Navigated to #34 Zersägt, verpackt, entsorgt - der grausame Tod des Jay Orbin - Transcript

#34 Zersägt, verpackt, entsorgt - der grausame Tod des Jay Orbin

Episode Transcript

Mit einem Bier in der Hand und einer Zigarette in der anderen Hand streift ein Mann durch die Sonora Wüste im US-Bundestadt Arizona.

Es ist ein warme Oktober Nachmittag, ein Mittwoch.

Außer ihm ist niemand unterwegs.

Er lässt sein Blick schweifen.

Um ihn herum, eine unendliche Weite.

Über ihm spannt sich der wolkenlose Himmel.

Bis auf das Katzen seiner Schuhe im Sand herrscht völlige Stille.

Der Mann ist obdachlos und auf der Suche nach einem schattigen Platz.

Irgendwo, wo er der Sonne entkommen kann.

Sein Blick fällt auf einen Haufen Müll, verstreut über dem rötlich sandigen Boden.

Dort liegen alte Möbel, kaputte Koffer und eine durchgelegene Matratze.

Er lässt sich erschöpft darauf sinken.

Doch bevor er die Augen schließen kann, stutzt er.

Zwischen all dem Gerümpel liegt etwas, das sie nicht hingehört.

Ein großer, blauer Plastikkontainer sorgfältig mit schwarzer Folie umwickelt und mit einem Teppich abgedenkt.

Der Mann wird neugierig.

Vielleicht ist hier etwas Wertvolles drin, etwas, das er zu Geld machen kann.

Er stolpert zu dem Behälter.

Um ihn zu öffnen, muss er erst mal das Klebeband loswerden.

Vorsichtig nimmt er eine Glasscherbe vom Boden, ritscht das Band auf.

Sofort schlägt ihm ein beißender, fauliger Geruch ein Gehen.

So stark, dass ihm seine Zigarette aus dem Mund fällt.

Was er sieht, ist Haut.

Schichten von Haut.

Und ein Bauchnabel.

Ein Mensch.

Zerstückelt und anschließend versteckt.

In der Wüste Arizona's.

Warum werden Frauen zu Täterinnen?

Was treibt die bösartigsten Mörderinnen an?

Brache?

Habgier?

Notwehr?

Eifersucht?

Oder einfach sadistisches Vergnügen?

Frauen können genauso brutal morden wie Männer.

Vielleicht sogar noch grausamer.

Wir berichten über interessante Fälle, beleuchten Hintergründe und sprechen mit Expertinnen und Experten.

Natürlich immer mit dem müdigen Respekt für die Opfer.

Sisters in Crime.

Frauen, die töten.

Ein True Crime Podcast mit Karolin Kandler und Jule Gülstorff.

Damit willkommen zu einer neuen Folge Sisters in Crime.

Schön, dass ihr wieder mit dabei seid.

Ich bin Jule Gülstof.

Und ich bin Karolin Kandler.

Und bevor wir starten, möchten wir mal ein ganz, ganz großes Dankeschön schicken für eure lieben Nachrichten zu unserer letzten Folge.

Ja, wir haben jede einzelne Nachricht gelesen und über jede Nachricht jeden Kommentar total gefreut.

Also so schön, dass euch die Doppelfolge mit Psychologie To Go so gut gefallen hat.

Da freuen wir uns mega.

Ja, total.

Uns hat es ja auch total viel Spaß gemacht.

Und es war ja auch noch mal was anderes, direkt jemanden so dabei zu haben, der den Fall dann aus psychologischer Sicht einschätzt.

Also ich würde sagen, ein Modell, das können wir.

Vielleicht hat Franka ja mal wieder Lust auf eine Doppelfolge.

Wir wären auf jeden Fall dabei.

Aber was wir natürlich auch noch erzählen wollen, letzte Woche haben wir produziert.

Und zwar zur Abwechslung nicht nur den Podcast oder unsere News, sondern unser neues Kabel-I Format.

Wie fandest du es eigentlich?

Also wir haben hier achtzehn Fälle besprochen und es waren viele dabei, von denen ich selbst noch nie was gehört hatte.

Also teilweise waren die so heftig, dass ich dann abends meinen Mann wecken musste, um ihm davon zu erzählen.

Also jetzt nur zur Info für euch.

Wir hatten die Skripte für die jeweiligen Fälle und haben dann unsere Moderation selbst geschrieben und sie dann eingefügt.

Ich habe das meist abends gemacht, wenn ich so ein bisschen mehr Ruhe hatte.

Ja, da war ich dann teilweise echt so geschockt, wie eiskalt diese Frauen sind und wie brutal die Fälle auch teilweise.

Ja, total.

Das ging mir auch genauso.

Aber trotzdem, die Produktion hat super viel Spaß gemacht.

Obwohl ich mich ja auch so ein bisschen wieder daran gewöhnen musste, dass wir so auswendig lernen mussten, ne?

Weil es hieß dann erst so, okay, ihr habt ein Teleprompter, aber eigentlich sollten wir dann doch nicht immer dahin gucken, sondern uns eher so unterhalten und so ein bisschen ...

Auch eher so kommentieren eigentlich.

Aber irgendwie fand man, wir sind da ganz gut reingekommen.

Und ja, man kann das lernen.

Ja, auch wieder lernen.

Aber Respekt an alle Schauspieler, die das ja eigentlich ständig machen.

Ja, absolut.

Aber du hast uns ja auch noch was mitgebracht, oder?

Eine Henkers Mahlzeit, meinst du?

Kein Nachschlag.

Dieses Mal geht es um Andrej Cicca Tilo.

Er war einer der grausamsten Serienmörder der Sowjetunion.

Zwischen in der Mitte des Jahrhunderts war er zwischen der Mitte des Jahrhunderts und der Mitte des Jahrhunderts verstimmelte und tötete er dutzende Frauen und Kinder, vor allem im Raum Rostov.

Und in der Mitte des Jahrhunderts er erhielt er die Todesstrafe.

Am vierzehnten Februar, nineteenhundert vierundneinzig, wurde Cicatilo im Gefängnis von Novochakask per Kopfschuss hingerichtet.

Das war die in der Sowjetunion übliche Methode, also ein einzelner Schuss in den Hinterkopf.

Und als letzte Mahlzeit dabei kam er das Gefängnisessen, das die anderen Heftlinge auch bekamen.

Und das ist nämlich ganz spannend, während in den USA die letzte Mahlzeit ja ein fester Bestandteil der Todesstrafe ist.

Also von opulenten Menüs bis zu skurrilen Wünschen sah das in der ehemaligen Sowjetunion dann ganz anders aus.

Da gab es kein Ritual, keine besondere Mahlzeit und auch die Hinrichtung selbst wurde nicht inszeniert.

Es gab eben einfach nur einen einzelnen Schuss in den Hinterkopf.

Und gerade dieser Kontrast, der macht ja auch deutlich, während im Westen oft über letzte Worte oder Mahlzeiten berichtet wird, verschwanden Russlands Täter wortlos.

Jetzt bin ich gespannt auf deinem Fall.

Seine Frau Marjorie Ann Orbin hatte ihn als vermisst gemeldet, nachdem er von seiner Geschäftsreise nicht wie versprochen zurückgekommen ist.

Jay Orbin ist ein erfolgreicher Unternehmer, spezialisiert auf den Handel mit Kunst und Schmuck.

Jan dafür ist er regelmäßig auf Geschäftsreisen, er ist Vater vom achtjährigen Nohr und hier hast du mal ein Foto von Jay.

Das ist also Jay.

Jay sieht ein bisschen, ich will nicht sagen, entweder zu gut gebräunt, zu viel in der Sonne gewesen, er hat auf jeden Fall so ein bisschen, er ist so ein bisschen rot im Gesicht.

Aber eigentlich sieht er so ganz nett aus, er hat ein Bad, also so ein, ja so ein, was ist das?

Dreitagebad ist es nicht, jetzt ist es mehr, wahrscheinlich so eine Wochebad hat den aber relativ exakt gestutzt mit so einem, ja was ist es, ist ja kein Schnurbad, wenn der so an der Seite runterläuft, wie nennt man das?

Ja, es sieht aus wie so ein Truckerbad mit Seite noch, ne?

Ja, genau so mit Seite irgendwie.

Aber eigentlich sieht er so ganz freundlich und umgänglich aus, er lächelt und ja, wie gesagt, ein bisschen viel in der Sonne vielleicht, weil er hat sehr rote Bäckchen.

Ja, und finanziell geht's ihm auch sehr gut.

Also, da kann er auch lächeln.

