Episode Transcript
Auf Herz und Nieren.
Gesundheit, Ernährung und Fitness to go.
Der Podcast, in dem renommierte Experten erklären, was du für deine Gesundheit tun kannst.
Die Wechseljahre beginnen früher, als man denkt.
Schon mit Mitte 30 machen sich die ersten Symptome bemerkbar.
Viele Frauen haben in der Zeit Beschwerden, die sie gar nicht mit den Wechseljahren in Verbindung bringen.
Also innere Unruhe, Regelschmerzen oder schlechterer Schlaf.
Aber solche Symptome muss man nicht hinnehmen, denn es gibt einiges, das jede Frau tun kann.
Das zumindest sagt die Bestseller-Autorin, Gynäkologin und Influencerin Dr.
Sheila Dillis.
In unserer heutigen Folge wollen wir mit ihr darüber sprechen, was in dieser Zeit der Wechseljahre im Körper tatsächlich abläuft, wie man sich vorbereiten kann und mit welchen Mitteln und Tipps man gelassen und entspannt durch die Wechseljahre kommt.
Und damit herzlich willkommen bei Auf Herz und Nieren.
Ich bin Eva-Maria Vogel, Redakteurin bei Fokus Gesundheit.
Und mein Name ist Andrea Bannert.
Ich bin Mikrobiologin und leite die Online-Redaktion bei Fokus Gesundheit, die Fokus Arztsuche.de.
Andrea, in der Zeit der Wechseljahre stellt unser Körper 90 Prozent seiner bisher gewohnten Hormonversorgung ein.
Die Zahl ist wirklich extrem, finde ich, gerade wenn man bedenkt, wie sehr der weibliche Körper in den Jahrzehnten davor vom Auf und Ab der Hormone gesteuert ist.
Übrig bleiben also nur 10 Prozent der gewohnten Hormone, also zumindest was die Geschlechtshormone anbelangt.
Ja, und ich finde, es ist dann auch wirklich nicht erstaunlich, dass es Frauen ja dann einfach mit allerlei körperlichen und seelischen Beschwerden zu tun haben, also Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen, Schlafstörungen und noch viele mehr.
Aber darüber gesprochen wird immer noch relativ wenig.
Was ich auch überraschend finde, heute unternehmen Frauen sogar weniger gegen die Symptome der Wechseljahre, als es noch vor 20 Jahren der Fall war.
Warum das so ist, das besprechen wir später noch ausführlich mit unserem Gast.
Doch jetzt erstmal ein paar Infos für euch zusammengefasst.
Die Wechseljahre, das sind die Jahre einer natürlichen hormonellen Umstellung im Körper der Frau am Ende ihrer fruchtbaren Phase.
Die Menopause hingegen bezeichnet einen konkreten Zeitpunkt, nämlich den der letzten Menstruation.
Also als letzte Menstruation gilt, wenn dann zwölf Monate keine Blutung mehr nachgekommen ist.
Circa ein Drittel der Frauen durchleben diese Zeit ohne Probleme.
Zwei Drittel hingegen empfinden körperliche und seelische Beschwerden.
Ja, und 90 Prozent von ihnen klagen über Reizbarkeit und Nervosität und 80 Prozent fühlen sich erschöpft.
Auch sehr häufig Hitze, Wallungen, Schweißausbrüche und depressive Verstimmungen.
Die kommen bei 70 Prozent der Frauen vor.
Circa die Hälfte gibt an, Schlafstörungen, Gelenk- und Muskelbeschwerden zu haben.
Und auch Knochenschwund ist eines von vielen weiteren Symptomen.
Und ein Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse aus dem Jahr 2022 ergab, dass nur 6 Prozent der Frauen Hormonpräparate gegen die Beschwerden einnahmen.
Und vor gut 20 Jahren waren es derselben Studio zufolge noch 37 Prozent der Frauen, die in den Wechseljahren auf Hormontherapie gesetzt haben.
Also sechsmal so viele.
Ja, es ist also Zeit, dass wir heute mal darüber sprechen, wie der Lebensumschwung vonstatten geht, ob und wenn ja, welche neuen Therapien heute zur Verfügung stehen und warum diese Zeit eine besondere ist, der man auch gelassen entgegenblicken kann.
Wir freuen uns deshalb ganz besonders, dass wir Dr.
Sheila DeList zu Gast haben.
Die gebürtige Amerikanerin leitet ihre eigene gynäkologische Praxis in Wiesbaden und hat mittlerweile drei Bücher über die hormonellen Prozesse im weiblichen Körper geschrieben.
Alle wurden Bestseller und sie ist bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen, wenn es um den weiblichen Zyklus, um Sex und um andere Hormongeschichten geht.
Wir freuen uns riesig auf das Gespräch.
Hallo Sheila, schön, dass du da bist.
Hallo, hallo.
Danke, dass ich da sein darf.
Hallo.
Sheila, du hast als Gynäkologin ein Buch zum Thema Wechseljahre geschrieben, Women on Fire.
Ich dachte anfangs, ich lese mal rein, das betrifft mich ja noch nicht, war aber sofort auch on fire, weil ich, wie ich dann in deinem Buch gelesen habe, mit fast 38 statistisch am Anfang der Wechseljahre stehen könnte.
Und ich dachte immer, ja, die Wechseljahre, das ist sowas, was Frauen so ab Mitte, Ende 40 haben, aber weit gefehlt.
Also lass uns doch vielleicht mal zu Beginn klären, wann geht es los mit den Wechseljahren und vor allem wie?
Und auch schon vielleicht mit den ganzen Beschwerden, die dann so auftreten könnten.
Die Wechseljahre sind ja erstmal super individuell.
Und die fangen super langsam an.
Also man darf sich das gar nicht so abrupt vorstellen.
Wir haben ja alle die Pubertät noch in Erinnerung, wie eines Morgens wacht man auf und dann hat man irgendwie Brüste.
Und den nächsten Morgen wacht man auf und dann hat man irgendwie die Periode.
Also es ist eher mehr so mega schleichend.
Und das ist sozusagen ein sehr, sehr langsamer Übergang von der fruchtbaren zu unfruchtbaren Periode der Frauen.
Diese ganze Phase kann wirklich zehn Jahre dauern.
Man kann durchaus mit Ende 30 schon die ersten Symptome haben, dass man merkt, dass der PMS beispielsweise schlechter wird oder dass man schlechter schläft, beispielsweise sowas, dass man gereizter ist oder dass man vielleicht mehr Wasser eingelagert hat.
Und es kann sein, dass man das ein paar Monate hat und dass sich das dann von alleine wieder erklärt und das erstmal wieder ein paar Monate oder Jahre alles wieder beim Alten ist.
Aber es sind manchmal so die ersten so Vorboten.
Und da ist es tatsächlich bei jeder Frau anders.
Also manche haben dann wirklich fälliger Ruhe oder alles ist völlig unspektakulär, bis sie so 42, 43 fährt.
Dann geht es bei denen so los, aber...
Also mit Ende 30 ist es jetzt, wenn du mir sagst, ich habe schon gestörte Nächte, würde ich sagen, aha, passen.
Ja, wie sehen denn Zyklen in dieser Zeit aus?
Diese Zeit wird ja Prämenopause genannt, also die Zeit dann, bevor man quasi in die Wechseljahre kommt.
Wie kurz oder wie lang sind sie und macht sich das vielleicht auch schon an den Blutungen bemerkbar?
In der Prämenopause, wo man sagt, so die allerersten Anzeichen, kann das sein, dass die Periode total normal kommt?
Das war nicht normal.
Wenn wir ein bisschen weiter im Text sind, also weiter im Spiel, ein paar Jahre später, wo man sagt, ja, die Periode kommt jetzt etwas anders.
Dann ist es häufig so, dass die Periode nicht seltener kommt, sondern erstmal häufiger kommt.
Dass es nicht alle 28 Tage kommt, sondern eher mal so alle 21 Tage.
Also das ist recht typisch.
Das kann ja schon mit Ende 30 eintreten.
Viele Frauen haben dann noch einen Kinderwunsch.
Vielleicht haben sie ein Kind, wünschen sich aber noch eins oder haben noch keine Kinder.
Steht sich die Prämenopause mit dem Kinderwunsch, steht sich das irgendwie im Weg?
