
·E370
WM-Qualifikation: „Sicherheit und Stabilität – das braucht diese DFB-Elf“
Episode Transcript
Und nun zum Sport.
Ein Vier zu Null gegen Luxemburg und ein aufrichtig erkämpftes Eins Null in Nordirland, das ist die Bilanz der vergangenen beiden Länderspiele des DFB.
In der WM-Qualifikation hat die Nationalelf den Betriebsunfall des Null zu zwei in der Slowakei hinter sich gelassen.
Man führt nun die Tabelle in der Gruppe A an und wenn alles glatt läuft, dann könnte Deutschland Mitte November die Teilnahme an der Weltmeisterschaft klarmachen.
Wie ist es Bundestrainer Nagelsmann gelungen, das zuvor für unsicherte Team zu stabilisieren?
Welche Erkenntnisse ergeben sich aus den Partien in Sinsheim und Belfast?
Und wer sind die Gewinner dieses Länderspielfensters?
Diese und weitere Fragen wollen wir bei uns nun zum Sport klären.
Willkommen zum SZ Fußball Talk, sagt Jonas Beckenkamp.
Und weil es auf die vielen Fragen auch Antworten braucht, freue ich mich über zwei erprobte Gäste, die heute Martin Schneider und Philipp Seldorf heißen.
Hallo.
Hallo aus Münchenberg am Leim.
Ja, also wir haben zwei Schauplätze heute hier in München und in Belfast, wo der Philipp gerade aus dem Hotel auscheckt, nehme ich mal an.
Philipp, erzähle uns von diesem Stadionerlebnis in Belfast.
Erste Frage, wie laut war es, was hatten die Nordirn zu trinken?
und in welcher Form bejugeln Fans auf der Insel Eckbälle?
Äh, ja.
Die Klischees haben sich alle erfüllt.
Es passen wie achtzehntausend Leute in dieses Stadion.
Und die sind im Stande wirklich ein Krach zu machen, der zauberhaft ist.
Also zauberhaft wirklich im Sinne von Magisch.
Das ist echt erstaunlich.
Wenn der Ball in die Nähe des deutschen Straufraums gelangt ist, zum Schluss, dann herrscht eben dieser Lärm.
der ungeheure Wirkung entfaltet auf die eigene Mannschaft, weil es sie so antreibt und auf die andere Mannschaft, weil es durchaus angsteinflößend ist.
Das Geheimnis liegt aber nicht darin, dass vorher die Pups auf dem Weg durch diese Stadt gut besucht wurden, auch keineswegs nur von Nordilm, sondern auch von den deutschen Fans.
Das Geheimnis liegt einfach darin, dass das irgendwie britische oder insulare Fußball Tradition ist, die sich in diesem Publikum verkaupert.
Das ist echt beeindruckend und das hat auch den deutschen Spielern Spaß gemacht, auch wenn sie damit zu tun hatten durchaus.
Es war ja auch ein Spiel, das zu den Bedingungen der Gastgeber geführt wurde.
Martin, Frage an dich hast du sowas schon mal erlebt, dass ein Eckball derart frenetisch bejubelt wird am Ende, die haben gejubelt wie bei einem Tor.
An das Feiern eines Eckballs speziell kann ich mich jetzt nicht erinnern, aber ich kann sagen, dass wir haben es ja gestern auch geschaut, beide im Spähtdienst.
Es ist ja manchmal so, dass sich am Fernsehen die Stimmung des Stadions nicht so ganz überträgt.
In dem Fall war es anders, also in dem Fall hat man auch bei RTL gemerkt, dass da die Zuschauer einen Einfluss auf das Spiel haben, um es mal so auszudrücken.
Dann, bevor wir jetzt in die Analyse gehen noch ganz schnell, eure Top drei der lautesten Stadien, wenn wir schon dabei sind.
Martin, du kannst anfangen.
Ich muss so zu sagen, ich war nie in Istanbul.
Und wenn man unter Kollegen spricht, dann gewinnt eigentlich immer eins der Stadien in Istanbul.
Da war ich noch nie.
Aber wenn ich, ich würde sagen, das alte Stadion von Atlético, das es jetzt leider nicht mehr gibt, der Celtic Park.
Und einmal, du kennst die Geschichte, als die WM noch in Russland war und die russische Nationalmannschaft das Achtelsfinale war, das glaube ich überraschend gegen Spanien gewann.
Da war es sehr, sehr laut in diesem sehr großen Stadion.
Bisschen überraschend, dass das Lushniki-Stadion in Moskau genannt wird.
Philipp, vielleicht bei dir noch.
Wo war es noch besonders laut?
Ich muss auch noch ehrlich sagen, ich weiß es nicht.
