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Das Klima

·E153

DK153 - Schwitzende Bäume und kühle Köpfe

Episode Transcript

Florian: Hier ist das Klima, der Podcast zur Wissenschaft hinter der Krise.

Florian: Wir lesen und erklären den aktuellen Stand der Klimaforschung jeden zweiten Florian: Montag mit Claudia Frick.

Claudia: Und Florian Freistetter.

Hallo.

Florian: Hallo.

Willkommen zurück.

Zurück aus dem Weltall.

Da waren wir in der letzten Folge.

Claudia: Stimmt.

Wir waren weit oben und haben versucht, Sachen nach unten zu schicken.

Florian: Genau, wir waren im Weltall und haben uns angesehen, ob wir mit Sonnenenergie Florian: aus dem All in Zukunft vielleicht einen relevanten Beitrag zur Energieversorgung, Florian: einer klimafreundlichen Energieversorgung leisten können.

Florian: Und stellt sich heraus, ja, wir könnten sogar zumindest basierend auf dem europäischen Florian: Energienetzwerk fast unsere gesamte Energie aus Sonnenenergie aus dem Weltall Florian: speisen, vorausgesetzt sie ist billig genug.

Florian: Sie darf maximal dreimal so teuer sein wie die Sonnenenergie auf der Erde.

Florian: Dann sind die Vorteile der Weltall-Sonnenenergie so groß und so gut für das Florian: Netz, dass es sich lohnt und wir uns ausschließlich mit Sonnenenergie aus dem All ernähren könnten.

Florian: Wollte ich schon fast sagen, aber wir sind ja keine Pflanzen, Florian: sondern versorgen könnten.

Claudia: Wir lernen auch noch Photosynthese mit Energie.

Florian: Aber da sind wir schon bei dem Thema, das du mir angekündigt hast, Photosynthese quasi.

Claudia: Ja, ja.

Ich hole euch alle zurück, wieder auf den Boden der Tatsachen.

Claudia: Und heute reden wir über schwitzende Bäume und kühle Köpfe in heißen Städten.

Florian: Ist den Bäumen auch heiß?

Claudia: Ja, den Bäumen ist auch heiß.

Florian: Ja gut, die bewegen sich auch so wenig.

Die haben keinen Fahrtwind.

Schwierig.

Claudia: Stimmt, ja.

Aber die Aerodynamik ist auch nicht so gut.

Genau, Claudia: also ich will tatsächlich über Bäume reden, weil also Bäume sind ja in Städten, Claudia: also wir reden über Städte, Claudia: Bäume in Städten, ja so ein bisschen das, was uns aufatmen lässt, Claudia: im wahrsten Sinne des Wortes.

Claudia: Nicht nur, weil sie schön aussehen und uns so für das Wohlbefinden ganz gut Claudia: sind, sondern auch, weil sie kühlen.

Florian: Ja, das merkt man sofort, wenn man in der Nähe von Bäumen oder sogar Parks oder Florian: mehr als einem Baum ist, weil ein Baum allein reicht auch schon.

Claudia: Ja, und wir haben darüber ja auch schon mehrfach so ein bisschen so gesprochen Claudia: über die Möglichkeit, Bäume zu pflanzen und die Wälder.

Claudia: Werden ja immer so als die Superlösung gegen Hitze auf den Straßen genannt.

Claudia: Und die Frage, die wir heute ein bisschen nachgehen, ist, können sie uns wirklich Claudia: von der Hitze in Städten retten?

Und was müssen wir eigentlich tun, Claudia: damit sie das tun können?

Florian: Sie hinpflanzen, behaupte ich jetzt mal einfach ohne weiteres Wissen.

Claudia: Genau, das wäre Step 1.

Aber wie muss man sie hinpflanzen, ist die Frage.

Florian: Die Wurzel unten, das grüne oben.

Claudia: Okay, gut.

Das ist Basic Level.

Ja, das ist auf jeden Fall ein guter Anfang.

Claudia: Und ich finde es halt so spannend, sich damit jetzt nochmal auseinanderzusetzen, Claudia: weil es ist ja die am meisten eingesetzte naturbasierte Lösung, Claudia: von der wir immer wieder reden.

Claudia: Bäume pflanzen in Städten.

Es gibt ja auch diese hier so eine Million Bäume Claudia: für New York oder so Kampagnen, wo große Städte sagen, wir wollen so und so Claudia: viele Bäume pflanzen, um unsere Stadt grüner und kühler zu machen.

Florian: Prinzipiell alles gut.

Claudia: Also ob das jetzt aber wirklich überall eine gleich gute Lösung ist, Claudia: Also in allen Städten ist es da gleich gut, da einfach Bäume hin zu pflanzen, Claudia: ist eine Frage, die man jetzt gar nicht so einfach beantworten kann.

Claudia: Also nicht, wenn du das in einer Stadt anguckst, sondern du musst dir das in Claudia: ganz, ganz vielen Städten angucken.

Claudia: Da gab es eben jetzt eine Studie, die sich ganz, ganz viele Studien angeschaut Claudia: hat.

Weißt du, in ganz, ganz vielen Städten der Welt.

Florian: Eine Metastudie.

Claudia: Ja, eine schöne Metastudie, die sich irgendwie zu 100, wie viel war es, Claudia: 182 andere Studien angeschaut hat und die analysiert hat und da überraschend Claudia: differenzierte Antworten gefunden hat.

Florian: Interessant.

Also erstens mal interessant, dass es so absurd viele Studien gibt Florian: über Bäume in Städten.

Ich meine, 180 ist ja nicht absurd, aber trotzdem.

Florian: 182, ja.

Ja, überrascht auf jeden Fall.

Aber wir schauen, was rauskommt.

Claudia: Die Studie heißt Cooling Efficiency of Trees Across Cities is Determined by, Claudia: jetzt spoilert dieses Paper wieder, Background Climate, Urban Morphology and Tree Trade.

Claudia: Die ist 2024 erschienen.

Florian: Okay.

Claudia: Das ist schon ein paar Monate alt.

Und ich glaube, wir müssen aber nicht mehr Claudia: erklären, warum es so spannend ist, die Stadtbäume anzuschauen.

Florian: Nee, das stimmt.

Claudia: Urbanisierung, viele Leute, immer mehr Leute leben in Städten, Hitzeinseln.

Claudia: Da muss man was gegen tun.

Beton, Asphalt, Dichtebebauung, das speichert Wärme.

Claudia: Es wird richtig schön mollig in den Städten und Grünflächen fehlen.

Claudia: Die nahegelegende Lösung ist, hey Bäume, wenn wir jetzt darüber reden, Claudia: dass Bäume gepflanzt werden sollen, müssen wir erst mal ganz kurz darüber reden, Claudia: warum oder wie kühlen eigentlich Bäume?

Claudia: Also wenn du so einen richtig heißen Sommertag hast, du hast das ja vorhin gesagt, Claudia: im Sinten in der Stadt bist du unterwegs und dann so flimmern auf dem Asphalt.

Claudia: Ich male dir jetzt so ein Bild, ist richtig heiß.

Florian: Man merkt es dann immer auch sehr gut, wenn man tatsächlich sich durch eine Florian: größere Stadt bewegt.

Da kann auch eine kleinere sein.

Florian: Ich sehe das bei mir jedes Mal, wenn ich vom nicht bebauten Stadtkern dann so Florian: in der Gegend komme, wo dann ein Park ist oder so, sofort in der Sekunde wird es kühler.

Claudia: Ja, genau, sofort wird es kühler.

Also du kommst aus einem Backofen in eine Claudia: kühle Ecke, wie so ein natürlicher Ventilatoreffekt hast du da mit den Bäumen.

Claudia: Das hast du aber auch und das ist das Wichtige, wenn du nicht direkt im Schatten der Bäume stehst.

Claudia: Darum geht es ja so ein bisschen eben auch in dem Paper.

Natürlich kühlen Bäume Claudia: dadurch, dass sie Schatten spenden.

Also wir reden jetzt von Menschen, Claudia: also von Menschen auf Straßen.

Claudia: Für uns ist es da sehr warm und Schatten hilft.

Claudia: Reduktion der direkten Einstrahlung, da kommt es natürlich ein bisschen darauf Claudia: an, wie die Blätter und wie dicht das Kronendach so sind und ist.

Claudia: Und dann wird natürlich, wie wir kennen, wenn wir über den Sandstrand laufen, Claudia: es weniger heiß, wo Schatten ist und unsere Füße sind nicht am hochhüpfen und Claudia: wir sind nicht am rumspringen, wenn wir mit Barfuß auf den Asphalt kommen würden, weil Schattenwurf.

Claudia: Das ist halt der erste Abkühlungseffekt, den Bäume haben.

Der ist ja ziemlich direkt.

Claudia: Er senkt einfach die Oberflächentemperatur bei allem, wo der Schatten draufhängt.

Claudia: Aber was er ja auch tut, ist zum Beispiel, also mehrere Sachen, Claudia: aber ich wollte nur ein paar nennen, also die Veränderung der Strahlenbilanz.

