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Taylor Swift & die Agenda des Digitalministeriums

Episode Transcript

Simon David Dressler: Hallo Simonchen, guten Morgen.

Ole Liebl: Hallo Ole, guten Morgen.

Wie geht's dir?

Simon David Dressler: Soweit ganz gut.

Wir nehmen ja heute an einem Sonntag auf.

Simon David Dressler: Und ich mag Sonntage sehr.

Wir gehen auch Pilze sammeln gleich.

Ole Liebl: Wirklich?

Simon David Dressler: Ja.

Ole Liebl: Oh mein Gott, das ist so krass.

Simon David Dressler: Wir haben ja so mehrere Apps gleichzeitig, wird alles durchgescannt.

Simon David Dressler: Und dann Pilzatlas und dann wird hemmungslos frittiert, was wir gefunden haben.

Ole Liebl: Das ist so krass.

Das ist wirklich so Gangster-Shit.

Simon David Dressler: Pilze sammeln?

Ja, vor allem auf dem Land.

Ich finde, in der Großstadt ist Pilze Simon David Dressler: sammeln immer noch so ein Adventure und man fährt so raus und so, Simon David Dressler: oh Gott, ja, wir gehen jetzt in Berlin, Frankfurt, Hamburg, Umgebung Pilze sammeln.

Simon David Dressler: Gibt es in Hamburg Pilze?

Irgendwie glaube ich es nicht.

Ole Liebl: Ich weiß es nicht.

Ich bin ja großer Hamburg-Gegner, muss ich sagen.

Simon David Dressler: Oh, okay.

Aber hier jetzt auf dem Land, also du gehst halt einfach vor die Tür Simon David Dressler: und in, also ich habe letzte Woche Riesenschirmlinge mir gebraten und da bin Simon David Dressler: ich halt ungefähr fünf Minuten hingelaufen.

Ole Liebl: Ja, sehr gut.

Eine gute Zeit zu den Pilzen.

Ole Liebl: Ja, also hier in Berlin ist nicht gut, Pilze sammeln.

Ich war aber auch auf dem Land am Wochenende.

Simon David Dressler: Oha, wo warst du?

Ole Liebl: Ich war in Neuruppin.

Da war ich noch nie.

Neuruppin ist eine Stunde ungefähr Ole Liebl: mit dem Auto außerhalb von Berlin.

Ole Liebl: Und da war das Herbstcamp von KGK, beziehungsweise der revolutionären internationalistischen Ole Liebl: Organisation, also von Rio.

Simon David Dressler: Ich verstehe gar nichts.

Was ist KGK?

Ole Liebl: KGK heißt Klasse gegen Klasse.

Simon David Dressler: Also ich weiß, was es ist, aber ich weiß, dass wir unsere Zuhörer erinnern.

Ole Liebl: KGK ist Klasse gegen Klasse.

Das ist also eine linke Orga.

Ole Liebl: Ich raffe das auch selber nicht so richtig.

Eigentlich ist KGK nur so eine Untergruppe von Rio.

Ole Liebl: Also Rio ist quasi eigentlich die Rio, die Revolutionäre Internationalistische Ole Liebl: Organisation ist eigentlich der Name.

Ole Liebl: Und die haben ein Herbstcamp veranstaltet.

Ole Liebl: Und obwohl ich gar nicht so der Camp-Mensch bin, also ich zelte sehr ungerne.

Ole Liebl: Ich weiß nicht, wie stehst du zu zelten?

Simon David Dressler: Oh, ich hasse Zelten.

Und vor allem Anfang Oktober.

Ich meine, Simon David Dressler: nachts wird es drei Grad.

Ole Liebl: Ja, ich muss dazu sagen, auf diesem Camp, da haben die Leute nicht in Zelten Ole Liebl: geschlafen, sondern in tatsächlichen Behausungen.

Simon David Dressler: Die Verbürgerlichung schon zu sehen.

Ole Liebl: Ich war auf jeden Fall da, aber Ole Liebl: für einen Vortrag, also für eine Podiumsdiskussion, quasi so als Auftakt.

Ole Liebl: Und ich war nicht alleine auf diesem Podium, sondern mit Ursula Demirel, Ole Liebl: der linken Abgeordneten aus dem Europaparlament.

Ole Liebl: Und die ist wirklich unfassbar stabil.

Ole Liebl: Also beyond everything.

Bin großer Fan.

Ole Liebl: Und das war so quasi die große Auftaktveranstaltung.

Und es war richtig cool, Ole Liebl: weil die Location war so ein.

Ole Liebl: War so eine alte Turnhalle.

Und also die war nicht so irgendwie baufällig oder Ole Liebl: kaputt oder so.

Die war halt einfach nur alt.

Ole Liebl: Und die ganzen Farben waren so irgendwie so DDR-mäßig.

Ole Liebl: Also man hat so einfach gemerkt, hier ist wirklich, hier war wirklich mal DDR.

Ole Liebl: Und diese ganzen, es war dann, da war dann so eine Bühne aufgebaut.

Ole Liebl: Und ich habe es auch in meiner Story geteilt, vielleicht haben es manche gesehen.

Ole Liebl: Da waren dann so quasi Fahnen von Ole Liebl: der Orga, also von der revolutionären internationalistischen Organisation.

Ole Liebl: Und dann war diese Turnhalle halt einfach vollgestellt mit Stühlen.

Ole Liebl: Und es waren knapp 250 Leute da.

Und es war dann so ein riesiger Mast aufgestellt Ole Liebl: mit so einem Licht, also mit so einer Softbox, die uns quasi angestrahlt hat.

Ole Liebl: Und es standen auf dieser Bühne halt so Mikrofone quasi auf diesem Tisch und Ole Liebl: wir saßen dann hinter diesem Tisch.

Ole Liebl: Das hatte alles so Politbüro-DDR-Vibes.

Und es war ja am 3.

Ole Liebl: Oktober, also am Tag der großen deutschen Ole Liebl: Einheit, am Tag der aufrechten Demokraten, möchte ich fast meinen.

Ole Liebl: Und dann hat das alles so ein bisschen gewirkt, als würden wir da so sitzen, Ole Liebl: und würden wir uns gleich vorbeugen und so sagen, ja, nach meiner Kenntnis ist das unverzüglich.

Ole Liebl: Sofort.

Also wie Günter Schabowski, der damals die Öffnung der Mauer verkündet Ole Liebl: hat und es war alles, es hatte unfassbar Aura, es hatte unfassbar Stil und die Ole Liebl: Ästhetik, da hat einfach alles gestimmt und dann, Ole Liebl: als es so losging...

Simon David Dressler: Aber warte mal, habt ihr jetzt auch über deutsche Einheit oder Nicht-Einheit Simon David Dressler: diskutiert oder ging es um was anderes?

Ole Liebl: Ne, es ging um Aufrüstung, Militarisierung und wie das so quasi mit dem Rechtsruck quasi einhergeht.

Ole Liebl: Und bevor es aber losging, das möchte ich noch sagen, bevor ich zu meinem Thema komme, Ole Liebl: ging es um die Gefangenen von der Sumut Flotilla, die von Israel da abgefangen Ole Liebl: und in dieses Gefängnis gesteckt wurden.

Ole Liebl: Und dann hat die Moderatorin von diesem Panel hat dann quasi, Ole Liebl: gesagt, dass auch eben einer von der Orga da mit dabei ist und eben da gerade in, Ole Liebl: Gefangenschaft ist und das war so ein dass wir ihm jetzt da alle Solidarität Ole Liebl: wünschen und das war so ein wirklich schöner Moment, weil dann haben auch Leute im, Ole Liebl: Publikum so Fahnen haben die so geweht und ich hab mir das so angeschaut und Ole Liebl: ich war so also das war einfach ein unfassbar schöner Moment von von Solidarität und von ernst gemeinter.

Ole Liebl: Diese Verbundenheit und alles an so einem Ort, Ole Liebl: der so weit weg von Berlin ist, in so einer alten Turnhalle und alles war in Ole Liebl: diesem grellen Licht von dieser Softbox und es war ein toller Moment.

Ole Liebl: Das war, ich denke da gerne zurück dran.

Ole Liebl: Genau.

So, genug geschwärmt.

Ich habe dir ein Thema mitgebracht.

Ole Liebl: Und zwar, ich habe dich gebeten, ein Album zu hören.

Als Vorbereitung.

Simon David Dressler: Ich muss jetzt wirklich versuchen, gibt es einen Zusammenhang zwischen der KGK-Veranstaltung Simon David Dressler: in der ehemaligen DDR-Halle über oder gegen Aufrüstung mit dem, was jetzt kommt?

Ole Liebl: Ja, aber diesen Bogen, den werde ich erst in ungefähr fünf oder zehn Minuten auflösen.

Simon David Dressler: Ach du meine Güte.

Okay, ja, go on, go on.

Was sollte ich tun?

Simon David Dressler: Was war meine Aufgabe?

Ich habe sie, ja, gewissenhaft erledigt.

Ole Liebl: Ich hatte dir eine Aufgabe gegeben und zwar, du solltest ein Album hören und Ole Liebl: zwar das neue Album von Taylor Swift.

Ole Liebl: Möchtest du mir vielleicht sagen, was du dein erster Eindruck war?

Simon David Dressler: Ja, also ich muss dazu sagen, dass ich, anders als du, sogar keine Popmusik Simon David Dressler: höre und deswegen muss ich ehrlich zugeben, dass das erste Mal war, Simon David Dressler: dass ich bewusst Taylor Swift gehört habe, weil es einfach nicht auf meinem Schirm ist.

Simon David Dressler: Okay, krass.

Deswegen war das auch mein erstes Taylor Swift, Simon David Dressler: also das erste Mal, dass ich bewusst Taylor Swift höre und das erste Mal, Simon David Dressler: dass ich mir ein Taylor Swift Album entsprechend auch von Anfang bis zum Ende Simon David Dressler: gebe und ich habe es durchgehört und die Lyrics mitgelesen.

Simon David Dressler: Wow.

Und ja, als ich am Anfang gedacht habe, so Fate of Ophelia und Elisabeth Simon David Dressler: Tyler, habe ich gedacht, okay, ja.

Simon David Dressler: Also irgendwie kann ich als Opener, finde ich interessant.

Ist halt klar Pop, Simon David Dressler: also komplett durchproduziert.

Simon David Dressler: Und ja, es gab irgendwie mit Ophelia dann eine entsprechende Metapher zu Ophelia Simon David Dressler: offensichtlich und zu Elisabeth Tyler als historische Persönlichkeit unter Parallelen zu ziehen.

