Episode Transcript
Stella: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von t3n Interview.
Stella: Wie gelingt heute eigentlich der Einstieg in den IT-Bereich sowohl als Berufsanfänger Stella: als auch als Quereinsteiger?
Stella: Genau dieser Frage nehmen wir uns heute an.
Stella: Und bei mir in Hannover im t3n Studio ist Lisa Ihde zu Gast.
Hallo Lisa, schön, dass du da bist.
Lisa: Danke für die Einladung.
Stella: Ich würde dich nochmal einmal kurz vorstellen.
Du bist studierte Informatikerin, Stella: bist auch auf der Liste der Forbes 30 Under 30 und du hast auch mehrere Bücher veröffentlicht.
Stella: Und aktuell bist du bei Google tätig.
Stella: Und genau darüber wollen wir auch gleich sprechen, was genau du eigentlich bei Google machst.
Stella: Aber natürlich heute im Podcast wird es vor allen Dingen darum gehen, Stella: was passiert eigentlich gerade in der IT-Branche.
Stella: Ich meine jahrelang ein beliebtes Feld, hohe Gehälter, auch viele natürlich offene Stellen.
Stella: Und jetzt sehen wir gerade einen Wandel.
Es gibt weniger Stellen, Stella: auch weniger attraktive Gehälter.
Und es ist für junge Menschen, Stella: wenn wir uns die Nachrichten aktuell angucken, auch aufgrund von künstlicher Stella: Intelligenz möglicherweise, schwieriger, gerade diese Einstiegsjobs zu finden.
Stella: Und du, du hast das ja mal vor Jahren auch geschafft.
Stella: Deswegen werden wir heute genau darüber sprechen, eben um Tipps zu geben für Stella: Quereinsteiger, für junge Menschen, aber auch um mit Mythen aufzuräumen.
Stella: Denn darüber geht es auch in deinem neuesten Buch, was du mit zwei Autor:innen geschrieben hast.
Stella: Aber jetzt erst mal zu dir.
Du arbeitest bei Google als Technical Account Manager.
Stella: Und so wie ihr im Buch verschiedene Jobs erklärt habt, verrate uns doch einmal, Stella: wie sieht eigentlich dein Job aus?
Was machst du genau bei Google?
Lisa: Ich würde sagen, wenn man Technical Account Managerin ist, dann muss man Spaß Lisa: daran haben, mit Menschen zu arbeiten.
Ich bilde sozusagen die Brücke zwischen Lisa: unseren Kunden und unseren internen Teams, also Produktteams, Engineering Teams.
Lisa: Ich leite sozusagen deren Probleme weiter.
Ich suche nach Lösungen.
Lisa: Ich begleite die, wenn die neue Architekturen konzipieren.
Lisa: Ich berate die aber auch im Sinne von Kostenoptimierung oder ähnlichen Themen.
Lisa: Also da fällt ganz schön viel an, wenn man so auf einer Google Cloud Plattform Lisa: arbeitet und ich bin quasi so deren direktes Sprachrohr in Google rein und sozusagen Lisa: auch so deren direkter Kontakt.
Lisa: Mir vor allem macht es Spaß, wenn ich dort mit Entwicklerinnen arbeite, Lisa: weil ich bin ja vom Background her ITlerin und das erinnert mich immer so ein Lisa: bisschen an meine Studienzeit, Lisa: wenn man da so an Softwareprojekten dran saß und dann gemeinsam nach Lösungen sucht.
Stella: In dem Buch „Per Anhalter durch die IT-Branche”, so heißt es, wollte ja mit Mythen aufräumen.
Stella: Und ein Mythos ist ja, wie er schreibt, dass jeder programmieren können muss.
Stella: Jetzt sagst du aber selber, du kannst ja programmieren, aber wie viel Anteil Stella: des Programmierens ist eigentlich aktuell in deinem Job?
Lisa: Also bei mir im Beruf geht es Lisa: halt weniger darum, dass man quasi Code programmiert im klassischen Sinne.
Lisa: Es geht eher darum, dass man das versteht, weil unsere Kunden arbeiten natürlich Lisa: mit verschiedenen Frameworks, mit verschiedenen Programmiersprachen und es geht Lisa: eher darum, dass wir quasi das anwenden können.
Ich habe so einen kleinen Programmieranteil.
Lisa: Also es ist eigentlich nicht so die Hauptaufgabe.
