mal dahin fahren und man einfach mit einer gewissen Offenheit an die Welt rangeht und total skurrile Geschichten erlebt und das möchte ich.
Möchte einfach mehr von diesen Tagen in einer.
Gesellschaft sehen ja klar, umso lebendiger eine Gesellschaft ist, umso unterschiedlicher die Dinge, wo die Leute einfach ne in jeder Straße so das selber gestalten können, umso umso intensiver wird natürlich auch dieses Erlebnis was du was du beschreibst, wenn nicht immer jede Nachbarschaft gleich aussieht und.
Alles so genormt und und oftmals Graus, wie es jetzt eben ist und die Leute nur noch nur zu Hause sitzen.
Mit sich selbst.
Wie ist es bei dir?
Ich kann mir auf jeden Fall gut vorstellen, viel auch Zeit da rein zu investieren und das ist vielleicht dann ja auch eine Sache von, weil es auch natürlich dann eine Frage des Alters irgendwo ist.
Die Wahrscheinlichkeit, dass wir diese Welt erreichen, bevor wir gealtert sind, dass das jetzt übermorgen passiert.
Also das ist dann vielleicht wieder so ein leicht realistischer Blick da drauf, aber trotzdem finde ich es auch die Vorstellung einfach schön, wirklich viel, viel Zeit da rein da rein zu investieren, eben so generationsübergreifendes leben zu gestalten und dann halt auch in der Gemeinschaft aufzuwachsen und in der Gemeinschaft vor allen Dingen auch zu altern, die einen Halt dann selber aufhängt.
Auch eben Kinder zu bekommen.
Viel Zeit, einfach darin zu investieren, mit nahen Menschen und mit der mit der Community um einen herum auch einfach leben zu genießen, ne, auch so ein bisschen dieses einfach so im jetzt leben, das ist halt was was, was man natürlich auch jetzt schon teilweise so ein bisschen versucht, mal so das um sich herum ausblenden, aber es ist halt Scheiße schwer und einfach dieses ja ich weiß nicht, wenn man jetzt zum Beispiel mal in Italien oder so im Urlaub war.
Wenn dann da, wenn dann da die alten Herren auch auf der Straße sitzen, ihr Kaffee trinken und irgendwie Backgammon spielen und einfach nur das machen, einfach da sitzen, plauschen, vielleicht in deinem café genau und also einfach wirklich im jetzt leben, einfach den Moment genießen mit den Menschen um einen herum und sich halt eben nicht über diese ganze Scheiße, über die wir uns alle halt immer den Kopf zerbrechen müssen, halt die Gedanken machen, nicht die Zeitung aufzuschlagen und halt nur todterror.
Chaos lesen zu müssen, sondern du schlägst die Zeitung auf, sitzt in dem café, genießt im Moment irgendwie die Sonne, geht auf oder unter und steht in der Zeitung.
Irgendwie wird halt über primär über irgendwelche Sachen, über irgendwelche wissenschaftlichen Durchbrüche verhandelt oder so über irgendeine Errungenschaft, die in einem Gebiet vonstatten gegangen ist oder oder sonst irgendwas, also sozusagen so ein bisschen der.
Der Teil der Nachrichten, die jetzt heutzutage bei der Tagesschau noch so auf Zwang hinten ran gequetscht werden, damit die Leute nicht das Gefühl haben okay es ist einfach nur noch alles schlecht, dass das halt quasi auf dem Fokus ist, dass du dann halt auch wirklich das Gefühl hast, du kannst dich auch, du musst halt dir nicht die ganze Zeit den Kopf zerbrechen, du kannst auch loslassen, wenn du loslässt, dann fällt nicht halt an der anderen Seite fallen nicht 5 Leute um, sondern du hast halt so eine starke Gemeinschaft, dass alle mit anpacken, dass du auch quasi.
Diese soziale Hängematte, wie sie oftmals im negativen Maße beschrieben wird, einfach als positives positives Beispiel hast von was man halt Menschen ermöglichen kann, wenn halt alle zusammenstehen und zusammen an dem an dem Glück auch des anderen arbeiten.
Ja, ich glaube, mit Sicherheit und Solidarität hast du da natürlich 2 ganz, ganz große Begriffe angesprochen und ich denke auch, dass.
Ne, das was du davor gesagt hast, diese pure Gegenwärtigkeit einfach zu spüren, dieses wirklich einfach ne kennt jeder diesen Ausdruck im Moment im jetzt leben.
Einfach sein.
Genau, einfach pures sein.
So, das sind ja auch neben diesen Abenteuern, die wir erleben.
Häufig fällt das natürlich auch zusammen, weil wenn ne Situation so intensiv.
Sich anfühlt, dann kann man sich ja gar nicht auf irgendwas anderes konzentrieren.
Das kann sowohl im Positiven als auch im Negativen sein.
Ich denke auch, das ist was, warum rauschzustände auch so eine große Rolle spielen, weil wenn wir uns jetzt mal zumindest die von uns, die mal den Genuss von Alkohol oder auch Cannabis gekommen sind, die ne, da wird man sehr schnell auch dran denken, dass das häufig auch damit verbunden ist.
Das ist ein, das ist einfach ein Gefühl, dass wischt die Vergangenheit, das wischt die Zukunft weg und du befindest dich in so einer puren Gegenwart.
Du nimmst all das, was jetzt gerade um dich herum ist, einfach sehr intensiv da war, und du hast auch einfach so eine absolute Offenheit gegenüber dem, was jetzt noch passieren könnte, du bist einfach du bist einfach komplett da, du planst für den nächsten Moment, du planst nicht irgendwie für lange Zeit weg und du denkst auch gar nicht großartig danach hat natürlich auch wieder positive und negative Folgen, aber ich glaube, gerade dieses.
Dieser Wunsch, mal einmal diese Gegenwärtigkeit zu erleben, ist auch was, was in vielerlei Hinsicht einfach diese Rauschzustände antreibt und was sie auch fast, ja, was sie auch in vielerlei Hinsicht so magisch macht.
Und was dann auch wiederum.
Diese Erinnerung an unsere großen Abenteuer im Leben so magisch macht, weil es einfach dieser volle Fokus auf diese Situation gab.
