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Wie man die erste Sprosse der Extragalaktischen Distanzleiter erklimmt - SBP108

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Martin Puntigam: Ausgabe 108 des Science Busters Podcasts und heute feiern wir Geburtstag und Begräbnis in einem.

Ruth Grützbauch: Nein, nein, nein, also Geburtstag gern, aber das Ende von astronomischen Dingen, das kann oft dauern.

Martin Puntigam: Herzlich willkommen ur Ausgabe 108 Science Masters Podcasts, Martin Puntigam: wie immer produziert mit Unterstützung der Uni Graz und der TU Wien.

Martin Puntigam: Mein Name ist Martin Puntigam und mir gegenüber sitzt oder steht oder liegt, Martin Puntigam: ich kann es nicht beurteilen, wir sitzen uns nicht gegenüber, Martin Puntigam: sondern wir sind nur verbunden miteinander, Ruth Grützbauch, Astronomin, hallo.

Ruth Grützbauch: Sie sitzt.

Martin Puntigam: Wollen wir jetzt einmal glauben.

Ist nicht peer-reviewed, ist nicht doppelverblindet überprüft.

Ruth Grützbauch: Stimmt, ich arbeite auch oft im Bett.

Martin Puntigam: Auch dort könnte man sitzen.

In der letzten Ausgabe 107, das war ein Live-Podcast, Martin Puntigam: was wir normalerweise nur machen bei runden Jubiläumen.

Martin Puntigam: Und es war auch nicht die vorgezogene Feierlichkeit von Folge 150, Martin Puntigam: sondern anlässlich der Veröffentlichung des österreichischen Klimasachstandsberichts Martin Puntigam: haben Margret Keiler von der Universität Innsbruck und Daniel Huppmann vom Internationalen Martin Puntigam: Institut für Angewandte Systemanalyse, kurz JASA, Martin Puntigam: und ich live im Dachsaal der Volkshochschule Urania in Wien miteinander gesprochen.

Martin Puntigam: Österreicher Sachstandsbericht heißt aber nicht, gibt's nicht, Martin Puntigam: haben wir nicht, müsst ihr im Lager schauen, was sie schon mal bestellt haben und Ausländer raus, Martin Puntigam: sondern ähnlich dem internationalen Sachstandsbericht des Weltklimarats sind Martin Puntigam: um weiten Mal, nach ehn Jahren ist jetzt der weite Bericht gekommen, Martin Puntigam: alle klimarelevanten Informationen in Bezug auf Österreich usammengetragen Martin Puntigam: und aber auch ausgewertet worden.

Martin Puntigam: Das war sehr interessant und aufschlussreich, auch wenn vieles natürlich schon Martin Puntigam: längst bekannt ist, aber doch auch nicht, weil ja Österreich geografisch auch Martin Puntigam: in einer speziellen Situation ist.

Martin Puntigam: Wenn man sich etwa den Teil anschaut mit den vielen Alpen, wo jetzt noch Gletscher Martin Puntigam: drauf sind, aber bald nicht mehr, oder wenn man sich die Wasserkraft vor Augen Martin Puntigam: führt, auf die wir ja sehr stolz sind, Martin Puntigam: die es aber nur gibt, wenn es auch genug Wasser gibt, das fließt, Martin Puntigam: was in Zukunft nicht immer der Fall sein könnte.

Martin Puntigam: Heute geht es ums Ende von großen Dingen.

Martin Puntigam: Obwohl am Anfang vom Ende von großen Dingen uerst nochmal ordentlich gefeiert wird, nämlich am 1.

Martin Puntigam: Jänner 2025 hat es einen runden Geburtstag u feiern gegeben.

Martin Puntigam: Du bist 100 geworden und dafür, muss ich sagen, schaust du eigentlich noch tadellos aus.

Ruth Grützbauch: Soll ich da jetzt vielen Dank drauf sagen oder was anderes?

Ruth Grützbauch: Nein, natürlich nicht mein runder Geburtstag.

Ich habe in ein paar Jahren einen Ruth Grützbauch: anderen bedrohlichen, fürchterlichen, runden Geburtstag u feiern, Ruth Grützbauch: nicht ganz so einen hohen.

Es war der 100.

Ruth Grützbauch: Geburtstag der Extragalaktik.

Martin Puntigam: Extragalaktik, das klingt ja eigentlich schrecklich, wenn man nicht genau hinhört.

Martin Puntigam: Das klingt so ein bisschen wie Präastronautik, ist aber etwas Seriöses, oder?

Ruth Grützbauch: Ja, stimmt.

Naja, es ist nicht die Wissenschaft schuld, dass sich die Esoterikerinnen Ruth Grützbauch: da irgendwie diese Begrifflichkeiten dazu eigen machen.

Ruth Grützbauch: Und Teile rausfitzeln und dann andere lustige Wörter dranhängen, Ruth Grützbauch: die dann irgendwie überhaupt nichts mehr mit Wissenschaft u tun haben.

Ruth Grützbauch: In dem Fall geht es einfach, wie der Name schon sagt, Astronomen.

Ruth Grützbauch: Astronomen sind ja nicht sehr kreativ bei Namensfindungen generell, Ruth Grützbauch: um alles, was außerhalb, extra außerhalb der Galaxis, unserer Galaxis sich befindet.

Ruth Grützbauch: Also einfach alles außerhalb der Milchstraße im Endeffekt.

Martin Puntigam: Das haben wir ja schon mal kurz besprochen.

Die Galaxis ist die Milchstraße Martin Puntigam: aus dem Grund, weil er ursprünglich die Milchstraße des Universums war, oder?

Ruth Grützbauch: Ja, genau.

Also der Punkt ist der, vor 100 Jahren war noch nicht klar, Ruth Grützbauch: dass es überhaupt so etwas wie Extragalaktik, also etwas außerhalb unserer eigenen Galaxie gibt.

Ruth Grützbauch: Es war vor 100 Jahren irgendwie gerade so diese Great Debate im Gange, Ruth Grützbauch: diese große Debatte über die Größe, nicht nur die Größe der Milchstraße, Ruth Grützbauch: sondern damit einfach auch die Größe des Universums selber.

Ruth Grützbauch: Es war die Frage, ist die Milchstraße das Universum?

Ruth Grützbauch: Ist die Milchstraße größer, als man damals annahm, und das Universum, das ganze Universum?

Ruth Grützbauch: Oder ist sie kleiner und nur eine von ganz, ganz, ganz vielen Galaxien da draußen?

Ruth Grützbauch: Und das war halt einfach ohne ordentliche Entfernungsbestimmung, Ruth Grützbauch: die wir mittlerweile, naja, umindest schon besser können als damals, Ruth Grützbauch: halt einfach unmöglich u sagen, wie weit diese Dinge, die man da draußen ja Ruth Grützbauch: immer nur weidimensional den Himmel beobachten kann und immer nur alles in Ruth Grützbauch: Projektion sieht, wie weit diese Dinge da wirklich weg sind.

Ruth Grützbauch: Und vor allem bei den Galaxien oder bei dem, was wir jetzt mittlerweile wissen, Ruth Grützbauch: dass eben eine Galaxie wie unsere Milchstraße ist, diese kleinen Nebelchen am Ruth Grützbauch: Himmel, die wir ja schon seit langem kennen, die hat man schon im 18.

Ruth Grützbauch: Jahrhundert beobachtet, kartografiert, genau verzeichnet, wo die sind, Ruth Grützbauch: aber ohne ordentliche Entfernungsbestimmung unmöglich u sagen, wie weit die weg sind.

Ruth Grützbauch: Sind die kleinen Teil unserer Milchstraße, so am Rand der Milchstraße verteilt Ruth Grützbauch: oder sind die groß und weit weg?

Martin Puntigam: Aber was heißt ohne ordentliche Entfernungsmessung?

Warum hat man das nicht Martin Puntigam: beherrscht?

War man u faul?

Hat es noch nicht die technischen Hilfsmittel gegeben?

Ruth Grützbauch: Naja, also einfach auch noch nicht das Wissen.

Also die technischen Hilfsmittel auch noch nicht.

Ruth Grützbauch: Die Teleskope sind natürlich im Laufe der Zeit immer besser und besser geworden.

Ruth Grützbauch: Aber man braucht irgendeinen Trick bei der Entfernungsbestimmung in der Astronomie.

Ruth Grützbauch: Weil woher soll ich wissen, wie weit das Zeug weg ist?

Das kann ich ja nicht direkt beobachten.

Ruth Grützbauch: Es gibt eine Möglichkeit, wo ich es fast direkt beobachten kann und das ist die Parallaxe.

Ruth Grützbauch: Das ist das, wo der ausgestreckte Daumen in der Hand, wenn ich das rechte Auge Ruth Grützbauch: umache, weiter drüben ist, als wenn ich das linke Auge umache.

Ruth Grützbauch: Also wenn ich mir mit einem Auge den Daumen anschaue, dann sehe ich den, Ruth Grützbauch: wenn ich mit abwechselnden Augen schaue, hin und her springen vor dem noch weiter Ruth Grützbauch: entfernten Hintergrund.

Ruth Grützbauch: Genau das hat man mit Sternen auch gemacht.

Nur ist es jetzt so, Ruth Grützbauch: dass je weiter der Daumen weg ist, desto weniger bewegt sich der Hin und Her.

Ruth Grützbauch: Und man hat das halt von der einen Seite der Erde, den Stern in die eine Richtung Ruth Grützbauch: beobachtet, von der anderen Seite der Erdbahn, den Stern in die andere Richtung Ruth Grützbauch: beobachtet und dann sieht man dieses Hin und Herspringen.

Ruth Grützbauch: Nur je weiter die Sterne halt eben weg sind, desto kleiner wird diese Bewegung, Ruth Grützbauch: diese Parallaxenbewegung.

Ruth Grützbauch: Und das geht halt einfach nur bei nahen Sternen.

Im Endeffekt hat man vor ungefähr Ruth Grützbauch: 100 Jahren oder vor ein bisschen mehr, paar Jahren mehr, nur...

Ruth Grützbauch: Die Sterne in unserer unmittelbaren Nachbarschaft vermessen können.

Ruth Grützbauch: Oder man wusste nur, wie weit die weg sind.

Man hat dann angenommen, Ruth Grützbauch: gut, die anderen Sterne werden dann noch weiter weg sein.

Ruth Grützbauch: Aber es ging jetzt nur bis, sagen wir mal, so an die 100 Lichtjahre hinaus.

Ruth Grützbauch: Naja, aber die Milchstraße hat 100.000 Lichtjahre.

Martin Puntigam: Aber trotzdem mit einem Daumen 100 Lichtjahre ist ja tadellos.

Martin Puntigam: Ordentliche Wertschöpfung.

Ruth Grützbauch: Wie mal Daumen, sagt man Roma auch.

Ja, naja, es ist immer alles relativ in Ruth Grützbauch: der Astronomie, aber 100 Lichtjahre ist echt nicht weit.

Ruth Grützbauch: Also 100 Lichtjahre, das sind die hellen Sterne, die uns hell erscheinen am Himmel.

Ruth Grützbauch: Das sind die nahen Sterne.

Das ist unser Grätzl, unser Hinterhof, Ruth Grützbauch: unser galaktischer Hinterhof mehr oder weniger.