Ich habe zu viele Fußballspiele gesehen.
Ich weiß nur, dass...
Ja, das ist eigentlich, in meinen Ohren war es am allerlautesten beim WM-Finale, zwei vierzehn, und beim Spiel zwischen Deutschland und Holland, neunzehnt neunzig in Mailand.
Ich glaube, dieses Pfeifen, das ich im Ohr hab, das kommt nicht nur von den vielen Konzerten, die ich früher gesehen habe, sondern eben von diesen beiden Spielen, die haben einfach Wirkung hinterlassen.
Aber es war schon gestern auch außergewöhnlich.
Das haben alle so gesehen oder alle so empfunden, die da zu Gast waren oder die da eben auch mitgewirkt haben.
Wirklich kein Spieler, kein Deutscher Spieler hat versäumt, darauf hinzuweisen, was für ein Effekt dieses Stadion, dieses Publikum haben.
Und ja, das ist schon so eine Arzt.
zwölfter Mann.
und man muss dann auch verstehen, dass die Nord-Iren sich sehr gewundert und wahnsinnig geärgert haben über den spanischen Schiedsrichter, der einfach dem Spiel nur zwei Minuten Nachspielzeit gewährt hat.
Da war dann der zwölfte Mann wiederum auf der anderen Seite, also auf der deutschen Seite, denn das habe ich auch nicht verstanden.
Das gab jetzt keine riesen Verzögerung oder so, aber zwei Minuten sind ja nach heutigen Maßstäben extrem wenig.
Und ich muss sagen, jede weitere Minute wäre eine Art Lebensgefahr gewesen für das deutsche Team, jedenfalls, wenn das Resultat als Leben zu sehen ist.
Und ja, das hätte garantiert noch eine richtige Nervenkrimi bedeutet.
Dann haben wir jetzt gehört, wie die Stimmung war und ich spare mir jetzt den Vergleich zum Spiel in Sinsheim gegen Luxemburg, über das wir vielleicht ja auch noch ein bisschen sprechen.
Ich glaube, da war es nicht ganz so laut.
Martin, bevor wir hier in Ground-Hopper-Gespräche abdriften, die Partien Belfast war jetzt eher nichts für Fußballestätten.
Ich glaube, da tritt man diesem Spiel nicht zu nahe.
Dafür gab es aber wirklich alle Varianten in der Disziplin Zweikampf zu sehen.
Was hat dir besonders gefallen an diesem Spiel?
Ja, weil ich ja wusste, dass ich ein Podcast sein werde, habe mir natürlich Gedanken gemacht, wie ich dieses Spiel so finde und bin zu einem entschiedenen Sowohl als auch gekommen.
Ich muss zugeben, als ich es gestern sogar geguckt habe, war ich eigentlich positiv gestimmt, weil ich es gut fand, dass die deutsche Mannschaft das angenommen hat.
kann man natürlich auch sagen, ja kann man mal auch mal erwarten, weil es war vorher absolut klar, was passieren wird in Belfast.
Die haben da seit zwei Jahren nicht verloren.
Man weiß, wie die spielen und vor allem so in der zweiten Halbzeit, wo man dann dachte, okay, vielleicht verlieren die Nord-Iren irgendwann dann so ein bisschen den Enthusiasmus.
Und das Gegenteil war ja der Fall, vermutlich auch durch das Publikum.
Sie haben sich immer, immer heftiger in die Zweikämpfe geworfen, das ich dann gesehen habe, dass dann die üblichen Verdächtigen David Raum, Nico Schlotterbeck, aber auch Alexander Pavlovic, auch Serge Gnabry ...
Stückweise sogar Florian Wirtz, sich da reingeworfen haben, da war ich eigentlich, dachte ich, ja gut, gefällt mir.
Gleichzeitig ist mir natürlich bewusst, dass, falls eine dieser nordirischen Chancen hinten raus, falls sie halt einschlägt, vor allem dieser Schuss aufs kurze Eck, den Oliver Baumann dann noch aushält, dann sitzen wir hier natürlich anders.
und dann analysieren wir, dass die deutsche Nationalmannschaft nicht in der Lage ist, bei Nordirland irgendwie halbwegs souverän über die Zeit zu bringen.
Plus, was eigentlich mein Hauptkritikpunkt wäre, dass sie gerade in der zweiten Halbzeit, wo Nordirland dann so ein bisschen gefordert waren, ja auch so seine Powerplay-Phasen hatte, dass sie dann bis auf die eine Chance von Karim Adejemi gar nicht in der Lage waren, irgendwie ins Kontern zu kommen oder mal ein bisschen offensiver Gefahr auszustrahlen.