Trotzdem beschreibt ihn sein Umfeld als sehr bodenständig.

Immerhin hat er auch hart für diesen Erfolg gearbeitet.

Bei seinen Freunden und Kollegen ist er beliebt.

Seine Mutter Joanne beschreibt ihn als einen wundervollen und lebenden Sohn und Vater.

Okay, aber wenn das die eigene Mutter sagt, weiß man jetzt auch nicht, ob das so objektiv ist.

Die meisten Mütter finden ja ihre Söhne erst mal super.

Ja, und so tut das auch Joanne.

Also sie ist ganz begeistert von Jay.

Und ja, wenige Wochen vor dem Verschwinden, in August, feiert die kleine Familie den Geburtstag von Noah.

Der Junge ist fröhlich ausgelassen und freut sich, dass sein Daddy es geschafft hat, sich für seinen besonderen Tag frei zu nehmen und bei der Familie zu sein.

Lange kann Jay aber nicht zu Hause bleiben, denn bald schon steht die nächste Geschäftsreise an.

Diesmal ist sogar gleich eine mehrwöchige Tour geplant durch den Südosten der USA.

Das erste Ziel der Reise ist Florida.

Am fünften September, zwei Tausendvier allerdings trifft Hurricane Francis auf dem Bundesstaat und richtet da schwere Schäden an, also an den Gebäuden, an den Stromleitungen und der Infrastruktur.

Mindestens neunundvierzig Menschen verlieren ihr Leben, rund zwei Komma.

acht Millionen sind ohne Strom und weitere Millionen müssen ihre Häuser verlassen.

Jay wird zum Glück verschont, aber er beschließt, die Reise abzubrechen und nach Hause zu fahren.

Zu diesem Zeitpunkt ahnt aber nicht, dass er sich damit in eine viel größere Gefahr bringen wird.

Oha, also das heißt, er wär mal besser da geblieben.

Und jetzt will er nach Hause.

und dann passiert was?

Warten wir es mal ab.

Also, es ist der achte September, zwei Tausendvier.

Jay fährt gerade mit dem Auto, als seine Mutter anruft.

Die beiden haben ein gutes Verhältnis.

Sie gratuliert ihm zum Geburtstag, denn Jay wird heute forty-fünf Jahre alt.

Er berichtet seiner Mutter, dass er am Nachmittag zu Hause ankommen wird.

Bevor er auflegt, sagt er noch, wir sprechen uns später.

Aber später wird es nicht geben, denn seine Mutter hört nie wieder was von ihm.

Eine Woche ist jetzt schon vergangen, ohne dass Jay und seine Mutter telefoniert oder sich gesehen haben.

Das passt absolut nicht zu Jay, mittlerweile ist seine Mutter auch nicht nur unruhig, sondern sie ist richtig panisch.

Marjorie, das ist J's Frau, allerdings, die kann ihre Schwiegermutter zumindest etwas beruhigen.

Sie erzählt, dass J an dem Tag seines Geburtstags kurz zu Hause war, dann aber weiter nach Utah gefahren sei zu einem anderen Zulieferer.

Jetzt sind alles ein bisschen beruhigter, aber die Tage vergehen und noch immer hat niemand etwas von J gehört oder gesehen.

Und jetzt beschließt der Marjorie, also seine Ehefrau, die Polizei zu rufen.

Okay, die beiden sind verheiratet, wie lange sind sie denn schon zusammen?

Ja, die beiden haben sich schon Mitte der Achtziger kennengelernt in einem Strip Club in Phoenix.

Jay war schon damals geschäftlich erfolgreich, aber muss man dazu sagen, er hat viel gearbeitet und war auch einsam.

Und in Strip Clubs, da findet er ein bisschen Ablenkung und er findet die Liebe seines Lebens.

Als er Marjorie zum ersten Mal sieht, ist es direkt um ihn geschehen.

Die vierundzwanzigjährige ist eine wunderschöne Tänzerin.

Und hier kannst du dir auch mal anschauen, wie sie aussah damals.

Oh ja, also die sieht wirklich aus so wie so eine erfolgreiche Schauspielerin oder Sängerin oder so.

Sie hat blonde Haare.

Also auf dem einen Bild hat sie so ein, ich glaube, das ist ein Pelz oder so, was sie da trägt.

Hat große Ohringe, hat sehr ...

sehr gestylt aus, also gut geschminkt, schöne Haare, die hat sie so auf der einen Seite so aus dem Gesicht gestrichen, dann auf der anderen Seite liegen die so über der Schulter, also so lange Haare bestimmt also sehr viel mehr als Schulter lang.

Und auf dem anderen Foto, da ist sie so ein bisschen Barbie-mäßig gestylt, also Bikini in Knall Pink, sehr braun gebrannt, super durchtrainierter Body und halt auch sehr blonde Haare.

Aber ich kann mir schon vorstellen, dass er da in dem Strip Club gedacht hat, oh ja, da gucke ich mal hin.

Schon, ne?

Ja.

Ja, Marjorie ist zu der Zeit eine junge Frau mit großen Träumen.

Jay ist sechsundzwanzig Jahre alt und total fasziniert von ihr.

Von nun an besucht er regelmäßig ihre Shows und überhäuft sie mit Geschenken und Aufmerksamkeit.

Er hat einen sehr guten Charakter und er ist witzig, sagt Marjorie über Jay.

Die beiden sehen sich von nun an regelmäßig.

Mattery liebt es, Zeit mit ihm zu verbringen und schätzt es an ihm, dass er mehr in ihr sieht als nur der Showgirl.

Hier und eines Tages schlägt Jay ihr vor, bei ihm einzuziehen.

Der Mattery zögert anfangs, aber irgendwann will ich sie dann ein und zieht tatsächlich zu Jay.

Später erinnert sie sich, wir ging tanzen, hatten ein paar Drinks, es war eine sehr witzige Zeit und sehr romantisch und er war sehr sehr verliebt.

Okay, er nur und sie nicht.

Das klingt so ein bisschen so.

Ja, also du hast schon das richtige Gefühl.

Marjorie ist nicht wirklich glücklich in der Beziehung.

Also sie ist einfach noch nicht bereit für ein bürgerliches Leben.

Sie ist auch noch sehr jung.

Und gerade im Vergleich zum glänzenden Show-Business, was sie jetzt davor hatte, da ist das Leben zu Hause bei Jay als Hausvor, irgendwie nicht das Richtige für sie.

Marjorie weiß, Jay ist ein guter Mann und sie möchte ihn nicht verletzen, aber sie muss raus aus der Beziehung.

Also verlässt DJ nach kurzer Zeit und geht zurück in ihre Heimat Florida.

Ja, und Jay ist jetzt am Boden zerstört, aber er respektiert trotzdem ihre Entscheidung.

Gott, der Armer, der ist bestimmt total hartbroken.

Hat sich so gedacht, das ist jetzt meine große Liebe.

Und dann sie so, nee, ich mach jetzt erst mal Karriere und Show und Ciao.

Und sie war ja schon bei ihm eingezogen.

Sie sah alles so gut aus.

Aber wie gesagt, er respektiert ihre Entscheidung und lässt sie gehen.

Einige Jahre lebt Marjorie jetzt komplett ihr Leben aus und das besteht von nun an aus Partys, Affären und aus kurzen Ehen mit wohlhabenden Männern.

Der irgendwann ist sie dann Anfang dreißig.

und mittlerweile denkt Marjorie immer öfter über eine eigene Familie nach.

Ehefrau zu sein, Mutter zu werden und irgendwann steht dieser Wunsch über allem, ein eigenes Baby zu haben.

Das dürfte aber zu einem Problem werden.

Denn im Alter von achtzehn Jahren hat Marjorie von ihrem Arzt erfahren, dass sie keine eigenen Kinder bekommen kann.

Jay Orban, der ist inzwischen thirty-fünf Jahre alt, erfolgreich mit seinem Geschäft, aber immer noch unverheiratet.

Er genießt das Leben als Junggeselle.

Marjorie aber hat er nie vergessen.

Und dann passiert das, fast wie in einem Film.

Auf einer Reise nach Las Vegas entdeckt er zufällig ihr Gesicht auf einer Werbung für die Tänzerin in einem Club namens Paradise.

Sofort sucht er nach ihrer Nummer und ruft sie an.

Und noch in derselben Nacht treffen sie sich auf ein Getränk.

Für Jay ist sofort klar, Marjorie ist noch schöner geworden.

Die beiden verbringen jetzt einen schönen Abend miteinander, haben Spaß und plaudern über alte Zeiten.

