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Grüße vom Mars-Spektrum - SBP104

Episode Transcript

Martin Puntigam: Ausgabe 104 des Seins Wassers Podcasts und heute geht es um die Farbe des Mars und er ist rot.

Sarah Winkenstette: Nee, bist braun.

Martin Puntigam: Herzlich willkommen ur Ausgabe 104 des Science-Bassens-Podcasts, Martin Puntigam: wie immer produziert mit Unterstützung der Uni Graz und der TU Wien.

Martin Puntigam: Mein Name ist Martin Puntigam, mir gegenüber sitzt heute Florian Freistädter, Astronom, hallo.

Florian Freistetter: Hallo.

Martin Puntigam: Und Sarah Winkenstätte, Regisseurin des famosen Kinofilms Größe vom Mars.

Hallo.

Sarah Winkenstette: Hallo.

Martin Puntigam: In der letzten Ausgabe Nummer 103 haben Johanna Birka, Informatikerin und Spieleentwicklerin Martin Puntigam: an der TU Graz und ich unter anderem gesprochen Wir haben gesprochen über die Martin Puntigam: Welt der Computerspiele im akademischen Kontext, Martin Puntigam: wie man Entgegner beforscht, wie man eine DOS-Maschine bedient, Martin Puntigam: wie alttypische GamerInnen sind, warum es bei Minecraft geht, Martin Puntigam: ob man Videospiele verwenden kann, um reale Gebäude u restaurieren, Martin Puntigam: wie sexistisch die Gaming-Welt ist, wie sozial die Gaming-Welt ist, Martin Puntigam: wie lange ein Bosskampf dauern kann, warum Computerspiele im Kulturteil von Martin Puntigam: Zeitungen kaum vorkommen, Martin Puntigam: was man auf Kreuzfahrtschiffen über Computerspiele lernen kann.

Martin Puntigam: Heute geht es in die andere Richtung, nicht aufs Meer, auf der Erde, Martin Puntigam: sondern in den Himmel, ins Universum.

Martin Puntigam: Heute geht es unter anderem um Himmelsmechanik, Asteroiden, Kometen, Martin Puntigam: Astronomie, aber auch um Verluste, Liebe und Leben im Spektrum.

Martin Puntigam: Was es damit genau auf sich hat, werden wir heute besprechen.

Martin Puntigam: Hallo Sarah, freue mich sehr, dass es funktioniert hat.

Martin Puntigam: Du bist Regisseurin des Films Größe vom Mars.

Martin Puntigam: Warum ausgerechnet Mars?

Sarah Winkenstette: Ja, also erstmal freue ich mich auch sehr, dass das geklappt hat mit uns heute.

Warum der Mars?

Sarah Winkenstette: Unsere Hauptfigur, Tom, ist ehn Jahre alt und hat das hehre Ziel, Sarah Winkenstette: der erste Mensch auf dem Mars u sein.

Und deshalb der Mars.

Martin Puntigam: Es kommt ja diese obskure Figur in der US-amerikanischen Wirklichkeit, Martin Puntigam: nämlich Elon Musk, überhaupt nicht vor, der ja auch gern der erste Mensch am Mars wäre.

Martin Puntigam: Tom ist auch speziell, aber nicht so drogensüchtig und mit einem verlorenen Martin Puntigam: Verstand wie der US-amerikanische Milliardär, Martin Puntigam: sondern er hat eine ganz spezielle, wie soll man sagen, weil in Wirklichkeit Martin Puntigam: ist es ja ein Film über Astronomie, Martin Puntigam: bei dem es nebenbei um Autismus geht oder ein Film über Spektrum, Martin Puntigam: bei dem es eigentlich über Astronomie geht.

Wie würdest du das beschreiben?

Sarah Winkenstette: Ich würde das Zweite sagen.

Es ist ein Film über einen Jungen, Sarah Winkenstette: der ein bisschen anders ist als andere Kinder in seinem Alter und der eben sich Sarah Winkenstette: wahnsinnig fürs Weltall interessiert und Astronaut werden möchte.

Florian Freistetter: Genau, so habe ich den Film übrigens auch empfunden, denn ich bin ja Astronom Florian Freistetter: und habe den Film auch übrigens sehr großartig gefunden, wirklich ein absolut Florian Freistetter: toller Film und ich habe mich auch über die Astronomie im Film gefreut, Florian Freistetter: aber ich habe es auch als Film gesehen, Florian Freistetter: der über einen Jungen mit Autismus handelt und wo die Astronomie ein Teil ist, Florian Freistetter: um dieses Leben dieses Kindes u erzählen, aber es war jetzt kein Astronomiefilm.

Martin Puntigam: Aber ich war erstaunt, wie akkurat und prä ise über Mathematik, Martin Puntigam: über Naturwissenschaften und auch über Himmelsmechanik referiert worden ist.

Martin Puntigam: Es kommt sogar das Minor Planet Center vor, das in unserer aktuellen Show auch Martin Puntigam: vorkommt, wo wir auch entsprechend auch Witze darüber machen, Martin Puntigam: nämlich wie kann man Außerirdische entdecken, die sich der Erde nähern würden.

Martin Puntigam: Und bin deshalb so ein bisschen eingeschult gewesen von Florian in unserer Show Martin Puntigam: und habe gefunden, das ist doch ein erstaunlich detaillierter Zugang dafür, Martin Puntigam: dass es in dem Film eben um Tom geht, um seine ganze Familie, Martin Puntigam: auch sehr filigran eingeflochten um den Verlust des Vaters, Martin Puntigam: der gleichzeitig auch der Verlust des Sohns, also der Großeltern ist.

Martin Puntigam: Aber die Astronomie und vor allem die Himmelsmechanik spielt da schon eine iemlich Martin Puntigam: große Rolle, vor allem wenn es dann aufs Land geht, in den Ort mit dem schönen Namen Lunau.

Sarah Winkenstette: Ja, wir haben uns große Mühe gegeben, weil mir das wahnsinnig wichtig ist, Sarah Winkenstette: authentisch u erzählen.

Sarah Winkenstette: Also Kino und Kinofilm und der Stoff selber, natürlich gibt es da Stellen, Sarah Winkenstette: die sind larger than life.

Sarah Winkenstette: Das muss auch ein bisschen sein in einem Kinofilm, finde ich.

Sarah Winkenstette: Aber mir ist es einfach wichtig, dass die Basis stimmt.

Sarah Winkenstette: Ja, also und wir haben uns da, ich habe da wirklich eine Art Crashkurs gemacht Sarah Winkenstette: und haben uns ein paar Tage mit einem Astronomen eingeschlossen, Sarah Winkenstette: also die Szenenbildnerin, der Kameramann und ich und der hat uns wirklich erstmal Sarah Winkenstette: nochmal Grundlagen erklärt und wir haben tatsächlich das Buch ein bisschen mit Sarah Winkenstette: ihm nochmal fast umgeschrieben.

Sarah Winkenstette: Also die Teile, wo es eben um die Flugbahn des Asteroiden geht und dass es dann Sarah Winkenstette: am Ende eigentlich ein Komet ist, das kam tatsächlich von dem Michael Büker aus Hamburg.

Sarah Winkenstette: Ein ganz toller Kollege, der eben viel auch für Kinder, der schreibt Kinderbücher Sarah Winkenstette: unter anderem und hat eben eine gute Art Laien, das u erklären.

Sarah Winkenstette: Und das hat uns wahnsinnig geholfen.

Sarah Winkenstette: Und dann hat tatsächlich unsere Ausstattung, also die Szenenbildnerin und die Sarah Winkenstette: Außenrequisiteurin und so, Sarah Winkenstette: die haben sich richtig reingekniet und haben von Sternwarten und von Planetarien Sarah Winkenstette: und noch anderen Experten, haben die tatsächlich sich die Programme besorgt und ein Teleskop, Sarah Winkenstette: dass das alles auch für Menschen, die eben Ahnung von der Thematik haben, auch guckbar ist.

Sarah Winkenstette: Weil das, ja, also ich bin Reiterin und wenn beim Film, wenn da jemand von der Sarah Winkenstette: falschen Seite aufs Pferd steigt, dann mache ich aus.

Sarah Winkenstette: Also das kann ich einfach nicht angucken.

Und das wollte ich einfach, Sarah Winkenstette: also ja, das wollte ich eben Menschen, die sich mit Astronomie auskennen, Sarah Winkenstette: nicht antun.

Das war mir einfach wichtig.

Sarah Winkenstette: Und man muss ja auch sagen, es steht und fällt ja auch die ganze Geschichte Sarah Winkenstette: damit, ob man es glaubt, dass Tom es schafft, diesen Asteroiden bzw.

Sarah Winkenstette: Dann am Ende den Kometen u finden.

Und hätten wir das nicht glaubwürdig erzählt, Sarah Winkenstette: dann wäre der ganze Film in sich usammengefallen.

Martin Puntigam: Florian, ist der Film von der richtigen Seite auf die Astronomie aufgestiegen?

Florian Freistetter: Ja, es kommt aber darauf an.

Also es ist auf jeden Fall deutlich weniger Quatsch Florian Freistetter: u sehen, als in Filmen u sehen ist, wenn man Astronomie in Filmen sieht.

Florian Freistetter: Da habe ich schon die allerärgsten Sachen gesehen.

Also man merkt, Florian Freistetter: dass sich in dem Film Menschen sehr viele Gedanken darüber gemacht haben, Florian Freistetter: wie man die Astronomie richtig darstellen kann.

Florian Freistetter: Aber natürlich ist ein Film immer ein Film und keine Dokumentation, Florian Freistetter: weil sonst wäre es eine Dokumentation.

Florian Freistetter: Also natürlich ist da auch einiges, wo ich jetzt sage, Florian Freistetter: als jetzt jemand als Spezialist für Himmelsmechanik und Asteroiden, Florian Freistetter: wo ich sage, okay, das ist in der Realität dann doch ein bisschen anders, Florian Freistetter: als es da in dem Film ist, aber man merkt ja, dass es im Film eine Rolle spielt, warum das so ist.

Florian Freistetter: Also da habe ich jetzt als Astronom kein Problem, das in dem Film als Film u Florian Freistetter: akzeptieren, weil ich weiß, das ist jetzt nicht die Wirklichkeit.

Martin Puntigam: Wie wird denn die Entdeckung eines Asteroiden vor sich gehen?

Martin Puntigam: Du bist ja selber Asteroidenbesitzer, wenn man so möchte.

Martin Puntigam: Also es gibt einen Asteroiden, der im Universum herumsaust, der deinen Namen trägt.

Martin Puntigam: Wie entdeckt man den Asteroiden oder gibt es da viele Möglichkeiten, Martin Puntigam: Asteroiden u entdecken?

Florian Freistetter: Naja, so viele gibt es nicht.

Man muss halt schauen und man muss ihn sehen.

Florian Freistetter: Aber es ist durchaus, naja, im Prinzip kann das schon so laufen, Florian Freistetter: wie es im Film gezeigt worden ist.

Florian Freistetter: Also man kann ein Teleskop nehmen Florian Freistetter: und das muss jetzt nicht unbedingt ein dramatisch großes Teleskop sein.

Florian Freistetter: Das Teleskop aus dem Film ist vermutlich ein bisschen u klein dimensioniert, Florian Freistetter: wenn man wirklich einen Asteroiden, der da noch irgendwo so, Florian Freistetter: ja, weiß nicht, wo der genau rumgeflogen ist, aber doch irgendwo bei Jupiter, Florian Freistetter: Mars, irgendwo so da in der Nähe, wenn man das so versteht, wie es da erzählt Florian Freistetter: wurde, also dann ist der wahrscheinlich u klein.