Lisa: Es ist eher so das, was man vielleicht auch als 20-Prozent-Projekt kennt.
Lisa: Vielleicht hat davon jemand mal gehört, wenn man so von Google hört und wie man da arbeitet.
Lisa: Und in dieser Zeit versuche ich dann beispielsweise kleine Apps zu programmieren oder Dashboards, Lisa: die mir einfach meine Aufgaben automatisieren, mir den Alltag vereinfachen, Lisa: wo ich diese Insights quasi auch dann nutzen kann für die Kommunikation mit den Kunden, Lisa: dass ich das halt besser aufbereitet habe, quasi auf einen Klick abrufen kann Lisa: und nicht alles dann mühselig zusammensuchen muss.
Stella: Für diejenigen, die es dann nicht gehört haben, was auch nicht schlimm ist, Stella: was sind denn diese 20%-Projekte?
Lisa: Das heißt quasi, 20-Prozent-Projekt ist quasi ein Projekt, wo du 20 Prozenz deiner Zeit, Lisa: also quasi so gefühlt einen Tag reinstecken kannst.
Lisa: Und das sind meistens so Initiativen, die entweder irgendwie intern gestartet Lisa: werden und dann intern quasi irgendwie Problem lösen oder vielleicht sogar dann so weit reichen, Lisa: dass sie dann nachher auch extern gestellt werden und man dann halt später das Lisa: vielleicht als ein neues Google-Produkt wiederfindet.
Stella: Also in der Theorie können wir auch etwas, was du ja gerade beschrieben hast, Stella: was mal deinen Arbeitsalltag erleichtert hat, eines Tages vielleicht bei Google sehen.
Lisa: Kommt drauf an.
Also bei mir arbeite ich ja sehr viel mit Kunden und Kundendaten, Lisa: eventuell eher nicht, dass das da landet.
Stella: Gucken wir nochmal genauer auf das Buch.
Seite 19, da schreibt ihr, Stella: es soll eine umfassende Navigationshilfe sein.
Stella: Da habe ich mich natürlich direkt gefragt, warum brauche ich denn erstmal für Stella: die IT-Branche eine umfassende Navigationshilfe?
Lisa: Also in der IT-Branche gibt es super viele Berufe und ich kann mich gut zurückerinnern, Lisa: als ich halt jünger war, da hatte ich irgendwie die Softwareentwicklerin als Ziel.
Lisa: Ich habe da längst nicht von Berufen wie Techniker, Accountmanagerin gehört.
Lisa: Diese Lücke versuchen wir zu schließen, indem wir im Buch 42 Vorbilder dabei Lisa: haben, darunter sogar 69 Prozent Frauen, die ihren Berufsalltag vorstellen, Lisa: ihren Beruf an sich, ihren Werdegang dahin.
Lisa: Und wir haben uns auch so Kategorien überlegt, neben Programmieranteil, Lisa: auch sowas wie Reiseanteil, Lisa: Leadershipanteil und Meetinganteil, dass man so ein Gefühl bekommt, Lisa: wie ist das ungefähr und dass man Lisa: dann überlegen kann, was sind so meine Stärken oder was macht mir Spaß, Lisa: macht mir mehr Spaß mit Menschen zu arbeiten, macht mir mehr Spaß zu programmieren Lisa: und so weiter und dann für sich den richtigen Job findet.
Stella: Diese vier Kategorien, die ihr da definiert habt, der Programmieranteil, Stella: der erschließt sich mir schnell.
Stella: Meetinganteil, gut, gibt es wahrscheinlich in jedem Beruf.
Aber warum habt ihr Stella: euch insgesamt genau dafür entschieden?
Lisa: Wir hatten die Vorbilder und Freunde gefragt, was die denken, Lisa: was so ausschlaggebend ist.
Lisa: Wir hatten auch noch andere Kategorien dabei, zum Beispiel auch Remote-Anteil, Lisa: aber in dem Entstehungsprozess und durch die Pandemie und die Änderungen mit Lisa: Homeoffice und so weiter, hatten wir dann das Gefühl, das ist nicht vom Beruf abhängig, Lisa: sondern das ist eher dann vom Arbeitsgeber abhängig.
Lisa: Und dann haben wir einige Kategorien wieder rausgenommen und haben uns danach Lisa: auf die geeinigt, weil wir das Gefühl haben, das ist irgendwie was, Lisa: dass man so grob mal die Berufe vergleichen kann.