Simon David Dressler: Aber als es dann irgendwie an das Leben von...

Simon David Dressler: Also Taylor Swift selber ging, war ich so, was ist das denn jetzt?

Simon David Dressler: Also Eldest Daughter zum Beispiel war so ein sehr verwirrender Mix aus verschiedenen Simon David Dressler: Motiven, wo ich einfach nicht mehr folgen konnte, was sie uns jetzt eigentlich sagen möchte.

Simon David Dressler: Bei Wishlist habe ich gerade gedacht, was redest du hier?

Simon David Dressler: Also irgendwie dieses Jahr, die einen wollen großes Geld, die anderen wollen Simon David Dressler: irgendwie einen Vertrag und dies und das.

Simon David Dressler: Und ich will einfach nur dich und Kinder machen, damit der Blog so aussieht wie du.

Simon David Dressler: Und ich war so, oh, was ist denn für eine komische Vorstadt, Simon David Dressler: mit dem Lied, außerdem ist sie halt so mehrfache Milliardärin, Simon David Dressler: what's to the point hier, Simon David Dressler: als ich dann und als ich dann aber Wood gehört habe, da dachte ich wirklich, Simon David Dressler: jetzt reicht's komplett, also einen ganzen Song über den Schwanz von ihrem Freund Simon David Dressler: zu machen, sorry und jetzt weiß Simon David Dressler: auch die ganze Welt, dass er irgendwie einen riesigen Simon David Dressler: dumpfucking Wiener hat und also die Lyrics mitbekommen hast, also was da drin steht, Ole Liebl: Es ist wirklich bodenlos.

Simon David Dressler: Ich meine ja, okay, wenn sie jetzt in der Mitte des Songs, ich glaube, Simon David Dressler: sechs oder sieben verschiedene, ich will es gar nicht mal Wortspiele nennen, Simon David Dressler: machen möchte in Bezug auf seinen Penis, die einfach auch noch nicht mal gut sind, Simon David Dressler: also, dass sie sowas wie Digmatized verwendet oder irgendwie der Magic Wand, Simon David Dressler: der ihren Spell bricht und ich war so, und als dann der Redwood Tree kam, Simon David Dressler: dann hab ich wirklich gedacht, okay, ich hab's verstanden, ja, okay, Simon David Dressler: Mammutbaumäßig ist es wohl ein absolut kolossales Megading.

Simon David Dressler: Was zur Hölle hat sie geritten mit diesem Song?

Simon David Dressler: Also, ich wusste gar nicht, was der mit anfangen soll, und ich muss ehrlich Simon David Dressler: sagen, der letzte Song, das war schon ein bisschen antiklimatisch, würde man das nennen.

Ole Liebl: Mit Sabrina Carpenter.

Simon David Dressler: Also, Also ich muss sagen, begeistert war ich nicht.

Simon David Dressler: Ich fand es natürlich extrem gut produzierten Pop.

Simon David Dressler: Also er ist rein auf so einer Arrangement-Ebene alles okay.

Habe ich jetzt irgendwie nicht draus sitzen.

Simon David Dressler: Es ist halt irgendwie so Popmusik.

Fand ich ein bisschen gespült.

Simon David Dressler: Weiß jetzt nicht, ob das der Sound von ihr sonst ist.

Simon David Dressler: Ich vermute mal eher nicht, weil ich glaube nicht, dass du mit so einem Sound Simon David Dressler: die Stadien voll machst.

Simon David Dressler: Aber ich war ein bisschen irritiert davon, weil ich einfach nicht verstanden Simon David Dressler: habe, was dieses Album uns jetzt eigentlich mitgeben soll.

Simon David Dressler: Also, ich wusste aber auch nicht, warum ich dieses halbe Mann hören soll.

Simon David Dressler: Also mit welcher Intention du mich beauftragst.

Ole Liebl: Ja, ich wollte dich einfach mal so, was du davon hältst, was dein erster Eindruck Ole Liebl: ist, weil ich ja auch weiß, dass du jetzt nicht so der große Pop, der Pop-Enjoyer bist.

Ole Liebl: Und ich meine, ich habe eh nicht Gedanken dazu.

Ich habe tatsächlich einiges Ole Liebl: an Taylor Swift in meinem Leben gehört.

Ole Liebl: Und es gibt auch wirklich Songs von ihr, die ich sehr gerne höre.

Ole Liebl: Die sind aber schon ein bisschen her, Ole Liebl: Und ich war ähnlich sprachlos bei dem Song Wood, also das war wirklich, Ole Liebl: das ist wirklich bodenlos.

Wie geht denn der durch?

Simon David Dressler: Also, was schlägt man doch sein Management dann irgendwie vor und sagt so, Simon David Dressler: ey, ich hab hier so ein paar Songs, so ein paar Ideen und so, Simon David Dressler: können wir das nicht weiterentwickeln?

Simon David Dressler: Ich meine, da sind ja viele Leute daran beteiligt, an solchen gigantischen Popproduktionen.

Simon David Dressler: Da müsste doch übrigens eine Person gesagt haben, so.

Simon David Dressler: Also, weißt du, wenn sie jetzt gesagt hätte, ja geil, ich mach jetzt einen Song Simon David Dressler: über den Penis von meinem Lover so, mit ein bisschen Augenzwinkern.

Simon David Dressler: Also dass wirklich alle denken so, okay, das ist so drüber, das ist wieder witzig.

Simon David Dressler: Der Song ist aber nicht lustig.

Also da ist überhaupt nichts.

Simon David Dressler: Es versucht dieses Augenzwinkern, aber es wirkt einfach nur entweder wahnsinnig Simon David Dressler: prüde oder wahnsinnig oll.

Ole Liebl: Also sie versucht ja offensichtlich, ein bisschen diesen Sabrina Carpenter-Vibe einzufangen.

Ole Liebl: Von diesem quirky, sehr sexual, auch sehr explizit, aber dann auch wieder charmant.

Ole Liebl: Und das kann sie halt einfach nicht.

Ole Liebl: Also das funktioniert eher offensichtlich bei diesem Song nicht.

Ole Liebl: Und ich habe ein sehr gutes TikTok darüber gesehen, über den Song, Ole Liebl: wo eine Frau meinte, dass das Image von Taylor Swift, das PR, Ole Liebl: also quasi die Persona, die Taylor Swift nach außen, Ole Liebl: projizieren will, ist eigentlich immer dieses kleine, dieses junge Country Girl, Ole Liebl: dieses junge, blonde, weiße Mädchen.

Ole Liebl: Und Junge, weiße Frauen, also Ole Liebl: nicht mal junge Frauen, sondern wirklich Mädchen, die haben ja keinen Sex.

Ole Liebl: Und die haben keine Lust, die haben keine Gelüste, die haben eigentlich gar Ole Liebl: keine eigene Libido.

Das kommt ja von außen irgendwie.

Simon David Dressler: Also jetzt als Stereotyp natürlich.

Ole Liebl: Ja, natürlich.

Also diese Persona, die Taylor Swift halt verkörpern will, Ole Liebl: das gehört ja zu dieser kulturellen Persona von dem jungen, blonden Mädchen irgendwie.

Ole Liebl: So eben gerade auch so in amerikanischer Folklore und, Ole Liebl: Dazu passt dieser Song ja auch, weil sie sagt ja auch so irgendwie, Ole Liebl: your magic wand was the key that opened my thighs und so.

Simon David Dressler: Ach stimmt, irgendwas anderes hat den ja.

Ole Liebl: Es wird ja alles von außen eigentlich auf sie eingewirkt.

Ole Liebl: Also es geht ja nicht darum, dass sie persönlich irgendeine Lust hat, Ole Liebl: die sie auf einmal auslebt, sondern ihr Freund hat einfach einen riesigen Penis Ole Liebl: und das war der Schlüssel, der das Schloss geöffnet hat.

Ole Liebl: Also es ist wirklich extrem grotesk und dadurch kann sie dann über einen Song, Ole Liebl: über Sex machen und über Lust, aber bleibt gleichzeitig dieser Persona, Ole Liebl: dieser Rolle eigentlich treu von wegen, Ole Liebl: sie selber hat er ja überhaupt keinen Part darin.

Verstehst du, was ich meine?

Simon David Dressler: Ah so, also dass es immer noch die Macht von außen ist, die sie erobert, Simon David Dressler: geöffnet, gebrochen, wieder aufgebaut hat.

Ole Liebl: Genau, also das sagt sie ja auch mehrfach in dem Song, also sehr explizit irgendwie, Ole Liebl: dass der Penis von ihrem Freund sie geöffnet hat.

Simon David Dressler: Hat ihr die Augen geöffnet?

Ole Liebl: Ja, your love was the key that opened my thighs oder so.

Naja, Ole Liebl: es geht mir eigentlich um einen anderen Song.

Simon David Dressler: Ich hab grad nochmal die Lyrics mir angeschaut, am Ende wiederholt sie immer Simon David Dressler: So, forgive me, it sounds cocky, he digmatized me and opened my eyes, Simon David Dressler: wait for a tree, it ain't hard to see, his love was the key that opened my thighs.

Simon David Dressler: Also immer open my eyes, open my thighs, open my eyes, open my thighs wird am Simon David Dressler: Ende ganz wiederholt, also das Augenöffnende ist das Schenkelöffnende, Simon David Dressler: es wird ihr gleich gesetzt.

Ole Liebl: Ja.

Es geht mir eigentlich um einen anderen Song.

Simon David Dressler: Ich bin sehr gespannt, und da wieder zurück zu der Friedensflutier und Gaza Simon David Dressler: kommen möchte.

Aber ich glaube, es war ein anderer Song.

Ole Liebl: Es macht alles Sinn, ich schwöre.

Ja, okay.

Simon David Dressler: Noch sehe ich ihn nicht.

Ole Liebl: Das ist kein Problem.

My Podcast was the key that opened your eyes.

Simon David Dressler: Meine Pies.

Oh, baby.

Ole Liebl: Also, es geht mir eigentlich um einen anderen Song.

Wie gesagt, Ole Liebl: es geht mir um Actually Romantic.

Simon David Dressler: Ah, um Actually Romantic, ja.

Ole Liebl: Was ein Disstrack an Charlie XCX ist.

Simon David Dressler: Das habe ich auch mitbekommen.

Ich habe mir dann noch gesagt, Simon David Dressler: ich gucke mir noch ein, zwei TikToks an, aber ich bin komplett ausgestiegen.

Simon David Dressler: Ich habe nichts mehr gecheckt.