Und ich finde, das ist einfach ein natürlich ein großes Streben, was man hat, diese Momente auch zu maximieren, das häufiger zu erleben, genau dieses Gefühl zu haben, dass dieser Moment es jetzt so wert ist, ihn voll und ganz zu erleben und eben nicht, ihn wieder in den Kontext setzen zu müssen, sondern ihn einfach nur für das, was er ist.
Ruhe erleben zu wollen.
Ich finde, das ist auch das, was ich, glaube ich, wenn ich da drauf blicke, dann häufig auch so ein bisschen, als, sagen wir mal, ja auch so ein, so ein gewisses Fundament von dem, was ich mir natürlich auch von so einer Gesellschaft erhoffe, habe.
Ich habe dann auch keine Ahnung, wenn ich an so ein Leben in einer befreiten Gesellschaft denke, dann ist das für mich auch das, was du beschrieben hast in diesem café zu sitzen, einfach da zu sein, was weiß ich, eine eine Katze, die vorbeigeht und die nicht irgendwie verwahrlost aussieht, sondern wo man das Gefühl hat, da kümmern sich alle gut drum, irgendwie zu streicheln.
Mit meiner geliebten Freundin, mit meinen Freunden zu sitzen, mit der Familie und einfach oder auch mit Fremden, die einfach vorbeikommen, die ihre spannenden Geschichten erzählen, einfach da pur zu leben.
Im Hintergrund läuft ein Soundtrack aus einem Studio, Geebly Film, und das fühlt sich vielleicht auch ein bisschen so an, das ist natürlich.
Diese Idealvorstellung, die auch mir dann im Kopf rumschwebt auf eine andere Art und Weise würde ich tatsächlich noch ganz gerne was aufgreifen, nämlich auf der als negativen Aspekt, was du gerade angesprochen hast, nämlich 2 Sachen.
Einmal hast du dich ja auf das bezogen, was ich auch im Intro gesagt habe, mit diesem, was wäre denn jetzt eigentlich, wenn man eben immer auf den Kampf gefeilt in dieser Gesellschaft, auf dem Widerstand, dann auf einmal?
Wieder aufschlagen wird.
Und deswegen habe ich auch eher an eine Gesellschaft gedacht, die wirklich am Ende angekommen ist, die nicht mehr in dieser Bedrohungslage existiert.
Was passiert dann mit Menschen, die eben ja ihr Leben im Endeffekt dem verschrieben haben, sich dagegen zu wehren, Widerstand zu leisten und das andere ist eben die Frage, werden wir ne du hast es gerade gesagt, es ist recht unwahrscheinlich, dass wir das erleben.
Und n Gedanke, der mir tatsächlich immer wieder kommt und der fällt mir fast n bisschen schwer, das dann in dieser Situation zu sagen, weil wir jetzt sehr viel uns auch in dem Positiven verloren haben, der auch so n bisschen ketzerisch gegenüber dem ist, wie man dann immer darüber redet, es wird ja immer gesagt, Na ja, irgendwie die große Tragik, dass wir sehr, sehr wahrscheinlich nicht erleben werden, wie es zu dieser Gesellschaft kommt, und manchmal kommt mir dann dieser Gedanke, dass ich mir denke, wären, wären wir überhaupt dafür gemacht, wären wir bereit für so eine Gesellschaft, weil ich denke da unweigerlich eben genau also.
An solche Situationen, Leute, die vom Krieg zurückkommen, was weiß ich, Ritter, die den Untergang ihrer vorherigen Gesellschaftsordnung in der frühen Neuzeit beachten, irgendwelche Konservativen, die den ganz ihr ganzes Leben mit einer bestimmten Glaubensweise in ihrem Dorf groß geworden sind und auf einmal dann die Industrialisierung miterleben müssen, das Zerreißen all ihrer Lebensumstände, ja das verlieren eigentlich von all dem an, dass sie geglaubt haben und für das sie gemacht wurden.
Und manchmal frage ich mich dann.
Was wäre denn in so einer Situation, wenn man wirklich die ganze Zeit da dafür gefeilt war, eigentlich einmal natürlich, sich darauf zu fokussieren.
Es bleibt immer dieser große Feind, es bleibt immer das, was eigentlich abgeschafft werden müsste, für dass man kämpft, für dass man streiten muss und auf der anderen Seite, ob wir es wollen oder nicht, auch in diesen Widerstandshandlungen unsere pure Prägung durch diese, diesen Konkurrenzgedanken in diesem System, diesen Leistungsgedanken immer mit anderen konkurrieren zu müssen, am Ziel am.
Ende anzukommen, sich gegenüber dem anderen durchzusetzen.
Was wäre, wenn wir jetzt in dieser Gesellschaft gestrandet werden?
Ist es vielleicht sogar so, dass wir ja im Endeffekt tragischerweise dann nur noch irgendwelche Kämpfe gegen Windmühlen fühlen und dann in irgendwelche Beschäftigungstherapien gesetzt werden müssen, dass wir uns.
Sportlich gegeneinander durchsetzen oder so einfach, weil wir so geprägt sind von diesem Leistungs, von diesem Konkurrenz, von diesem Kampfesgedanken.
Oder ist es vielleicht auch sogar so, dass wir überhaupt gar nicht mehr am Ende wirklich freudig diese Gesellschaft genießen können, weil wir einfach nicht für sie gemacht wurden, weil wir für diese Gesellschaft sozialisiert wurden, und dann kommt manchmal dieser Gedanke am Ende hoch, ist es vielleicht nicht auch sogar so, dass dass es gar nicht so tragisch ist, dass am Ende des Tages.
Nicht wir für das Erleben von dieser Gesellschaft streiten, sondern am Ende für die Generation, die wirklich dann auch für diese Gesellschaft gemacht wurden, dass es vielleicht auch einfach ist, dass wir anerkennen müssen, selbst wenn wir diese Gesellschaft erleben würden, dass es dann ja, dass es, dass es vielleicht nicht einfach unsere Gesellschaft sein wird.
Ja, absolut.
Also ich muss dir sagen, ich wäre aber auch schon wirklich mit Sozialismus zufrieden.
Also ich kann mich auch mit der mit dem Übergang kann ich mich auch schon arrangieren, ich ich muss.
