Episode Transcript
Henner: Er hüpft noch, der Amiga-Ball, aber das Hüpfen verlangsamt sich, Henner: bis er schließlich liegen bleibt.
Henner: Denn heute sprechen wir über das Ende des Amigas, Gunnar.
Gunnar: Wie poetisch du das jetzt am Hüpfen festgemacht hast.
Ich hoffe, Gunnar: jetzt spielst du nochmal den Sound des Amiga-Hüpfballs ein, verlangsamt.
Henner: Natürlich.
Gunnar: Um deutlich zu machen, dass dem jetzt die Luft ausgeht.
Henner: Der arme Ball und der arme Amiga, er hat das Schicksal nicht verdient, Henner: das ihn da erwartet.
Dabei endeten wir zuletzt ja eigentlich auf einer positiven Note.
Henner: Der Amiga hat gerade sein Potenzial entfaltet mit dieser Zweiteilung, Henner: dem Amiga 500 von 1987 und dem Amiga 2000.
Henner: Und die sind ja durchaus erfolgreich, anders als das Urmodell.
Henner: Modell, der 500er als Heimcomputer, wenn man so will, der ultimative Heimcomputer, Henner: endlich der echte Nachfolger des C64 und vielleicht sogar die beste, Henner: zumindest leistungsfähigste Heimspiele-Plattform überhaupt.
Henner: Und der Amiga 2000, der etabliert sich jetzt so langsam als Multimedia-Maschine.
Henner: Das war der Tausender ja auch schon, aber der 2000er darf es jetzt auch wirklich Henner: sein.
Aber wie kommt es überhaupt dazu?
Henner: Fangen wir mit dem 500er an.
Wie wird der jetzt zur ultimativen Spieleplattform, Gunnar?
Gunnar: Als wir ihn verlassen haben in der letzten Folge, da fing das mit dem Verkaufserfolg schon an.
Gunnar: Aber es gab noch keine Spiele, als der Amiga gestartet ist.
Fast keine Spiele für das Gerät.
Gunnar: 1986 fängt es dann an, dass da ein bisschen was kommt.
Commodore selber ist nicht in dem Geschäft.
Gunnar: Anders als beim C64 machen sie keine eigenen Spiele, Publischen nichts, Gunnar: aber die Großen kommen jetzt langsam und veröffentlichen Spiele für die Plattform EA, Sierra, Gunnar: Infocom sind immer dabei, auch wenn sie jetzt nicht gerade die fortschrittlichsten Gunnar: Spiele machen und Activision sind ab 86 dann dabei und als dann der Amiga 500 kommt.
Gunnar: Dann explodiert das Angebot.
Gunnar: Und im Jahr 1988 ist der Amiga dann auch führend in dieser Hinsicht gegen den Gunnar: großen Rivalen Atari ST, der einen Startvorteil hatte bei den Spielen.
Gunnar: Und das führt dann sogar dazu, dass spezielle Magazine erscheinen.
Gunnar: 1989 gibt es die berühmte Amiga Joker aus Deutschland.
Gunnar: Das ist eins der ersten Amiga-Spiele-Magazine, das nur über Amiga-Spiele berichtet.
Gunnar: Es scheint ja dann genügend Spiele gegeben zu haben, wenn es ein Magazin voll gibt.
Gunnar: Mehr und mehr Spiele nutzen das technische Potenzial, das diese Plattform bietet.
Gunnar: Es wurde schon hinlänglich an anderer Stelle über Cinemaware gesprochen und Gunnar: Defender of the Crown, das 1986 zuerst auf dem Amiga erscheint, Gunnar: dort auch am besten aussieht und die Plattform adelt durch seine Anwesenheit, Gunnar: weil das was ist, was man rumzeigen kann.
Gunnar: Plattformen brauchen ja immer so Vorzeigspiele, wo man dann Leute in sein Kinderzimmer Gunnar: oder sein Büro führt und sagt, hier guck mal, was meine Maschine kann.
Gunnar: Und da sind Amiga-Besitzer ab 1986 dabei, indem sie Defender of the Crown vorzeigen Gunnar: können.
Es gibt auch noch andere frühe Vorzeigetitel, die nicht ganz so berühmt sind wie das.
Gunnar: Es gibt das schöne Rollenspiel The Fairytale Adventure von 1987, Gunnar: sehr schönes Spiel, und die Amiga-exklusive 3D-Flugsimulation FA-18 Interceptor Gunnar: von 88.
Die habe ich nicht gespielt, muss ich sagen.
Gunnar: Aber von unseren Interviewpartnern Joe Decuir und RJ Mical, Gunnar: die haben das unisono als ihr Lieblingsspiel bezeichnet.
Gunnar: Und auch Jay Miner, diese entscheidende Figur für den Amiga, Gunnar: der hat das mal früher in einem Interview als sein Lieblingsspiel genannt.
Gunnar: Insofern ist das halt hochgeadelt.
Gunnar: Zur Einordnung der Plattform hat dir Andrew Braybrook im Gespräch erzählt, Gunnar: dass für ihn damals der Amiga primär eine Spielemaschine war.
Gunnar: Und der Atari ST war für ihn wie ein Amiga, aber ohne Spielzeuge und der PC Gunnar: war nur eine Maschine, um Texte zu schreiben.
Gunnar: Aber der Amiga ist ja mehr als eine reine Spieleplattform, er ist ja vor allen Gunnar: Dingen auch eine Multimedia-Maschine.
Henner: Ja, und eben insbesondere in seiner 2000er-Ausprägung.
Ende 1985 kommt in diesem Henner: Multimedia-Kontext ein ganz entscheidendes Produkt raus.
Wir haben es schon Henner: mal an anderer Stelle kurz erwähnt.
Henner: Ein Malprogramm oder Zeichenprogramm Deluxe Paint von Electronic Arts, Henner: die damals noch nicht nur Spiele rausgebracht haben.
Henner: Das basiert auf einem internen Entwicklungswerkzeug, das sie also für die Spieleentwicklung Henner: eigentlich benutzt haben und das wird dann ausgebaut zu einem kommerziellen Henner: Produkt und infolgedessen auch deutlich populärer als Commodores eigenes Programm.
Henner: Die haben nämlich auch ein Malprogramm im Sortiment, das ist das, Henner: das Warhol bei der Präsentation in New York 85 benutzt hat, Graphicraft.
Henner: Das ist extern entwickelt, aber von Commodore selbst vertrieben, Henner: aber das verblasst gegenüber Deluxe Paint.
Henner: Die Computerzeitschrift schreibt im April 86, Deluxe Paint enthalte praktisch Henner: alles, was sich jemals irgendwer für ein Computergrafikprogramm wünschen kann.
Henner: Wenn man es dann mal ausprobiert, wird man überrascht sein, was ihm doch noch alles fehlt.
Henner: Aber gut, es entwickelt sich damals sehr schnell zum Standard, Henner: auch in der Spieleentwicklung wieder und in der Demoszene, die auf dem Amiga sehr aktiv ist.
Henner: Zumal mit Version 3 ab 1989 eine wesentliche Funktion hinzukommt, Henner: nämlich die Unterstützung für Animationen.
Henner: Und damit kann man ja in gewisser Weise kleine Zeichentrickfilme erstellen.
Henner: 1986 kommt noch eine weitere wichtige Multimedia-Anwendung, Digiview von einer Firma namens NewTek.
Henner: Das ist ein Bündel aus Software und Bildscanner und das erlaubt im Zusammenspiel Henner: erstmals die Digitalisierung von Fotos, also von analogen Papierfotos, Henner: wie es sie damals noch gab.
Die holt man auf die Weise mitgebracht.
Henner: Mit dieser Apparatur und der Software in den Rechner rein und kann sie dann Henner: weiter bearbeiten, so wie Warhol.
Henner: Und das ist ein ganz wesentlicher Brückenschlag zwischen der physischen Welt und der digitalen Welt.
Henner: Da beginnt eigentlich das Zeitalter der Digitalfotografie, auch ohne Digitalkamera.
Henner: NewTek macht noch weiter von sich reden.
Henner: 1990 veröffentlichen sie ein weiteres revolutionäres Produkt, Henner: den Videotoaster für den Amiga 2000.
Henner: Das ist wieder eine Kombination aus Hardware und Software.
im Bündel und die Henner: ermöglicht es jetzt, Videos von externen Quellen zu verarbeiten.
Henner: Wir erinnern uns, das ist möglich wegen der Gen-Log-Fähigkeit des Amigas.
Henner: Das heißt, man kann Videos, die extern zugespielt werden von der Kamera oder Henner: von einem Videorekorder oder so, abmischen.
Henner: Man kann sie mit digitalen Effekten versehen und das alles viel günstiger als Henner: üblich zu dieser Zeit mit teuren Spezialgeräten.
Henner: Der Toaster kann zum Beispiel, um mal einen Anwendungsfall zu skizzieren, Henner: bestimmte Farben im Videosignal durch andere oder bestimmte andere Inhalte ersetzen.
Henner: Zum Beispiel, wenn man einen Blue Screen beim Filmen eingesetzt hat.
Henner: Also alles, was blau ist im Bild, durch etwas anderes ersetzen.
Henner: Oder Animationen einfügen, Texte ins Programm einblenden, auch ins laufende Henner: Programm zum Beispiel Zwischenstände bei Sportübertragungen.
Henner: Für all diese Dinge wird der Videotoaster und damit auch der Amiga in den folgenden Henner: Jahren benutzt und auch sehr lange benutzt.
Henner: Das sind alles Killer-Applikationen, nur für einen kleinen Kundenkreis, Henner: aber sie sorgen dafür, dass sich der Amiga also unter den Kreativschaffenden Henner: als unverzichtbar, zumindest für einige Jahre, etabliert.
Henner: Es gibt weitere, denn ein Bestandteil dieser Toaster-Suite, der erweist sich Henner: als besonders populär, da liegt nämlich ein 3D-Rendering-Programm bei namens Lightwave 3D.
Henner: Und das wird dann so populär, dass es auch ausgekoppelt wird als eigenständiges Produkt.
Henner: Das kommt dann auch in professionellen Fernsehproduktionen zum Einsatz, Henner: zum Beispiel in Babylon 5.
Henner: Die sind nicht gut gealtert, die Effekte, aber damals war es revolutionär, Henner: dass all das am Computer entstand.
Gunnar: Das habe ich gerade noch mal gesehen, die erste Staffel.
Und ich hatte, Gunnar: wäre Wunder, was in Erinnerung.
Gunnar: Aber das ist ja wirklich krass, sehr undetailliert, die Animationen.
Gunnar: Das sieht heutzutage ganz schön scheiße aus.
Henner: Ja, das reißt ein bisschen raus aus der Immersion.
Da wähnt man sich eher in Henner: einem Computerspiel als in einer Fernsehserie.
Henner: Das stimmt, aber damals war das, zumindest revolutionär, dass sowas überhaupt Henner: möglich war an einem so günstigen Computer.
Henner: Und Lightwave gibt es ja immer noch, allerdings ist es heute natürlich nur Windows- oder macOS-Programm.
Henner: Und eine weitere Multimedia-Anwendung, die so eine Art Killer-Applikation ist, Henner: will ich auch noch nennen, Henner: Scala, das kam 1988 raus und das ermöglichte das Einfügen von Titeln und kunstvollen Henner: Übergängen in Videos und wurde dann mit der Zeit immer mächtiger und wuchs heran Henner: zu so einem Multimedia-Authoring-System für die Erstellung von interaktiven Präsentationen.
Henner: Und auch Scala gibt es immer noch.
Das hat also alles seinen Ursprung auf dem Amiga.
Henner: Auch den Toaster gibt es noch, aber nicht mehr als Amiga-Zubehör und unter anderem Namen.
Henner: Aber das ist noch nicht ganz am Ende dieser Zweig.
Gunnar: Nee, das hat ja diesen Zweig aufgemacht, der Amiga mit diesen Programmen.
Gunnar: Deswegen haben die ja auch überdauert, weil das halt so einen Aufschlag getan Gunnar: hat, gerade mit solchen Sachen wie dem Videotoaster.
Gunnar: Naja, dank der Spiele, die jetzt mehr kommen und der eben genannten Multimedia-Anwendungen, Gunnar: jetzt entwickelt sich das Amiga-Gespann langsam zu einem Erfolg.
Gunnar: Und mit diesem Erfolg hebt es Commodore aus der Krise.
Gunnar: Im Geschäftsjahr 86 macht das Unternehmen enorme 128 Millionen Dollar Verlust.
Gunnar: Und schon im Jahr darauf, 1987, ist das gedreht und sie sind bei einem Gewinn von 28 Millionen.
Gunnar: Zu der Zeit macht Commodore noch etwa 70 Prozent seines Umsatzes mit dem alternden Gunnar: C64, aber schon 88 liegt der Amiga gleich auf und 89 liegt er vorn.
Gunnar: Wie das halt immer so ist bei solchen Firmen, ab jetzt ist Commodore vom Amiga Gunnar: abhängig.
Und das liegt hauptsächlich an dem Einstiegsmodell, Gunnar: dem 500er, der sich vor allen Dingen in Europa blendend verkauft.
Gunnar: Vor allen Dingen auch in England und in Deutschland.
Gunnar: Du hast mit Petro Tchischchenko gesprochen, der war seit 1982 bei Commodore Gunnar: Deutschland und war zwischenzeitlich verantwortlich für die internationale Logistik, Gunnar: also auch über Deutschland hinaus hat er gearbeitet bei Commodore und der hat Gunnar: sich folgendermaßen an diese Hochphase erinnert.
Gunnar: Wir haben damals auch die Computer eigentlich gar nicht verkauft, Gunnar: sondern wir haben sie verteilt.
Henner: Kriegst du oder 1.000 oder und so weiter.
Gerade im Weihnachtsgeschäft.
Henner: Wow, das ist ein Luxusproblem, würde ich sagen.
Gunnar: Ja, genau.
Da ging es dann schon nur darum, dass halt alle, die welche haben Gunnar: wollten, auch welche gekriegt haben.
Da musste man nicht so viel hinterher sitzen, Gunnar: dass da überhaupt was abgenommen wurde.
Gunnar: Und der Erfolg, der hält auch noch an.
Gunnar: Die Nachfrage nach dem Amiga 500 wächst weiterhin dramatisch, Gunnar: so schreibt es jedenfalls der Jahresbericht von 1990.