Ole Liebl: Also, ich will den Beef hier jetzt gar nicht zusammenfassen.

Ole Liebl: Es geht darum, dass Charli XCX auf dem Album Brad, letztes Jahr, hast du das gehört?

Simon David Dressler: Ich habe angefangen, aber ich habe es nicht durchgehalten.

Ole Liebl: Okay, weil du es schlecht fandest?

Simon David Dressler: Es ist einfach nicht mein Vibe.

Also, ich habe schon verstehen, dass...

Simon David Dressler: Verstehe mich nicht falsch, ich bin wirklich nicht die Person, Simon David Dressler: die jetzt sagt, das ist schlechte Musik.

Simon David Dressler: Also darum geht es gar nicht.

Es ist einfach nur, es berührt mich emotional Simon David Dressler: nicht so.

Es macht halt nichts mit mir.

Simon David Dressler: Und dann denke ich mir, gut, dann sollen es andere Leute schön finden.

Ole Liebl: Ja, ich finde es schön.

Simon David Dressler: Das ist gut.

Ole Liebl: Auf jeden Fall, da ist ein Song drauf, der heißt Sympathy is a Knife und da Ole Liebl: geht es darum, wie Frauen, junge Frauen in der Musikindustrie eigentlich gegeneinander, Ole Liebl: gesetzt werden und in Konkurrenz.

Ole Liebl: Gezwungen werden und diese das bei Charli XCX so massive, Ole Liebl: Unsicherheit auslöst, weil sie sich dauernd in dieser Konkurrenz dann gegenüber Ole Liebl: erfolgreicheren Frauen sieht und sich behaupten muss und eigentlich will sie Ole Liebl: gar nicht so fühlen, aber sie tut es trotzdem.

Ole Liebl: Und das ist ein sehr ehrlicher und auch ein emotional komplexer Song und anscheinend Ole Liebl: geht es in diesem Song auch zum großen Teil um Taylor Swift, Ole Liebl: weil Charli XCX war auch mal die Vorgruppe für eine Taylor Swift Tour, glaube ich.

Ole Liebl: Und Taylor Swift hat diesen Song gar nicht gut aufgefasst und hat den als schweren Ole Liebl: Angriff auf ihre Person wahrgenommen und hat als Antwort eben Actually Romantic Ole Liebl: geschrieben, was jetzt auf dem neuen Album von ihr drauf ist, Ole Liebl: wo sie Charli XCX quasi vorwürfen, sie würde Koks nehmen, wo ich mir denke, Ole Liebl: ja, das ist so ungefähr 50% der Brand von Charlie.

Ole Liebl: Ich glaube nicht, dass sie damit ein Problem hat, wenn man das sagt.

Ole Liebl: Und sie sagt halt im Prinzip, ja, du bist obsessed mit mir, warum hast du einen Song über mich, Ole Liebl: deine Obsession mit mir, die nehme ich gar nicht als Hass wahr, Ole Liebl: sondern das ist ja actually romantic, also der Titel vom Song.

Ole Liebl: Und es ist ich hab eigentlich nur negative Reaktionen darüber zu dem Song von Ole Liebl: Fans online gesehen, alle sehen das eben als ein unfassbares.

Ole Liebl: Missverstehen von Sympathy is a Knife, wo es eben nicht darum geht Du.

Simon David Dressler: Hast ja gerade eben gesagt, dass Sympathy is a Knife ein Lied ist, Simon David Dressler: was eben diese hergestellte und produzierte Konkurrenz unter weiblichen Artists anklagen soll.

Ole Liebl: Ist das richtig?

Genau, und es geht eben um die Unsicherheiten, Ole Liebl: die das in Charlie dann auslöst.

Simon David Dressler: Ja.

Ole Liebl: Der Song ist, Ole Liebl: emotional komplex, weil es vielleicht ein paar widerstreitende Emotionen ausdrückt.

Ole Liebl: Aber ich würde nicht sagen, dass es schwer zu verstehen ist.

Ole Liebl: Deshalb, naja, von einer Songwriterin wie Taylor Swift könnte man dann halt Ole Liebl: irgendwie erwarten, dass sie diesen Song auch versteht.

Simon David Dressler: Ja.

Ole Liebl: Aber diese Fede hat mich auf einen Gedanken gebracht, den ich auch schon letztes Ole Liebl: Jahr irgendwo glaube ich in der Instagram-Story mal formuliert habe.

Ole Liebl: Und zwar obwohl Taylor Swift massiv erfolgreich ist und viel erfolgreicher als Ole Liebl: Charlie XCX, ist sie glaube ich, oder war sie letztes Jahr glaube ich wirklich, Ole Liebl: oder ich kann mir vorstellen, dass sie wirklich genervt davon war, Ole Liebl: dass Brad so einen wirklich kulturellen Impact hatte, Ole Liebl: wo sich, also wo sich, wo das Album irgendwie so alle popkulturellen Membranen Ole Liebl: irgendwie durchdrungen hat.

Ole Liebl: Ich kann mich erinnern, dass die, der Twitter oder der Instagram-Account von Ole Liebl: der NATO irgendwann sein Profilbild zu diesem geändert hatten.

Ole Liebl: Wo halt Nato in dieser Brad-Schriftart stand und so.

Ole Liebl: Und dass quasi dieses Taylor Swift-Album, was ja auch letztes Jahr rauskam, Ole Liebl: wahrscheinlich deutlich erfolgreicher war an reinen Zahlen, aber nicht diesen Ole Liebl: kulturellen, organischen Impact hatte.

Ole Liebl: Und dann habe ich so gedacht, okay, woran liegt das?

Und dann habe ich sehr Ole Liebl: runtergebrochen, es darauf reduziert, dass Charli X, ihr Ex einfach cool ist Ole Liebl: und Taylor Swift ist es nicht.

Simon David Dressler: Wow, das ist wirklich eine sehr tiefe Analyse, Simon.

Ja.

Ole Liebl: Und das ist ungefähr die Deutungshöhe, die ich beibehalten möchte.

Simon David Dressler: Ja, ich bin...

Ja, ich nehme es einfach erstmal an.

Ole Liebl: Du nimmst es erstmal an.

Also wirklich, der Rahmen, der kommt langsam.

Ole Liebl: Ja, ja, ja.

Der Kreis erschließt sich langsam.

Simon David Dressler: Für mich ist er noch weit am Horizont.

Ole Liebl: Und vielleicht auch noch ganz kurz der Exkurs, ich habe auch ein Video gesehen Ole Liebl: von der Lorde Tour, kennst du Lorde, die Sängerin?

Ja.

Ole Liebl: Finde ich auch ganz fantastisch und das war ein Video von ihrer Tour, Ole Liebl: von einer Show im Madison Square Garden, wo sie den Song Team spielt, Ole Liebl: und kurz vor dem Refrain wird das Licht, quasi die Lichtshow wird so grün, Ole Liebl: weiß und rot also Palästina-Farben und sie sagt free fucking Palestine und dann Ole Liebl: kommt der Refrain und alle rasten aus.

Ole Liebl: Und auch das ist einfach cool.

Das hat einfach Aura.

Ole Liebl: Und das sind die Interpretationsbegriffe, die ich darauf anwenden möchte.

Ole Liebl: Das ist einfach cool und das hat Aura.

Simon David Dressler: Wir müssen noch über den coolen Begriff sprechen.

Ole Liebl: Wir müssen unbedingt über den coolen Begriff sprechen.

Simon David Dressler: Aber nächstes Mal.

Ole Liebl: Ich komme da gleich jetzt drauf.

Simon David Dressler: Achso.

Ole Liebl: Mein lieber Scholli.

Simon David Dressler: Du hast das letzte Mal gesagt, dass Meinungsfreiheit ist einfach cool.

Und ich denke mir so, Ole Liebl: Ja, Meinungsfreiheit ist einfach cool.

Simon David Dressler: Ist cool, aber okay.

Coolness ist auf jeden Fall eine Kategorie, Simon David Dressler: die man sie politisch fruchtbar machen möchte als aufrechte Demokraten, Simon David Dressler: müssen wir sie noch ein bisschen schärfen.

Ole Liebl: Müssen wir sie noch schärfen.

Und auch dieses Lord-Konzert zeigt ja außerdem, Ole Liebl: es ist möglich als Popstar, sich gegen Völkermord zu äußern.

Ole Liebl: Und Taylor Swift macht das halt einfach nicht.

Und das ist einfach uncool.

Ole Liebl: Also das ist vielleicht nochmal kurz ein Side-Note.

Ole Liebl: Mittlerweile haben wirklich sehr, sehr viele Popstars auch wirklich, Ole Liebl: also A-Lister, also keine Ahnung, Lewis Hamilton hat sich neulich irgendwie Ole Liebl: sehr klar in seiner Instagram-Story darüber ausgesprochen.

Ole Liebl: Oder einfach nur Leute, irgendwelche Popstars, die einen Spendenaufruf teilen für irgendwas.

Ole Liebl: Wird ein Zug auf Gaza und von Taylor Swift kommt halt einfach irgendwie nichts.

Ole Liebl: Und das finde ich uncool.

Ole Liebl: Insbesondere im Zusammenhang mit dem Song Cancelled auf dem Taylor Swift Album, Ole Liebl: wo sie sagt, I like my friends cancelled.

Ole Liebl: Und die Friends, die sie damit halt vermutlich meinen, sind irgendwelche Leute Ole Liebl: aus dem MAGA-Universum, mit denen sie rumhängt.

Ole Liebl: Und da war irgendwie vor kurzem auch so ein bisschen ein Shitstorm, Ole Liebl: weil sie sich mit irgendwelchen Leuten abgelichtet hat, die im sehr engen Orbit Ole Liebl: von Donald Trump unterwegs sind.

Ole Liebl: Aber naja, mein Thema war eigentlich ein anderes.

Ole Liebl: Ich wollte heute eigentlich über ein anderes Thema reden.

Und dann habe ich Ole Liebl: gestern ein Video geschaut von dem YouTuber Yannick Gölz.

Ole Liebl: GÖLZ.

Der hat nur 5000 Abonnenten oder so, aber hat ein unfassbar gutes Video gemacht über Flair.

Ole Liebl: Ein zwei Stunden langes Video über die Autobiografie von Flair namens Im Bus Ole Liebl: ganz hinten, eine deutsche Geschichte.

Ole Liebl: Und ich liebe Hip-Hop.

Du liebst Hip-Hop auch, oder?

Simon David Dressler: Ich hab's mal gehört früher.

Ole Liebl: Du hast es mal geliebt.