Martin Puntigam: Das sind die Solarlichter neben den Gartenzwergen bei uns, neben einem Kiesweg.

Ruth Grützbauch: Schon in Nachbarsgarten vielleicht, aber dann irgendwie so in etwa.

Ruth Grützbauch: Und natürlich, man muss sich in diese Situation da irgendwie hineinversetzen.

Ruth Grützbauch: Wahrscheinlich war 100 Lichtjahre ja für sogar Astronomen damals ja eh auch Ruth Grützbauch: weit.

Also niemand hat geahnt, wie groß das Universum tatsächlich ist.

Ruth Grützbauch: Es gab irgendwie eben so wei rivalisierende Gruppen, die sich eben in dieser Ruth Grützbauch: großen Debatte da gestritten haben, was ja auch so gehört, in der Wissenschaft Ruth Grützbauch: soll man sich ja streiten um Dinge, bevor man sie weiß.

Ruth Grützbauch: Und die eine Gruppe, so die Vertreter der, okay, die Milchstraße ist alles, was es gibt.

Ruth Grützbauch: Die Milchstraße ist in Wirklichkeit größer, riesengroß, aber eben sonst ist da draußen nichts.

Ruth Grützbauch: Und dann die andere Gruppe an Leuten, die eben meinten, ja, vielleicht ist die Ruth Grützbauch: Milchstraße eher nicht ganz so riesig, also schon sehr groß, Ruth Grützbauch: aber eben nicht so riesen, riesen, riesen, riesig.

Ruth Grützbauch: Und diese Nebelchen, die man da am Himmel sieht, die sind vielleicht ein paar Ruth Grützbauch: tausend, vielleicht sind die ehntausend Lichtjahre von uns entfernt, Ruth Grützbauch: also richtig weit und eben außerhalb der Milchstraße.

Ruth Grützbauch: Und dann kam eine Frau, die herausgefunden hat, wie wir Entfernungen aussehen.

Ruth Grützbauch: Sogar extragalaktische Entfernungen messen können.

Ruth Grützbauch: Wie wir Entfernungen quasi beinahe beliebig weit, nur abhängig davon, Ruth Grützbauch: wie weit wir schauen können, herausgefunden haben.

Martin Puntigam: Ganz kurz, bevor wir u herkommen, war das wahrscheinlich, dass das Universum so klein ist?

Martin Puntigam: Oder sind alle davon ausgegangen, wahrscheinlich ist es eh viel, Martin Puntigam: viel größer, aber wir werden es nicht herausfinden können.

Ruth Grützbauch: Nein, nein, es war damals wirklich die Idee, dass das Universum vielleicht doch Ruth Grützbauch: nicht, also so wie wir jetzt wissen, wie groß wir jetzt wissen, Ruth Grützbauch: dass es ist, oder das Beobachtbare umindest, Ruth Grützbauch: die Idee war damals, dass das Universum einfach nicht so riesig ist.

Ruth Grützbauch: Also um Beispiel die Größe der Milchstraße, es gab, also ich weiß nicht, Ruth Grützbauch: was die genauen Zahlen damals waren, aber ich Ruth Grützbauch: schätze so um die 100.000 Lichtjahre-Durchmesser war die Größenordnung, Ruth Grützbauch: die die Verfechter der Milchstraße ist das ganze Universum-Theorie hatten.

Ruth Grützbauch: Also da wäre das ganze Universum mehr oder weniger so 100.000 Lichtjahre groß Ruth Grützbauch: gewesen, ebenso groß wie die Milchstraße.

Martin Puntigam: Heute wachsen ja Kinder damit auf, das beobachtbare Universum ist unendlich Martin Puntigam: groß, das ist vollkommen selbstverständlich, diese gigantischen Ausmaße.

Ruth Grützbauch: Ja, das beobachtbare nicht, aber das nicht beobachtbare wahrscheinlich schon.

Martin Puntigam: Das Universum insgesamt ist halt wahrscheinlich unendlich groß und dehnt sich Martin Puntigam: noch aus und damals waren das aber auch nicht die allerdümmsten Menschen.

Ruth Grützbauch: Nein.

Martin Puntigam: Und trotzdem haben Sie die damit bescheiden müssen oder war das für die ganz Martin Puntigam: selbstverständlich, dass es nicht weiter hinausgeht als 100 Millionen Lichtjahre?

Ruth Grützbauch: 100.000 vielleicht sogar nur.

Martin Puntigam: 100.000 nur, also wesentlich wenig.

Ruth Grützbauch: Also mit Millionen hat schon niemand gerechnet.

Wir wissen mittlerweile, Ruth Grützbauch: dass die Andromeda-Galaxie, unsere Nachbargalaxie, weieinhalb Millionen Lichtjahre Ruth Grützbauch: von uns entfernt ist, vom Zentrum der Milchstraße.

Ruth Grützbauch: Damit hat niemand gerechnet.

Martin Puntigam: Obwohl man die ja sehen kann, am Himmel hat man nicht gedacht, dass die so weit weg ist?

Ruth Grützbauch: Nein.

Ruth Grützbauch: Du hast ja keinerlei Möglichkeit, die Entfernung u kennen.

Ruth Grützbauch: Und du misst die Entfernung der Sterne, die eine Parallaxe, also eine Bewegung Ruth Grützbauch: haben, und siehst, oh, die sind weit weg.

Ruth Grützbauch: Ein paar Dutzend Lichtjahre, das ist echt weit im Vergleich.

Ruth Grützbauch: Und dann darauf u kommen, dass das ganze Universum irgendwie Millionen oder Ruth Grützbauch: sogar, wie wir jetzt wissen, Milliarden von Lichtjahren groß sein könnte, das war unglaublich.

Ruth Grützbauch: Es ist einfach wirklich so ein Sprung, so ein Erkenntnissprung, Ruth Grützbauch: ein Sprung in der Vorstellungskraft auch, der ganz normal ist.

Ruth Grützbauch: Wir sind alle Kinder unserer Zeit.

Ruth Grützbauch: Wir können alle auch nur damit, manche Leute sind ihrer Zeit voraus, Ruth Grützbauch: aber es war einfach damals komplett unplausibel, dass das Universum so riesig sein sollte.

Martin Puntigam: Und denkst du da heute als Astronomin rückblickend, voll die Loser oder beneidest Martin Puntigam: du die Menschen, weil sie noch so viel herausfinden haben können?

Ruth Grützbauch: Ja, naja, es ist immer so rückblickend, man weiß, Leute in 100, Ruth Grützbauch: 200 Jahren denken sich, mein Gott, was die alles nicht gewusst haben damals.

Martin Puntigam: Welche Energie, solche Trotteln, eh ganz einfach.

Ruth Grützbauch: 5% des Universums wussten sie, woraus das besteht.

Ruth Grützbauch: Bei 5% des Universums hatten sie schon keine schlechte Ahnung.

Ruth Grützbauch: Auch ein bisschen weifelhaft, aber umindest okay.

Ruth Grützbauch: Und irgendwie 95% der Energie, Materie ist ja auch Energie in dem Sinne, Ruth Grützbauch: des Universums unbekannt, vollkommen unbekannt.

Ruth Grützbauch: Also man könnte behaupten, dass es jetzt, was wir jetzt an einer noch größeren Ruth Grützbauch: Schwelle der noch u entdeckenden Unbekanntheit sind.

Ruth Grützbauch: Wir haben einfach mittlerweile das Known-Unknown vergrößert.

Ruth Grützbauch: Also die Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie nicht wissen, Ruth Grützbauch: sind jetzt wahrscheinlich mehr, als sie vor 100 Jahren war.

Ruth Grützbauch: Und das ist ja auch logisch, weil das ist genau der Fortschritt, Ruth Grützbauch: den Wissenschaft macht.

Dass wir mehr und mehr herausfinden, Ruth Grützbauch: was es noch überhaupt u wissen gibt.

Ruth Grützbauch: Und mit jeder Beantwortung einer Frage ergeben sich irgendwie ehn neue oder mehr.

Martin Puntigam: Die VisionärInnen von heute sind die Nuppler von morgen.

Ruth Grützbauch: Schon, oder?

Ich meine, ich weiß nicht, ob sich Leute dann auch, Ruth Grützbauch: es ist ja heute immer die Frage, ob man das halt auch weiß.

Ruth Grützbauch: Es ist natürlich nicht überliefert, was sich die Leute damals wirklich gedacht haben.

Ruth Grützbauch: Vielleicht haben sie sich schon gedacht, vielleicht ist das irgendwie alles Ruth Grützbauch: viel größer.

Oder vielleicht haben sie damit irgendwie geliebäugelt oder ich weiß nicht.

Ruth Grützbauch: Aber es hat schon, also dieses kleinere Universum, ich finde dieses Milchstraßenuniversum, Ruth Grützbauch: hat schon irgendwie was sehr Heimeliges, oder?

Ruth Grützbauch: Also man traut sich da vielleicht gar nicht jenseits die leuchtenden Augen der Ruth Grützbauch: Gartenzwerge im Nachbargarten hinaus, weil wer weiß, was dort alles ist.

Martin Puntigam: Na der Herrgott, ne?

Noch mehr Gartenzwerge.

In dreierlei Gestalt und wenn der Martin Puntigam: bös wird, ich weiß aus dem Alten Testament, was da los sein kann.

Ruth Grützbauch: Nicht so lustig, genau.

Martin Puntigam: Rachsichtiger Psycho.

Ruth Grützbauch: Total.

Also eh, wer weiß, was da draußen ist, was da irgendwie noch dazu in Ruth Grützbauch: einer Welt, die voller Unbekannte und voller Bedrohungen auch ist.

Ruth Grützbauch: Also wir haben uns jetzt auch daran gewöhnt, dass wir in einer Welt leben, Ruth Grützbauch: wo irgendwie uns eigentlich nichts passiert.

Ruth Grützbauch: Oder wo eigentlich, also im Moment ändert sich das gerade wieder ein bisschen Ruth Grützbauch: mit diesen ganzen multiplen Krisen, Ruth Grützbauch: aber so in den letzten 20 Jahren oder eigentlich fast schon so pre 9-11 war das irgendwie so, Ruth Grützbauch: man hat sich so gedacht, jetzt haben wir das im Griff, oder?

Ruth Grützbauch: So umindest in Europa, umindest in unserer nicht über den Tellerrand schauenden Ruth Grützbauch: sogenannten westlichen Welt.

Ruth Grützbauch: Da ist ja alles gut und es passiert einem ja nichts und es ist alles sicher und Ding und so.

Ruth Grützbauch: Aber ja, weiß ich nicht vielleicht.

Martin Puntigam: Für die allermeisten Menschen stimmt es ja auch noch, aber es ist halt dann Martin Puntigam: doch ein bisschen europiger geworden in den letzten Jahren.

Ruth Grützbauch: Ein bisschen, ja.

Naja.

Martin Puntigam: Aber damals war es noch so, dass eine Blutvergiftung schon bedeuten hat können.

Martin Puntigam: Sondern dass man den nächsten Urlaub nicht mehr planen muss.

Martin Puntigam: Und da war es aufregend, die Distanzen im Weltall u messen.

Martin Puntigam: Was ja auch nicht so ohne war.