Also, dass die Uhr tickt, wissen wahrscheinlich alle, aber es ist schon möglich, noch Kinder zu bekommen.
Ja, ja, ja.
Also das spricht überhaupt nichts dagegen.
Also du kannst sowohl prämenopausal sein, als auch noch ein Baby bekommen.
Und es gibt ja sehr viele unerwartete Schwangerschaften mit 40, 41, 42, weil die Frauen denken, ach, das ist mir jetzt eh leckend.
Oder schon mit 44, ich glaube, die älteste Patientin, die ich hatte, die dachte, die ist in den Wechseljahren, weil die Periode kommt nicht mehr, die war 46.
Die dachte einfach, ja Gott.
Und dann habe ich einen Ultraschall gemacht und habe gesagt, herzlichen Glückwunsch, jetzt kommt Baby Nummer 5.
Das wäre echt was Besonderes dann, dass tatsächlich...
Aber es spricht überhaupt nichts dagegen, wenn man da noch Kinderwunsch hat.
Kann man denn vielleicht sogar irgendwie testen, wo man mit seiner Fruchtbarkeit Ende 30, Anfang 40 steht?
Ja, es gibt einen Blutwert, der nennt sich Antimüllerhormon, auch abgekürzt AMH.
Und der steht für die Eizellenreserve im Eierstock.
Und man muss sich das so vorstellen, wir kommen ja alle, wenn wir auf die Welt kommen, mit einer bereits abgeschlossenen Anzahl an Eizellen.
Also es gibt jetzt keine Eizellen, die jetzt irgendwie noch hinzukommen.
Und mit diesem Wert kann man erkennen, wie hoch die Reserve sozusagen noch ist.
Weil wir verlieren bei jedem Zyklus natürlich ein Ei.
Und mit der Zeit, auch durch verschiedene Umweltfaktoren, gehen andere Eizellen einfach mal zugrunde.
Und dieser Wert spiegelt wieder, wie gut der Eierstock noch stimulierbar wäre, wenn man Hormone geben würde im Sinne einer Kinderwunschbehandlung.
Und es kann einem auch so ein bisschen Barometer geben.
Wir haben die Chancen, noch spontan schwanger zu werden.
Lass uns jetzt mal genau hinschauen, was im weiblichen Körper während der Wechseljahre passiert.
Sheila, ich würde gerne mit dir einen Deep Dive Hormone machen, sozusagen.
Es gibt ja drei wichtige Zyklus-Hormone und du hast sie in deinem Buch so schön verglichen mit den Hauptdarstellerinnen des Kinofilms Drei Engel für Charlie.
Klär uns doch mal auf, wer ist denn Cameron Diaz, wer ist Lucy Liu und wer ist Drew Barrymore?
Das ist schön.
Also, Cameron Diaz ist ja die schlanke, die schlanke Sportliche.
Und sie ist in dem Fall unser Progesteron.
Drew Barrymore ist unser Östrogen.
Und Lucy Doe ist unser Testosteron.
Also sind die drei Hormone, Testosteron, Östrogen und Progesteron, die eigentlich die weiblichen, also unsere weiblichen Hormone sind, die im Zyklus mitspielen.
Ich habe mir damals die Charlie's Angels genommen, weil ich den Hormonen ein Gesicht geben wollte.
Weil jedes der Hormone hat sozusagen ihren eigenen Wirkbereich und damit auch ihre eigene Persönlichkeit.
Und jedes Hormon wirkt auch anders auf uns, sowohl auf den Körper als auch auf die Psyche.
Und da ist mir dann einfach in so einen Blitzeinfall, sind mir dann irgendwie die Charlie's Angels, habe ich mir die drei angeguckt und habe gesagt, jo, passt.
Und man muss sich das so vorstellen, also Östrogen ist ja unser Hormon, ich sage immer Hormon der Weiblichkeit, Hormon des Herzens.
Das macht ja so diese weiblichen Formen, die Rundung, Brust, Hintern, schöne Haut, weiche Stimme und all diese Sachen.
Und beeinflusst auch unsere Gefühlswelt dahingehend, dass wir alle versorgen wollen, wir wollen alle zufriedenstellen.
Denn Östrogen ist auch mitunter so ein bisschen für unsere Insecurities zuständig, wenn wir uns mit anderen vergleichen und wenn wir uns Sorgen machen, was andere Leute über uns sagen.
Das macht alles Östrogen mit unserem Gehirn.
Und Östrogen ist in der Serie Drew Barrymore, weil Drew Barrymore die meisten Kurven hat.
Sie hat so die weiße Haut und die ist immer, das ist total, das ist eigentlich ihr Markenzeichen, dass sie sich ständig in den Bösewicht verliebt.
Sie findet den irgendwie verklebt, sie ständig in den falsch, finde ich den irgendwie süß und denke, ach, ja, guck mal.
Das ist so ein bisschen das, was Östrogen-Wahlschaft in unserem Gehirn macht, dass wir sehr gerne, Männer oder Menschen überhaupt mit einem Weichzeichner angucken.
Ich glaube, das kennen wir Frauen auch alle ganz gut, oder?
Eben, eben, eben.
Und ist auch natürlich die Sache, auch in Drew Barrymore ist ja eher für die ganz großen Gefühle zuständig.
Und wenn Östrogen einen Lieblingsfilm hätte, wäre es so Titanic.
Ganz großes Kino.
So ganz große Emotionen.
Und ich sage immer, weil wir Frauen, die nicht nur aus Drama bestehen, sondern auch entspannt sind und lustig sind und Spaß haben wollen, das ist Cameron Diaz, die quasi in dem Film die schlanke Sportliche war.
Dieses Surfmädchen, California Girl, der super Everybody-Liebling.
Und Progesteron, was das mit uns macht, ist, dass es uns eher entwässert.
Und es gleicht auch das Drama ein bisschen von Östrogen aus.
Das macht, dass wir besser schlafen.
Das ist ganz, ganz, ganz wichtig zu wissen.
Wenn man anfängt, nachts wach zu werden und dort wach zu liegen, das liegt an einem Progesteronmangel oder an einem absinkenden Progesteronwert.
Und man nennt es in der Fachsprache Durchschlafstörungen.
Also man schläft wunderbar ein und man ist dann so um drei oder um vier oder um fünf, ist dann plötzlich wach und man spürt manchmal auch so eine innere Nervosität.
Man kann nicht wieder einschlafen und dann fängt man an, bei jedem möglichen Scheiß nachzudenken.
Dann denkt man darüber nach, was man morgen einkaufen muss und dann denkt man darüber nach, ob man für das Kind noch irgendwas für die Schule irgendwie machen muss, irgendeinen Zettel unterschreiben mitgeben muss, irgendwie sowas derart.
All diese Dinge, das war einfach, wenn man diese Sachen nachdenkt und das macht einen wahnsinnig, weil man guckt auf den Wecker an, denkt, ich muss jetzt wieder mal einschlafen, man schafft es nicht.
Und ein dritter Hormon im Bunde ist Testosteron.
Das ist eigentlich mein persönliches Lieblingshormon, weil es so viele Überraschungen für uns parat hält.
Testosteron ist in dem Beispiel Lucilou.
Und Lucie Liu hat ja in der Serie die perfekte, ich würde fast sagen, wie so eine schwarze Katze, wie so ein schwarzer Pantel an, mit ihren schwarzen Lederanzügen und ihrem perfekten Haar.
Und die ist super, no-nonsense, nur down to business, wirklich.
Und lässt sich auch nicht so von der Männerwelt so in den Finger wickeln.
Ja, irgendwie sehr, sehr straight.
Und so sind wir auch mit Testosteron.
Also Testosteron gibt uns eine relativ gute Entschlussfreudigkeit, Entschlusskraft, Selbstbewusstsein.
und auch Tatkraft.
Sheila, bevor wir darüber sprechen, was mit diesen Hormonen, Charlies Angels quasi in den Wechseljahren passiert, möchte ich noch auf zwei männliche Darsteller im Film zu sprechen kommen, die du auch in deinem Buch nennst, nämlich John Bosley und Charlie.
Die haben auch noch quasi eine Rolle.
Welche Rolle kommt den beiden denn in deinem Vergleich zu?