Aber die Liebe vergeht ja nicht eigentlich.

Simon David Dressler: Ja, mein Bruder hat das halt viel gehört und wir haben uns über Musik ausgetauscht Simon David Dressler: und dann hab ich mitgehört.

Simon David Dressler: Es gibt ein paar Sachen, die ich mag, aber bin da auf jeden Fall auch nicht so tief drin.

Simon David Dressler: Aber ich muss immer noch verstehen, also wir haben jetzt die Schleife aufgemacht Simon David Dressler: mit Taylor Swift, Charlie XCX, Flair.

Simon David Dressler: Nee, wir haben erst gesagt Antimilitarismus in der DDR-Turnhalle.

Simon David Dressler: Dann hast du aufgemacht, der Beef zwischen Charlie und Taylor Swift und den Faktor der Coolness.

Simon David Dressler: Und jetzt sind wir am Deutschrap angelangt und an einem Beispiel in USA über Flair.

Simon David Dressler: Ich will nur, dass wir die Schleifen alle offen halten, um sie später zu einem Simon David Dressler: schönen Fuh zusammenzubinden.

Ole Liebl: Und es geht in diesem Video-Essay über Flair, geht es am Anfang um die Autobiografie Ole Liebl: von Flair, aber es geht dann auch Ole Liebl: um das sogenannte epische Interview von Flair.

Ist dir das ein Begriff?

Simon David Dressler: Nein.

Ole Liebl: Das war 2016 ein Interview mit Nico von Backspin, das war so ein Hip-Hop-Magazin, Ole Liebl: ich weiß nicht, ob es das noch gibt.

Ole Liebl: Und Flair rastet halt irgendwie aus und schreit rum und ärgert sich über Kollegah, einen anderen Rapper.

Ole Liebl: Und das hat so Kultstatus irgendwie und alle haben das irgendwie gememt und Ole Liebl: so Ausschnitte daraus quasi gemacht.

Ole Liebl: Aber es geht in dem Interview eigentlich um Coolness.

Und was ist eigentlich Ole Liebl: Coolness?

Und was macht einen Rapper cool?

Ole Liebl: Und ich kann euch nur empfehlen, schaut dieses Video an, wenn ihr euch irgendwie Ole Liebl: für Hip-Hop interessiert, von Yannick Gölz.

Ole Liebl: Wenn ihr zwei Stunden mal euch mit Flair beschäftigen wollt.

Ole Liebl: Weil es tut mir auch ein bisschen leid, weil Flair hat tatsächlich interessante Sachen zu sagen.

Ole Liebl: Und ich habe das Gefühl, das geht so ein bisschen in seiner Meme-Haftigkeit Ole Liebl: unter.

Aber man kann viel über Deutschrap lernen, wenn man Flair versteht.

Ole Liebl: Und ich kam dann durch dieses Video so ein bisschen auf diesen Gedanken, Ole Liebl: was cool eigentlich bedeutet.

Ole Liebl: Und man kann ja cool sein einfach so definieren als, ja, you know it when you see it.

Ole Liebl: Also du kannst es nicht wirklich greifen, aber du siehst es, wenn es jemand hat.

Ole Liebl: Aber das ist ein bisschen wie Charisma.

Simon David Dressler: Könnte man ja auch sagen.

Ole Liebl: Genau.

Also was ist Charisma?

Es gibt bestimmt auch irgendwelche Definitionen Ole Liebl: von, keine Ahnung, Ausstrahlung, Präsenz, aber es ist halt so ein Vibe.

Ole Liebl: Es ist einfach so ein Vibe.

Simon David Dressler: Mhm.

Ole Liebl: Und man könnte jetzt auch sagen, entweder man hat das oder man hat das nicht, Ole Liebl: aber so essentialistisch will ich gar nicht argumentieren.

Simon David Dressler: Also aber ganz kurz, es gibt ja zwei verschiedene Weisen cool zu sein.

Simon David Dressler: Es gibt so ein bisschen dieses cool aloof, so ein bisschen dieses eisige, Simon David Dressler: unnahbare, wo cool eher ein negativer Begriff ist.

Simon David Dressler: Und dann gibt es cool wirklich einfach saukool.

Also einfach eine coole Person.

Ole Liebl: Also im positivsten Sinne.

Simon David Dressler: Wir sprechen über den positiven coolen Sinne.

Ole Liebl: Wir sind rein positiv.

Okay, gut.

Wir sind doch ein rein positiver Podcast.

Ole Liebl: Ja.

Ja.

Und ich glaube, dass einer der Punkte, wo man es vielleicht dann doch Ole Liebl: ein bisschen fester machen kann, ist, wenn Leute etwas machen und es ist 100% Ole Liebl: ernst und aufrichtig.

Und da gibt es keinen doppelten Boden.

Ole Liebl: Und im Kontext von diesem Flair-Ding regt sich Flair eben auf zum Beispiel über Jan Böhmermann.

Ole Liebl: Weil Jan Böhmermann hat ja auch mal Rap gemacht.

Also diese Parodie-Songs.

Simon David Dressler: Wo irgendwie ich glaube dieses Fick die Polizei oder sowas ja, Ole Liebl: Die Polizisten, Sohn blablabla und dass er eben Rap macht aber mit so einem doppelten Boden, Ole Liebl: und bei Kritik könnte er dann ja immer sagen ja, ich mach das ja gar nicht ernst, Ole Liebl: also ich mein das ja ironisch, Ole Liebl: und dann geht es in diesem Video auch um viele andere Rapper, Ole Liebl: also zum Beispiel SSIO, der ja auch Rap macht, aber alles hat so einen ironischen Ole Liebl: doppelten Boden und dadurch immunisiert man sich ja gegen Kritik.

Ole Liebl: Es ist wie wenn man, keine Ahnung, zum Beispiel man ist irgendwie in einer Gruppe Ole Liebl: und es kommt ein Song und man singt irgendwie mit.

Ole Liebl: Und vielleicht kennst du das, dass man dann nicht versucht, wirklich gut zu singen, Ole Liebl: sondern so vielleicht mit Absicht ein bisschen schief singt, Ole Liebl: dass man überhaupt nicht erst die Erwartung auf sich zieht, dass man gerade Ole Liebl: wirklich versucht, ernst zu singen.

Simon David Dressler: Ja.

Ole Liebl: Und wenn dann jemand sagt, hey, du singst dir voll scheiße, kann man ja sagen, Ole Liebl: ja, natürlich, ich sing gerade mit Absicht schlecht und so.

Ole Liebl: Und dass sehr viel von deutscher, auch von deutschem Rap und deutscher Kultur Ole Liebl: oder also so Popkultur allgemein auf diesem ironischen doppelten Boden basiert.

Ole Liebl: Und das ist uncool.

Simon David Dressler: Also wenn es einfach zu ironisch ist, ich meine, Ironie ist ja auch durchaus ein wichtiges Mittel.

Ole Liebl: Also ja, ich meine.

Simon David Dressler: Auch der Humor von der SSIO ist ja maßgeblich auch davon getragen.

Simon David Dressler: Und das ist ja auch humorvoll, das ist ja auch wirklich real lustig und nicht Simon David Dressler: nur, okay, ich möchte mich irgendwie deflecken und zurückziehen und nicht ehrlich machen.

Simon David Dressler: Also geht es um diese Ausschließlichkeit, einfach zu sagen, okay, Simon David Dressler: alles, was ich mache, ist ironisch?

Ole Liebl: Genau, genau.

Also es geht nicht darum, dass man nie ironisch sein könnte.

Ole Liebl: Es geht darum, dass wenn alles, was man macht, diesen ironischen doppelten Boden Ole Liebl: hat.

Und das ist einfach uncool.

Ole Liebl: Und ich glaube, es geht auch nicht so wirklich darum, dass man nicht über sich Ole Liebl: selber auch mal lachen könnte.

Ole Liebl: Weil ich nehme mich tatsächlich nicht so ernst.

Und du glaube ich auch nicht.

Simon David Dressler: Ja, das kann ich bestätigen.

Ole Liebl: Wir haben beide kein Problem, auch mal über uns selber zu lachen.

Ole Liebl: Aber ich glaube, es geht eher darum, um die Arbeit, die man macht.

Ole Liebl: Also die Videos, die Texte, die Vorträge, die wir so machen, die meinen wir ernst.

Simon David Dressler: Auf jeden Fall.

Ole Liebl: Und die haben keinen ironischen doppelten Boden.

Und es ist nicht so, Ole Liebl: dass wenn wir dafür kritisiert werden würden, dass wir dann sagen könnten, Ole Liebl: ah ja, nee, wir meinen das ja gar nicht so.

Sondern wir meinen das so.

Ole Liebl: Und jetzt kommt der Bogen nämlich zurück zu dem, was ich am Anfang gesagt habe Ole Liebl: über meinen Vortrag bei KGK am Wochenende.

Ole Liebl: Ich habe dann nämlich auch über die Linkspartei geredet und was mich an der Linkspartei stört.

Ole Liebl: Und dieser ironische doppelte Boden, oder nicht mal ironisch, Ole Liebl: aber diese zweite Deutungsebene, die ist in der Linkspartei sehr präsent.

Ole Liebl: Weil auf der einen Seite hast du zum Beispiel Heidi Reichenegg, Ole Liebl: die sagt, sie will den Kapitalismus abschaffen.

Ole Liebl: Wo wir sagen würden, ja, cool.

Ole Liebl: Und zwei Tage später kooperieren sie mit Friedrich Merz für seine Kanzlerwahl.

Ole Liebl: Die Linkspartei stimmt im Bundesrat für die wirklich massiven Kriegskredite Ole Liebl: von Friedrich Merz für die Aufrüstung.

Ole Liebl: Sie biedert sich an bei dem Axel Springer Verlag, bei den anderen Parteien.

Ole Liebl: Sie will als die staatstragende Kraft wahrgenommen werden.

Ole Liebl: Und das würde ich als diesen doppelten Boden definieren.

Simon David Dressler: Ja, aber das ist ja auch eine Partei, eine Organisation.

Also bei den anderen Simon David Dressler: Leuten war es ja einfach so, dass eine Einzelperson etwas gesagt hat und so gemeint hat.

Simon David Dressler: Aber diese Form von Einheit kriegst du ja gar nicht hin in einer Organisation Simon David Dressler: mit zehntausenden Mitgliedern.

Ole Liebl: Ja, aber es geht ja schon jetzt um die Parteiführung.

Also was macht die Partei?

Simon David Dressler: Aber auch das sind mehrere Leute.