Martin Puntigam: Die Leute haben sich ja bei diesem, gut, wer nur gerechnet hat, Martin Puntigam: hat nur gerechnet, hat sich dann mit dem Bleistift vielleicht vergiften müssen.

Martin Puntigam: Aber das Beobachten damals in den Sternwarten, das war ja eine Arscharbeit.

Martin Puntigam: Da war es ja irrsinnig kalt und feucht und ungemütlich, oder?

Zum Teil halt.

Ruth Grützbauch: Ja, also kalt auf jeden Fall.

Kommt darauf an, wo man war, aber natürlich je Ruth Grützbauch: kälter, desto besser, weil weniger Luftunruhe und so.

Ruth Grützbauch: Und Heizung natürlich gab es an Sternwarten keine, weil die machen dir ja lauter Ruth Grützbauch: Wirbeln und dann siehst du nichts mehr.

Ruth Grützbauch: Aber es war vor allem auch irgendwie eine Scheißarbeit, weil halt, Ruth Grützbauch: naja, wie du sagst, mit Bleistift und Papier, wahrscheinlich hatten sie schon Ruth Grützbauch: Kugelschreiber damals.

Ruth Grützbauch: Wann ist der Kugelschreiber erfunden worden?

Martin Puntigam: Nach 100 Jahren hat es noch keine Kugelschreiber gegeben.

Ruth Grützbauch: Nein, aber vielleicht nicht mit Bleistift und Papier, Das ist gar eine arge Ruth Grützbauch: Vorstellung, Tintenfass umindest.

Martin Puntigam: Tintenblei hat es damals gegeben, wo man mit Spucke noch die blaue Farbe herausgeklätselt hat.

Ruth Grützbauch: Auf jeden Fall war das Rechnen auch sehr mühsam, weil natürlich ohne Computer, Ruth Grützbauch: also du musstest einfach wirklich alles mit der Hand rechnen.

Ruth Grützbauch: Und weil das halt so eine scheiß Arbeit war, haben das halt damals die Frauen Ruth Grützbauch: machen dürfen, Weil die Männer, Ruth Grützbauch: die Astronomen natürlich mit der Herrenbeobachtungsarbeit direkt an den Teleskopen Ruth Grützbauch: beschäftigt waren.

Mit dem Entdecken von Dingen.

Ruth Grützbauch: Die Frauen durften dann irgendwie die mühselige Rechenarbeit, Ruth Grützbauch: die dahinter steckt, durchführen.

Diese berühmten Computer.

Ruth Grützbauch: Zum Beispiel am Harvard Observatory.

Genau, da gibt es ja jede Menge Bücher, Ruth Grützbauch: Bücher u dem Thema und so weiter.

Martin Puntigam: Und dass das Wort Computer eigentlich aus der Zeit kommt.

Ruth Grützbauch: Genau, weil man da einfach Dinge gerechnet hat.

Und Henrietta Levitt war einer Ruth Grützbauch: dieser Computer-Motoren, Ruth Grützbauch: die sich mit veränderlichen Sternen beschäftigt hat.

Ruth Grützbauch: Also man hat damals irgendwie schon gesehen, okay, Sterne sind natürlich auch Ruth Grützbauch: nicht irgendwie ewig, die verändern sich.

Das machen viele Sterne.

Ruth Grützbauch: Und die Aufgabe war einfach oder die Idee war einfach, diese Sterne genau u Ruth Grützbauch: vermessen, ihre Helligkeitsschwankungen genau u vermessen und das Ganze einfach u kartografieren.

Ruth Grützbauch: Und dann wahrscheinlich in der Idee, dass die Männer sich da drüber machen können Ruth Grützbauch: und dann irgendwas glorreiches herausfinden können.

Ruth Grützbauch: Es ist jetzt nicht, dass die Frauen das gedacht haben, aber die Männer selber wahrscheinlich.

Ruth Grützbauch: Naja, und I'd rather love it ist….

Martin Puntigam: Wo hat sie gearbeitet und vermessen?

Für die Männer?

Ruth Grützbauch: Sie war am Harvard Observatory als Human Computer beschäftigt.

Ruth Grützbauch: Mit einigen anderen Frauen gemeinsam natürlich.

Und sie hat bei ihrer griebischen Ruth Grützbauch: Vermessungsarbeit, man muss sich Ruth Grützbauch: das vorstellen, die haben das damals auf Fotoplatten natürlich gemacht.

Ruth Grützbauch: Also es war alles auf Fotoplatten aufgezeichnet.

Ruth Grützbauch: Da hast du riesige Platten, wo einfach nur verschieden helle Punkte drauf sind.

Ruth Grützbauch: Und dann gehst du rein mit einer Lupe, dann hast du natürlich diverse Maschinen, Ruth Grützbauch: die dir quasi den Stern so eingrenzen und mit denen kann man die Helligkeit Ruth Grützbauch: des Sterns bestimmen, wie viel Licht kommt da noch durch.

Ruth Grützbauch: Und einfach wiederholte Beobachtungen, um u sehen, wie verändern diese Sterne ihre Helligkeit.

Ruth Grützbauch: Und dann ist ja aufgefallen, dass die helleren Sterne ihre Helligkeit irgendwie Ruth Grützbauch: anders verändern oder langsamer verändern.

Ruth Grützbauch: Die helleren Sterne pulsieren langsamer.

Martin Puntigam: Das hätten sie nicht sollen?

Ruth Grützbauch: Na, doch, es macht ja auch Sinn, weil je größer ein Stern, Ruth Grützbauch: desto länger braucht der einfach aus physikalischen Gründen, Ruth Grützbauch: ja, der ist größer, braucht länger, bis er sich quasi kleiner und größer, Ruth Grützbauch: durch seine eigene Schwerkraft auch und durch diverse Prozesse, Ruth Grützbauch: die dann im Stern stattfinden, Ruth Grützbauch: bis diese größere Veränderung stattfinden kann, ja.

Ruth Grützbauch: Ein größerer Stern braucht länger für eine Größenveränderung, Ruth Grützbauch: einfach weil er größer ist.

Ruth Grützbauch: Und das macht total Sinn.

Aber natürlich muss irgendwer uerst mal bemerken, dass es so ist.

Ruth Grützbauch: Und sie hat eben diese Perioden-Leuchtkraft- Beziehung, nennen wir das, aufgestellt.

Diese.

Ruth Grützbauch: Connection wischen der Veränderung der Helligkeit dieses Sterns, Ruth Grützbauch: also der Periode, in der dieser Stern pulsiert, die werden größer und kleiner regelmäßig.

Ruth Grützbauch: Wenn sie größer sind, haben sie eine größere Oberfläche, strahlen mehr Licht Ruth Grützbauch: ab, heller.

Und so geht das.

Ruth Grützbauch: Und sie hat eben diese Beziehung wischen der Pulsation, Periode und der Helligkeit des Sterns gefunden.

Ruth Grützbauch: Und das heißt, wenn ich jetzt die Pulsationsperiode, also die Veränderung, Ruth Grützbauch: sagen wir mal die Frequenz, mit der der Leuchtturm pulst, Ruth Grützbauch: wenn ich die messe, was ich ja eigentlich iemlich einfach nur durch Beobachtungen Ruth Grützbauch: messen kann, weiß ich, wie hell dieser Stern ist.

Ruth Grützbauch: Und war nämlich, wie hell er wirklich sein muss, nicht nur wie hell er ausschaut.

Ruth Grützbauch: Das heißt, ich weiß, wie weit er weg ist.

Ruth Grützbauch: Weil ich sehe von den Sternen immer nur, wie hell sie ausschauen.

Ruth Grützbauch: Wenn ein gleich heller Stern näher an mir dran ist, schaut er hell aus.

Ruth Grützbauch: Wenn derselbe gleich helle Stern sehr weit weg ist, sieht er wesentlich weniger Ruth Grützbauch: hell aus.

Das heißt, ich habe diese Information der Helligkeit immer nur als Ruth Grützbauch: scheinbare Helligkeit, also wie heller ausschaut.

Ruth Grützbauch: Wenn ich jetzt aber weiß, wie heller wirklich ist durch diese Pulsationsperiode Ruth Grützbauch: und die Periodenleuchtkraftbeziehung, die Henrietta Leavitt da aufgefallen ist.

Ruth Grützbauch: Dann weiß ich, wie weit ein Stern weg ist.

Ruth Grützbauch: Und diese Methode funktioniert fast beliebig weit, also sie funktioniert so Ruth Grützbauch: weit, wie ich Sterne als Einzelsterne erkennen kann und beobachten kann.

Ruth Grützbauch: Und das kann ich eben auch in anderen Galaxien.

Ruth Grützbauch: Wie wir dann dank Edwin Hubble auch herausgefunden haben, dass es diese anderen Galaxien gibt.

Ruth Grützbauch: Hubble hat dann nämlich ein paar Jahre später.

Martin Puntigam: Weil man ganz kurz noch bei Leavitt, wenn die nur aus dieser vergleichsweise Martin Puntigam: niederen Computerarbeiten machen hat dürfen und auf sowas draufkommt, Martin Puntigam: dann ist die sofort ernst genommen worden oder dann haben die Männer, Martin Puntigam: die das Sagen gehabt haben, gesagt, naja, rechne nochmal nach oder mach dir Martin Puntigam: nicht wichtig oder haben wir das Wissen weggenommen.

Martin Puntigam: Andersherum gefragt, warum wissen wir heute, dass sie das war?

Martin Puntigam: Hatte das publizieren dürfen oder wie ist das bekannt geworden?

Ruth Grützbauch: Aha, die Arbeit wurde publiziert in einem schönen dreiseitigen Artikel.

Ruth Grützbauch: Da kann man sich sehr schön anschauen, wie wissenschaftliche Publikationen sich Ruth Grützbauch: im Laufe der Zeit verändert haben.

Ruth Grützbauch: Es war mehr so wie ein Nachrichtenartikel, einfach so ein bisschen Text, Ruth Grützbauch: ein Plot, nämlich der Plot mit der Helligkeit und der Periode der Sterne, Ruth Grützbauch: was sie herausgefunden hat, und dann halt einfach die Erklärung.

Ruth Grützbauch: Nur wurde dieser Artikel von ihrem Chef veröffentlicht.

Ruth Grützbauch: Und sie wurde erwähnt als Miss Levitt has prepared the manuscript.

Ruth Grützbauch: In einem Satz erwähnt.

So als wäre sie die Sekretärin gewesen, Ruth Grützbauch: mehr oder weniger.

Ich meine, es stimmt, sie hat das Manuskript prepared, Ruth Grützbauch: aber sie hat auch die Berechnungen angestellt, sie hat auch überhaupt, Ruth Grützbauch: dass es diesen Zusammenhang gibt, herausgefunden.

Martin Puntigam: Aber wie war das?

War der eigentlich nett?

Aber das war damals halt so üblich Martin Puntigam: und das war überhaupt schon was Besonderes, dass sie überhaupt erwähnt worden ist?

Martin Puntigam: Oder hat er ihr den Ruhm weggenommen und sie hat sie erst später durchsetzen Martin Puntigam: können, weil irgendjemand viel später gesagt hat, das war die?

Martin Puntigam: Oder wie ist denn das damals abgelaufen?

Weißt du das ufällig?