Claudia: Also die Albedo, darüber haben wir schon öfter mal geredet, dass sehr viel mehr Claudia: Sonnenlicht zurückgestrahlt wird durch die Blätter zum Beispiel als durch manches anderes.

Claudia: Also die absorbieren einfach die Energie für Photosynthese, anstatt sie alles in Wärme umzuwandeln.

Claudia: Die produzieren Sauerstoff stattdessen.

Hey, was für ein Benefit?

Genau, das ist.

Claudia: Wirkt sich quasi kühlend auf unser Strahlenbudget aus.

Das ist ein Effekt.

Claudia: Aber auch diese Wärmespeicherung.

Claudia: Also in dem einen Projekt, in dem ich bin, wo es ja auch um die Klimawandelanpassung Claudia: geht, dann gucken wir immer mit einer Wärmebildkamera auf so verschiedene Oberflächen, Claudia: so Asphalt, Beton und begrünte Ecke, so ein Baum oder eine Pflanze, eine Blume.

Claudia: Und dann kann man ja sehen, wie sehr die die Wärme speichern.

Claudia: Und da sind natürlich begrünte Flächen und Bäume und Pflanzen einfach deutlich besser.

Florian: Ja, definitiv.

Claudia: Die verhindern natürlich dann eben auch, dass Bauern und Dächer ebenfalls große Claudia: Mengen an Wärme speichern und dann nachts wieder abgeben.

Claudia: Das wäre ja dieser Urban Heat Island Effekt.

Claudia: Also das ist richtig schön, auch nachts noch die Hitze bleibt.

Claudia: Was Bäume immer auch tun, ist so winddynamische, aerodynamische Sachen, Claudia: also dass natürlich Windströmungen entstehen.

Claudia: Also die Baumkronen beeinflussen einfach die Luftströmung.

Wenn du zum Beispiel, Claudia: die verdunsten da irgendwie tagsüber, da gibt es so kleinere Luftbewegungen, Claudia: weil es ein kleines Temperaturgefälle gibt und hast du so kleine konvektive Strömungen.

Claudia: Du merkst halt, da ist richtig eine frische Prise.

Ja, und Straßen mit Bäumen Claudia: sind deswegen ein bisschen weniger windstill und ein bisschen weniger stickig.

Das ist ganz gut.

Claudia: Das sind so Effekte, die jetzt existieren, aber ich will lieber schwitzende Bäume reden.

Claudia: Deswegen reden wir über Transpiration, also Verdunstung.

Bäume schwitzen, Claudia: so wie du an einem heißen Tag wahrscheinlich auch.

Florian: Ja, ich schwitze nicht.

Claudia: Du schwitzt?

Okay.

Florian: Nein.

Claudia: Das ist gut für dich, ich schwitze.

Florian: Nee, ich schwitze auch natürlich.

Claudia: Bäume schwitzen halt quasi über ihre Blätter.

Da verdunstet Wasser, Claudia: Renate, einfach tatsächlich durch die Wärme verdunstet da Wasser.

Claudia: Beim Verdunsten zieht es ja Wärmeenergie aus der Umgebung.

Zur Verdunstung, Claudia: damit flüssiges Wasser zu Dampf wird, müssen wir Energie reinstecken, also Wärmeenergie.

Claudia: Und dann wird das quasi gekühlt, wie eben dein Schweiß dich auch kühlt, wenn du unterwegs bist.

Claudia: Du kühlst dich einfach ab, weil tatsächlich eben der Schweiß von deiner Haut in Dampf übergeht.

Florian: Das ist schön.

Claudia: Das Ding ist nur, wir Menschen machen das recht kleinskalig, Claudia: so ein Baum, der macht das recht großkalig in einem sehr gigantischen Maßstab.

Claudia: Also so ein richtig ausgewachsener großer Baum, der kann irgendwie auch so 100 Claudia: Liter Wasser ausschwitzen und verdunsten an so einem Tag.

Also das ist richtig Claudia: großskalig und effektiv.

Also, Claudia: Du stellst dich ja jetzt nicht neben einen anderen Menschen in der Straße und Claudia: sagst, ach, hier wird es aber kühl.

Florian: Nee, normalerweise nicht.

Also dem schwitzenden Menschen stehen ist nicht kühlend normalerweise.

Claudia: Genau, das ist nicht so kühlend.

Aber ein Baum, der macht das einfach auf so Claudia: einer großen Skala, da wirkt das kühlend.

Claudia: Und das ist so einer der Punkte, um den es heute geht, diese Transpiration, Claudia: die einfach entsteht, wenn sich quasi diese, wie heißen die nochmal, Claudia: diese Stomata, Spaltöffnung, diese Spaltöffnung in den Blättern da sind, Claudia: die quasi das Wasser nach außen bringen, wo das dann verdunsten kann.

Claudia: Das ist relativ wichtig und damit das gut funktioniert, müssen wir natürlich Claudia: sowas haben wie eine nicht allzu feuchte Luft, also nicht zu hohe Luftfeuchtigkeit, Claudia: damit tatsächlich eben auch Verdunstung stattfinden kann, gewisse Wärme und so weiter.

Claudia: Das brauchen wir alles und über diese Transpiration geben die Bäume das Wasser ab.

Wir kühlen uns ab.

Claudia: Was übrigens noch als Randnotiz auch so einen Effekt hat, aber jetzt natürlich Claudia: ein bisschen kleiner, ist die Tatsache, dass Bäume ja selten direkt in Beton wachsen.

Florian: Tun sie meistens nicht, ne?

Claudia: Genau.

Und du hast zwar Parks erwähnt, aber wenn wir ja so über Bäume in Städten Claudia: reden, sind ja auch häufig so diese wirklich in Straßen gepflanzten, Claudia: wo einfach unten drunter nur so ein kleines Viereckboden ist.

Claudia: Aber auch der Boden kann Wasser verdunsten.

Claudia: Also auch der kann tatsächlich so arbeiten.

Claudia: Und dann hast du tatsächlich eben auch so Evapotranspiration, Claudia: die stattfindet und das auch ein bisschen abkühlt.

Also auch wenn das jetzt Claudia: eine kleine Ecke ist, aber bei einem Park ist es natürlich deutlich groß, gar länger.

Claudia: Aus all diesen Gründen fühlt sich so ein Platz unter einem Baum nicht nur schattig Claudia: an, sondern regelrecht frisch manchmal an so einem hitzigen Tag, Claudia: weil die sind echte kleine Klimaanlagen.

Claudia: Ohne Strom funktionieren die übrigens.

Müssen wir nichts aus dem Weltall runterschicken.

Claudia: Also deswegen kühlen Bäume.

Claudia: Nicht verschweigen sollte man natürlich auch, dass sie durchaus auch mal wärmen können.

Florian: Wenn man sie anzündet.

Claudia: Macht das bitte nicht.

Ja, das würde wärmen.

Claudia: Aber nur kurzzeitig.

Was der wärmende Effekt ist durchaus, wenn du so ein richtig Claudia: dickes Blätterdach hast in so einer Straße, dann kann es natürlich sein, Claudia: dass du zwar tagsüber irgendwie da Schatten hast, aber du fängst auch die Wärme ein.

Claudia: Und nachts kann dann die Wärme nicht abstrahlen, weil die wird durch das Blätterdach festgehalten.

Florian: Ja, okay, gut, ja, verstehe ich, ja.

Claudia: Genau, also dann hast du nachts nicht diesen Kühleffekt durch die Abstrahlung Claudia: von langwendiger Strahlung nach ins Weltall.

Claudia: Und dann können Bäume auch mal dazu beitragen, dass es wärmer ist.

Claudia: Und da merkst du schon, es hängt ein bisschen von mehr ab, als da ist ein Baum, Claudia: da ist kein Baum, ob ein Baum wärmt, kühlt und wie gut er kühlt.

Florian: Ja, okay.

Claudia: Und das hat das Paper ja schon so ein bisschen angedeutet, der Titel hat es Claudia: schon so angedeutet, dass es drei Faktoren gibt, von denen es abhängt, Claudia: wie gut ein Baum eigentlich kühlen kann.

Claudia: Und das erste ist das Hintergrundklima.

Claudia: Also sind wir in den Tropen?

Sind wir in den Subtropen?

Ist es trocken?

Ist es feucht?

Claudia: Also was ist so das Hintergrundklima, die Region der Welt, in der wir sind?

Claudia: Das ist der erste wichtige Punkt.

Das zweite ist, wie ist die Stadt gebaut?

Claudia: Also hast du dicht stehende, hohe Häuser mit engen Gassen dazwischen?

Claudia: Hast du lange Straßen, kurze Straßen?

Claudia: Laufen die alle parallel?

Wie groß und breit sind die Häuser?

Claudia: Aus welchem Material sind die Häuser?

Das kommt natürlich eigentlich auch noch Claudia: dazu.

Aber erstmal so, auch in welche Richtung gehen die Straßen?

Claudia: Nord, Süd oder ist es eher Südwest nach Nordost?