Gunnar: Da hat man eine halbe Million von den Amigas 500 verkauft und auch 91 ist der Gunnar: wiederum gestiegene Gewinn vor allen Dingen zurückzuführen auf den Amiga 500.
Gunnar: In der Zeit werden auch die osteuropäischen Märkte geöffnet, Gunnar: da kommt dann also auch noch was dazu.
Gunnar: Aber ja, der Amiga 500 im Jahr 1991, der ist ja zu der Zeit bereits vier Jahre Gunnar: alt und die Technik, auf der er basiert, ist ja schon sechs Jahre alt.
Gunnar: Das ist ja nicht das erste Amiga-Modell.
Gunnar: Die Frage sei erlaubt an der Stelle, warum gibt es denn nicht längst einen Nachfolger?
Gunnar: Die Konkurrenz schläft ja nicht.
Henner: So ist es.
Wo bleibt der Amiga 501 oder 502 oder vielleicht 600?
Henner: Naja, zu dem kommen wir noch.
Henner: Aber ja, das wird ein Problem.
Die Konkurrenz schläft wahrlich nicht, Henner: vor allem in dieser Zeit, später 80er, Anfang der 90er.
Henner: Da passiert enorm viel auf dem Computermarkt, insbesondere beim PC, Henner: aber auch beim großen Konkurrenten, beim Atari ST.
Henner: Der bleibt ja auch nicht stehen beim Urmodell von 85.
Da kommen in schneller Henner: Folge weitere Modelle, zum Beispiel 86 der STF.
Henner: Der hat ein eingebautes Laufwerk und ein Megabyte RAM.
Henner: Das hatte Amiga zu der Zeit noch nicht.
87 kommt der Mega-ST, Henner: der ist größer mit abgesetzter Tastatur, professionelles Gerät, Henner: also ein Gegner für den Amiga 2000.
Hat sogar einen Blitter-Chip integriert.
Henner: 89 der STE, den hatte ich damals auch, mit vergrößerter Farbpalette, Henner: auch Blitter und Genlock.
Henner: Also Atari holt hier auf.
Haben nicht den gleichen Erfolg, aber technisch sind sie nah dran.
Henner: Apple holt auch auf.
87 beheben sie endlich mal das größte Problem des Uhr-Macintoshs.
Henner: Der konnte ja nur Schwarz-Weiß-Bilder darstellen.
Henner: Der neue Macintosh, der Mac 2, der jetzt rauskommt, der kann Farben darstellen Henner: und nicht nur 4 oder 8, sondern der schöpft aus einer Palette von 16,7 Millionen.
Henner: Das heißt, der unterstützt schon True Color, kann er nicht gleichzeitig alle Henner: anzeigen, aber immerhin.
Henner: Und dann ist da ja noch, wie gesagt, der große PC, also die IBM-PC-Klone, Henner: die kompatiblen.
Die machen noch viel größere Fortschritte.
Henner: 87 kommt von IBM die PS2-Generation raus.
Henner: Die haben nicht nur den PS2-Anschluss, den man viele Jahre später noch kennt, Henner: sondern auch einen 32-Bit-System-Bus.
Henner: Die haben auch VGA-Grafik, ganz besonders entscheidend für diese Geschichte.
Henner: Die hat höhere Auflösungen, kann 16 Farben gleichzeitig darstellen aus rund 262.000.
Henner: 88 geht es noch weiter.
Da kommen super VGA-Karten verschiedener Hersteller Henner: raus.
Die unterstützen wiederum noch mehr Pixel und Farben.
Henner: Und dann ist da auch noch die große Baustelle beim Sound.
Bislang konnte der Henner: PC ja nur diese Speaker-Piepstöne ausgeben.
Henner: Das ändert sich jetzt.
87 kommen die Adlib-Karten raus mit FM-Klangsynthese.
Henner: Mehr darüber in unserer Soundkarten-Folge.
Henner: Und 89 folgen die Soundblaster-Karten von Creative Labs, die unterstützen PCM-Samples.
Henner: Etwas, was bislang ein großes Alleinstellungsmerkmal des Amigas war.
Henner: Jetzt endlich ist es mit diesem Speaker-Geschnarre endgültig vorbei.
Henner: Und jetzt wird es aber wirklich eng für den Amiga.
Henner: Und das ist ja immer noch nicht alles.
Die Prozessoren werden ja auch immer schneller.
Henner: Im Amiga steckt immer noch der gleiche 68.000er mit seinen ungefähr 7 MHz.
Henner: Bei den PCs geht es Schlag auf Schlag.
1989 kommt schon der 486 Prozessor auf Henner: den Markt.
Der läuft anfangs mit 25 Megahertz.
Henner: Fünf Jahre später ist das schon der Pentium 100, also nominell viermal so schnell Henner: mit vierfacher Taktfrequenz.
Henner: Die eigentliche Rechenleistung, die man ungefähr angeben kann in Millionen Befehlen Henner: pro Sekunde, also MIPS, die steigt im gleichen Zeitraum aber ums Achtfache.
Henner: Und im gleichen Jahr, 1994, kommen Henner: auch noch erste spieletaugliche 3D-Beschleuniger-Karten auf den Markt.
Henner: Die taugen nicht so viel wie die späteren Voodoos, aber sie sind da.
Henner: Also da passiert unheimlich viel, was alles bei Commodore leider nicht passiert.
Henner: Nun kann sich Commodore darauf zurückziehen, sie sind ja immerhin die stärkste Henner: Spieleplattform im Preiseinstiegsbereich.
Henner: Die einzige bezahlbare 16-Bit-Spieleplattform, aber das sind sie auch nicht Henner: lange.
87 kommt schon die PC Engine raus.
Henner: Das ist noch eine 8- und 16-Bit-Hybrid-Konsole, aber die ist schon sehr leistungsfähig.
Henner: Die Grafik kommt durchaus an den Amiga ran.
Henner: Und 88 kommt das Mega Drive.
1990 das Super Nintendo.
Henner: Und das ist auch sogar laut Joe Decuir die erste Maschine, die dem Amiga multimedial Henner: das Wasser reichen kann.
Henner: Also sowohl was die Grafik und die Animation angeht, als auch beim Sound.
Henner: Commodore hat jetzt also spätestens die technologische Führung verloren.
Henner: Also zurück zu der Frage, die Henner: ich gerade gestellt habe, wo bleiben die Nachfolger?
Wo ist der Amiga 501?
Gunnar: Um das zu beantworten, müssen wir nochmal ins Jahr 1987 zurück.
Gunnar: Das ist das Jahr des Amiga-Relaunches.
In dem Jahr kommen die Modelle 500 und 2000 raus.
Gunnar: Und es ist das Jahr der Rückkehr von Commodore in die Profitabilität.
Gunnar: Das hatte ich ja schon gesagt.
Und all das verdankt Commodore zu großen Teilen Gunnar: seinem seit April 86 amtierenden CEO und Präsidenten Thomas Rattigan.
Gunnar: Der hat Mitarbeiter entlassen, Standorte geschlossen, unprofitable Produkte, Gunnar: rigoros eingestellt und alles auf den Amiga konzentriert.
Gunnar: Das hat die Wende gebracht.
Gunnar: Der hat noch bis 1991 Vertrag.
Das sieht eigentlich alles ganz langfristig geplant Gunnar: aus, aber so weit kommt es nicht.
Gunnar: Im April 1987, da scheint es ja wieder gut zu laufen für Commodore.
Gunnar: Die neuen Modelle sind erfolgreich in Europa gestartet.
Der US-Staat steht ebenfalls kurz bevor.
Gunnar: Ist offenbar der Vorstandsvorsitzende und der größte Aktionär von Commodore, Gunnar: Irving Gould, unzufrieden.
Gunnar: Vor allen Dingen mit dem US-Geschäft.
Gunnar: Und er handelt.
Der hat die Firma in den 60er-Jahren gerettet und dann lange Gunnar: finanziert und nun besiegelt er den Untergang des Unternehmens, Gunnar: möchte man sagen.
Denn am Montag, dem 20.
Gunnar: April 1987, lässt er Rettigan von Sicherheitskräften aus dem Gebäude führen.
Gunnar: Rettigan sagte, er hätte keine Gründe erfahren für diesen Rauswurf und am 22.
Gunnar: April, zwei Tage später, muss dann der CEO von seinen Ämtern zurücktreten.
Gunnar: Einen Tag drauf übernimmt Gould selber die Geschäftsführung Und der entlässt Gunnar: auch noch weitere US-Manager, ersetzt sie alle durch getreue Gefolgsleute.
Gunnar: Die kommen alle von Commodore Canada, der Gould ist Kanadier.
Gunnar: Und es ist nicht so klar, über den Golf der Zeit hinweg zu sprechen.
Gunnar: Zu ermitteln, was da die Gründe für waren.
Rattigan meinte später, Gunnar: es seien persönliche Differenzen gewesen.
Gunnar: Er glaubt, der Gould wäre neidisch gewesen auf Rattigans Ruhm als Firmenretter.
Gunnar: Gold selbst hat sich dazu nicht näher geäußert.
Gunnar: Die Chicago Tribune hat ihn mal zitiert mit den Worten, die Gründe seien zu Gunnar: sensibel, um diskutiert zu werden.
Gunnar: Und ergänzt, er hätte mit der Umstrukturierung sicherstellen wollen, Gunnar: dass man sich mehr auf Vertrieb und Verkauf konzentriert und weniger auf Verwaltung.
Gunnar: Was immer er da mit Verwaltung meint, aber das ist vielleicht auch eine Chiffre Gunnar: für dieses lästige Forschen und Entwickeln, das Computerfirmen immer haben.
Gunnar: Vielleicht braucht man das nicht so.
Henner: Ja, das könnte es sein.
Ich fürchte das auch.
Henner: Dass die sich damals nicht so richtig äußern zu den Gründen liegt auch daran, Henner: dass Rattigan direkt nach seinem Rauswurf die Firma verklagt hat.
Henner: Und Jahre später nach einem langen Rechtsstreit bekommt er dann auch Recht und Henner: Commodore muss ihm 9 Millionen Dollar zahlen.
Henner: Also wohl das ihm entgangene Gehalt vermutlich.
Henner: Also späte Genugtuung für Rattigan.
Aber deswegen wissen wir auch nicht so genau, Henner: warum das überhaupt alles passiert ist.
Henner: Aber wir kennen die Folgen und das ist, dass jetzt Forschung und Entwicklung Henner: ein bisschen zurückgefahren werden.
Henner: Gould scheint nämlich wenig Bedarf dafür zu sehen, viel Geld zu investieren in Henner: Forschung, aus der ja auch manchmal nichts rauskommt.
Henner: Ist so schwer berechenbar, die Forschung, lästig.
Der ist halt kein Ingenieur, Henner: kein Techniker und der versteht auch nichts von Technik.
Henner: Der gibt sogar unumwunden im Jahr 88 in einem Interview zu, er wisse gar nicht, Henner: wie man einen Computer einschaltet.
Und er behauptet damals auch, Henner: ja Ingenieure, die sind ganz toll und klug, aber die geben selten gute Geschäftsleute ab.
Henner: Da möchte man ihn schütteln und hinweisen auf andere Unternehmen in der IT-Branche, Henner: um ihn herum, die das Gegenteil beweisen.
Henner: Zum Beispiel bei Intel, die ersten vier CEOs, die Intel zu Weltruhm geführt Henner: haben, waren alle Ingenieure.
Henner: Das ist eigentlich ein Erfolgsmodell.
Naja, der Gould, der konzentriert sich Henner: lieber auf den Vertrieb und ein bisschen aufs Marketing.
Henner: Der versucht, die Margen zu erhöhen, versucht alles aus den bestehenden Produkten Henner: raus zu quetschen und auch mit verschiedenen Steuertricks die Gewinne zu maximieren.
Henner: Vermutlich, das ist jetzt eine Unterstellung, um den Wert seiner großen Aktienanteile zu steigern.
Henner: Und er zahlt sich selbst ziemlich fürstliche Gehälter aus.
Henner: 88 kriegt er eine halbe Million Dollar.
1990 kriegt er schon 1,75 Millionen.
Henner: Und der CEO von IBM, nur mal zum Vergleich, das Unternehmen ist ein kleines Henner: bisschen größer, der kriegt in dem Jahr nur 700.000 Dollar.
Henner: Also mag sein, dass der IBM CEO noch Boni bekommt, Aktienpakete vielleicht.
Henner: Aber das reine Gehalt ist deutlich niedriger als das von Gould.
Henner: Die Entwicklung von neuen Computern und neuen Chips, die ja entscheidend sind Henner: für den Amiga, die stellt er hingegen zurück.
Henner: Nun ist sehr oft zu lesen in der Rückschau auf die Geschichte von Commodore, Henner: dass an all dem, also dem Eindampfen von Forschung und Entwicklung, Henner: ein anderer Herr verantwortlich sei, nämlich ein Mahdi Ali.
Henner: Das ist der 1989 eingesetzte neue Präsident von Commodore, ein Getreuer von Gould.
Henner: Und das ist ebenfalls ein Manager ohne technische Expertise.
Henner: Ich weiß nicht, ob der einen Computer einschalten konnte, möglicherweise.
Henner: Aber der kam von Pepsi, also auch aus einer ganz anderen Branche.
Henner: Und es ist eben oft zu lesen, der habe die Forschungsausgaben reduziert.
Henner: Aber die Geschäftsberichte, in denen ich sehr viel gelesen habe, Henner: die belegen, dass Gould das schon in Gang gesetzt hat.
Und das ist wirklich eine Henner: sehr traurige Entwicklung.
Henner: Bis Mitte der 80er Jahre, also in den Jahren zuvor, sind die jährlichen Entwicklungsausgaben Henner: von Commodore noch stetig gewachsen, ohne Unterbrechung.
Henner: Im Jahr 1980 waren es noch 6,6 Millionen Dollar und 1985 waren es schon 46 Millionen, Henner: die sie ausgegeben haben für Forschung und Entwicklung.
Henner: Dann gerät Commodore ja in Geldnöte, wie wir es beschrieben haben und 86 sinken Henner: die Ausgaben wieder leicht auf 36 Millionen, mehr geht einfach nicht, Henner: aber dann unter Gold geht es rasant bergab im Geschäftsjahr 87 sind es nur noch Henner: 16 Millionen und dann nur noch 15 Millionen.
Henner: Die Zahlen, wenn sie nur so für sich stehen, sagen noch nicht allzu viel aus.