Ruth Grützbauch: Ich weiß nicht jetzt so genau, ich nehme mal schon an, dass der Typ irgendwie Ruth Grützbauch: eigentlich, also nett, dass man den schon heute als ganz okayen Typ bezeichnen würde.

Ruth Grützbauch: Das ist wieder mal die Geschichte, das war einfach damals normal, Ruth Grützbauch: dass die Frauen diese Jobs gemacht haben, diese Berechnungen gemacht haben.

Ruth Grützbauch: Und dass er natürlich, weil er hat ja auch, also der Direktor des Harvard Observatories, Ruth Grützbauch: der Astronom, der die Beobachtungen gemacht hat, der dafür verantwortlich ist Ruth Grützbauch: quasi, dass es das alles überhaupt irgendwie geht.

Ruth Grützbauch: Also der hat sich da natürlich verantwortlich gefühlt dafür auch.

Ruth Grützbauch: Vielleicht, ich weiß nicht, vielleicht hat er sich gedacht, ah, Ruth Grützbauch: die erwähne ich jetzt schon, weil das ist schon wichtig, dass ihr Name erwähnt Ruth Grützbauch: wird und dann halt in einem Satz wurde sie erwähnt.

Ruth Grützbauch: Das war wahrscheinlich damals voll okay auch.

Also ich weiß jetzt nicht, Ruth Grützbauch: ob es damals auch schon irgendwie Leute gab, die das da, weiß ich nicht, Ruth Grützbauch: bekrittelt hätten, dass die Computer nicht die Aufmerksamkeit bekommen, wie sie verdienen.

Martin Puntigam: Es gibt ja unterschiedliche Vorgesetzte.

Manche, die halt unangenehm sind und Martin Puntigam: sie nur bedienen lassen und dann selber den Ruhm einstreifen.

Martin Puntigam: Und dann gibt es ja andere, die eigentlich gern schon andere Verhältnisse hätten, Martin Puntigam: aber halt im Rahmen des Systems, wo sie selber Karriere gemacht haben, Martin Puntigam: wissen, dass das halt sehr langsam vonstatten geht und im Rahmen ihrer Möglichkeiten Martin Puntigam: versuchen, das usammenzubringen, was sie halt usammenbringen.

Martin Puntigam: Und deshalb wäre es interessant, was das für ein Typ war, in dem man sie erwähnt Martin Puntigam: hat, weil das ist ja nicht selbstverständlich, dass man sie überhaupt erwähnt.

Martin Puntigam: Zumindest war das nicht immer so.

Ruth Grützbauch: Die wurden ja auch bezahlt.

Also ich glaube, dass es damals schon, Ruth Grützbauch: und sie hätten wahrscheinlich auch nicht bezahlt werden müssen, Ruth Grützbauch: also ich glaube schon, dass die Frauen angestellt, weil den männlichen Astronomen Ruth Grützbauch: der Wert ihrer Arbeit schon bewusst Ruth Grützbauch: war und sie natürlich die Berechnungen nicht selber machen wollten.

Ruth Grützbauch: Das schätze ich jetzt mal.

Ruth Grützbauch: Und dass das quasi ihnen, es war, Ich kann mir vorstellen, sage ich jetzt mal, Ruth Grützbauch: dass das aus der Sicht vom Pickering um Beispiel, der das Harvard Observatory Ruth Grützbauch: geleitet hat u dem Zeitpunkt, Ruth Grützbauch: dass das für ihn so, ich gebe denen eine Chance, so ein Ding war, Ruth Grützbauch: dass er schon, dass er den Frauen Ruth Grützbauch: da ermöglicht hat, u arbeiten und sich Geld u verdienen und so, ne?

Martin Puntigam: Aber vielleicht weiß ja jemand, der uns uhört, Details und mehr, Martin Puntigam: dann bitte gerne an uns herantragen.

Ruth Grützbauch: Ja, umindest glaube ich jetzt nicht so, wie es bei Cecilia Payne der Fall war.

Ruth Grützbauch: Die Frau, die herausgefunden hat, woraus die Sterne sind, nämlich aus Wasserstoff Ruth Grützbauch: und nicht aus dem gleichen Material wie die Erde, was man damals auch noch geglaubt Ruth Grützbauch: hat, auch ungefähr 100 Jahre her, ein bisschen früher, aber so in der Richtung, Ruth Grützbauch: wo ihr Chef ihr gesagt hat, oder ihr Betreuer, das war ihre Doktorarbeit, Ruth Grützbauch: wo ihr Betreuer ihr gesagt hat, na, ich weiß nicht, das klingt mir nach einem großen Blödsinn, Ruth Grützbauch: tust das lieber nicht veröffentlichen.

Ruth Grützbauch: Und dann im Nachhinein hat er das selber als seine eigene Arbeit quasi veröffentlicht.

Ruth Grützbauch: Also ich glaube, so war, ganz so arg war Pickering dann doch nicht.

Ruth Grützbauch: Also eben, wie du sagst, es gibt unterschiedliche Arten von Menschen und das war damals, Ruth Grützbauch: wahrscheinlich eh auch ganz okay von ihm, dass er da den Frauen diese Möglichkeit Ruth Grützbauch: gegeben hat und ihre Arbeit auch dementsprechend erwähnt und gewürdigt hat auf Ruth Grützbauch: die Art und Weise, die u der Zeit üblich war.

Ruth Grützbauch: Ich weiß doch nicht, wie das in anderen Wissenschaften dann war u dem Zeitpunkt.

Also ob das, ja.

Martin Puntigam: Ich glaube, es ist ja später auch noch passiert, deshalb frage ich da so nach, Martin Puntigam: weil Pulsare oder so, die sind auch von einer Frau entdeckt worden, Martin Puntigam: wo dann jemand anderen einen Appellpreis gekriegt hat, glaube ich sogar.

Ruth Grützbauch: Ja, also das ist eh, aber damals, also man hat den Leuten damals noch gesagt, Ruth Grützbauch: oder den Frauen damals noch in den 60er Jahren oder so, 70er Jahren gesagt, Ruth Grützbauch: studier doch nicht um Beispiel.

Oder, Ruth Grützbauch: Mach doch was mit Kunst.

Ich glaube, das war sogar Jocelyn Bell, Ruth Grützbauch: die die Prusara entdeckt hat, der gesagt wurde als junge Frau, Ruth Grützbauch: dass sie doch was mit Kunst machen soll.

Ruth Grützbauch: Ähnliche Geschichten, es sind viele vergleichbare Geschichten.

Ruth Grützbauch: Kann auch sein, dass es dann Vera Rubin war.

Aber die Rotation der Galaxien Ruth Grützbauch: und damit auch die Vorarbeit für die Entdeckung der dunklen Materie geleistet hat.

Ruth Grützbauch: Wie auch immer.

Aber dass man dann in den 60er Jahren, waren die Frauen schon Ruth Grützbauch: als Astronominnen tatsächlich auch an Universitäten beschäftigt.

Ruth Grützbauch: Ja, also das war dann, es ändert sich so in kleinen Babyschritten im Laufe der Zeit.

Ruth Grützbauch: Da hat man dann halt nur gesagt, sie sollen doch lieber heiraten und sie sollen Ruth Grützbauch: sich doch nicht so irgendwie umsonst bemühen, weil das ist doch gar nicht notwendig.

Ruth Grützbauch: Sie sollen doch einfach sich ein gutes Leben als Hausfrauenmutter gönnen, Ruth Grützbauch: anstatt sich da mit der harten Arbeit des Entdeckens von Dingen u langweilen oder so.

Martin Puntigam: Und heute können Frauen Planetariumsdirektorinnen.

Ruth Grützbauch: Ja, schau einer an, oder?

Ruth Grützbauch: Was die sich trauen mittlerweile.

Martin Puntigam: Ja, ja, da ist ein rasanter Fortschritt.

Ruth Grützbauch: Nein, ich denke mir manchmal wirklich, wenn Leute sagen, boah, Ruth Grützbauch: Zeitreisen, stell dir vor, Zeitreisen ist möglich und was würdest du lieber Ruth Grützbauch: machen in die Vergangenheit oder in die Zukunft?

Ruth Grützbauch: Also an sich bin ich natürlich sehr viel mehr in der Zukunft interessiert als Ruth Grützbauch: in der Vergangenheit, aber ich glaube, wenn ich mich entscheiden müsste, Ruth Grützbauch: dann würde ich irgendwie urückfliegen und eine dieser Frauen oder vielleicht Ruth Grützbauch: mehrere dieser Frauen irgendwie umindest in die Gegenwart holen und ihnen sagen, hey, Ruth Grützbauch: danke, this is how we live now, because of you, unter anderem.

Ruth Grützbauch: Das eigen, was sie ermöglicht haben, Ruth Grützbauch: welche Art von Arbeit sie da auch geleistet haben, Ruth Grützbauch: um einfach das Fenster der Möglichkeiten so u verschieben, dass es heute als Ruth Grützbauch: um großen Teil normal angesehen wird, dass Frauen auch arbeiten und so weiter und so fort.

Martin Puntigam: Das war ein kurzer Exkurs von Henrietta Leavitt.

Martin Puntigam: Es ist ja interessant, diesen Exkurs u machen.

Martin Puntigam: Und die hat entdeckt, dass man mit diesen blinkenden Sternen, Martin Puntigam: die unterschiedlich hell sind, die Entfernungen messen kann.

Martin Puntigam: Und dann warst du schon bei Edwin Habel und haben sie die gekannt eigentlich?

Ruth Grützbauch: Ui, du stellst Fragen.

Ruth Grützbauch: Persönlich gekannt?

I don't know.

Interessante Frage, aber naja, sie war, also sie, Ruth Grützbauch: Habel hat natürlich auf jeden Fall ihre Arbeit gekannt.

Martin Puntigam: Also ist klar.

Ruth Grützbauch: Er hat ja dann, wie viele anderen, einfach nach diesen Zepheiden, Ruth Grützbauch: nach diesen veränderlichen Sternen, die auf diese besondere Art und Weise pulsieren, gesucht.

Ruth Grützbauch: Ob er sie persönlich gekannt hat?

Ruth Grützbauch: Weiß ich nicht.

Martin Puntigam: Wiederum eine sanfte Pitsche an die Zuhörerkraft.

Schreibt es in die Kommentare.

Ruth Grützbauch: Genau, schreibt es in die Kommentare.

Die Astronomie-Geschichte ist jetzt gar Ruth Grützbauch: nicht so meine starke Seite, muss ich ugeben.

Ruth Grützbauch: Aber das ist natürlich eine interessante Frage, die ich mir selber auch so noch nie gestellt habe.

Martin Puntigam: Gern geschehen.

Also, Edwin Hubble.

Martin Puntigam: Der hat ja jetzt dann herausgefunden, dass die Milchstraße bei weitem nicht Martin Puntigam: die einzige Galaxie ist, sondern dass es noch viel mehr gibt und so weiter, Martin Puntigam: wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

Ruth Grützbauch: Genau, also Hubble hat einfach auch der Suche nach den Zepheiden in diesen Nebelchen, Ruth Grützbauch: von denen man damals nicht gewusst hat, Ruth Grützbauch: was sie sind, ob sie andere Galaxien sind oder nur lustige Nebelchen, Ruth Grützbauch: die kleiner sind, die am Rand der Milchstraße sich da irgendwie herumtun.