Also das sind wichtige Punkte, Claudia: die eine Stadt ausmachen.

Claudia: Und das Dritte sind die Eigenschaften des Baumes selbst.

Claudia: Also was für eine Baumart ist das?

Wie hoch ist der Baum?

Wo fängt das Blätterdach an?

Claudia: Immer grüner Baum?

Oder ist es ein Laubbaum?

Wie dicht ist das Blätterdach?

Claudia: Also all diese Sachen.

Oder wie ist das Blatt beschaffen?

Also was für eine Art Blätter ist da?

Claudia: Die haben ja unterschiedliches Wärmeverhalten auch.

Und diese drei Sachen spielen Claudia: so am Ende rein, wenn man sagt, okay, wir wollen Bäume in unserer Stadt pflanzen, Claudia: wie gut kühlen die uns am Ende ab?

Claudia: Dann sollte man sich anschauen, wie ist das Hintergrundklima der Stadt, Claudia: wie ist die Stadt aufgebaut und welche Bäume möchten wir denn pflanzen?

Claudia: Das sind Faktoren, die gar nicht so häufig alle gleichzeitig betrachtet werden.

Claudia: Sondern meistens, also ganz pragmatisch, wenn du natürlich irgendwie so sagst, Claudia: ja wir wollen hier in unserer Stadt Bäume pflanzen, dann machst du dir keine Claudia: Gedanken über die Variabilität des Hintergrundklimas, weil du bist in einer Claudia: Stadt, du hast ein Hintergrundklima und mit dem arbeitest du.

Claudia: Du guckst also nicht, würde das genauso gut funktionieren, wenn meine Stadt Claudia: plötzlich anstatt in den Subtropen, ich weiß nicht, mittleren Breiten liegen Claudia: würde.

So gemäßigte Zone.

Claudia: Also das guckst du dir ja nicht an, diese Variabilität, sondern du schaust dir Claudia: dann eine konkrete Stadt an.

Claudia: Und du überlegst dir vielleicht auch nicht, okay, wenn jetzt meine Innenstadt Claudia: plötzlich weniger Häuser hätte, würde das immer noch so gut funktionieren.

Claudia: Also du arbeitest meistens, wenn du so Studien machst, arbeitest du mit dem, was du da hast.

Ja.

Claudia: Und deswegen haben sie diese Metastudie gemacht, um das alles mal zusammenzusuchen, Claudia: diese ganzen Studien, die das für einzelne Städte machen, Claudia: in einzelnen, mit dem Hintergrundklima, einer bestimmten Stadtstruktur und mit bestimmten Baumarten, Claudia: die zum Beispiel lokal gut vorhanden sind oder so und werfen das zusammen, Claudia: um zu sagen, wie hängen denn jetzt diese drei Faktoren miteinander zusammen Claudia: und wie kann man die so berücksichtigen, wenn man selber so eine Planung anfängt.

Claudia: Und dann habe ich ein bisschen über die Studie gelesen übrigens.

Claudia: Ich gucke immer wieder, wie die Studie wahrgenommen wird, also wird darüber berichtet oder so.

Claudia: Und da gab es ein Interview mit einer der AutorInnen oder fiel der Satz.

Claudia: Ich versuche es mal gerade, unser Flight zu übersetzen.

Claudia: Unsere Studie widerlegt den Mythos, dass Bäume das Allheilmittel gegen die Überhützung Claudia: von Städten weltweit sind.

Florian: Okay.

Claudia: Aber sie spielen eine sehr wichtige Rolle für die Abkühlung.

Claudia: Wir müssen nur ein bisschen strategischer planen, um die Benefits wirklich komplett rauszuholen.

Florian: Wie machen wir das?

Claudia: Gute Frage.

Natürlich wird mittlerweile schon bei Stadtplanung viel berücksichtigt mit Bäumen.

Claudia: Aber Bäume sind ja auch ein sensibles Thema.

Ich weiß nicht, Claudia: ob du schon mal über Baumprojekte in Städten gestolpert bist.

Claudia: Also wo es darum geht, dass irgendwie Bäume, die alt sind und nicht mehr ganz Claudia: so gut kühlen oder auch nicht mehr gesund sind, dann irgendwie gefällt werden sollen.

Claudia: Das ist ja ein richtig sensibles Thema.

Das möchten Leute ja eigentlich nicht.

Claudia: Auch wenn man sagt, an der Stelle wären jetzt Bäume dieser Art effektiver für Claudia: die Kühlung, auch wenn man sie anders pflanzt, an Bäumen halten wir gerne fest.

Also das ist Claudia: ein Thema, das das Menschen wirklich direkt betrifft.

Also ich würde auch immer Claudia: sofort sagen, wenn jemand sagt, wir würden gerne bei Ihnen in der Straße die Claudia: Bäume fällen, ich so, hi, Moment.

Nein.

Florian: Bin ich auch hier.

Claudia: Genau, nichts gibt es.

Und dann ist natürlich die Frage, was sind die Gründe?

Claudia: Und wenn dann natürlich eine Stadtplanung berücksichtigt wird, Claudia: ah, wir müssten eigentlich andere Bäume nutzen oder wir müssten die anders pflanzen, Claudia: damit wir tatsächlich einen Kühleffekt hinkriegen.

Florian: Oft sind die Bäume auch einfach mal schon tot und wenn sie dann irgendwie auf Florian: sich drauf fallen, ist es auch blöd.

Claudia: Ja, und sie haben auch kein großes Blätterdach mehr, weil sie schon krank sind oder ähnliches.

Claudia: Aber es ist einfach ein Thema, wo so viel man darüber nachdenkt, Claudia: strategisch zu planen, der Faktor Mensch immer reinkommt.

Claudia: Und man muss natürlich auch mehr berücksichtigen, als das, worauf die Studie jetzt schaut.

Claudia: Also die Studie schaut sich an, welche Studien gibt es, die sich um den Hitzestress Claudia: von Menschen in den Straßen kümmern.

Claudia: Also dass wir in den Straßen, wenn wir als FußgängerInnen unterwegs sind, Claudia: möglichst wenig Hitzestress haben.

Claudia: Dreht sich jetzt nicht so darum, werden die Gebäude gut beschattet, Claudia: Dass die weniger Klimaanlage benutzen müssen, sondern es geht mehr wirklich Claudia: um die Hitze und die Temperatur auf der Straße, auf Fußgängerhöhe.

Claudia: Und das ist natürlich auch irgendwie, wenn du strategisch planst, Claudia: nicht das Einzige, worauf du achtest.

Claudia: Gut, und jetzt können wir uns mal angucken, wie viele Studien es gibt.

Claudia: Wir gehen einfach mal rein in Abbildung 2.

Claudia: Die kannst du dir gerne raussuchen.

Das ist aber eine wilde Abbildung.

Florian: Eine wilde Abbildung, noch dazu.

Claudia: Meine ich bitte.

Es ist eine Abbildung mit vielen Abbildungen.

Claudia: Also in der Mitte gibt es so eine Weltkarte und unten drunter nochmal so drei Claudia: kleine Zoom-Regionen, die müssen reingehen und auf der Weltkarte hat man kleine Punkte, Claudia: jeder Punkt ist eine Studie und dann sind aber drumherum noch so vier Abbildungen, so Balkendiagramme.

Claudia: Die nochmal sagen, was machen diese Studien denn insgesamt aus?

Claudia: Also zum Beispiel oben links gibt es so Balkendiagramme, die anzeigen, Claudia: in welcher Region der Welt wie viele Studien durchgeführt wurden.

Florian: China hat die meisten Studien über Bäume.

Interessant.

Claudia: Mainland China hat die meisten Studien, fast 40.

Dann kommen die United States, Claudia: dann kommt schon Deutschland und dann gibt es Hongkong speziell, Australien.

Claudia: Genau, also da kann man sich so ein bisschen anschauen, was sind denn da in Claudia: den Studien, wo haben die Stadt gefunden.

Florian: Und da schätzt China gerne mal, was Klima angeht.

Claudia: Ja, aber da ist echt viele, also wirklich viele studiert.

Und dann kannst du Claudia: dir auch angucken, rechts nebendran ist so ein Sobald-Diagramm über die Pflanzenfamilie.

Florian: Gut, da kenne ich nicht aus.

Claudia: Da habe ich überhaupt nichts zu sagen.

Florian: Da plantanacea sind wahrscheinlich Plantanen.

Claudia: Das glaube ich auch Malvacea.

Florian: Ginko, sehe ich auch noch da unten.

Claudia: Ja.

Florian: Cannabacea, da sind die Haarstauden, wahrscheinlich nicht.

Claudia: Buxacea, Fagacea, ich habe keine Ahnung.

Auf jeden Fall das meisten Studien Claudia: wurden mit Fabacea durchgeführt.

Claudia: Malbacea, sie kommen danach.

Also man kriegt so ein Gefühl dafür, Claudia: wie divers sind denn die Studien länderspezifisch und pflanzenspezifisch, Claudia: also welche Bäume wurden angeschaut.