Ja, die sind jeweils die übergeordneten Stellen im Kopf.
Das ist ganz witzig, dass du das erwähnst.
Du bist, glaube ich, eins der wenigen, die das erwähnen.
Ich dachte immer, das versteht.
Das ist ja so, dass wir Menschen immer einen hormonellen Kreislauf haben.
Also so ein Rückkopplungsmechanismus, sagen wir mal so.
Und das ist, dass die, gucke ich, dass ich das genau richtig zusammenbekomme, die Hypophyse und die Hypothalamus.
Also die Hypophyse ist sozusagen eine komplett übergeordnete, das ist der Charlie und da unten drunter ist der Bosley.
Und die beiden entscheiden sozusagen über die Messung im Blut von den Hormonen.
Was ausgeschüttet werden muss.
Und wenn der Körper zum Beispiel festfällt, wir haben zu wenig Östrogen, dann geht es hoch an den Charlie, an die Hypophyse und er schüttet dann FSH aus.
Follikel, stimuliertes Hormone.
Stimuliertes Hormone, genau.
Und das sind so die Dinge beispielsweise, die im Blut dann anfangen zu steigen.
Das ist mehr wie so ein, wie gesagt, nicht ein Barometer, nicht ein Thermometer, ein Thermostat, genau.
Das war irgendwie, dass sie irgendwie merken, okay, wir haben nicht ausreichend Hormone, Wir müssen jetzt den Eierstock ein bisschen mehr animieren, mehr zu machen.
Stimulieren.
Ja, genau.
Stimulieren oder animieren oder ich sage immer so, nicht bitten.
Und je höher diese Werte gehen, ist es so, als würde dann diese Zirbeldrüse beispielsweise den Eierstock anschreien.
Du musst jetzt endlich mal was tun.
Deswegen geht der Wert immer höher.
Aber das ist jetzt sehr speziell.
Das ist spezielle Labormedizin, was wir gerade besprechen.
Aber es ist ja auch manchmal spannend, näher dahinter zu gucken.
Sheila, wenn es jetzt losgeht mit den Wechseljahren, dann passiert ja was mit diesen Hormonen.
Welche dieser Hauptdarstellerinnen gerät denn da als erste ins Wanken?
Typischerweise das Progesteron, dass man daran merkt, dass man anfängt, weniger gut zu schlafen.
Es gibt aber auch Frauen, die als erstes den Testosteronmangel merken.
Die einfach merken, die sind einfach nur antriebslos und vielleicht leicht depressiv auch.
Schlafen noch gut, aber kommen da ansonsten nicht wirklich aus den Päppen.
Generell ist es Progesteron, aber manche Frauen fangen an mit dem Testosteronmangel.
Ich dachte ja, Testosteron wird in den Nebennieren produziert und das hätte jetzt gar nicht so viel mit den Wechseljahren zu tun.
Also ich dachte immer, Testosteron bleibt relativ lange stabil.
Es wird auch in den Nebenniererinnen produziert, aber zum größten Teil bei den Frauen in den Eierstöcken, bei Männern ja genauso.
Das ist ein Rest, du bist dann über die Nebenniere, aber das meiste dann doch über die Eierstöcke und beim Mann natürlich dann vom Hoden aus.
Wir haben vorhin schon erzählt, dass die Hormone um 90 Prozent sinken im Durchschnitt in Summe bis zur Menopause.
Das ist enorm, eine enorme Veränderung im Körper.
Und dass da was auch an Beschwerden eben auftreten kann, das erscheint total einleuchtend.
Und diese Probleme, die würden wir jetzt gerne mit dir so ein bisschen durchgehen.
Ein Klassiker, der immer sehr häufig genannt wird, sind Stimmungsschwankungen.
Wie treten denn solche Stimmungsschwankungen auf?
Ist das sehr, sehr individuell oder ist das sehr ähnlich?
Ist das eher Niedergeschlagenheit?
Ist das eher Wut?
Und was hilft gegen solche Stimmungsschwankungen?
Es ist genauso, wie du gesagt hast, es ist Wut, es ist Traurigkeit, es können aber auch Gefühle sein von Entfremdung, dass man sich selbst nicht mehr versteht.
Es gibt auch manchmal Frauen, die ganz dunkle Gedanken haben, ein bisschen auch zu Suizidgedanken, das gibt es auch.
Und dass sie dann ein paar Tage später dachten, was ist mit mir los?
Und der Leute einfach sagen, ich will mein Leben komplett umkrempeln und meinen Mann verlassen und, keine Ahnung, den nächsten Ticket nach Mexiko kaufen.
Aber das ist tatsächlich super unterschiedlich.
Und da zu sagen, ja, die Stimmungsschwankungen müssen so und so aussehen, wir sind jetzt nicht wie die Eier im Karton, die alle denselben Ablaufdatum haben, sondern jeder entwickelt sich anders.
Können da Psychopharmaka in bestimmten Fällen auch sinnvoll sein?
Ich bin kein Fan vom Psychopharmaka.
Ich denke, das ist kein Geheimnis.
Oder sagen wir mal so, ich bin kein Fan davon, die relativ undiskriminiert einzusetzen bei Frauen ab 40.
Ich bin immer dafür, die Hormone zunächst einmal auszugleichen, weil es einfach so...
Easy ist.
Beziehungsweise hat so schnell ein Ergebnis, ohne ein großartiges Risiko einzugehen.
Wenn eine Frau sagt, sie ist so depressiv und sie kommt nicht aus den Pötten und ich weiß, sie hat vielleicht noch regelmäßig ihre Periode und sie sagt vielleicht noch, sie schläft schlecht.
Ich würde erst einfach mal Progesteron ihr geben und gucken.
Einfach gucken, was passiert.
Ich würde natürlich die Blutwerte kontrollieren und schauen, guck mal, ist der Testosteronwert unten.
Und wenn er auch sehr weit unten ist, das eventuell auch ersetzen.
Einfach mal schauen.
Aber eine Frau zunächst einmal Psychopharmaka zu geben, Antidepressiva zu geben und dann zu sagen, ja, wenn es dann nicht hilft, fängst du mit Hormonen an, ist absolut der falsche Weg.
Und viele Frauen haben ja beispielsweise auch, wenn sie Stimmungsschwankungen haben, depressive Episoden haben, natürlich auch keine richtig gute Libido.
Dann, was nützt es denn, wenn du ein Antidepressivum nimmst, was als Nebenwirkung Libido-Verlust hat, dass du sagst, okay, also ich habe nicht über so ganz so düstere Gedanken vielleicht, aber Libido ist jetzt weg.
Toll.
Und außerdem sagen wirklich viele Frauen, die Stimmungsschwankungen haben oder Depressionen haben, depressiven Verstimmungen haben, die aufgrund von hormonellen Veränderungen aufgetreten sind, ganz viele sagen, die Antidepressiva bringen nichts, bringen denen gar nichts.
Über die Hormonersatztherapie wollen wir nachher nochmal ein bisschen genauer sprechen.
Ich möchte jetzt nochmal weitergehen zu weiteren Symptomen, die auftreten können.
Ein anderes Symptom sind Hitzewallungen.
Da höre ich immer wieder in meinem Umkreis Freundinnen, die ein bisschen älter sind wie ich, die in den Wechseljahren mittendrin sind, die sich dann oft gar nicht so sicher sind.
Sind es jetzt Hitzewallungen oder nicht?
Also wie äußern sich diese Hitzewallungen und wie ist es denn da mit zum Beispiel auch pflanzlichen Präparaten, die hier häufig empfohlen werden?
Die Hitzewallungen kommen zustande, weil wir im Gehirn quasi eine Stelle haben, die dann überreizt ist, also quasi in der Nähe von der Zirbeldrüse.
Und in der Nähe ist dann sozusagen das Zentrum für die Körpertemperaturregulierung.
Und die wird einfach mit stimuliert, mit tangiert, sagen wir mal so.
Es gibt ein paar verschiedene Formen der Hitzewallung.
Der Klassiker ist, ich stehe irgendwo und merke plötzlich, wie die Hitze von innen aufsteigt, übers Gesicht geht.
Ich habe das Gefühl, mein Gesicht wird Bombenrot.
Ich kriege Schweißausbrüche und es dauert so zwei, drei Minuten und dann geht es weg.