Und das war auch schon im Hinspiel so in Köln, wo sie so ...
eine viel zu lange Zeit, eine halbe Stunde, glaube ich, so, so dreißigste bis sechzigste Minute hatten, wo nach vorne gar nichts kreiert wurde, wie du ich Van Hal sagen würde.
Ja, dann würde ich in zwei Stellen widersprechen wollen.
Einmal kann man natürlich schlecht argumentieren, dass man ja ein Tor hätte fangen können und dann seh es anders aus, denn es ist kein Tor gefallen.
Aber das ist jetzt natürlich ein sehr schlichter Einwand.
Aber man muss auch sagen, Die deutsche Mannschaft ist deswegen nicht ins Kontern gekommen, weil es keine Konter gab oder nur ganz wenige.
Die noch die irische Mannschaft hat zwar...
durchaus in den Geist erkennen lassen, dass sie unbedingt ein Tor schießen möchten.
Aber das hat sich spielerisch eben nicht so ausgedrückt, weil die deutsche Mannschaft durchaus schon die Kontrolle auch über das Spiel hat.
Weitgehend.
Wir lassen jetzt mal die letzten zehn Minuten außer Acht, aber das war eigentlich schon eine durchaus...
Ja, besitzergreifende Spielweise, die die Deutschen da auf den Platz gebracht haben.
Das Problem war in der Tat, dass keine Torgefahr entstanden ist.
Aber ich habe schon nun wirklich einige solcher Spiele gesehen.
Jeder hat sie schon gesehen, in denen der Favorit eben von diesem einen Tor zehrt, dass er irgendwie gemacht hat.
Und um das es jetzt auch geht.
sind dann halt manchmal so die Grenzen zwischen Favorit und Außenseiter, wenn wir überhaupt diese Grenzen jetzt zwischen Deutschland und Nordirland so scharf ziehen möchten, die sind dann auch ein bisschen aufgehoben.
Und das Ganze ist eher ein Nerven als ein Fußballspiel.
So habe ich es jedenfalls an Ort und Stelle empfunden.
Und so haben sie ja eigentlich auch die Spieler wahrgenommen.
Die Raumsachte, vor allen Dingen damit beschäftigt, werden total konzentriert zu bleiben und sich völlig eben darauf...
darauf geistig einzustellen, dass es darum ging, einen Vorsprung zu halten.
Am besten natürlich mit spielerischen Mitteln, indem man den Ball behält, aber zugleich eben auch notfalls durch Einsatz und Kampf, der ja permanent abverlangt wurde.
Es war ja auch kein Zweikampf, der von den Nordiren Sagen wir mal, wenn Schmerz schonend geführt wurde.
Da wurde draufgehalten, da wurde zugetreten.
Das war jetzt überhaupt nicht total unfair, aber es war halt eben auch hart.
Ja, diese Bedingungen, die musste man einfach annehmen.
Das hat die deutsche Mannschaft gemacht.
Und das stand einfach total im Vordergrund.
Deswegen finde ich, wenn man jetzt darauf hinweist, ja Moment, aber richtig souverän hat es jetzt in den letzten Minuten auch nicht ausgesehen und das war eine Zitterpartie oder so, dann verkennt man einfach den Charakter dieses Spiels.
Gerade so, muss man sagen, auch so etwas jüngere Berichterstatter, die entsprechend...
Manche wie wir.
Wie Martin und ich.
Ja, Grünschnebel.
Welche die an Ort und Stelle waren, ja, und dann eben in Anführungszeichen was zu meckern hatten.
Da muss man sich so ein bisschen wundern, was für Erwartungen die auch haben.
Und der ganze europäische Fußball befindet sich ja in der Beziehung auch so ein bisschen, da haben wir mal nicht im Umbruch, aber ...
Der verändert sich doch und deswegen gibt es halt plötzlich ein zwei zu zwei zwischen Island und Frankreich oder Luxemburg ist eben nicht mehr so klein, wie es mal war.
Genau, ich würde jetzt sagen, was der Philipp uns sagen will.
Es gibt keine Kleinen mehr.
Natürlich gibt es die noch.
Es gibt schon die größten Unterschiede zwischen Deutschland und Nordirland.
Das wäre dann doch auch zu viel der Nachsicht, wenn man jetzt sagen würde, wir sind alle gleich.
Man muss das berücksichtigen, man muss das sehen und man muss es auch anerkennen.
Darin liegt eigentlich so die Errungenschaft dieses Abends.
Das hat die deutsche Mannschaft gemacht, die hat da keinen Standesdünkel gehabt und die hat ein hartes Kampfsspiel angenommen.
Wie hat denn dieses harte Kampfspiel der Bundestrainer verfolgt?
Martin, wir haben ihn im Fernsehen gesehen.
Er wirkte weiterhin, finde ich, so ein bisschen grimmig.