Wenn wenn ich dann wenn ich dann das gelobte Land nicht mehr, nicht mehr selber miterlebe, sondern nur dazu beitrage, dass es dazu kommt, dann bin ich auch voll cool damit.
Also so ist es nicht.
Und ich kann mir, ich kann mir auch vorstellen, also alleine nur nur den so so n Zwischenzustand zu haben.
Ne wenn jetzt hier Leute diese ganze Differenzierung von uns hier nicht wirklich verstehen, hört am besten noch mal in so Folge 100 rein, weil manche haben das ja auch vielleicht nicht mitbekommen wie wir das für uns differenzieren, aber das kann man nur ganz kurz einfach sagen, dass dass wir halt eben von einem übergangsgesellschaft halt ausgehen und halt nicht denken, dass wir einfach vom Kapitalismus direkt.
In weltweiten Kommunismus übergehen werden, weil die Gegenkräfte einfach zu groß sind und es wahrscheinlich kein simultaner Prozess über die ganze Welt verteilt sein wird und dementsprechend werden, wenn, wenn überhaupt, und das ist durchaus meine Hoffnung und daran denke ich auch, dass es realistisch ist.
Also wenn wenn Leute jetzt auch vielleicht sagen, Ah, ihr sagt hier schon wieder, ihr glaubt ihr gar nicht, dass das denkbar ist und so ne und ihr seid ja total desillusioniert, oder was?
Ich sehe es halt so, ich glaube es ist, dass es möglich ist, dass wir eine Revolution erleben und.
Und ich glaube, dass es denkbar ist, dass es halt zumindestens in einigen Ländern zu einem grundsätzlichen Sturz in unserem Sinne noch kommen kann, was wir auch selber dann, wo wir selber von Teil sein können, in den nächsten Jahrzehnten, aber die Wahrscheinlichkeit, dass wir dann halt quasi diesen weltweiten Umsturz sehen, der ist halt sehr gering, aber wie gesagt, ich wäre damit halt schon absolut gut, ich glaube, das wäre schon eine Situation, wo.
Wo man überhaupt mal in ne in ne Lage versetzt wird n Gebiet in Selbstverwaltung zu sehen, selbst mit den mit mit den krassen Prägungen und den ganzen Problemen die es so gibt, das wär schon ne absolute Erfüllung und wär schon ne ne absolut vorweggenommene Utopie für mich wo ich sage wo ich sagen würde also wenn ich das halt erlebe.
Dann habe ich, dann habe ich da das gesehen, was ich mir wünsche in meinem Leben erleben zu dürfen.
Und ich glaube auch deswegen, weil das realistisch ist, weil ich sehe es ja auf einer kleinen Ebene, da sehe ich ja, wie schön das ist und und wie erfüllend das ist auf einer denn so eine kleine Form von Selbstverwaltung, so kleine Inseln halt zu sehen und das halt sich zu überlegen, halt auf einer gesellschaftlichen Ebene, selbst unter den.
Prägenden Bedingungen des bestehenden und unter den Widrigkeiten, wo dann und den den Missständen, die das dann auch aufweisen würde, das wäre halt schon eine Wunder.
Wunderbare Sache.
Ja, ich glaube, deswegen habe ich das ja auch so gesagt, wie ich es gesagt habe, weil ich glaube auch tatsächlich von dem, wie wir darüber reden, wie wir darüber nachdenken und auch von dem, was wir einfach für.
Eine Premium jetzt mitbekommen haben und gerade auch was unsere politische Arbeit ausmacht.
Das ist auch immer wieder, wenn ich drüber nachdenke, mir einfach auch so ein bisschen dieses schlechte Gefühl, was ja viele Leute dann haben, weil es ist ja wirklich was, mit dem man häufig konfrontiert wird, dass Leute dir sagen, Oh ja, die die große Tragik, dass wir im Endeffekt für was streiten, was wir nie vollendet sehen werden, ich komme wirklich immer wieder an diesen Gedanken, auch wenn ich an auch vorherige Revolutionäre zurückdenke, dass das einfach nun mal so ist, dass wir auch einfach, glaube ich jetzt, warum es auch teilweise so schwer fällt, sich.
Das absolut vorzustellen mit dieser Endgesellschaft, dass wir einfach so geprägt, wie wir jetzt sind, nicht die Leute sind, die, die für diese Gesellschaft am Ende des Tages die wären, die sie vollumfänglich ausfüllen können, und dass es vielleicht auch sogar so ist, wenn wir uns jetzt an, wenn wir jetzt an den Sozialismus denken, das ist vielleicht auch ja genau das ist, was dessen es bedarf, weil es wird ja auch häufig dann so die Frage gestellt.
Na ja, aber wie soll das denn irgendwie überleben, wenn die Leute sich dann alle da ins gemachte Nest setzen?
Ich glaube, das ist gerade eben nicht das Problem, weil wir sind nun mal alle die, die, wenn wir in die Situation kommen würden, eine sozialistische Gesellschaft zu streiten, dann sind es ja gerade die Leute, die komplett mit diesem Kampf sozialisiert wurden, mit diesem Gedanken, sich da durchsetzen zu müssen in der Systemkonkurrenz.
Mit dem Gedanken, wir müssen hier wirklich, wir mussten schon vor alltäglich um unser Überleben, um unsere Sicherheit streiten.
Jetzt sind wir in der Situation, dass wir auch noch das was, was wir als den Ausdruck wirklich unserer Interessen wahrnehmen, streiten müssen.
Das heißt doch, das sind doch die perfekten Menschen für diese Gesellschaft.
Ich weiß, irgendwo ist es eigentlich ein tragischer Trost, den man sich damit geben kann, aber ich glaube tatsächlich, das das ist das, was ich auch häufig im Kopf habe, wenn ich darüber nachdenke.
Wenn ich so ein bisschen aus diesen ersten Träumereien von, ach ja, ich sitze dann in meinem schönen café, dann da und Servier die Pralinen, dann auch so ein bisschen, wo ich dann, sagen wir mal, etwas realistischer rauskomme, was vielleicht ne auch seine Tragik hat, aber was mir irgendwo dann auf eine andere Art und Weise auch Trost schenkt.