Jay ist bodenständig witzig und kompliziert, also ein krasser Gegensatz zu den Männern, mit denen sie zuletzt zusammen war.

Und Jay bleibt hartnäckig.

Selbst als er zurück in Phoenix ist, bleiben die beiden im engen Kontakt.

Sie telefonieren jetzt nächtelang und Jay besucht Marjorie, wann immer es geht.

Marjorie fühlt sich zwar körperlich nicht so wirklich von ihm angezogen, aber sie spürt, wie sehr er sie lebt.

Und irgendwie ist es in diesem Moment auch genau das, was sie braucht.

Und irgendwann besucht Marjorie Jay in Phoenix und dieses Mal ist sie begeistert.

Sein neues Haus ist groß, schön, genau das, was sie sich vorgestellt hat.

Für Marjorie steht fest, sie wird zu Jay ziehen und ihn auch heiraten.

Und das ist übrigens jetzt schon die siebte Ehe für Marjorie.

Für Jay ist es die erste.

Okay, die siebte?

Wow, das ist auf jeden Fall meine Hausnummer.

Und ich finde, es klingt auch so ein bisschen nach einem Prinzip.

Also es hätte sie immer nur geheiratet, um sich irgendwas davon ...

zu erhoffen, vermutlich Geld oder Unterstützung oder so.

Vielleicht hat sie auch auf die große Liebe gehofft.

Siebenmal, ja, gut, das könnte natürlich auch sein.

Aber du hast ja gerade gesagt, jetzt ist sie plötzlich begeistert von seinem Haus und so, also sie scheint ja schon so ein bisschen zu gucken, was bringt ihr da so mit?

Auf jeden Fall hat sie sich ausgelebt, also so viel kann man schon mal sagen.

Ja.

Irgendwann ist es dann auch soweit.

Im Sommer nineteenhundert fünfundneunzig, da heiraten die beiden heimlich in der Little White Wedding Chapel in Las Vegas.

Und Marjorie?

Die lässt es richtig krachen.

Sie trägt ein weißes Spitzenkleid mit Payetten, tiefem Ausschnitt und allem drum und dran.

Ihre Haut ist sonngebräunt, die Platinblondenlocken topiert, ja so ganz wie man das in den neunzigern so getragen hat.

Das Leben als Showgirl ist für Marjorie damit Geschichte und sie schlüpft in die Rolle der fürsorglichen Hausfrau.

Nach außen wirkt alles perfekt.

Obwohl Jay seine Frau Marjorie vergöttert und von ganzem Herzen liebt, ist seine Mutter nicht gerade begeistert, dass sein Sohn ein ehemaliges Showgirl geheiratet hat.

Jay allerdings ist das egal und auch sein Bruder Jake mag Marjorie gern.

Marjorie kann ja eigentlich keine Kinder bekommen, aber die beiden beschließen jetzt gemeinsam, dass Marjorie sich in einem Kinderwunschzentrum behandeln lässt, damit es vielleicht doch noch klappt mit dem eigenen Kind.

Marjorie muss sich von nun an täglich vier bis fünf Hormonspritzen setzen.

Ihre Haut ist voller blauer Flecken, sie leidet unter Hitzewallungen, Schweißausbrüchen und schlaflosen Nächten.

Zweimal muss sie sogar in die Notaufnahme, weil ihr Körper auf die Hormone überreagiert.

Flüssigkeit sammelt sich im Bauchraum.

Marjorie hat extreme Schmerzen, muss sich übergeben und im Krankenhaus punktieren die Ärzte die Flüssigkeit dann in ihrem Bauch.

Monatelang versuchen Jane Margaery es mit der Behandlung, geben über sechzigtausend Dollar aus und Jane bleibt geduldig, er kümmert sich um sie, massiert ihr den Rücken, begleitet sie zur Arzttermin, verschiebt seine Arbeit, um für Margaery da zu sein.

Und irgendwann passiert das, womit eigentlich schon niemand mehr gerechnet hat, Margaery wird tatsächlich schwanger.

Das klingt ja erst mal ganz gut, vielleicht sogar nach einem Happy End oder vermutlich doch nicht.

Wir sind ja hier kein Liebes-Podcast, sondern ein True Crime-Podcast, also es geht noch weiter.

Jay ist nämlich nach wie vor ziemlich viel unterwegs.

Jeden Monat ist er zwei Wochen auf Reisen und zwei Wochen zu Hause.

Marjorie fühlt sich in dieser Zeit oft allein.

An manchen Tagen denkt sie an Frühjahr und trauert auch so ein bisschen ihrem alten Leben als Showgirl hinterher.

Irgendwann entschließt sie sich dann ihr eigenes Geld zu verdienen.

Sie bietet Frauen, die sie im Fitnessstudio kennenlernt, Haarverlängerung an.

Eine komplette Verlängerung dauert bis zu vierzehn Stunden und kostet in einem Salon mehrere hundert Dollar.

Marjorie macht das aber günstiger, direkt bei sich zu Hause und deshalb sind auch viele Frauen total begeistert davon.

Ja, und Jay, der ist schon immer, muss man sagen, ein eher vorsichtiger Mensch gewesen.

Aber mit der Geburt von Noah hat sich das jetzt noch mal verstärkt.

Also schließt eine Lebensversicherung ab über fast eine Million Dollar.

Und allein, Matri ist die Begünstigte.

Zusätzlich setzt er ein Testament auf, das meiste Vermögen soll am Matri und Noah gehen.

Und hier gibt es noch ein kleines Familienfoto von den drei, kannst du ja auch mal beschreiben, wie du sie hier sehst.

Ach, das sieht wirklich so nach richtig eigentlich perfekter Family aus.

Also Jay ist rechts auf dem Bild, hat so ein, ja so ein Hawaii-Hemd.

ist das, ne?

Und hat den kleinen so auf dem, oder im Arm, der trägt so ein süßes, schwarz-weiß geringetes T-Shirt, grinst so in die Kamera und sie ist daneben, sieht jetzt ein bisschen bodenständiger aus als auf den Fotos, die wir vorhin gesehen haben.

Da trägt sie einfach so ein ganz schlichtes, schwarzes Shirt.

Hat die Haare aber immer noch sehr blond, aber schön, ist gut zurecht gemacht, aber halt nicht mehr so...

auffällig wie vorher.

Aber eigentlich sehen sie wirklich sehr happy aus, alle drei.

Ja, während Jays Geschäfte erfolgreicher denn je laufen, geht das Marjorie immer schlechter.

Also sie sieht hier auf dem Foto ja ganz glücklich aus, aber dieser Eindruck täuscht.

Sie fühlt sich nämlich einsam und sie beginnt Tabletten zu nehmen.

Und sie beginnt eine Affäre und zwar mit Noa's neunzehnjährigem Karatetrainer.

Diese Affäre hält allerdings nicht lang.

Und irgendwann spricht sie dann der sechzigjährige Larry Weisberg in einem Fitnessstudio an.

Larry ist geschieden, hat zwei erwachsene Kinder und auch schon zwei Enkel.

Marjorie ist sofort fasziniert von Larry.

Eine ganze Woche lang kann sie nur noch an ihn denken.

Immer wieder stellt sie sich vor, wie es wäre, mit ihm zusammen zu sein.

Und jedes Mal, wenn sie zurück ins Fitnessstudio geht, schaut sie sich um, in der Hoffnung, ihn zu entdecken.

Dann ergreift Marjorie die Initiative.

und geht mit einem Lächeln auf Larry zu.

Sie drückt ihm ein Zettel in die Hand mit ihrer Telefonnummer und den Worten Call Me.

Ach, das würde ich mich wieder niemals trauen, ne?

Also Madrid ist auf jeden Fall erfolgreich mit ihrer Aktion hier.

Denn Larry meldet sich tatsächlich.

Und die beiden beginnen einer Affäre.

Tja, dabei bleibt es aber nicht.

Schnell wird aus den gelegentlichen Treffen eine feste Beziehung.

Und immer wenn Jay auf Geschäftsreise ist, Übernachtet Larry bei Marjorie im Haus.

Das geht ja nicht, sich so in die Privatsphäre einer bestehenden Ehe da ins Haus zu legen.

Das ist so uncool.

Aber was sagt denn Larry eigentlich dazu?

Also stört es ihn denn nicht, dass Marjorie noch mit Jay verheiratet ist?

Ja, Marjorie erzählt Larry, dass sie und Jay nur noch wegen Noah zusammenleben und eigentlich schon längst getrennt sind, was natürlich nicht stimmt.