Es war ja ein tapferer Arbeitssieg, über den hätte man sich ja auch durchaus freuen können.
Die Spieler waren irgendwie angetaner als der Bundestrainer.
War mein Eindruck.
Den Eindruck würde ich teilen.
Ich muss zugeben, ich habe ihn in Anführungszeichen nur bei RTL gesehen und nicht in der abschließenden Pressekonferenz.
Ich weiß nicht, ob Philipp ...
da noch einen Eindruck beisteuern kann.
Aber das, was Philipp gerade gesagt hat, diese Sichtweise, die hätte der Bundestrainer, finde ich, gestern ja auch einfach absolut ohne Probleme übernehmen können.
Er hätte genau das hervorstellen können.
Und ich, wie gesagt, ich...
will da gar nicht falsch verstanden werden, ne?
Ich hatte ja gestern beim Gucken auch exakt den Eindruck, dass ich mich gefreut habe, dass die deutsche Nationalmannschaft exakt so auf dieses Spiel reagiert hat und es angenommen hat und halt nicht ins Lamento gefallen ist.
Aber ich fand es auch dann in der...
Also, er hätte...
Das ist jetzt natürlich extreme Geschmackssache, ne?
Aber ich hatte den Eindruck, er hätte echt ein bisschen glücklicher sein können, der Bundestrainer, dafür dass er jetzt das härteste Auswärtsspiel in der Gruppe erfolgreich bestanden hat, dass er...
der Mannschaft aufs Welt geschickt hat, die das gemacht hat, was er ja auch gesagt hat, was er ja auch vorgegeben hat.
Und Philipp, wie hast du ihn erlebt?
Ja, eben eigentlich anders.
Wir haben in der Pressekonferenz eigentlich ziemlich gelöst und ziemlich entspannt.
Er hatte sich ja schon auf dem Weg nach Nordirland oder in Nordirland angekommen, dann um auch ein etwas freundlicherer Tonfall bemüht, offenbar, weil ihm aufgefallen, dass er eben bis, ja, in der vorigen Woche auch so etwas missmutig wirkte und etwas patzig geantwortet hatte, wenn er etwas zu sagen sollte.
Und ich glaube, das ist aber auch ein bisschen dann eben sortiert, der Lauf der, oder das Ergebnis.
dieses Zusammenseins mit der Mannschaft ihnen auch wieder etwas beruhigt hat und darf nicht vergessen, der Start in die Qualifikation war ja nur wirklich schlecht in jeder Beziehung nach Punkten und auch stilistisch.
Und vielleicht war es auch so ein bisschen der Doktor, der auf ihm lag.
Alle deutschen Bundestrainer sind bisher zur WM gefahren.
Julian Nagelsmann möchte nicht der Erste sein, dem das nicht gelingt.
Und Ich finde, dass er sich dann eigentlich aus Belfast da hatte sich zum Schluss dann auch wirklich sehr ...
Also die Freude hat man ihm schon angemerkt.
Das muss man sagen, auf jeden Fall.
Vielleicht war er auch noch zu angespannt nach dem Spiel.
Er hat da irgendwie auch einen Satz fallen lassen, dass es schwierig sei, nach so einem aufreibenden Match so relaxed, gleich in den Relaxed-Modus überzugehen.
Das war ihm sicherlich auch anzumerken.
Und es gibt natürlich auch ein paar Diskussionen, die ihn irgendwie stören.
Er wies zum Beispiel auf die Torwart-Diskussion hin.
Das hat er schon vor dem Spiel gemacht, wo er wirklich meinte, die Hälfte seiner Sprechzeit, die müsse er dem Torwart der Torwartfrage widmen, die sich für ihn gar nicht stelle.
Und wenn man gestern das Spiel gesehen hat, dann kann man eben da auch zustimmen.
Denn Oliver Baumann war gestern ein erstklassiger Torwart, nicht als Stellvertreter, sondern als Torwart und auch nicht als Stellvertreter einer Schattenexistenz wie Manuel Neuer, denn diese Diskussion ragt natürlich auch ins Binnenleben und möglicherweise auch bis in die Gedankenwelt von Oliver Baumann hinein.
Er hätte sicher hier nicht nur als Anstelle von Marc-André Testegen behaupten muss, sondern eben auch im imaginären Herwetzstreit mit Manuel Neuer.
Also die Torwartdebatte müssen wir hier auch nicht nochmal aufmachen, dazu wird es noch Gelegenheit geben.
Martin, Frage an dich, vielleicht mal zusammenfassend.
Wir haben jetzt zwei Spiele erlebt, vier Null gegen Luxemburg, eins Null in Nordirland, beide zu Null, davor ein drei zu eins daheim gegen die Nordiren.