Es gibt auch manche Frauen, die sagen, mir wird heiß am Nacken und ich fange dort an zu schwitzen.
Es gibt auch Frauen, die sagen, mir wird ein bisschen warm, mir wird aber schlecht.
Das ist auch eine Hitzeballung.
Es gibt auch Frauen, die sagen, mir wird schwindet, ich bin ein paar Minuten.
Das ist auch eine Unterart der Hitzewandlung.
Es gibt Frauen, die werden einfach warm, ohne dass sie jetzt eine Schwitzattacke haben.
Und diese Wärme hält einfach an für so 20 Minuten, 30 Minuten.
Also sie haben vermerkt, denen ist eine Zeit lang warm.
Es gibt auch manche Frauen, die kriegen so eine Art Luftnot und Herzrasen auch und sagen, mir ist warm und ich kriege Luftnot und ein bisschen Herzrasen.
Das ist auch so eine Unterform der Hitzewallung, wobei natürlich die Übergänge fließen zu Herzrhythmusstörungen, die auch durch hormonelle Veränderungen ausgelöst werden können.
Landliche Sachen können helfen.
Ich habe, wo ich früher das viel verordnet habe, als ich selber so Ende 30 war, Da hatte ich so von 15, 20 Patienten, denen ich das verordnet habe, vielleicht eine, die gesagt hat, okay, das hilft mir jetzt gegen die Hitzewallung.
Und bei dem Rest haben alle gesagt, bringt nichts.
Also man kann es ausprobieren, man kann sich das kaufen.
Aber wenn es hilft, schön.
Wenn es nicht hilft, dann bist du nicht allein.
Sagen wir mal so.
Was ist dein Tipp bei Hitzewallungen?
Hitzewallungen sind jetzt nicht einfach ein lästiges Thema, oder ein lästiges Ding, was einen so einstrengt, weil das Gesicht wird rot oder es wird einem irgendwie warm oder es wird einem übel, sondern die sind ein Zeichen, dass dem Körper die Hormone fehlen.
Sie sind tatsächlich sehr, sehr ernst zu nehmen.
Also wir wissen jetzt auch mittlerweile, dass Frauen, die sehr viele Hitzeballons haben, eher mal einen Herzinfarkt bekommen und eher mal Demenz bekommen.
Also das gibt einen direkten Zusammenhang und eher mal Alterskrankheiten bekommen.
Also deswegen ist es wichtig, das zu wissen.
Es ist nicht nur ein subjektiv empfundenes, das aber doof, dass mir jetzt warm ist, sondern es ist tatsächlich ein Symptom, was ernst zu nehmen ist, das einfach in der Tiefe dann ein anderes Problem ist.
Jetzt haben wir viele der Symptome schon durchgesprochen.
Du hast jetzt auch Herzrhythmusstörungen angesprochen.
Gibt es noch weitere wichtige Anzeichen, außer die, über die wir jetzt schon gesprochen haben, die eben auf die Wechseljahre hindeuten bzw.
Eben durch die Wechseljahre ausgelöst werden können und die Hormonumstellung, die eben damit in Verbindung steht?
Also es gibt sehr viele Symptome, die durch die Wechseljahre kommen können.
Also mindestens mal 40.
Aber wir haben jetzt erstmal die wichtigsten angesprochen, also Hitzewallung, Depressionen, beziehungsweise auch Mutanfälle, diese Geschichten, also Stimmungsschwankungen, Herzritmosstörung, Libidoverlust.
Und was ganz wichtig ist, was die wenigsten Leute wissen, sind Körper- und Gelenkschmerzen.
Und es kommt dann diese Catch-all-Diagnose, Fibromyalgie, also einfach an die Muskeln und an die Wehtun.
Und viele wissen nicht, dass es tatsächlich ein Symptom ist von Hormonmangel.
Und man vermutet, dass sogar 20 Prozent aller Frauen das Gelenkschmerzen und Muskelschmerzen, deren einziges Symptom ist in den Wechseljahren.
Das muss man sich mal auf der Zuge zergehen lassen.
Mein Ex-Mann war Orthopäde.
Als ich dem das erzählt habe, hat er gesagt, das ist ein Augenöffner für mich.
Er hat gesagt, es kommen so viele Frauen zu ihm, die einfach sagen, ich kann nicht schlafen und mir tut alles weh irgendwie.
Und man fühlt sich da irgendwie fast wie so grippig.
Und man kann es nicht richtig einordnen und kein Mensch weiß, was es ist.
Das sind auch wirklich hormonelle Störungen.
Spannend.
Sheila, was mich jetzt dann interessieren würde, dein Buch trägt ja den Untertitel Die fabelhaften Wechseljahre.
Was ist denn dann so fabelhaft daran?
Ja, fabelhaft daran.
Wir dürfen uns ja nicht nur auf Symptome konzentrieren.
Das ist nur ein Teil von dem, was abläuft.
Der zweite Teil, der abläuft, ist eine...
Psychologische Wandlung der Frau.
Oder sagen wir mal, auf energetisch-psychologisch-seelischer Ebene.
Viele Frauen fangen dann an, wirklich für sich selbst ihr Leben aufzuräumen.
Und Dinge, die nicht mehr funktionieren, die ganzen Energiefresser loszuwerden.
Und erst mal zu gucken, was passt zu mir und was passt nicht mehr zu mir.
Weil wir haben ja durch diese großen Östrogen-Einfluss in unseren 20ern und 30ern, was sicherlich Sinn macht, evolutionsgeschichtlich.
Östrogen macht ja auch, dass wir eine Familie gründen wollen und Nest bauen.
Und all diese Dinge und macht ja auch, dass man eher harmoniebedürftig ist oder harmoniebemüht ist.
Ja, man muss man ja auch.
Wenn du Mutter bist und du hast irgendwie vier Kinder und die schlagen sich alle in die Köpfe ein, musst du ja irgendwie gucken, dass du das Ding da irgendwie geregelt kriegst.
Und mit den Jahren, quasi ab 40, fängt diese Östrogenverniebelung des Gehirns an sich ein bisschen zu lichten, sodass man irgendwie anfängt zu sagen, okay, Moment mal, das will ich, das will ich nicht.
Die Meinung anderer Leute ist nicht mehr so wichtig.
Man fängt an, sich selber häufig neu zu definieren, seine Ziele neu zu definieren, seine Träume neu zu definieren.
Weil vielen Frauen wird dann bewusst so, hey, ich habe die Hälfte meines Lebens hinter mir, ich habe noch die eine komplette Hälfte vor mir und da habe ich jetzt die Möglichkeit, die Dinge zu machen, wie ich will.
Deswegen ist es mir wichtig, dass Frauen einen Weg für sich finden, ihre Symptome in den Griff zu bekommen, weil die ihnen vielleicht sonst wirklich da im Wege stehen.
Und man kann ja, wenn man diese Symptome gut im Griff bekommt, kann man ja, ich kenne ganz, ganz viele Frauen, die wirklich den Impuls finden, da für sich ein neues Leben anzufangen.
Also nicht irgendwie, ich werfe alles über Bord und ziehe nach Hawaii, sondern die einfach sagen, ja Moment, ich mache mich mal selbstständig oder ich ziehe mit meinem Mann jetzt mal nach Paris, wenn die Kinder aus dem Haus sind, irgendwas.
Also die einfach sagen, die Welt ist groß, ich habe mein Leben noch vor mir und ich habe jetzt die Kraft, die ich eigentlich für alle immer oft gewendet habe, die wende ich jetzt für mich selber an und dafür um.
Mein Leben so zu gestalten, wie ich glücklich bin.
Du hattest vorhin von Libidoverlust gesprochen, weil wir jetzt bei positiven Seiten sind.
Ich habe auch schon das Gegenteil gehört, dass Frauen sagen, ab der Menopause konnten sie ihre Sexualität viel mehr genießen.
Ist das ein Einzelfall oder kann das schon öfter passieren?
Das kommt ganz, ganz oft vor tatsächlich.
Die Frauen können es dann da fast echt richtig krachen lassen und das ist echt immer angenehm zu hören und angenehm auch mitzubekommen.
Das ist wirklich schön.
Das hat ja eine Patientin zu mir letztens gesagt, das war für die Abschlussparty.