Florian Freistetter: Aber es wurde auch nicht gesagt, wie groß der Asteroid sein soll.

Florian Freistetter: Also wenn es ein sehr, sehr großer ist, dann kann man vielleicht auch mit dem Florian Freistetter: kleinen Teleskop sehen.

Also das könnte schon gehen.

Florian Freistetter: Was ich einmal kurz so aufgemerkt habe, wo ich mir gedacht habe.

Florian Freistetter: So wird es wahrscheinlich nur unter sehr, sehr speziellen Umständen gehen, Florian Freistetter: ist die Szene, wo Tom den Dachboden in seinem privates Refugium und Observatorium umbaut, Florian Freistetter: dann das Dachfenster sieht und aus diesem Dachfenster raus dann den Himmel beobachtet.

Florian Freistetter: Da denke ich mir ja, wenn man einen Asteroiden suchen will, also wenn ich jetzt Florian Freistetter: nicht doch eine Zufallsentdeckung mache, weil ich halt irgendwo hinschaue mit Florian Freistetter: dem Teleskop und dann sehe ich da was, was da nicht hingehört und weiß, Florian Freistetter: aha, okay, ist ein Asteroid.

Wenn ich jetzt wirklich Florian Freistetter: speziell danach suche, dann muss ich natürlich den gesamten Himmel absuchen, Florian Freistetter: weil der Asteroid ist ja verloren, wie es im Film erzählt wird.

Florian Freistetter: Das heißt, es weiß keiner, wo er genau ist.

Florian Freistetter: Das heißt, ich muss den ganzen Himmel absuchen und dann ist ein Dachfenster Florian Freistetter: mit einem kleinen Ausschnitt, einem kleinen Blick auf den Himmel halt sehr, Florian Freistetter: sehr ungünstig, um einen Asteroid wirklich gezielt u suchen, Florian Freistetter: weil da kann man immer nur in eine Richtung schauen und muss hoffen, Florian Freistetter: dass er da gerade vorbeikommt.

Florian Freistetter: Also das, gut, aber dann weiß ich nicht, hätte er das ganze Dach abreißen müssen.

Florian Freistetter: Das hätte der Bruder wahrscheinlich gern gemacht.

Das hätte der Bruder gemacht.

Florian Freistetter: Aber das wird ja nicht funktionieren.

Und das ist eben im Film auch schön gezeigt Florian Freistetter: worden, dass Tom da durchaus auch viel Mathematik getrieben hat.

Florian Freistetter: Aber normalerweise ist es, will ich sagen, dass es unmöglich ist, Florian Freistetter: aber es ist heutzutage fast unmöglich, jetzt einen Asteroid u finden, Florian Freistetter: den man wirklich einfach nur mit dem Auge durchs Teleskop schaut.

Florian Freistetter: Also eigentlich hätte Tom da noch eine Astro-Kamera irgendwie dran basteln müssen Florian Freistetter: und Digitalaufnahmen machen müssen, um dann wirklich sicher sein u können.

Florian Freistetter: Ja, ja, es hat vor allem das Ding, ich habe mich dann gefreut, Florian Freistetter: dass über den Twist, ich weiß nicht, sollen wir den Film jetzt spoilern hier Florian Freistetter: oder wollen wir das machen?

Martin Puntigam: Also alle, die den Film noch nicht gesehen haben, das sind ja vermutlich sehr Martin Puntigam: viele, die den Podcast hören und den Film noch nicht gesehen haben, Martin Puntigam: weil er erst seit ein paar Tagen im Kino ist.

Martin Puntigam: Der Florian wird jetzt kurz was er verraten, was man nicht wissen sollte, Martin Puntigam: wenn man sich den Film anschaut, also kurz vorstieb.

Florian Freistetter: Aber vielleicht verrate ich es auch nicht, ich kann es auch ohne verraten machen.

Martin Puntigam: Er verrät es doch nicht, Also ich kann es verraten, er verrät es nicht.

Florian Freistetter: Nein, aber die Auflösung der Asteroidensuche, die war sehr, sehr schön.

Florian Freistetter: Das ist auch tatsächlich etwas, was in der Realität passieren kann.

Florian Freistetter: So wie dann am Ende das Objekt entdeckt wurde, was entdeckt wurde, das geht in dem Fall.

Florian Freistetter: Aber wenn man jetzt quasi real wirklich einen Asteroiden entdecken will, Florian Freistetter: dann muss man eigentlich mehrere Beobachtungen, man muss erstmal das Objekt finden.

Florian Freistetter: Man muss ein Objekt finden, das man anhand von Sternkarten identifizieren kann Florian Freistetter: als, das ist kein Stern.

Also man muss irgendwie schauen, okay, Florian Freistetter: da ist ein Stern, da ist ein Stern, da ist ein Stern und dann weiß ich, Florian Freistetter: okay, da ist etwas, das ist nicht dabei.

Florian Freistetter: Das ist sehr, sehr schwierig, deswegen macht man es meistens anders, nämlich man...

Florian Freistetter: Man fotografiert dasselbe Stück Himmel über mehrere Stunden oder idealerweise Florian Freistetter: auch mehrere Nächte hinweg und schaut, ist da ein Objekt, das sich bewegt.

Florian Freistetter: Weil die Sterne tun das nicht, die bleiben da, wo sie sind, wenn man die Erdrotation Florian Freistetter: entsprechend berücksichtigt.

Florian Freistetter: Aber ein Asteroid, der bewegt sich vom Hintergrund der Sterne.

Florian Freistetter: Und wenn ich da jetzt auf meinen eitversetzten Aufnahmen ein Objekt habe, Florian Freistetter: das sich bewegt, dann weiß ich, okay, das könnte ein Asteroid sein.

Florian Freistetter: Dann kann ich eben mit ausreichend viel Mathematik, die man im Film auch gesehen Florian Freistetter: hat, da ist sehr viel Mathematik, also umindest in Bildern vorgekommen, Florian Freistetter: es wurde jetzt nie im Text vorgerechnet.

Martin Puntigam: Das nicht, aber große Begeisterung für Mathematik ist gezeigt worden.

Florian Freistetter: Genau, die ist gezeigt worden.

Und mit viel Mathematik kann man dann eben aus Florian Freistetter: diesen Bildern, die man gemacht hat, die Bahn berechnen und dann kann man schauen, Florian Freistetter: das macht man dann tatsächlich beim Minor Planet Center, der internationalen Florian Freistetter: Verwaltungsstelle für Asteroidenentdeckungen, wenn man so will, Florian Freistetter: kann man das dann eingehen und schauen, gibt es das schon?

Ist das einer von Florian Freistetter: den Asteroiden, die wir schon kennen?

Florian Freistetter: Oder wenn nicht, dann kann man sich Hoffnungen machen, dass man einen neuen Florian Freistetter: entdeckt hat.

Also so wird das quasi in echt laufen, wenn man einen Asteroid findet.

Martin Puntigam: Sarah, hast du eigentlich so eine Schlagseite gehabt, eine Schwäche für Astronomie Martin Puntigam: und Asteroiden und Himmelsmechaniker oder warst du da verhältnismäßig blank Martin Puntigam: und hast dir erst von, nicht von Null, aber von wenig einlesen müssen?

Sarah Winkenstette: Nee, doch von Null, tatsächlich.

Also ich hatte wirklich, das war auch, Sarah Winkenstette: ich habe das Buch gelesen, habe gedacht, ich würde es so gerne machen, weil mich dieses, Sarah Winkenstette: also ich wollte so gerne die Perspektive eines Kindes mit Autismus-Spektrum-Störung eigen.

Sarah Winkenstette: Und dann war es eben ja direkt verknüpft mit diesem Weltall und es war für mich Sarah Winkenstette: wirklich, ich habe gedacht, hei, hei, hei, ich muss mich in wei Themen einarbeiten, Sarah Winkenstette: also weil Autismus natürlich auch gut recherchiert sein wollte und genau, Sarah Winkenstette: aber natürlich auch die Astronomie und das war tatsächlich, Sarah Winkenstette: also ich bin wirklich mehr oder weniger bei Null angefangen, ja.

Martin Puntigam: Und hat es dich interessiert dann oder nur in Bezug auf den Film, Martin Puntigam: weil du den Film machen wolltest, du hast gesagt, jetzt muss ich das halt machen, Martin Puntigam: aber danach lass ich es wieder bleiben oder bist du jetzt angefixt?

Sarah Winkenstette: Nee, ich war schon angefixt.

Also gerade so diese Woche, wo wir sehr viel mit Sarah Winkenstette: dem Martin Büker u tun haben und gesprochen haben.

Sarah Winkenstette: Und dann ist es mehr in die Ausstattung gegangen, weil die auch für die Animationen Sarah Winkenstette: uständig sind, für die ganzen Requisiten.

Sarah Winkenstette: Wie die, die haben mir dann die Computer dahingestellt und deshalb bin ich irgendwann Sarah Winkenstette: so ein bisschen, habe mich wieder um andere Dinge gekümmert und bin wieder mehr Sarah Winkenstette: in dieses Autismusfeld gegangen sozusagen und habe mich um die Schauspieler gekümmert und so.

Sarah Winkenstette: Aber ich habe, seitdem kriege ich oft von meiner Szenenbildnerin, Sarah Winkenstette: die ist immer noch sehr, die ist immer noch in verschiedenen Foren und Podcasts Sarah Winkenstette: und auf Insta und so mit ganz viel damit beschäftigt.

Sarah Winkenstette: Also die ist so richtig angefixt und ich bin so, also ich weiß auf jeden Fall Sarah Winkenstette: deutlich mehr jetzt und das ist schon toll, auf jeden Fall.

Sarah Winkenstette: Aber es ist natürlich auch ein Riesenthema, wo man, ja, also es ist ja sehr komplex, ich wüsste, Sarah Winkenstette: Atomphysik vielleicht noch, aber ansonsten finde ich, ist das schon einfach Sarah Winkenstette: sehr komplex, um das jetzt mal so ein bisschen nebenbei u machen.

Sarah Winkenstette: Also da bin ich jetzt tatsächlich dann raus sozusagen.

Florian Freistetter: Was mich interessiert, ich meine, die astronomische Seite, die hätte jetzt kein Florian Freistetter: Problem damit gehabt, das in dem Film darzustellen, weil ich habe Astronomie Florian Freistetter: studiert, aber der Autismus hat mich interessiert, weil das ist etwas, Florian Freistetter: wo man ja gerade bei der medialen Darstellung, wenn es jetzt um so Dinge wie Florian Freistetter: Autismus oder auch ADHS geht, Florian Freistetter: was medial in der Vergangenheit sehr oft sehr schlecht dargestellt worden ist Florian Freistetter: und wo in der Gesellschaft und von der Gesellschaft bis u den Ärztinnen und Florian Freistetter: Ärzten hinein immer noch sehr, sehr viele Vorurteile herrschen.

Florian Freistetter: Also wie hat das funktioniert, dass man das Phänomen des Autismus und das Leben Florian Freistetter: eines autistischen Kindes so darstellt, Florian Freistetter: dass es dann eben ja nicht die klassischen Vorurteile so a la Rain Man oder Florian Freistetter: irgendwie sowas bedient.

Florian Freistetter: Also wie ist das gelaufen?

Das hat mich interessiert.

Sarah Winkenstette: Ich habe erst mal Kontakt aufgenommen u Autismus-Therapiezentren, Sarah Winkenstette: speziell hier bei mir in der Heimat in Gütersloh und habe erst mal Gespräche Sarah Winkenstette: mit Therapeuten und Experten geführt, so ganz theoretisch.