Ole Liebl: Ja, aber die sollten sich schon irgendwie einig sein, was sie für eine Linie verfolgen.

Ole Liebl: Und mein Punkt ist ja eben nur, wenn man sagt, man will den Kapitalismus abschaffen, Ole Liebl: dann sollte, wenn dahinter dann eine zweite Deutungsebene ist von, Ole Liebl: ja eigentlich würden wir auch von den anderen Parteien akzeptiert werden, Ole Liebl: eigentlich wollen wir von der Bild-Zeitung gemocht werden, eigentlich wollen wir allen gefallen.

Ole Liebl: Dann ist das diese doppelte Ebene, durch die man sich gegen Kritik immunisiert.

Ole Liebl: Wenn man dann sagt, hey, entschuldige mal, wie bitte?

Ihr wollt den Kapitalismus abschaffen?

Ole Liebl: Dann können sie ja sagen, nein, guck doch mal, wir kooperieren mit Friedrich Ole Liebl: Merz, wir haben ihm seine Wiederwahl garantiert.

Simon David Dressler: Wir sind ein bisschen aufrechte Demokraten.

Ole Liebl: Wir sind auch, genau.

Und das ist uncool.

Ole Liebl: Entweder man macht die eine Sache oder man macht die andere Sache.

Ole Liebl: Aber man sollte diese wirklich, jetzt kommen wir auf meinen Podcast-Titel, diese Aufrichtigkeit.

Ole Liebl: Also man sollte für das das meinen, was man sagt.

Ole Liebl: Und ich habe bei vielem, was die Linkspartei macht und sagt, Ole Liebl: nicht das Gefühl, dass sie es wirklich meint.

Ole Liebl: Weil sie bei allem diesen doppelten Boden hat.

Ole Liebl: Und das ist uncool.

Und ich halte das für sehr wichtig, dass politische Bewegungen, Ole Liebl: nicht nur jetzt die Linkspartei, sondern die Linke als Bewegung, Ole Liebl: die politische Linke, dass sie cool ist.

Ole Liebl: Und das kann man schwer fassen und das habe ich auch auf meinem, Ole Liebl: jetzt kommt der Bogen, das habe ich auch in meinem Vortrag bei KGK am Wochenende Ole Liebl: gesagt.

Ich halte das für sehr wichtig, dass wir alle cool sind.

Ole Liebl: Und ich weiß, es ist so schwer zu definieren und so weiter, aber einer der so Ole Liebl: einen Startpunkt, würde ich sagen, ist, dass man die Sachen meint, die man sagt.

Simon David Dressler: Also es scheint mir auch, dass Simon David Dressler: bei der Coolness auch immer eine gewisse Gegenwärtigkeit mit dabei ist.

Simon David Dressler: Wenn du nur im Vergangenen hängst, dann bist du in der Regel auch nicht cool, Simon David Dressler: Sondern Coolness ist schon etwas, was auch ein bisschen nach vorne geht, Simon David Dressler: was ein bisschen avantgardistisch ist, was sich was traut, was irgendwie auch Simon David Dressler: sich an einem Zeitgeist orientiert, ohne dabei Werte aufzugeben.

Simon David Dressler: Also vielleicht könnte man dann Coolness fassen als so eine Form von gegenwärtiger Aufrichtigkeit.

Ole Liebl: Ja, genau.

Ole Liebl: Und jetzt komme ich zum Schluss und mache den Bogen komplett zu.

Simon David Dressler: Ja.

Ole Liebl: Und mein Vortrag am Wochenende bei KGK in dieser Turnhalle, in dieser DDR-Turnhalle, Ole Liebl: weit außerhalb von Berlin, Ole Liebl: in diesem grellen weißen Licht, was quasi diese gesamte Turnhalle noch eigentlich Ole Liebl: abstrakter, also noch unrealer und surrealer gemacht hat.

Ole Liebl: Und in diesem Moment, wo dann wo wir alle irgendwie für diesen Moment an die Ole Liebl: Leute gedacht haben, die von dieser Flotilla gerade wirklich eigentlich entführt Ole Liebl: wurden von Israel in diese Gefängnisse und, Ole Liebl: das war so ein wirklich aufrichtiger Moment von Solidarität und da gab es keinen doppelten Boden, Ole Liebl: und da haben Leute in dieser Turnhalle diese Flaggen geschwenkt von ihren Organisationen Ole Liebl: und so und das war so das war gerade, Ole Liebl: Keine Performance, weil es war niemand da, der es irgendwie sehen könnte.

Also außer uns halt.

Ole Liebl: Und das war eine Form von politischer Aufrichtigkeit und von politischer Coolness, Ole Liebl: die glaube ich der Linken als Bewegung guttun würde.

Simon David Dressler: Das war ein sehr interessanter Bogen, Simon.

Ole Liebl: Aber hat Sinn gemacht, oder?

Simon David Dressler: Es hat irgendwie schon Sinn gemacht.

Ole Liebl: Du würdest sagen, es war ein cooler Bogen.

Simon David Dressler: Es war schon irgendwie cool.

Simon David Dressler: Ich komme mir nur leider jetzt mit dem, was ich an Thema mitgebracht habe, sehr uncool vor, Simon.

Ole Liebl: Nein, alles, was du machst, ist cool.

Nichts, was du machst, ist uncool.

Simon David Dressler: Du weißt doch nicht, worum es geht.

Ole Liebl: Ich bin gespannt.

Ich lasse mich überraschen.

Simon David Dressler: Okay.

Simon David Dressler: Weil, gut, für alle die, die es vielleicht nicht wissen, ich mache ja nicht Simon David Dressler: nur feministischen Content im Internet und im Podcast.

Simon David Dressler: Ich gehe ja auch einer Lohnarbeit nach, weil Feminismus ist vor allem heutzutage Simon David Dressler: keine Cashcow und man will es kaum glauben, Reichweite kommt nicht von reich.

Simon David Dressler: Also manchmal haben Leute auch Vorstellungen, dass wenn man irgendwie ein paar Simon David Dressler: 10.000 Leute auf TikTok oder Instagram hat, dass man da ein automatisch Kohle auf dem Konto hat davon.

Simon David Dressler: Also ich kriege ja von Instagram exakt 0 Cent, also gar nichts.

Simon David Dressler: Und TikTok auch wirklich, also dieses Creator-Programm, das ist Taschengeld.

Simon David Dressler: Also da, keine Ahnung, hebe ich irgendwie im Monat, ich sage mal 70 Euro ab.

Das war dann alles.

Simon David Dressler: Deswegen gehe ich an der Lohnarbeit nach und ich mache seit vielen Jahren IT.

Simon David Dressler: In Unternehmen und deswegen interessieren mich auch immer so Fragen um Digitalisierung sehr.

Simon David Dressler: Und ja, ich würde gerne über das Thema des neuen Bundesministeriums für Digitales Simon David Dressler: und Staatsmodernisierung sprechen.

Simon David Dressler: Also wie gesagt, jetzt nicht unbedingt das coolste Thema, aber es ist nun mal Simon David Dressler: ein neues Ministerium, was am 6.

Simon David Dressler: Mai dieses Jahres gegründet worden ist und damit das jüngste Bundesministerium.

Ole Liebl: Es gibt ein neues?

Simon David Dressler: Es gibt ein neues Ministerium, das Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung.

Simon David Dressler: Und es gab in Bayern und in Hessen, also gab es bereits Digitalministerium.

Ole Liebl: Warte, aber es gab doch bisher auch das Verkehrsministerium, Ole Liebl: war doch bisher das Digitalministerium.

Ole Liebl: Also Volker Wissing war ja zum Beispiel der Bundesminister für Digitales und Verkehr.

Simon David Dressler: Ja, das stimmt, aber Ministerien, das ist ja immer so ein bisschen auch wie Simon David Dressler: bei deinem Umweltministerium, Wirtschaftsministerium.

Simon David Dressler: Also welche Zuständigkeiten die Ministerien haben, kann ja erstmal auch verändert Simon David Dressler: werden.

aber ein eigenes Ministerium für Digitalisierung und Staatsmedanisierung Simon David Dressler: zu haben, das ist neu.

Also das ist ein eigens geschaffenes Ministerium.

Simon David Dressler: Was ich auch wieder mal interessant finde, wenn es um Simon David Dressler: Egal.

Also auf jeden Fall, Vorsitzender ist Carsten Wildberger, Simon David Dressler: äh, Vorsitzender, äh, Minister ist Carsten Wildberger, der ist bei der CDU und die haben jetzt am 1.

Simon David Dressler: Oktober, also wirklich vor wenigen Tagen fast zeitgleich mit dem Album von Taylor Simon David Dressler: Swift ein Papier veröffentlicht, ein 40-seitiges Papier.

Ole Liebl: Die zwei großen Releases.

Die zwei großen Releases.

Simon David Dressler: Ja, das sich nennt Modernisierungsagenda für Staat und Verwaltung, Simon David Dressler: in Klammern bunt, für ein schnelles, digitales und handlungsfähiges Deutschland.

Ole Liebl: Ja.

Simon David Dressler: Und hier haben wir also eben ein 40-seitiges Paper und ich habe das gelesen Simon David Dressler: und ich glaube, ich muss darüber sprechen.

Simon David Dressler: Weil dem Inhalt nach waren da durchaus viele Dinge drin, die man auch sinnvoll Simon David Dressler: finden kann und die ich auch interessant finde, dass man die endlich mal irgendwie angeht.

Simon David Dressler: Ein paar Inhalte werde ich auch noch sprechen, aber vor allem interessant fand Simon David Dressler: ich die Form.

Wie gesagt, 40 Seiten, aber den Großteil davon nehmen, Simon David Dressler: Oder andersrum, ich glaube, ich will es andersrum sagen.

Simon David Dressler: Ich sage mal, dieses Ministerium hat dieses Papier erarbeitet, Simon David Dressler: weil im Koalitionsvertrag, also wirklich steht, wortwörtlich, Simon David Dressler: wir erarbeiten in 2025 eine ambitionierte Modernisierungsagenda für Staat und Verwaltung.

Simon David Dressler: Und das ist das, was sie eben vorlegen.

Und sie fangen an mit diesem Paper, Simon David Dressler: dass sie erstmal Projekte auflisten, die durchgeführt werden sollen.

Simon David Dressler: Und da ist wirklich ganz, ganz klar, was sie eigentlich machen wollen.

Simon David Dressler: Es sind solche Sachen da drin wie, es soll möglich sein, in Deutschland innerhalb Simon David Dressler: von 24 Stunden ein Unternehmen zu gründen.

Also alles digital online.