Ich möchte noch mal betonen, dass ich das viel weniger tragisch finde und viel größer Trost.
Spendend wahrnehme also, als das jetzt vielleicht erstmal wirkt, denn dein aber, den Du eingebracht hast in diesem Utopiethema, weil wir kommen halt aus einer Geschichte von Jahrhunderten der Unterdrückung und eigentlich halt noch weiter zurückgehend, wenn es halt wirklich mal gelingen sollte, in einem größeren Gebiet halt einen freiheitlichen Sozialismus einzuführen, der in der Lage ist, sich selbst zu verteidigen und zu überdauern, dann kann halt realistischerweise, und das ist ja schon quasi das Unmögliche, was wir möglich.
Erreichen können.
Dann kann halt ja jeder sich nur auf die Schulter klopfen und am Ende seines Lebens sagen, so alles erreicht halt.
Jetzt können die anderen das das den unvollkommenen Traum halt verwirklichen und das sollte halt als Ausblick absolut reichen und dann hat man auch eine Utopie die halt nicht einfach nur so ein idealisiertes Himmelreich ist, sondern die halt schon sehr viel verspricht, was es aber auch dann halten kann und realistisch ist.
Tja nun ist es aber ja so, dass man.
Wenn man sich diese Welt anguckt, ein realistischeres Szenario als das, was wir gerade da von uns her fantasiert haben zu sein scheint, dass man eher in dem Horror landet, den man sich ausmalt, eher in der Dystopie landet.
Lass uns doch darüber sprechen, was ist denn der Gegenentwurf zu dem, was wir gerade entworfen haben, wenn es schlecht läuft für uns persönlich.
Ja, ich meine, wenn wir sicherlich gleich noch mal in.
Intensiver drüber reden, was für eine Rolle auch dystopische Vorstellungen für uns spielen und auch in der eigenen Entwicklung von politischen Ideen.
Aber für mich, sagen wir mal so, ein Leitgedanke bei diesen Horrorvorstellungen, wenn man mich fragt, was ist denn das Schlimmste, was du dir eigentlich so vorstellen kannst, dann wäre das glaube ich, gar nicht mal so etwas richtig Konkretes, sondern eher ein zugrundeliegender Gedanke, den ich manchmal habe, wenn ich über.
Das was wäre das Dystopischste, was ich mir vorstellen könnte, so habe, und das ist eben die Idee, na ja, wenn man, wenn man sich jetzt so ein bisschen die Konkurrenz von Systemen von Nationen anschaut und wenn man gleichzeitig noch dran denkt, dass ja doch in dieser Gesellschaft recht viel darüber funktioniert, dass die Überlebensfähigsten und durchsetzungsstärksten Konzerne unternehmen.
Daten am Ende als Sieger herausgehen, wäre es dann nicht so, dass auch einfach vom System her gedacht, sich am Ende immer das System durchsetzt, was seine Bevölkerung am meisten auspressen und unterjochen kann, wenn das System am Ende obsiegt, was die.
Herrschaft perfektioniert wenn am Ende das System am Ende der ja wirklich schlechten, des schlechten Ausgangs der Geschichte steht.
Was, was die Kontrolle über seine eigene Bevölkerung, die Kontrolle über alle, die die widersprechen könnten, so perfektioniert hat, dass kein Widerstand mehr möglich ist, wenn einfach nur aus diesen natürlichen Gesetzen von Markt und staatenkonkurrenz wir am Ende da rauskommen, wo wir eben nie mehr rauskommen können.
Ja, für mich ist es tatsächlich ein damit vielleicht zusammenhängender Gedanke, und zwar, das muss man schon sagen, ist einfach auch sehr stark an 1984 angelegt in mir dieser Gedanke, aber es ist noch ein tricksames Buch für mich, und zwar, dass die Repression, die Herrschaft oder die Systematik, in der man sich bewegt, in der Lage ist, dich zu brechen und das Innerste, von dem du überzeugt bist.
Im schlimmsten Fall sogar in das Gegenteil zu verkehren.
Also für mich ist es ja absolut zentral in meinem Leben, dass ich diese Gewissheit habe, dass unabhängig von der gesellschaftlichen Situation, in der wir uns befinden, von was in meinem Leben passiert, dass ich.
Am Kern meines Seins also diesen Kampf zu führen, für meine Bildanschauung einzutreten, und dass ich davon überzeugt bin, dass es halt ein gerechter und guter Kampf ist, das kann mir halt keiner nehmen, selbst wenn die Verfehlungen der eigenen Seite so groß sind, weil da habe ich selber jetzt schon so viel mitgemacht, was halt Leute auch für eine Scheiße mit unseren Ideen machen.
Ich glaube, davon bin ich jetzt halt auch in der Zukunft gefeit, dass ich das für mich selber behalten kann, und das gibt mir halt auch unfassbaren halt und wenn das Halt in Frage gestellt ist.
Wie, wie das jetzt in 1984 der Fall ist.
Also Spoiler.
Falls ihr das selber noch nicht gelesen haben solltet, aber wo dann eben die Menschen über eine bestimmte Form der Folter so gebrochen werden, dass sie nicht nur das verraten, wofür sie stehen.
Was ja jedem von uns passieren kann.
Also wenn du, wenn du halt, wenn wir irgendwann in einer dystopischen Gesellschaft leben sollten oder auch in anderen Ländern, wo jetzt halt Menschen halt wirklich systematisch gefoltert werden, die ne Opposition bilden, dann ist es ja auch ganz normal, dass man unter Folter Leute verrät oder oder so, das ist ja jetzt nichts, wovon man sich selber immunisieren kann, selbst wenn es einige wenige schaffen, das zu tun.
Sich da nicht sich da nicht selbst und andere zu verraten.
Aber in 1984 ist es ja so, dass nicht nur das passiert, das passiert dann nicht sogar relativ am Anfang der Folter, sondern durch das Verfahren, was dort eingeleitet wird, werden die Leute so in ihrem Innern gebrochen, dass aus ihrer oppositionshaltung Liebe für den großen Bruder wird.
Für das herrschende System wird, dass sie wirklich leer sind, von dem, was sie vorher waren, dass ihre eigentliche Persönlichkeit zerstört wurde und ersetzt wurde durch eine Systemtreue.