Claudia: Unten links die Köppen-Klimaklassifikation.

Also wir haben ja verschiedene Klimazonen Claudia: und dann, das sind ganz lustige Buchstabenkombinationen, aber die fangen an Claudia: mit A, eine Gruppe, die mit A anfängt, eine Gruppe, die mit B anfängt, mit C und D.

Claudia: Die hatten, glaube ich, auch schon mal, genau, A ist tropisches Klima und dann Claudia: halt F für feucht, also Regenwald und so.

Claudia: M ist, glaube ich, Monsun.

Und W und S sind, glaube ich, Savanne und einmal Winter, einmal Sommer.

Claudia: Also genau, man sieht so das tropische Klima mit verschiedenen Feuchtigkeitsleveln Claudia: und Niederschlagsmustern.

Claudia: B ist trockenes Klima.

Das kann heiß und kalt sein.

Claudia: Dafür gibt es irgendwie, glaube ich, H und K.

Claudia: C ist gemäßigtes Klima, also temperate.

da gibt es auch trocken und so weiter.

Claudia: Und dann gibt es kontinentales Klima, da gibt es auch trocken und feucht.

Claudia: Und dann noch Polar.

Polar ist E.

Und dann kannst du aber mal schauen und siehst Claudia: schon, E haben wir nicht.

Florian: Wachsen wenig Bäume.

Claudia: Ja, genau.

E haben wir nicht.

Hat auch Gründe.

Und dann sieht man, Claudia: die meisten Studien wurden durchgeführt in CFB.

Claudia: Und CFB, C war ja gemäßigt, also temperate.

F ist, es gibt keine Trockenzeit.

Claudia: Das heißt, es regnet das ganze Jahr über irgendwie mal und B ist ein warmer Sommer.

Claudia: Nicht heiß, aber warm.

Das zeigt so, da liegt der Fokus drauf, Claudia: da sind wir schon drin.

Man merkt schon.

Claudia: Also das sind so die Klimazonen, die berücksichtigt wurden.

Und unten rechts Claudia: sind die Local Climate Zones.

Claudia: Kennst du die?

Hatten wir die schon mal?

Florian: Oh, spontan fällt es nicht ein.

Claudia: Nee, ich glaube auch nicht.

Ich habe dazu, weil die nicht so einfach erklären Claudia: lassen ohne eine Abbildung.

Aber ich versuche es natürlich.

Claudia: Habe ich aber dir mal schon einen Link und wir packen den auch in die Show Notes Claudia: zu einem anderen Dokument hinterlegt.

Claudia: Das heißt Located Climate Zones for Urban Temperature Studies.

Claudia: Aus 2012, da kommen die her und da gibt es eine Tabelle 2.

Claudia: Und diese Tabelle 2 ist eigentlich viele kleine Abbildungen.

Florian: Schon wieder eine Abbildung voller Abbildungen.

Claudia: Eine Tabelle voller Abbildungen.

Florian: Oh Gott, eine Tabelle voller Abbildungen auch noch.

Claudia: Next Level.

Genau.

Und da siehst du auf der linken Seite die Stadttypen.

Claudia: Die lokale Klimazonen beziehen sich nämlich entweder auf bestimmte Arten von Claudia: Landoberfläche oder auf bestimmte Arten von Städten oder Städtebau.

Claudia: Und da gibt es von eins bis zehn verschiedene Local Climate Zones.

Claudia: Und die erste ist so eine richtige, stell dir New York vor.

Florian: Ja, genau.

Claudia: Ganz hohe Häuser, ganz enge Straßen, grün dazwischen, nein, gibt es nicht.

Claudia: Also richtig kompakt und hoch.

Die zweite ist zwar genauso kompakt, Claudia: aber nur mit so mittelhohen Gebäuden.

Claudia: Also die sind nicht ganz so hoch, das macht einen Unterschied.

Claudia: Das wäre dann eben die Local Climate Zone 2.

Claudia: Dann die dritte ist auch immer noch kompakt, aber sehr niedrig.

Claudia: Also eher so Wohngegend ohne Bäume.

Claudia: Und eins bis drei haben quasi kein Grün dazwischen.

Claudia: Und bei vier fängt es wirklich an mit den Bäumen.

Aber da ist Platz zwischen den Gebäuden.

Claudia: Das sind auch hohe Gebäude, so New York hohe Gebäude.

Claudia: Aber dazwischen ist Platz und dazwischen ist Baum und Grün.

Florian: Ja, das schaut schön aus.

Claudia: Fünf ist quasi Mittelhoch.

Wieder das gleiche, nur in Mittelhoch, Claudia: aber eben mit Grün und Bäumen dazwischen.

Und dann gibt es Nummer sechs.

Claudia: Das ist wieder das mit den ganz niedrigen Gebäuden.

Claudia: Aber auch zwischen denen ist jetzt plötzlich Luft und Grün.

Und ich würde jetzt Claudia: weiter erklären, weil es gibt ja noch sieben, acht und neun und zehn.

Claudia: Aber wenn man wieder auf die Abbildung zurückschaut, dann sieht man, Claudia: dazu gibt es gar keine Studien.

Claudia: Ja, und sieben wäre quasi sowas wie kleine Hütten, die sehr eng stehen.

Claudia: Also so eher aus Naturmaterialien und ähnlichem und ohne gerade Straßen, Claudia: sondern mehr so verwinkelt.

Claudia: Da gibt es doch so, also alles, was höher geht, sind mehr so industrielle Sachen, Claudia: wo wir jetzt nicht so viele FußgängerInnen haben, bei denen wir uns über Hitzestress Claudia: Gedanken machen, was vielleicht erklärt, warum da nicht so viele Studien gab.

Claudia: Aber da sieht man schon, die Studien werden hauptsächlich durchgeführt, Claudia: wenn man die einzeln anschaut, in der Zone 3.

Claudia: Das sind so Wohngebiete, aber ohne viel Platz dazwischen und ohne Grün bisher.

Claudia: Und wenn man die Zonen 4 bis 6 zusammennimmt, da steckt ganz viel drin.

Claudia: Und das heißt, Studien, die sich damit beschäftigen, wo Städte, Claudia: die eigentlich schon recht viel Platz haben, egal ob zwischen hohen oder mittelhohen Claudia: oder niedrigen Gebäuden, schon Grünflächen stehen, wie effektiv ist es da, Claudia: wenn man mehr Bäume pflanzt.

Claudia: Das ist eine schöne Abbildung, wenn man mal so sieht, wie diese ganzen Studien verteilt sind.

Claudia: Denn diese Pünktchen, die wir uns am Anfang angeguckt haben, Claudia: wo jeder eine Studie ist, die haben ja auch eine Farbe.

Florian: Okay, ja.

Claudia: Und die Farbe, die so zwischen gelb bis blau ist, Claudia: Arrange so changiert, gibt an, wie die maximale Abkühlung in Temperaturunterschied Claudia: ist, wenn man dort Bäume pflanzt.

Also was die Studie herausbekommen hat.

Claudia: Abhängig muss man jetzt bedenken von all den Sachen drumherum, Claudia: von der lokalen Klimazone, die ist da jetzt nicht mitgehighlightet in der Farbe.

Claudia: Und auch von der Köppenklimaklassifikation wissen wir es nicht, Claudia: wie das da jetzt ist.

Aber die einzelnen Punkte sind dann eingefärbt zwischen Claudia: 0 Grad Unterschied, also es macht gar nichts, und minus 4 Grad.

Claudia: Und das ist pro Stadt.

Und dann hat man zum Beispiel in Nigeria ganz viel Blau.

Claudia: Das heißt, da bringt es echt viel.

Florian: Ja, da ist es auch heiß.

Claudia: Ja, da bringt es echt viel.

In den USA ist man so bei Pink, das ist irgendwie Claudia: so minus 2 bis hin zu Orange, das ist so minus 1,5.

Gibt aber auch irgendwo Claudia: die Lila, das ist also die New York-Ecke.

Claudia: Ja, also so kann man sich das ein bisschen anschauen und kriegt ein Gefühl dafür, Claudia: was die Studien so liefern.

Claudia: Aber das ist natürlich jetzt ein wilder Mix aus diesen ganzen einzelnen Faktoren.

Claudia: Und deswegen lassen wir uns mal ganz kurz über die einzelnen Sachen reden.

Claudia: Also über, ja fangen wir mal Hintergrundklima an.

Claudia: Also dieses A irgendwas oder CFB, wie es heißt.

Claudia: Das ist natürlich total wichtig.

Also allein schon, wie stark ist die Sonneneinstrahlung?

Claudia: Halt einen Unterschied zwischen der Sonneneinstrahlung am Äquator und bei uns zum Beispiel.

Claudia: Wie hoch ist die Hintergrundtemperatur?

Wie hoch ist die Luftfeuchtigkeit in der Regel?

Claudia: Und all das hat so ziemlich, also das kann man sich wirklich ganz straightforward Claudia: herleiten, dass das einen Effekt darauf hat, wie Gutenbaum kühlt.