Simon David Dressler: Es soll eine einheitliche Online-Zulassung für Autos geben, was wirklich ein Pain in the Ass ist.

Simon David Dressler: Ich habe gerade irgendwie mein Auto angemeldet.

Es ist teilweise echt extrem Simon David Dressler: nervig mit Terminen und hinfahren und zurückfahren.

Irgendwie nur man schildert, Simon David Dressler: das kann man echt vereinheitlichen.

Simon David Dressler: Es soll ein zentrales News-Center geben, also wo man auch die Pressearbeit von Simon David Dressler: der Bundesregierung irgendwie anders hat.

Simon David Dressler: Es gibt eine Rechenzentrum-Strategie, wie man die hier aufbauen möchte.

Simon David Dressler: Es gibt ganz viel KI-Kram und so, obwohl man da auf jeden Fall genauer reingehen Simon David Dressler: muss, die wollen zum Beispiel die Visumsvergabe mit KI vereinfachen, beschleunigen, Simon David Dressler: aber das heißt für mich vor allem, dass man halt auf Software setzt, Simon David Dressler: die massenweise Daten auswertet und gewissermaßen auch überwacht.

Simon David Dressler: Und wenn ich sehe, dass die Polizei in Deutschland jetzt schon anfängt, Simon David Dressler: Palantir-Software zu nutzen.

Simon David Dressler: Also Palantir, für die, die es nicht wissen, ist ein Unternehmen, Simon David Dressler: das dem wie immer durchgeknallten, also alle Milliardäre sind irgendwie durchgeknallt, Simon David Dressler: aber der ganz besonders, Peter Thiel gehört.

Simon David Dressler: Palantir ist eigentlich ein Objekt oder ein Begriff aus der Herr der Ringe.

Simon David Dressler: Palantir sind die sogenannten sehenden Steine und genau Peter Thiel hat dieses Simon David Dressler: Unternehmen gegründet, um so eine Art sehenden Steine dieser Welt zu implementieren.

Simon David Dressler: Palantir ist ein Unternehmen, was basically Überwachungssoftware für Abermillionen Simon David Dressler: Menschen herstellt, um sie zu kontrollieren.

verkauft es in alle möglichen Regierungen dieser Erde.

Simon David Dressler: Und in Deutschland soll ein Teil Simon David Dressler: von Palantir Software-Paketen eingesetzt werden, der sich Gotham nennt.

Simon David Dressler: Gotham wiederum ist die Heimatstadt von Batman und soll hierzulande als so eine Simon David Dressler: Art internes Google dienen.

Simon David Dressler: Und wenn man sich schon anguckt, wie das aufgebaut ist mit Begriffen aus Herr Simon David Dressler: der Ringe oder von Batman, also irgendwelchen DC-Comics, das klingt wie so eine Simon David Dressler: kleine Jungfantasie von Tim Thiel, ist aber halt wirklich knallharte Machtpolitik.

Simon David Dressler: Also knallharte Machtpolitik.

Simon David Dressler: Peter Thiel steht ja maßgeblich auch also wirklich direkt hinter der US-amerikanischen Simon David Dressler: Politik und nimmt da größten Einfluss, also das ist nicht zu überschätzen, Simon David Dressler: wie möglich dieser Mann ist.

Simon David Dressler: Auf jeden Fall, wenn ich mir ansehe, wie CDU-geführte Länder und Polizeien diese Simon David Dressler: Form von Software nutzen, dann bin ich mit KI basierter Visumsvergabe mehr als vorsichtig.

Simon David Dressler: Aber wie dem auch sei, also im Großen und Ganzen steht auf jeden Fall ein paar Simon David Dressler: Also ein paar sinnvolle Projekte, die man halt machen kann.

Simon David Dressler: Und dann wollen sie aber, das ist der größte Teil, aufzeigen in dieser Modernisierungsagenda, Simon David Dressler: wie das genau umzusetzen ist.

Weil dafür muss ja auch noch viel passieren.

Simon David Dressler: Die Verwaltungen müssen entsprechend umgestellt werden.

Und dort machen sie Simon David Dressler: fünf Handlungsfelder aus.

Simon David Dressler: Und diese Handlungsfelder, ich kann sie mal kurz nennen, also das ist dann Bürokratieabbau, Simon David Dressler: bessere Rechtssetzung, also Simon David Dressler: dass es auch ein bisschen digitalisierbarer ist, wie Recht gemacht wird, Simon David Dressler: dass es einen bürgernahen Service gibt, dass es eine zukunftsgerichtete Personalentwicklung Simon David Dressler: gibt und dass es allgemeine effiziente Verwaltung gibt.

Simon David Dressler: Kann man alles sagen, kann man machen, hat man jetzt nichts daran auszusetzen, aber...

Simon David Dressler: Die Form dieser Modernisierungsagenda finde ich so interessant, Simon David Dressler: weil das ist aufgebaut wie so KPI-Listen.

Simon David Dressler: Also KPI sind Performance-Indikatoren, das sind moderne Tools für Management und Personalführung.

Simon David Dressler: Das heißt, man knüpft gewisse Leistungsziele, die man fest definiert, Simon David Dressler: die auch ganz klar quantifizierbar sind, an Quartals- oder Jahresziele.

Simon David Dressler: Also man hat bestimmte Zeitrahmen, den man steckt, um dieses Leistungsziel zu erfüllen.

Simon David Dressler: Das heißt, die Behörde, die hier gerade frisch aufgebaut wird, Simon David Dressler: die noch überhaupt keine Strukturen hat, wo jetzt alles wirklich frisch ausgehoben Simon David Dressler: wird, wird sofort nach dem Vorbild eines moderneren Unternehmens gestaltet.

Simon David Dressler: Und das erinnert mich an so eine Doktrin, wie die so in den 80er, Simon David Dressler: 90er Jahren auch stattgefunden hat.

Das war das sogenannte New Public Management.

Simon David Dressler: Das war eben eine Agenda, so in diesen neoliberalen Frühphasen, Simon David Dressler: sag ich mal, wo es darum ging, dass man öffentliche Institutionen wie Privatbetriebe Simon David Dressler: führen und organisieren soll, weil das am effizientesten und am besten ist.

Simon David Dressler: Das ist bei der BBC und auch viel im öffentlichen Rundfunk passiert.

Simon David Dressler: Ein sehr bekanntes Beispiel für dieses New Public Management ist die Deutsche Simon David Dressler: Bahn, die ja dann als Aktienunternehmen ausgegründet wurde, zwar vollständig Simon David Dressler: in staatlicher Hand, aber eben profitorientiert.

Simon David Dressler: Und genau diesen selben Geist von einem Staat, der eigentlich wie ein Unternehmen Simon David Dressler: Geführt wird, aber auch ein neoliberales Unternehmen mit irgendwie Quartals- Simon David Dressler: und Jahreszielen und so weiter, den sehe ich auch in diesem Digitalministerium.

Simon David Dressler: Und ich finde das schon mal an sich ein bisschen gruselig einfach zu sehen, Simon David Dressler: wie selbstverständlich das durchgesetzt wird und wie modern das dann auch gleich Simon David Dressler: klingt.

Wir packen was an, wir machen was.

Simon David Dressler: Und wenn man sich aber diese KPIs genauer anschaut, dann stellt man schnell fest, Simon David Dressler: Das ist ziemlich abstrakt eingesetzt, so welche Ziele man erfüllen möchte und Simon David Dressler: auch sehr problematisch.

Simon David Dressler: Also in Punkt 4, KPI 2, also unter Punkt 2, steht dann plötzlich nämlich, Simon David Dressler: dass die eine Personaleinsparung wollen von 8%.

Simon David Dressler: Und dann ist erstmal ein Sternchen an der 8%, dann gehe ich da rein und gucke Simon David Dressler: mir unten ganz klein geschrieben in der Fußnote, dass von dem Personalabbau Simon David Dressler: Ausnahmen auch existieren und zwar alle Sicherheitsbehörden, das heißt Polizei, Simon David Dressler: Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik, Zoll, militärischer Abschirmdienst, Simon David Dressler: diese ganzen Behörden, aber natürlich auch der Bundesnachrichtendienst oder Simon David Dressler: der Deutsche Geheimdienst, die sind alle von diesen Personalkürzungen ausgenommen.

Simon David Dressler: Das heißt, die wird ganz klar so Sicherheitsstaat weiter, also im Verhältnis Simon David Dressler: stärker, wenn die anderen abgebaut werden sollen.

Simon David Dressler: Und ich dachte mir, ja, ist ja schön, wenn man das alles auf eine Zahl bringt, Simon David Dressler: die irgendwie griffig ist, 8 Prozent.

Aber was heißt denn 8 Prozent?

Simon David Dressler: Das heißt ja, dass jede 12.

bis 13.

Person im öffentlichen Dienst ihren Job verlieren soll.

Simon David Dressler: Dann habe ich geschaut, was eigentlich der Deutsche Beamtenbund dazu sagt.

Simon David Dressler: Und ich meine, dass ich mich hier aus der linken Perspektive als der größte Simon David Dressler: Verteidiger der Beamten aufschwingen muss.

Simon David Dressler: Aber der sagt, wie ich ganz korrekt finde, und ich zitiere jetzt seine Aussage, Simon David Dressler: Pauschaler Stellenabbau, was es ja de facto sein soll, die sagen einfach nur Simon David Dressler: generell 8 Prozent, schlecht den öffentlichen Dienst, der ohnehin schon in weiten Simon David Dressler: Teilen völlig überlastet ist.

Simon David Dressler: Wer Stellen einsparen möchte, muss vorher klar und deutlich sagen, Simon David Dressler: welche Aufgaben wegfallen sollen.

Simon David Dressler: Alles andere ist unverantwortliche Sparpolitik auf den Rücken der Beschäftigten.

Simon David Dressler: Aktuell fehlen im öffentlichen Dienst bereits 600.000 Beschäftigte.

Simon David Dressler: Ein planloser und pauschaler Personalabbau ohne Aufgabenkritik ist deshalb nicht mit uns zu machen.

Simon David Dressler: Es sollte allen klar sein, dass die Staatsmodernisierung, die ihr gewünscht Simon David Dressler: ist, nur im Schulterschluss mit den Beschäftigten gelingen kann.

Simon David Dressler: Und da merke ich, also da ist, finde ich, sehr deutlich zusammen, Simon David Dressler: was diese Neoliberalisierung auch eines Staates mit sich bringt.