Und ich glaube, das ist etwas was.
Mit fortschreitender Technologisierung leider immer denkbarer wird, dass es Methoden gibt, die dazu in der Lage sein könnten, selbst wenn es nicht dieses ultimative ist, dass man das jetzt im Gegenteil verkehren kann, dass man halt, dass es halt so perfide Methoden gibt oder dass es mir auch einfach passiert.
Das wäre so eine persönliche Horrorvorstellung, dass ich so gebrochen werde, dass ich mich da halt eben auch grundsätzlich selbst verrate, weil weil ich dann einfach keine Ahnung zu so einer leeren Hülle gefordert, gefoltert werde, die halt nicht mehr zu.
Ihren Grundsätzen halt eben stehen kann.
Ja, ich glaube, das ist auch das, was im Kern noch mal 1984 eben zum Ende hin ja auch für viele Leute so gruselig macht, dass es eben da nicht um die einfach physische Vernichtung geht, was ja jederzeit möglich wäre, sondern eben die Vernichtung jeder Widerständigkeit im Menschen aus sich selber heraus.
Ich würde da auch, glaube ich, noch in eine andere Richtung gehen.
Was ich noch viel gruseliger finde, als überhaupt erst zu dieser Folter zu kommen.
Und das ist eben ja einfach das eine, sich eine Gesellschaft vorzustellen, die eben, wie es am Anfang auch so ein bisschen beschrieben hat, eigentlich jede jede Vernichtung der eigenen Interessen und jede Nutzbarmachung des eigenen Körpers und Geistes eben als ein Akt der Befreiung durch die Person sich selber wahrnehmen lässt als was.
Als Glückseligkeit, die einem geschenkt wird.
Und ich glaube, das hängt für mich auch stark mit diesen Gedanken darüber zusammen, wie totalitär einfach auch die kapitalistische Marktwirtschaft ist und die kapitalistischen Verhältnisse.
So totalitär, wie es eigentlich keine Schreckensvorstellung sein könnte.
Von Leuten, die sich Gedanken darüber machen, wie könnte ich mir jetzt die perfekte Diktatur vorstellen.
Das finde ich, ist einfach dieses gruselige und unfassbar dystopische, wo wir jetzt drin leben, diese Tendenz im Kapitalismus, dass alles nach den Maßgaben des Kapitalismus, so wie es, wie man sich es gar nicht in einer anderen Gesellschaftsform vorstellen könnte, alles einfach komplett umgeworfen wird, alles, es gibt ja diese Begriffe auch, die dazu manchmal angeführt werden, deterritorialisiert und.
Dann auch wieder reterritorialisiert, also dass alles das, was vorher war, aufgelöst wird.
Alle Formen von Beziehungen, alle Formen von Gesellschaft, alle Formen von Leben und eben nach den Maßgaben dieser Marktwirtschaft wieder neu geordnet werden, dass, egal was wir, was wir Verhandlungen vollziehen, was wir tun, wie wir unser Leben gestalten, das ist alles nach den Maßregeln des Kapitals funktioniert, und das ist einfach diese Vorstellung, die ich so unfassbar gruselig finde, weil das sind ja trotzdem auch.
Das ist ja der, das ist ja das das gruselige da dran, dass es auch so viele Momente gibt, die den Leuten das auch als Befreiung naheliegend machen.
Ich mein, man denke einfach daran, wie viele Leute das als Befreiung empfinden, dass sie beispielsweise aus super unterdrückerischen dörflichen Strukturen, in denen sie überhaupt keine Möglichkeit der Selbstentfaltung hatten, in denen sie in ganz enge Bahn gepresst waren, auf einmal.
Auf den auf den Arbeitsmarkt der großen Stadt geworfen werden und die modernen Verhältnisse da.
Oder dass die Selbstverwirklichung innerhalb von irgendeinem Karriereweg die Möglichkeit auf einmal sich, wenn man an einer relativen Spitze der Arbeiteraristokratie rauskommt.
Sich so viele schöne und diverse Bedürfnisse befriedigende Produkte kaufen kann, wenn man das noch auf die Spitze treiben würde, ist das für mich einfach mit die dystopischste Vorstellung, die ich mir überhaupt erdenken kann, dass einfach schon dieses Grundgerüst dieser Gesellschaft, die dass die zugrundeliegende Ökonomie ohne auch nur einmal eine Pistole auf die Brust zu halten, ohne das zu machen.
Uns schon zu diesen allen widerwärtigen Handlungen und verraten unsere eigenen Interessen und deren von unseren liebsten Menschen und auch einfach dem ja, unserem unserem Nächsten führt.
Das ist das, was mich wirklich auch manchmal einfach erschaudern lässt, dass es schon diese Grundstruktur ist, und das ist auch der Grund, warum ich dann manchmal mir auch diese ganzen Dystopien eher für den Komfort angeschaut hab, weil da ist die Herrschaft, da ist die Unterdrückung so offensichtlich, da steht dir der Feind direkt gegenüber.
Er agiert mit äußerster Brutalität.
Es ist alles klar abgesteckt, und das ist eben, man denkt einfach an sowas wie irgendwie Hunger Games, Tribute von Panem oder auch Handmaid's Tale das.
Das ist da so offensichtlich, dass du dieses gegenüber hast.
Und deswegen war es für mich oder auch VV Vendetta so V.
Vendetta.
Das sind alles diese Szenarien und die haben ja auch so viele Menschen, gerade eben in real existierenden Diktaturen auch beeinflusst.
Ich glaube, gerade in Südostasien wurden und auch während des arabischen Frühlings wurden viele dieser Protestsymbole von den Leuten übernommen, weil sie ja auch tatsächlich dann in autoritären Herrschaftssystemen gelebt haben, die tendenziell eher näher an diesem, wie das da drin ausgemalt war, dran waren.
Und das ist eben auch der Unterschied.
Unterschied für mich, weil für mich hatte das ein gewissen Komfort, dass ich mir vorstellen konnte, da könnte ich jetzt direkt Widerstand üben und da ist es auch für alle Leute so offensichtlich.