Sarah Winkenstette: Ich habe, die haben auch, mehrere Experten haben auch das Drehbuch erst mal Sarah Winkenstette: gelesen, die ersten Fassungen.

Sarah Winkenstette: Und dann haben wir auf deren Geheißes auch angepasst um Teil.

Sarah Winkenstette: Oder nicht um Teil, sondern haben alles umgesetzt, was die angemerkt haben sozusagen.

Sarah Winkenstette: Und dann bin ich tatsächlich in Familien gegangen und habe, ja, Sarah Winkenstette: habe so den Alltag mit verschiedenen Kindern verbracht.

Sarah Winkenstette: Und habe dann geguckt, wer unserer fiktionalen Figur so ein bisschen nahe kommt.

Sarah Winkenstette: Also wer so ähnliche, ja, wer die Regeln so einhalten muss, wer eine Inselbegabung Sarah Winkenstette: hat oder ein Thema hat, wo es sich wahnsinnig für interessiert.

Sarah Winkenstette: Dieser Junge war so ein bisschen das Role Model sozusagen für Tom.

Sarah Winkenstette: Das war ganz gut, weil selbst wenn im Drehbuch die Fakten dann richtig waren, Sarah Winkenstette: weil es die Experten gelesen haben, braucht man ja doch eine Idee, Sarah Winkenstette: wie inszeniere ich die Zwischentöne.

Sarah Winkenstette: Also wo guckt er hin?

Sarah Winkenstette: Wie bewegt er sich?

Wie geht er auf andere Menschen u?

Also wie guckt, Sarah Winkenstette: also so bei Menschen mit Autismus, Spektrumstörung, die gucken um Beispiel Sarah Winkenstette: ihren Gesprächspartner nicht unbedingt in die Augen.

Sarah Winkenstette: Die gucken so auf die Stirn, weil das weniger Informationen sind, Sarah Winkenstette: die sie verarbeiten müssen.

Sarah Winkenstette: Und solche Sachen, die habe ich auch von den Experten gelernt, Sarah Winkenstette: aber eben vor allem auch von dem Jungen, den ich da begleitet habe, Sarah Winkenstette: den ich mir dann sozusagen rausgesucht habe.

Sarah Winkenstette: Mir auch, oder die Mutter hat um Beispiel gesagt, dass eben viele, Sarah Winkenstette: also er jetzt selber nicht, aber dass viele Menschen mit Autismus Spektrumstörung Sarah Winkenstette: Kopfhörer nutzen, um sich abzuschirmen.

Sarah Winkenstette: Der Junge selber hatte diesen Tick mit der Uhr, sag ich mal, Sarah Winkenstette: weil das ist so ein Geräusch, was ihn runterbrachte.

Sarah Winkenstette: Der hatte immer so Legosteine, mit denen er gespielt hat, die er immer so hin Sarah Winkenstette: und her geklickt hat, die ganze Zeit.

Sarah Winkenstette: Solche Dinge.

Das haben wir uns dann schon einfach abgeguckt.

Martin Puntigam: Wenn du sagst, du hast das Drehbuch angepasst, das Drehbuch hast du selber geschrieben Martin Puntigam: oder das hat wer anderer verfasst?

Sarah Winkenstette: Die Grundidee kommt von wei Autoren aus Hamburg.

Das war ja ein Kinderbuch erstmal.

Sarah Winkenstette: Die haben auch die ersten Fassungen geschrieben und irgendwann haben wir es sozusagen usammen, Sarah Winkenstette: weiter bearbeitet, weil wir, Sarah Winkenstette: also der Kameramann und ich, uns irgendwann sehr klar dazu entschieden hatten, Sarah Winkenstette: es wirklich ganz aus Toms Perspektive u erzählen, damit das mit den Linien Sarah Winkenstette: und diese Breakdowns, Shutdowns, dass das funktioniert, Sarah Winkenstette: da musste man, haben wir einfach gemerkt, als wir das Buch bearbeitet haben, Sarah Winkenstette: also für uns, also diese ganz normale, Sarah Winkenstette: man arbeitet ja dann mit dem Buch, gar nicht, dass man es umschreibt, Sarah Winkenstette: sondern wir haben uns Szene für Szene vorgenommen und überlegt, Sarah Winkenstette: wie lösen wir das auf, also wie stellen wir die Kamera, wohin, Sarah Winkenstette: wo lassen wir diese Szene spielen und und und.

Sarah Winkenstette: Und dabei ist uns einfach aufgefallen, dass wir es ganz aus der Sicht von Tom erzählen müssen.

Sarah Winkenstette: Und dann haben wir nochmal ein paar Anpassungen gemacht, gemeinsam mit den Autoren usammen.

Martin Puntigam: Das heißt, das Buch unterscheidet sich vom Film stark oder leicht?

Sarah Winkenstette: Na, ich würde sagen, es gibt schon ein paar Sachen, die anders sind als im Buch.

Sarah Winkenstette: Die Großeltern haben komischerweise einen größeren Raum, obwohl wir das ja komplett Sarah Winkenstette: aus der Sicht von Tom erzählt haben.

Sarah Winkenstette: Aber wir mussten, im Buch kann man die einfach, ja, wenn Tom als Erzähler sozusagen Sarah Winkenstette: im Buch ist und gerade nicht über die Großeltern spricht, sozusagen dann...

Sarah Winkenstette: Können die wegfallen?

Dann weiß man nicht, was die machen.

Sarah Winkenstette: Das ist im Film ein bisschen schwierig, weil wenn man da irgendwie eine halbe Sarah Winkenstette: Stunde das Haus sieht ohne die Großeltern, die müssen ja auch irgendwas u tun haben dann.

Sarah Winkenstette: Deshalb haben die tatsächlich diese Trauergeschichte um den Sohn, Sarah Winkenstette: den sie ja verloren haben und so, das ist tatsächlich erst im Nachhinein um Sarah Winkenstette: Beispiel reingekommen.

Martin Puntigam: Das ist ja tatsächlich eine sehr rührende Geschichte, weil alle haben irgendwas verloren.

Martin Puntigam: Es ist ja nicht nur der Asteroid verloren gegangen, der wieder gesucht werden Martin Puntigam: muss, sondern es geht ja immer um diesen Vater und Sohn, Martin Puntigam: der da ist, obwohl man eigentlich nur ein Foto von ihm sieht als Kind oder ein Martin Puntigam: Foto als Erwachsener, aber der dann doch eine große emotionale Aufgewühltheit schafft.

Martin Puntigam: Jetzt ist das alles sehr rührend und lustig und unterhaltsam und vor allem aber überzeugend gespielt.

Martin Puntigam: Wie hast du denn die Darsteller und Darstellerinnen gefunden und gecastet?

Sarah Winkenstette: Genau, also bei den Erwachsenen war es so, dass ich die bereits kannte, Sarah Winkenstette: das sind bekannte Schauspieler und eine Casterin hat sie mir vorgeschlagen und Sarah Winkenstette: dann haben wir uns getroffen und telefoniert und über die Rollen gesprochen und haben gemerkt, Sarah Winkenstette: dass das gut funktioniert, also dass wir die gleiche Idee haben und so.

Sarah Winkenstette: So, da wurde jetzt kein aufwendiges Casting gemacht, sondern das waren eher Gespräche.

Sarah Winkenstette: Und bei den Kindern, Tom um Beispiel, also der Theo, der den Tom spielt, Sarah Winkenstette: der hat noch nie gedreht.

Sarah Winkenstette: Das war seine erste Rolle.

Deshalb kann man Kinder ja auch in dem Alter fast Sarah Winkenstette: noch gar nicht kennen aus anderen Formaten oder anderen Filmen.

Sarah Winkenstette: Da gab es wirklich eine Kindercasterin, die mir ganz viele Vorschläge gemacht Sarah Winkenstette: hat für alle drei Kinderrollen.

Sarah Winkenstette: Dann haben wir erstmal anhand von Videos die Auswahl verkleinert, Sarah Winkenstette: also die sie eingeschickt haben, so E-Castings sozusagen.

Sarah Winkenstette: Und dann haben wir Live-Castings gemacht in verschiedenen Städten.

Sarah Winkenstette: Und dann haben wir sie gefunden und so usammengestellt.

Martin Puntigam: Die Geschwister Ich nehme an, also die spielen so harmonisch, dass sie die, Martin Puntigam: abseits der Kamera auch gut miteinander verstanden haben?

Sarah Winkenstette: Ja, die haben sich sehr gut verstanden, aber ich muss auch sagen, Sarah Winkenstette: ich probe immer sehr viel im Vorfeld.

Sarah Winkenstette: Das finde ich bei Kindern total wichtig, weil die sich ja wohlfühlen müssen, Sarah Winkenstette: auch mit ihren Geschwistern, aber eben auch mit der Mutter und mit den Großeltern.

Sarah Winkenstette: Die müssen ja sehr innig irgendwie spielen und so selbstverständlich miteinander umgehen.

Sarah Winkenstette: Und wenn die sich eigentlich kaum kennen, dann habe ich immer das Gefühl, merkt man das.

Sarah Winkenstette: Und ich probe immer gerne ein bisschen vor Dreh, Sarah Winkenstette: also ein paar Tage, Wochen vor Dreh und dann muss es aber nochmal eine kurze Sarah Winkenstette: Pause geben, sodass man wieder frisch ans Set kommt und dann die Szenen nochmal Sarah Winkenstette: mit so einer ganz neuen Energie spielen kann.

Martin Puntigam: Jetzt ist es ja oft nicht nur so, dass es um die Vertrautheit wischen den Darsteller Martin Puntigam: und Darstellerinnen geht, Martin Puntigam: sondern um die Authentizität des aufgesagten oder des gespielten Textes, Martin Puntigam: weil bei vielen Kinderfilmen im Fernsehen ist es manchmal noch ein bisschen gravierender.

Martin Puntigam: Oder wirken die Kinder so, als würden sie halt den Text aufsagen, Martin Puntigam: den sie aufsagen sollen und dann sind sie wieder weg und man hat oft das Gefühl Martin Puntigam: nicht, dass die Kinder nicht begabt genug werden, sondern dass nicht genug Zeit ist, Martin Puntigam: um mit ihnen u arbeiten oder genug Budget, um sie die Zeit u nehmen.

Martin Puntigam: Das ist ja in dem Fall von Größe, von Maß überhaupt nicht der Fall, Martin Puntigam: sondern man hat das Gefühl, Martin Puntigam: die Kinder hätten das ganze Leben nichts anderes gemacht und können das aus Martin Puntigam: dem FF, als ob sie jahrzehntelang auf der Bühne oder vor der Kamera gestanden Martin Puntigam: sind.

Wie kriegst du denn das hin?

Sarah Winkenstette: Ja, ich glaube, dass es um einen das Proben ist, weil Proben sind aus verschiedenen Gründen wichtig.

Sarah Winkenstette: Es ist einmal, um eine Vertrautheit, um eine Selbstverständlichkeit u erschaffen und, Sarah Winkenstette: Und dass die Kinder natürlich auch ein Selbstvertrauen kriegen und wissen, Sarah Winkenstette: ah ja, so soll die Szene werden.

Sarah Winkenstette: Ich kenne den Text, ich weiß, ich fühle mich wohl, das alles.

Sarah Winkenstette: Aber es ist auch total gut für mich, um u erfahren, was braucht welcher Schauspieler.

Sarah Winkenstette: Also auch nicht jeder Erwachsene ist gleich u führen.

Sarah Winkenstette: Manche können mit technischen Ansagen total gut umgehen.