Florian: Ich glaube, ich habe es verstanden, ja.

Claudia: Also so eine heiße, trockene Stadt.

Also wirklich so ein heißes Gebiet, Claudia: wo wenig Luftfeuchtigkeit hat.

Da kann ja richtig viel so durch die Verdunstung Claudia: abkühlen, durch das Schwitzen der Bäume.

Claudia: Und da gibt es tatsächlich Studien, die sagen, da kann die Lufttemperatur tatsächlich Claudia: am Tag um bis zu zwölf Grad runtergehen, wenn man Bäume pflanzt.

Claudia: Also wenn ich zwölf Grad kühler haben kann in der Stadt, dann pflanze ich Bäume.

Claudia: Also das heißt, in heißen, trockenen Schatten ist das richtig effektiv.

Claudia: In so eher feuchten Gebieten, also jetzt so Tropen oder ähnliches, Claudia: da verpufft jetzt so ein bisschen die kühlende Wirkung durch die Verdunstung, Claudia: weil es ist so feucht schon in der Luft.

Florian: Ja, klar, verständlich.

Claudia: Und dann funktioniert das nicht so gut.

Das heißt, die kühlen zwar dann hauptsächlich Claudia: zum Beispiel durch den Schatten und die Aerodynamik, die ein bisschen entsteht, Claudia: aber genau, nicht durch das Schwitzen.

Claudia: Also Schwitzen geht besonders gut in heißen, trockenen Städten.

Claudia: Schwitzkühlung.

Und man muss dann auch noch bedenken, wenn das Hintergrundklima Claudia: so ist, dass du häufig zum Beispiel Hitzewellen hast, Claudia: kann es sein, also auch in sehr, sehr trockenen Gegenden, dass du einen bestimmten Claudia: Schwellwert einfach an Hitze übersteigst oder auch an Luftfeuchtigkeit, Claudia: das ist so ein Zusammenspiel aus Luftfeuchtigkeit und Temperatur, Claudia: dass du da bestimmte Schwellwerte überschreitest, Claudia: wo Bäume sich selber anfangen zu schützen.

Claudia: Und dann schließen sie diese Spaltöffnung ab einer bestimmten Hitze, Claudia: um das Wasser zu behalten.

Florian: Genau, aber die brauchen jetzt aber auch Wasser.

Sie können ja nicht alles wegschwitzen, Florian: weil dann ist es auch nicht gut für sie.

Claudia: Exakt.

Und dann ist dieser Kühleffekt auch weg.

Das heißt, Claudia: wenn du da ein bestimmtes Hintergrundklima hast, wo du Hitzewellen hast, Claudia: die immer wieder auftauchen, oder du hast immer am Tag mittags richtig krasse Claudia: Hitze, die super extrem ist, Dann sind Bäume, Claudia: die diesen Hitzestress nicht so gut aushalten und ihre Spaltöffnungen schließen, Claudia: weniger effizient beim Kühlen, weil sie eben nicht mehr schwitzen, Claudia: sondern ihre Spaltöffnungen schließen.

Florian: Das heißt, wir brauchen Schwitzbäume für die Städte und keine, Florian: die die Hitze gut aushalten.

Also wir müssen Bäume haben, die ordentlich in Schwitzen kommen.

Claudia: Ja, die gerne schwitzen und auch bei hohen Temperaturen weiterschwitzen.

Florian: Okay.

Claudia: Weil ansonsten hast du ausgerechnet dann, wenn du wirklich die Kühlung am meisten Claudia: brauchst, nicht diesen Kühleffekt durch das Schwitzen.

Claudia: Gleichzeitig musst du natürlich auch bedenken, dass so eine Hitzewelle oder Claudia: so richtig extreme Hitze an so einem Tag natürlich auch den Baum sehr belastet.

Claudia: Also der zieht viel Wasser, selbst wenn er jetzt die Spaltöffnung nicht schließt, Claudia: zieht der einfach viel Wasser und reduziert dadurch natürlich auch ein bisschen Claudia: die Wasserverfügbarkeit für anderes.

Claudia: Das ist auch wieder sowas, wo man überlegen muss, es spielt mehr rein als nur der Baum.

Claudia: Das heißt, da sollte man wirklich überlegen, was für Bäume stelle ich denn in Claudia: so ein Hintergrundklima?

Claudia: Oh, da stand noch eine Zahl.

Tatsächlich kann bei so einer Heatwave oder einer Claudia: Hitzewelle kann tatsächlich dieser Kühleffekt um bis zu 30 Prozent runtergehen Claudia: von Bäumen, einfach durch das Fehlen von dem Schwitzen.

Claudia: Also gut überlegen, Was für einen Baum möchte ich denn in meine Metropole pflanzen?

Florian: Weißt du, welche Bäume das sind, die gut passen?

Claudia: Nein, das steht da tatsächlich jetzt gerade nicht, welche da stehen.

Claudia: Aber wir können gleich mal reinschauen.

Claudia: Da gibt es so eine Abbildung, die das, glaube ich, ganz gut zusammenfasst.

Claudia: Ich komme da gleich nochmal drauf zurück.

Claudia: Also ich hatte jetzt gesagt, heiß und trocken und heiß und feucht.

Claudia: Dann gibt es ja noch hier so gemäßigte oder kontinentales Klima.

Claudia: Da muss man tatsächlich so ein bisschen darauf achten, dass Bäume ganz grundsätzlich Claudia: oder die Kühleffizienz von Bäumen grundsätzlich ist natürlich so einen saisonalen Claudia: Aspekt haben, den du jetzt in den Tropen nicht hast.

Claudia: Also im Sommer kühlen sie besonders gut, im Winter nicht.

Aber ich finde, das ist okay.

Claudia: Wenn man sich natürlich Kühleffekte anschaut, dann schaut man sie sich jetzt Claudia: erst mal ganzjährig an.

In den Tropen ist das relevant, ganzjährig.

Claudia: Aber in den gemäßigten Breiten jetzt eher nicht so.

Gut, also das wäre jetzt Claudia: so Hintergrundklima, was ich finde, das ergibt sich ganz gut so aus der Logik.

Claudia: Ja, Stadtstruktur wäre das Nächste, diese Local Climate Zones.

Florian: Wenn ich einen Baum zwischen 100 Hochhäuser stelle, weiß ich nicht, ob das viel bringt.

Claudia: Ja, es bringt ja allein schon deshalb nichts, wenn du dir nochmal so diese Kategorien Claudia: 1 bis 3 mit diesen ganz dicht gepackten Häusern, Claudia: vorstellst, du siehst ja so schon kaum Himmel.

Also du hast eigentlich ja schon Schatten.

Florian: Ja.

Claudia: Also ein Schatten von einem Baum wird es da jetzt nicht rocken.

Claudia: Also vor allem nicht in 1 und 2, sondern also der Kühleffekt durch Schatten Claudia: ist gar nicht das Ding, worüber wir dann reden in diesen Städten.

Claudia: Und wenn du jetzt da drin noch meinst, du müsstest irgendwie so richtig, Claudia: ordentlich dicht Bäume pflanzen mit so einem richtig dichten Blattdach, Claudia: kann das sogar eben genau dazu führen, dass du die Hitze da einsperrst und dann Claudia: ist es auch noch feucht, weil die Bäume ja trotzdem Feuchtigkeit abgeben.

Claudia: Dann hast du so ein richtig heißes, schwüles Klima da unten.

Claudia: Also in diesen Städten musst du dir genau überlegen, will ich nicht lieber Bäume Claudia: pflanzen, die nicht so ein dichtes Blätterdach haben, sondern eher schmal und Claudia: hoch sind oder halt wirklich sehr durchlechtete Blätterdach haben.

Claudia: Also in solchen Städten anders vorgehen.

Wenn du jetzt mehr Himmel sehen kannst, Claudia: also in diesen Klimazonen, lokalen Klimazonen 4 bis 6, wo dazwischen schon Platz Claudia: ist zwischen den Gebäuden, auch wenn sie hoch sind, da kannst du tatsächlich, Claudia: hast du deutlich mehr Chance mit Bäumen tatsächlich eine Abkühlung zu erreichen.

Florian: Okay.

Claudia: Also während das in den Klimazonen 1 bis 3 nicht so wirklich funktioniert, Claudia: aus dem, was ich gesagt habe, da kommt ja auch kein Sonnenlicht auf den Baum Claudia: für Photosynthese zum Beispiel, beziehungsweise nur gestreut ist, Claudia: hast du das in diesen anderen mit mehr Platz, hast du das deutlich mehr.

Claudia: Das heißt, wenn du dort Bäume pflanzt, dann hast du deutlich mehr Schatten und Claudia: Abkühlung durch Schatten und tatsächlich deutlich mehr Abkühlung durch diese ganze Transpiration.

Claudia: Also da sind Bäume besonders effektiv.

Claudia: Im Kopf behalten, eine dichtere Baumkrone ist nicht immer besser.

Claudia: Wir brauchen auch Belüftung.

Wir brauchen noch Luft.

Hallo.