Du musst denen das noch nicht mal erzählen, du musst noch nicht mal lange ergründen, was ist das scheußliche an diesem System, sondern die müssen einmal nur die Augen aufmachen und die sehen es direkt gegenüber und natürlich ist es auch so, ich meine, das sagen wir ja auch oft, man muss einfach nur eine Innenstadt betreten und man weiß im Endeffekt schon, was falsch läuft, trotz alledem ist es aber so, dass so viele Anreize in dieser Gesellschaft gesetzt.
Werden so viele Wünsche von dieser Marktwirtschaft erfüllt werden, so viel, so viel Erfüllung für die Menschen, auch durch ihre Konditionierung da drin liegt, dass sie gar nicht überhaupt erst diesen Geist zur Rebellion entwickeln?
Es ist schon ein irgendwo naheliegender Gedanke, den du formulierst, dass quasi dieser in vieler Hinsicht natürlich auch schon dystopischen Zustand, in dem wir jetzt leben, dass dieser Zustand noch mal maximiert werden könnte, weil das, was du jetzt beschreibst, existiert ja.
So dann in dieser Gesellschaft, in so, in so Grundformen, ja, bereits jetzt aber ist natürlich nicht vervollkommt, weil es gibt ja Widerstand gegen dieses System, und es gibt auch.
Leute, die sich genau diese Gedanken machen.
Und natürlich könnte man jetzt auch sagen, der Zustand, den wir jetzt gerade leben, ist immer noch besser als halt irgendwie in Diktatur, wo halt tausende von Leuten halt irgendwie einfach umgebracht werden oder sowas ne, wenn man diesen Gedanken den du ausformuliert hast, so zu Ende denkt, dann finde ich es auf jeden Fall eine sehr nachvollziehbare Horrorvorstellung, weil es ja genau dann das auf die Spitze treiben der Essenz von dem ist, was wir jetzt gerade schon an Wahnsinn halt erleben, dass die Leute allen Ernstes in diesem Wahnsinn, den wir, den wir ja um uns ganz herum haben, davon überzeugt sind, dass halt ideologisch vertreten, dass das wirklich pushen, so du halt eben nicht mehr in einem Zustand lebst wie jetzt eben zum Beispiel zur Industrialisierung, zur Industrialisierung, wo die Dystopie halt ja auch entstanden ist als Konzept, wo die Leute halt ein ganz klares Klassenverhältnis hatten, wo sie ganz klar gesagt haben, okay, es ist ganz offensichtlich, wer die Unterdrücker ist und wer sind die Unterdrückten, sondern dass jetzt halt alles so verschachtelter ist und die Leute auch so ideologisiert sind, oft so auch dieser Angriff.
Angebote so faszinierend sind von auch so medialen Welten und so, das ist auch sehr gut.
Einfach möglich ist, sich selber abzulenken und diese Angebote ja auch bewusst in dieser Hinsicht auch ganz klar geschaffen werden.
Also das ist ja auch nicht nur, deswegen ist auch einfach, kauft sich auch gut und so ne und man kann halt Geld damit machen, aber dann wäre natürlich die Frage wie man das dann genau realisieren könnte in so einer, wenn man das jetzt übersteuert.
Weil im Prinzip sind ja dystopien immer eine Form von.
Du nimmst einen bestimmten Teil der Gesellschaft, der schon vorhanden ist, also in jeder Dystopie wird das ja so gemacht, dass das ist ja nie aus der Luft gezogen oder so, sondern es ist ja immer eine in der Realität verwurzelt, und dann wird es halt, wird halt dieser eine bestimmte Punkt halt komplett übersteuert, so das absolute Maximum, was wäre, wenn man halt diesen Punkt jetzt nimmt, wie jetzt halt zum Beispiel, ja, dass die Leute eben.
Sich selber, dass die Leute so selber ideologisiert und überzeugt von diesem System, so die Anreize so groß sind, dass es halt gar keinen Widerstand mehr gibt, dass halt auf Koks.
Es gibt halt gar keinen Widerstand mehr, wie würde man das realisieren?
Ich glaube auch, das ist so ein bisschen dem, was dem zugrunde liegt.
Warum das?
Für viele Leute, gerade ja auch in in westlichen Gesellschaften, auch ein Teil der Politisierung.
Einfach ausgemacht hat diese Beschäftigung damit, weil natürlich diese Überspitzung von einem bestimmten Punkt A Handmaid's Tale, patriarchale konservative Herrschaft religiös begründet oder 1984 der perfektionierte Überwachungsstaat Fahrenheit 451.
Die komplette Zensur oder oder, oder.
Das Leuten natürlich damit dann auch an die Hand gibt, sich mal anzuschauen oder sagen wir mal nicht das an die Hand gibt, sondern überhaupt erst mal den Leuten sagt, Oh, das ist jetzt überspitzt, aber warte mal.
Im Kern sehe ich ja schon irgendwo wo der Samen davon hier jetzt enthalten ist.
Die Essenz davon, die finde ich ja jetzt schon hier.
Das könnte sich in die entwickeln, das ist ja auch, warum das dann als protestlung, warum Leute sich v wie Vendetta Masken beim Arabischen Frühling aufsetzen, warum sich make Orwell Fiction Again Beutel an der Uni gut verkaufen, ist ja naheliegend, ne, ich glaube deswegen spielen Dystopien und das war ja bei uns auch nicht anders.
Also ich kann mich dran erinnern, als ich mich mit verschiedenen Dystopien auseinandergesetzt hab, dass ich mir dann.
Dass es auf der einen Seite eben diesen Aspekt hatte von ich kann mir jetzt mal angucken, irgendwie, oh das und das, das sehe ich ja auch schon hier, dass ja auch, sagen wir mal, aller, in den allermeisten Fällen die Idee des Autors gewesen, dass ja irgendwas, wie wir es ja sowohl am Anfang, als du hast es ja auch gerade noch mal angesprochen, es stellt halt einfach irgendwelche Ängste dar, die bestimmte.
Gruppen in der Gesellschaft haben und überspitzen sie halt, um sie herauszustellen und auf der anderen Seite ist eben auch gleichzeitig dann wieder diesen für mich auch diesen hoffnungsvollen Charakter oder diesen Komfortfaktor, dass ich eben sagen kann, es gibt mir dabei auch dann aber an die Hand, ich kann mir jetzt gut vorstellen, weil es da so herausgestellt ist, wie ich da Widerstand gegen ja.