Wenn ich sage, Sarah Winkenstette: ach nee, mach es mal trauriger.

Sarah Winkenstette: Das schaffen manche sehr gut, weil die natürlich auch das Handwerkszeug haben.

Sarah Winkenstette: Bei Kindern oder bei anderen, auch Erwachsenen-Schauspielern, Sarah Winkenstette: versuche ich das eigentlich anders.

Sarah Winkenstette: Und da muss man immer ein bisschen gucken, was braucht wer.

Das ist jetzt gerade Sarah Winkenstette: schwer u erklären, so rein theoretisch.

Sarah Winkenstette: Aber da gibt es einfach ganz verschiedene Sachen, so imaginäre Körperzentren Sarah Winkenstette: um Beispiel oder sie über eine Gefühlsebene.

Sarah Winkenstette: Manchmal reicht auch Atmung und Blicke.

Oder ich sage ihnen auch manchmal, Sarah Winkenstette: was sie denken sollen, während sie den Satz sagen.

Sarah Winkenstette: Also die sollen den Satz, also sagen einen Satz, aber sollen dabei was ganz anderes denken.

Sarah Winkenstette: Das ist teilweise sehr schwer.

Sarah Winkenstette: Aber es ging bei Tom um Beispiel wahnsinnig gut, weil der sehr, Sarah Winkenstette: sehr schlau ist.

Und der konnte sich Text gut merken.

Sarah Winkenstette: Und dann hatte er aber eigentlich immer noch einen Gedankensatz, Sarah Winkenstette: den er sich auch noch merken musste.

Sarah Winkenstette: Und das mit manchen Kindern oder mit manchen Taschwerden geht das natürlich überhaupt nicht.

Sarah Winkenstette: Und da hat man dann wiederum ein anderes Handwerkszeug.

Und das finde ich für Sarah Winkenstette: mich beim Proben raus.

Wie arbeite ich mit welchem Schauspieler?

Sarah Winkenstette: Und ich glaube, das macht es dann aus.

Und eben, das kostet Zeit.

Sarah Winkenstette: Es kostet Energie.

Sarah Winkenstette: Und es kostet natürlich auch ein bisschen Geld.

Und es ist ehrlicherweise auch Sarah Winkenstette: ein bisschen die Bereitschaft auch der Schauspieler.

Sarah Winkenstette: Also wie viel Zeit nehme ich mir dafür?

Martin Puntigam: Wie lange habt ihr denn an dem Film gedreht?

Sarah Winkenstette: Wir hatten 32 Drehtage, aber wir hatten natürlich eine lange Vorbereitungszeit Sarah Winkenstette: und dann, ja, wie das, was dann alles dahinter herkommt.

Sarah Winkenstette: Schnitt durch die Animationsebene hatten wir auch noch eine sehr lange Post, Sarah Winkenstette: also eine iemlich lange Post.

Sarah Winkenstette: Genau.

Also insgesamt von der ersten Idee bis um fertigen Film hat es vier Jahre gedauert.

Martin Puntigam: Oh, das ist eine ganz schöne Zeit.

Und gedreht habt ihr ja letzten Sommer oder?

Sarah Winkenstette: Nee, 2023 haben wir schon gedreht.

Martin Puntigam: 2023 schon.

Sarah Winkenstette: Ja, der Film hatte Weltpremiere iemlich genau vor einem Jahr auf einem Kinderfilmfestival Sarah Winkenstette: in Norwegen, dem Barne-Filmfest.

Sarah Winkenstette: Ganz tolles Kinderfilmfestival.

Und ist tatsächlich fast ein Jahr jetzt getourt Sarah Winkenstette: auf vielen, vielen Festivals.

Das war auch sehr schön.

Sarah Winkenstette: Das ist für so kleine, independent Kinderkinofilme sehr wichtig, Sarah Winkenstette: weil die da einfach auch nochmal Zuschauer in aller Welt kriegen und Preise Sarah Winkenstette: gewinnen können, was wir auch getan haben.

Sarah Winkenstette: Und jetzt kommt er in die Kinos.

Florian Freistetter: Da darf ich mich noch mal kurz als Astronom einmischen, weil es darum geht, Florian Freistetter: dass in der Film, ich habe auch nicht gewusst, dass der 223 gedreht worden ist.

Florian Freistetter: Ich habe auch gedacht, der ist 224 gedreht worden, weil ja, und das ist jetzt Florian Freistetter: kein Spoiler, der Asteroid, der die quasi nicht belebte Hauptrolle des Films Florian Freistetter: spielt, hat ja die Bezeichnung 2024 NR7.

Florian Freistetter: Und da habe ich mich schon mal sehr, sehr gefreut, wenn ich das gehört habe, Florian Freistetter: weil ganz oft in Filmen über Asteroiden oder wo Asteroiden vorkommen haben, Florian Freistetter: die Asteroiden irgendwelche Namen, die tatsächlich so nicht existieren können, Florian Freistetter: weil es gibt ganz klare Regeln, wie Asteroiden benannt werden können.

Florian Freistetter: Und 2024 NR7 entspricht genau dieser Regel.

Florian Freistetter: Dieser Asteroid wird dann auch erzählt, das ist glaube ich auch noch kein großer Florian Freistetter: Spoiler, dass der, ja er geht später verloren, aber davor wird noch erzählt, Florian Freistetter: dass er vielleicht mit dem Mond kollidieren könnte und das interessiert den Tom natürlich sehr.

Florian Freistetter: Und 2024 NR7 ist eben ein Asteroid, der im Jahr 2024 entdeckt werden muss oder Florian Freistetter: entdeckt worden ist, weil sonst würde er nicht so heißen und aus dem NR7 könnte Florian Freistetter: man auch ausrechnen, wann er genau entdeckt wurde.

Florian Freistetter: Das muss ja irgendwann so der weiten Jahreshälfte gewesen sein, Florian Freistetter: irgendwann so Juli rum und tatsächlich.

Florian Freistetter: Gibt es einen Asteroid, der im Jahr 2024 entdeckt worden ist und der mit dem Florian Freistetter: Mond kollidieren könnte?

Florian Freistetter: Das ist der Asteroid 2024 YR4.

Florian Freistetter: Also ihr habt fast quasi den richtigen Asteroid erwischt mit der Bezeichnung.

Florian Freistetter: Das ist der Asteroid, der haben wir im Podcast schon mal darüber gesprochen Florian Freistetter: haben, aber der ist Ende letzten Jahres entdeckt worden.

Florian Freistetter: Hat uerst so ausgesehen, als würde er mit der Erde kollidieren vielleicht mit Florian Freistetter: sehr geringer Wahrscheinlichkeit.

Florian Freistetter: Und das kann man ausschließen.

Aber es gibt noch eine gewisse Wahrscheinlichkeit, Florian Freistetter: dass er vielleicht mit dem Mond kollidiert, allerdings erst im Jahr 2032.

Florian Freistetter: Also da habe ich mich gefreut, dass umindest mal ausnahmsweise in einem Film Florian Freistetter: die Benennung von Asteroiden tatsächlich korrekt ist.

Sarah Winkenstette: Ja, da hätte ich Herrn Büker bedanken.

Der hat uns nämlich sozusagen den Namen, Sarah Winkenstette: also er sagte, wann soll er gefunden werden?

Sarah Winkenstette: Ich sage ja, ich glaube, wir hatten Ende Juli, irgendwie Juli oder August 2024.

Sarah Winkenstette: Weil uns war schon klar, wir drehen war 2023, aber veröffentlicht wird er frühestens 2024.

Florian Freistetter: Martin hat ja auch schon, darum ist es kein Spoiler, erzählt, Florian Freistetter: dass dieser Asteroid verloren ging und deswegen Tom den Asteroid suchen geht.

Florian Freistetter: Ich kann, wer sich jetzt Sorgen macht, beruhigen, der Asteroid ist nicht verloren, Florian Freistetter: weil den Asteroid 2024 NR7 gibt es auch in der Wirklichkeit, Florian Freistetter: weil die Bezeichnung ja korrekt ist und die Asteroiden werden halt eben nach Florian Freistetter: ihrer Entdeckung benannt.

Florian Freistetter: Also irgendwann gab es den Asteroid NR6 und davor den Asteroid NR5 und so weiter Florian Freistetter: und die Buchstaben gehen alle der Reihe nach durch und so werden die im Laufe Florian Freistetter: des Jahres durchbenannt und es ist tatsächlich am 6.

Florian Freistetter: Juli 2024 der Asteroid 2024 NR7 entdeckt worden und der ist aber nicht verloren.

Florian Freistetter: Also den kann man in meiner Planet Center nachschauen, was ja auch im Film vorkommt.

Florian Freistetter: Da gibt es eine Seite, wo man schauen kann.

Also der ist nicht verloren, Florian Freistetter: der bewegt sich immer noch als braver Hauptgürtel Asteroid wischen Mars und Florian Freistetter: Jupiter rundherum und ist genau da, wo die Astronomie weiß, dass er sein soll.

Florian Freistetter: Also der Asteroid macht keine Schwierigkeiten.

Sarah Winkenstette: Ja, cool.

Das wusste ich noch gar nicht, dass es den wirklich gibt.

Sarah Winkenstette: Das muss ich erstmal Tom als Theo erzählen.

Sarah Winkenstette: Ja, aber trotzdem, dass es den dann wirklich, dass es wirklich NR7 dann gibt.

Sarah Winkenstette: Es hätte ja auch sein können, dass es bei NR6 aufhört und dann geht.

Sarah Winkenstette: Weil ich glaube, im nächsten Monat gibt es wieder einen Buchstaben, oder?

Florian Freistetter: Geht immer nach Halbmonat, aber wir finden so viele von den Dingen mittlerweile, Florian Freistetter: weil das ja alles funktioniert so gut wie gar nicht mehr so.

Florian Freistetter: Es kommt ganz, ganz selten vor, dass Asteroiden heutzutage wirklich noch von Florian Freistetter: Individuen entdeckt werden, die so privat durchs Teleskop schauen.

Florian Freistetter: Die allermeisten Asteroiden werden von großen Durchmusterungsprogrammen an Sternwarten Florian Freistetter: entdeckt und die sind mittlerweile so gut, dass da die Asteroiden ja wirklich Florian Freistetter: quasi täglich rausfallen aus den Beobachtungen.

Florian Freistetter: Also es wäre sehr überraschend gewesen, wenn dieser Asteroid NR7 nicht aufgetaucht wäre.

Sarah Winkenstette: Verstehe.

Na gut.

Martin Puntigam: Vielleicht gibt es es schon, aber gibt es eigentlich dann Asteroidenkalender, Martin Puntigam: wo jeden Tag ein neu entdeckter Asteroid vorgestellt wird?

Florian Freistetter: Nicht, dass ich wüsste, aber man könnte es machen, für die das interessiert.

Martin Puntigam: Sarah, wenn du sagst, der Film, Größe vom Mars, ist eine Runde durch Kinderfilmfestivals gedreht.

Martin Puntigam: Hast du diese Runde mitgedreht?

Warst du da immer mit dabei?

Martin Puntigam: Man wird da sehr gut behandelt, wenn man in einem Film eine Rolle spielt, als Regisseurin.

Martin Puntigam: Zumal es ist sehr angenehm, auf diesen Festivals u sein.

Und wenn der Film Martin Puntigam: dann auch gut aufgenommen wird, ist das ja ein großes Vergnügen und eine schön Martin Puntigam: verbrachte Lebenszeit.

Sarah Winkenstette: Absolut.

Es ist total schön.

Vor allem, man trifft einfach andere Filmemacher Sarah Winkenstette: und das ist immer sehr bereichernd und inspirierend.