Claudia: Also so eine richtig dicht bebaute Altstadt mit so einer ganz schmalen Gasse Claudia: noch mit vielen Bäumen zuzupflanzen, Claudia: ist zwar eine gute Idee, weil mehr Schatten für FußgängerInnen, Claudia: aber das Ergebnis könnte eben unerwartet sein, weil die Luftzirkulation vielleicht Claudia: nicht mehr so gut funktioniert und sich die feuchte Luft und warme Luft da unten Claudia: staut und wir haben eher schwül als kühl.

Florian: Okay, ja.

Claudia: Gut, so und jetzt kommen wir noch zur Frage, welche Bäume kühlen denn jetzt wo am besten?

Claudia: Und da haben wir im Prinzip schon ein bisschen angesprochen einfach, Claudia: weil man kommt gar nicht dazu, die Sachen einzeln zu betrachten, Claudia: weil man gleich sagt, ja, vielleicht sind da ja schmalere Bäume mit mehr lichtdurchlässigen Claudia: Baumkronen besser.

Und genau das ist es.

Claudia: Also man muss die Bäume und die Baumarten klug wählen, Claudia: damit man einen maximalen Effekt von Schatten bekommt und gleichzeitig einen Claudia: maximalen Effekt von diesem Schwitzkühlen und dadurch den Fußgänger-Stresslevel möglichst gering hält.

Claudia: Laubbäume zum Beispiel, die jetzt, was haben wir denn, Linde, Claudia: Eiche, die kühlen halt besonders stark im Sommer, weil sie im Winter ihre Blätter verlieren.

Florian: Okay.

Claudia: Das ist relativ simpel, aber das ist halt ein wichtiger Aspekt, Claudia: den man berücksichtigen muss, weil wir werden ja vielleicht auch wärmere Winter bekommen.

Claudia: Wir gucken mal.

Naja, also auf jeden Fall haben die eben einen saisonaren Effekt Claudia: und dann kann halt der Effekt der Abblockung von Sonneneinstrahlung, also Schatten simpel, Claudia: kann halt von, weiß ich nicht, kann auf 90 Prozent, kann aber auch 50 Prozent Claudia: oder noch weniger runtergehen.

Claudia: Immer grüne Arten hingegen, weiß ich nicht so, Pinien, was haben wir noch, Claudia: Magnolien, Fichten, die wirken das ganze Jahr über durch den Schatten, Claudia: aber die haben nicht so eine gute Transpirationskühlung.

Florian: Okay, ja.

Claudia: Die schwitzen nicht so viel, ja, also ein bisschen doof.

Florian: Schwitzende Fichten, ja, da kann man einen Zungenbrecher draus machen.

Claudia: Ja, schwitzende Fichten sind nicht ganz so effektiv, aber ein guter Zungenbrecher.

Florian: Gut.

Claudia: Ja, also das ist so ein Aspekt.

Allein schon mal die Baumart in der Form.

Claudia: Dann natürlich größere Bäume versus kleinere Bäume.

Das ist jetzt noch nicht einzelne Baumarten.

Claudia: Also sie haben es schon versucht auf einem Level zu halten, der eher die Bäume Claudia: beschreibt, als die einzelne Baumart benennt, weil natürlich eben abhängig von Claudia: dem regionalen Klima andere Baumarten daheimisch sind, die diese Bedingungen aber erfüllen.

Claudia: Es gibt überall höhere Bäume und niedrigere Bäume.

Claudia: Und höhere Bäume sind zum Beispiel eher effektiv, weil das Blattdach oder der Claudia: Schattenwurf ist eben weit oben.

Claudia: Man hat mehr Möglichkeit, da Luft durchwehen zu lassen.

Claudia: Also der Abstand vom Fußgängerlevel bis hin zum Baumkronendach ist höher und Claudia: da kann mehr Luft einfach ausgetauscht werden.

Das heißt, so große Bäume sind Claudia: eigentlich eine gute Sache.

Dann kommt es natürlich auch auf die Blattart an.

Claudia: Also es gibt halt so Blatt, also die Form von Blättern ist unterschiedlich, Claudia: die Baumkronen sind dadurch unterschiedlich, die Blatttypen, Claudia: es gibt ja so richtig fleischige Blattart.

Claudia: Blätter zum Beispiel, also so mit dicken Wänden, die jetzt eher nicht so gut schwitzen.

Claudia: Dann hast du eher unsere hier, das wir hier gerne haben, so diese dünnen Blätter, Claudia: die eine große Oberfläche haben und die durchlässig ist und sehr viel schwitzen.

Claudia: Da musst du dir überlegen, was für einen Baum kann ich mir denn da aussuchen, Claudia: der besonders gut passt.

Claudia: Nicht vielleicht zwingend der, der am meisten schwitzt, weil der macht vielleicht Claudia: die Spaltöffnungen zu und schwittern aufzuschwitzen, wenn ich sie gerade brauche.

Claudia: Also wenn man eine Mischung macht, also wenn man tatsächlich sagt, Claudia: wir nehmen Laub und Nadelbäume, hohe und niedrige, dann bekommt man die beste Kühlwirkung.

Claudia: Und das in fast allen Klimazonen.

Florian: Ich habe es immer gern, wenn da ein paar so Nadelbäume auch in der Stadt rumstehen.

Florian: Also hier bei mir ums Eck gibt es eine kleine, ja Park ist übertrieben, Florian: es ist einfach links eine Straße, rechts eine Straße oder jeweils alle Spuren.

Florian: Da mittendrin ist so ein kleiner Fußweg und links und rechts des Fußwegs sind Florian: Bäume und da sind auch immer wieder mal ein paar so Nadelbäume dabei.

Florian: Und ich finde das immer ästhetisch schön und dann ist es aber auch irgendwie für die Kühlung gut.

Claudia: Ja, genau.

Allein dadurch, wenn du so eine Mischung machst, wo du drin Madelbäume Claudia: hast, kannst du so im Durchschnitt in fast allen Klimazonen ein halbes Grad Claudia: mehr Kühlung rausholen.

Claudia: Die Mischung zu haben ist wirklich ganz klug und du hast dann natürlich auch Claudia: eine größere Ganzjährigkeit des Effekts.

Claudia: Das ist tatsächlich das, was so oft die Baumtypen und Baumarten angeht.

Claudia: Ich habe jetzt wie gesagt nicht die einzelnen Namen daraus gesucht.

Claudia: Zwischendrin ist irgendwo so ein Abschnitt, wo Sie ganz viele von diesen Namen um sich werfen.

Claudia: Da war ich komplett abgehängt.

Wer sich dafür interessiert, die Studie ist ja Claudia: auch frei zugänglich.

Viel Spaß.

Claudia: Was Sie eher einschauen, ist ja so ein bisschen höher levelig.

Claudia: Und Sie machen dann jetzt auch, wenn man alles zusammennimmt, Claudia: alle Faktoren, so gröbere Aussagen.

Claudia: Also Sie sagen zum Beispiel, wenn man alle Studien zusammengenommen hat, dann...

Claudia: Schaffen es 83 Prozent der betrachteten Städte, also in diesen 182 Studien wurden Claudia: ja sehr viele, ich glaube 110 Städte begutachtet, Claudia: dann wenn man sich anschaut, was die Studien rausbekommen, dann wird in 83 Prozent Claudia: der Städte die Lufttemperatur an den heißesten Monat jeweils unter 26 Grad gesenkt.

Claudia: Und das ist ein Level, mit dem Menschen noch gut ausleben, halten können.

Florian: Ja, das klingt gut.

Claudia: Also wenn man Bäume pflanzt, schafft man in fast allen Städten, Claudia: also bei 83 Prozent der Städten, dass man einen angenehmen Fußgänger in Temperaturlevel erreicht.

Claudia: Ist schon mal eine gute Aussage, es funktioniert mit einer guten strategischen Planung.

Florian: Wollte ich gerade sagen, das ist generell etwas, was man fast überall sagen kann.

Florian: Mit einer guten strategischen Planung funktionieren Dinge besser, Florian: aber ich habe das Gefühl, das hapert in unserer Welt an guter strategischer Planung.

Claudia: Ja, ich sage mal ja.

Claudia: Zu mehr nicht.

Wenn man sich jetzt mal das Ganze ein bisschen kompakter anschauen Claudia: will, empfehle ich Abbildung 5.

Claudia: Und ich habe vergessen, wie diese Art von Diagramm heißt.

Florian: Das ist ein Diagramm wie bei der Wählerstromanalyse nach der Wahl.

Florian: Es steht hier drunten Sanky-Diagramm.

Claudia: Ja, danke.

Sanky, S-A-N-K-I-Y, Sanky, Sanky.

Florian: Eine grafische Darstellung von Mengenflüssen, sagt Wikipedia.

Claudia: Yes, danke Wikipedia.

Eine grafische Darstellung von Mengenflüssen.

Claudia: Man sieht auf der linken Seite die Hintergrundklimata, die die Studien abgedeckt haben.