Könnte genau also das war für mich auch immer, also ich, das habe ich auch schon mal eine andere Stelle, glaube ich, irgendwann gesagt, dass ich.
Dass ich mich immer auch gerne mit dem Bösen und mit mit Halt so Abgründen und so weiter beschäftige, weil ich es einfach oftmals einfach sehr viel spannender finde als so mit den.
Es gibt immer ein Happy End oder weiß der Geier was und es konfrontiert mich halt auch eben genau mit diesen Abgründen und motiviert mich dann auch tatsächlich in ganz vieler Hinsicht den Kampf weiterzuführen, weil es einem das so gut vor Augen führt und und einen in dieser Hinsicht dann auch dafür streiten lässt, dass es halt nicht dazu kommt.
Absolut.
Und um vielleicht dann auch noch mal einmal diesen anderen Genretyp der Dystopien aufzugreifen, wir am Anfang angesprochen haben, also die, die eine postapokalyptische Richtung gehen, ich glaube, da gibt es natürlich auch solche Szenarien, die wirklich, finde ich, dann auch fast wirklich das perfekte an Trostlosigkeit darstellen, was ich mir so vorstellen kann.
Also wenn ich dann an sowas wie the Road denke oder ich würde auch sagen andere Bücher von Cormac MC Carthy, also so Blood Meridian beispielsweise, würde ich sagen müssen.
Kann man in Teilen glaube ich auch eigentlich wie ein postapokalyptischen Roman lesen, wo man wirklich sagen kann, da herrscht nur noch absolute Brutalität.
Es ist wirklich nur noch pures Überleben und jeder gegen jeden, und es ist so weit weg von irgendeiner Vorstellung von.
Befreiung oder irgendeinem irgendeiner Hoffnung auf eine bessere Gesellschaft?
Dass das wirklich einfach nur, also würde ich auch sagen, da sind 2 Bücher, sollte man sich auch ein bisschen drauf vorbereiten, die zu lesen, was sie jetzt so unterziehen können, also auch sehr faszinierend und fantastisch geschrieben, aber keine leichte Einschlaflektüre, finde ich zumindest.
Aber ich glaube, auf eine andere Art und Weise, und für mich war also postapokalypsis 1 der Genres, mit dem ich mich.
Fast am intensivsten auseinandergesetzt habe also, wo ich auch zumindest das, was ich damals irgendwie als Kind über die Wikipedia Auflistung von postapokalyptischen Filmen irgendwo finden konnte, glaube ich auch zu einem sehr guten Anteil geguckt habe, weswegen ich mir auch die alten Follow teile dann irgendwann angetan habe, auch wenn sie Gameplay technisch recht weit von dem Waren, was ich damals gewohnt war, war einfach weil auf der anderen Seite das beispielsweise auch Szenarien waren, die mir immer eine gewisse Hoffnung auch gegeben haben, das hat mir glaube ich auch mal einmal besser.
Weiß nicht ob das bei also wenn wir über Last The Last of Us geredet haben oder ob das bei der Folge zur Apokalypse drin war, aber weil das beispielsweise dann auch auf eine andere Art und Weise neben diesem konstanten Überlebenskampf und natürlich auch, sagen wir mal dem Fernsein von irgendwelchen Hoffnungen dann auch immer ein Aufbrechen der bestehenden Ordnung ermöglicht hat und dadurch man sich auch fest vorstellen konnte.
Und es gibt ja auch häufig Fraktionen innerhalb von diesen Medien, wo man sich denken kann, OK, also dieses Aufbrechen von der Ordnung, diese Freiheit, die auf einmal in eben neue Gesellschaftsformierung da entsteht, ermöglicht dann auch überhaupt erst mal das denken, dann wieder von auch vielleicht utopischen Zuständen.
Wir hatten tatsächlich glaub ich viel in Anachismus in der Fiktion darüber gesprochen.
Stimmt.
Genau da hattest du ja von.
Metro.
Genau Buch, was sich mit Anachisten anachistischen Fraktionen in Metro auseinandersetzt.
Genau stimmt, da war, da war der Punkt auch da haben wir den Punkt ziemlich intensiv besprochen.
Könnt ihr auch gerne reinhören, find ich da auch noch mal spannenden Gedanken, das hab ich jetzt ja nur so angeschnitten, das wär vielleicht auch noch mal was anderes, wo solche Dystopien mich dann auch auf ne witzige Art und Weise dann dazu angeregt haben über Utopien nachzudenken und über.
Das was, was vielleicht in einer guten Gesellschaft anders laufen könnte, auch unter diesen, wie man sich dann doch vorstellen kann, bei postapokalyptischen Szenarien, vergleichsweise prekären Bedingungen.
Was für mich vielleicht noch so ein so ein persönlicher Punkt ist.
Ich habe so ein bestimmtes Bild in meinem Kopf, was ich immer mal wieder so ab und zu im Alltag denke.
Weil also meine Annahme im Allgemeinen ist es.
Die ist vielleicht halt auch ein bisschen dystopischer, als man es vielleicht annimmt, wenn man mich kennt oder wenn man mein Wirken betrachtet, weil ich ja eigentlich sehr, sehr nach vorne drängend bin und halt eben immer probiere, hoffnungsvolles, Optimistisches aufzubauen und das auch zu vermitteln.
Und das halte ich auch für wichtig, nach wie vor.
Auch in so einem Podcast Projekt.
Aber ich bin halt schon der Annahme, dass wir in den nächsten Jahrzehnten halt sehr, sehr schlimme Zustände erleben werden und dass es sehr, sehr starke Brüche in diesem System geben wird.
Deswegen hab ich halt viel so n Bild im Kopf, wo ich in irgendwie so einer, also es ist nicht unbedingt die nehmen, sondern konkret, aber ich mach es jetzt mal als Bild, als als Verbildlichung.