Lisa: Natürlich kommen dann noch andere Punkte dazu, Thema und so weiter und so fort.
Lisa: Wir haben auch die Gehälter dazu gepackt, also wir haben quasi mit Recherche Lisa: und mit unseren Vorbildern Einstiegsgehalt dort angegeben, so ein durchschnittliches Lisa: in Deutschland, dass man auch dafür so ein bisschen ein Gefühl bekommt, wie das da aussieht.
Stella: Gerade beim Thema Gehälter ist es ja so, dass wir da einen Wandel sehen.
Stella: Also dass aktuell sich die Gehälter einfach zum Negativen verändern in der IT-Branche.
Stella: Ist das was, was ihr, als ihr für das Buch recherchiert habt, Stella: auch schon gemerkt habt?
Lisa: Ja, kommt halt drauf an.
Also was wir auf jeden Fall bemerkt haben ist, Lisa: von der Location her gibt es natürlich Unterschiede.
Lisa: Dann was du für einen Abschluss mitbringst, dann natürlich auch abhängig von dem Unternehmen.
Lisa: Das haben wir alles dann quasi so unsere Erkenntnisse rein in das Buch gepackt Lisa: und dann dort beschrieben, was man dort und dort mehr und weniger erwarten kann.
Lisa: Aber natürlich, was es auch für Vor- und Nachteile bringt, wenn man in einem Lisa: großen Unternehmen arbeitet versus wenn man vielleicht in einem kleinen Unternehmen Lisa: oder in einem Startup mitarbeitet und so, Lisa: dass man für sich das Richtige findet und weiß, worauf man sich da einlassen würde.
Stella: Also ich hatte mir, ihr habt ja auch eine Tabelle beispielsweise in dem Buch Stella: mal aufgeführt, wo ihr genau zwischen Startups, KMUs und eben großen Unternehmen Stella: wie beispielsweise Google, wofür du ja jetzt tätig bist, unterschieden habt.
Stella: Und so ein Punkt, der mir auch hängen geblieben ist, ist natürlich das Thema Stella: Weiterbildung einerseits, dass es da einfach im großen Unternehmen möglicherweise Stella: feste Kurse gibt, bei KMUs etwas mehr Struktur, bei Startups eher viel.
Stella: Ich glaube, Hands-on hattet ihr geschrieben in etwa.
Stella: Welche Unterschiede, denkst du, sind vielleicht noch wichtig für jemanden, Stella: der jetzt darüber nachdenkt, in den Bereich zu gehen oder der möglicherweise Stella: als Quereinsteiger in die IT gehen möchte?
Lisa: Es kommt halt auch sehr auf den jeweiligen Charakter an.
Lisa: Also mein Einstieg zum Beispiel in IT war über ein Trainingprogramm und für Lisa: mich war das das Perfekte irgendwie.
Lisa: Also ich meine, es war bei Google, ich konnte im Headquarter in Dublin starten, Lisa: hatte quasi sozusagen Auslandserfahrung gleich mit, Sprachtraining dabei.
Lisa: Weil in Dublin, ey, das ist da so groß, da gibt es so viele Gebäude, Lisa: so elf Stück, alles viele junge Teams, weil da sehr viele von den Trainee-Programms stattfinden.
Lisa: Und es war einfach cool, ein richtig toller Start zum Netzwerken.
Lisa: Ich hatte einfach Lust darauf, mal quasi so ein großes Unternehmen kennenzulernen, Lisa: weil ich immer mal wieder mit den Gedanken spiele, vielleicht gründe ich mal Lisa: und einfach mal zu sehen, wie machen das dann quasi so etablierte Unternehmen Lisa: und wie funktioniert das da alles.
Lisa: Aber vielleicht hat man ja auch Lisa: so, wenn man zum Beispiel dann Richtung Startups oder so weiter guckt.
Lisa: Wenn das Thema einen halt einfach so fesselt und man einfach so viel Gestaltungsspielraum Lisa: hat, das kann einen auch total erfüllen und dann passt vielleicht sowas einfach mehr zu einem.
Lisa: Vielleicht ist für andere auch ein Gehalt ein super großes Thema und dass man Lisa: dann halt nochmal überlegt, okay, wo geht vielleicht mehr, wo sind mehr Kapazitäten Lisa: da, wo ist irgendwie die Karriereleiter schneller erklimmbar oder wo ist halt Lisa: irgendwo dann auch ein Ende in sich.