Ruth Grützbauch: Hat so einen Zephiden, so einen veränderlichen Stern in der Andromeda-Galaxie entdeckt.

Ruth Grützbauch: Und uerst hat er sich gedacht, das ist einfach nur eine Nova, Ruth Grützbauch: eine Art Sternexplosion, die öfter vorkommt und nichts Ungewöhnliches ist.

Ruth Grützbauch: Da wird ein Stern kurz heller und verschwindet dann.

Ruth Grützbauch: Dann ist dieser Stern aber ein paar Wochen später wieder urückgekommen, Ruth Grützbauch: er ist wieder aufgetaucht und irgendwie plötzlich so, what?

Ruth Grützbauch: Und die Lichtkurve hat genau aufgezeichnet, wann ist der Stern wie hell.

Ruth Grützbauch: Und dann ist er wiedergekommen, hat das genau aufgezeichnet.

Ruth Grützbauch: Diese Kurve, die ist auch sehr typisch für diese Art der veränderlichen Sterne.

Ruth Grützbauch: Und darum wusste er dann auch iemlich schnell, dass das eben so ein Cepheides sein muss.

Ruth Grützbauch: Und mit der Pulsationsperiode, also mit der Dauer wischen den einzelnen Peaks Ruth Grützbauch: an Helligkeit, hat er iemlich schnell die tatsächliche Helligkeit dieses Sterns herausgefunden.

Ruth Grützbauch: Und auch dann iemlich einfach, eine nicht sehr komplizierte Rechnung, Ruth Grützbauch: durch die Helligkeit, die wir sehen, einfach die Entfernung dieses Sterns sich ausrechnen können.

Ruth Grützbauch: Und ich glaube, dass er diese Rechnung vielleicht doch auch weimal gemacht Ruth Grützbauch: hat, vielleicht sogar dreimal, weil da ist nämlich rausgekommen, sehr, sehr, sehr viel.

Ruth Grützbauch: Nämlich nicht Tausende, nicht Zehntausend Lichtjahre, sondern Millionen.

Ruth Grützbauch: Okay, er wusste iemlich sofort, dieser Stern, also es war dann natürlich auch Ruth Grützbauch: eine Frage der Beobachtungsgenauigkeit, Ruth Grützbauch: aber er wusste iemlich schnell, dieser Stern muss irgendwie mindestens eine Ruth Grützbauch: Million Lichtjahre entfernt sein, eine Million Lichtjahre, also das ist crazy weit.

Ruth Grützbauch: Und damit war auch iemlich schnell klar, das ist nicht in der Milchstraße.

Ruth Grützbauch: So groß kann die Milchstraße nicht sein.

Das muss außerhalb der Milchstraße liegen.

Ruth Grützbauch: Der Andromedanebel ist eine eigene Galaxie außerhalb der Milchstraße.

Ruth Grützbauch: Mit diesem einen Stern, sondern natürlich eigentlich das ganze Universum neu Ruth Grützbauch: vermessen oder die Größe des gesamten Universums plötzlich komplett neu interpretiert.

Ruth Grützbauch: Weil wenn dieser eine Nebel außerhalb der Milchstraße ist, dann sind es die Ruth Grützbauch: anderen natürlich auch.

Ruth Grützbauch: Und plötzlich hast du das extragalaktische Universum.

Hubble allerdings, Ruth Grützbauch: der war nicht so begeistert von seiner Entdeckung.

Martin Puntigam: Der hat das entdeckt, herausgefunden, wahrscheinlich nachgerechnet und nachgerechnet Martin Puntigam: und dann hat er andere gefragt und nachgerechnet und dann war das einmal fix Martin Puntigam: und dann hat er nicht gesagt, hurra, das habe ich herausgefunden, Martin Puntigam: sondern war unglücklich damit.

Ruth Grützbauch: Ja, er hat sogar seinen Konkurrenten die Ergebnisse geschickt, die auch irgendwie...

Ruth Grützbauch: Gesagt haben, also Konkurrenten, das klingt immer so dramatisch.

Ruth Grützbauch: Anderen Wissenschaftlern, die der Meinung waren, dass das Universum eben nur Ruth Grützbauch: die Milchstraße ist und klein ist, Ruth Grützbauch: die ergeben sich geschickt und mit befreundeten Wissenschaftlern auch sich darüber Ruth Grützbauch: unterhalten, natürlich, ja, und irgendwie gesagt so, boah, das und das, Ruth Grützbauch: voll arg, und alle irgendwie so, wow, Wahnsinn, das musst du sofort publizieren.

Ruth Grützbauch: Und Shapley, der Konkurrent, unter Anführungszeichen, auch irgendwie gesagt so, okay, Ruth Grützbauch: Shit wahrscheinlich, also der hat sich auch nicht gefreut drüber, Ruth Grützbauch: weil er ja eine andere Meinung war, aber irgendwie so, was für ein Ergebnis, Ruth Grützbauch: großartig und es ist total, Ruth Grützbauch: also sie haben die Daten gesehen, alle gesagt, super, was soll da jetzt dran Ruth Grützbauch: sein und Hubble irgendwie so, ach ich weiß nicht, Ruth Grützbauch: er wollte nicht publizieren, er war irgendwie, er war unsicher, Ruth Grützbauch: dass seine Ergebnisse stimmen, weil das natürlich ein riesen Ergebnis ist und Ruth Grützbauch: das stimmt schon für ein großes Ergebnis.

Ruth Grützbauch: Braucht man noch irgendwie wasserdichte, sattelfeste Daten.

Ruth Grützbauch: Und die hat er eigentlich.

Aber er hat irgendwie anscheinend seiner eigenen Ruth Grützbauch: Arbeit und seiner eigenen Expertise nicht ganz vertraut.

Ruth Grützbauch: Es haben ihn Leute tatsächlich überzeugen müssen, dass er den Scheiß jetzt endlich publiziert.

Ruth Grützbauch: Dann kam eine große Tagung, irgendwie diese Jahrestagung der astronomischen Ruth Grützbauch: Gesellschaft und so, wo alle ihre Ergebnisse präsentieren.

Martin Puntigam: Und dann ist er Frau gekommen und hat reingeschrieben, Edward Hubble hat das Skript vorbereitet.

Ruth Grützbauch: Schön wäre es gewesen.

Das müssen wir noch irgendwann richtigstellen.

Ruth Grützbauch: Sein Freund Russell, auch ein Astronom, hat dann...

Ruth Grützbauch: Zu ihm gesagt, das musst du jetzt publizieren und schick doch einfach dein Paper an die Organisatoren.

Ruth Grützbauch: Das war schon irgendwie kurz davor, das war eine Woche davor oder so, vor dieser Tagung.

Ruth Grützbauch: Schick das denen, weil die laden dich sicher noch ein, weil das Ergebnis will Ruth Grützbauch: jeder natürlich auf seiner Konferenz präsentieren und mach das doch bitte.

Ruth Grützbauch: Und dann hat er es gemacht.

Ruth Grützbauch: Sie haben gesagt, geil, komm und präsentiere dein Ding und Hubble, Ruth Grützbauch: ich traue mich nicht, basically.

Ruth Grützbauch: Russell hat dann, vielleicht hat er irgendeine Krankheit vorgeschützt oder so, Ruth Grützbauch: aber er hat gesagt, er möchte das nicht präsentieren, das ist ihm u riskant.

Ruth Grützbauch: Er möchte sich der potenziellen, weiß ich nicht, der Belustigung der Leute, Ruth Grützbauch: ob seiner abstrusen Claims da, möchte er sich nicht aussetzen.

Ruth Grützbauch: Russell war für ihn auf der Tagung und hat eben am 1.

Jänner, Ruth Grützbauch: 1925 sein Paper, also seinen Artikel da irgendwie vorgelesen.

Ruth Grützbauch: So hat man das früher gemacht auf Konferenzen, da hat man vorgelesen.

Ruth Grützbauch: Jetzt muss man freisprechen, das ist ein Scheiße.

Martin Puntigam: Freisprechende stehen alle mit irgendwelchen Laserpointern und eigen auch die Martin Puntigam: Zeilen von den PowerPoint-Präsentationen, die sie vorlesen.

Ruth Grützbauch: Damals hat man noch nicht einmal das machen müssen, sondern hat einfach ehrlicherweise Ruth Grützbauch: ugegeben, dass man liest und das einfach vom Paper rumbegelesen.

Ruth Grützbauch: Und natürlich Begeisterung, anscheinend sogar Standing Ovations und Ding.

Ruth Grützbauch: Aber Hubble war immer noch nicht ufrieden.

Er hat dann natürlich, Ruth Grützbauch: glaube ich, schon seinen Ruhm auch genossen und so.

So ist dann auch nicht.

Martin Puntigam: Aber war der kapriziös oder scheu?

Ruth Grützbauch: Nein, der war ein bisschen ein exzentrischer Charakter.

Ja, schon.

Ruth Grützbauch: Aber anscheinend trotzdem...

Ruth Grützbauch: Irgendwie einfach nicht ganz von sich selbst oder nicht so von sich selbst überzeugt, Ruth Grützbauch: wie es dann oft auch den Anschein gemacht hat.

Ruth Grützbauch: Das ist sehr interessant.

Ruth Grützbauch: Heute würde man das wahrscheinlich Imposter-Syndrom nennen, was auch viele Leute, Ruth Grützbauch: vor allem viele junge Leute in der Wissenschaft betrifft.

Aber nicht nur das.

Ruth Grützbauch: Dass man einfach so das Gefühl hat, man hat ja in echt eigentlich keine Ahnung.

Ruth Grützbauch: Dort, wo man hingekommen ist, die Position, die man jetzt innehat, Ruth Grützbauch: Die hat man ja irgendwie nur durch Zufall und durch Ding bekommen und man ist Ruth Grützbauch: da irgendwie irgendwo reingeraten, eigentlich ufällig.

Ruth Grützbauch: Und es ist nur meine Frage der Zeit, bis alle drauf kommen, dass man im Endeffekt Ruth Grützbauch: keinen Tau hat, dass man quasi entlarvt wird als Imposter, als nicht rechtmäßig in seiner Position.

Ruth Grützbauch: Na, wie sagt man auf Deutsch?

Hochstapler.

Martin Puntigam: Genau, aber das ist doch heute bei Menschen mit kleinem Selbstbewusstsein nur das Problem, Martin Puntigam: weil heute haben wir ja auf Regierungsbänken und in Vorstandsetagen auf der Martin Puntigam: ganzen Welt Menschen, die weit unterqualifiziert sind und die Inkompetenz nicht Martin Puntigam: einmal mehr verbergen und die überhaupt nicht daran denken, Martin Puntigam: das Gehalt nicht u nehmen für den Beruf, den sie ausüben.

Ruth Grützbauch: Ja, blöd, oder?

Dass es anscheinend immer nur die Leute betrifft oder immer Ruth Grützbauch: nur hauptsächlich die Leute betrifft, die sich diese Sorgen eigentlich nicht machen müssten.

Ruth Grützbauch: Die Sorgen ob ihrer eigenen Inkompetenz und die Leute, die sich durch die eigene Ruth Grützbauch: Inkompetenz auszeichnen, nicht einmal da irgendwie einen Gedanken dran verlieren, Ruth Grützbauch: dass das ein Problem sein könnte.