Sarah Winkenstette: Und man sieht natürlich auch nochmal andere Filme, die man so hier in Deutschland Sarah Winkenstette: dann im Fernsehen oder im Kino einfach auch nicht sehen würde.

Sarah Winkenstette: Definitiv, aber ich habe halt auch wei Kinder und muss ja auch ich verdiene Sarah Winkenstette: ja dann kein Geld also es ist ja schön, die bezahlen oft die Flüge und dann, Sarah Winkenstette: die Hotelunterkünfte, aber ja, man kann nicht das ganze Jahr nur Urlaub machen, Sarah Winkenstette: das wäre natürlich toll aber, Sarah Winkenstette: Ich habe gesehen.

Florian Freistetter: Dass es u dem Film auch Schulmaterial gibt, das fand ich auch sehr schön es Florian Freistetter: ist in dem Fall jetzt kein naturwissenschaftliches Schulmaterial, Florian Freistetter: aber gut, das ist jetzt auch nicht unbedingt so nötig, aber es geht um Material für, Florian Freistetter: wo man den Kindern in der Schule ein bisschen erklären kann, Florian Freistetter: was es mit Autismus auf sich hat, wie das im Film dargestellt wird und ich fand diese, Florian Freistetter: ich bin jetzt kein Experte für Schulmaterialien, ich habe da sowas in meinem Florian Freistetter: Leben glaube ich einmal gemacht und das hat mit Astronomie u tun gehabt, Florian Freistetter: aber ich fand das sehr, sehr gut eigentlich und sehr schön auch mit den Ausschnitten von den, Florian Freistetter: Bildern, Ausschnitten von den Filmen, die da gezeigt worden sind, Florian Freistetter: also ich fand Ob das selbst interessant, obwohl das für ab neun Jahren, Florian Freistetter: glaube ich, ist für die Kinder in der Schule.

Florian Freistetter: Also ich kenne mich auch mit der Filmproduktion nicht aus.

Ist es normal, Florian Freistetter: dass man bei Kinder-Jugendfilmen dann irgendwie sowas dazu macht?

Florian Freistetter: Oder ist das etwas Spezielles, was es bei diesem Film gab?

Also wie habt ihr das gemacht?

Florian Freistetter: Also das fand ich wirklich sehr überrascht, dass ihr das gesehen habt.

Sarah Winkenstette: Also bei meinem ersten Film, Zu weit weg, gab es auch schon Schulmaterial.

Sarah Winkenstette: Ich bin da nicht so ein Experte, ob das wirklich bei jedem Kinderfilm so ist, Sarah Winkenstette: aber bei den beiden bot es sich halt auch an, weil u weit weg war ein Film Sarah Winkenstette: über einen Jungen, der war ein Braunkohle-Flüchtling sozusagen.

Sarah Winkenstette: Also sein Dorf wurde abgebaggert und er musste umziehen in eine neue Stadt und Sarah Winkenstette: kam da usammen mit einem syrischen Flüchtling neu an die Schule und auch in Sarah Winkenstette: den Fußballvereinen und so.

Sarah Winkenstette: Also diese Schulmaterialien, das macht der Verleih, der kümmert sich darum.

Sarah Winkenstette: Also damit habe ich eigentlich gar nichts mehr u tun.

Ich kriege die auch nicht Sarah Winkenstette: u Gesicht vorher oder so.

Sarah Winkenstette: Ich freue mich nur immer natürlich, dass es das gibt, weil ich es auch so wichtig Sarah Winkenstette: finde, dass solche Filme auch ein bisschen nachgearbeitet werden.

Sarah Winkenstette: Also es ist ja nicht reines Popcorn-Kino, was man sich anschaut und wieder rausgeht Sarah Winkenstette: und sagt, ah ja, es war irgendwie nett, sondern es soll ja auch was hängen bleiben.

Sarah Winkenstette: Dafür macht man sie ja.

Wenn es dann in der Schule natürlich nochmal aufgearbeitet Sarah Winkenstette: wird und es nochmal richtig Material dazu gibt, ist es natürlich großartig.

Sarah Winkenstette: Auch für mich als Höhemacher, da freue ich mich natürlich sehr drüber.

Florian Freistetter: Ja, aber ich fand, das hat mich sehr gut gemacht.

Also ich bin jetzt weder Experte Florian Freistetter: für diese Art von Unterricht, also wenn das ein astronomisches Schulmaterial Florian Freistetter: gewesen wäre, hätte ich mehr sagen können.

Florian Freistetter: Aber so jetzt als Laie fand ich das wirklich sehr, sehr gut.

Florian Freistetter: Ich fand das alles, diese ganzen Aufgaben, Blätter und so weiter, Florian Freistetter: ich habe jetzt wirklich fast Lust, das selbst alles auszufüllen.

Florian Freistetter: Weil das irgendwie alles spannende Fragen sind, wo man sich nochmal Gedanken Florian Freistetter: über den Film machen kann.

Florian Freistetter: Also die man sich vielleicht vorher so nicht gemacht hat.

Also wer auch immer Florian Freistetter: das gemacht hat, das finde ich gut.

Sarah Winkenstette: Ja, und der Film läuft ja auch auf Schulkinowochen.

Oder wir waren ja auch auf Sarah Winkenstette: Kinderfilmfest, Da sind halt 400 Kinder in einem Kino und das sind meistens Sarah Winkenstette: Schulklassen oder u 99 Prozent sind es dann Schulklassen, Sarah Winkenstette: weil das sind Vormittagsvorstellungen und dann gehen halt die Schulen dahin Sarah Winkenstette: und für die ist es natürlich großartig, Sarah Winkenstette: wenn sie damit fast dann eine Woche an Unterricht auffüllen können im Nachhinein, Sarah Winkenstette: in der Medienbildung oder in Deutschunterricht oder je nachdem, wo man das dann sagt.

Martin Puntigam: Du hast ja schon kurz gesagt, der Zeitbudget ist beschränkt, Martin Puntigam: aber gehst du auch in Schulen, wenn der Film vorher gezeigt worden ist und sprichst Martin Puntigam: er mit den Kindern?

Machst du sowas?

Sarah Winkenstette: Also ich habe es bei meinem ersten Film für die Schule meiner Kinder gemacht.

Sarah Winkenstette: Da bin ich schon dann hingegangen.

Sarah Winkenstette: Ansonsten mache ich es natürlich bei Schulkino-Wochen um Beispiel.

Sarah Winkenstette: Ich schaffe es eitlich ja nicht, jetzt in jede Schule u gehen.

Sarah Winkenstette: Wenn ich aber natürlich irgendwie eine persönliche Bindung habe, Sarah Winkenstette: eine befreundete Lehrerin oder so mich fragt, dann mache ich das schon auch Sarah Winkenstette: mal oder würde es machen.

Sarah Winkenstette: Aber ich kann ja nicht, also ja, wenn, dann macht es schon mehr Sinn u sagen, Sarah Winkenstette: okay, da ist Schulkino-Woche, geht dahin, da komme ich.

Martin Puntigam: Ja, das ist...

Pass uns jetzt erst mit dir an, Freunden, wenn man gerne hätte, Martin Puntigam: dass du in die Schule kommst und dann...

Sarah Winkenstette: Ja, das ist ein bisschen gemein.

Nein, also ich habe es, wie gesagt, Sarah Winkenstette: ich habe es einmal für die Schule meiner Kinder, genau, da habe ich das mal gemacht.

Martin Puntigam: Jetzt nur ganz kurz, der Begriff Schulkino-Woche ist mir nicht geläufig.

Martin Puntigam: Was kann man sich darunter vorstellen?

Sarah Winkenstette: Ah, gibt es das in Österreich nicht?

Martin Puntigam: Möglicherweise, aber meine Schulzeit ist schon so lange her.

Sarah Winkenstette: Jedes Bundesland in Deutschland hat eine Schulkino-Woche.

oder Wochen und die Sarah Winkenstette: sind auch unterschiedlich.

Sarah Winkenstette: Wir haben um Beispiel in Bayern die Schulkino-Woche Ende März eröffnet mit Grüße vom Haas.

Sarah Winkenstette: Das bedeutet, dass viele Kinos in Bayern Vormittagsvorstellungen haben, speziell für Schulen.

Sarah Winkenstette: Jedes Kino bietet dann so und so viele Filme an.

Da gibt es ein Schulkino-Wochenprogramm.

Sarah Winkenstette: Das stellt halt der Schulkino-Verband oder ich weiß nicht, eine Organisation Sarah Winkenstette: ist das, die dieses Programm usammenstellt jedes Jahr und dann können die Kinos Sarah Winkenstette: sich die Filme aussuchen und die Schulen werden angeschrieben.

Sarah Winkenstette: Also wie genau das läuft, ganz viel mehr weiß ich nicht, aber das sind natürlich Sarah Winkenstette: immer ganz gut besuchte Vorstellungen.

Martin Puntigam: Meine Kinder sind jetzt auch schon aus der Schule heraus, aber ich kann mich Martin Puntigam: nicht erinnern, dass es sowas in Österreich gegeben hätte.

Florian Freistetter: Wir haben Sportwoche, keine Kino-Woche.

Martin Puntigam: Und Schul-Ski-Kurse.

Wir sind in Kontakt gekommen, relativ schnell, Martin Puntigam: nachdem ich eine Veranstaltung moderiert habe und mit dem ersten österreichischen Martin Puntigam: Astronauten und bislang einzigen Astronauten Franz Fieböck nach einer Vorführung Martin Puntigam: deines Films im Kino gesprochen habe.

Martin Puntigam: Wir haben kurz über das Weltall gesprochen, über Raumfahrt und wie es ist, Martin Puntigam: Astronaut u sein und dann die Fragen der Kinder beantwortet und wir sind deshalb Martin Puntigam: so schnell in Kontakt gekommen, Martin Puntigam: weil im Internet gelesen habt, du hast beim WDR und beim Kinderprogramm vom Martin Puntigam: ZDF gearbeitet und wir da einen Kontakt hingehabt haben, weil vor ein paar Jahren Martin Puntigam: die Sendung mit der Maus den Heinz-Oberhummer-Award bekommen hat.

Martin Puntigam: So hat sie das relativ schnell deichseln lassen.

Martin Puntigam: Wie schaut denn dein Werdegang aus?

Also jetzt bist du Regisseurin und arbeitest Martin Puntigam: vermutlich regelmäßig an Kinofilmprojekten.

Martin Puntigam: Aber wie ist es denn dazu gekommen?

Martin Puntigam: Wolltest du das schon immer machen oder hat sich das ufällig ergeben?

Martin Puntigam: Und wie hat dich denn deinen Weg übers Kinderfernsehen dorthin geführt?

Sarah Winkenstette: Also ich bin von Haus aus erstmal Journalistin.

Ich habe hier für die örtliche Sarah Winkenstette: Tageszeitung geschrieben während meiner Abiturzeit, meiner Oberstufenzeit.

Sarah Winkenstette: Habe dann an der RTL-Journalistenschule eine Ausbildung gemacht.

Martin Puntigam: Das klingt ja jetzt für unsere Ohren noch nicht verlockend, aber es ist eine Martin Puntigam: gute Schule, nehme ich an.

Sarah Winkenstette: Ja, die war gut, tatsächlich.

Weil da habe ich nämlich dann auch eine Praxisstation Sarah Winkenstette: gemacht beim WDR in der Kinderabteilung.

Kinder und Familie heißt die beim WDR.

Sarah Winkenstette: Da habe ich eine Praxis stattfindet.

Ich fand die Ausbildung gut, Sarah Winkenstette: aber mir lag das Tagesaktuelle nicht.