Henner: Interessanter ist es, wenn man sie ins Verhältnis setzt zum Unternehmensumsatz.
Henner: Also wie hoch ist der Anteil von Forschung und Entwicklung am Gesamtumsatz?
Henner: Und das ist auch sehr deutlich.
Henner: 1985 sind das noch 5,2 Prozent.
Henner: 1988 sind es nur noch 1,7 Prozent.
Henner: Und im gleichen Jahr gibt Atari, nun mal zum Vergleich, 4,7 Prozent aus und Apple 5,7 Prozent.
Henner: Also deutlich mehr als das, was Commodore investiert.
Die ruhen sich aus.
Henner: Nun bekommt der Medi, wie gesagt, sehr viel Schelte dafür.
Henner: Tschetschenko hat mir gegenüber im Gespräch allerdings in Schutz genommen.
Henner: Und der sagte zum Beispiel, ja, was die Techniker immer haben wollten, Henner: das haben die Kaufleute halt nie realisieren können, weil das Geld dafür gefehlt Henner: habe.
Und das mag sicherlich zum Teil gestimmt haben.
Henner: Die wollten wahrscheinlich ständig neue Chipsätze entwickeln, Henner: aber dafür fehlte das Geld.
Henner: Aber es gibt ja nun mal einige Jahre in den späten 80er Jahren, Henner: in denen Commodore wirklich große Gewinne einfährt.
Henner: Und da müsste eigentlich genügend Geld sein für die Entwicklung neuer Chipsätze.
Henner: Der Luck, der bestätigt das, das ist ein ehemaliger Commodore-Entwickler, Henner: der hat die Boing-Demo miterfunden.
Henner: Der ist im Jahr 88 gerade nur Aktionär und nicht angestellt bei Commodore.
Henner: Und der hat aber der Presse gegenüber damals gesagt, niemand sorgt sich noch Henner: um die Finanzen.
Wir wollen wissen, wie es weitergeht.
Henner: Mit anderen Worten, wo bleiben die neuen Produkte?
Henner: Und Gunnar, all das kommt uns doch bekannt vor, oder?
Diese ganze Geschichte.
Gunnar: Das ist nicht das erste Mal, dass sowas passiert, sagen wir so.
Henner: Genau, denn das gleicht der eingangs erzählten Geschichte von Atari.
Henner: Denn dort kam ja auch ein neuer CEO hinzu aus einer ganz anderen Branche.
Henner: Das war Ray Kassar.
In dem Fall war es die Modebranche, aus der er kam.
Henner: Und der hat auch erstmal die Forschung und Entwicklung auf Eis gelegt.
Henner: Und es lief ja auch so gut fürs Unternehmen.
Henner: Also sah er keinen Bedarf, in neue Hardware zu investieren, wie Miner und Decuir Henner: das vorgeschlagen haben.
Und genau diese Entwicklung bei Atari Ende der Henner: 70er Jahre hat ja überhaupt erst später zur Gründung Amigas geführt.
Henner: Und jetzt, es ist so tragisch, wiederholt sich diese Geschichte zehn Jahre später bei Amiga selbst.
Henner: Und auch deswegen, sagte ich gleich zu Beginn des ersten Teils dieser Folge, Henner: das hier ist irgendwie dann doch eher Folge 3 unserer Atari-Reihe, Henner: weil sich die Geschichte von Atari hier wiederholt.
Gunnar: Dieser Investitionsstopp oder dieses Zurückfahren der Investitionen in Forschung Gunnar: und Entwicklung, das sieht man auch an den Fertigungsanlagen.
Gunnar: Commodore hat ja Fabriken, Chipfabriken, die waren ein riesiger Wettbewerbsvorteil.
Gunnar: Bei der C64-Fertigung, das konnten sie alles selber machen, waren ein eher vertikal Gunnar: integriertes Unternehmen, wie man das heute nennt.
Gunnar: Und da wird jetzt aber nicht mehr so viel investiert und die Fertigungsstätten Gunnar: wandeln sich von dem Wettbewerbsvorteil zu einer Bürde, denn die veralten.
Gunnar: Die Firma MOS Technology, die macht viele Chips, wie die 6502 Prozessoren mit Gunnar: drei Mikrometer großen Strukturen.
Gunnar: Der komplexe Amiga-Chipsatz entsteht anfangs sogar im älteren, Gunnar: aber ausgereifteren 5 Mikrometer Prozess.
Gunnar: Der verspricht höhere Ausbeuten bei der Chip-Herstellung.
Gunnar: Feinere Strukturen sind technisch aufwendiger und zunächst teurer, Gunnar: bedeuten aber langfristig dann niedrigere Produktionskosten für die Chips bei Gunnar: höheren Taktfrequenzen und geringerer Leistungsaufnahme.
Gunnar: Wettbewerber wie Texas Instruments, die stellen daher im Laufe der 80er Jahre Gunnar: ihre Fabriken um auf 2 Mikrometer oder gar 1,5 Mikrometer Prozesse.
Gunnar: Den 486er fertigt Intel ab 1989 sogar mit 1 Mikrometer Technik.
Gunnar: Commodore verliert hier an allen Fronten den Anschluss.
Henner: Ja, aber wie soll der Gould das verstehen?
Der ist halt kein Techniker, Henner: der weiß nicht, was ein Mikrometer ist.
Henner: Und das wird man ihm nicht verständlich machen können, weshalb man da investieren sollte.
Henner: Ja, aber dann tut sich ja doch was, Gunnar.
Gute Nachrichten, am 11.
Oktober 89.
Henner: Da versucht Commodore nochmal den Neustart, zumindest in den USA, Henner: und lädt, wir kennen das schon, zu einer prunkvollen Gala in New York ein.
Henner: Wie schon bei der Einführung des Uhrmodells.
Henner: Dann gibt es noch zwei weitere Veranstaltungen in L.A.
und Washington D.C.
Henner: Und da sind durchaus illustre Gäste eingeladen, zum Beispiel Little Richard, Henner: ein Rock'n'Roll-Sänger, den du bestimmt noch kennst, und Buzz Aldrin, Henner: der Astronaut, den kennst du wahrscheinlich auch noch.
Henner: Du warst ja wahrscheinlich damals live dabei bei der Mondlandung.
Gunnar: Ja, wirklich.
Henner: Ja, siehst du.
Gunnar: Meine Mutter lag mit mir im Krankenhaus, als die Mondlandung war.
Gunnar: Ich bin während der Mondlandung geboren.
Henner: Oh wow.
Gunnar: Oh Gott, das ist so lange her.
Henner: Ja, Buzz Aldrin, für die, die es nicht wissen, war der zweite Mensch auf dem Mond.
Henner: Aber was diesen Stars hier vorgestellt wird bei dieser großen Gala in New York Henner: und anderswo, sind keine neuen Computer.
Henner: Das sind neue Werbespots.
Immerhin sind das Spots, in denen diese Stars auch Henner: selbst mitspielen.
Wir können mal kurz einen Ausschnitt anhören.
Henner: Hier hören wir, wie ein Junge, der einen Amiga zu Hause hat, Henner: deswegen ständig von Stars Besuch bekommt, die was von ihm und seinem Amiga Henner: wollen.
Hören wir mal kurz rein.
Henner: Ja, das ist schon sehr hübsch.
Die sind auch nicht billig, diese Spots.
Henner: Die werden produziert von Lucasfilm damals.
Henner: Ich wusste gar nicht, dass die auch Werbung machen, aber haben sie damals getan.
Henner: Und das Ganze ist Teil einer sehr teuren Werbekampagne von Commodore, Henner: die je nach Quelle 15 bis 20 Millionen Dollar gekostet haben soll.
Henner: Und den Slogan hatte The Computer for the Creative Mind.
Henner: Und ihr Ziel ist, endlich den Verkauf des Amigas in den USA anzukurbeln.
Henner: Also es geht hier nicht um neue Geräte, nicht mal um ein neues Produktbündel Henner: oder so.
Es wird einfach nur der A500 beworben.
Henner: Ein anderer Amiga ist in den Spots jedenfalls nicht zu sehen.
Henner: Also die Spots sind, wie gesagt, schon gelungen viel besser als die alten von Henner: 85.
Sie vermittelt ein bisschen besser, warum man zu Hause eine Multimedia-Plattform haben sollte.
Henner: Man kann damit 3D-Bilder rendern oder Musik machen, wie hier mit den Pointer Sisters.
Henner: Aber sie kommen natürlich viel zu spät und es gibt keine passenden neuen Produkte.
Henner: Time spottet damals über diese Veranstaltung.
Die habe sich weniger wie eine Henner: Vorschau angefühlt auf etwas, was kommt und mehr wie eine Wohltätigkeitsveranstaltung Henner: für einen alternden Star.
Das ist ziemlich bitter.
Henner: Und ja, Sie haben auch recht, das Ganze ist fehlgeleitet und missglückt.
Henner: Zumindest wenn man sich die Zahlen in den Geschäftsberichten ansieht.
Henner: Also Commodore hat in den USA ein Problem, anders als in Europa.
Henner: Aber es wird dadurch nicht gelöst.
Im Geschäftsjahr 89, Henner: also kurz vor dem Anlauf dieser Kampagne, liegt der US-Anteil am Gesamtumsatz Henner: bei Commodore noch bei 24 Prozent und 1990 nach dieser Kampagne sind es nur Henner: noch 18 Prozent und die Umsätze sinken auch.
Henner: Also nicht nur der Anteil, die US-Abteilung macht weiterhin Verluste.
Henner: Da hat auch diese 20-Millionen-Dollar-Kampagne nichts dran geändert.
Henner: Naja, in Europa läuft es ja noch ganz gut, aber das wird auch nicht ewig so weitergehen.
Henner: Kommt denn da endlich mal ein neuer Computer nach neuen Spots, Gunnar?
Gunnar: Ja, beinahe, beinahe.
Eben wir da zu Europa kommen, nochmal kurz zur Entwicklungsarbeit.
Gunnar: Die bleibt natürlich nicht ganz stehen, ist ja klar.
Gunnar: 1989 erscheint immerhin der Amiga 2500.
Der ist aber nichts weiter als eine Gunnar: Amiga 2000 mit einer vorinstallierten CPU-Karte, die dann einen Motorola 6820 Prozessor enthält.
Gunnar: Der ist doppelt so schnell getaktet wie der 68.000er und macht den Rechner in Gunnar: einigen Anwendungen deutlich schneller, Gunnar: aber nicht kosteneffizienter, weil jetzt gibt es noch die ungenutzte 86.000er Gunnar: CPU, die da auf der Platine rumsitzt und die jetzt ersetzt wird durch diese Zusatzkarte.
Gunnar: Es gibt noch weitere Amiga-Ableger.
Gunnar: In Großbritannien erscheint der A1500.
Der hat ein zweites Diskettenlaufwerk.
Gunnar: Aber das ist alles bloß so dran rumgedoktert.
Am technischen Grundgerüst ändert Gunnar: sich in all diesen Jahren nichts.
Gunnar: Und schon lange kursieren in der Amiga-Community Gerüchte über ein neues Topmodell.
Gunnar: Das muss ja kommen, das stellen sich alle so vor.
Schon Mitte 87 fragte die Gunnar: Happy Computer einen deutschen Commodore-Manager anlässlich der Vorstellung Gunnar: vom A500 und A2000 nach einem Dreitausender.
Gunnar: Doch der winkt ab und sagt sehr selbstbewusst, ich glaube nicht, Gunnar: dass wir den Amiga verändern müssen.
Gunnar: Der wird noch ein bisschen halten, der Computer, denken sie.
Gunnar: Aber das ist natürlich falsch.
Gunnar: Sie müssen die Plattform verändern, die müssen die Plattform upgraden.
Gunnar: Und das tun sie auch, aber erst Jahre später.
Vielen Dank.
Henner: Ja, er begründet das auch in diesem Happy Computer Interview.
Henner: Er meint, der A2000 sei ja erweiterbar und damit bräuchte man nichts Neues zu Henner: entwickeln.
Den kann man ja einfach ewig erweitern.
Henner: Nun ja, es kommt dann trotzdem noch ein neues Modell raus.
Mitte 1990 aber erst, Henner: da kommt tatsächlich solch ein Amiga 3000.
Henner: Das ist genau wie der 2000er, so ein Desktop-Modell, also mit abgesetzter Tastatur, Henner: gibt es dann aber auch als 3000T im Tower-Format, wie man es vom PC liebt.
Henner: Und dieser 3000er, der bekommt jetzt einen modernen Prozessor, Henner: den Motorola 68030 mit wahlweise 16 oder 25 MHz.
Henner: Also da ist schon was passiert und er kriegt auch noch eine zusätzliche Gleitkommereinheit, Henner: eine FPU, also einen Co-Prozessor für bestimmte mathematische Operationen und Henner: er kriegt zwei Megabyte RAM.
Henner: Im Inneren kann man natürlich nach wie vor über eine Karte noch schnellere Prozessoren Henner: einsetzen.
Außerdem kann man Steckkarten einbauen, wie gehabt im neuen, Henner: aber abwärtskompatiblen Format Zorro 3.
Henner: Und es gibt zwei ISA-Slots für den DOS-Betrieb, wie man es auch schon vom 2000er kennt.
Henner: Und auch eine Festplatte ist jetzt eingebaut mit passendem SCSI-Controller.
Henner: Und Gunnar, Überraschung, auch der Chipsatz wird aufgefrischt.
Henner: Passiert was am technischen Grundgerüst.
Nicht so viel wie erwartet, Henner: aber es passiert immerhin etwas.
Henner: Denise, das ist ja der für die Videoausgabe zuständige Chip, Henner: wird befördert zu Hi-Res Denise.
Henner: Und die unterstützt, wie der Name schon vermuten lässt, zusätzliche höhere Auflösungen, Henner: wie den Super-Hi-Res-Modus zum Beispiel mit 1280x256 Pixeln bei vier Farben.
Henner: Fat Agnus kann jetzt zwei Megabyte Chip-RAM adressieren.
Aber das war es auch Henner: schon mit den Neuerungen.
Henner: Paula, der Soundchip, bleibt unverändert.
Trotzdem, das ganze Gespann ist jetzt Henner: in seiner Gesamtheit bekannt als ECS, als Enhanced Chipset.
Henner: Außerdem kriegt das Betriebssystem endlich mal ein paar neue Funktionen und Henner: auch eine modernisierte Oberfläche, die jetzt betont grau ist und nicht mehr so blau-orange.