Ja, ist jetzt alles wieder gut nach diesem fürchterlichen Null.
zwei in Bratislava?
Also auf welchem Weg siehst du jetzt das Team?
Ja, also man muss erstmal festhalten, dass diese beiden Spiele so ausgegangen sind, weil Das war vorher ja nicht klar, also Philipp hat es eben auch schon angedeutet.
Bevor man in diese beiden Spiele gegangen ist, war man ja auch Tabellen dritter, nach zwei Spielen klar.
Aber vor allem war man klar im Nachteil der Slowakei gegenüber.
Die Slowakei hat auswärts in Nordirland nicht gewonnen, nicht mal einen Punkt geholt, sondern verloren.
Jetzt hat Deutschland zweimal gewonnen, zweimal zu Null gespielt, zweimal mit der gleichen Startelf gespielt, hat in beiden Spielen, wie ich finde, gute Dinge getan, auch gegen Luxemburg, soweit ich es nachgeschaut habe, ich konnte es nicht live sehen, aber das war klar, waren die Voraussetzungen da super mit der roten Karte nach nach zwanzig Minuten, aber trotzdem auch tiefstehende Gegner muss man erstmal sauber bespielen, das haben das haben sie getan.
Das gibt jetzt erstmal Sicherheit, das ist extrem wichtig, diese Mannschaft braucht Sicherheit, aber ob man jetzt darüber hinaus Schlussfolgerungen ziehen kann.
Schwierig.
Philipp, wie siehst du es?
Ist die Mannschaft jetzt wieder stabiler als in diesem Slowakeispiel?
Also wohin entwickelt sich dieses Team?
Glaubst du, dass es langsam so ein bisschen mehr so eine Identität findet und vielleicht dann auch eine Art Stammelf?
Weil die wird ja gefordert.
Also man möchte ja jetzt langsam mal sehen, wie dieser Bundestrainer das Team aufstellt Richtung WM.
Auf die Frage gibt es eigentlich zwei Antworten.
Die eine ist, Ja, sie ist definitiv stabiler als in der ersten Länderspielrunde nach der Sommerpause.
Das hat sie jetzt mit zwei absolut seriösen Auftritten belegt.
Das darf man auch morgens auch nie vergessen.
Diese Spiele im September sind ja oft ein bisschen unberechenbar.
Weil Mannschaften da nicht so ganz genau, noch nicht so tief im Saisonrhythmus stecken.
Aber gut, das ist ein anderes Thema.
Was die Stammelf angeht, die du angesprochen hast, da würde ich widersprechen.
Das ist jetzt eine Stammelf, aber wir haben Oktober.
Und die WM ist nächstes Jahr im Sommer.
Und da fehlen Spieler, die ...
in der Gedachtenstammelf auf jeden Fall ihren Platz hätten.
Ich war mal im Museum natürlich und Kai Havertz und vielleicht auch Antonio Rüdiger und Marc-André Tassegen.
Das sind Leute, die werden neue Überlegungen erforderlich machen.
Infolgedessen ist das jetzt eine Mannschaft für diese beiden Spiele gewesen und Das könnte theoretisch auch eine Mannschaft für die nächsten beiden Spiele sein, dann in Luxemburg und gegen die Slowakei.
Aber weitere Zukunftsperspektiven will ich der jetzt nicht versprechen.
Und das kann sich auch schon in einem Monat wieder anders darstellen.
Trotzdem muss man auch sagen, und das ist ja etwas, worüber viel geredet wurde, dass eine gewisse, sagen wir mal, Kontinuität in den Kader, glaube ich, schon eingekehrt ist.
Es bildet sich natürlich schon ein gewisser Umfang ab oder der Kader hat gewisse Konturen im Hinblick auf den nächsten Sommer.
Das sind jetzt auch nicht mehr so viele, die überraschend noch dazu stoßen werden, glaube ich.
Ja, Philipp, du bist ja am Aufbrechen aus dem Hotel.
Du musst nach Hause fliegen.
Vielleicht noch eine letzte Frage zur Defensive.
Kann es sein, dass die Rückkehr von Nico Schlotterbeck diesem Team tatsächlich sehr gut getan hat?
Also nach dem Eindruck des gestrigen Abends auf jeden Fall.
Das war ja eine wirklich sauberer, verteidiger Leistung.
Und er hat ja ...
Es ist eigentlich erstaunlich, was für eine Karriere der gemacht hat, teilweise in Abwiesenheit.
Er war ja jetzt monatelang verletzt und in der Zeit ist er irgendwie so im Ansehen der Öffentlichkeit sehr gestiegen.
Aber auch zurecht, er gilt ja schon länger als ein Verteidiger mit der vielleicht am meisten, der vielversprechendsten Perspektive.