Claudia: Und dann sieht man, ach guck mal, in blau ist gemäßigtes Klima.

Claudia: Und man hat dann die verschiedenen CFA, CFB, wie sie alle heißen, sind alle blau.

Claudia: Und dann sieht man, fast 50 Prozent dieses gemäßigten Klimas, Claudia: in dem wir so sind, beschäftigen sich mit Laubbahnen.

Claudia: Leider auch 50 Prozent fast sagen gar nicht, was für eine Baumart sie sich angucken.

Claudia: Da steht einfach not reported.

Bisschen traurig.

Claudia: Aber das zeigt, dass sich bestimmte Studien eben gar nicht für die Baumart interessieren, Claudia: sondern die schauen einfach nur, was für einen Kühlungseffekt haben denn die Bäume.

Claudia: Die erste Spalte war jetzt, wie gesagt, das Hintergrundklima.

Claudia: Das zweite, die Baumeigenschaft, beziehungsweise eigentlich nur ist es ein Nadelbaum, Claudia: ein Laubbaum oder ein Mix.

Claudia: Die dritte Spalte ist die lokalen Klimazonen.

Claudia: Klimazonen, also wie ist die Claudia: Stadt gebaut, also sind die Klimazonen 1 bis 3 oder 4 bis 6 oder 1 bis 6, Claudia: also alle werden angeschaut oder es nicht berichtet und dann kann man sehen, Claudia: dass ganz ganz viele sich tatsächlich mit den Klimazonen 4 bis 6 beschäftigen, Claudia: also den eher nicht so dicht gebauten, wo schon grün dazwischen ist.

Claudia: Die letzte Spalte, die vierte, zeigt dann eben den Kühleffekt, Claudia: den die Bäume haben können, in diesem Temperaturunterschied, der entsteht.

Claudia: Und die sind leider nicht ganz so wirklich sortiert.

Claudia: Oder siehst du da eine Sortierung.

Florian: Die ich nicht gesehen habe?

Nee, nee, hätte ich auch nicht gecheckt.

Florian: Also ich habe mir das auch angeschaut und überlegt, ob ich da was Sinnvolles Florian: einwerfen kann.

Aber nee, es ist nicht wirklich sinnvoll sortiert, ja.

Claudia: Ja, das ist ein bisschen schade.

Es ist halt sortiert quasi, Claudia: links ist es ganz sortiert, wirklich von tropisch bis kontinental.

Claudia: Bei den Baumarten auch, bei der Stadtklimazon auch, aber dann, Claudia: nee, nee, kann ich keinen.

Claudia: Also gut, also die meisten berichten tatsächlich von einem Temperaturunterschied Claudia: zwischen minus zwei und minus einem Grad durch die Bäume.

Claudia: Und diese Studien, das kann man eben durch diese Flussdarstellung und diese Claudia: Mengenflussdarstellung sehen, Claudia: beschäftigen sich zu einem überwiegenden Teil mit Städten aus dieser Klimazonen Claudia: 1 bis 3, wo dicht bebaut und nichts Grünes dazwischen ist.

Claudia: Der zweitgrößte Balken da sind Studien, die einfach nur sagen, Claudia: der Temperatursprung geht runter um mindestens minus ein Grad.

Claudia: Aber da ist kein maximaler Temperatursprung angegeben.

Claudia: Und die kommen auch aus diesen Klimazonen 1 bis 3.

Und da sieht man aber schon, Claudia: wie uneinheitlich diese Studien berichten.

Claudia: Weil es gibt dann auch so, ja, manche hier sind ein paar Sachen zwischen minus Claudia: 8 und minus 4 Grad, andere deutlich mehr als minus 8, deutlich mehr als minus 4.

Florian: Ja, es ist doch einander.

Ich hätte als Referie dieser Studie gesagt, Florian: mach das Bild mal ein bisschen sortierter.

Claudia: Ja, mach das irgendwie anders.

Ich bin verwirrt, das hätte ich denen auch gesagt.

Claudia: Auf jeden Fall kann man so ein bisschen sehen, wie diese Studien sich zusammensetzen Claudia: und man sieht am Ende auch, was sind denn so die Kühleffekte in einem bestimmten Klima.

Claudia: Also wenn du jetzt sagst, ich bin tatsächlich in einem CFB-Klima mit meiner Claudia: Stadt, also Kontinentale und so, und dann schaust du, okay, ja, Claudia: wir wollen Mischungen machen aus Immergrün und Laubbäumen.

Claudia: Wir befinden uns in einem Stadtgebiet, das die Zonen 4 bis 6 hat.

Claudia: Ah, okay, dann kann ich die meisten Studien sagen, ah, okay, Claudia: es wird vielleicht bis zu minus 2 Grad bringen.

Claudia: So, und das funktioniert schon mit diesem Diagramm.

Und das finde ich eigentlich ganz schön.

Claudia: Also man hat so eine kleine Hilfestellung, auch wenn es jetzt wirklich nicht Claudia: besonders ideal dargestellt ist, um das zu haben.

Claudia: Ja, also das kann man sich anschauen und dann sieht man schon so irgendwie in Claudia: dem tropischen Klima, kann das eben auch schon mal bis zu minus 12 runtergehen beim Kühlen.

Claudia: Das gibt es übrigens auch ein paar Stunden, die sagen, es wärmt, Claudia: so um bis zu 0,8 Grad Celsius.

Claudia: Aufgrund dieses Einschließens der Wärme bei Nacht.

Claudia: Das hat ja auch wieder einen Effekt auf den Tag.

Sie greifen auch einzelne Studien Claudia: raus, die dann nochmal so sagen, ach, guck mal, in so einem Klima, Claudia: das jetzt eben so tropische Savanne ist, Claudia: hier Nigeria oder Indien, da sind es in Indien bis zu minus 6 Grad, Claudia: in Nigeria bis minus 12 Grad, die erreicht werden können.

Claudia: Während es jetzt im Regenwald-Klima nur minus 2 sind, die gefunden werden.

Claudia: Also sie gehen da so ein bisschen einzelne Fälle durch und schauen die sich an.

Claudia: Aber das finde ich halt was, das können jetzt Leute auch individuell machen, Claudia: je nachdem, wo sie gerade sind und was für eine Art von Stadt sie sich vorfinden, Claudia: wenn sie aus dem Fenster schauen.

Florian: Ja, na, schaut euch das an.

Claudia: Genau, schaut mal, wo ihr seid.

Seid ihr in New York oder seid ihr in, weiß nicht, Aachen?

Claudia: Das sind die Unterschiede.

Gut, also das sind so die Effekte.

Claudia: Man könnte sich jetzt noch ein paar andere Abbildungen anschauen.

Claudia: Sie haben noch Abbildungen, die unterscheiden Claudia: die Mittelwerte zwischen den Maximalwerten, die erreicht werden.

Claudia: Also es ist ja ein Unterschied, wenn eine Studie sagt, im Mittel reduziert sich Claudia: das um minus 8 Grad und im Maximum kann sich bis zu minus 12 Grad reduzieren, die Temperatur.

Claudia: Dazu gibt es auch noch Abbildungen, aber was sie auch haben, Claudia: ist ein bisschen so kurze Zusammenfassungen der Empfehlungen.

Claudia: Mein Lieblingszitat aus der ganzen Studie, und damit kommen wir jetzt schon Claudia: so zum Ende, ist Right Tree, Right Place.

Claudia: Der richtige Baum am richtigen Ort.

Also Baumart, Standort, Stadtstruktur, Claudia: Hintergrundklima, all das muss zusammenpassen, damit es wirklich gut funktioniert.

Claudia: Alles muss zusammenpassen, sonst wird es schwierig.

Die zweite Empfehlung war Claudia: Biodiversität erhöhen.

Claudia: Also gemischte Bäume kühlen effektiver, auch wenn der Effekt ja jetzt nur irgendwie Claudia: 0,5 Grad im Mittel war.

trotzdem effektiver und das fast überall.

Florian: Und.

Claudia: Schafft eben auch so eine gute Balance zwischen Schatten und guter Transpirationsschwitzkühlung.

Claudia: Wenn du die Bäume hast, die eben besonders gut schwitzen, die Laubbäume und Claudia: die, die besonders gut kühlen, weil sie halt immer Licht abhalten, eben Nadelbäume.

Claudia: Und das dritte, kompakte Städte, wirklich diese Klima von 1 bis 3, Claudia: die brauchen andere Pflanzstrategien.

Florian: Okay, also die eine Million Bäume für New York, die müssen andere sein als die Florian: eine Million Bäume für, weiß ich nicht, Bielefeld.

Claudia: Exakt.

Florian: Ich war noch nie in Bielefeld, keine Ahnung, bis da ausschaut.

Claudia: Ich war da mal.

Florian: Okay.

Claudia: Und ja, also definitiv, also allein schon schlanke Baumarten nehmen.

Claudia: So, wichtigster Punkt.

Aber auch vielleicht ganz andere Strategien.

Claudia: Und da sagen sie zum Beispiel Dachbegrünung.