Henner: Meiner zumindest, dem gefällt das, der ist damals gar nicht mehr bei Commodore, Henner: aber der lobt das bei einer Veranstaltung und sagt, das würde dem Amiga endlich Henner: eine professionelle Anmutung geben, die ihm lange gefehlt habe.
Henner: Es läuft auch eine neue Anwendung auf diesem 3000er, Amiga Vision, Henner: die wird ganz stolz von Commodore gemeinsam mit diesem Computer vorgestellt.
Henner: Das ist ein Multimedia-Authoring-System, so ähnlich wie Scala.
Henner: Und da lassen sich recht einfach über eine grafische Oberfläche Multimedia-Anwendungen Henner: und Präsentationen zusammenstellen.
Henner: Also Commodore hat schon erkannt, was die Stärke ihres Systems ist.
Henner: Multimedia-Anwendungen.
Und das hier ist ja auch kein Spielecomputer.
Henner: Der Dreitausender ist ein Profi-Kreativ-Arbeitsgerät.
Das wird von der Presse Henner: durchaus wohlwollend wahrgenommen.
Henner: Die Byte hat im Mai 1990 das Gerät vorgestellt und darüber geschrieben, Henner: das sei die leistungsfähigste Multimedia-Plattform, die man in einem einzelnen Gehäuse bekommen kann.
Henner: Und die Infoworld, die sagt im Januar 91, Amiga sei der Konkurrenz von IBM und Henner: Apple auf diesem Gebiet um Meilen voraus, wohlgemerkt nur auf diesem Gebiet.
Henner: Und auch Microsofts gerade angekündigte Multimedia-PC-Plattform, Henner: die Älteren erinnern sich, würde er wegblasen.
Henner: Das stimmt auch soweit.
Und die Zeitschrift Infobald, die vermutet dann auch, Henner: Commodore habe so eine Chance, doch noch durch die Seitentür in die Bürowelt einzubrechen.
Henner: Das war ja von 85 an das erklärte Ziel von Commodore, den Amiga als Bürorechner zu etablieren.
Henner: Das ist aber über klassische Büroanwendungen nie gelungen.
Henner: Über diese Multimedia-Anwendungen könnte es jetzt doch noch gelingen.
Henner: Also doch noch eine Chance für den Amiga.
Henner: Aber das ist alles, wie gesagt, nichts für Spieler und Heimanwender, Henner: denn dafür sind diese Geräte ein bisschen teuer, die kosten mindestens 3.500 US-Dollar.
Henner: Für die Heimanwender plant Commodore damals was ganz anderes.
Gunnar: Noch mal ganz kurz zu dieser Idee, dass man über die Multimedia-Fähigkeiten in die Bürowelt kommt.
Gunnar: Das ist ja ein bisschen das, was der Mac später gemacht hat.
Ja.
Gunnar: Der hat jahrelang mit geringsten Marktanteilen unter 5 Prozent überlebt in den Gunnar: Designbüros als ganz spezielles Gerät, auf dem man halt im Wesentlichen Premiere Gunnar: und Photoshop und solche Sachen laufen hatte.
Gunnar: Und dann irgendwann kam die Mode, dann wurde er nach oben gespült und jetzt Gunnar: ist das ja ein relativ gleichberechtigtes Gerät in den Büros.
Henner: Ja, absolut.
Gunnar: Das hätte der Amiga auch machen können, vielleicht, wenn es nur geklappt hätte.
Henner: Das ist ein sehr gutes Stichwort.
Ich will auch nicht zu viel vorwegnehmen.
Henner: Wir kommen ja noch zur Schlussbetrachtung am Ende dieser Episode natürlich.
Henner: Aber das Schicksal Apples zeigt doch, dass durchaus neben den IBM PC kompatiblen Henner: noch Platz ist für eine weitere inkompatible Plattform.
Henner: Die Frage ist, ob es noch eine dritte Plattform braucht neben diesen beiden, Henner: ob der Amiga da hätte bestehen können.
Henner: Aber grundsätzlich wäre es möglich gewesen, trotz Inkompatibilität gegen die Henner: IBM PCs zu bestehen.
Gut, aber das ist ein Thema für später.
Henner: Was passiert denn da jetzt?
Was kriegen die Heimanwender von Commodore Kredenzt?
Gunnar: Der größte Trend in den frühen 90er Jahren ist Multimedia.
Gunnar: Das ist so ein Wort, das ist in aller Munde zu der Zeit und drei Jahre später komplett tot.
Gunnar: Und man darf nicht mehr Multimedia heißen.
Aber der Amiga ist bereit für diese Gunnar: Multimedia-Welle.
Mehr als alle anderen Systeme, möchte man sagen.
Gunnar: Der ist dafür schon gut aufgestellt mit seinen Fähigkeiten, hat aber kein CD-ROM-Laufwerk Gunnar: und CD-ROM ist mit die Voraussetzung für den Multimedia-Trend.
Gunnar: 1989 beschließt eine kleine Gruppe von Commodore-Ingenieuren, Gunnar: das jetzt zu ändern.
Die kombinieren ein Amiga mit einem CD-Laufwerk, Gunnar: bereiten schnell ein paar Multimedia-Demos vor und dann zeigen sie das dem Management.
Gunnar: Und das Management ist überzeugt.
Das ist schon cool, die finden das gut, Gunnar: aber das führt jetzt nicht dazu, dass der Amiga ein CD-Laufwerk bekommt.
Gunnar: Die Ingenieure haben sich vielleicht zu sehr überzeugt.
Das Management beschließt Gunnar: jetzt die Entwicklung einer neuen Geräteklasse.
Sie wollen einen Multimedia-CD-Player Gunnar: mit Fernbedienung für den Fernseher.
Gunnar: Das CD-TV, das CD-TV.
Gunnar: Naja, das ist ja eine schwierige Geräteklasse, wie wir aus anderen Folgen kennen.
Henner: Ja, du meinst das CD-i von Philips vermutlich.
Gunnar: Ja, generell eine Sache, die oft versucht worden ist, diese Setup-Geschichten.
Gunnar: Im Frühjahr 91 kommt das Gerät dann auch auf den Markt.
Gunnar: Scheitert.
Das ist teurer als der 500er, kann aber dafür weniger und für klassische Gunnar: Amiga-Spiele müsste man erstmal noch ein Diskettenlaufwerk anschließen, Gunnar: das es von Haus aus nicht hat.
Gunnar: Als 1992 dann doch noch ein CD-Laufwerk für den Amiga erscheint, Gunnar: das ist das A570, das ist CDTV-kompatibel.
Gunnar: Damit ist das CDTV natürlich dann komplett überflüssig geworden, Gunnar: weil man kann ja dann für den Preis eines CD-Laufwerks zu seinem vielleicht Gunnar: schon bestehenden Amiga 500 einfach die Fähigkeiten dazu buchen.
Gunnar: Ein zuerst geplanter Nachfolger wird dann noch eingestellt und dann kommt 1993 Gunnar: mit dem Amiga CD32 eine voll aufs Spielen ausgerichtete Konsolenversion mit Gunnar: fortschrittlicherer Technik.
Gunnar: Und auch die ist ein Fehlschlag, denn was der Markt eigentlich will, Gunnar: ist eine Fortsetzung dieser Linie C64 Amiga 500 X.
Gunnar: Also Nachfolger für den Amiga 500.
Aber der kommt nicht, oder?
Henner: Ja, ich habe ja den Namen 501 schon reingeworfen, aber den will ja niemand.
Henner: Niemand fängt diesen Ball auf.
Henner: Stattdessen nennen sie das, was jetzt kommt, 500+.
Ja, immerhin.
Henner: Also Anfang 92 passiert jetzt endlich was mit den Heimcomputern bei Commodore.
Henner: Nach fast fünf Jahren wird der A500 endlich mal abgelöst durch was völlig Neues, Henner: den Amiga 500+.
Der bleibt äußerlich praktisch unverändert, sieht also genauso Henner: aus, aber hat jetzt ein volles Megabyte-Arbeitsspeicher.
Henner: Und er hat den ECS-Chipsatz, der ein bisschen weiterentwickelt ist.
Henner: Und er hat, Achtung Gunnar, eine Uhrenbatterie.
Wow.
Gunnar: Ah, endlich.
Henner: Das Betriebssystem wird natürlich auch auf den neuesten Stand gebracht.
Henner: Der heißt jetzt Kickstart 2.04 und bringt neue Menüs mit, ein überarbeitetes Henner: Dateisystem, skalierbare Zeichensätze.
Henner: Das ist auch wichtig für eine Multimedia-Maschine.
Ja.
Henner: Und vieles mehr.
Es gibt allerdings auch ein Problem mit diesem neuen Kickstart, Henner: nämlich Inkompatibilität mit bestehenden Hardware-Erweiterungen, Henner: aber vor allem mit einigen existierenden Spielen, wie zum Beispiel Lotus Esprit Turbo Challenge.
Henner: Und um das ist es echt schade.
Das habe ich sehr gerne gespielt, wenn auch auf dem ST.
Henner: Gut, aber das ist nur eine Handvoll Inkompatibilitäten und natürlich ist davon Henner: nicht zwangsläufig jeder betroffen.
Henner: Trotzdem, Spieler haben von diesem neuen Modell nicht allzu viel.
Henner: Das ist vor allem etwas, wovon Commodore selbst profitiert, weil dieses Modell Henner: etwas günstiger zu fertigen ist.
Henner: Aber immerhin, es ist ein kleiner Fortschritt und in der Amiga-Community ist Henner: man begeistert von allem, was da Neues kommt von Commodore.
Henner: Die dürsten danach.
Der 500 Plus ist also insgesamt einigermaßen beliebt.
Henner: Er ist allerdings sehr kurzlebig, denn er wird nach kürzester Zeit schon abgelöst Henner: von einem anderen Einstiegsmodell.
Henner: Und da müssen wir erst nochmal einen Schritt zurückgehen, um zu erklären, Henner: was es damit auf sich hat, bevor wir also zum Fehlschlag Amiga 600 kommen.
Gunnar: Schon kurz nach dem Amiga 3000 im Jahr 1990 beginnt die Arbeit an einem Chipsarts-Upgrade.
Gunnar: Das ist vor allen Dingen getrieben von Commodore-Ingenieuren wie Porter und Gunnar: Haney, das sind die Erfinder des Amiga 500.
Gunnar: Der Chipsatz heißt zuerst Pandora, dann heißt er AA, dann heißt er AGA Advanced Gunnar: Graphics Architecture und der verbessert vor allen Dingen die grafischen Fähigkeiten.
Gunnar: Die Palette wächst auf zeitgemäße 16,7 Millionen Farben, True Color.
Gunnar: Der HEM-Modus kann 262.000 davon auch anzeigen und Agnes wird durch Alice ersetzt Gunnar: und Denise durch Lisa, viel jüngere Damen.
Gunnar: Bei höheren Auflösungen hält der Chip mit den Super-VGA-Karten auf dem PC aber Gunnar: nicht mit.
Und die Paula bleibt völlig unverändert, das ist der Soundchip.
Henner: Ach, die Arme, die wird immer außen vor gelassen.
Gunnar: Ja, die ist halt schon perfekt.
Da muss man halt nichts machen, denken sie sich.
Gunnar: Das planen, Ingenieure aufzufangen, indem sie einen neuen Co-Prozessor einsetzen, Gunnar: den AT&T fertigen soll, der mit einigen Support-Schaltungen unter anderem dann Gunnar: 16-Bit-Aufnahmen und CD-Audio möglich machen soll.
Gunnar: Das wäre ja schon eine Sache, die jetzt mal sein müsste langsam.
Gunnar: Und gemeinsam mit dem AGA-Chipsatz verbauen sie den Chip dann in einen Prototyp Gunnar: auf der Basis des Amiga 3000, dem 3000 Plus.
Gunnar: Der Prototyp läuft im Februar 91 schon und später im Jahr wollen sie dann den Gunnar: Rechner fertig haben.
Dazu kommt es aber nicht.
Gunnar: Im Sommer 1991 setzt der Präsident des Unternehmens Ailey einen neuen Entwicklungsleiter ein, Bill Sitnes.
Gunnar: Der war zuvor bei IBM zuständig für den fehlgeleiteten PC Junior.
Henner: Oha, ja.
Gunnar: Das ist natürlich nicht so die perfekte Visitenkarte.
Tchitschenko hat zu dir Gunnar: auch gesagt, der habe keine Ahnung gehabt, der Sitnes.
Gunnar: Sitnes bringt Ingenieure mit, die sich auf Commodores PC-Geschäft konzentrieren Gunnar: und lässt das Amiga-Team unterbesetzt.
Gunnar: Und er legt alle Projekte auf Basis des AGA-Chipsatzes auf Eis, Gunnar: der 3000 Plus und der ebenfalls geplante 1000 Plus sind damit dann hin.
Gunnar: Ein Projekt jedoch lässt er leben und das ist vielleicht kein gut ausgewähltes.
Henner: Ich frage mich, wie dieses Einstellungsgespräch mit dem Sydney gelaufen sein muss.
Henner: Hat er das einfach verheimlicht, dass er für den PC Junior verantwortlich war?
Henner: Der müsste doch ganz groß auf einer No-Go-Liste stehen eigentlich, der Herr.
Gunnar: Ja, irritierend.
Es war ja kein ganz schlechtes Gerät.
Es hatte nur keinen Erfolg.
Henner: Ach so.
Ja, gutes Stichwort.
Also jetzt kommt es zum Amiga 600.
Henner: Es gibt also während diese Herren hier an dem 3000 Plus arbeiten noch ein weiteres Projekt.
Henner: Ein anderer Ingenieur arbeitet nämlich an einem neuen Einstiegsmodell auf Basis Henner: des ECS-Chipsatzes, also noch nicht der neue AGA.
Henner: Und das ist der Amiga 300 mit dem Codenamen JUNEBUG.
Henner: Der kriegt ein Megabyte RAM, also wieder 500 plus, soll aber viel günstiger sein als dieser.
Henner: Der hat ein kleineres Gehäuse ohne Henner: Nummernblock.
Der externe Zorro-Erweiterungsanschluss, der fehlt auch.
Henner: Dafür gibt es für Erweiterungen jetzt einen neuen Slot, einen PCMCIA-Slot, Henner: den man von Laptops kennt, aus der IBM-kompatiblen Welt.