Und das liegt daran, dass er spielerisch ...
was zuzufügen versteht und B auch jemand ist, der irgendwie so einen gewissen Geist in die Mannschaft trägt und den auch nach außen zu erkennen gibt.
Das ist ein schätzenswerter Eigenhalten.
Könnte als Verteidiger noch etwas mehr Ruhe gewinnen und die auch nach außen ausstrahlen.
Das widerspricht sich jetzt vielleicht nur auf den ersten Blick, aber Das ist sicherlich etwas, woran noch zu arbeiten wäre.
Trotzdem verstärkte die Defensive und bin mir jetzt auch nicht so hundertprozent sicher, wie das mit Antonio Rüdiger weitergeht in der Nationalmannschaft, vor allen Dingen in seinem Verein.
Ich bin mir unklar darüber.
Wie Schabi Alonso bei Real Madrid mit Rüdiger umgehen wird.
Das ist eigentlich nicht der Spielertypus, der Alonso so in den Kram passt oder besser gesagt, so nach dem Geschmack von Alonso ist.
Wir lehnen deswegen nicht abschreiben überhaupt nicht.
Aber im Moment fällt es ein bisschen zurück, sagen wir mal.
Und nicht ganz von ungefähr hat jetzt der Julian Nagelsmann auch Malik Schauer angesprochen und dessen Wortschritte bei Newcast United erwähnt.
Und er hat auch von Jan-Auriel Bisseck gesprochen, der bei Inter Mailand zwar im Moment nicht viel spielt, aber halt schon nach wie vor sehr im Blickpunkt steht.
Und er hat auch Waldemar Anton hervorgehoben.
Also, möglicherweise steht da eben auch so eine, wie soll ich sagen, eine gewisse Veränderung im Raum, was die Abwehr Formation angeht.
Dann würde ich sagen, wir verabschieden den Philipp.
Schau, dass du deinen Flugzeug erwischt.
Philipp, guten Flug.
Ja, ich sehe leider kein Guinness mehr.
Oder vielleicht noch eins auf die Schnelle.
Beim nächsten Mal.
Alles Gute Philipp und wir machen hier weiter mit Martin, denn wir haben ja noch ein paar Fragen.
Ich möchte gerne noch über Lothar Matthäus sprechen.
Ein Lothar Matthäus forderte er zuletzt, ich sag bewusst, ein Lothar Matthäus, dass der Bundestrainer Experimente jetzt mal endlich sein lassen soll und dass er endlich eine feste Elf, wir haben ja gerade drüber gesprochen, etablieren soll.
Wie siehst du das?
Gibt es da noch Raum, Dinge auszuprobieren?
Vor allem wenn man jetzt zum Beispiel schaut, Außenverteidiger, da scheint mir ja noch nicht irgendwie der letzte Schluss gefunden zu sein.
War das Wortspielabsicht?
Raum, auszuprobieren, außenverteidiger?
Dann hast du meinen Respekt tatsächlich nicht, aber...
Also Philipp hat es ja gerade angesprochen.
Man muss den Bundestrainer...
zu gut erhalten, dass er hier einfach eine sehr schwierige Aufgabe hat, weil Philipp hat es gesagt, die Stammelf wird sich bis zur WM ändern, weil eben Spieler Perspektive zurückkommen, die in den Überlegungen zu einer Startelf eine Rolle spielen müssen.
Musiala, Harwitz, Rüdiger, Testegen, vielleicht auch nur andere.
Gleichzeitig ist es so, und da kommen wir zu einem meiner Lieblingsthemen, nämlich so ein bisschen das mittelgroße Bild rund um diese Nationalmannschaft.
Diese Nationalmannschaft ist nicht sicher in dem, was sie tut, auch wenn man nach der EM ein bisschen anderen Eindruck hatte nach ein paar guten Spielen, aber da hat man gerade bei diesem Nations League-Final-Tunier eben gesehen oder auch jetzt auswärts Slauakai.
Der Film ist relativ dünn.
Es braucht nicht viel, bis diese Nationalmannschaft wieder nicht sicher ist.
Und da hilft es natürlich, wenn man der Mannschaft Sicherheit gibt darüber, dass man verlässlich nominiert und dass man halt verlässlich aufstellt.
Das hat er jetzt jetzt zweimal gemacht.
Er hat jetzt zweimal die gleiche Startelf aufgestellt, hat auch wieder gesagt, ich geh mich zum Rechtsverteidiger gemacht.
Ich weiß nicht, ob du darüber noch reden willst, aber andererseits haben wir auch wieder so ein paar Sachen irritiert im Vorfeld.