Sarah Winkenstette: Also dieses schnell Fernsehen innerhalb von ein paar, ich habe dann viel für, Sarah Winkenstette: Regionalstudios gearbeitet.

Das, Sarah Winkenstette: Vormittags gedreht und um sechs ist es dann schon gesendet worden.

Sarah Winkenstette: Das fand ich immer, ich wollte es immer schöner machen.

Das war einfach nur auf Zeit sozusagen.

Sarah Winkenstette: Und dann bin ich eben quasi ur Sendung mit der Maus und grundsätzlich u den Sarah Winkenstette: Kinderformaten beim WDR gekommen.

Sarah Winkenstette: Und da hatte man mal Zeit.

Sarah Winkenstette: Da hat man durchaus auch mal ein paar Tage, teilweise Wochen mit Vorrecherchen Sarah Winkenstette: und so für so einen Beitrag arbeiten können, dürfen.

Sarah Winkenstette: Und da habe ich tatsächlich so Sarah Winkenstette: ein bisschen das erste Mal das Inszenieren kennengelernt eigentlich sogar.

Sarah Winkenstette: Weil im Journalismus inszeniert man ja nicht, das ist ja tunlichst verboten.

Sarah Winkenstette: Aber für die Sendung mit der Maus kann man das schon durchaus mal machen.

Sarah Winkenstette: Also in speziellen Bereichen, natürlich auch nicht überall.

Sarah Winkenstette: Aber ich habe eine Sachgeschichte gemacht, wo man da ein bisschen anders gestalten Sarah Winkenstette: konnte.

Und das hat mich total gereizt.

Sarah Winkenstette: Und da habe ich gedacht, das hat mir einfach wahnsinnig Spaß gemacht.

Sarah Winkenstette: Und dann habe ich geguckt, wo kann ich denn eigentlich so inszenieren und Regie führen?

Sarah Winkenstette: Oder wie lerne ich das?

Und dann habe ich an der Kunsthochschule für Medien Sarah Winkenstette: nochmal ein Filmstudium draufgesetzt.

Sarah Winkenstette: Und dann, da habe ich dann irgendwie gedacht, ich bleibe irgendwie in diesem Sarah Winkenstette: Kinderkosmos, weil ich Kinder einfach auch ein wahnsinnig tolles Publikum finde.

Sarah Winkenstette: Also es gibt nichts Schöneres, als in so einem vollen Kino u sitzen und wenn Sarah Winkenstette: dann Kinder anfangen u klatschen und u jubeln und u lachen.

Sarah Winkenstette: Und ich war in, also gerade im südlichen Südeuropa, ich war in Italien auf dem Sarah Winkenstette: Kinderfilmfestival, die rasten aus.

Das ist so schön, wirklich.

Sarah Winkenstette: Das ist ja das größte Lob irgendwie.

Martin Puntigam: Ich kann das ganz gut nachvollziehen, weil wir letzte Woche um dritten Mal Martin Puntigam: in Wien am Orania Puppentheater eine Show gespielt haben mit Handpuppen, Martin Puntigam: die es dort gibt, Kasperl und Bezi.

Martin Puntigam: Bezi ist ein Bär und das gibt es in Österreich seit 75 Jahren dort in der Orania Martin Puntigam: und insgesamt schon eine Spur länger.

und das sind die Begleiter von Generationen von Kindern.

Martin Puntigam: Ab wei, drei Jahren gehen die Kinder dort ins Puppentheater und flippen aus, Martin Puntigam: wenn Pizze und Kasperl kommen und wir machen dort mit den Science Pass das Wissenschaftschoß Martin Puntigam: mit diesen Handpuppen und es gibt eine Handpuppe von mir auf der Bühne und da ist es eben genauso, Martin Puntigam: dass wir die Kinder auffordern u brüllen und wenn sie dann die Lunge aus dem Martin Puntigam: Leib brüllen, vor lauter Begeisterung oder weil sie am Ende doch unbedingt Eis Martin Puntigam: haben wollen, das ist tatsächlich fantastisch.

Sarah Winkenstette: Ja, das macht schon Spaß.

Ich arbeite auch gerne mit Kindern, ja, gerne für Kinder.

Sarah Winkenstette: Ich arbeite aber auch gerne für und mit Erwachsenen.

Also ich kann jetzt nicht Sarah Winkenstette: sagen, dass ich ausschließlich mache, ja auch fürs Fernsehen, Sarah Winkenstette: fürs deutsche Fernsehen, mache ja auch Krimis und, Sarah Winkenstette: hat auch einen ganz anderen Reiz.

Das kann ich nicht anders sagen, Sarah Winkenstette: aber ich finde Kinderfilme auch einfach total wichtig, dass die, Sarah Winkenstette: ja, weil ich glaube, dass man denen die Welt auch nochmal, Sarah Winkenstette: anders eigen kann oder dass es wichtig ist, dass man ihnen eben auch so Filme Sarah Winkenstette: wie Grüße vom Mars oder es gibt auch ganz tolle, Sarah Winkenstette: skandinavische Kinderfilme, wo ich einfach so denke, das ist so, Sarah Winkenstette: ja, es ist einfach wichtig, dass sie auch gute Filme sehen, die sie irgendwie Sarah Winkenstette: bewegen und die hängen bleiben.

Martin Puntigam: Ja, du hast selber Kinder, ich habe auch Kinder und das war immer große Wohltat, Martin Puntigam: wenn man ins Kino oder ins Theater gegangen ist mit den Kindern und auch als Martin Puntigam: Erwachsener gern ugehört hat und unterhalten war und das Gefühl gehabt hat, Martin Puntigam: da wird jetzt nicht nur so getan, Martin Puntigam: das müsste man sich ein bisschen dumm stellen, damit die Kinder das verstehen Martin Puntigam: können, sondern weil das für Groß und Klein gleichermaßen gut geeignet war.

Sarah Winkenstette: Absolut.

Das ist ja sonst vergeudete Lebenszeit manchmal.

Also da sitzt du da Sarah Winkenstette: und denkst, oh Mann, ich muss auch 10 Euro ahlen.

Sarah Winkenstette: Also ja, es ärgert mich schon auch manchmal, weil ich so denke, also so.

Sarah Winkenstette: Und das finde ich auch wichtig und ich finde auch, Kinder werden auch manches Sarah Winkenstette: vielleicht nicht verstehen bei Grüße vom Mars, aber...

Sarah Winkenstette: Finde ich auch nicht so dramatisch, weil sie verstehen ja, es ist ja auch im Sarah Winkenstette: echten Leben so, das Leben passiert und dadurch lernen sie ja, Sarah Winkenstette: auch wenn sie vielleicht nicht jeden Satz von einem Erwachsenen verstehen, Sarah Winkenstette: ist das ja kein Beinbruch, also so und deshalb schalten sie den Film auch nicht Sarah Winkenstette: aus, weil wenn sie mit der Hauptfigur mitgehen, dann kann man auch manchmal Sarah Winkenstette: Kleinigkeiten vielleicht nicht unbedingt bis ins letzte Detail verstehen, Sarah Winkenstette: aber da gucken die dann ja auch drüber weg, Sarah Winkenstette: So, wenn das alles ansonsten kongruent usammenpasst.

Sarah Winkenstette: Und ja, also ich meine, meine Erfahrung ist, dass Kinder mit Logikbrüchen um Sarah Winkenstette: Beispiel ein großes Problem haben.

Sarah Winkenstette: Also wenn irgendwas unlogisch ist oder so oder wenn irgendwie so große Filmfehler Sarah Winkenstette: gemacht werden, wo sie sich wirklich veräppelt fühlen.

Also das war bei meinen Kindern oft so.

Sarah Winkenstette: Wo ich dachte, ja, ihr habt total recht.

Das war gerade wirklich schlampig recherchiert Sarah Winkenstette: oder einfach nicht gut erzählt.

Also das habe ich immer das Gefühl, Sarah Winkenstette: dass sie das viel mehr stört, als wenn da jetzt ein Witz ist, Sarah Winkenstette: den nur Eltern um Beispiel verstehen.

Florian Freistetter: Also als Kind ist man auch sehr genügsam.

Ich kann das aus meiner eigenen Kindheit noch erzählen.

Florian Freistetter: Also ich glaube, einer der immer noch mich prägenden Filme war der Film Total Florian Freistetter: Recall mit Arnold Schwarzenegger.

Florian Freistetter: Den habe ich gesehen als Wölf im Italienurlaub auf dem Dach vom Campingplatz, Florian Freistetter: von der Campingplatz-Disco auf Italienisch.

Florian Freistetter: Jenisch und ich habe genau nichts verstanden, aber ich habe die Bilder gesehen Florian Freistetter: und ich war glücklich, dass da tolle Dinge passieren.

Florian Freistetter: Ich habe ihn mittlerweile auf Deutsch gesehen, ich weiß, worum es geht, Florian Freistetter: dass er gar nicht so toll ist, der Film.

Florian Freistetter: Aber allein das Erlebnis hat schon gereicht und wenn man dann noch so einen Florian Freistetter: Film hat, jetzt die Grüße vom Mars, wo man ja auch als Kind selbstverständlich Florian Freistetter: sehr viel verstehen kann, dann macht es auch definitiv überhaupt nichts, Florian Freistetter: wenn man ein bisschen was nicht versteht.

Florian Freistetter: Weil der Film handelt ja auch vom Nicht-Verstehen.

Florian Freistetter: Also passt das ja ganz gut.

Sarah Winkenstette: Das stimmt, ja.

Martin Puntigam: Ich hingegen finde, dass Total Recall eigentlich ein ganz dadelloser Film ist Martin Puntigam: und haben ihn sehr gerne angeschaut.

Florian Freistetter: Es ist ja gut, aber er ist nicht so gut, wie ich ihn damals als Zwölfjähriger Florian Freistetter: in Italien erlebt habe.

Das habe ich gemeint.

Sarah Winkenstette: Naja, in Italien auf dem Disco-Tag kam ja auch wahrscheinlich das Illegale dazu.

Sarah Winkenstette: Da war ja wahrscheinlich kein Sitzplatz, oder?

Das war ja wahrscheinlich so Sarah Winkenstette: ein bisschen reingesneakt in die...

Florian Freistetter: Ach, das war den Italienern damals egal, wer da hinkommt.

Jaja, klar.

Martin Puntigam: Sag Sarah, es gibt eine Fernsehserie, Detectorists heißt die, Martin Puntigam: und der Schauspielerregisseur, der gedreht hat die Serie, da gibt es so Menschen, Martin Puntigam: die mit Metalldetektoren in der Gegend herumgehen, als Hobby, Martin Puntigam: ganz leidenschaftlich das betreiben.

Martin Puntigam: Das ist offensichtlich so eine ganz spezielle Community in Großbritannien und Martin Puntigam: die Serie ist sehr liebevoll gemacht und er hat erzählt, Martin Puntigam: er hat genau gewusst, wie das aufgenommen wird, ob sie die nicht denunziert Martin Puntigam: fühlen, weil das natürlich auch sehr schrollige Menschen sind, Martin Puntigam: die das Hobby betreiben und in Wirklichkeit war die Aufnahme sehr warm und sehr herzlich.

Martin Puntigam: Wie ist das denn in deinem Fall?

Weil Menschen, die mit Autismus u tun haben, Martin Puntigam: das heißt, dass es sich selber direkt betrifft oder indirekt über Verwandte, Martin Puntigam: Eltern, Kinder, Geschwister, Martin Puntigam: das ist ja auch ein Teil der Gesellschaft, der nicht dominant sichtbar ist.