Lisa: Und wir haben viel in dem Buch so Entscheidungsdiagramme auch reingemacht, Lisa: wo man dann sozusagen so ja, nein und dann am Ende so rausfindet, Lisa: ah, okay, das passt zu mir oder das passt mehr zu mir.
Lisa: Ähnlich zum Beispiel auch zum Ausbildung.
Lisa: Weil ein Mythos, was wir auch aufgegriffen haben, ist, dass man denkt, Lisa: dass nur ein Studium quasi einen den Weg in die IT widmet.
Aber heutzutage gibt Lisa: es ja verschiedenste Möglichkeiten.
Lisa: Mein Kurator Yunus, der ist ja selbst Gründer und Leiter von einem Bootcamp, Lisa: wo man quasi zum Beispiel einen Quernstieg in Webentwicklung schafft.
Lisa: Also so eine Wege haben wir da mal gesammelt, haben das dann auch verglichen Lisa: quasi, wenn man zum Beispiel einen Weg über Ausbildung schafft, Lisa: wie ist das zu vergleichen mit einem Studienabschluss.
Lisa: Da gibt es auch verschiedene Konzepte, um das halt quasi miteinander auf Augenhöhe Lisa: stellen zu können und einfach, dass man da so einen Überblick hat, Lisa: weil vielleicht entscheidet man sich ja nicht gleich nach der Schule für den Weg.
Lisa: Heutzutage habe ich das Gefühl, es ist halt normal, dass man quasi so seinen Lisa: Weg findet oder vielleicht später dann erst den Weg dahin findet, Lisa: weil man sich vor eventuell nicht getraut hat.
Stella: Bevor wir jetzt auch gerade nochmal auf das Thema Quereinstieg schauen und natürlich Stella: auch auf künstliche Intelligenz, wie sie gerade eure Branche verändert.
Stella: Du hast das gerade so lockerlässig erzählt, du warst in Dublin direkt da gestartet.
Stella: Ich kann mir vorstellen, wer das hört, der denkt jetzt, ja, wahrscheinlich von Stella: vornherein Überfliegerin im Programmieren.
Stella: Erzähl uns doch mal, wie begann eigentlich dein Weg in die IT?
Stella: Wie war dein Berufsstart?
Lisa: Je nachdem, wie viel Zeit wir haben.
Stella: Ich gebe dir mal grob fünf Minuten vor.
Lisa: Okay, fünf Minuten.
So ganz grob.
Also ich habe mit elf Jahren meine erste Webseite Lisa: durch ein Buch erstellt.
Lisa: Das war mit HTML und CSS, also eigentlich ja noch nicht so richtig programmiert.
Lisa: Aber für mich war das so ein Aha-Moment, weil ich so dachte, Lisa: wie cool, ich habe da jetzt so ein Werkzeug, um meine Ideen umzusetzen.
Lisa: Und das fand ich einfach total toll.
Lisa: Und dann habe ich in der Schule immer versucht, irgendwie Wege zu finden, Lisa: da irgendwie mehr reinzusteigen.
Lisa: Ich hatte dann ein Jahr lang Informatik im Wahlpflichtkurs, aber habe dort dann Lisa: mit Pascal gelernt, wie man ja den KGV und GGT berechnet und das in verschiedensten Lisa: Varianten, weil die in meiner Klasse nicht so Bock darauf hatten.
Lisa: Also wir waren da eher so zusammengewürfelt aus irgendwie zwei hatten Lust und Lisa: die anderen wollten eigentlich eine Theater AG.
Lisa: Und danach wurde leider der Kurs gestrichen, weil sich ja auch nicht so viele Lisa: gefunden haben, um es weiterzuführen.
Lisa: Und dann bin ich auf das Hasso-Platten-Institut gestoßen.
Lisa: Die bieten ganz viel im Sinne Schülerförderung an und da habe ich so meinen Lisa: Weg dann wieder gefunden, Lisa: war da total motiviert, habe da angefangen dann mit meinem Bachelorstudiengang Lisa: und erfahre in kürzester Zeit, wie krass alle einfach um mich herum sind.
Lisa: Also irgendwie einer erzählt so, seit er fünf ist, programmiert er schon, Lisa: studiert wäre auch hart.
Lisa: Und der andere irgendwie macht so Lisa: nebenbei sein Consulting-Unternehmen und finanziert damit so sein Studium.