Ich will mich da gar nicht so reinbeißen, aber dass Maximilian Mittelstedt nicht dabei war, das habe ich mit relativ großer Verwunderung zur Kenntnis genommen und ich war auch nicht der Einzige.
Also Sebastian Höhn ist der Trainer von VfP Stuttgart, hat sich ähnlich geäußert.
Weil Maximilian Mittelstedt für mich so ein Symbolspieler dafür ist, was diese Mannschaft braucht.
Sie braucht Verlässlichkeit auf einem hohen Grundniveau.
Maximilian Mittelstedt würde, glaube ich, selbst nicht von sich behaupten, dass er irgendwann mal der beste Linksverteidiger Europas wird.
Aber man muss ihm einfach zugute halten, dass er gerade in der Nationalmannschaft eigentlich immer, wenn man ihn hat spielen lassen, hat er gemacht, was er soll.
Und das ist eigentlich exakt dieser Typ Spieler, den meiner Meinung nach diese Mannschaft auch brauchen, ausgerechnet den dann...
rauszulassen und dafür Nathaniel Brown von Eintracht Frankfurt zu nehmen.
Der talentierter Spieler ist keine Frage, hat bei UNSW überzeugt und ist sicher perspektivisch ein Spieler für die Nationalmannschaft.
Aber exakt das, da war ich dann schon wieder unsicher, in welche Richtung es geht beim Bundestrainer.
Weil du gerade das Thema Sicherheit geben ansprichst, es kam mir ja auch so vor, dass neuerdings Standards besser funktionieren.
Wenn wir das Drei-Eins zu Hause gegen Nordirland noch dazunehmen, da gab es, glaube ich, ein Freistoß-Tor von Florian Wirtz, dann gab es Elfmeter, Jo Kimmich und jetzt auch Nick Wolthemade in Belfast mit dem Kopfballtor nach einer Ecke.
Das ist ein erster Länderspieltreffer.
Kann es sein, dass Nagelsmann tatsächlich so ein bisschen zurück zu den Basics gegangen ist?
Aber was bewusst getan hat, dass weiß ich nicht, muss ich zugeben, aber was man ja weiß, ist, dass es ja einen Standardtrainer bei der Nationalmannschaft gibt, den der in Mats Budgereit, den Hansi Flick schon installiert hat und seitdem der mit der Mannschaft arbeitet und mit, ich würde sagen, mit wechselndem Erfolg, also zum Beginn seiner Zeit hat man das nicht gesehen, da hat man ab und zu mal eine Variante gesehen, wo man gesehen hat, okay, das war jetzt definitiv einstudiert, aber es hat wenig geklappt.
Das ist jetzt besser klappt.
Oder auch, ob dieses Volte-Made-Tor gegen Nordirland, ob das einstudiert war, weiß ich nicht.
Es war eine gute Flanke von David Raum.
Nick Volte-Made setzt sich eben mit seinen zwei Metern gegen zwei Nordirland durch und kommt irgendwie an den Ball.
Das ist jetzt nicht, glaube ich, die hohe Schule, wo man Pfeile auf einen Taktik-Bord einzeichnet, sondern der Ball kam gut, der Kopf voll war gut und manchmal reicht das dann halt eben auch.
Jetzt haben wir schon über David Raum ganz kurz gesprochen, auch über Jo Kimmich, also Außenverteidiger in dem Fall.
Würdest du zustimmen, dass in Abwesenheit von Maxi Mittelstedt David Raum jetzt so ein bisschen ein Gewinner dieser Länderspiele ist?
Ich meine, er hat ein Tor geschossen, er hat auch die Vorlage zum Volte-Made-Tor, war glaube ich auch von David Raum diese Ecke, also das der und vielleicht auch noch sehr Schnabri und Volte-Made mit seinem Ersten.
Das sind das so die Figuren, die jetzt da herausstechen?
Ja, also bei David Raum kann man das, glaube ich, definitiv so sagen, wobei auch diese beiden waren gut und er spielt auch soweit.
ich verfolge eine gute Bundesliga-Saison, wobei sich meine Grundeinschätzung zu David Raum eigentlich nicht ändert.
Er hat eine unglaubliche Waffe, das in seine Flanken eigentlich immer, wenn er einen Ball auf dem linken Fuß hat und in der Lage ist, den in den Sechzehner zu bringen, dann entsteht etwas Gefährliches, was kein kleiner Vorteil ist.
Er hat aber defensiv seine Schwächen.
Da sehe ich Maxi Mittelstedt ein bisschen stärker.
und in einer idealen Welt ist David Raum, der Außenverteidiger einer Dreierkette, wo er eben ...
nach hinten nochmal abgesichert ist.
Jetzt können wir hier absolut in die Taktikdebatte einsteigen.