Ruth Grützbauch: Blöd, ja.

Aber Hubble hatte das anscheinend auch.

Ruth Grützbauch: Er hat auch nie, sagt lustig, er hat seit seines Lebens das Wort Galaxie nicht verwendet.

Ruth Grützbauch: Er hat immer von extragalaktischen Nebeln gesprochen.

Ruth Grützbauch: Er wollte das nicht so Galaxie, das Galaktische war doch die Milchstraße und Ruth Grützbauch: das waren halt extragalaktische Nebel und nicht andere Galaxien.

Ruth Grützbauch: Also es war irgendwie ganz komisch.

Martin Puntigam: Aber das war halt eine nomenklatorische Übergangsphase von älteren Wissenschaftskauz Martin Puntigam: und eine Generation später war das sicher kein Problem mehr, oder?

Ruth Grützbauch: Ja, natürlich.

Es haben ja auch schon kurz drauf Leute angefangen, Ruth Grützbauch: die Dinger Galaxien u nennen.

Ruth Grützbauch: Es war halt dann Hubble, der komische Kauz, der sich da irgendwie geweigert hat.

Martin Puntigam: Er hätte dieses Altherrengehabe nehmen können und sagen, Galaxien, Martin Puntigam: wie man auf Neudeutsch sagt.

Ruth Grützbauch: Blöd nur, dass er Englisch gesprochen hat.

Martin Puntigam: Und jetzt hat man das gewusst, das Universum ist viel, viel größer.

Martin Puntigam: Es gibt viel mehr extragalaktische Nebel oder Galaxien, wie man dann ja auch gesagt hat.

Martin Puntigam: Was hat denn das ur Konsequenz gehabt?

Auf einmal hat man begonnen, Martin Puntigam: das gesamte Universum auszumessen.

Ruth Grützbauch: Ja, natürlich.

Wir können mittlerweile Galaxien bis an den Anfang des Universums urückschauen.

Ruth Grützbauch: Je weiter wir schauen, desto mehr und mehr Galaxien sind da drinnen mit jeder Ruth Grützbauch: Menge leerem Raum dazwischen.

Ruth Grützbauch: Wir haben mittlerweile natürlich auch andere Methoden gefunden, Ruth Grützbauch: um diese Entfernungen der fernen Galaxien u bestimmen.

Ruth Grützbauch: Aber diese gesamte Distanzleiter, die Leiter der Entfernungsbestimmungen in Ruth Grützbauch: der Astronomie, wo sich eine Methode an der nächsten quasi orientiert, Ruth Grützbauch: die erste Sprosse dieser Leiter sind immer noch die Zepheiden.

Ruth Grützbauch: Das ist das, womit wir quasi das lokale Universum vermessen, Ruth Grützbauch: um dann auf das nächste Objekt, um Beispiel die Supernova-Explosionen in anderen Galaxien.

Ruth Grützbauch: Um von denen auf die nächst weit entfernten Objekte und deren Entfernung schließen Ruth Grützbauch: u können, da müssen wir das irgendwie eichen, diese Entfernungsbestimmungsmethode.

Ruth Grützbauch: Das ist das, was eben die Zepheiden die Basis dafür liefern, Ruth Grützbauch: weil man die dann auch in entfernten oder schon näheren an uns dran, Ruth Grützbauch: aber doch entfernteren Galaxien auch gefunden hat.

Ruth Grützbauch: Man kann die auf ein paar Dutzend, Millionen Lichtjahren Entfernung in anderen Ruth Grützbauch: Galaxien sehen, diese hellen Sterne, weil die sehr hell sind, Ruth Grützbauch: diese pulsierenden Sterne.

Und dann kann ich schauen, aha, die müssen so und Ruth Grützbauch: so weit weg sein.

Dann sehe ich dort auch um Beispiel eine Supernova explodieren.

Ruth Grützbauch: Und dann habe ich somit quasi die nächste Sprosse der Leiter mir da irgendwie Ruth Grützbauch: hergeleitet und kann dann so das weitere Universum vermessen.

Martin Puntigam: Und wenn man jetzt aber die Distanz u den anderen Galaxien herstellen kann, Martin Puntigam: bedeutet das gleichzeitig, dass man sagen kann, wo sie anfangen und wo sie aufhören?

Martin Puntigam: Oder man kann nur ungefähr sagen, wo sie sind?

Ruth Grützbauch: Naja, man sieht schon, wo sie mehr oder weniger aufhören.

Martin Puntigam: Aber was ist mehr oder weniger?

Ruth Grützbauch: Naja, die Milchstraße um Beispiel, die besteht aus einer Scheibe wie ein Frisbee voller Sterne.

Ruth Grützbauch: Ist auch noch jede Menge irgendwie Staub und Gaswolken und Zeug irgendwie drinnen, aber natürlich, Ruth Grützbauch: also die Sterne sind das, was man sieht und irgendwo wird diese Scheibe nach Ruth Grützbauch: außen hin quasi dünner und dünner, also das sind einfach weniger und weniger Sterne, Ruth Grützbauch: aber die fieselt dann nicht einfach so aus in die Entfernung, Ruth Grützbauch: sondern die hat schon einen iemlich abrupten Cut-Off irgendwie.

Ruth Grützbauch: Also die hat dann einfach mal ein Ende und da sieht man dann eigentlich keine Ruth Grützbauch: Sterne mehr oder nur ganz, ganz, ganz wenige.

Ruth Grützbauch: Aber das heißt nicht, dass die Galaxie dort auch wirklich aus ist.

Martin Puntigam: Sondern?

Ruth Grützbauch: Weil die Sterne, die produzieren war das Licht, das wir sehen, Ruth Grützbauch: aber es gibt da draußen jede Menge anderes Material, Ruth Grützbauch: das eben kein Licht produziert, das wir sehen können, sondern anderes Licht produziert.

Ruth Grützbauch: Also ich rede jetzt nicht einmal von der dunklen Materie, die da natürlich auch Ruth Grützbauch: draußen, noch viel weiter draußen sich befindet, oder das meiste davon, Ruth Grützbauch: als die Sternenscheiben der Galaxien.

Ruth Grützbauch: Aber Galaxien sind ja mit einem riesigen Halo umgeben.

Martin Puntigam: Eine Art Wiener Lied im Universum.

Ruth Grützbauch: Hallo, genau.

Ruth Grützbauch: Galaxien haben eine Art Atmosphäre.

Wenn man Atmosphäre jetzt nur als umgebende Ruth Grützbauch: Gashülle versteht, dann haben auch Galaxien eine Atmosphäre.

Ruth Grützbauch: Und die ist riesengroß.

Also die kann irgendwie locker ehnmal so groß sein Ruth Grützbauch: wie die Sternenscheibe.

Ruth Grützbauch: In der Mitte drinnen, okay, muss man sich mal vorstellen, ja, Ruth Grützbauch: kleines Spiralscheibchen von Galaxie und ehnmal so groß rundherum ist dieser Ruth Grützbauch: riesen Gas-Halo und der gehört natürlich auch noch ur Galaxie dazu.

Martin Puntigam: Auf Buben-Witz-Ebene gebracht, wenn man Schaß, einen Furz anzündet, Martin Puntigam: sieht man eine kleine Flamme, aber stinken kann es im ganzen Raum.

Ruth Grützbauch: Das ist eine interessante Analogie, die nicht ganz utrifft, Ruth Grützbauch: aber auch nicht ganz falsch ist.

Ruth Grützbauch: Ja, also man sieht dieses Material schon, aber halt nicht mit unseren Augen.

Ruth Grützbauch: Also das Material ist da, es ist auch normales Material.

Ruth Grützbauch: Wir reden dann noch nicht von der dunklen Materie.

Es ist normales Material.

Ruth Grützbauch: Es ist extrem, extrem ausgedünnt und darum sieht man es auch nicht mehr.

Ruth Grützbauch: Es ist quasi durchsichtig, aber extrem heiß.

Das heißt, diese kleinen Teilchen, Ruth Grützbauch: die da draußen noch da sind, sind war sehr wenige, aber sie bewegen sich extrem schnell.

Ruth Grützbauch: Temperatur ist ja einfach nur die Geschwindigkeit der Teilchen im Endeffekt.

Ruth Grützbauch: Also auch etwas, was extrem ausgedünnt ist, kann trotzdem noch sehr heiß sein.

Ruth Grützbauch: Dieses Gas hat Millionen von Grad, das ist heißer als Sterne, Ruth Grützbauch: wesentlich heißer als Sterne, oder es ist so heiß wie das Innere eines Sterns Ruth Grützbauch: ungefähr, dieses Gas, hat aber nur ungefähr ein Atom pro Kubikmeter.

Ruth Grützbauch: Okay, also das ist so wenig nichts, das ist jenseits jeglichen Ultrahochvakiums, Ruth Grützbauch: das wir auf der Erde erzeugen können.

Ruth Grützbauch: Ich glaube, das beste Ultrahochvakuum hat immer noch irgendwie so ein paar hunderttausend Ruth Grützbauch: Teilchen oder eine Million oder so.

Martin Puntigam: Also da ist nichts drin und trotzdem ist es total heiß.

Also wer ist da der Träger der Hitze?

Ruth Grützbauch: Naja, das ist die Masse von der Galaxie und eben von dem ganzen Zeug.

Ruth Grützbauch: Die Teilchen werden von dem ganzen Material, das da ist, gegenseitig beschleunigt Ruth Grützbauch: und durch die Gegend gerissen.

Ruth Grützbauch: Und weil da eben so viel Material da ist, hat das auch eine insgesamt gesprochen Ruth Grützbauch: iemlich starke Anziehungskraft.

Ruth Grützbauch: Also es ist leichter eigentlich, wenn man es sich mit dem gekrümmten Raum vorstellt, Ruth Grützbauch: was nicht sehr intuitiv ist.

Ja, jetzt haben wir gerade versucht.

Martin Puntigam: Das leichter vorzustellen mit dem gekrümmten Raum, weil es aber nicht genau weiß.

Ruth Grützbauch: Was ich mir vorstellen soll.

Die ist leichter, weil Masse krümmt den Raum.

Ruth Grützbauch: Jede Galaxie, eine Galaxie macht eine Delle in das Gummituch des Raums.

Ruth Grützbauch: Genauso wie jetzt, man kennt das mit der Sonne, Bowlingkugel, Ruth Grützbauch: die auf einem Leintuch oder so dann einfach so eine Delle macht.

Ruth Grützbauch: Und die Planeten bewegen sich am Rand dieser Delle da so rundherum, Ruth Grützbauch: weil sie einfach dem gekrümmten Raum folgen.

Ruth Grützbauch: Und genauso ist das mit diesen Teilchen da draußen auch, weil die Galaxien selber Ruth Grützbauch: auch eine Delle durch ihre Masse, eine Delle in den Raum machen und dann wird Ruth Grützbauch: das ganze Material, das da ist, quasi in dieser Delle so rundherum geschüttelt.

Ruth Grützbauch: Okay.

Martin Puntigam: So geht es leichter.

Ruth Grützbauch: Ja, bin ich froh.