Ja, sie erzählt auch, dass Jay sich eigentlich ein eigenes Haus suchen möchte und bald schon ausziehen will.

Und kauft Larry ihr das ab?

Ja, aber vielleicht will er es auch gerne glauben.

Also er ist total verrückt nach Marjorie und er fragt dann nicht weiter nach, sondern zieht das einfach jetzt so weiter durch und verbringt halt die Tage, in denen Jay nicht zu Hause ist bei Marjorie im Haus.

Er meint es selbst nämlich auch ernst.

Mit Marjorie, Marjorie auch mit Larry, so ernst, dass die beiden zusammen ihr Leben verbringen wollen.

Sie schmieden jetzt auch schon Pläne.

Ja, vielleicht können hier beide ihre Häuser verkaufen, das Geld dann zusammenlegen und zusammen dann ihr Traumhaus kaufen.

Also so weit sind sie sogar schon.

Und während Marjorie heimlich ihr neues Leben plant, ahnt Jay von alle dem nichts.

Er denkt nicht, ihm entfernt, dass sie daran auszuziehen oder sich ein neues Haus zu kaufen.

Und von Madrid's Doppelleben hat er keine Ahnung.

Nach außen gibt's ja weiter die treusorgende Ehefrau.

Aber dann kommt der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, der, Also Noahs Geburtstag ist eine fröhliche Party, Freunde von ihm sind gekommen und auch Jays Eltern sind da, die Kinder bohlen und spielen billigert und irgendwann wird eine große Torte gebracht und Noah darf die Kerzen auspusten.

Er strahlt über das ganze Gesicht, denn sein großer Wunsch ist in Erfüllung gegangen, ein Gameboy.

Abends bringt Jays ein Sohn ins Bett, erdeckt ihn zu, gibt ihm einen Kuss auf die Stirn.

Am nächsten Morgen packt er dann seine Tasche.

Ein Hemd mit kurzen Ärmeln, hast du ja schon auf dem Foto gesehen.

Schorz, Sneaker.

Marjorie stellt ihm noch einen Kaffee hin, bevor er dann losfährt.

Jay sagt, er werde sich melden, wenn er angekommen ist und sagt noch, ich liebe dich.

Dann verlässt er das Haus.

Dieses Mal will Jay ja länger unterwegs sein, denn geplant ist die Tour bis Florida.

Aber Jay ändert seiner Reiseroute für Florida, gibt es ja die Hurricane-Warnung.

Und er denkt sich selbst, es ist gar nicht so schlecht, so kann er seinen Geburtstag zusammen mit Noah und Marjorie feiern.

Als er seiner Frau aber von diesem Plan berichtet, ist sie nicht so besonders happy darüber.

Die beiden seien nämlich krank.

Und Jay sollte sich doch lieber ein paar Tage länger um seine Geschäfte kümmern.

Hm, das passt ja wahrscheinlich nicht, dass der früher nach Hause kommt, wo sie ja da ihren Lover dann wieder ausquartieren muss.

Ist natürlich schlecht.

Aber ist denn überhaupt was dran?

Also sind die wirklich krank?

Also es kann auf jeden Fall nicht so schlimm sein, sie schickt nur trotzdem in die Schule.

Also sterben sie krank, sind sie nicht und wahrscheinlich ist es so wie du sagst, dass es ihr gar nicht so recht war, dass Jay früher nach Hause kommt.

Am Morgen, das siebenundzwanzigsten August, ruft Jay's Bruder an.

Er gratuliert ihm zum Geburtstag.

Kurz danach, acht Uhr dreißig, spricht Jay noch mit seiner Mutter Joanne.

Doch sie wünscht ihm alles Gute und fragt, wo er gerade sei.

Ich bin auf dem Heimweg, sagt Jay.

Und das ist das letzte Lebenszeichen von ihm.

Was genau danach mit J.

Orbin passiert, ist unklar.

Was wir wissen ist, dass er tagsüber noch ein paar Mal telefoniert und am späten Nachmittag nur wenige Malen entfernt von seinem Haus tankt.

Dann verliert sich seine Spur.

Klar allerdings ist, dass Marjorie nur am Tag danach in der Schule krank meldet.

Sie macht ihrem Sohn Frühstück und fährt am Nachmittag mit ihm zu Target.

Dort kauft sie Reinigungsmittel, Ein paar Boxershorts für Larry und ein Nintendo-Spiel für Noah.

Ganze fourhundertzweiundachtzig Dollar bezahlt sie mit Jay's Kreditkarte.

Für Boxershorts ein Videospiel und Reinigungsmittel, das ist jetzt aber schon ganz schön teuer.

Ja, vermute wir uns viel Reinigungsmittel.

Offensichtlich.

Zurück zu Hause beginnt Marjorie nämlich auch sofort damit, die Teppich hier zu shamponieren.

Stundenlang putzt sie auch die Garage.

Und danach trägt sie eine Beschichtung auf den Boden auf und streicht den Boden nochmal mit Farbe.

Okay, das klingt jetzt so, als wollte sie Spuren beseitigen.

Das könnte gut sein.

Irgendwann beginnen sich Freunde und Familie Sorgen, um Jay zu machen.

Er hat ja gesagt, dass er bald zu Hause sein werde.

Seitdem sind aber schon mehrere Tage vergangen, ohne dass jemand auch nur irgendetwas von Jay gehört hat.

Madri erzählt, dass Jay kurz zu Hause war und dann ja direkt nach seinem Geburtstag zur nächsten Geschäftsreise aufgebrochen ist.

Aber das hatte ich ja schon erwähnt, die Tage vergehen und das meldet sich niemand.

Irgendwann erklärt Madri dann allen Jay habe sich gemeldet, er würde am zwanzigsten September zurückkommen.

Aber auch am zwanzigsten September kehrt Jay nicht zurück.

Er ist mittlerweile schon seit zwölf Tagen spurlos verschwunden.

Madri gibt dem Druck von Familie und Freunden nach und meldet Jay bei der Polizei als vermisst.

Die Ermittler beginnen sofort nach ihm zu suchen, aber ohne Erfolg.

Darum nehmen sie jetzt sein berufliches Umfeld genau unter die Lupe.

Immerhin handelt Jay ja mit Kunst und teurem Schmuck, reist dafür ständig zwischen Phoenix, Las Vegas und Los Angeles hin und her.

Bei solchen Geschäften geht's auch immer um viel Geld und manchmal vielleicht auch um Partner, den man nicht unbedingt vertrauen sollte.

Also fragen sich die Ermittler, hat vielleicht einer dieser Geschäftspartner etwas mit Jayz verschwinden zu tun?

Hat er vielleicht jemandem Geld geschuldet?

Immer wieder fällt auch das Wort Mafia.

Phoenix liegt strategisch günstig zwischen Las Vegas und der mexikanischen Grenze, also es wäre durchaus denkbar, dass Jay dann irgendwelche krummen Geschäfte verwickelt ist.

Die Ermittler arbeiten sich durch Telefonnummern, Geschäftsunterlagen.

Bankbewegungen, sie sprechen mit Partnern, Lieferanten, Kunden.

Vielleicht gibt es irgendein Deal, der völlig aus dem Ruder gelaufen ist?

Aber je tiefer die Ermittler graben, desto deutlicher wird, diese Spur läuft ins Leere.

Kein Geschäftspartner gerät ernsthaft in Verdacht.

Keine Mafiaverbindung lässt sich beweisen.

Stattdessen beginnt die Ermittler auf etwas ganz anderes zu achten.

Auf Dinge, die nichts mit Jays Geschäften zu tun haben.

Während die Ermittlungen der Polizei auf Hochtouren laufen und sich Freunde und Familie große Sorgen um Jay machen, geht Marjorie shoppen.

Sie gibt tausende Dollar aus, hebt Geld vom gemeinsamen Geschäftskonto ab, kauft ein Klavier für zwölftausend Dollar, Möbel, Schmuck, renoviert das Haus.

Die hat offenbar die Ruhe weg, finde ich jetzt ein bisschen strange.

Ich meine, dein eigener Mann ist verschwunden und dann suchst du dir ein neues Hobby und kaufst erst mal ein Klavier und fängt an zu renovieren, kaufst dir Schmuck.

Ja, das denken sie auch die Ermittler auch.

Ihnen kommt dieses Verhalten immer selbst, sag mal vor.

Und irgendwann wird Marjorie selbst zu verdächtigen.

Was auch komisch ist, sie erzählt dem Ermittler, Jay und sie seien bereits geschehen und würden nur noch aus Steuergründen zusammenleben, aber das lässt sich ja leicht nachweisen, dass das gar nicht stimmt.