Er hat sie das Gefühl gehabt, wo du so eine Abschlussparty feierst.
Und also viele haben da wirklich so ein paar Jahre, die richtig groß, richtig, richtig toll ist.
Und bei vielen ist es dann so, die sagen, Mensch, das würde ich beibehalten.
Und bei vielen hält das dann auch an.
Und das ist natürlich auch fabelhaft.
Aber diese ganzen Komplexe, die du vielleicht früher hattest, mit, oh Gott, ich muss das Licht ausmachen, ich habe Cellulite, und guck mal, da habe ich einen Dehnungsstreifen und diesen ganzen Quatsch, was wir uns immer gesagt haben, was sich ja egal ist.
Viele Frauen haben auch durch die Lebenserfahrung wissen genau, was sie wollen, sie wissen genau, was sie brauchen im Bett und sie können das verlangen, sie können das umsetzen und dann sind vielleicht auch mal experimentierfreudiger und gehen auch mal in den Sexshop mit offenen Augen und gucken mal, was da die bunte Welt der Sexshops so zu bieten hat.
Ich finde, das klingt super und ich finde auch, dass das Wort Midlifecrisis dass dahingehend auch völlig falsch besetzt ist.
Also wenn wir so sprechen, ich finde, es sollte Midlife-Chance heißen.
Absolut.
Ja.
Lass uns jetzt zur Menopause kommen.
Also die allerletzte Regelblutung, wenn zwölf Monate lang keine Regelblutung mehr folgt, nennt man Menopause.
Kommen dann nochmal besondere Symptome hinzu in dieser Zeit?
Ja, ein ganz räufiges Symptom, was viele Frauen vielleicht schon vor der letzten Periode haben, aber definitiv nach der letzten Periode, ist der Östrogenmangel in der Vagina.
Und das ist wirklich ein Drama.
Das ist auch etwas, was ich auch wirklich betont habe in meinem Buch, weil das so unangenehm ist, weil es nicht mit irgendwelchen Gleitmitteln oder Ölen oder sonst irgendwas einfach wegzumachen ist, wie die Industrie uns glaubend machen will.
Es ist so, dass die Haut in der Vagina, die wird jetzt nicht trocken.
Die denken, man hat eine trockene Vagina, das wäre ja easy.
Da wirst du es ja nur irgendwie nicht einkriegen, dann wird es weg.
Aber es ist so, dass die Haut sich abbaut.
Also die Hautzellen bauen sich ab, die Hautschichten bauen sich ab und die Haut wird sehr, sehr dünn in der Vagina.
Und natürlich wird sie dann auch trocken, weil die ganzen Strukturen, die Feuchtigkeit sonst finden, wie Kollagen und so weiter, das ist alles weg.
Das ist alles so dermaßen geschrumpft.
Und das kann sehr, sehr wehtun.
Das kann schon beim Abwischen wehtun, das kann beim Pinkeln wehtun.
Da ist an eine Penetration schon gar nicht zu denken.
Häufig ist es ja dann auch so, dass man dann auch nicht mehr richtig feucht wird bei der sexuellen Erregung.
Die sexuelle Erregung kommt ja gar nicht so richtig in Fahrt und dann ist das alles gar nicht so, also es wird nicht richtig befeuchtet.
Aber wenn Menschen von trockener Vagina sprechen, dann ist es häufig nicht mit der Erregungsfeuchte jetzt vermeintlich, sondern einfach der Allgemeinzustand.
Eine Schleimhaut ist ja normalerweise ein, So eine feuchte Geschichte.
Das Auge ist feucht, Innenseite der Wange ist feucht, also Vaginal auch feucht.
Also das ist so ein bisschen die Idee.
Die Vaginalhaut baut sich also ab.
Die wird trocken, die wird dünn, das tut weh, die kann auch bluten und die kann auch anfangen zu schrumpfen.
Das ist auch dramatisch.
Es gibt ganz viele Frauen, die dann halt mit 50 die Menopause hatten und dann mit 56 vielleicht in eine neue Partnerschaft eingehen und dann versuchen, Sex zu haben und dann feststellen, boah, da passt ja gar nichts mehr rein, was denn da passiert?
Das sind solche Dinge, die sind vermeidbar.
Wenn man einfach mit einem richtigen Wissen ausgestattet ist, ist das vermeidbar.
Jetzt hört das Drama dann nicht auf mit der Vagina.
Jetzt gibt es vielleicht Frauen, die sagen, mich interessiert es nicht mehr, ist mir jetzt völlig egal, was mit meiner Vagina passiert ist, ist ja wurscht.
Aber was an der Vagina gekoppelt ist, an die hormonelle Versorgung mit, ist die Harnröhre und die Harnblase.
Und viele Frauen werden mit der Zeit immer mehr inkontinent.
Frauen, die vielleicht nach der Geburt ein bisschen inkontinent werden, werden mehr inkontinent.
Und manche Frauen, die nie im Kontinent waren, fangen an, Pipi zu verlieren beim Wusten, Lachen und Niesen.
Und manche bekommen noch eine Drang-Komponente hinzu.
Das bedeutet, wenn sie das Gefühl haben, sie müssen Pipi, dann müssen sie sofort gehen.
Dann kommt da Pipi drin, dann ist es echt 5, 4, 3, 2, 1 und dann musst du aufs Klosungsmuster in die Hose.
Und das kommt durch einen Dauerreizen der Blase, weil die Blase einfach wirklich geschädigt ist durch den Hormonmangel.
Und es gibt wirklich in diesem, wir nennen das Urogenitaltrakt, also Blase, Harnröhre, Vagina, echt dramatische Folgen für den Hormonmangel.
Und das ist sowas, was mich...
Immer so geärgert hat, weil das fast jede Frau betrifft, wirklich fast jede Frau betrifft.
Und es hat verheerende Folgen.
Und ich finde, das müssen die Frauen doch wissen.
Wir wissen doch auch, dass wir uns die Zähne putzen müssen, damit wir keine Karies bekommen.
Dann müssen wir doch auch wissen, dass wir etwas dagegen tun müssten, damit unsere Weihgner und unsere Blase nicht dieses Schicksal erleiden.
Weil sich in die Hose zu machen, macht keinen Spaß.
Das ist ja auch das, was viele Frauen auch später daran hindert, an vielen gesellschaftlichen Dingen teilzunehmen.
Willst du nicht wandern gehen?
Oder willst du dich nicht mit einer Freundin zum Brunch treffen?
Oder willst du dies nicht machen?
Willst du das nicht machen?
Und ich meine, viele ältere Menschen, ältere Frauen müssen deswegen ins Alter sein, weil sie inkontinent sind.
Und das ist häufig eine ganz, ganz lange Geschichte, was einfach auch rund zu diesem Hormonmangel basiert.
Man kann es beheben.
Es gibt eine Hormonsalbe, was völlig safe ist, dass jede Frau benutzen kann, nochmal ganz laut wie in der hintere Reihe.
Es kann jede Frau benutzen, auch die, die Brustkrebs hatten.
Die ist total safe und die hilft, die Vagina zu retten und wiederherzustellen.
Und das muss man wissen.
Ja, Sheila, jetzt sind wir schon beim Thema.
Also ein Hormonmangel birgt ja erhebliche Risiken.
Gleichzeitig haben ja mittlerweile viele Ärztinnen und Ärzte, aber auch Patientinnen, Angst vor einer Hormonersatztherapie.
Sie wird auch als Risiko für eine Brustkrebserkrankung genannt.
Wie ordnest du denn diese Sorge ein und worauf lässt sich eigentlich diese Angst zurückführen?
Ich würde es aber eher umgekehrt sagen, es sind immer mehr Ärzte, die jetzt weniger Angst haben vor der Hormontherapie.
Also dieses Trend, das baut sich jetzt gerade wieder zurück.
Es ist so, dass es in dem Jahr 2002 gab es eine große Studie in den USA, die eigentlich dafür ausgelegt war, um zu gucken, was?
Wie profitieren Frauen von einer Hormonersatztherapie bezüglich der Herzgesundheit?
Weil man beobachtet hat, dass Frauen, die Hormone nehmen, weniger Herzinfarkte bekommen und weniger Bluthochdruckkrisen und sowas bekommen, weniger Schlaganfälle.