Martin Puntigam: Wenn du jetzt sagst, dass der Halo so viel größer sein kann als der leuchtende Martin Puntigam: Teil oder hellleuchtende Teil einer Galaxie, wenn man jetzt die Milchstraße Martin Puntigam: nimmt und der Halo, der Milchstraße, geht fünf, sechs, sieben, acht Mal so weit hinaus.

Martin Puntigam: Die Nachbargalaxie, hast du gesagt, die Andromeda-Galaxie, die war weieinhalb Martin Puntigam: Millionen Lichtjahre entfernt.

Ruth Grützbauch: Ja, genau.

Martin Puntigam: Die hat ja auch einen gewissen Durchmesser, wenn die auch so einen riesigen Martin Puntigam: Halo hat, dann sagen sie die Halos quasi wirklich schon Halo die ganze Zeit.

Ruth Grützbauch: Ja, das Lustige ist ja, wir wissen bei der Milchstraße sehr schlecht, Ruth Grützbauch: wie groß ihr Halo wirklich ist.

Ruth Grützbauch: Weil wir sie ja quasi von innen beobachten, der Halo ist überall um uns herum.

Ruth Grützbauch: Wir haben quasi keine Sichtlinie nach draußen, die ohne dieses Halo-Material Ruth Grützbauch: ist.

Wir können das nicht ohne Halo vergleichen.

Ruth Grützbauch: Bei anderen Galaxien aber schon, um Beispiel die Andromeda-Galaxie, Ruth Grützbauch: unsere Nachbargalaxie, da sehe ich die Andromeda-Galaxie, Sternenscheibchen, Ruth Grützbauch: rundherum kann ich diesen Halo sehen, nicht mit Augen, aber mit Röntgenteleskopen um Beispiel.

Ruth Grützbauch: Und dann sehe ich, wie der irgendwie weiter, wie der dünner und dünner wird Ruth Grützbauch: und dann irgendwann auch mal aufhört.

Also ich kann bei anderen Galaxien die Ruth Grützbauch: Größe dieses Halos natürlich viel, viel besser abschätzen.

Ruth Grützbauch: Bei der Andromeda-Galaxie, unserer Nachbargalaxie, hat man das schon iemlich Ruth Grützbauch: gut, iemlich detailliert gemacht.

Ruth Grützbauch: Dieser Halo ist auch gar nicht so richtig rund und symmetrisch.

Ruth Grützbauch: Der ist so ein bisschen verwobbelt auch schon.

Ruth Grützbauch: Und reicht bei der Andromeda-Galaxie mindestens...

Ruth Grützbauch: Und eineinhalb Millionen Lichtjahre weit hinaus.

Martin Puntigam: Das war ordentlich groß.

Ruth Grützbauch: Oder?

Ordentlich groß.

Also etwa ehnmal oder sogar ein bisschen mehr.

Ruth Grützbauch: Die Atomodagalaxie ist ein bisschen größer als die Milchstraße.

Ruth Grützbauch: Ein bisschen mehr als ehnmal der Durchmesser der Sternenscheibe ist dieser Halo.

Ruth Grützbauch: Und das wissen wir, weil wir das sehen können.

Man kann auch messen, Ruth Grützbauch: wie viel Material da drinnen ist.

Das ist überhaupt das Absurdeste.

Ruth Grützbauch: In diesem dünnen Halo.

Ein Atom pro Kubikmeter.

Ruth Grützbauch: Das ist krass, befinden sich an die 50 Milliarden Sonnenmassen an Material.

Ruth Grützbauch: Das ist so viel wie eine kleine Galaxie.

In dem Halo allein, Ruth Grützbauch: in diesem extrem dünnen Halo, weil der so groß ist, Ruth Grützbauch: befindet sich so viel Material, dass man damit einfach eine kleine Galaxie mit Ruth Grützbauch: Milliarden von Sternen füllen könnte.

Ruth Grützbauch: Also diese Halos sollten uns nicht wurscht sein, sondern die sind genauso wichtig Ruth Grützbauch: oder wahrscheinlich sogar noch wichtiger als die Sternenscheibe selber für die Ruth Grützbauch: Entwicklung einer Galaxie auch.

Martin Puntigam: Aber wenn man jetzt davon ausgeht, dass das bei der Andromeda-Galaxie so gewaltige Martin Puntigam: Ausmaße hat, kann man das nicht einfach analog auf die Milchstraße umlegen oder Martin Puntigam: kann das total unterschiedlich sein?

Ruth Grützbauch: Es kann schon unterschiedlich sein, aber es sind jetzt nicht alle Galaxien natürlich Ruth Grützbauch: gleich, aber tendenziell wird die Milchstraße auch so einen riesigen Halo haben, Ruth Grützbauch: weil warum soll sie nicht?

Ruth Grützbauch: Also ja, wenn man jetzt sagt, okay, Andromeda eineinhalb Millionen Lichtjahre, Ruth Grützbauch: hat die Milchstraße vielleicht, die ein bisschen kleiner ist, Ruth Grützbauch: eine Million Lichtjahre Halo.

Ruth Grützbauch: Das heißt, die berühren sich schon.

Ruth Grützbauch: Die berühren sich eigentlich schon, die Halos.

Also wenn man jetzt sagt, Ruth Grützbauch: dass dieser Halo ur Galaxie dazugehört, was er ja eigentlich tut…, Ruth Grützbauch: die Kollision wischen den beiden Galaxien eigentlich schon begonnen.

Martin Puntigam: Und wird in den nächsten paar Millionen Jahren vollzogen sein?

Ruth Grützbauch: Milliarden.

Martin Puntigam: Milliarden.

Martin Puntigam: Die lassen sich doch ein bisschen Zeit.

Ruth Grützbauch: Die lassen sich ein bisschen Zeit, ja.

Die Sache ist die, dass man nicht einmal Ruth Grützbauch: so ganz genau weiß, oder jetzt seit neuestem sich nicht mehr so ganz sicher ist, Ruth Grützbauch: ob diese wei Sternenscheiben dann auch tatsächlich miteinander kollidieren.

Martin Puntigam: Aber du hast doch in einer Fernsehshow einmal erzählt, Milcomida heißt das Ganze Martin Puntigam: dann und das wird ein Mordstrom-Feuerwerk am Himmel werden, das man sich anschauen Martin Puntigam: könnte.

Wenn es dann noch Menschen gäbe, das ist gar nicht mehr sicher.

Ruth Grützbauch: Ja, es ist auch mein bestes Video im Planetarium.

Die Kollision von den beiden Ruth Grützbauch: Galaxien schaut so geil aus.

Ruth Grützbauch: Aber alles über den Wirken Den Haufen, diese neue Studie.

Ruth Grützbauch: Es ist natürlich immer noch wahrscheinlich, dass die beiden miteinander kollidieren.

Ruth Grützbauch: Es ist nur so, dass jetzt eine neue Studie rausgekommen ist, Ruth Grützbauch: die diese Simulation wischen diesen beiden Galaxien, wie sie sich aufeinander ubewegen, Ruth Grützbauch: neu interpretiert hat mit den Begleitergalaxien der Milchstraße und Andromeda, Ruth Grützbauch: also mit den anderen kleineren Galaxien in unserer lokalen Gruppe.

Ruth Grützbauch: Zum Beispiel M33, die drittgrößte Galaxie in unserer lokalen Gruppe, Ruth Grützbauch: das ist eine kleine Spiralgalaxie, die so wischen den beiden da auch noch irgendwie ist.

Ruth Grützbauch: Nicht genau dazwischen, aber so mit dabei.

Ruth Grützbauch: Und die große Magellansche Wolke, die größte Begleitergalaxie der Milchstraße.

Ruth Grützbauch: Und turns out, diese kleinen Galaxien, die haben ja jetzt auch nicht.

Ruth Grützbauch: Ganz, ganz wenig Masse.

Die haben schon eine Masse.

Und diese Masse beeinflusst Ruth Grützbauch: die Bahnen der großen Galaxien.

Ruth Grützbauch: Die ieht die ein bisschen an und die lenkt die großen Galaxien, Ruth Grützbauch: die kleineren, lenken die großen Galaxien ein bisschen von ihrer Bahn ab.

Ruth Grützbauch: Und war auf die Art und Weise, dass die Kollision, wirklich jetzt das Zusammenstoßen Ruth Grützbauch: der Sternenscheiben, einfach unwahrscheinlicher wird.

Ruth Grützbauch: Es ist noch mehr als die Hälfte, Kollisionswahrscheinlichkeit, Ruth Grützbauch: aber mehr als die Hälfte ist halt auch nicht mehr, ja, die werden ganz bestimmt usammenstoßen.

Ruth Grützbauch: Also es kann sein, dass die Halos der beiden Galaxien, quasi dieses dünne Gas, Ruth Grützbauch: die werden natürlich sich durcheinander durchbewegen, mehr oder weniger, Ruth Grützbauch: aber die Galaxien selber, die Sternenscheiben, sage ich jetzt mal selber, Ruth Grützbauch: die könnten einfach auch aneinander vorbeifliegen, sich vielleicht ein bisschen irgendwie verformen, Ruth Grützbauch: bei diesem Vorbeiflug, aber noch weit genug voneinander entfernt sein, Ruth Grützbauch: dass sie auch wieder aneinander vorbei, Ruth Grützbauch: weiter wieder sich voneinander entfernen und weiterfliegen.

Ruth Grützbauch: Also dass die gar nicht wirklich u einer großen Galaxie, Milikometer, sich vereinigen.

Martin Puntigam: Also das kann man sich so vorstellen, wei verhältnismäßig kleine Hundehalter, Martin Puntigam: Hundehalterinnen gehen mit ihren Docken spazieren und die würden gern übereinander Martin Puntigam: herfallen oder sie wenigstens gegenseitig am After riechen, Martin Puntigam: aber die Hundehalterinnen iehen die beiden Docken voneinander weg.

Ruth Grützbauch: So in die Richtung, also ich würde jetzt die Milchstraße in der Andromeda nicht Ruth Grützbauch: gerne als hässliche Docken vor meinem geistigen Auge behalten.

Martin Puntigam: Menschen, die Docken haben, sagen, es sind wunderschöne Tiere.

Ruth Grützbauch: Okay.

Pudel?

Nein, Pudel sind auch nicht viel schöner.

Mir fällt gerade kein besserer Hund ein.

Ruth Grützbauch: Aber ja, so ungefähr.

Ruth Grützbauch: Die Kollision wird wahrscheinlich eher schon stattfinden.

Ruth Grützbauch: Also man kann das jetzt schon auch weiterhin so sagen, dass die beiden Galaxien kollidieren werden.

Ruth Grützbauch: Aber es werden auf jeden Fall ihre Halos kollidieren und sich auch miteinander Ruth Grützbauch: vermischen und haben sich vielleicht auch sogar schon ein bisschen miteinander Ruth Grützbauch: vermischt.

Das Ganze, das ist ja alles in Bewegung.

Ruth Grützbauch: Das Material, das in der Milchstraße drin ist, in der Sternenscheibe der Milchstraße, Ruth Grützbauch: das wird ja auch durch Supernova-Explosionen um Beispiel raus in den Halo befördert, Ruth Grützbauch: weit, weit, weit raus in den Halo befördert und fällt dann über die Jahrmillionen Ruth Grützbauch: oder sogar Jahrmilliarden, Ruth Grützbauch: fällt das langsam auch wieder urück, Ruth Grützbauch: regnet wieder runter auf die Sternenscheibe quasi.