Simon David Dressler: Hier werden sehr abstrakt Zahlen festgelegt, einfach nur, weil das irgendwie Simon David Dressler: Geld einspart, anstatt sich zu fragen, warum muss ein Staat in diesem Sinne Simon David Dressler: Geld sparen?

es ist doch erstmal wichtig, dass die Aufgaben erfüllt werden, Simon David Dressler: die sich dieser Staat gesetzt hat.

Simon David Dressler: Oder die irgendwie von den Bürgern abverlangt werden, dass sie sich beim Amt Simon David Dressler: melden, dass sie schnell abgearbeitet werden.

Simon David Dressler: Das sind Aufgaben, die zu erfüllen sind, damit ein Gemeinwesen, Simon David Dressler: was staatlich organisiert ist, funktionieren kann.

Simon David Dressler: Und da wird überhaupt nicht geguckt, was ist davon sinnvoll und was ist nicht Simon David Dressler: sinnvoll, sondern es wird einfach pauschal gesagt, wir wollen 8% streichen.

Simon David Dressler: Niemand weiß, woher diese Zahl herkommt.

Und wenn ich dann höre, Simon David Dressler: dass 600.000 Leute fehlen, dann habe ich geschaut, ja, wie viel gibt es denn Simon David Dressler: gerade im öffentlichen Dienst?

Sind es 5,4 Millionen.

Simon David Dressler: Das heißt, damit die Leute nicht überlastet sind, Simon David Dressler: also erstmal, wie gesagt, es fehlen 6.000 Stellen, das heißt, Simon David Dressler: man müsste erstmal die Aufgabenlast um 10% senken, damit die jetzig 5,4 Millionen Simon David Dressler: Beschäftigten nicht überlastet sind und dann wollen sie ja nochmal 8% streichen.

Simon David Dressler: Das heißt, wenn das Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung Simon David Dressler: im öffentlichen Dienst keine Überlastung haben möchte, dann brauchen sie in Simon David Dressler: dieser Legislaturperiode einen Produktivitätsschub von 18%.

Simon David Dressler: Also 10% von denen, die jetzt schon fehlen und 8% von denen, die einfahren wollen.

Simon David Dressler: 18% Produktivitätssteigerung.

Simon David Dressler: Also im Sinne von, wie schnell Aufgaben abgearbeitet werden und was man abschaffen Simon David Dressler: möchte.

Mit was wollen die das denn machen?

Mit KI?

Ole Liebl: Alles mit KI.

KI löst alles.

KI löst einfach alles.

Simon David Dressler: KI löst alles.

Dann habe ich mir angeschaut, ja, die Leute, die hier jetzt arbeiten, Simon David Dressler: die müssen das ja auch irgendwie bedienen können.

Und ja, es gibt ein Schulungsprogramm, Simon David Dressler: was dann ausgerollt werden soll.

Simon David Dressler: Das wird drei Monate getestet und dann soll es ausgerollt werden.

Simon David Dressler: Drei Monate.

Also, wie gesagt, ich arbeite seit vielen Jahren in der IT.

Simon David Dressler: Ich war mit Unternehmen gearbeitet, von 40 bis 240 Leuten, da habe ich die IT Simon David Dressler: geworfen und ich habe sehr viel mit Leuten in Kontakt gehabt, Simon David Dressler: die auch, also das war auch öffentlich mitfinanziert, das heißt, Simon David Dressler: man hatte viel auch mit staatlichen Behörden zu tun, als Pflegebetrieb und so weiter.

Simon David Dressler: Und meiner Erfahrung nach, also ich weiß nicht, wie das funktionieren soll.

Simon David Dressler: Ich meine, wir haben jetzt schon Datenschutzrichtlinien, die sind so streng in Europa.

Simon David Dressler: Die Leute können eigentlich nicht mit modernen Programmen arbeiten.

Simon David Dressler: Also momentan gibt es kein System, also auch nicht Microsoft, Simon David Dressler: also die ganzen Windows-Sachen, was momentan datenschutzkonform ist.

Simon David Dressler: Das heißt, viele Verwaltungen können überhaupt nicht eigentlich auf moderne Simon David Dressler: 365 Cloud-Architekturen gehen, weil das vom deutschen Datenschutzbeauftragten Simon David Dressler: eigentlich noch gar nicht abgenommen worden ist.

Simon David Dressler: Oder auch hier der Datenschutzbeauftragte in Rheinland-Pfalz.

Simon David Dressler: Das können sie eigentlich nicht machen.

Simon David Dressler: Dann haben wir das Problem, dass Leute an komplett veralteten Computern arbeiten Simon David Dressler: und es echt an moderner Technik fehlt.

Simon David Dressler: Also ich meine, es ist ja schön, wenn man Strategien hat, um irgendwie KI und Simon David Dressler: weiß Gott was zu machen, aber mein Struggle war viel, einfach uralte Rechner Simon David Dressler: irgendwie einigermaßen noch hinzukriegen.

Simon David Dressler: Um den Buchhaltungsaufwand gering zu halten, wird dann oft versucht, Simon David Dressler: dass man unter der sogenannten Grenze der geringfügigen Wirtschaftsgüter bleibt, Simon David Dressler: also unter 800 Euro netto, um halt weniger Buchhaltungsaufwand zu haben.

Simon David Dressler: Das heißt, man kauft sich nur Schrottgeräte an.

Simon David Dressler: Das heißt, Leute hassen ihre Computer ab.

Simon David Dressler: Weil sie die ganze Zeit kaputt sind, weil sie die ganze Zeit mit veralteten Simon David Dressler: Programmen arbeiten müssen, aber auch gleichzeitig die ganze Zeit mit Anforderungen Simon David Dressler: konfrontiert werden, immer was Neues zu lernen, immer irgendwie neue Aufgaben Simon David Dressler: dazuzubekommen, weil es heißt ja nicht, Simon David Dressler: ja Digitalisierung macht alles schneller und einfacher, sondern Digitalisierung heißt, Simon David Dressler: es macht alles schneller und einfacher und deswegen musst du jetzt doppelt so viel machen.

Simon David Dressler: Und wenn ich dann sehe, ja, wir haben ein Bildungssystem, wo Kinder immer noch Simon David Dressler: nicht verpflichtend zehn Fingerschreiben lernen, wo hier Leute als Azubis kommen Simon David Dressler: oder als Praktikantinnen, die nicht wissen, was Ordnerstrukturen sind.

Simon David Dressler: Die Digitalkompetenz ist bei Jung bis Alt auf einem absolut unterirdischen Niveau.

Simon David Dressler: In meiner Arbeit habe ich alles erlebt.

Ich habe Leute erlebt, Simon David Dressler: die wissen nicht, was eine Leertaste ist.

Simon David Dressler: Die wissen nicht, was ein Desktop ist.

Also die Begriffe, die wissen natürlich, Simon David Dressler: was eine Leertaste ist, also wenn sie sie bedienen.

Die wissen auch, Simon David Dressler: was ein Browser ist, wenn sie ihn bedienen.

Simon David Dressler: Aber wenn ich sage, drück mal dies, mach mal das, öffne mal deinen Browser.

Simon David Dressler: Dann wissen die nicht, was ein Browser ist.

Simon David Dressler: Ich sage nicht mehr Shift-Taste, ich sage nur noch Großschreibtaste, Simon David Dressler: damit Menschen verstehen, was ich meine.

Simon David Dressler: Leute stecken den ganzen Tag Sachen um, die kennen den Unterschied zwischen Simon David Dressler: USB-A und USB-C-Stecker nicht.

Simon David Dressler: Die sagen rechteckig und rund, wenn ich Glück habe, oval.

Simon David Dressler: Also ich habe Führungsebenen erlebt, also wirklich Leute, die an der Spitze Simon David Dressler: eines Unternehmens stehen, top Leute, die haben 5.000 ungelesene Mails in ihrem Simon David Dressler: Jahrzehnt, Die schreiben mit einem Finger.

Simon David Dressler: Es gibt Leute, die benutzen keine Shortcuts für Copy und Paste.

Simon David Dressler: Sehr viele Leute benutzen ausnahmslos für alle Accounts das gleiche Passwort, Simon David Dressler: was sie mit einem Zettel an ihrem Bildschirm kleben haben.

Simon David Dressler: Die Geschäftsführung von den Unternehmen, bei denen ich bisher gearbeitet habe, Simon David Dressler: verweigern sich des basalsten Sicherheitsinstruments, was man überhaupt digital Simon David Dressler: haben kann, nämlich einen Passwortmanager.

Simon David Dressler: Leute, die heute ohne Passwortmanager im Internet gehen, müssten eigentlich Simon David Dressler: sofort Internetverbot kriegen, weil es einfach zu unsicher ist.

Simon David Dressler: Also ich könnte jetzt wirklich weitergehen.

Leute wissen nicht, Simon David Dressler: wie man Drucker einrichtet, Leute wissen nicht, wie man ordentlich googelt und Simon David Dressler: ich will das gar nicht sagen, weil die Leute doof sind oder weil sie es einfach nicht weiß ich nicht.

Simon David Dressler: Also das sind kluge Leute gewesen, aber es hat ihnen niemand beigebracht.

Simon David Dressler: Wir brauchen für diese Digitalinkompetenz Jahre, um das aufzuarbeiten und nicht, Simon David Dressler: ja wir machen jetzt mal drei Monate irgendein Digitalisierungsprogramm und dann Simon David Dressler: werfen wir acht Prozent der Leute raus.

Simon David Dressler: Das wird ein absolutes Voll Desaster.

Oh Gott.

Also...

Simon David Dressler: Und wenn dann MitarbeiterInnen merken, dass hier in einem Hauruck-Verfahren Simon David Dressler: ein Stempel Digitalisierung aufgedrückt werden soll, der nur und zwar ausschließlich Simon David Dressler: nur Mehrarbeit bedeutet, dann kommen sie in eine Verweigerungshaltung.

Simon David Dressler: Und diese Verweigerungshaltung ist nicht aufzulösen durch so eine Neoliberalisierungsagenda, Simon David Dressler: sondern ich sage immer, IT ist 50% Psychologie, du musst dich mit den Leuten Simon David Dressler: hinsetzen und du musst ihnen das Gefühl geben, dass man das jetzt gemeinsam macht.

Simon David Dressler: Aber mit so einem Top-Down-Sache von oben nach unten durchgedrückt, Simon David Dressler: wie das die CDU-Regierung jetzt mit ihrem Digitalministerium durchsetzen möchte, Simon David Dressler: es wird krachend scheitern.