Henner: Und einen ATA-Controller für kleine zweieinhalb Zoll Notebook-Festplatten.
Henner: Also ein bisschen zusammengespart, aber auch ein bisschen ergänzt um sinnvolle Neuerungen.
Henner: Und dieses Projekt hier, das lässt das Hütnis laufen, anders als die neuen AGA-Systeme.
Henner: Aber es gibt eine wesentliche Änderung.
Henner: Kurz bevor das Gerät veröffentlicht wird, im März 92, wird dieser Amiga 300 Henner: noch umbenannt in Amiga 600.
Henner: Und dass er mal 300 hieß, das ist leicht zu erkennen daran, dass auf einigen Henner: frühen Platinen noch die alte Bezeichnung 300 steht.
Henner: Ich kann aber nur hoffen, dass das niemand aufgeschraubt hat.
Henner: Nun, die neue Modellnummer 600, die suggeriert natürlich einen technischen Fortschritt Henner: gegenüber dem 500 oder auch dem 500 Plus.
Henner: Und ich sah auch einige Anzeigen oder Gewinnspiele, in denen der 600er angepriesen Henner: wurde in der Presse als die nächste Amiga-Generation.
Henner: So ganz falsch ist es nicht.
Er hat ja den ECS-Chipsatz, aber trotzdem, Henner: der Fortschritt gegenüber dem 500 Plus ist so winzig, dass das schon Etikettenschwindel ist.
Henner: Der neue Name soll vielleicht auch einfach den höheren Preis rechtfertigen, Henner: denn der 600er, der ist gar nicht so günstig wie mal geplant.
Henner: In den USA kostet er am Anfang 500 Dollar, mit Festplatte 750 Dollar.
Henner: In Deutschland kriegt man ihn anfangs für 900 deutsche Mark.
Henner: Das entspricht inflationsbereinigt heute ungefähr 890 Euro.
Und damit ist er Henner: bei den meisten Händlern teurer als der Vorgänger der 500 Plus, Henner: der nicht nur größer ist und mehr Tasten hat, sondern auch leichter erweiterbar ist.
Henner: Und besser kompatibel mit bestehender Hardware.
Das ist ein schlechtes Angebot.
Henner: Den 500 Plus gibt es ja meistens auch im Bündel mit Spielen oder anderer Software, Henner: manchmal mit Joysticks und den 600er am Anfang nicht.
Henner: Also das ist klar, dass man da lieber zum 500 Plus greift.
Henner: Die Amiga-Presse, die ist trotzdem verhalten positiv damals.
Henner: Die Amiga World schreibt zum Beispiel, ja wer seinen Amiga häufiger transportieren Henner: muss, der kann zugreifen.
Ein etwas schwaches Argument, aber die fehlende Erweiterbarkeit Henner: sei doch ein großes Manko.
Henner: Die Powerplay 1292 aus Deutschland, die ist ein bisschen strenger, Henner: die schreibt damals, der 600er provoziert in Fachkreisen schallendes Gelächter.
Henner: Ja, bei uns schon.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis sei fragwürdig.
Henner: Auch bei Commodore selbst ist der 600er sehr unbeliebt, zum Beispiel bei David Pleasant.
Henner: Das ist damals der Direktor der britischen Commodore Dependance und der hat Henner: sich auch in den Jahren danach noch gerne geäußert zu diesem Thema und Bücher Henner: geschrieben.
Und der hat ihn später als vollständigen Fehlschlag bezeichnet, den Amiga 600.
Henner: Der wird auch als Amiga Junior verspottet natürlich, wegen der Verwandtschaft Henner: zum PC Junior in gewisser Weise.
Gunnar: Wie gemein.
Das zieht ja auch hart auf den Sidness.
Henner: Ja, ja, klar.
Der Vertrieb ist auch nicht so begeistert.
Henner: Die hätten gerne weiterhin die Vorgänger verkauft, die sehr beliebt sind nach Henner: wie vor, zumindest in Europa, haben aber keine Wahl, denn die Produktion der Henner: Vorgänger wird nach und nach eingestellt.
Henner: Nun, also das wesentliche Problem des 600er ist der hohe Preis im Zusammenspiel Henner: mit dem irreführenden Namen.
Henner: Und der Preis ist so hoch, weil er sich kaum günstiger herstellen lässt als Henner: der 500er, obwohl das ja so mal geplant war.
Denn ein großer Kostenfaktor ist Henner: neben dem Prozessor, der ja unverändert ist, der Chipsatz.
Henner: Und den fertigt Commodore nach wie vor im sehr ineffizienten, Henner: mittlerweile 3,5 Mikrometer Prozess, sagen zumindest einige Quellen.
Henner: Intel ist im gleichen Jahr schon auf 0,8 Mikrometer umgestiegen.
Henner: Commodore hat gröbere Strukturen, also weniger Transistoren pro Fläche, Henner: weniger Chips pro Wafer.
Henner: Die Stückkosten sind höher.
Und so hat der 600er auch nach anfänglichen kurzen Henner: Erfolgen keinen langfristigen Erfolg.
Henner: Tchitschenko hat ihn sogar einen Sargnagel genannt mir gegenüber.
Henner: Trotzdem ist er am Ende vom Lied in Deutschland zumindest der zweitmeistverkaufte Henner: von allen Amigas, noch vor dem 500+, der ja aber nicht lange leben durfte, und dem teuren 2000.
Henner: Ja, also ein großer Fehlschlag.
Aber zur Ehrenrettung, der 600 ist kein schlechtes Henner: Produkt, möchte ich hier mal festhalten.
Der funktioniert ja.
Henner: Es gibt ein paar Kompatibilitätsprobleme, aber die hat der 500 Plus halt auch Henner: schon wegen des neuen Betriebssystems und die betreffen nicht jeden.
Henner: Man kann in aller Regel damit gut spielen und arbeiten.
Henner: Es ist nicht so, dass er beim Einschalten explodiert oder dass er radioaktiv Henner: strahlt oder dass er seine Mutter beleidigt oder dass er die Tastatur vom PC Henner: Junior geerbt hätte oder sowas Schlimmes.
Nein, er hat einfach nur den falschen Henner: Namen und den falschen Preis.
Henner: Und der Preis, der sinkt ja auch sehr schnell.
Henner: Und damit ist er eigentlich kein ganz so schlechtes Angebot.
Henner: Aber nicht ganz so schlecht reicht leider nicht mehr.
Gunnar: Das reicht ja vor allen Dingen nicht in einem Markt, in dem man einen Nachfolger Gunnar: erwartet hat und nicht eine Variante.
Henner: Ja, richtig.
Gunnar: Kurz nach der Einführung der 600er im Frühling 92 kündigt Commodore dann zwei Gunnar: neue Modelle für das Jahresende an.
Gunnar: Ein Kompaktgerät namens Amiga 1200 und ein erweiterbares Topmodell, den A4000.
Gunnar: Und die sollen jetzt nun den verschobenen AGA-Chipsatz enthalten.
Gunnar: Der 1200er, der erbt äußerlich Elemente des 500er und des 600ers, Gunnar: setzt aber innerlich auf eine Variante des fortschrittlicheren 68000-20-Prozessors.
Gunnar: Mit seinen 14 Megahertz und enthält immerhin 2 Megabyte RAM.
Gunnar: Der hat auch einen Ziffernblock, ist erweiterbar, weitgehend kompatibel mit Gunnar: der A500er Peripherie, nimmt aber wie der 600er auch PCM-CIA-Karten auf und Gunnar: sogar optionale ATA-Festplatten.
Gunnar: Kurzum, das ist jetzt der wahre A500-Nachfolger, auf den Amiga-Fans seit Jahren warten.
Gunnar: Und für 600 Dollar bzw.
Gunnar: 900 Mark in Deutschland, heute 890 Euro etwa, ist das ein gutes Angebot, Gunnar: auch wenn die Presse ihre Enttäuschung über den langsamen Fortschritt nicht mehr verhehlen kann.
Gunnar: Sogar der treue Amiga Joker findet es in Ausgabe 1192 irritierend, Gunnar: dass die Soundfähigkeiten nicht aufgemöbelt worden sind.
Gunnar: Es ist ja immer noch die unveränderte Paula drin, aber 1992 ist der Amiga immer Gunnar: noch eine formidable Spieleplattform und jede Verbesserung auf der Plattform ist willkommen.
Gunnar: Andrew Braebrook hat zu dir gesagt im Interview, er habe den AGA-Chipsatz und Gunnar: die 68.020er CPU geliebt.
Gunnar: Man hätte plötzlich mehr Leistung gehabt, mehr Geschwindigkeit, mehr Farben.
Gunnar: Doch die Entwicklung passender Software lohnt sich jetzt kaum noch.
Gunnar: Und Tshishenko hat zu dir gesagt, es mangelt halt an Software, Gunnar: die die Möglichkeiten des 1200ers genutzt hätte.
Gunnar: Das größte Problem des 1200ers jedoch ist, dass er gar nicht da ist.
Gunnar: Er ist nicht gut verfügbar.
Es gibt Bedarf.
Gunnar: Commodore hat Lager voller 500er und 600er Modelle, kann sie aber nicht verkaufen, Gunnar: weil der Markt jetzt natürlich auf den 1200er wartet.
Gunnar: Das nennt man in der Fachsprache den Osborne-Effekt.
Gunnar: Der hat aber Lieferprobleme und kommt zu spät für das Weihnachtsgeschäft.
Gunnar: Im wichtigen Markt in Großbritannien haben sie zum Launch nur 30.000 Exemplare.
Gunnar: Haney von Commodore hat dieses Weihnachtsfest später als Desaster für das Unternehmen Gunnar: bezeichnet und die gesamte Gerätegattung des Heimcomputers wird sich davon nicht mehr erholen.
Henner: Tragisch.
Gunnar: Ja, wirklich tragisch.
Ach, gerade der 1200er, so ein tolles Gerät.
Henner: Ja, und er kriegt noch eine große Schwester, den A4000.
Henner: Das ist das High-End Pendant.
Es gibt ja immer ein Heimcomputermodell und ein Henner: Profigerät dazu.
Im beigefarbenen Desktop-Gehäuse mit abgesetzter Tastatur.
Henner: Ja, und das ist der Amiga 4000.
Der hat jetzt den 68040er Prozessor mit 25 MHz.
Henner: Hat auch zwei Megabyte RAM, lässt sich aber deutlich erweitern.
Henner: Festplatte ist drin.
Ist insgesamt kein schlechtes Paket, aber weit weg von Henner: der Revolution, die man von Amiga ja eigentlich mal erwartet hat.
Henner: Und Dave Haney hat spöttisch darüber gesagt, der sei nur aus 3000er Teilen zusammengeworfen worden.
Henner: Der A4000 erscheint im September 92 für 3.700 Dollar, aber wird sehr schnell Henner: für unter 3.000 angeboten von den Händlern.
Henner: Aber zu der Zeit sind die IBM-Kompatiblen ja technisch in vielerlei Hinsicht ebenbürtig.
Henner: Und sie sind, das ist besonders schlimm für Commodore, mittlerweile günstig Henner: genug für den Massenmarkt.
Henner: Also Commodore hat den Preisvorteil völlig verloren.
Ein PC mit 48633 Prozessor Henner: und auch 2 Megabyte RAM und Super VGA-Karte gibt es schon für die Hälfte dessen, Henner: also für ungefähr 1500 Dollar und mit etwas größerem Softwareangebot.
Henner: Die Amiga 4000 Werbung damals ist trotzdem optimistisch, die sagt, Henner: das sei das erste Mitglied einer ganz neuen Generation der Amiga Multimedia Computer.
Henner: Aber es kommt nur noch einer raus, 93, die Tower Variante 4000T und davon werden Henner: wahrscheinlich, man weiß es nicht so genau, nur wenige hundert Exemplare überhaupt Henner: ausgeliefert und dann ist es vorbei.
Henner: Ja, das war's mit dem Amiga.
Oder noch nicht ganz?
Gunnar: Naja, noch nicht ganz.
Commodore gibt noch nicht auf.
Gunnar: Da sind noch ein paar unentwegte Ingenieure, die mit Restbudgets noch arbeiten.
Gunnar: Der AGA-Chipsatz im 1200er und 4000er, der war ja eh nur eine Zwischenlösung.
Gunnar: Eigentlich hat ein Team, darunter David Haney, bereits seit 1988 an einer neuen Gunnar: Generation von Chipsets gearbeitet.
Gunnar: Der wurde bekannt als AAA, Advanced Amiga Architecture.
Gunnar: Und der bringt natürlich wie jeder neue Chipset mehr Farben bei höheren Auflösungen, Gunnar: erstmals auch verbesserten Sound.
Gunnar: Endlich, Hilfe für die arme Paula.
Gunnar: Dieses Projekt verzögert sich aber ständig wegen der zusammengestrichenen Forschungsgelder Gunnar: und wird 1993 schließlich komplett aufgegeben.
Gunnar: Denn zu dem Zeitpunkt ist endlich offensichtlich, dass der Chipsatz gegen die Gunnar: aktuelle PC-Generation doch keine Chance hat.
Gunnar: Und dann nimmt Commodore noch einen allerletzten Anlauf und zwar mit einem Chipsatz namens Ombre.
Gunnar: Aber das ist schon nicht mehr Amiga.
Gunnar: Da sind wir schon bei Hardware, die unter Windows NT laufen soll.
Gunnar: Und der ist nur noch abwärtskompatibel zum Amiga mit einem Zusatzchip.
Gunnar: Diese neue Plattform soll 94 fertig sein, 95 in Produktion gehen, Gunnar: aber so kommt es wieder nicht.
Henner: Ja, jetzt kommen wir dem Ende Commodore's nahe.
Henner: Dabei sind ja die frühen 90er, in denen wir ja immer noch sind, Henner: eigentlich eine Zeit des Wachstums für Commodore.
Henner: Vor allem Dank des Amigas, aber trotzdem das Ende naht.
Henner: Denn wir haben es ja schon das ein oder andere Mal erwähnt.
Der PC wird immer Henner: besser.
Das wird Christian freuen, dieser Teil der Geschichte.
Henner: Die Konkurrenz durch den PC wächst immer mehr.
Der PC erobert erst die Büros, Henner: dafür war er ja mal gedacht.
Dann auch die Haushalte, weil er günstiger wird.
Henner: Und schließlich gemeinsam mit dem Mac auch die Amiga-Bastion der Kreativarbeit, Henner: also die Grafik- und Videoabteilungen.