Und da hat man so eine ganz große Studie gemacht.
Und dann muss man sich vorstellen, man muss, um wissenschaftlich korrekt zu arbeiten, musst du ja eine Doppelblindstudie machen.
Das bedeutet, die Patienten wissen nicht, ob sie ein Placebo bekommen oder das richtige Medikament.
So weit, so gut.
Das Problem ist, oder das Ding ist, was man niemals vergessen darf, die mussten ein Patientenkollektiv nehmen, was keine Hitzewallung mehr hatte.
Das heißt, keine Frauen in den 50 oder 45 oder 52, sondern eher alle 60 plus 60, 70, 80.
Und diesen Frauen haben sie diese Hormone gegeben.
Die übrigens auch nicht mehr die sind, die man heute auch verordnet.
Das hat damit überhaupt nichts zu tun.
Und in dieser Gruppe hat man diesen Hormon die übrigens von aus dem Pferdeurin gewonnen werden, viel zu hoch dosiert gegeben und dann gab es Fälle, vermehrt Fälle von Brustkrebs.
Jetzt war es jetzt nicht so, dass das 30 oder 40 Prozent mehr waren sondern ein paar Fälle mehr muss man auch vielleicht ein bisschen relativieren.
Es ist das, was wir in der Wissenschaft sogar sagen würde nicht extrem relevant, aber es war ein kleiner Prozentsatz da.
Was man normalerweise macht bei neuen, aber überraschenden Befunden bei Studien, ist, dass man diese Ergebnisse nimmt und man legt sie einer unabhängigen Gruppe vor und sagt, guckt ihr da bitte auch mal drüber.
Schaut mal bitte, haben wir das richtig ausgewertet?
Haben wir da vielleicht irgendeinen Fehler gemacht?
Wie auch immer.
Das ist in diesem Fall dieser Studie nicht passiert.
Die haben die Ergebnisse einfach so raus an die Presse gegeben, die das dann wirklich mit einer Welttrompete die ganze Welt irgendwie in Aufruhr versetzt hat.
Und die ursprünglichen Macher dieser Studie sind seitdem rumgetingelt und haben gesagt, wir haben Fehler gemacht, die Studie hat Fehler, darf man nicht so ernst nehmen, aber irgendwie hat denen keiner mehr zugehört.
Aber egal, ob man ihnen zuhören will oder nicht.
Die Präparate, die man damals verwendet hat, verwendet man heute so und so nicht mehr.
Was man damals verwendet hat, waren körperfremde Hormone.
Ich habe die damals auch verordnet und habe immer festgestellt, also damals, wann habe ich die Praxis auch gemacht?
2006.
Und habe damals festgestellt, dass es nicht alle Themen löst bei den Frauen.
Manche haben trotzdem geschwitzt.
Viele haben trotzdem gesagt, ich kann nicht schlafen.
Viele haben trotzdem gesagt, ich habe kein Individuum.
Wir hatten trotzdem depressive Verstimmungen.
Also es war nicht dieses Cure-All, Help-All-Methode, was man sich erwünscht hat.
Und irgendwann kam halt dieser körperidentische Ersatz hinzu.
Das ist das, was man heutzutage verordnet.
Und es ist halt eine absolute Kopie von den Hormonen, die der Eierstock früher hergestellt hat.
Und deswegen, ich sage ja immer, diese Hormone, wenn die in den Körper ankommen, kann der Körper gar nicht erkennen, ob diese Hormone aus deinem Eierstock gekommen sind oder aus der Apotheke.
Und deswegen haben die eigentlich kaum Nebenwirkungen.
Das sind einfach, wie deine eigenen werden die behandelt.
Und deswegen ist das Nebenwirkungsrisiko heutzutage viel, viel geringer.
Und auch das Risiko eines Brustkrebs ist sehr, sehr viel geringer.
Es gibt viele, die sagen, es macht erhöhtes Risiko überhaupt nicht.
Manche sagen, wenn, dann überhaupt nur minimal.
Aber die Menopausengesellschaften auf der ganzen Welt sind sich einig, wenn du eine Hormonersatztherapie anfängst, wenn du noch gesund bist, dann hast du auf alle Fälle mehr Benefit davon als Schäden.
Und das finde ich ist einfach wichtig zu wissen.
Ja, ich habe auch noch mal in den Leitlinien nachgeschaut, die 2020 zuletzt überarbeitet wurden.
Und da wird die Hormonersatztherapie auch als Therapie genannt.
Also es ist eine schulmedizinische Therapie.
Das kann man auf jeden Fall so festhalten.
Gibt es denn Patientinnen, denen du sie nicht empfiehlst?
Ja, Frauen, die schon mal Brustkrebs hatten, wo der Tumor sozusagen diese Hormonrezeptoren an der Oberfläche hatte, denen empfehle ich das natürlich nicht.
Und ich empfehle auch keine Hormonen oder ich gebe eine Hormonersatztherapie auch keiner Frau, die nicht bereit ist, ein bisschen mitzuspielen.
Also ich erwarte zum Beispiel von Patienten, das tun alle Ärzte, die gewissenhaft arbeiten, dass die Patienten auch zur Vorsorge gehen.
Dass sie dann einfach ihre Brust kontrollieren lassen, dass sie ihre Blutwerte kontrollieren lassen.
Wenn jemand zum Beispiel einen Diabetes hat, der komplett außer Kontrolle ist und der raucht und isst trotzdem irgendwie, keine Ahnung, Chips und Gummibärchen und achtet nicht auf sich und möchte Hormone haben, Das ist eigentlich so etwas, wo man sagt, das darf man nicht machen.
Das geht nicht.
Aber man muss da schon so ein bisschen mitmachen als Patient.
Und das ist eigentlich das, was ich von der Medizinwelt möchte, dass man der Frau Verantwortung zutraut.
Viele wollen ja auch die Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen.
Und entsprechend auch die Frauen, auch wie erwachsene Menschen und nicht wie kleine Kinder auch.
Also das ist wichtig.
Wenn ich jetzt das Gefühl habe, eine Hormonersatztherapie könnte für mich in Frage kommen, Wie gehe ich denn dann vor, beziehungsweise wie spreche ich das beim Frauenarzt an und wie geht der Frauenarzt dann vor oder die Frauenärztin?
Ich würde auf alle Fälle zum Frauenarzt gehen und sagen, ich habe zum Beispiel Schlafstörungen, ich hätte gern Progesteron.
Es kann sein, dass der oder diejenige sich weigert, Blut abzunehmen.
Und fehlbarweise muss man sagen, dass man ganz viel auch so herleiten kann.
Wenn eine Frau mit Mitte 40 mir sagt, also wenn wir jetzt irgendwo mal im Busch wären und eine Frau würde mir sagen, ich bin Mitte 40 und ich habe jetzt Schlafstörungen und es ist kein Labor mehr hier, würde ich sagen, du kannst ruhig dein Progesteron nehmen, ich fordere keinen Blutwert dafür, das sagt mir schon seine Symptome.
Aber wenn man Blutwerte hat, ist das ein bisschen schöner, das Ganze zu verfolgen.
Wenn dein Arzt sich weigert, Blut abzunehmen, und da gibt es leider viele Kollegen, die sagen, nein, mache ich nicht, ist Quatsch, ich kann es nicht auswerten, whatever, kann jede Frau zu einem Labor gehen.
Einfach ein Labor, den gibt es in jeder Stadt.
Da hingehen und da gibt es einen Laborarzt und sagen, guten Tag, ich heiße Frau sowieso, ich hätte gerne diese Blutwerte bei mir bestimmt.
Und dann kommt der Laborarzt, der dort arbeitet und nimmt einem Blut ab und bestimmt einem die Werte.
Dann bekommt man die Werte ausgedrückt, fertig.
Man muss diese Werte selber bezahlen.
Das muss man aber sowieso.
Das muss man ganz klar sagen.
Das ist keine Kassenleistung.
Insofern, wenn der Arzt sich weigert, würde ich mir die Blutwerte so machen lassen und mir dann damit vielleicht mal einen anderen Arzt suchen.
Und dann mit den Laborwerten zu einem anderen Arzt gehen und mir eine Zweitmeinung zum Beispiel einholen.