Martin Puntigam: Und wenn man das in den Mittelpunkt eines Films stellt, dann kriegt man eine Martin Puntigam: besondere Beachtung.

Wie sind denn da die Rückmeldungen?

Sarah Winkenstette: Ja, bisher sind alle wahnsinnig glücklich über den Film.

Sarah Winkenstette: Also ich habe nur positive Resonanz bekommen aus dem Autismus Spektrum.

Sarah Winkenstette: Und ich glaube auch, ich meine klar, es heißt ja, kennst du einen Autisten, kennst du einen.

Sarah Winkenstette: Also jeder ist dann doch auch immer noch wieder ganz anders.

Sarah Winkenstette: Es heißt ja auch nicht um so ein Spektrum.

Wir mussten uns einen rausgreifen und ja, Sarah Winkenstette: es ist natürlich jemand, der kann sprechen, der hat eine Inselbegabung, Sarah Winkenstette: einfach um diese Heldenreise auch erzählen u können.

Sarah Winkenstette: Und ich glaube, oder was mir immer wichtig war, ich wollte ihn nie vorführen.

Sarah Winkenstette: Ich wollte nicht, dass man über ihn lacht, sondern wenn mit ihm lacht oder vor allem, Sarah Winkenstette: also der Humor kommt ja eher durch den Bruder und durch den Opa und so rein.

Sarah Winkenstette: Aber klar, es ist natürlich auch ein Lacher, wenn er sagt, Oma hat geweint, Sarah Winkenstette: weil sie die Kronen entdeckt hat und die sind ja auch ganz verknickt.

Sarah Winkenstette: Natürlich lachen da vor allem Erwachsene, Kinder gar nicht so, Sarah Winkenstette: weil es natürlich nicht um die Verknickten, die Knicke in den Kronen geht, Sarah Winkenstette: sondern um die Emotionalität.

Sarah Winkenstette: Aber das ist natürlich für jemanden im Autismus-Spektrum nicht, Sarah Winkenstette: also die Emotionen u begreifen ist ja schwierig für viele.

Sarah Winkenstette: Genau, das ist natürlich ein schmaler Grat.

Wann führt man vor?

Sarah Winkenstette: Ich hoffe, dass ich es nicht tue, sondern dass man mit Tom mitfiebert, Sarah Winkenstette: mitleidet und sich einfach mitfreuen kann.

Sarah Winkenstette: Also das war umindest mein Ziel und vor allem wollte ich ja Kindern und auch Sarah Winkenstette: Erwachsenen nahe bringen, wie sehen Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung die Welt?

Sarah Winkenstette: Das war mein großes Ziel und ich glaube, das haben wir ganz passabel hinbekommen.

Martin Puntigam: Also soweit ich das aus Außenstehender beurteilen kann, sogar sehr gut, Martin Puntigam: weil es gleichzeitig sehr charmant und unterhaltsam ist, aber halt auch in dem Maß irritierend, Martin Puntigam: wie eben die Welt für den Tom kompliziert und unverständlich werden kann, ganz punktuell.

Martin Puntigam: Jetzt ist der Film 2023 gedreht, 2024 hat er Uraufführung erfahren, Martin Puntigam: jetzt macht er seine Runde um die Kinos und dann vermutlich durch die Fernsehsender, Martin Puntigam: während du aber mutmaßlich schon wieder Martin Puntigam: an einem neuen oder mehreren neuen Projekten sitzt.

Ist das richtig?

Martin Puntigam: Was kommt denn da in Zukunft von dir?

Sarah Winkenstette: Ich habe diesen Sommer, also 2024, bereits das nächste Projekt gedreht.

Sarah Winkenstette: Das war fürs Fernsehen, fürs ZDF.

Sarah Winkenstette: Eine Krimireihe.

Friesland heißt dies.

Sarah Winkenstette: Läuft abends ur Primetime im ZDF und da haben wir wei Folgen gedreht dieses Jahr.

Sarah Winkenstette: Und nächstes Jahr ist noch nicht ganz spruchreif, aber es wird auch wieder was Sarah Winkenstette: fürs Fernsehen und auch im Erwachsenenbereich.

Martin Puntigam: Drehst du lieber fürs Fernsehen oder lieber Filme?

Sarah Winkenstette: Ich drehe schon lieber Filme, also wirklich fürs Kino, weil es ein anderer Workflow ist vor allem.

Sarah Winkenstette: Und weil man natürlich auch ein bisschen, man hat einfach das größere Bild, Sarah Winkenstette: man hat die fettere Soundanlage.

Sarah Winkenstette: Es ist, ja, man kann einfach nochmal anders erzählen.

Sarah Winkenstette: Aber es ist eben auch beim Fernsehen, komme ich als Regisseurin oft viel später erst dazu.

Sarah Winkenstette: Dann ist das Buch schon relativ weit und es ist wirklich einfach eine Auftragsproduktion.

Sarah Winkenstette: Was natürlich auch Vorteile hat, weil man natürlich vielleicht nur ein halbes Sarah Winkenstette: Jahr an einem 90-Minuten-Arbeitet und nicht wei Jahre.

Sarah Winkenstette: Hat natürlich auch Vorteile und das macht auch wahnsinnig Spaß.

Sarah Winkenstette: Also ich drehe auch total gerne fürs Fernsehen.

Ich drehe einfach wahnsinnig gerne.

Sarah Winkenstette: Aber wenn ich es mir aussuchen kann, natürlich lieber fürs Kino.

Martin Puntigam: Ganz um Schluss noch, und da kommt glaube ich tatsächlich ein Spoiler.

Martin Puntigam: Also jetzt sind wir ja schon fast am Ende des Gesprächs.

Martin Puntigam: Da kann man direkt auf den Blockbuster unserer Podcasts dann rüberspringen und Martin Puntigam: auf die Ankündigungen der Termine am Ende, auf die immer ja schon alle sehnsüchtigst warten.

Martin Puntigam: Aber ganz kurz noch ein Spoiler, nämlich geht es um die Benennung des Kometen am Ende des Films.

Martin Puntigam: Der kennt einen sehr charmanten Namen im Film, aber du bist, Martin Puntigam: glaube ich, im Film einverstanden, aber als Astronom nur halb.

Florian Freistetter: Ja, also es kommt darauf an, da müsste man jetzt tiefer in die Hintergründe Florian Freistetter: eindringen und genau wissen, was sich die Leute, die das Drehbuch geschrieben Florian Freistetter: haben, dabei gedacht haben.

Florian Freistetter: Du hast ja schon gespoilert jetzt mit dem Wort Komet, denn es stellt sich ja Florian Freistetter: dann heraus, dass der Asteroid verschwunden ist, weil er in Wahrheit ein Komet war.

Martin Puntigam: Ganz am Anfang hat das die Sarah schon erwähnt.

Echt?

Florian Freistetter: Ich habe auch schon mal Komet erwähnt.

Dann hätte ich vorher auch einen Spoiler Florian Freistetter: können, weil das wäre der Spoiler gewesen.

Aber ist egal, dann war es kein Spoiler.

Florian Freistetter: Aber das ist ja was, das kann tatsächlich passieren.

Also die Grenzen wischen Florian Freistetter: Komet und Asteroid sind ja fließend.

Florian Freistetter: Also es können Objekte so ausschauen wie ein Komet und dann irgendwie aktiv Florian Freistetter: werden oder inaktiv werden und so weiter.

Also das ist durchaus nicht das Wahrscheinlichste, Florian Freistetter: aber es ist durchaus plausibel, dass man dann eben einen Komet findet.

Florian Freistetter: Und so kann man dann eben auch, da spart man sich dann auch die Arbeit, Florian Freistetter: die ich vorhin erwähnt habe, die Entdeckung des Asteroiden mit dem mühsamen Florian Freistetter: Bild vergleichen, weil den Komet erkennt man dann direkt im Peliskop und sieht, Florian Freistetter: ach, das ist ein Komet, der schaut extra ganz anders aus wie ein Asteroid.

Florian Freistetter: Also so kann man einen Komet tatsächlich entdecken, so wie Tom ihn dann entdeckt Florian Freistetter: hat.

Aber wenn es tatsächlich ein Komet ist und wenn er vom Minor Planet Center Florian Freistetter: als Komet eingestuft wird, dann gibt es auch da bei der Benennung Regeln.

Florian Freistetter: Also Asteroiden, wenn ich einen Asteroid entdecke und der Asteroid dann so genau Florian Freistetter: in die Bahn bestimmt ist, dass man sich sicher sein kann, dass er nicht mehr Florian Freistetter: verloren geht, dann darf die Person, die den Asteroid entdeckt hat, Florian Freistetter: dem Asteroid einen Namen geben.

Florian Freistetter: Und das passiert tatsächlich sehr oft, dass solche Asteroiden dann auch nach Florian Freistetter: relevanten Orten benannt werden.

Florian Freistetter: Also da hätte dann tatsächlich der Komet eben hier Lunau nach dieser Ortschaft Florian Freistetter: benannt werden können, wo Tom mit seinen Großeltern seine Mission erledigt hat.

Florian Freistetter: Wenn es ein Komet ist, dann gibt es andere Regeln.

Ein Komet wird immer wingend Florian Freistetter: nach den Entdeckern benannt.

Florian Freistetter: Also da hat man keine Auswahl.

Wenn Tom den entdeckt hat, dann hätte dieser Florian Freistetter: Komet am Ende Tom heißen müssen.

Florian Freistetter: Das ist ein Nachname, ich glaube, der wird gar nicht genannt im Film.

Florian Freistetter: Aber eigentlich hätte der Komet nach Tom benannt werden müssen, Florian Freistetter: wenn es ein Komet ist.

Es kann sein, dass Florian Freistetter: Gibt es in ganz ganz selten Fällen, wenn es eine Doppelbezeichnung ist.

Florian Freistetter: Also dass ein Himmelskörper sowohl eine Asteroiden- als auch eine Kometenbezeichnung Florian Freistetter: bekommt, dann hätte das Objekt als Asteroidenbezeichnung tatsächlich den Namen Florian Freistetter: Luna bekommen können und als Kometenbezeichnung dann extra dazu noch den Namen von Tom.

Florian Freistetter: Also irgendwo hätte auf jeden Fall Toms Name im Himmelskörper verewigt werden Florian Freistetter: müssen vom Minor Planet Center, wenn er den wirklich entdeckt hat.

Sarah Winkenstette: Meiner Kenntnis nach war es so, dass der einen Zusatz vom Entdecker bekommen kann.

Sarah Winkenstette: Und wir haben gesagt, er würde nicht Tom nehmen, sondern eher Luna, Sarah Winkenstette: weil er sich gar nicht so in den Mitteln, also weil das ist nicht Toms Art sozusagen, Sarah Winkenstette: da jetzt Tom hinzuschreiben.

Florian Freistetter: Also für Asteroiden ist das genauso.

Für Asteroiden sucht sich der Entdecker Florian Freistetter: einen Namen aus, einen Zusatz.

Florian Freistetter: Also der hätte 2024 NR7 Lunau oder sowas geheißen oder einfach nur Lunau.

Florian Freistetter: Und es ist, glaube ich, ich bin mir nicht sicher, ob es erlaubt ist, Florian Freistetter: aber es ist auf jeden Fall sehr, sehr schlechter Stil, wenn man als Entdecker Florian Freistetter: einen Asteroid nach sich selbst benennt.

Also das macht man nicht.

Florian Freistetter: Es werden Asteroiden nach einem benannt, wenn man das entsprechend irgendwo Florian Freistetter: von jemandem, weiß ich, Geschenk bekommt u einem Namen.