Sie sagt, nur weil ich nicht weinend rumrenne und nicht hysterisch bin, heißt es nicht, dass ich mich nicht um ihn sorge.

Der Grund für ihre Einkäufe Sie sei unter Schock und da tue man eben Dinge, die keinen Sinn ergeben.

Na ja, weiß ich nicht, ob das jetzt so ein Schock ist.

Gut.

Da geht dann jeder auch irgendwie anders mit oben, aber ein normales Verhalten, ist das das?

Ich weiß nicht.

Erinnert es ein bisschen an das Verhalten der Menendisbrüder, ne?

Ja, stimmt.

Die haben ja auch dann direkt super angefangen zu shoppen und ein für sie mega cooles Leben zu führen als wär nix.

Aber ich denke dann immer so, okay, denken die da nicht drüber nach?

Ja.

Also wie auffällig kann man sein?

Ja.

Wir haben das ja schon öfter mal gehört, dass man vielleicht so ein Stück Normalität dann wieder haben möchte, ne?

Also das man vielleicht erst mal alles so stoisch weitermacht, aber exzessiv zu shoppen, finde ich auch schon.

Das ist halt auf jeden Fall auffällig.

Ja.

Naja, was auch auffällig ist, ist ein Telefonat.

Das gibt den Ermittlern dann endgültig Grund, sie zu verdächtigen, da können wir mal reinschauen.

Also ich fasse es dir mal ganz kurz zusammen.

Im September, ist es im September, ist es im September, ist es im September, ist es im September, ist es im September, ist es im September, ist es im September, ist es im September, ist es im September, ist es im September, ist es im September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, ist es in September, Auf Nachfrage will Marjorie da nicht sagen, will auch nicht erklären, wer da gesprochen hat.

Sie sagt nur, es sei ein Freund.

Als sie erfährt, dass das Telefonant aufgezeichnet wird, verlangt sie sofort eine Kopie.

Das war jetzt ein bisschen gepiept, aber sie sagt also, ich will jetzt jetzt nicht mit diesen schlimmen Wörtern sagen, aber Larry schimpft im Hintergrund.

diejenigen, die jetzt diesen Lügendetektor testen wollen, die sollen sich f-pump-pump-pump.

Genau.

Und wie gesagt, diese Stimme im Hintergrund gehört Larry.

Nach diesem Telefonat beschließt Detective Butcher, die den Fall übernommen hat, durchzugreifen.

Sie besorgt sich ein Durchsuchungsbefehl und schickt ein SWAT-Team zu Madrids Haus.

Die Beamten brechen jetzt die Tür auf, stirmen hinein und treffen auf Larry, der sofort in Kampfstellung geht.

Als er sich weiger zurückzuweichen, zückt ein Beamter den Taser.

Larry geht zu Boden, ein Schlag trifft ihn ins Gesicht, eine Verhaftung gibt es an diesem Tag aber noch nicht.

Aber die Ermittler finden in Marjory's Haus etwas viel Wertvolleres, und zwar Hinweise.

Sie finden Kreditkarten auf den Namen J.

Orbin, also Karten, die er normalerweise immer auf seinen Reisen dabei hat.

Sie finden seinen Geschäftskontoscheckbuch, das er sonst nie aus seinem Akkendrückkoffer nimmt, und das bedeutet für Detective Butcher, J.

ist nach seiner letzten Reise tatsächlich wieder nach Hause gekommen, dann hat er das Haus aber nicht mehr lebend verlassen.

Das würde ja jetzt auch passend dazu, dass sie da Spuren verwischen wollte, dass da vielleicht im eigenen Haus ein Mord möglicherweise geschehen ist.

Auf jeden Fall sehr viele Auffälligkeiten, aber die entscheidende Spur taucht erst Wochen später auf.

Am die der Obdachlose in der Wüste von Arizona entdeckt, das fehlende Puzzlestück.

Hier ist ein Foto und du kannst mir mal sagen, was du darauf siehst.

Also, das ist eine Kiste, die irgendwie umwickelt ist mit so Klarsichtfolie oder so was, oder weiß ich nicht, einer durchsichtigen Tüte oder so.

An der einen Seite ist sie schon so ein bisschen offen.

Darüber liegt noch irgendwie so was wie ein ...

Ist das ein Deckel, der da ...

Das ist auf jeden Fall so ein bisschen, diese Kiste ist so ein bisschen aufgebläht.

Und da drin liegt halt irgendwie, ich meine, jetzt haben wir ja die Anfangsszene gehört und hörten ja schon, dass das irgendwie Haut ist.

Jetzt frage ich mich natürlich, ob das wirklich die Haut ist, die man da sieht.

Das ist auf jeden Fall so was Hautfarben, das, was da so ein bisschen aus der Kiste rausguckt.

Die ist da halt auf diesem Wüstenboden oder was das ist.

Da davor sind auch noch so Flecken.

Also, man mag sich gar nicht vorstellen, was das ist.

Das Helle ist wirklich die Haut, die wir in der Anfangszene schon beschrieben haben.

Und das ist halt offen, weil der Obdachlose die Box aufgeritzt hat, um reinzusehen.

Und was da drin liegt, ist ein verstimmelter Oberkörper, dem die Organe fehlen.

Außerdem wurden Arme, Beine und der Kopf abgesägt.

Oh Gott, dann war das Marjorie.

Und ist es denn überhaupt, Jay?

Das fragt sich jetzt auch Detective Butcher.

Die nächste Frage ist...

Wie kann man überhaupt diese Leiche identifizieren?

Also die liegt da irgendwo in der Wüste.

Es gibt ja viele Vermisste.

Und unser Rechtsmediziner Thomas Kamphausen, der sagt dazu Folgendes.

Ja, wenn man ein Tor so findet und dort auch keine Organe mehr drin sind, beziehungsweise wenn vor allen Dingen auch die Externitäten abgesetzt wurden und der Kopf abgesetzt wurde, dann sind ja die Möglichkeiten so einer visuellen Identifikation zunächst mal erheblich eingeschränkt.

Also eine Möglichkeit könnte sein, dass es auffällige Tätowierungen gibt oder Körpermerkmale, die jemand kennt oder beschrieben hat von einer Person, die fehlt oder weg ist und vermisst wird.

Das können Narben sein, das können vor allen Dingen Tätowierungen sein.

Des Weiteren könnten auch Implantate im Körper und einen Hinweis darauf geben, wer das sein könnte, wobei man da dann klären muss, ob sich auf den Implantaten, die die Ärzte dort eingesetzt haben, eine Seriennummer befindet und ob das tatsächlich eine ganz individuelle Seriennummer ist, die möglicherweise auch irgendwo registriert wurde oder ob das auch nur eine Scharfenbezeichnung ist.

Das heißt, das kann ein Hinweis sein, muss man aber dann im Einzelfall überprüfen.

Ansonsten schaut man sich an, ob wir Merkmale haben, die das Geschlecht bestimmen können, am Skelett zum Beispiel.

oder ob die Geschlechtsorgane zum Beispiel per se noch zu erkennen sind.

Ansonsten ist halt heute ganz klar die molecular-genetische Identifikation der Weg der Wege.

Da kommt man eigentlich nicht umhin, ist auch nicht am kompliziertesten, sondern das ist heute im besten Fall sogar innerhalb von einigen Stunden erledigt.

Ein zweiter Detective, David Barnes, der wird jetzt zum Pfundort gerufen und sagt, schon als wir uns näherten, lag dieser Geruch von Tod in der Luft.

Wenn man ihn einmal in der Nase hat, erkennt man ihn für den Rest seines Lebens.

Und weiter sagt er, es war das erste Mal, dass ich so etwas gesehen habe.

Nur ein Körperteil.

Neben dem Tor so wird ein Bündel Bargeld und eine abgefeuerte Kugel gefunden.

Alles ordentlich in einem Plastikkontainer verstaut.

Und später bestätigen die DNA-Tests, was Jay's Mutter bereits befürchtet hat.

Jay Orbin ist tot.

Es ist Jay, der da in diesem Container liegt und was ich wirklich schrecklich finde, bis heute konnten weder Kopf, noch Arme oder Beine gefunden werden.

Krass.

Ein Reporter erzählt Jace Mutter, ich war so erschüttert, ich konnte es nicht glauben, es hat uns zerrissen.

Am zehnten September, zwei Tage nach Jace letztem Lebenszeichen, wird Marjorie auf einem Überwachungsvideo in einem Baumarkt gefilmt.