Genau.
Wann ist denn eigentlich ein optimaler Zeitpunkt, um seinen Hormonhaushalt bestimmen zu lassen?
Denn der kann ja ganz unterschiedlich, Es ist ja nun mal ein Zyklus, genau.
Und das heißt, wann lasse ich denn optimal meinen Hormonhaushalt als Frau bestimmen und sollte ich den vielleicht sogar dreimal bestimmen lassen, um dann irgendwie so eine Art Gesamtbild zu bekommen?
Wenn du nur eine Blutabwürfe frei hast und du hast nur eine Chance, Blut abnehmen zu lassen, würde ich immer empfehlen, nach der Periode, wenn du dich gut fühlst, dass du sozusagen festgehalten hast, so sind meine Blutwerte, wenn es mir gut geht.
Ich habe Energie, ich habe gute Laune, alles ist gut, fühle mich eigentlich so gut, bin so mit dem Leben und mit mir und mit allem so im Reinen.
Das ist eigentlich so ein guter Zeitpunkt, das zu messen.
Dass du zumindest schon mal so einen Anhaltspunkt hast, wenn meine Werte so sind, geht es mir gut.
Das ist etwas, das habe ich damals auch nicht gemacht.
Ich habe im Nachhinein gedacht, Mensch, das wäre eigentlich eine gute Idee gewesen.
Für mich ist es jetzt wie die Werte gewesen sind.
Wenn man das selbst verpasst hat, dann kann man durch andere Art und Weise mit dem Arzt erarbeiten.
Okay, welche Hormonwerte tun mir gut, was brauche ich denn?
Wenn du natürlich sagst, okay, es gibt eine Phase im Blut, da geht es mir gut, eine Phase, das geht mir so mehr, eine Phase, das geht mir beschissen, dann hast du die Möglichkeit, erst dann das Dreimalblut abnehmen.
Dann hast du da drei verschiedene Werte und dann kann der Arzt das immer, Aber im Kontext mit dem, wie es dir gut geht, dann überlegen, was ist für dich dann das Beste.
Und du hast es auch schon angesprochen anhand der WHI-Studie.
Wann ist denn ein optimales Zeitfenster, um eine Hormonersatztherapie anzufangen oder zu nehmen?
Also genau, ich denke, irgendwann ist es dann vielleicht auch ein bisschen zu spät dafür.
Wie sieht es da aus?
Was weiß die Forschung darüber?
Ich würde so früh wie möglich beginnen, und das heißt jetzt nicht mit 30, das ist Quatsch, aber wenn du jetzt mit 42, 43 Nacht für Nacht für Nacht nicht schläfst beispielsweise, dann kannst du auch zum Beispiel ein naturidentisches Progesteron schon nehmen, um zu gucken, schlafe ich damit besser.
Du kannst auch erst mal gar nichts machen, solange du mit allem zurechtkommst.
Wenn du die Periode noch hast, du kommst mit allem zurecht, du hast keine Probleme, dann musst du jetzt nicht zwingend irgendwas nehmen.
Also das würde ich jetzt nicht sagen.
Sobald Probleme anfangen, wo du bis Mitte 40 bis Ende 40, dann ist eigentlich ein idealer Zeitpunkt sozusagen, Übergang Periode zu nicht mehr Periode, also Übergang Perimenopause zu Postmenopause.
Dort würde ich beginnen.
Es gibt ein goldenes Fenster.
Dieses goldene Fenster schließt sich sieben Jahre nach der letzten Periode.
Also wenn die letzte Periode sieben Jahre her ist und du hast die ganze Zeit nichts genommen, dann ist alles, was danach kommt, zu diskutieren.
Es ist nicht verboten.
Viele Frauen sagen, ja, meine Periode ist jetzt neun Jahre her, darf ich das nicht mehr nehmen?
Nein, es ist nicht verboten.
Man muss es nur im Kontext setzen mit dir und mit deiner Gesundheit, wie es da ist.
Hast du dann schon Verkalkung in den Gefäßen?
Oder bist du fit?
Hast du schon irgendwelche anderen Grunderkrankungen?
Oder bist du echt fit wie ein Tonschuh?
Und das sind so die Dinge.
Also eine Frau, die 62, 63 ist und die super fit ist und die beim Kardiologen echt so die Note 1 plus bekommen hat, der werde ich selbstverständlich Hormone geben, wenn sie es haben.
Und ich sage, klar, das wäre doch blöd, wenn nicht.
Weil wir wissen ja, dass Östrogen hilft, die Arterien freizuhalten von Ablagerung und Verkalkung.
Und warum soll ich dann eine 62-Jährige beispielsweise sagen, nö, du musst jetzt deine Arterien verkalken lassen?
Weil, also man muss sich da immer recht flexibel halten.
Das ist ja immer, und das Gespräch immer erstmal suchen und gucken.
Und Sheila, um jetzt auch nochmal den Bogen zur vaginalen Atropie zu schlagen, was hilft denn da hormonell dagegen?
Also du hast gesagt, es gibt Salben, das sind dann wahrscheinlich östrogenbasierte Salben, die dann gegen diese Verdünnung der Haut helfen.
Genau, also kann man sonst noch etwas tun?
Nee, das ist eigentlich das alles.
Also Östriol, eine östriolhaltige Vaginalsalbe.
Östriol ist eins der drei Östrogene.
Also es gibt, der Überbegriff ist Östrogen und es gibt drei verschiedene Östrogene.
Östradiol, Östron und Östriol.
Östron verwendet man eigentlich nicht.
Und Östradiol ist das, was man über die Haut gibt, um das ganze System zu füttern.
Und Östriol ist das, was man in die Vagina gibt.
Alle drei Dinge sind Östrogene.
Ich sage immer, das ist wie Apfelsorten.
Es gibt ja Gala, es gibt Granny Smith und es gibt was gibt es denn noch?
Braeburn.
Braeburn, genau, richtig.
Das ist mein Lieblingsapfel.
Genau, genau.
Ich liebe Gala.
Gala, Braeburn.
Oder Boskopp.
Boskopp ist super.
Das ist der leicht säuerliche, auch total cool.
Mit der rauen Schale.
Ja, genau.
Alles sind Äpfel, aber alle haben verschiedene leichten Geschmacken.
So ähnlich ist es mit den Östrogenen ja auch.
Und bei Progesteron meine ich, da gibt es gar nicht so viele Möglichkeiten.
Da gibt es dann eine Kapsel quasi und die kann man vaginal einnehmen oder schlucken, wenn man Progesteron ersetzen muss.
Es gibt manche Befürworte noch für eine Progesteronsalbe und wir entzählen das nicht, weil es heißt, über die Haut wird Progesteron nicht gut aufgenommen.
Deswegen verschreibe ich das normalerweise nicht.
Ich mache Ausnahmen, wenn eine Frau sagt, ich kann davon wunderbar schlafen, ich sage, Tabletten will ich nicht.
Dann muss man immer ein bisschen offenen Geist behalten und sagen, es gibt manche Frauen, die mögen das, die wollen das und der Körper findet das cool.
Also dann verschweigt man es weiter.
Okay.
Schiele, ich habe abschließend noch eine Frage zur Dauer der Einnahme von Hormonen.
Wenn ich jetzt also eine Hormonersatztherapie beginne und mir geht es dann damit auch besser, Symptome verschwinden.
Wie lange nehme ich denn dann diese Hormone ein?
Setzt man die dann irgendwann wieder ab?
Setzt man sie langsam ab oder kann man sie wirklich auch über einen sehr langen Zeitraum einnehmen?
Ich sage immer, du kannst die Hormone nehmen, bis du 130 Jahre alt bist.
Ja, und das sollst du auch bitte nehmen.
Wenn du die Hormone absetzt, ist es tatsächlich so, dass du den Körper wieder in diesen Zustand des Hormonmangel bringst.
Und wir haben etwas ganz Wichtiges noch gar nicht angesprochen.
Meine Güte, was extremst wichtig ist, ist Östrogen für die Knochen.
Der Knochen braucht Östrogen.
Und wir haben jedes Jahr, jedes Jahr in den Krankenwäusern.
Unzählige Omas, die über den Teppich stolpern und die letzte Stufe nicht gesehen haben, ein bisschen blöd aufkommen und sich die Öfte brechen.