Lisa: Und ich dachte mir so, wie bin ich hier gelandet?
Lisa: Also totales Imposter-Syndrom.
So irgendwie man hat das ganze Hinterfrag, Lisa: ist da vielleicht was dran an dieser Frauenquote, die hier rumgemunkelt wurde Lisa: und wieso haben die sich für mich überhaupt entschieden und so, Lisa: weil mein Weg vor war eher, dass ich sehr gut so in Mathe-Wettbewerben war, Lisa: sehr an so logischen Denken interessiert war und eher so in meiner Freizeit Lisa: so mich da ausprobiert hatte.
Lisa: Mal so bei Schülerevents mal irgendwie mal reingeschaut habe in irgendwelche Lisa: Programmierung von Apps und so.
Lisa: Aber ich hatte nicht so ein Portfolio vorzuweisen wie die alle um mich herum.
Lisa: Ich habe das überhaupt gemacht, weil meine Mama hat gesagt, du, Lisa: wenn du das doch schon könntest, warum solltest du denn das studieren?
Lisa: Ein Studium ist dafür da, um das zu lernen.
Und das hatte mich total empowert.
Lisa: Aber als ich sie dann alle gehört habe, dachte ich so, oje, mit denen schreibe Lisa: ich die Klausuren und dann werde ich auf eine Skala gepackt.
Lisa: Richtig toll.
Und so war das dann auch die ersten Jahre.
Lisa: Also ich hatte nach den ersten ein, zwei Jahren nochmal überlegt, Lisa: ob ich nicht doch nochmal da weggehe, weil es schon ein krasser Leistungsdruck da war.
Stella: Auch raus aus der IT?
Stella: Also auch raus aus dem Bereich IT-Informatik?
Lisa: Ich hatte überlegt, ob ich halt versuche, so weg vom HPI, weil ich das Gefühl Lisa: hatte, okay, da sind schon sehr viele krasse Leute und das stresst auch sehr so.
Lisa: Und ich hatte überlegt, ob ich nochmal so einen Weg einschlage, Lisa: irgendwie mehr so mit Medienfokus, so Medieninformatik oder so und bisschen daraus.
Lisa: Aber dann hatte ich ein tolles Gespräch mit jemandem, der meinte, Lisa: er versucht nicht überall jetzt irgendwie Einsinn zu schreiben oder irgendwie Lisa: so, also krasse Noten da hinzubekommen, sondern er macht einfach so, was ihm Spaß macht.
Lisa: Und das hatte bei mir dann total so einen Ansatz, also meine Sicht total verändert Lisa: und dadurch habe ich dann auch rausgefunden, was mir eigentlich Spaß macht, Lisa: weil RT ist ja super umfangreich und zu versuchen, überall die Beste zu sein, Lisa: das wird eigentlich so gelingen oder man hat dann halt wenig Schlaf und Freizeit, Lisa: wenn das eigentlich halt direkt so liegt.
Lisa: Und das Gute ist ja, wir brauchen ja später nicht eine Person, die alles macht.
Lisa: Du fokussierst dich ja dann auf dein Gebiet und es reicht ja, Lisa: wenn du darin gut bist und du musst ja nicht alles andere beherrschen.
Lisa: Ja, auch wenn dann einige deiner Freunde denken, du kannst dir einen Drucker Lisa: auch jederzeit reparieren und alle anderen technischen Probleme, Lisa: das ist noch so ein anderes Thema.
Lisa: Aber das hatte mir auf jeden Fall geholfen und da habe ich dann so meine Leidenschaft Lisa: für computergrafische Systeme gefunden.
Lisa: Nebenbei habe ich mich auf Stipendien beworben und eins war von Google.
Lisa: Das war das Google Generation Scholarship für Women in Tech.
Lisa: Die haben dann am Ende so ein Formular gehabt, ob man Interesse hätte an Jobs.
Lisa: Und da hat eine Recruiterin dann mich angeschrieben und gefragt, Lisa: hey, dieses Trainee-Programm, wäre das nicht was für dich?
Und ich glaube, Lisa: ohne diesen Anschubser hätte ich es gar nicht gemacht, weil ich gedacht hätte, Lisa: ich bin nicht gut genug dafür irgendwie.
Lisa: Und dadurch, dass aber die Recruiterin da auf einen Zug kam, Lisa: habe ich dann gedacht, ja, warum nicht?
Lisa: Und es lief gut und ich bin immer noch da, es macht mir Spaß.