Henner: Und sogar Jay Miner muss 88 zugeben, der Amiga liegt so weit hinter Macintosh Henner: und IBM, hat so viel Schwung verloren, dass ich nicht glaube, Henner: dass er sich davon erholen kann.
Henner: Das ist der Vater des Amigas, der das sagt.
Henner: Ist das nicht traurig?
Gunnar: Und vor allen Dingen hat er das im Jahr 88 schon gesagt.
Und da ist ja noch Gunnar: einiges passiert danach.
Henner: In der Tat.
Denn dank fallender Preise und sehr schneller technischer Entwicklung Henner: verdrängen die PCs den Amiga auch vom Thron des führenden Spielecomputers.
Henner: Den hat er ja vom C64 geerbt und für einige Jahre verteidigt, zumindest in Europa.
Henner: Aber im Dezember 92 schreibt dann die Powerplay, Langsam macht der PC dem Amiga Henner: die Vormachtstellung in Sachen Spiele streitig.
Henner: Und ein paar Monate später im März 93 schreibt sie dann sogar, der PC regiert.
Henner: Ja, das liegt an seiner überlegenen Leistung und an der VGA-Grafik.
Henner: Und das beides prädestiniert ihn ja für eine neue Spielegeneration, Henner: die in den frühen 90ern populär wird.
Henner: Vielleicht hat man davon gehört, 3D-Spiele setzen sich langsam durch.
Henner: Oder Spiele mit 3D-Anmutung zumindest erstmals, so wie Wing Commander oder Ultima Henner: Underworld, Wolfenstein 3D und alles, was darauf noch kommt.
Henner: Ich habe bei anderer Gelegenheit mit Erik Simon mal zu dem Thema gesprochen Henner: und der sagte mir, für die ersten Spiele mit texturierter 3D-Grafik war der Henner: PC auf einmal dem ST und dem Amiga hoch überlegen.
Henner: Wolfenstein-ähnliche Grafik haben wir mit all unseren Tricks auf den 16-Bittern Henner: noch geschafft, aber Doom?
Alter!
Henner: Das Alter ist Teil des Zitats, denn der Amiga ist für schnelle 3D-Grafik nicht gemacht.
Henner: Jetzt wird es nochmal kurz technisch, wir steigen nicht zu tief ein, Henner: aber das müssen wir noch einmal kurz erläutern, warum eigentlich nicht, Henner: denn eigentlich hat er ja einen sehr fähigen Grafikchipsatz.
Henner: Nun, der arbeitet mit Bitplanes.
Das heißt, er speichert seine Bildinformationen, Henner: die einzelnen Bildpixel-Farbinformationen in Bitplanes.
Henner: Und Bitplanes sind hintereinander liegende Bildebenen, die für jeden einzelnen Henner: Pixel, also Bildpunkt, jeweils nur ein Bit speichern.
Henner: Das heißt, wenn man den vollwertigen Farbwert eines Pixels haben will, Henner: da braucht man alle Bildebenen, alle Bitplanes hintereinander und daraus ergibt Henner: sich der vollständige Farbwert.
Henner: Um einen einzelnen Pixel einzufärben, sind also deswegen ganz viele einzelne Henner: Speicherzugriffe nötig.
Henner: Einmal für jede einzelne Bitplane.
Für die typischen 32 verschiedenen Farben Henner: braucht man also 5 Bitplanes.
Wieso?
Henner: Eine Bitplane enthält 1 Bit, 0 oder 1, also zwei mögliche Farbwerte.
Henner: Für 32 Werte brauche ich 5 Bit.
2 hoch 5 ist 32, also 5 Bitplanes.
Henner: Für 2D-Grafik ist das kein Problem, denn hier werden in der Regel keine Einzelpixel Henner: eingefärbt, sondern hier werden komplette größere Pixelblöcke verschoben, Henner: also Sprites oder ganze Hintergründe.
Henner: Aber 3D-Grafik funktioniert anders.
Wenn ich mit einem Ego-Shooter durch die Gänge laufe, Henner: dann ändert sich ständig die Perspektive und dadurch verändert sich praktisch Henner: mit jedem einzelnen Frame jeder einzelne Bildpunkt auf dem Bildschirm und muss Henner: dadurch neu eingefärbt und neu berechnet werden.
Henner: Und das bedeutet extrem viele Speicherzugriffe.
Und das Problem wächst natürlich Henner: noch mit steigender Farbtiefe.
Henner: Also wenn ich mehr als 32 Farben haben will, was mit dem AGA-Chipsatz ja auch Henner: möglich ist, dann brauche ich noch mehr Bitplanes, sprich noch mehr ständige Henner: Speicherzugriffe und das ist sehr, sehr ineffizient.
Henner: VGA auf dem PC arbeitet völlig anders.
Henner: Ja und deswegen, es ist zwar möglich, es gibt ja dann später auch Doom für den Henner: Amiga, aber es ist erheblich weniger effizient als bei VGA-PCs.
Gunnar: Das alles und vor allen Dingen natürlich auch der sinkende Marktanteil und der Gunnar: mangelnde Erfolg in den USA führen dazu, dass der Amiga für die Entwicklerstudios Gunnar: sich jetzt von einer Lead-Plattform zu einem Nachgedanken entwickelt.
Gunnar: Bei 3D-Spielen ja ohnehin, das ist ja klar, aber auch bei 2D-Spielen.
Gunnar: Ob es nun Wing Commander, Civilization, Monkey Island 2 oder Ultima 6, Gunnar: die großen Titel erscheinen jetzt in den frühen 90er Jahren zuerst für den PC Gunnar: und werden dann auf den Amiga nur portiert.
Gunnar: Und im März 1993 schreibt die Computer Gaming World, viele Entwickler würden Gunnar: dem Amiga jetzt ganz den Rücken kehren.
Gunnar: Und das stimmt auch.
Alle vier Titel, die ich eben genannt habe, Gunnar: bekommen Fortsetzungen.
Keine davon ist für den Amiga.
Gunnar: Und zur gleichen Zeit kommt nämlich noch eine neue Spieleplattform auf den Markt, Gunnar: die Entwicklerkräfte bündelt und Spieler anzieht.
Gunnar: Das Ende des Amigas besiegelt habe für ihn vor allen Dingen die Ankunft der Gunnar: Playstation, die einen modernen Grafikprozessor hatte, hat dir der britische Gunnar: Entwickler Andrew Braybook erzählt.
Gunnar: Und der Chyschenko hat das nochmal aus der anderen Sicht bestätigt und sagt, Gunnar: Als wir praktisch abhängig geworden sind von den englischen Softwarehäusern, Gunnar: da haben die gekniffen und haben Commodore für Nintendo und Sony im Stich gelassen.
Henner: Ja, es stimmt, aber man kann sie nicht wirklich verantwortlich machen dafür.
Henner: Nun naht also wirklich oft angekündigt das Ende.
Henner: Trotzdem das Geschäftsjahr 92, das im Juni 92 endet bei Commodore, Henner: das wird nochmal ein großer Erfolg.
Henner: Die Amiga-Verkäufe erreichen einen neuen Höchststand mit über einer Million Henner: verkauften Geräten, getrieben von den Restbeständen des 500ers und auch vom neuen 600.
Henner: Aber wenn man das mal genauer betrachtet, die Geschäftszahlen, Henner: dann sieht man, der Zenit ist schon erreicht im Weihnachtsquartal 91.
Henner: Das bringt Commodore nämlich noch 40 Millionen Dollar Gewinn ein.
Henner: Aber zur Jahresmitte 92 rutscht Commodore schon in die Verlustzone und kommt Henner: nie mehr raus bis zum Ende.
Henner: Im Geschäftsjahr 93, da gehen die Amiga Stückzahlen dann schon um 20 Prozent zurück.
Henner: Der Umsatz sinkt sogar um 40 Prozent.
Henner: Das kann man sich auf Dauer nicht leisten.
Kommodore häuft in diesem Geschäftsjahr Henner: einen Verlust von über 350 Millionen Dollar an.
Henner: Jetzt könnte man es ihnen nicht mehr vorwerfen, wenn sie nicht mehr in Forschung Henner: und Entwicklung investieren, hätten sie das mal früher getan.
Henner: Das sieht man dann auch am letzten Geschäftsbericht.
Ich habe sie ja alle, Henner: wie gesagt, sehr ausgiebig gelesen.
Henner: Da sind immer so hübsche Hochglanzfotos drauf gewesen von neuen Computern und Henner: auch der Vorstand stellt sich vor auf dem Foto und lächelt in die Kamera.
Henner: Der letzte Geschäftsbericht ist ganz Henner: traurig.
Das ist einfach nur noch ein schmuckloser Text ohne jedes Bild.
Henner: Darin verkündet Commodore zum Beispiel, sie würden sich jetzt endlich mal aus Henner: dem PC-Geschäft zurückziehen, das defizitär war.
Henner: Man wollte sich jetzt ganz auf den Amiga konzentrieren, zum Beispiel auf die CD32-Konsole.
Henner: Und da schreiben sie noch, wir hoffen sie zu einem führenden Mitbewerber auf Henner: dem Videospielemarkt zu machen.
Henner: Ganz kleinlaut und das gelingt natürlich nicht, wie wir wissen, dass CD32 floppt.
Henner: Und der A1200, der ja eigentlich ein Erfolg ist in Europa, der kann das Unternehmen nicht alleine retten.
Henner: Am 29.
April 1994 ist Commodore pleite.
Henner: Da endet also diese Ära mit der Insolvenz des Mutterkonzerns Commodore International Henner: und die einzelnen nationalen Dependancen, die folgen nach und nach in die Pleite.
Henner: Zu dem Zeitpunkt wurden insgesamt ungefähr 4,8 Millionen Amigas verkauft.
Henner: Das ist ein beachtlicher Erfolg, aber es ist noch nicht ganz das Ende für die Marke.
Henner: Es gibt noch einen Hoffnungsschimmer, denn irgendwie geht es ja doch immer weiter.
Henner: Der Ball, der hüpft noch ein bisschen, Gunnar.
Gunnar: Für die Marke soll es noch ein bisschen weitergehen.
Ein Jahr später steht dann Gunnar: Commodore zum Verkauf und die noch bestehende britische Dependance, Gunnar: die möchte gerne die Mutter kaufen.
Gunnar: Dell bewirbt sich noch darum, der Computerhersteller, angeblich auch Samsung, den Zuschlag erhält.
Gunnar: Ein bisschen aus dem Leftfield, wie man so sagt, der deutsche Computerhändler und Hersteller S-Com.
Gunnar: Der zahlt 15 Millionen Mark.
Eskom hat aber gar nicht richtig Interesse am Amiga, Gunnar: denn das sagte der Chischenko auch.
Gunnar: Der Eskom-Chef, der wolle den Namen Commodore benutzen und der Amiga ist vielleicht Gunnar: wegen der Patente interessant, aber nicht, um dieses Produkt in den Laden zu bringen.
Gunnar: Aber dennoch gründet Eskom die Amiga Technologies GmbH.
Gunnar: Chischenko leitet sie, also er übernimmt auch den Chischenko damit.
Gunnar: Die übernimmt den Abverkauf der Lagerbestände und legt sogar die Modelle 1200 Gunnar: und 4000T wieder auf und verkauft dann, mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, Gunnar: immerhin noch 100.000, 1200er.
Gunnar: Tchischenko sagt, das Unternehmen schafft es aber nicht, die Amigas in nennenswertem Gunnar: Maße über die S-Compt-Filialen zu verkaufen.
Gunnar: Die konzentrieren sich eher auf den lukrativeren PC.
Gunnar: Auf der CeBit 96 zeigt Amiga immerhin sogar noch eine neue Entwicklung, Gunnar: den Heimcomputer Walker mit CD-ROM und modernem Chipsatz, aber der kommt nicht mehr auf den Markt.
Gunnar: Mitte 96 ist Escom selber insolvent.
Henner: Ach nee.
Gunnar: Aus ganz anderen Gründen, ja.
Das hat gar nicht spezifisch was mit Amiga zu Gunnar: tun, aber da sind sie ins falsche Zelt geschlüpft und die sind dann selber pleite gegangen.
Gunnar: Tchischchenko bleibt umtriebig, der nutzt seine Kontakte, um einen neuen Käufer Gunnar: zu finden, klopft bei Motorola an, bei Apple und 1997 geht die Amiga-Sparte, Gunnar: ohne den Rest von Commodore, an den PC-Hersteller Gateway.
Gunnar: Immer noch geleitet von Tchischchenko, der hier der Steward des Amiga ist, Gunnar: die ganze Zeit in dieser Phase.
Gunnar: Und öffentlich spricht Gateway wieder nur von einem interessanten Patentportfolio, Gunnar: das sie damit erworben haben, Gunnar: stellt aber 1999 mit dem Amiga MCC für Multimedia Convergence Computer immerhin Gunnar: noch einen neuen Rechner vor mit Transmeta-CPU, Netzwerkanschluss und 3D-Grafik von ATI.
Gunnar: Das Projekt verläuft allerdings im Sande und es ist immer noch nicht vorbei.
Gunnar: Im Jahr 2000 geht Amiga dann in eine Ausgründung ehemaliger Gateway-Mitarbeiter Gunnar: namens Amino und die Firma will sich dann auf das Betriebssystem konzentrieren Gunnar: und die Hardware-Entwicklung Lizenznehmern überlassen.
Gunnar: Wie nach dem IBM-Modell.
Und danach wird die Geschichte noch verworrener.
Gunnar: Amino lässt Amiga OS 4.0 vom Softwareportierer Hyperion Entertainment entwickeln.
Gunnar: Der erhält später auch die Rechte daran.
Gunnar: Die Amiga-Markenrechte jedoch gehen in eine Art Dauerrechtsstreit und bleiben Gunnar: in der Luft hängen zwischen Amino, Hyperion und zwei Firmen namens iTech und Cloanto.
Gunnar: Das ist alles nicht hilfreich.
Henner: Ja, einige von diesen Firmen nennen sich auch selbst zeitweise um in Amiga.
Henner: Es ist sehr unübersichtlich und ist es nach wie vor, auch aus unserer heutigen Henner: Perspektive 2025, ist das nicht geklärt.
Henner: Aber das schließen wir jetzt mal ab.
Blicken wir mal zurück auf die gesamte Henner: Amiga-Zeit, die ja nur erschreckend wenige Jahre währte, zumindest die aktive Amiga-Zeit.