Okay, und kauft sie irgendwas?

Ja, zwei große Plastikkontainer.

Exakt das Modell, in dem der Tor so gefunden wurde.

Und auch das bezahlt sie mit Jay's Kreditkarte.

Das habe ich auch schon wieder selten dämlich, ehrlich gesagt.

Ja, und richtig abgebrüllt, oder?

Ich meine, da nimmst du seine Kreditkarte, um den Behälter damit zu kaufen, indem du ihn dann in die Wüste schaffst, also unfassbar.

Und jetzt ist Detective Barnes sich sicher, Marjorie hat etwas mit Jay's Tod zu tun.

Er beginnt jetzt, Marjorie zu befragen.

Aber nicht zum Mord an Jay.

weil er nach wie vor keine richtigen Beweise hat, sondern zu einem anderen Delikt.

Marjorie hat nämlich Jace Unterschrift beim Einkauf gefälscht.

Und hier sieht Detective Barnes seine Chance.

Aber statt mit Marjorie über die gefälscht Unterschrift zu sprechen, konfrontiert er sie mit einem Foto.

Darauf zu sehen, Jace zerstückelt der Torso.

Wir würden gern wissen, wo der Rest von J.

ist, sagt der Detective.

Marjorie wirkt bei dem Anblick fassungslos und bricht in Tränen aus.

Sie sagt, oh mein Gott, ich fasse es nicht, dass sie das gerade tun.

Ich fasse es einfach nicht.

Außerdem konfrontiert der Marjorie mit weiteren Indizien, mit ihren Google-Anfragen.

Sie hat nämlich im Internet gesucht, wie lange dauert es bis eine Leiche in der Wüste verwest.

Zerstückelung eines Körpers.

Reinigungsmittel, Chemikalien.

Das ist auch schon wieder so.

Ich meine, erst gehst du irgendwo einkaufen, wo eine Überwachungskamera ist, dann nimmst du auch noch die Kreditkarte von deinem Mann und dann googelst du auch noch Sachen.

Warum machen Mörderinnen und Mörder das immer?

Das ist wirklich dumm.

Ja.

Die Schlauen machen das vermutlich nicht und die sind dann noch nicht geschlappt worden.

Das ist ja leicht, ja.

Ja, für die Ermittler ist der Fall auf jeden Fall klar.

Das war keine Tat im Effekt, sondern eiskalt geplant.

Auch weil sich Marjorie direkt nach Jace verschwinden, nach den Lebensversicherungen erkundigt.

Und obwohl die Garage gründlich geschrubbt wurde, finden die Ermittler Blutspuren von Jay.

Alles deutet darauf hin, Jay wurde hier getötet und Stück für Stück zerteilt.

Und die Überwachungskameras zeigen Marjorie außerdem beim Kauf von Chemikalien, Handschuhen und Ducktape.

Ach so, und die ganzen Reinigungsmittel sind dann da dabei, ne?

Das, wofür sie da so mega viel Geld ausgegeben hat.

Und wo sie dann schön geschrubbt hat, Teppich und Co.

Genau, konfrontiert mit all diesen Beweisen weist Marjorie jede Schuld von sich.

Stattdessen beschuldigt sie jetzt Larry.

Er sei eifersüchtig gewesen, er habe Jay getötet und sie selbst habe geschwiegen, weil er ihr gedroht habe.

Okay, das könnte natürlich sein, weil er würde es sicherlich nicht so toll gefunden haben.

Sie immer gesagt hat, der wird vielleicht irgendwann ausziehen und dann macht das nicht.

Vielleicht wollte er ja J wirklich aus dem Weg räumen, weil er Marjorie eben für sich wollte.

Ja, also, Eifersucht und Liebe sind auf jeden Fall starke Mordmotive, haben wir schon öfter erlebt.

Und er ist davon ausgegangen, dass J ja gar nicht mehr mit Marjorie zusammen ist.

Ja.

Also, die Tat könnte so abgelaufen sein.

J Orban kommt an seinem Geburtstag nach Hause, geht in die Garage, Larry folgt ihm und erschießt ihn.

Das ist die Theorie der Ermittler, aber sie können es nicht beweisen.

Was sie aber beweisen können, ist, dass Marjorie beteiligt war.

Am sechsten Dezember, etwa sechs Wochen, nachdem man Jace zerstückelte Leiche gefunden hat, greift die Polizei durch.

Marjorie Orbin wird verhaftet und offiziell das Mordes an ihrem Ehemann beschuldigt.

Die Festnam erfolgt übrigens mitten in ihrem Haus vor den Augen ihres Kindes.

Ihr Sonor kommt daraufhin zu Jace Bruder Jake.

Ich habe schon erwähnt, dass die Staatsanwaltschaft nicht viel gegen Larry in der Hand hat.

Darum handelt sie jetzt ein Deal mit ihm aus.

Er erhält Immunität.

Sie haben ja nur diese Beweise von Marjorie.

Nur die Aussage von Marjorie, dass Larry was damit zu tun hat, aber eben sonst keine Beweise.

Und jetzt bedeutet dieser Deal, Larry erzielt der Polizei alles.

Seine Aussagen können aber nicht gegen ihn verwendet werden.

Für Marjorie's Verteidigung ist das jetzt ein Skandal.

Sie wirft den Ermittlern vor, alle Spuren, die auf Larry deuten, zu ignorieren und sich ausschließlich auf Marjorie zu konzentrieren.

Marjorie selbst erklärt, sie hätte dieses Geheimnis ewig mit sich herumgetragen, aber die Wahrheit ist, nicht sie hat Jay getötet, sondern Larry.

Er habe Jay erschossen und sie anschließend mit Drohungen zum Schweigen gebracht.

Larry soll ihr gesagt haben, es wäre für mich eine Kleinigkeit, dem Jungen das Genick zu brechen.

Und aus Angst habe sie dann geschwiegen und ihm sogar geholfen, die Tat zu vertuschen.

Jetzt bin ich allerdings gespannt, was Larry dazu sagt.

Tja, der sagt, er hat damit gar nichts zu tun.

Er schiebt alles auf Marjorie und beschreibt sie als manipulativ und sexuell aggressiv.

Tja, für Marjorie geht's ja zum alles.

Im schlimmsten Fall droht ihr ja die Todesstrafe.

Ihre Anwälteschlangen vor über ein Deal nachzudenken, also zuzugeben, dass sie Jay ermordet hat, um wenigstens nicht die Todesstrafe zu bekommen.

Aber für Marjorie kommt das nicht in Frage.

Sie will nämlich nicht akzeptieren, dass ihr Sohn jemals glauben könnte, sie habe sein Vater getötet.

Tja, und so bleibt ihre Verteidigerin dabei.

Sie erklärt nicht Marjorie, sondern Larry sei der eigentliche Täter.

Die Staatsanwaltschaft widerspricht dieser Version.

Für die Staatsanwältin ist Marjorie's Geschichte nichts weiter als ein Versuch, die Schuld von sich zu schieben.

Die Beweise wären eindeutig.

Alle Spuren führen zu Marjorie.

Larry dagegen sei nur eine Affäre gewesen, ein Spielzeug, das sie für ihre Zwecke benutzt habe.

Mit dem Mord selbst, davon ist die Anklage überzeugt, habe er nicht zu tun.

Ihre Theorie sieht so aus, dass Marjorie ein ehemaliges Showgirl sei, das verzweifelt ein Kind wollte.

und als sie bekam, was sie wollte, brachte sie Jay um.

Die Staatsanwältin geht sogar so weit zu sagen, Marjorie habe Jay gehasst.

Sie sagt wörtlich, sie fand ihn ekelhaft, wollte ihn tot sehen und sein Geld haben.

Das ist jetzt aber auch schon ein heftiger Vorwurf.

Mein klarer Mord ist immer schlimm, aber jetzt direkt sozusagen, das war von Anfang an so geplant, also sogar vor der Hochzeit, sich dann schon überlegt zu haben, ich lass mir jetzt ein Kind machen und dann schaffe ich den Typen aus dem Weg und nehme seine Lebensversicherung mit.

Ja, finde ich auch ein bisschen heftig.

Naja, vor Gericht erzählt die Staatsanwältin den Geschworenen, dass Marjorie seine Waffe nahmen, sie aus seiner Akkentasche holte und ihn dann erschoss.

Sie ist sich sicher, Marjorie hat Jay in der Garage getötet und ihn anschließend mit einer elektrischen Säge in Stücke zerschnitten.

Dafür sprechen die Schnittspuren an den Wirbeln.