Simon David Dressler: Also ich halte diese Modernisierungsagenda trotz vieler inhaltlich richtiger Simon David Dressler: Punkte für ein trojanisches Pferd in Sachen Sicherheitspolitik und für ein absolut Simon David Dressler: neoliberales Desaster für die öffentliche Verwaltung in Deutschland, Simon David Dressler: die jetzt schon händeringend nach fähigen, Simon David Dressler: jungen Leuten sucht.

Simon David Dressler: Und deswegen denke ich mir, ja, als aufrechter Demokrat bin ich wahnsinnig gespannt, Simon David Dressler: was da kommen wird.

Ich glaube, nichts Gutes.

Ole Liebl: Also das klingt alles extrem apokalyptisch, was du hier beschreibst.

Simon David Dressler: Ich habe es doch gerade gemerkt jetzt bei dem Vortrag, ich kann mich da wirklich Simon David Dressler: in Rage reden.

Also ich könnte noch weiter anfangen über Drucker und Windows und so zu reden.

Simon David Dressler: Ich meine, guck mal, wir reden darüber, dass wir irgendwie Gehirne uploaden Simon David Dressler: und Leute auf Mars schießen und so weiter.

Simon David Dressler: Ich denke mir, solange die Drucker- und Scannereinbindung so läuft, Simon David Dressler: wie sie jetzt läuft, brauchen wir uns nicht weiter zu unterhalten.

Simon David Dressler: Wir haben ganz andere Dinge zu lösen.

Simon David Dressler: Solange wir maßgeblich noch faxen in diesem Land, brauchen wir uns über nichts zu unterhalten.

Ole Liebl: Also du würdest sagen, du hast die Faxen einfach dicke?

Simon David Dressler: Ich habe die Faxen einfach dicke.

Und ich merke es ja auch, als du angefangen Simon David Dressler: hast mit deinem Thema, waren wir in so einem Gespräch und es ging hin und her und so.

Simon David Dressler: Und jetzt, wenn ich darüber anfange zu sprechen, verfalle ich in so eine Wut-Tirade.

Simon David Dressler: Also kann ich irgendwie 20 Minuten am Stück labere ich einfach durch, weil ich so sauer bin.

Ole Liebl: Aber ich meine, als ITler kann man in Deutschland, glaube ich, Ole Liebl: auch einfach nur durchdrehen.

Ole Liebl: Also ich meine, ich habe bisher nur in, also ich bin ja noch Student, Ole Liebl: Ich habe bisher nur als Werkstudent gearbeitet, aber auch eigentlich mein gesamtes Ole Liebl: Studium durch in verschiedenen Unternehmen.

Ole Liebl: Mein letztes Unternehmen war eine Marketingagentur, die war relativ jung, Ole Liebl: so von der Belegschaft her.

Ole Liebl: Und da gab es einen Passportmanager, also du wärst begeistert.

Wow.

Ole Liebl: Da gab es einen sehr fähigen IT-Menschen, den hast du schon bei meinem Geburtstag kennengelernt.

Simon David Dressler: Ganz süßer.

Ole Liebl: Und das sind aber, glaube ich, wirklich die Ausnahmen.

Also so junge Unternehmen, Ole Liebl: wo halt das Durchschnittsalter irgendwie 35 ist, wo es IT-mäßig halt einigermaßen läuft.

Ole Liebl: Aber ich war auch schon woanders, wo das Durchschnittsalter halt eher so bei Mitte 50 liegt.

Ole Liebl: Und da ist halt wirklich einfach Land unter und wenn ich mir vorstelle, Ole Liebl: die Leute sollen jetzt irgendwie eine KI-Strategie vorgesetzt bekommen und irgendwie Ole Liebl: auf einmal um 20% effektiver arbeiten, Ole Liebl: indem sie also nicht Cloud für alles verwenden oder GPT Premium, Ole Liebl: also da wird mir wirklich Angst und Bange und die Leute, also die Leute werden Ole Liebl: ja einfach durchdrehen.

Simon David Dressler: Die werden durchdrehen und wie gesagt, also wenn Digitalisierung nur bedeutet Aufgabensteigerung.

Simon David Dressler: Statt dass man erstmal ein bisschen konsolidiert, wie man sagen würde.

Simon David Dressler: Dann führt das zu einer Verweigerungshaltung oder zu einem Burnout.

Die Leute sind fertig.

Simon David Dressler: Und ich meine, ich liebe Dinge digitalisiert und effizient irgendwie zu gestalten, Simon David Dressler: aber ich sehe, dass es oft einfach genau zu einem Gegenteil führt.

Simon David Dressler: Nicht zu einer Entspannung und zu einer Erleichterung, sondern nur mehr Stress.

Simon David Dressler: Und das finde ich irgendwie bitter, weil ich es eigentlich gerne mag.

Simon David Dressler: Aber die CDU, ich weiß nicht.

Ole Liebl: Ich meine, die CDU ist halt auch einfach unfassbar uncool.

Ole Liebl: Also man muss sagen, wie es ist.

Ja, aber da sind.

Simon David Dressler: Wir nämlich immer bei einem doppelten Boden.

Die Digitalisierungsstrategie sagt, Simon David Dressler: ah, und wir wollen modern handlungsfähig bleiben.

Simon David Dressler: Und ich denke mir, handlungsfähig?

Also die Einzigen, die handlungsfähig bleiben, Simon David Dressler: sind vielleicht die Sicherheitsbehörden.

Simon David Dressler: Aber was ich da sehe, ist doppelter Boden.

Ole Liebl: Und auch diese Sicherheitsbehörden, also allein die Namen davon, Ole Liebl: Palantir, Gotham und so weiter, das sind ja auch doppelte Böden.

Ole Liebl: Also das sind ja irgendwelche, Peter Thiel ist halt einfach so ein Herr-der-Ringe-Nerd Ole Liebl: und diese ganzen anderen Tech-Bros halt auch, die sind so mit Popkultur aufgewachsen und...

Ole Liebl: Das ist ja auch im Prinzip so, ich weiß nicht, ob man das doppelten Boden oder Ole Liebl: Ironie nennen kann, aber das führt so eine Unernsthaftigkeit da rein.

Ole Liebl: Also das sind einfach knallharte Unterdrückungsinstrumente.

Also Palantir ist Ole Liebl: kein Herr-der-Ringe-Spiel und Spaß, Ole Liebl: sondern es ist Überwachungssoftware, die in Kriegsgebieten eingesetzt wird, Ole Liebl: die auch von der israelischen Regierung eingesetzt wird, um schlimme Dinge damit anzustellen.

Ole Liebl: In Hessen und in Bayern wird das eingesetzt von der Polizei.

Ole Liebl: Das ist kein Spiel und Spaß.

Es hat nichts mit Gotham und ha ha lustig Batman zu tun.

Ole Liebl: Und das ist halt auch irgendwie einfach Augenwischerei.

Ole Liebl: Ich meine, es ist klar, dass so Instrumente dann nicht der Menschenunterdrücker Ole Liebl: 3000 genannt werden, sondern halt irgendwas anderes.

Simon David Dressler: Ich würde es lieben.

Menschenunterdrücker 3000.

Ole Liebl: So, aber dann wüsste man wenigstens, woran man ist.

Ich habe auch wirklich an Ole Liebl: die an die unterdrückerischen faschistoiden Tech-Bros, die hier vielleicht zuhören.

Ole Liebl: Hört weniger Taylor Swift, hört mehr Charlie XCX und hört mehr Flair.

Ole Liebl: Ich kann mich nur wiederholen.

Simon David Dressler: Ich denke, es ist ein wunderbarer Appell und Schlusswort für die zweite Folge Simon David Dressler: von Ausrechnen Demokraten, lieber Simon.

Ole Liebl: Ich habe noch eine kleine Ankündigung gegen Ende und zwar bin ich am 27.

Ole Liebl: Oktober in Berlin, also ich bin auch sowieso immer in Berlin, Ole Liebl: aber da ist ein Event in der Rosa-Luxemburg-Stiftung von meiner Wenigkeit und Wolfgang M.

Ole Liebl: Schmidt und Aya Jaff und wir reden über, tada, Coolness in der Politik und Ästhetik in der Politik.

Ole Liebl: Welche Rolle spielen eigentlich diese Oberflächlichkeiten?

Ist es wichtig?

Ist es unwichtig?

Ole Liebl: Und wie kann man da als ZDN damit umgehen?

Es wird ein großer Spaß.

Ole Liebl: Meldet euch an, das ist kostenlos auf der Website der Rose Luxemburg Stiftung.

Ole Liebl: Genau.

Hast du noch ein Event, was du ankündigen möchtest?

Simon David Dressler: Ja, ich bin jetzt noch bei ein paar Events.

Ich bin nächstes Wochenende in in Simon David Dressler: Köln im Wallrauf-Richards-Museum.

Simon David Dressler: Ich bin am 16.

Simon David Dressler: Oktober in Marburg in der Kfz und am 23.

Simon David Dressler: Oktober in Berlin im Texthaus, am 24.

in Kassel bei Unverschämt.

Simon David Dressler: Also ich habe noch ein paar Events, ich werde die aber alle nochmal online auch Simon David Dressler: vorher bewerben, auf meine Webseite stellen.

Simon David Dressler: Also könnt ihr auch gerne kommen.

Würde ich mich freuen.

Geht alles dann um Freunde lieben noch.

Simon David Dressler: Also mein letztes Buch, mein noch kommendes Buch kommt erst im März raus.

Simon David Dressler: Also da sind die Veranstaltung erst etwas später.

Ole Liebl: Wir freuen uns alle.

Apropos online, wenn ihr diesen Podcast gut findet, Ole Liebl: dann folgt ihm doch auf Spotify, bewertet ihn, gebt eine gute Bewertung und Ole Liebl: wir haben auch einen ganz tollen Instagram-Kanal, Aufrechte Demokraten.

Ole Liebl: Da gibt das absoluten Premium-Content.

Simon David Dressler: Schade.

Ole Liebl: Ich habe jetzt als wirklichen Abschluss zwei große Fans der Sendung auf Twitter, Ole Liebl: möchten ein Grußwort bekommen, Ole Liebl: und ich würde dir die auf dein mobiles Endgerät schicken, die Usernamen davon Ole Liebl: und ich würde dich einfach kurz bitten, die zu grüßen.

Simon David Dressler: Grüße gehen raus an Kranich von der Vogelweide und Arjal Ecken.

Ole Liebl: Sehr gut.

In diesem Sinne, liebe Leute, es war uns eine helle Freude.

Simon David Dressler: Bis zum nächsten Mal.

Ole Liebl: Bis zum nächsten Mal.

Tschüss.

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