Henner: Warum war sie letztlich nicht erfolgreich?
Woran lag das jetzt?
Henner: Man könnte das ganz analytisch angehen.
Was braucht eine Computerplattform überhaupt Henner: für langfristigen Erfolg?
Henner: Und wir haben das schon mal geklärt, eigentlich erschöpfend, Henner: Gunnar, nämlich in der Stay Forever Technik Folge über den IBM PC.
Das war Folge 4.
Henner: Und da haben wir vier Gründe genannt dafür, dass sich der IBM PC und seine Klone durchgesetzt haben.
Henner: Und das waren vier Dinge, die können wir jetzt nochmal aufzählen.
Henner: Offenheit, Modularität, Kompatibilität und konstante Weiterentwicklung.
Henner: Und an drei davon können wir für den Amiga einen Haken machen.
Henner: Offen ist die Plattform einigermaßen zumindest, sie ist modular, Henner: zumindest die größeren Modelle und weitgehend abwärtskompatibel zu früheren Amigas.
Henner: Das Problem liegt also am vierten Punkt in der Weiterentwicklung.
Henner: Die ist einfach zu langsam.
Henner: Denn nach der Einführung der zweiten Generation, also 87, der 500er und der 2000er.
Henner: Wir haben es beschrieben, da hat das neue Commodore-Management um Gold und Ali Henner: die Entwicklung auf Eis gelegt.
Henner: Neue Chips, neue Computermodelle kamen viel zu zögerlich.
Henner: Auch der Pleasence, den wir schon mal zitiert haben, der sagte dazu, Henner: es habe durchaus talentierte Ingenieure gegeben bei Commodore, Henner: aber sie wurden nicht geführt.
Henner: Commodore starb, weil sie die Entwicklungsabteilung verhungern ließen.
Henner: Und das sagen viele Zeitgenossen.
Die Folge dessen ist, dass alle weiteren Amiga-Modelle Henner: nach dem 500 und dem 2000 viel zu spät kamen.
Henner: Ja, der 1200er kam, du hast es gesagt, das war praktisch der Heimcomputer-Nachfolger, Henner: auf den alle gewartet haben, aber den hätte man kurz nach dem 500er gebraucht Henner: und nicht fünf Jahre später.
Henner: Der Dreitausender, der Viertausender, die haben alle keine neuen Trends mehr gesetzt.
Henner: Auch die neuen Chipsätze, ECS, AGA, die sind nur anderen Trends hinterhergelaufen.
Henner: Die haben ein paar Lücken gestopft und dabei auch immer wieder die Paula vergessen.
Henner: Und so hat der Amiga die Alleinstellungsmerkmale verloren, die er anfangs noch Henner: hatte, die 85 noch so revolutionär waren auf der Bühne in New York.
Henner: Die Multimedia-Fertigkeit, das farbige GUI, das Multitasking, Henner: all das ist bald kein Alleinstellungsmerkmal mehr.
weil die anderen das auch können.
Henner: Das ist nicht so schlimm, wenn Amiga nachliefert und neue Alleinstellungsmerkmale Henner: rausbringt.
Aber die kommen halt nicht.
Henner: Sowas wie ein 3D-fähiger Chipsatz zum Beispiel wie der Ombre oder das CD-ROM-Laufwerk, Henner: wenn sie das in den 80ern gebracht hätten.
Henner: Das hätte sie vorangebracht, aber das ist eben alles ausgeblieben.
Henner: Das war auch nicht möglich mit nur einer Handvoll Amiga-Ingenieuren und einem Henner: zusammengestrichenen Entwicklungsbudget.
Henner: Und wenn Commodore dann doch noch Produkte entwickelt hat, das ist ja durchaus Henner: noch passiert, dann oft am Markt vorbei.
Henner: Wir haben den Amiga 600 ja schon dafür gedisst oder das CDTV oder CD32 und gleichzeitig Henner: hat Commodore ja noch in andere Geräte Entwicklungsressourcen gesteckt, Henner: von denen sie nicht genug hatten.
Henner: In völlig chancenlose Projekte, zum Teil wie den C-65.
Henner: Das war mal ein angedachter und nie veröffentlichter C-64-Nachfolger, Henner: obwohl es eigentlich mit dem Amiga 500 schon C-64-Nachfolger gab, in gewisser Weise.
Henner: Das hätte man sich also schenken können.
Oder die ganze PC-Sparte.
Henner: Mit der hat Commodore nie, zumindest nicht langfristig, Erfolg gehabt.
Henner: Die hatten überhaupt keine Chance, damit Erfolg zu haben gegen die ganzen asiatischen Klonhersteller.
Henner: Das hat Michishchenko auch so bestätigt.
Der sagte mir, die Produkte aus taiwanischer Henner: Produktion waren halt viel billiger.
Henner: Und die letzten Commodore-PCs mussten mit riesigen Verlusten abverkauft werden.
Henner: Also hätte man sich all das geschenkt und vollständig auf den Amiga konzentriert, Henner: vielleicht wäre die Geschichte anders abgelaufen.
Henner: Vielleicht hätten wir ein zweites Apple hier entstehen sehen.
Henner: Ja, und wer ist schuld am Ganzen?
Henner: Ja, letztlich ist immer das Management schuld und das sagt auch Pleasance so.
Henner: Der sagte, Zitat, Commodore hatte nie intellektuell qualifiziertes Management, Henner: das sich für das Geschäft interessierte.
Gunnar: Ist die Frage tatsächlich, ob es ein zweites Apple hätte geben können und ob Gunnar: es überhaupt irgendeine kleine Firma schaffen kann, Gunnar: in den normalen Segmenten mit den IBM-kompatiblen mitzuhalten, Gunnar: die ja einfach diese Marktmacht haben durch die vielen Firmen, Gunnar: die daran beteiligt sind und die halt innovieren können, Gunnar: ohne dass da eine einzelne Entwicklungsabteilung sitzt, auf deren schmalen Schultern Gunnar: dann die ganze Last landet.
Gunnar: Wir werden es nie erfahren, logischerweise.
Ich habe noch weitere Gründe für Gunnar: das Scheitern des Amiga, die man mindestens mal abhandeln hier müsste.
Gunnar: Der Amiga war von Anfang an nicht so klar positioniert, wie es hätte sein müssen.
Gunnar: Der Tausender war weder Heimcomputer noch Bürorechner und Commodore hat in den Gunnar: ersten Jahren weder richtige Vertriebswege gefunden, noch eine klare Werbeaussage zu diesem Gerät.
Gunnar: Dann gab es die mangelnde Bürotauglichkeit, die aber einherging irgendwie mit Gunnar: einem tiefen Wunsch der Firma im Büro vorzukommen.
Gunnar: Die frühen Amigas haben die hohen Auflösungen, die dafür nötig sind, Gunnar: nur im Interlace-Modus erreicht, also mit der abwechslenden Anzeige zweier Halbbilder.
Gunnar: Und das hat dann zu Schlieren und Flimmern geführt, jedenfalls wenn man nicht Gunnar: noch zusätzlich einen Flickerfixer hat, was am Fernseher völlig okay ist.
Gunnar: Aber bei der Bildschirmarbeit an dem Monitor ist das nicht zumutbar.
Henner: Hattest du einen Flickerfixer an deinem Amiga?
Gunnar: Ich hatte einen Fernseher, logischerweise.
Henner: Ach so.
Ja, ist die günstigere Lösung.
Gunnar: Und damit war das Flickern gefixt.
Henner: Ja.
Gunnar: Und es haben Anwendungen gefehlt.
In den ersten Jahren fehlt es an Bürosoftware.
Gunnar: Die marktführenden Programme wie Lotus 1, 2, 3 oder Word oder D-Base, die kommen nicht.
Gunnar: Und die Kompatibilität zum Branchenstandard DOS kriegen sie nur hin mit teurer Gunnar: Zusatzhardware oder mit großen Leistungseinbußen.
Gunnar: Die DOS-Sachen liefen ja dann sehr langsam.
Gunnar: Tchetschenko hat das auch beschrieben.
Da hören wir ihn noch mal kurz in einem Einspieler.
Gunnar: Und wir hatten es schon sehr deutlich gesagt, vor allen Dingen fehlen in der Frühzeit Spiele.
Gunnar: Das Gerät hat ja später seine größte Marktausdehnung im Wesentlichen als Spielemaschine Gunnar: erreicht und die waren am Anfang nicht da.
Gunnar: Einer der Ingenieure von Commodore, Ron Nicholson, hat gemutmaßt, Gunnar: Commodore habe gar kein Interesse daran gehabt, eine Spielefirma zu sein und Gunnar: das Marktpotenzial falsch eingeschätzt.
Gunnar: Was ein bisschen merkwürdig ist, nachdem man den C64 auf den Markt gebracht hat.
Henner: Ja, es ist unbegreiflich.
Gunnar: Und auch das ist eine Geschichte, die schon oft erzählt wurde.
Gunnar: Der Amiga ist eine beliebte Plattform für Raubkopierer.
Commodore nimmt es hin.
Gunnar: Tchitschenko hat gesagt, die waren da nicht böse drum und haben gedacht, Gunnar: naja, wenn die Leute mehr Software zu Hause haben, dann brauchen sie auch mehr Geräte.
Gunnar: Aber die Spielefirmen haben da natürlich sehr genau drauf geschaut.
Gunnar: Und der Braybrook hat dir auch erzählt, die Piraterie war so weit verbreitet, Gunnar: dass es nicht mehr nachhaltig war, auf dieser Plattform weiterzumachen.
Gunnar: Und die PlayStation 1, die damals frisch gestartet ist in der Endphase des Amiga, Gunnar: die war am Anfang nicht kopierbar.
Gunnar: Also am Anfang.
Das hat ja auch nicht so lange gehalten, aber am Anfang war sie nicht kopierbar.
Gunnar: All das hat dem Amiga das Genick gebrochen.
Aber trotzdem hatte das Gerät großen Gunnar: Einfluss auf das Medium und den Markt.
Henner: Ja, dann kommen wir zum Fazit.
Was hat er uns denn gebracht, Henner: der Amiga?
Was ist geblieben von ihm?
Henner: Hat er die Heimcomputerindustrie revolutioniert, wie Electronic Arts das damals Henner: in der Pressemitteilung prophezeit hat?
Henner: Schauen wir mal.
Also die Einflüsse des Amigas sind mannigfaltig.
Henner: Wir zählen mal ein paar auf.
Henner: Zunächst mal hat der Amiga geholfen, gemeinsam mit dem ST und viel mehr noch Henner: als der Macintosh, der viel zu teuer war, die mausgesteuerte grafische Oberfläche, Henner: also das GUI, zu etablieren, auch im Preiseinstiegsbereich.
Henner: Der hatte ja sogar eine Zwei-Tasten-Maus, anders als der Mac.
Henner: Also in der Hinsicht war er viel besser.
Henner: Und damit hat er vielen Menschen Zugang zu dieser neuen Technik verschafft, Henner: den der Computer vorher zu kryptisch, zu fremdartig, zu schwer zu bedienen war.
Henner: Das ist ein großes Verdienst, abseits seiner Multimediatauglichkeit.
Henner: Ebenso etabliert hat er das Multitasking und dadurch hat er die Art verändert, Henner: wie wir heute mit dem Computer arbeiten.
Henner: Das ist ja für uns heute selbstverständlich, dass man zum Beispiel etwas ausdrucken Henner: und gleichzeitig dabei weiterarbeiten kann.
Aber das war es nicht immer.
Henner: Und dazu hören wir mal kurz etwas vielleicht Überraschendes für diese Folge.
Henner: Ein Werbespot für das Betriebssystem OS2, in dem genau damit geworben wird, Henner: wenn ihr OS2 benutzt, könnt ihr Henner: gleichzeitig drucken und gleichzeitig weiterarbeiten.
Hören wir kurz rein.
Henner: Ja Gunnar, weißt du, wann dieser Werbespot rausgekommen ist?
Gunnar: Na sag.
Henner: Das war 1994.
Warum konnten die selbst 1994 noch damit werben, dass sowas möglich ist?
Henner: Weil damals Windows 3.11 noch aktuell war.
Henner: Und damit war es halt nach wie vor nicht möglich, ein Dokument zu drucken und Henner: gleichzeitig weiterzuarbeiten.
Oder nur mit sehr starken Einschränkungen.
Henner: Und auf dem Amiga ging das schon seit vielen Jahren, seit 1985.
Henner: Und das ist mal eine Ansage.
Gleichzeitiges Drucken und Weiterarbeiten.
Henner: Also was hätte die Volkswirtschaft, die globale Volkswirtschaft an zusätzlichen Henner: Gewinnen machen können, wenn alle Menschen gleichzeitig weitergearbeitet hätten beim Drucken?
Gunnar: Der Amiga war auch der erste Multimedia-Computer.
Schon vor ihm konnten Computer Gunnar: natürlich mit Bildern und Klängen umgehen.
Gunnar: Aber der Amiga hatte diese hochauflösende farbreiche Grafik, den PCM-Sound.
Gunnar: Und das zusammen war nicht nur ein quantitativer Sprung, sondern ein qualitativer Sprung.
Gunnar: Beispiel los zu dieser Zeit.
Der konnte visuelle und akustische Eindrücke der Gunnar: Echtwelt abbilden, konnte sie verarbeiten, Gunnar: mit digitalen Elementen vermengen und baute dadurch diese Brücke zwischen der Gunnar: virtuellen und der physischen Sphäre, zwischen digitaler Kunst und analoger Gunnar: Kunst und hat damit, und das ist nicht zu hoch gegriffen, die Weise verändert, Gunnar: wie wir das Medium Computer begreifen.
Henner: Ja und als solch ein Gerät, als Multimedia-Computer, war der Amiga eine Plattform Henner: für Künstler und für Musiker und für Hobbyentwickler.
Henner: Der IBM PC war für Büroanwendungen gedacht und der Mac für Desktop-Publishing Henner: und der Amiga für digitale Künstler.
Und so half er, Künstler und Künstlerinnen Henner: zu ermächtigen und jeden Hobbyisten zu Künstlern zu machen.
Henner: Der hat jedem erlaubt, Fotos zu bearbeiten oder 3D-Grafik zu rendern, Henner: animierte Filme zu erstellen, Musik selbst zu komponieren, Spiele zu entwickeln und so weiter.
Henner: Und so hat er in gewisser Weise geholfen, digitale Kreativarbeit zu demokratisieren.