Claudia: Also du musst an den Stellen in diesen Städten dir überlegen, Claudia: wenn ich jetzt so eine richtig dicht bepackte Stadt habe mit mittelhohen oder Claudia: niedrigen Gebäuden, vielleicht sollte ich Dachbegrünung in Betracht ziehen zum Abkühlen.

Claudia: Für die Fußgänge in den Städten unten, damit das Schatten spendet und damit Claudia: das Abkühlung durch die Transpiration und dieses Schwitzen bringt.

Claudia: Und das ist halt eine ganz andere Art zu planen, als in den anderen Stadtstrukturen, Claudia: wo du eher breitere Straßen hast, wo du Bäume gut pflanzen kannst und wo das einen Effekt bringt.

Claudia: Und die meisten Städte, die wir jetzt so haben, gefühlt, also wir haben ja doch Claudia: noch im Vergleich zu New York Städte mit mehr grünen und breiteren Straßen, Claudia: Aber nicht überall.

Gerade so Altstädte.

Claudia: Die sind doch recht eng und dicht.

Also da muss man sich ein bisschen was anderes überlegen.

Claudia: Das ist so die Zusammenfassung.

Sie haben dazu übrigens, das hat mich ein bisschen Claudia: rausgeworfen, Sie haben eine interaktive Karte gebastelt, wo man das sich so Claudia: ein bisschen anschauen kann.

Claudia: Leider funktioniert der Link in der Studie nicht, aber ich habe den Link gefunden.

Claudia: Wir packen den in die Shownotes.

Claudia: Da kann man dann auch selber nochmal ein bisschen drin rumklickern, Claudia: wenn man sich das anschauen möchte.

Aber so wirklich interaktiv fand ich es dann doch nicht.

Claudia: Aber für Leute, die solche Stadtplanung machen.

Claudia: Hilft das.

Gut, das einzige Ding ist, was jetzt noch kommt, wo Sie zum Schluss Claudia: noch mal so kurz drauf eingehen und das ist wirklich das Ding, Claudia: die Zeit drängt ja ein bisschen.

Florian: Ja, weil die Bauchern braucht ja ein bisschen, bis ein Baum wächst.

Claudia: Ja, ja, Bäume brauchen Zeit, so Jahrzehnte, bis sie so ihre volle Wirkung entfalten.

Claudia: Das heißt, was wir heute pflanzen, ist eigentlich ja schon, also für das Klima von übermorgen.

Claudia: Das heißt, eigentlich müsste man und Stadtplanung ist ja auch ein zeitlich langer Claudia: Prozess, also das, was wir heute bauen, wurde ja vor 10 bis 20 Jahren irgendwann mal geplant.

Claudia: Das heißt, eigentlich müssten wir nochmal überlegen, Dinge umzuplanen, Claudia: um diese neuen Erkenntnisse zu berücksichtigen und für ein zukünftiges Klima zu planen.

Claudia: Bäume zu auszusuchen, die auch noch in 20 Jahren funktionieren.

Florian: Wir brauchen eine große internationale Baumbörse.

Wir haben die Bäume, Florian: die passen bei uns aber nicht hin.

Wie wir gemerkt haben, will die jemand haben, Florian: dafür nehmen wir andere Bäume.

Florian: Dann machen wir einmal so ein paar Jahre lang großen Baumtausch, Florian: einmal um die Welt rum, bis alle die Bäume haben, die sie brauchen.

Florian: Da muss man nicht warten, bis sie gewachsen sind.

Claudia: Das ist eine super Idee.

Das einzige Problem ist, wir müssen die wahrscheinlich Claudia: verschiffen und wir wissen, was die Schifffahrt so für Klimaeffekte hat.

Florian: Warum kannst du sie ins Wasser schmeißen?

Der treibt doch, oder?

Claudia: Stimmt, schwimmt.

Ja gut, müssen wir die Meeresströmung gut abpassen.

Das sollte aber gehen.

Claudia: Ja, also das ist echt ein Ding.

Man muss daran denken, ich bin jetzt heute in Claudia: einem gemäßigten Klima.

Claudia: Wo bin ich denn in 20 Jahren?

So und dann entsprechend die Baumarten und die Claudia: Baumstruktur und die Größe und so weiter auszusuchen.

Claudia: Das ist so ein bisschen das Das ist das Ding, woran man auf jeden Fall noch denken sollte.

Claudia: Aber insgesamt fand ich das eine sehr, sehr spannende Studie.

Claudia: Also Bäume sind kein Allheilmittel.

Ja, das stimmt.

Claudia: Aber sehr, sehr mächtige Verbündete gegen die Hitze.

Claudia: Und wenn man den richtigen Mix macht und das gut plant, dann können wir uns hier echt...

Claudia: Mehrere Grad Abkühlung in den Innenstädten besorgen.

Und das ist keine Kleinigkeit, Claudia: sondern das kann Leben retten.

Florian: Ja, definitiv.

Claudia: Und kann unser Leben und die Lebensqualität steigern, mal abgesehen davon, Claudia: dass Bäume schön anzusehen sind, die Luft reinhalten und auch ansonsten positive Claudia: psychologische Effekte haben.

Florian: Jede Menge sogar davon.

Ja, wunderbar.

Vielen Dank dafür, dass du dich da durch Florian: die Bäume der Welt gearbeitet hast.

Claudia: Ja, schwitzende Bäume.

Das war schon ein bisschen mhm, mhm.

Florian: Ja, also wenn wir in Zukunft nicht schwitzen wollen in unseren Städten, Florian: dann müssen wir die Bäume schwitzen lassen dafür und dafür brauchen wir die Florian: richtigen Bäume am richtigen Ort mit guter Planung.

Florian: Ja, hoffentlich nimmt sich die Welt das zur Kenntnis.

Florian: Mal schauen, ob sie es tut.

Aber auf jeden Fall ist es ein Anlass, Florian: die Bäume, die wir haben, noch mehr zu genießen in der Stadt.

Florian: Was wir in der nächsten Folge besprechen werden, kann ich noch nicht sagen, Florian: weil da bin wieder ich an der Reihe, aber ich habe meine Folge noch nicht geplant.

Florian: Wahrscheinlich werden es keine Bäume sein, weil die hatten wir ja jetzt schon.

Florian: Aber was anderes wird sich finden lassen, denn die Klimaforschung, die macht immer weiter.

Florian: Und wenn ihr hören wollt, was da die Klimaforschung Klima geforscht hat, Florian: dann hört euch die nächste Folge an.

Florian: Und bis dahin könnt ihr uns gerne Nachrichten schicken über die Bäume, Florian: die bei euch in der Nähe stehen, die ihr besonders gern habt oder die ihr vielleicht Florian: verloren habt, weil sie jemand gefällt hat.

Florian: Was auch immer, wenn ihr uns was über Bäume erzählen wollt, macht das unter Florian: podcast.dasklima.fm und auf der Homepage dasklima.fm, da gibt es die Show Notes Florian: mit den Abbildungen, den Links zu den Artikeln, die wir erwähnt haben, Florian: da könnt ihr auch Kommentare schreiben, wenn ihr das wollt, ihr könnt auch diverse Florian: andere Podcast-Plattformen benutzen, um uns zu abonnieren, bewerten und so weiter, Florian: ihr könnt anderen Menschen von dem Podcast erzählen, ihr könnt diesen Podcast unterstützen, Florian: all die Informationen, die dafür nötig sind, findet ihr in den Shownotes.

Florian: Und damit sind wir jetzt eigentlich auch schon wieder am Ende angelangt.

Florian: Und wir müssen uns nur noch verabschieden und uns dann zu einem Baum unserer Florian: Wahl begeben und uns unter den Baum setzen und darüber kontemplieren, Florian: wie wichtig Bäume für uns sind.

Claudia: Ah, jetzt mach das an der Allee des Baumes, direkt hier bei uns an der Autobahn.

Florian: Ja, ich gehe in den Garten, da steht eine Marille.

Da setze ich mich drunter.

Claudia: Ich wünsche dir eine schöne Abkühlung.

Florian: Dankeschön ebenfalls und bis zum nächsten Mal.

Tschüss.

Claudia: Bis dann.

Tschüss.

Bis zum nächsten Mal.

Florian: Das ist wieder auf Nature.

Nature kann mein Browser nicht aufmachen.

Claudia: Echt?

Bei mir geht es super.

Florian: Keine Ahnung.

Das ist immer, wenn ich in Nature was scrollen will und so weiter, Florian: dann macht er das immer nicht.

Dann muss ich immer Chrome aufmachen, Florian: wenn ich Nature haben will.

Florian: Oh, das ist traurig.

Ich glaube, mein Firefox unterdrückt da irgendein komisches Florian: hier Accept-All-Cookies-Banner und deswegen kann ich da nicht scrollen.

Florian: Das wäre mir nicht angezeigt.

Claudia: Das ist ein bisschen gemeint von Nature.

Dein Browser macht das schon richtig Sinn.

Florian: Ja.

So, aber jetzt kann ich das Bild auch öffnen und mir groß anschauen.

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