Um das klarer zu machen, ich in irgendwie so einer abgefuckten Zelle liege ne und irgendwie da da komplett isoliert bin von von dem bisherigen Leben was ich halt geführt habe und ich dann eben in dieser quasi dystopischen Situation bin, wo alles was ich bisher kannte und wie ich bisher mein Leben geführt habe, was ja in in dem Sinne in vergleichsweiser Ruhe war im Vergleich zu dem Zustand, wenn man jetzt sich darüber Gedanken macht, dass es wirklich zum Aufbrechen dieser systematischen Situation kommt und wir auch hier vielleicht in Kriegssituationen in absolute.
Absolute dramatische Krisensituation geraten in Totalitärregime geraten oder was auch immer und ich dann eben also zurückblicke auf dieses Leben, was ich jetzt führe und dann halt eben diese, diese starke Sehnsucht in mir trage auf dieses Leben, was ich jetzt gerade führe, weil ich weiß nicht, ob ihr das kennt, so, wenn ihr irgendwie so ne schöne Kindheitserinnerung habt oder so, oder oder irgendwie aus der Jugend so n bestimmtes Bild im Kopf zu haben, wo man halt so so ne Sehnsucht nach hat, dass es irgendwie wieder so ist, selbst wenn man halt jetzt.
Also ich guck auf meine Jugend zurück und denk mir halt so.
Ja ich bin halt froh wie es jetzt ist und damals ging es mir halt schlechter als jetzt und so, aber trotzdem hat man das ja manchmal, dass man so ja boah, dieser eine Moment und so oder diese Phase in meinem Leben, da würde ich jetzt einfach gerne wieder hin zurück und das Halt so übertragen auf ich lieg dann da so wirklich gebrochen vom Feind gefangen in so einem Kerkerzelle und denk dann darüber nach, wie ich hier mit dir saß und wir uns das macht es jetzt eigentlich noch schlimmer.
Weil ich jetzt immer daran denken muss, wenn ich irgendwann in diese Situation kommen sollte, wie ich jetzt genau diese diese Sache ausformuliert hab, auch noch im im Podcast.
Womöglich kommt dann sogar noch jetzt 20 Jahre weiter oder 30 Jahre weiter, vielleicht auch nur 10 Jahre, wenn es schlecht läuft.
Und dann kommt irgendwie der der Typ, der mich verhört und sagt, dann wissen sie noch, wie sie das damals in Folge 139 Nummertage formuliert haben.
Dann liest du den genauen Wortlaut vor oder so wie ich das gesagt habe, so so ist booky Scheiße vielleicht nur für Filme.
Ja, und jetzt jetzt sitzen.
Sie hier, der gegen Zelle.
Deswegen Moment genießen.
Das ist das, finde ich, ist doch auch ein richtig schöner Gedanke.
So zum Abschluss der heutigen.
Voll schön.
Ja, dann ist man doch fast bei so einem 1984 Ende angekommen.
Ich find es aber auch ganz interessant, vielleicht noch als einen kleinen Vermerk zum Ende, wo wir dann auch immer so ein bisschen bei rauskommen, dass du bist ja auch immer der, der, sagen wir mal, sich dann manchmal über meinen Pessimismus ärgert und auch so wie ich da zuerst auftrete und auch manchmal, sagen wir mal, überrascht ist, wie doch trostlos dann noch manche Intros sind, die ich für den Podcast schreibe, also.
Ich weiß noch, dass ich auch sehr viele Nachrichten damals erhalten hab, nachdem ich das Intro für die sozialistischen Spukgeschichten geredet hab, wo ja viele Leute auch so waren.
So was was zur Hölle das beschreibt auf ne absolut trostlose und erschreckende Art und Weise gerade so diesen Zustand der radikalen Linken.
Gott, das ist wirklich, danach war ich erst mal n bisschen traurig, wie ich das gehört hatte, auch so generell, wie ich ja auf viele Sachen Blicke, auch in unseren alltäglichen Gesprächen.
Aber dass dann bei mir witzigerweise häufig am Ende dann neben diesen ganzen Scheußlichkeiten, die ich mir dann so anschaue, dann gerade auch häufig ja so ein fast schon so christlich naiver, hoffnungsvoller Blick dann trotz alledem, trotz dem ganzen Leid und so und diesem absolut schrecklichen Opfertod, den so viele Menschen halt erleiden müssen, dann da steht und die Hoffnung auf das gute und bei dir dann du die.
Haben sich so 2 Stunden in den Wahnsinn geredet?
Ja, genau.
Du dann auf die ganz andere Art und Weise.
Häufig auch, wo ich mich dann vielleicht manchmal ein bisschen darüber ärgere, dass ich dir dann auch manchmal so ein bisschen nachhalte, nach Entscheidungen ein wenig, ich sag's jetzt mal einfach naiv, auf manche Sachen blickst oder sehr optimistisch und dann am Ende kommst du dann doch teilweise auf, sehr wie soll man es nennen, hoffnungslose Szenarien absoluten Elends hinaus.
Also.
Also das ist natürlich nicht das, worauf wir heute hinaus wollten, sondern was wir wirklich zum Abschluss dann noch mal, was man immer natürlich, wenn man speziell über so ein Thema redet.
Es ist alles ungeschrieben, auch wenn es so manchmal so wirkt, so was, wie wir es jetzt gesagt haben, dass die Wahrscheinlichkeit so hoch ist, dass alles in diesem absoluten, endlosen Elendszustand landen wird, es ist Ungeschrieben, unsere Geschichte ist nicht vorherbestimmt und.
Wir müssen immer Hoffnung haben.
Wir müssen immer schauen, wie wir eben genau dieses utopische Bild, was wir auch in dieser Folge gezeichnet haben, nicht für uns verlieren, weil es eben auch nie komplett hoffnungslos ist.
Außer vielleicht, wenn irgendwann dieses Szenario erfüllt ist, was du beschrieben hast.
Auch in dieser Folge, dass es niemanden mehr gibt, der diese Gedanken, aber solange das nicht der Fall ist, solange es.
Einen von uns.
Gibt genau solange es einen Menschen gibt, der sich noch diese kritischen Gedanken macht und probiert danach zu handeln und den Menschen unterwegs.
Der dafür kämpft, dass es ein Morgen in unserem Sinne gibt.
Solange gilt es, das Schwert weiterzuführen und in diesem Sinne sollten wir auch zusammen nach vorne streiten.
Ja, und in diesem Sinne sage ich auch noch Glück auf.
Glück auf.
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