Die Ermittler haben allerdings weder die Säge noch die Waffe gefunden.

Und dann taucht eine neue Zeugen auf, Sophia Johnson, eine ehemalige Zellengenossin von Marjorie.

Und was sagt die?

Johnson saß einige Wochen mit Marjorie in Untersuchungshaft, als sie sich plötzlich bei der Staatsanwaltschaft meldet und sie sagt, Marjorie habe sich ihr gegenüber verquatscht.

So soll sie gesagt haben, ich habe es getan, ich habe es getan.

Er wurde erschossen, eingefroren, aufgetaut und seine arme Beine und seinen Kopf wurden abgetrennt.

Das ist aber auch schon ziemlich direkt, das mal so eben zu erzählen.

Ja, und Martrys Verteidigung sieht das auch nicht so, also sie nennt die Zeugin unglaubwürdig, weil sie einen Vorstrafenregister hat und sich vermutlich durch diese Aussage Vorteile im eigenen Verfahren erhofft.

Aber wer weiß, also das kann nicht bewiesen werden, das ist nur ihre Aussage.

Ich habe unseren Rechtsmediziner Thomas Kamphausen auf jeden Fall mal gefragt, ob es denn eigentlich irgendwas bringt, eine Leiche vor dem Zerteilen einzufrieren.

Na ja, welchen Vorteil es haben könnte, eine Leiche zunächst einzufrieren und dann zu zerteilen und irgendwie dann zu entsorgen.

Das kann man so gar nicht, gar nicht pauschal beantworten.

Also eins steht fest, durch das Einfrieren wird natürlich die Einschätzung des postmortalen Intervalls schwieriger, weil wir ja für die Zeit eines Einfrieren davon ausgehen können, dass die Zersetzungsprozesse zunächst mal gestoppt sind und damit Im Prinzip, die Stoppode, die immer weiter läuft, zunächst einmal auf Halk steht.

Das heißt, ich habe natürlich jetzt in irgendeiner Form mal die Uhr angehalten.

Auf der anderen Seite ist es aber so, dass oft nach dem Auftauen die Vollensprozesse sehr viel schneller einsetzen, beziehungsweise schneller ablaufen.

Das ist etwas, was wir bei tiefgefrorenen Leichen relativ häufig beobachten können, dass dann die Vollens viel schneller und viel intensiver einsetzt.

Das heißt also, eigentlich kann das Einfrieren nur bedeuten, dass derjenige, der das macht, Zeit gewinnt.

um sich zu überlegen, was er überhaupt jetzt mit dem Leichner macht, wie er den weiter entsorgt.

Denn einen Menschen zu entsorgen, das ist gar nicht so einfach.

Da steht man plötzlich vor Problemen und vor Situationen, die man vorher nicht hatte und die man auch vorher oftmals überhaupt gar nicht so im Kopf hatte bzw.

sich da irgendwie im Plan überlegt hat.

Okay, interessant.

Hat Marjorie denn je selbst vor Gericht ausgesagt?

Nein, sie hat nichts gesagt, obwohl sie es ursprünglich wollte, raten ihr ihre Anwälte aber ab.

Als Larry schließlich als Zeuge auftritt, treffen sich die beiden im Gerichtsaal zum ersten Mal seit Jahren wieder.

Marjorie schaut ihn an, er schaut zurück.

Später sagt sie, sein Blick sei ein Versuch gewesen, sie einzuschüchtern.

Nach acht Monaten intensiver Verhandlung braucht die Jury nur sieben Stunden, um ihr Urteil zu fällen.

Der Tag, auf den Jays Familie und Freunde so lange gewartet haben, ist gekommen.

Das Gericht urteilt?

Schuldig.

Marjorie wird zu einer lebenslanghaft verurteilt, ohne Aussicht auf Bewährung.

Marjorie zeigt während der Urteilsverkündung übrigens keine Regung.

Jays Familie aber ist zufrieden.

Seine Mutter sagt, wir wussten, dass sie es war.

Das heißt, Marjorie führt die ganze Zeit ein Doppelleben.

Ehefrauenmutter auf der einen Seite, Leidenschaftliche Geliebte auf der anderen.

Wie typisch ist so ein Muster bei Frauen, die später morden?

Das habe ich unseren Kriminalpsychologen Christian Nutke gefragt und er sagt dazu Folgendes.

Ein solches doppelte Leben ist kein allgemeines Muster, kommt aber in ganz bestimmten Täterinnenprofilen etwa bei den sogenannten Black Widows häufiger vor.

Es geht dabei um das Nebeneinander von äußerer Anpassung, also Ehefrau, Mutter und in ihrem Streben nach Selbstverwirklichung, Anerkennung oder Macht.

Affären können ein Ventil für unerfüllte Bedürfnisse sein, bergen aber auch das Risiko von Geheimhaltung und Intrigen.

Bei Majorie Orbin war das Doppelleben Teil einer Strategie, ihre verschiedenen Rollen und Interessen zu vereinen, was letztendlich auch zu Tatdülnamik beitrug.

Und was ich auch interessant finde, Jay hat die ganze Zeit ja nichts von diesem Doppelleben mitbekommen.

Und das, obwohl Larry sogar in seinem Haus übernachtet hat, ich weiß nicht, ob er wirklich nichts mitbekommen hat oder ob er vielleicht auch nichts mitbekommen wollte.

Und da habe ich jetzt auch mal Christian Lütting nach seiner Einschätzung gefragt.

Es spricht vieles dafür, dass Jay in einer emotionalen Abhängigkeit zur Majorie lebte.

Jay ignorierte so zum Beispiel Hinweise auf Untreue oder er wollte sie nicht wahrhaben.

Das deutet auf eine emotionale Abhängigkeit hin.

Er idealisierte Majorie, klammerte sich an die Ehe und stellte sein Selbstbild eng mit ihr in Verbindung.

Psychologisch gesehen war er anfällig für Verleugnung und eine sogenannte kognitive Dissonanz.

Er verdrängte Widersprüche, um die Beziehung aufrechtzuhalten.

So konnte Majorie ihre Affären verbergen, ohne dass er Konsequenzen zog.

Ja, es ist wahrscheinlich dann so ein Wegschauen, wenn man einfach die Wahrheit, der Wahrheit nicht so ins Auge sehen will und dann...

Redet man sich das vielleicht so lange schön, solange man sozusagen nichts Schwarz auf Weiß hat, könnte man ja immer noch sagen, vielleicht stimmt es ja nicht.

Na ja, ist denn die Geschichte damit zu Ende?

Nicht ganz, dann kurz darauf bittet sie ein Fernsehteam ins Gefängnis.

Sie will endlich für sich sprechen und die Wahrheit sagen.

Und sie erzählt, Jay sei damals unerwartet nach Hause gekommen.

Er habe Larry im Haus überrascht und es sei zu einem Streit gekommen.

Ein Schuss habe sich gelöst und sie sagt, Ich habe Janey getötet, ich habe nur geholfen, weil ich Angst hatte.

Aber ich habe ihn nicht getötet.

Das Fernsehteam besucht daraufhin auch Larry zu Hause, um mit ihm über Marjorie's Anschuldigung zu sprechen.

Er allerdings lehnt ein Interview ab.

Larry wird nie angeklagt.

Marjorie sitzt seit Oktober, im Gefängnis in Phoenix, Arizona.

Das letzte Mal, dass sie ihren Sohn sah, war im Dezember, zwei Tausendvier.

Ja, und auch Jace Mutter Joanne wird ihren Sohn nie wiedersehen.

Gegenüber The Time, sagt sie, das Loch, das sein unserem Herzen der Lassen hat, kann niemals geschlossen werden.

Sie möchte, dass ihr Sohn als liebevoller Vater, Sohn und guter Bruder in Erinnerung bleibt, der sich immer um andere gekümmert hat.

Er ist jetzt an einem besseren Ort, sagt seine Mutter.

Am achten September feiern Jace Freunde und Familie weiterhin jedes Jahr sein Geburtstag.

Im September, es stirbt dann auch seine Mutter.

Und gibt es seitdem Neuigkeiten?

Also Marjorie hat Berufung eingelegt, aber die wurde jedes Mal abgelehnt.

Und wie immer in solchen Fällen sind die eigentlich Leidtragenden neben den Opfern die Kinder.

Noah muss mit dem Wissen aufwachsen, dass er ohne sein Vater aber auch ohne seine Mutter leben muss.

Ohne die beiden Menschen, die er vermutlich am meisten in seinem Leben geliebt hat.

Tja, ist die Frage, ob Larry nun beteiligt war oder nicht.