Oder einfach so eines Morgens aufwachen und die Wirbel sind alle gebrochen.
Und es ist tatsächlich alles wegen Osteoporose.
Und das kommt wegen dem Hormonmangel.
Und wenn man sich überlegt, was das für einen volkswirtschaftlichen Schaden setzt, was vermeidbar wäre, das ist Irre.
Und ich meine, ich bin jetzt auch, man müsste meinen, ich bin der beste, hormonell versorgteste Mensch Deutschlands.
Ich bin da manchmal auch ein bisschen schlamperig mit meinen Hormonen.
Ich habe letztens auch meine Knochendichte auch machen lassen.
Und ich habe auch schon ein bisschen dünnere Knochen.
Wobei man sagen muss, ich bin leidenschaftlich gerne Coke Zero Trinkerin.
Und das ist, glaube ich, für die Knochen auch nicht so gut.
Ah, okay.
Das wusste ich gar nicht, dass Coke Zero sich so schlecht aussieht.
Wegen den Phosphaten.
Ja, ja, das ist schlecht verliegt.
Ja, Osteoporose ganz kurz.
Aber ich denke, das wissen die meisten Frauen.
Wir sagen es trotzdem nochmal, das ist im Grunde die Erkrankung, bei der die Knochen brüchiger werden.
Und ich meine, in Deutschland ist auch diese Knochendichte-Messung relativ spät.
Ich glaube, in anderen Ländern, in Spanien, da werden Frauen mit Beginn der Wechseljahre, glaube ich, pro forma, die Knochendichte wird da pro forma gemessen.
Bei uns erfolgt das relativ spät.
Ich glaube, das ist auch nochmal ein bisschen ein Problem.
Also, dass man dann, dass das dann schon voll im Gange ist.
Ab 70 oder sowas habe ich gehört.
Da habe ich gedacht, das ist ein volliger Schwachsinn.
Also, mit 50 macht das viel, viel mehr Sinn.
Und wenn du zum Beispiel sehr lange die Minipille genommen hast oder sehr lange die Hormonspirale hattest oder sehr, sehr, sehr dünn bist oder in der Magersucht hattest oder Essstörungen hattest und deine Geschichte auf alle Fälle spätestens mit 50 gucken, wie sieht es aus mit den Knochen.
Das ist extrem wichtig.
Genau, und das war jetzt auf deine Frage nochmal zurückzukommen.
Ja, bis 130 Jahre kannst du und sollst du die Hormone nehmen.
Ich habe eine Patientin, die sagte, weil sie ihr Testosteron so liebt, die hat gesagt, you have to take it out of my dying hands.
Sie hat so wirklich gesagt.
Die liegt da wirklich im Sterben und man muss ihr Testosteron also die Hände wegreißen.
Aber wirklich, solange man gut eingestellt ist, solange man überhaupt nichts dagegen spricht, dann bitte, bitte so lange nehmen, wie es geht.
Und das ist auch so ein Problem, wo die Frauen sagen, ich muss das zum Rest meines Lebens denken.
Ja, das ist entweder das oder es sind andere Medikamente wie Blutdrucktabletten oder sonstige Sachen.
Also, ich meine, wir färben uns vielleicht die Haare oder wir putzen uns die Zähne ja auch bis zum Rest unseres Lebens.
Oder wir sagen, wenn ich auch so achte, ich will nicht mehr.
Das soll ich meinen, ja.
Das stimmt.
Und zum Schluss unser Goodie to go.
Heute haben wir ein tolles Trainingsgerät für euch, das wir euch ans Herz legen wollen, was besonders in den Wechseljahren hilft.
Zum Beispiel bei Harninkontinenz oder auch bei einer vaginalen Atropie.
Es ist im wahrsten Sinne ein Goodie to go, denn es handelt sich um einen smarten und federleichten Beckenbodentrainer, den man vaginal einführt.
Sie funktionieren ähnlich wie Liebeskugeln, nur ohne Gewicht und sie sind mit einer App verknüpft.
Und damit messen sie die komplizierten Muskelgruppen unseres Beckenbodens, ob wir die wirklich anspannen und geben dann entsprechend Rückmeldung.
Das Ganze macht auch Spaß, weil es sehr spielerisch funktioniert.
Man kann zum Beispiel dann in der App sehen, ob man einen Diamanten sehr weit anheben konnte oder wie weit man den anheben konnte und sich da selber challengen.
Ja, und das Tollste ist, dass es diese smarten Beckenbodentrainer zum Beispiel bei Inkontinenzproblemen sogar auf Rezept gibt.
Also eure Gynäkologin oder euer Gynäkologe können euch sicher einen passenden empfehlen.
Sheila, damit sind wir am Ende dieser wirklich spannenden Folge angekommen.
Ich habe ganz viel mitgenommen, auch über diese Hormonsalben.
Das war was, was mich überrascht hat, dass die zu diesem Thema Scheidentrockenheit sehr gut helfen können.
Hast du abschließend für unsere Hörerinnen und Hörer noch einen letzten Alltagstipp zum Thema Wechseljahre, den wir vielleicht noch nicht genannt haben?
Ich glaube, es ist ganz, ganz wichtig, sich ausreichend zu informieren und mit diesem Wissen wirklich bewachnet zum Frauenarzt zu gehen.
Du musst ein Profi werden für deinen eigenen Körper und für dein Hormonsystem.
Gib nicht die Verantwortung dafür an den Arzt ab, Lern du deinen Körper kennen, deine Hormone kennen.
Ich habe Patienten, die wissen genau, wie ihre Werte sein müssen, damit sie sich wohlfühlen.
Das ist das Ziel.
Weil es ist überhaupt nicht schwer.
Es ist wirklich super easy.
Da gibt es andere Dinge, die deutlich schwieriger sind.
Keine Ahnung, eine Obsttorte backen könnte ich zum Beispiel nicht.
Das wäre mir so kompliziert.
Oder ein Soufflé, keine Ahnung.
Aber Hormone, es kann und soll und muss jede Frau erlernen.
Und dann lässt man sich, glaube ich, auch nicht mehr so einschüchtern vom Arzt.
Beziehungsweise man kann erkennen, wenn der Arzt irgendwie Bullshit redet oder einen doof behandelt, dass man sagt, du weißt ja, ich glaube, das ist jetzt kein guter Fit mehr.
Ich suche mir jetzt jemanden, der das gut findet.
Es gibt nämlich sehr, sehr viele Frauen, die es gut findet, wenn eine Frau reinkommt und sich auskennt.
Weil da muss man nicht irgendwie bei Adem und Eva anfangen, so sagen, ach, Katzena, sie kennt sich aus wunderbar, jetzt können wir direkt ein Gespräch auf Augenhöhe führen.
Das Gespräch geht schneller.
Der Arzt ist zufrieden, die Patientin ist zufrieden.
Die Kosten werden niedrig gehalten, weil die Sprechstunde recht kurz ist.
Also es ist ein Win-Win für alle Beteiligten.
Und ich finde auch, wenn man sich auskennt, schenkt einem das ja auch ein bisschen Gelassenheit.
Mir hat jetzt auch unser Gespräch total viel Gelassenheit geschenkt.
Also ich weiß, die Wechseljahre können stürmisch werden.
Ich habe auch ausgerechnet, dass wenn ich in die Wechseljahre komme, kommen meine Jungs in die Pubertät.
Das wird bestimmt auch ein richtig toller Clash.
Das macht Spaß hier.
Ich bin gespannt.
Ja, aber ich freue mich total auf die Power des Testosterons.
Ich finde, das klingt echt super.
Also Sheila, vielen Dank, dass du bei Auf Herz und Nieren zu Gast warst.
Sehr gerne, sehr gerne.
Vielen Dank, dass du mich gehabt hast.
Danke.
In unserer nächsten Folge geht es um Depressionen und zwar um die Frage, habe ich vielleicht wirklich eine psychische Erkrankung, wie kann ich die erkennen und wie kann ich die auch bei anderen, also bei engen Angehörigen erkennen und von depressiven Verstimmungen wie zum Beispiel einem Herbstblues unterscheiden.
Und wir beschäftigen uns damit, wo Betroffene dann schnelle Hilfe finden können.
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