Henner: Und wenn man es noch etwas höher aufhängt, kann man sagen, er hat uns gezeigt, Henner: dass Technologie ein Werkzeug für den Ausdruck sein kann und nicht nur für die Arbeit oder den Konsum.
Henner: Und all das, was wir gerade aufgezählt haben, das mögen andere Systeme später Henner: stärker verbreitet haben als der Amiga selbst, insbesondere natürlich der IBM PC.
Henner: Aber der Amiga war der Pionier hier, der war der Visionsträger für eine multimediale Zukunft.
Henner: Und, naja, das haben wir das ein oder andere Mal auch schon anklingen lassen, Henner: er war ja eine durchaus brauchbare Spieleplattform.
Henner: Und jetzt, nach all diesen Stunden, Gunnar, ist es Zeit, dass wir mal über Spiele sprechen.
Gunnar: Ja, der Amiga bleibt uns natürlich, also mir speziell, auch am meisten in Erinnerung Gunnar: wegen der Spiele, die ich darauf gespielt habe.
Gunnar: Aber wie viele Spiele gab es eigentlich und wann sind die erschienen und was Gunnar: waren die besten Spiele?
Gunnar: Wir hatten ja gesagt, die Spieleentwicklung für den Amiga ist erst langsam in Schwung geraten.
Gunnar: Das gab diesen zögerlichen Anfang.
85, 86 und 87 ging es dann so richtig los.
Gunnar: Der Höhepunkt ist im Jahr 1990 erreicht.
In dem Jahr erscheinen auch über 500 Gunnar: Spiele.
fast so viele wie für DOS.
Gunnar: Und danach flaut das Angebot dann langsam ab.
In den 80er Jahren sind die meisten Gunnar: Amiga-Spiele Portierungen.
Gunnar: Die hochkarätigen Exklusivtitel, die erscheinen in der Tendenz in den frühen 90er Jahren.
Gunnar: Ab 95, da ist ja Commodore dann schon insolvent, da geht die Zahl neuer Amiga-Spiele krass zurück.
Gunnar: 1997 ist sie nur noch zweistellig.
Und das auch nur, wenn man die Titel aus Gunnar: der Public Domain mitzählt.
Gunnar: Zu den letzten großen Amiga-Titeln gehören müsst von 97.
Gunnar: Und 1998 die nachgeschobene Quake-Umsetzung für den 1200er und den 4000er.
Gunnar: Der letzte nennenswerte Titel außerhalb der Homebrew-Community ist The Wipeout XL von 1999.
Gunnar: Ich möchte da kurz aus eigener Anschauung das unterstützen.
Ich habe ja zu der Gunnar: Zeit im Spieleladen gearbeitet, in den späten 90ern noch.
Gunnar: Wir hatten eine Wand mit Amiga-Spielen und die war immer unverändert.
Da ist nie was passiert.
Gunnar: Die Spiele mussten ständig abgestaubt werden, weil die natürlich gealtert sind.
Gunnar: Aber da wurde nie was verkauft.
Gunnar: Außer Bing, der Krankenhaus-Simulation.
Die ging immer mal.
Die haben wir dann Gunnar: hin und wieder nachbestellt.
Da wurde dann so eins pro Woche verkauft.
Gunnar: Alles andere lag wie Blei in den Regalen.
Gunnar: Insgesamt sind für den Amiga, je nach Datenbank, etwa 3.500 bis 3.800 kommerzielle Spiele erschienen.
Gunnar: Die späteren Homebrew-Veröffentlichungen sind in dieser Rechnung nicht mit drin.
Gunnar: Damit liegt der Amiga deutlich vor seinen 16-Bit-Konkurrenten wie dem Atari Gunnar: ST mit 2.500 Spielen, dem Super Nintendo mit 1.200 und dem Mega Drive mit 1.000.
Gunnar: Und die meisten davon laufen auch auf dem Urchipsatz, brauchen aber in der Regel Gunnar: mindestens die 512-KB-Speicher des Amiga 500.
Gunnar: Einige spätere Spiele profitieren dann noch von größeren Speichermengen oder Gunnar: brauchen wie Quake den AGA-Chipsatz, der immerhin dann noch von 300 kommerziell Gunnar: veröffentlichten Spielen unterstützt wird.
Henner: Ja, aber genug von der Statistik.
Jetzt kommen wir zu den besten Spielen.
Henner: Was sind denn die absolut objektiv besten Spiele für den Amiga über alle Generationen hinweg?
Henner: Das habe ich ermittelt durch Auswertung von verschiedenen anderen Bestenlisten, Henner: wie ich es damals beim C64 auch schon gemacht habe.
Henner: 50 Listen habe ich zusammengeführt in einer großen Excel-Tabelle, Henner: die Christian stolz machen würde.
Henner: Und dabei habe ich nur jeweils die ersten zehn Ränge beachtet.
Henner: Darunter sind verschiedene Listen von Redaktionen wie Amiga Action oder Amiga Henner: Power oder Nutzer-Rankings von Datenbanken wie Lemon Amiga oder Mobi Games.
Henner: Und ich habe auch Branchenveteranen und geschätzte Podcast-Kollegen gefragt Henner: nach ihren persönlichen Top Ten mit Ranking, also mit Run-Folge.
Henner: Darunter sind Patrick Becher vom Retro-Kompott.
Henner: Paul Kautz von Game Not Over, Ben und Daniel und Hardy von den Nerdwelten.
Henner: Marius und Fabian und Ringo und Tim von Down to the Detail, Heinrich Lehnhardt Henner: von Pixel Kino und den Spiele-Veteranen, Henner: Steffen und Armin von den Spiele-Archäologen, Heiko Klinge von einem Magazin Henner: namens GameStar, Winnie Forster vom Gameplan Verlag, Anatol Locker und natürlich Henner: Gunnar, kennst du, und Fabian.
Henner: Gunnar, zu deinem Top-Spiel, das du genannt hast, an erster Stelle deiner Top-Ten, Henner: kommen wir gleich noch bei der Gesamtauswertung.
Henner: Ich selbst, nur der Vollständigkeit halber, ich habe keine eigene Bestenliste Henner: erstellt, weil ich ja damals nur auf dem ST gespielt habe und nur bei meinem Henner: Freund Malte ab und zu mal über die Schulter gucken konnte.
Henner: Aber wenn ich jetzt eins nennen müsste, dann wäre das Pirates.
Henner: Das war mein Lieblingsspiel auf dem ST und das gab es natürlich auch auf dem Amiga.
Henner: Und meine Güte sah das viel besser aus auf dem Amiga.
Henner: Aber davon reden wir jetzt nicht, denn Pirates spielt in dieser Top-Liste keine Henner: weitere Rolle aus irgendwelchen Gründen.
Henner: Ich habe das folgendermaßen ausgewertet.
Für den Spitzenplatz so einer persönlichen Henner: oder redaktionellen Top-Ten-Liste gibt es 10 Punkte.
Henner: Für Platz 2 9 Punkte und so weiter.
Und daraus ergibt sich ein Gesamtranking, Henner: wobei ich ein bisschen geschummelt habe.
Henner: Ich habe jede Spiele-Serie nur mit ihrem jeweils populärsten Teil auftreten lassen.
Henner: Also wenn mal Kick-Off genannt wird und mal Kick-Off 2, dann habe ich die zusammengezählt Henner: und in der Liste taucht dann nur der populärere Teil auf.
Henner: In dem Fall Kick-Off 2, weil der häufiger genannt wird als der erste.
Henner: Der erbt dann quasi die Punkte von Kick-Off 1.
Henner: Und Homebrew-Spiele habe ich außen vor gelassen.
Die sind zu gut, das zählt nicht.
Henner: Gunnar, wenn du die Liste der Top 10, die wir gleich im Schnelldurchlauf vorstellen Henner: wollen, betrachtest, was fällt dir dabei auf?
Fällt dir überhaupt irgendwas dabei auf?
Gunnar: Überrascht mich jetzt ein bisschen die Frage, aber das ist doch eine sehr vernünftige Liste.
Gunnar: Kein Spiel aus den 80ern dabei, es sind alles späte Spiele.
Henner: Richtig, das wollte ich sagen, es sind alles Spiele aus den 90ern, Henner: mehr als fünf Jahre nach dem Start der Plattform.
Henner: Das ist ein wiederkehrendes Muster, das war beim C64 auch schon so und beim Henner: Atari 400, 800, dass die besten Spiele rund um die Fünfjahresgrenze rauskamen.
Henner: Also nach fünf Jahren haben die Entwickler das System verstanden.
Henner: Es fällt aber noch was auf, nämlich bis auf ein Spiel sind das alles europäische Titel.
Henner: Und das sehen wir ja nicht oft, dass eine Plattform so europa-dominiert ist.
Gunnar: Ja, aber der Amiga hat ja wirklich hier in Europa alles weggerockt und in Amerika Gunnar: war er halt nur unter Ferner liefen.
Gunnar: Das ist halt schon sehr eine europäische Plattform in der Wahrnehmung.
Henner: Genau, aber das wird hier nochmal bestätigt.
Und jetzt kommen wir endlich zum Ranking.
Henner: Wir gehen von 10 immer weiter rauf, bis schließlich Platz 1 erreicht ist und Henner: damit das offiziell beste Amiga-Spiel aller Zeiten gekürt ist.
Henner: Möchtest du anfangen mit Platz 10?
Gunnar: Ja, Platz 10 ist ein Titel, der würdig ist, aber ich habe ihn in meiner Hitliste nicht gehabt.
Gunnar: Das ist Lotus Turbo Challenge 2 von 1991.
Henner: Das war super.
Platz 9 habe ich auch nie selbst gespielt, soll aber super sein.
Henner: Das ist ein Top-Down-Shooter von den Bitmap Brothers, The Chaos Engine von 1993.
Gunnar: Fantastisches Spiel.
Ebenso wie Platz 8, das ist Worms von 1995.
Gunnar: Dazu gibt es auch eine Stay Forever-Folge.
Henner: Ja, das gilt auch für Platz 7.
Die Siedler von 93 wissen vielleicht nicht alle, Henner: das erschien zuerst auf dem Amiga, genau wie Worms.
Gunnar: Auf Platz 6 ist nun ein Spiel, wo diese Mechanik greift, die du erzählt hast, Gunnar: das erbt auch die Stimmen seines Vorgängers.
Gunnar: Turrican 2, The Final Fight von 1991.
Gunnar: Zu Teil 1 gibt es immerhin eine Stay Forever-Folge.
Henner: Ja, Turrican 2 wird übrigens auch von Braybrook mir gegenüber genannt als sein Henner: persönliches Lieblingsspiel.
Ein deutsches.
Henner: Platz 5 ist Cannon Fodder von 93.
Henner: Echtzeit-Taktik-Action-Mischung.
Sehr hübsch, schwarzer Humor.
Henner: Auch zuerst auf dem Amiga rausgekommen.
Gunnar: Cannon Fodder ist so ein Spiel, da musste dabei gewesen sein, sag ich immer.
Henner: Okay.
Gunnar: Auf Platz 4 ein persönlicher Favorit von uns beiden.
Speedball 2 Brutal Deluxe von 1990.
Gunnar: Da fehlt die Stave River-Folge.
Christian, hörste, das müssen wir mal machen.
Henner: Unbedingt.
Ice Cream und so.
Also Platz drei, dazu habt ihr schon eine Folge Henner: gemacht, Sensible World of Soccer, das erbt diverse Stimmen des Vorgängers Sensible Henner: Soccer oder auch einiger Nachfolger, die da noch rausgekommen sind.
Henner: Ein Fußballspiel, sehr actionreich, aber auch mit Manager-Modus.
Henner: Kam zuerst auf dem Amiga raus, wird bis heute gespielt.
Gunnar: Auf Platz 2 ist ein Spiel, das nur portiert worden ist.
The Secret of Monkey Island von 1991.
Gunnar: Dazu gibt es selbstverständlich auch eine Stay Forever-Folge.
Gunnar: Und das ist auch in meiner persönlichen Top 10 auf Platz 1.
Gunnar: Das erschien aber zuerst für DOS.
Ich habe es natürlich zuerst auf dem Amiga Gunnar: gespielt, weil DOS, bitte, 1991, hat man sowas noch nicht gehabt.
Henner: Jetzt aber Platz 1, das beste Amiga-Spiel überhaupt.
Das erschien wieder zuerst auf dem Amiga.
Henner: Und auch dazu gibt es eine Stay Forever Folge und wenn ihr noch nicht erraten Henner: habt, was es ist, dann vielleicht jetzt, wenn wir mal kurz reinhören.
Henner: Ja, das ist unverkennbar, oder?
Das ist natürlich Lemmings von 1991.
Henner: Echtzeit-Puzzle mit kleinen, doofen Lemmingen, die gerettet werden wollen.
Henner: Das ist jetzt nicht unbedingt ein technischer Vorzeigetitel für die Multimedia-Maschine Henner: Amiga, aber hier wie dort wunderbares Spiel.
Gunnar: Ja, und mit dieser wertvollen Erkenntnis, welches das beste Amiga-Spiel aller Gunnar: Zeiten war, entlassen wir euch jetzt aus den Amiga-Festspielen.
Gunnar: Wir hoffen, wir konnten euch diese sensationelle Spielplattform in all ihrer Gunnar: Größe, Glorie und Tragik ein bisschen näher bringen.
Henner: Meinst du, die Zeit hat gereicht dafür, ja?
Gunnar: Wir hoffen's.
Henner: Ja, wenn nicht, dann gibt es ja noch einen Nachschlag, denn bei Zeiten wird Henner: es für Unterstützerinnen und Unterstützer noch eine Trivia-Bonus-Folge geben.
Henner: Da sprechen wir wieder über ein paar Spiele.
Ich habe ja auch noch ein Schachspiel Henner: auf dem Amiga ausprobiert, wie immer, wie es die Tradition verlangt.
Henner: Darüber müssen wir reden, unbedingt.
Henner: Und dann auch noch über weitere Themen, über Amiga-Prototypen, Henner: über Easter Eggs, über die Guru-Meditation, über den 500 Mini und diverse andere Henner: Themen.
Ich freue mich drauf.
Gunnar: Genau, ich mich auch.
Vielen Dank euch fürs Zuhören.
Gunnar: Vielen Dank, Henner, für die ganze Arbeit rund um diese Folgen.
Gunnar: Und bis zum nächsten Mal.
Henner: Bis dahin.