So richtig kann ich mir nicht vorstellen, dass er nichts gemacht hat.

Also zumindest, ich sag mal, genauso wie sie behauptet, er war es und ich hab nur geholfen, wird es ja auch ungekehrt gewesen sein.

Also wenn sie ihn vielleicht erschossen hat, hat er vielleicht gesegt oder keine Ahnung.

Also, ich find halt schon, es gibt ja klare Beweise, dass die auf jeden Fall das irgendwer von den beiden da beteiligt war, weil, ich mein, sie hat ja nun diese Box gekauft und das ganze Putzmittel und hat ja auch versucht, Spuren zu beseitigen und man hat das Blut gefunden und so.

Es ist ja klar, der hat ja da gewohnt in der Zeit, wo Jay nicht da war.

Also, dass seine Frau da an Mord begeht, die Leiche wegschafft und irgendwo in der Wüste verschart und er hat's nicht mitgekriegt.

Das kann ich mir jetzt nicht vorstellen.

Ich glaub auch, dass sie auf jeden Fall beteiligt war.

Aber die beiden haben ...

Pläne geschmiedet für eine gemeinsame Zukunft.

Das heißt, es ist ja ein absolut starkes Motiv, dass sie ihn töten wollen, das Geld der Lebensversicherung kassieren, vielleicht noch das Geld aus dem Haus verkaufen und dann sich gemeinsam ein schönes Leben machen wollen.

Da kann ich mir nicht vorstellen, dass sie diesen Plan dann allein schmiedet und umsetzt und alleine Jay tötet und zerstückelt und die Leiche irgendwie beseitigt.

Es gab halt keine Beweise gegen ihn und so hat sich das die Staatsanwaltschaft dann leicht gemacht.

Auf der anderen Seite muss man sagen, wenn sie es zusammengeschmiedet haben, ist es dann natürlich auch heftig, wenn es dann rauskommt und dann schieben sie sich so gegenseitig die Schuld zu.

Ist halt auch irgendwie so ein bisschen komisch.

Man weiß es nicht.

Also, ich mein, eigentlich hat er sie ja, offenbar war er ja auch total vernaht in sie.

Und dann hat sie eben so die Sache in die Schuhe geschoben, dann hat er es wieder ihr in die Schuhe geschoben.

Keine Ahnung.

Sie müsste ja auf jeden Fall irgendeinen Zeitpunkt abgepasst haben, wo Larry nicht im Haus war und dass das genau dann passt mit auch noch eine Leiche ...

zu zersägen, in eine Kiste zu packen, die Kiste wegzufahren, irgendwo in die Wüste.

Also ist schon ziemlich unwahrscheinlich.

Aber ich find's interessant, weil in den meisten Fällen werden ja oft die Partner dann zumindest irgendwie wegen Beteiligung oder zumindest wegen, keine Ahnung, unterlassener Hilfeleistung oder wegen Behinderung der Ermittlungen oder irgendwas angeklagt, dass da wirklich gar nichts kam, ist schon interessant.

Er hatte eben diesen Deal und damit hat er sich Immunität verschafft.

und hat der Staatsanwaltschaft die Beweise geliefert, die sie sonst nie gehabt hätten.

Also sie hatten zwar die ganzen Indizien und vielleicht hätte es auch ausgereicht vor der Jury, aber so waren sie auf Nummer sicher und Larry war raus.

Das ist auf jeden Fall richtig, richtig bitter, weil ich mir denke, okay, es ist doch auch so ein Fall, man kann sich doch einfach scheiden lassen.

Klar hat man da nicht die Million aus der Lebensversicherung, aber man sitzt auch nicht, wenn alles schief geht, im Gefängnis und hat den Vater des eigenen Kindes getötet.

Aber es ist auf jeden Fall schlimm für die Familie, für den Sohn.

Ich meine, wie schlimm ist das?

Wenn es Morde innerhalb der Familie gibt, dann verlieren die Kinder halt beide Eltern.

Ja, weil die Mutter ist im Gefängnis, der Vater ist tot.

Und das kannst du ja einer Mutter auch nicht verzeihen, glaube ich, als Sohn.

Da willst du auch keinen Kontakt.

Und der ist dann einfach vollweise quasi.

Schrecklich, also.

Wir haben sie auch schon mal gehört, diese Zerrissenheit, die die Kinder dann vielleicht auch haben.

Vielleicht möchtest du nichts mit der Mutter dann zu tun haben.

Andererseits ist sie noch deine Mutter, aber du kannst vielleicht auch ihr nicht verzeihen und möchtest vielleicht auch nicht zu ihr gehen, um den anderen Teil der Familie nicht zu enttäuschen oder vielleicht auch nicht deinen Vater zu verraten.

Also ist so eine schreckliche Situation für die Kinder.

Vor allem, weil das ja auch immer ein richtiges Trauma ist.

Da weiß man ja jetzt schon, dass so ein Junge wahrscheinlich ...

psychisch belastet ins Erwachsenenalter geht, weil du musst es dann verarbeiten.

Wahrscheinlich musst du eine Therapie machen, da musst du damit klarkommen, dass quasi die Mutter, die du ja liebst, eine Mörderin geworden ist, dass dein Vater tot ist, dass du alleine aufwächst.

Du hast bestimmt Ängste, kannst wahrscheinlich niemand mehr vertrauen.

Also das ist echt furchtbar.

Ja, ist auf jeden Fall sehr, sehr tragisch und es hätte auch alles anders laufen können.

Definitiv.

Nächste Woche.

Erinnerst du dich noch an unsere schöne Rubrik Wine and Crime, als wir über diese Frau gesprochen haben?

Da wurde doch dieser Google Manager tot auf einer Yacht gefunden.

Das hatten wir doch in unserer Wine and Crime Rubrik, weil sie doch eine Frau über eine Leiche hinweg steigt und währenddessen immer schön am Rotweinglas nippt.

Und da haben wir doch gesagt, ach Mensch, das ist eigentlich eine ganz interessante Story.

Vielleicht recherchieren wir da mal ein bisschen weiter, ob das wirklich eine Geschichte ist, die einen ganzen Fall hergibt.

Und tatsächlich...

Gibt es einen ganzen Fall her, sodass wir diese Story jetzt in aller Ausführlichkeit in der kommenden Woche hören?

Oh, da bin ich aber gespannt.

Auf jeden Fall klangen die Rubrik schon super spannend.

Da freue ich mich auf den Fall.

Ja, das war ja vor allem so interessant, weil man sich gefragt hat, okay, ist die einfach nur so da?

Hat die den nur gefunden?

Warum trinkt sie Wein?

Ist sie selbst beteiligt?

Also es gab ja so tausende Fragen und die Antworten werden wir dann geben.

Nächste Woche, nächsten Dienstag bei Sisters in Crime.

Ach übrigens, ihr könnt euch alle Fotos natürlich wie immer anschauen auf unserem Instagram-Account und das Sisters in Crime.podcast und auch in unserem WhatsApp-Kanal.

Wir werden nochmal wieder in der Story hochladen, wie man auf diesen Kanal kommt, weil es ein bisschen schwierig ist, haben wir rausgefunden.

Also man braucht dieses blaue Häkchen, um gefunden zu werden.

Irgendwie haben wir das noch nicht, deshalb müssen wir immer wieder diesen Link posten.

oder ihr schreibt uns einfach und dann schicken wir euch den Link direkt zu.

Genau.

Und dann aber gerne abonnieren, genauso wie unseren Instagram-Kanal, unseren Podcast.

Schickt uns gerne.

eure Kommentare, möglichst freundlich, natürlich gerne, aber Kritik ist natürlich auch willkommen.

Ich finde es echt cool in dieser Community, liebe Sistis, so schön, dass ihr da seid, weil ihr auch so viele gute Hinweise habt, wie zum Beispiel das mit der Numerierung.

Er hat eine Hörerin geschrieben, dass sie nämlich das leichter fände, wenn wir auch die Folgen sozusagen, wenn wir sie hochladen, numerieren, damit man das dann direkt abgleichen kann mit den Fotos auf Instagram, dass man sofort weiß, keine Ahnung, das war jetzt Folge thirty-three oder so.

Und das haben wir direkt umgesetzt.

Also schickt uns immer gerne eure Anregungen und Wünsche und euer Feedback.

Wir versuchen es auf jeden Fall zu beherzigen.

Genau.

Und jetzt erst mal eine schöne Woche.

Macht's gut.

Ciao.

Never lose your place, on any device

Create a free account to sync, back up, and get personal recommendations.