Inwiefern eine Viererkette, bei der Joshua Kimmich den faktisch den Spielaufbau mitmacht, eh eine Dreierkette ist.
Also auch gegen Nordirland, gegen Luxburg, klar, das war ein anderes Spiel, aber auch gegen Nordirland war es ja so, dass er ja auch übrigens beim FC Bayern macht, sich immer in die Kette zurückfallen lässt, um eben im Dreieraufbau die dritte Anspielstation und oft auch die erste Anspielstation zu sein.
Aber, ja, ich glaube, langfristig, im Moment hat David Raum, glaube ich, die Nase vorn.
Langfristig ist es immer genau diese Abwägung.
Will ich den Offensivstärkeren Außenverteidiger David Raum oder will ich den Defensivstabileren Maximilistett?
Dann letzte Frage, wenn wir auch noch über Verlierer sprechen, ein bisschen von diesen Länderspielen.
Was ist mit Florian Wirtz los und wie kommt der aus diesem knietiefen Loch wieder raus?
Siehst du ihn eigentlich ab und zu mal bei Liverpool?
Ich habe ein Spiel gesehen und ich habe gesehen, dass er mit der Füße ist ein bisschen Probleme hat, die dort auf der Insel herrscht.
Es war ja jetzt auch in Nordirland ein Spiel auf der Insel.
Ja.
Also ich will eigentlich aus Rein aus Prinzip gar nicht da einsteigen, aber es ist einfach im Moment Fakt, dass er nicht seine beste Phase hat.
Aber man kann sich das halt auch so wunderbar erklären.
Ich habe einen Liverpool vor allem gegen Galatasaray in diesem Champions League-Spiel gesehen und da fand ich es extrem auffällig, dass er versucht hat, bei jeder Aktion das Besondere zu machen.
Und das ist eben total erklärbar.
Alle gucken auf ihn.
sehr viel Geld gekostet.
Die ersten Spiele hat er weder ein Tor noch eine Vorlage.
Dann steig geht die Diskussion in England auch ein bisschen schneller nach oben, als in Deutschland gehen würde.
Und gegen Galatasaray war es extrem, dass immer, wenn er den Ball hatte, er versucht hat, die eine entscheidende Flanke zum Tor zu schießen.
Und so wie das dann halt ist, wenn man halt ständig das Besondere versucht, auch wenn das normale besser wäre, dann ...
Gräbt man sich noch immer ein bisschen tiefer selbst in das Loch, weil klappt nicht, klappt nicht, klappt nicht.
Und gestern, wie gesagt, er hat sich auch reingebissen, also er hat dann auch die Zweikämpfe geführt.
Er hat sich auch nicht gescheut, den Ball zu nehmen.
Es hat wenig geklappt und im Vergleich zu dem Leverkusenwirt, den man mal kannte, der allein quasi durch Präsenzenspiel verändert hat.
Da ist er im Moment.
Davon entfernt.
Ich habe aber wirklich absolut gar keinen Zweifel daran, dass er da wieder hinkommt, weil er ist einfach, er ist zu gut.
Der kann das gar nicht verhindern, dass er irgendwann, wenn sich das psychologisch überholt hat, dass er dann wieder seine Tore schießt, dass er dann bei Liverpool auch der Spieler wird, der das Geld wert ist, habe ich absolut gar keinen Zweifel.
hat ja ähnlich zuletzt auch Jürgen Klopp so analysiert.
Also dann schauen wir, dass Florian Wirtz wieder in Form kommt und wir blicken auf eine deutsche Nationalmannschaft, die im Winterpark von Belfast brüllende Nordirn erlebt hat.
Sie hat die Lust am Grätschen und an Kopfbällen wieder entdeckt und Nick Woltemade hat endlich getroffen.
Ja, so führt man jetzt in der Qualigruppe A mit neun Punkten die Tabelle an.
Am vierzehnten und siebzehnten November folgen die beiden abschließenden Partien in Luxemburg und gegen die Slowakai.
Und wenn nicht der Himmel auf die Erde kracht, dann steht spätestens dann die WM-Teilnahme fest.
Ja.
Martin, du?
Ja.
Ah, jetzt sind wir schon wieder dabei.
Was soll schon schieken?
Kein Schwier gegen die Slopper Kai.
Du wirst ja vielleicht vor Ort sein und uns berichten.
Und wenn nicht, dann berichten wir hier im Podcast.
Danke an dich und danke auch noch mal an Philipp, der mittlerweile auf dem Weg zum Flughafen ist.
Und vielen Dank auch an unseren Produzenten Justin Patschett.
Ja, das war's bei uns zum Sport.
Wer uns schreiben will, meldet am besten an podcast.sz.de und wir sagen goodbye.