Florian Freistetter: Aber man selbst, da hätte Tom dann richtig gehandelt, man selbst benennt keinen Florian Freistetter: Asteroid nach sich selbst.

Florian Freistetter: Aber Kometen, wie gesagt, werden wingend nach den Entdeckern benannt.

Florian Freistetter: Und vielleicht, wie gesagt, je nachdem, ob dann das Minor Planet Center dieses Florian Freistetter: Objekt, das erfahren wir im Film ja nicht.

Florian Freistetter: Wir erfahren nur, dass Tom das ans Minor Planet Center gemeldet hat, Florian Freistetter: aber wir erfahren nicht, wie das Minor Planet Center das entdeckt.

Florian Freistetter: Letztgültig eingestuft hat dieses Objekt als Asteroid oder als Komet oder als beides.

Florian Freistetter: Und wenn es als Asteroid eingestuft worden ist vom Minor Planet Center, Florian Freistetter: dann ist die Bezeichnung mit Luna korrekt.

Florian Freistetter: Wenn es als Komet eingestuft wurde, dann hätte er Tom heißen müssen.

Florian Freistetter: Und da Luna heißt, gehen wir davon aus, dass es Minor Planet Center gesagt hat, es ist ein Asteroid.

Sarah Winkenstette: Na gut.

Martin Puntigam: Aber nachdem alle Daten bei Minor Planet Center öffentlich sind, Martin Puntigam: kann man das ja durchforsten und schauen, wie er eingestuft ist.

Florian Freistetter: Ja, oder wie gesagt, es ist ein Doppelname.

Das kann natürlich auch sein.

Florian Freistetter: Kommt selten vor, aber man weiß es nicht.

Florian Freistetter: Es kann auch durchaus sein, dass der sowohl als Asteroid als auch als Komet Florian Freistetter: benannt worden ist.

Dann passt alles.

Sarah Winkenstette: Okay, dann haben wir alle...

Genau, so wird es sein.

Florian Freistetter: Genau, gut.

Martin Puntigam: Wer den Film sehen möchte, Grüße vom Mars und ich kann das nur unbedingt empfehlen Martin Puntigam: u allen Groß und Klein er ist seit 10.

Martin Puntigam: Mai 2025 im Kino wir verlinken auch in den Shownotes wo man den Film überall Martin Puntigam: sehen kann momentan in Österreich ist es die polifilm.at-Seite, Martin Puntigam: wo grüße vom Mars verlinkt ist oder natürlich hat der Film auch eine eigene Webseite.

Martin Puntigam: Grüßevormarsderfilm.de, also grüßevormars-derfilm.de, ebenso verlinkt, Martin Puntigam: wo man auch direkt um Schulmaterial kommen kann und auch eine E-Mail-Adresse Martin Puntigam: vorfindet, wenn man Interesse an Schulvorführungen hat.

Martin Puntigam: Und abseits vom Mars auf der Erde spielen wir Science Busters immer erdgebunden, Martin Puntigam: leider nie im Weltall, aber immerhin.

Martin Puntigam: Und war noch einige wenige Male live vor dem Sommer und ansonsten gibt es uns Martin Puntigam: digital um Beispiel auf ORF ON.

Martin Puntigam: Die aktuelle Staffel ist längst ausgestrahlt und noch ein halbes Jahr jeweils Martin Puntigam: nach Ausstrahlungstermin online abrufbar unter ORF ON.

Martin Puntigam: Im Radio gibt es uns das nächste Mal am 26.

Mai ab 13 Uhr.

Da gibt es Ausgabe Martin Puntigam: 44 von FragDesignsBusters live.

Alles rund ums Klima.

Martin Puntigam: Wie immer von 13 bis 14 Uhr eine Stunde lang auf Radio FM4 mit Barbara Lahr Martin Puntigam: das nächste Mal, Verkehrswissenschaftlerin an der TU Wien und Reinhard Steuerer Martin Puntigam: ist wieder dabei, Professor für Klimapolitik an der BOKU Wien.

Martin Puntigam: Und live gibt es uns noch einige Male.

Martin Puntigam: Vor dem Sommer aber nicht mehr oft mit unserem Programm Planet B, Martin Puntigam: das in Pension gehen wird, bevor dann im Herbst ab 16.

Martin Puntigam: Oktober im Stadtsaal Wien Premiere sein wird mit unserer neuen Show mit dem Martin Puntigam: Titel Weltuntergang für Fortgeschrittene.

Martin Puntigam: Planet B gibt es aber davor noch ein paar Mal in Österreich und auch im angrenzenden Martin Puntigam: Lichtenstein u sehen, nämlich Am 16.05.

Florian Freistetter: In Dornbirn.

Eigentlich hätten wir in Lustenau spielen wollen, Florian Freistetter: Aber aus diversen bautechnischen Gründen ist es verlegt worden nach Dornbirn, Florian Freistetter: Kulturhaus Dornbirn, 16.05.

Am 17.05.

Florian Freistetter: Spielen wir in Lichtenstein.

Lichtenstein, Premiere des Programms Planet B, Florian Freistetter: kurz bevor es dann nicht mehr existieren wird.

Aber wir machen noch Premiere in Lichtenstein.

Florian Freistetter: Am 17.

Mai im Theater am Kirchplatz in Schahn.

Am 22.

Mai sind wir im Kulturzentrum Florian Freistetter: Alpha in Laakirchen.

Am 23.

Florian Freistetter: Mai im Stadttheater Steier.

Am 24.

Florian Freistetter: Mai sind wir damit im Stadtsaal und dann gibt es die letzte Vorstellung, die den Jähre am 7.

Florian Freistetter: Juli im Lustspielhaus Lutzmannsburg, wenn ich mich richtig erinnere.

Martin Puntigam: Im Burgland ist es.

Florian Freistetter: Das ist im Burgenland, genau.

Und da wird das allerletzte Mal Planet B auf der Bühne u sehen sein.

Martin Puntigam: Science Masters for Kids, unsere Show für Kinder ab 7, 5, 4 bis ca.

Martin Puntigam: 130, solange man halt Fernsehen schauen darf, gibt es in der ORF Kids App u sehen.

Martin Puntigam: Filetiert in Folgen u je 10 Minuten und analog gibt es die ganze Show mit Martin Martin Puntigam: Modo und mir u sehen am 18.05.

Martin Puntigam: Das nächste Mal im Vinomner Saal in Rankweil.

wenn wir ihm wischen Lichtenstein Martin Puntigam: und Vorarlberg hin und her pendeln und dann wieder am 24.

Martin Puntigam: Mai im Stadtsaal Wien.

Florian Freistetter: Ja, und wer Martin Puttegermone Science Buster sehen möchte, Florian Freistetter: kann das tun.

Im Programm Glückskatze, das am 6.6.

Florian Freistetter: Im Haus Impuls in Neusiedel stattfinden wird.

Danach geht es im Herbst weiter, 26.

Florian Freistetter: Und 27.

September im Theatercafé Graz am 13.

Florian Freistetter: Und 14.

November im Kabarett Niedermeier in Wien.

Und wer den Kalender gerne Florian Freistetter: weit im Voraus führt, damit nichts dazwischen kommen kann, kann sich dort den 10.

Florian Freistetter: November 2026 eintragen.

Da wird nämlich im Theatercafé Graz die Premiere vom Florian Freistetter: neuen Solo-Cabaret-Programm von Martin Puntigam stattfinden mit dem Titel Der Heilige Puntigam.

Martin Puntigam: Nachdem es jetzt einen neuen Papst gibt, muss man schauen, dass die Heiligen Martin Puntigam: auch mehr werden.

Florian Freistetter mit Ohne Science Pass, Martin Puntigam: das gibt es auch Solo mit seinem Abendsternengeschichten live das nächste Mal am 26.

Martin Puntigam: Mai im Dahlbahnhof Eschweiler und dann am 4.

Juni im Schlachthof in München.

Florian Freistetter: Genau, und ich mache noch eine Florian Freistetter: Zusatzankündigung passend um Thema dieser Folge.

Es findet nämlich am 30.

Florian Freistetter: Juni der Asteroid Day statt.

Das ist so ein jährlicher Awareness-Tag, Florian Freistetter: wie man heutzutage sagt, Florian Freistetter: wo die Wissenschaft und alle anderen, die es interessiert, darauf hinweisen, Florian Freistetter: dass es Asteroiden gibt und dass Asteroiden unter Umständen auch die Erde treffen Florian Freistetter: können und dass man da was dagegen tun kann.

Florian Freistetter: Also es ist so ein weltweiter Tag, auch unter Aufsicht der UNO, wenn man so will, Florian Freistetter: dass diesen Asteroid Day es gibt und da gibt es weltweit Veranstaltungen und Florian Freistetter: eine Veranstaltung wird im Cinema Paradiso Kino in Baden stattfinden am 30.06.

Florian Freistetter: Dem Tag des Asteroids Day, da werden Ruth Grützbauch und Eva Pech mit mir vom Florian Freistetter: Podcast Das Universum auf der Bühne stehen im Cinema Paradiso gemeinsam mit Florian Freistetter: Markus Moslechner der auch Wissenschaftsjournalist ist und wir werden ein bisschen Florian Freistetter: was über Asteroiden und Asteroideneinschläge erzählen und danach, Florian Freistetter: und das ist der beste Teil, Florian Freistetter: werden wir uns alle gemeinsam den Film Armageddon anschauen.

Florian Freistetter: Also wer da gerne dabei sein will, entsprechende Karten kann man sich im Cinema Paradiso kaufen.

Martin Puntigam: Und noch eine Verlautbarung, damit wir nicht u schnell am Ende sind.

Am 18.

6.

Martin Puntigam: Gibt es das nächste Mal, ohne dass wir einen runden Geburtstag feiern, Martin Puntigam: einen runden Anlass, einen Live-Podcast, Live-Science-Busters-Podcast, Martin Puntigam: in Zusammenhang mit dem JASA, Martin Puntigam: Luxemburg, anlässlich der Veröffentlichung des Klimasachstands Sachstandsbericht, Martin Puntigam: der in Zusammenarbeit mit den Forschungseinrichtungen Österreichs entstanden ist.

Martin Puntigam: Da werde ich gemeinsam auf der Bühne sitzen mit Margret Keiler und Daniel Huppmann, Martin Puntigam: die beide auch beteiligt waren an der Erstellung dieses Sachstandsbericht und Martin Puntigam: darüber reden, wie viel Zeit uns noch bis ur Klimakatastrophe bleibt.

Martin Puntigam: Infos, Tickets unter sciencebusters.at, unter puntigam.at oder unter sterngeschichten.

Martin Puntigam: Live und wir werden uns natürlich auch bemühen, möglichst demnächst einmal in Martin Puntigam: Gütersloh vorbeizuschauen, damit wir dort unsere Aufwartung machen können.

Martin Puntigam: Danke an die TU Wien und die Uni Graz, die die Produktion des Podcasts unterstützen.

Martin Puntigam: Danke an Florian Freisteter, danke an Sarah Winkenstädte.

Viel Erfolg mit dem Martin Puntigam: Film und schöne Grüße an den Mars.

Martin Puntigam: Danke fürs Zuhören, Downloaden, Streamen, Abonnieren, Bewerten, Martin Puntigam: Empfehlen, Entdecken, Asteroiden benennen, Flugbahnen berechnen, Martin Puntigam: Himmel beobachten, Inseln begaben und was man sonst noch alles mit einem Podcast anstellen kann.

Martin Puntigam: Bis um nächsten Mal.

Tschüss und habe die Ehre.

Florian Freistetter: Tschüss.

Sarah Winkenstette: Tschüss.

Vielen Dank.