Ruth Grützbauch: Das hängt alles usammen.

Das hört sich jetzt schon wieder so esoterisch an, aber es stimmt.

Ruth Grützbauch: Die Atome in unseren Körpern, das Sauerstoff, den wir gerade einatmen, Ruth Grützbauch: es kann sein, dass der schon mal da irgendwie, Ruth Grützbauch: weiß nicht wie viele, hunderttausende Lichtjahre draußen, weit draußen im Halo Ruth Grützbauch: der Milchstraße einmal eine kleine Runde gedreht hat.

Martin Puntigam: Naja, du redest da jetzt nur den Mundfußlich, damit du dein Parade-Video im Martin Puntigam: Planetarium weiterspielen kannst.

Martin Puntigam: Das heißt, das Ende der Milchstraße kommt oder kommt nicht.

Ich glaube, Martin Puntigam: darauf können sich alle Menschen auf der Erde einigen.

Martin Puntigam: Und um es elegant überzuleiten, was auch kommt, sind die kommenden Auftritte.

Martin Puntigam: Allerdings ist momentan Sommerpause, das heißt, momentan ist nicht viel los.

Martin Puntigam: Momentan kann man uns digital genießen, wenn man das möchte.

Martin Puntigam: Die aktuelle Staffel, umindest einige folgen davon.

Martin Puntigam: Und die, die im Anschluss aus früheren Jahrgängen wiederholt worden sind, Martin Puntigam: stehen noch auf ORF on.

online und können jederzeit begutachtet werden.

Martin Puntigam: Was in Vorbereitung allerdings ist, und da kann man sich wirklich schon darauf Martin Puntigam: freuen, und wenn man seiner Freude so Ausdruck verleihen möchte, Martin Puntigam: dass man sie in einer Vorbestellung Materie werden lässt, kann man das machen.

Martin Puntigam: Nämlich wir haben ein neues Buch.

Martin Puntigam: Es ist fertig geschrieben, es ist fertig redigiert, es wird gerade gedruckt.

Martin Puntigam: Illustrationen vom Büro Alba sind sehr schön gelungen, schon drinnen.

Martin Puntigam: Es heißt Aus, die Wissenschaft vom Ende und erscheint Ende September im Hansa Verlag.

Martin Puntigam: Bis dahin kann man sich schon darauf vorbereiten und darauf freuen, Martin Puntigam: dass wir uns über allerlei Enden im Universum Gedanken machen und auch über Martin Puntigam: allerlei Unendliches, das es im Universum ja auch in großer Anzahl gibt.

Ruth Grützbauch: Allerdings.

Und unser Jubelbuch, das vor drei Jahren mittlerweile schon erschienen Ruth Grützbauch: ist, anlässlich 15 Jahre Science Pastors.

Das gilt natürlich auch immer noch.

Ruth Grützbauch: Wissenschaft ist das, was auch dann gilt, wenn man nicht dran glaubt, heißt es.

Ruth Grützbauch: Auch erschienen bei Hansa und holt euch das, wenn ihr es noch nicht habt.

Martin Puntigam: Oder wer nicht so gern Zeitenspasst, das Bücher liest oder schon alle auswendig kann, Martin Puntigam: kann sich natürlich auch Ruths aktuelles Buch Sternenjahr auf Unsichtbar u Martin Puntigam: Gemüte führen, ist im Herbst 2024 im Aufbau Verlag erschienen und gilt noch Martin Puntigam: für das ganze restliche Kalenderjahr, weil es ja ein Sternenjahr ist.

Martin Puntigam: Oder, wenn man damit schon durch ist, kann man natürlich auch auf Per Lastenrad Martin Puntigam: durch die Galaxis urückgreifen.

Martin Puntigam: Jetzt, wo ja alle nach Konsumation der Podcast-Ausgabe wissen, Martin Puntigam: was eine Galaxis ist, umindest spätestens.

Martin Puntigam: Das Buch Per Lastenrad durch die Galaxis ist ebenfalls im Aufbau Verlag erschienen, Martin Puntigam: schon 2021, aber nach wie vor erhältlich.

Ruth Grützbauch: Und am 16.

Oktober, da gibt es dann die Premiere der neuen Show.

Ruth Grützbauch: So, Weltuntergang für Fortgeschrittene mit Martin Moda, Florian Freistetter und Martin Puntigam.

Ruth Grützbauch: Und die Premiere, wie gesagt, am 16.10.

im Stadtsaal.

Ruth Grützbauch: Vor Premieren gibt es davor auch, wie der Name schon sagt, davor.

Und war am 1.

Ruth Grützbauch: Oktober in Melk und am 3.

und 4.

Oktober im Bruno im Brunnamgebirge.

Ruth Grützbauch: Das sind sehr schönen Namen.

Und dann gibt es sicher noch ein paar andere Termine, Ruth Grützbauch: die noch dazukommen, aber noch nicht feststehen.

Martin Puntigam: Um noch u üben, nach der Premiere spielen wir natürlich im Startsaal weitere Martin Puntigam: Termine.

Am 23.

Oktober dann schon eine...

Martin Puntigam: Woche circa nach der Premiere oder eigentlich genau eine Woche nach der Premiere und am 15.

Martin Puntigam: November wieder und dann im neuen Jahr dann ebenfalls wieder und danach geht Martin Puntigam: es sofort auf eine Riesentournee durch die gesamte Galaxis.

Martin Puntigam: Beginnend aber verhältnismäßig in der Nähe, nämlich am 29.10.

Martin Puntigam: Im Posthof Linz, dann fahren wir nach Graz, am 30.10.

Martin Puntigam: Werden wir in der Helmut-Listhalle spielen, dann am 6.11.

im Offeum Wien, am 7.11.

Martin Puntigam: Im Musikclub Lennbach in Oberösterreich, 20.11.

Martin Puntigam: In der Bühne im Hof in St.

Pölten, 23.

November wiederum in Wien, aber in der Kulisse, 27.

Martin Puntigam: November in der AG Kultur Salzburg und am 5.

Martin Puntigam: Dezember im Rahmen des Gabarett- und Comedy-Festivals in Krems an der Donau.

Ruth Grützbauch: Und Ende des Jahres gibt es dann auch wieder neue Bauern-Silvester-Shows mit Ruth Grützbauch: mir und Florian Freistetter und Martin Puntigam natürlich.

Ruth Grützbauch: Und war in Graz, in Linz vermutlich auch und in Wien.

Und am 31.12.

Ruth Grützbauch: Die legendäre Silvester-Show der Science-Busters im Schauspielhaus in Wien.

Martin Puntigam: Im Frühjahr 2026 ist das Kalenderjahr, sind wir wieder mal in Deutschland unterwegs.

Martin Puntigam: 23.

März in den Wühlenmäßen in Berlin, 26.

März Filmtheater Schauburg in Dresden, 27.

Martin Puntigam: Im Kupfersaal Leipzig und tagsdrauf am 28.

Martin Puntigam: März in der Puffbohne in Erfurt.

Ruth Grützbauch: Auch ein sehr schöner Name.

Und dann gibt es noch einen speziellen...

Martin Puntigam: Angeblich heißen die Leute dort in der Gegend, so ist ein Spitzname von der Martin Puntigam: Bevölkerung, hat der Florian gesagt, wenn ich mich nicht ganz falsch erinnere.

Ruth Grützbauch: Das ist vielleicht, weil sie alle doch dem Bierrecht ugeneigt sind und deswegen, Ruth Grützbauch: na okay, sei dahingestellt, wie es u dem Namen kommt.

Ruth Grützbauch: Einen besonderen Termin gibt es auch noch am 21.

November 25 urück in der Zeit.

Ruth Grützbauch: Und war spielen da nämlich Florian Freistetter und Martin Puntigam einen Spezialabend Ruth Grützbauch: um Jahr der Quantenphysik im Zirkus des Wissens in Linz.

Martin Puntigam: Science Busters for Kids, unsere Show für alle ab ungefähr sechs, Martin Puntigam: sieben Jahren bis um Ableben oder ur Umnachtung davor, spielen wir regelmäßig.

Martin Puntigam: Es gibt uns digitale Science Busters for Kids in der ORF Kids App, Martin Puntigam: da kann man sich das jederzeit anschauen, da sind die Folgen filetiert auf ungefähr Martin Puntigam: ehn Minuten Ausgaben.

Die ganze Show in einem Schwung und live gibt es das nächste Mal am 7.

Martin Puntigam: September im Theater im Park, dann am 21.

Martin Puntigam: September in der Bettfedernfabrik in Oberwaltersdorf, am 29.10.

Martin Puntigam: In Posthof Linz, am 30.10.

Martin Puntigam: In der Helmut-Listhalle in Graz und am 23.

November in der Kulisse Wien.

Martin Puntigam: Jeweils spielen wir da am Abend, bekanntlich, wer aufgepasst hat, Martin Puntigam: weiß es, unsere neue Show Weltuntergang für Fortgeschrittene und davor die Kids-Show.

Ruth Grützbauch: Und was es schon seit 2007 gibt, und war jede Woche, ist die Kurzkolumne auf Radio FM4.

Ruth Grützbauch: Und was auch noch kommt, die Glückskatze, das Solo von und mit Martin Puntigam.

Ruth Grützbauch: Die schnurrt nämlich auch 2025 wieder nach der Sommerpause, und war am 26.

und 27.

Ruth Grützbauch: September im Theatercafé Graz.

Ruth Grützbauch: Am 13.

und 14.

November kommt die Katze dann nach Wien, ins Kabarett Niedermeier.

Ruth Grützbauch: Und im Herbst 2026, merkt euch das vor in euren Kalendern, kommt und war am 10.

Ruth Grützbauch: November eine ganz besondere Premiere, auch im Theatercafé Graz.

Ruth Grützbauch: Martin Buntigams, neues Solo mit dem wunderschönen Titel, der heilige Buntigam.

Martin Puntigam: Also wer schon ein Wunder u vermelden hat, weil er in seiner Not u mir gebetet Martin Puntigam: hat und geheilt worden ist, mögt es bitte bekannt geben, dann geht es ein bisschen Martin Puntigam: schneller mit der Heilig-Sprechung.

Ruth Grützbauch: Sehr gut.

Martin Puntigam: Infos und Tickets gibt es natürlich auch.

Leicht nachzulesen, Martin Puntigam: falls man jetzt nicht alles immer vor- und urückskippen möchte unter sciencebusters.at Martin Puntigam: oder unter puntigam.at.

Martin Puntigam: Danke an die TU Wien und die Uni Graz, die die Produktion des Podcasts wie immer unterstützen.

Martin Puntigam: Danke an Ruth Grützbauch für die galaktischen und extragalaktischen Auskünfte.

Martin Puntigam: Danke fürs Zuhören, Streamen, Downloaden, Abonnieren, Bewerten, Martin Puntigam: Empfehlen, Fusionieren, Verschmelzen, Verfegeln, Krachen gehen und was man sonst Martin Puntigam: noch alles mit einem Podcast anstellen kann.

Martin Puntigam: Bis um nächsten Mal.

Tschüss, habe die Ehre und hallo.