Stella: So führte dann auch der Weg nach Dublin.
Vielleicht zwei wichtige Punkte, Stella: die du angesprochen hast.
Stella: Einmal das finden, was einem wirklich Spaß macht und natürlich das andere auch Stella: dranbleiben und vielleicht, das hast du dann in dem Sinne ja erst quasi auf Impuls gemacht, Stella: aber durchaus den Mut haben, sich auch zu bewerben und rauszugehen und das Ganze Stella: eben selber in Angriff zu nehmen.
Lisa: Exakt.
Also gerade das Letztere, das ist das, was ich jetzt aktuell sehr oft mache.
Lisa: Ich gehe oft so auf Bühnen und spreche da quasi als Vorbild und berichte, Lisa: wie so mein Weg war und wo ich halt irgendwie dann Möglichkeiten vielleicht Lisa: gar nicht genommen habe, weil ich mich nicht getraut habe.
Warum eigentlich?
Lisa: Weil was soll schon groß passieren?
Dann klappt es vielleicht nicht, Lisa: aber man hat denn da was dazugelernt für die nächste Bewerbung oder für die Lisa: nächsten Herausforderungen, die einen dann...
Stella: Was du gerade in einem Nebensatz quasi angesprochen hast, war, Stella: ich weiß nicht genau mehr, wie du es formuliert hast, Frauenquote, Stella: Hasso-Platner-Institut und das ist ja auch ein Thema, was dich, Stella: glaube ich, schon immer begleitet, eben der Einsatz auch für Women in Tech.
Stella: Was sind da denn deine Erfahrungen, gerade als junge Frau, die sich ja, Stella: wie du auch beschrieben hast, jetzt an verschiedenen Stellen durchsetzen musste, Stella: sowohl mit den inneren als vielleicht auch mit den äußeren kämpfen?
Lisa: Es ist auf jeden Fall was dran.
Also wir hatten ungefähr 100 Personen bei uns Lisa: im Jahrgang und davon waren so am Anfang ungefähr elf Frauen.
Lisa: Drei hatten dann ziemlich schnell entschossen, das doch nicht weiterzuführen.
Lisa: Dann waren wir ungefähr acht Frauen.
Lisa: Da kamen halt Dynamiken auf.
So Dynamiken, dass ja Dozierende dann überlegt Lisa: haben, hey, wir machen hier gleich verteilte Teams.
Lisa: Und dann war man irgendwie die einzige Frau im Team und dachte sich so, Lisa: toll, das ist irgendwie nicht so schön.
Weil da hatte ich oftmals Situationen, Lisa: wo irgendwie so über den Köpfen diskutiert wurde und Sachen beschlossen wurde Lisa: und man hat das Gefühl, man ist unsichtbar in dem Raum.
Lisa: Ich weiß nicht natürlich, ob das einfach an den Charakteren lag oder ob es halt Lisa: wirklich so daran lag, dass ja so ein Stereotyp einfach vor Augen war nach dem Lisa: Motto Frauentechnik, das funktioniert nicht.
Lisa: Es gab Situationen, wo man ja mit Belästigung leider zu tun hatte.
Lisa: Ich habe mich am Hasso-Platten-Institut dann fünfeinhalb Jahre als Gleichstellungsbeauftragte Lisa: engagiert und habe da unter anderem so einen Raum, eine Equality-Lounge etabliert, Lisa: wo wir dann Vernetzungstreffen stattfinden haben lassen, Lisa: wo ich Beratung angeboten habe und wir uns so gegenseitig empowert haben.
Lisa: Dann, was man natürlich auch nicht so oft hat, sind Vorbilder und das ist super schade.
Lisa: Also zum Beispiel am HPE gab es 20 Jahre lang keine Frau als Professorin und Lisa: da denkt man dann selber natürlich auch, das scheint wohl kein Beruf zu sein Lisa: für eine Professorin und das ist aber super wichtig Vorbilder zu haben.
Lisa: Vielleicht kennst du den Begriff Verfügbarkeitsheuristik.
Stella: Erklär uns doch einmal.
Lisa: Oder Avability-Bias.
Ich glaube, wo man sich das immer am besten vorstellen Lisa: kann, ist einfach unsere ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Lisa: Weil bevor sie das war, hatte man vielleicht nicht so auf dem Schirm, Lisa: dass dieser Beruf auch für eine Frau machbar ist oder dass das eine Frau ausführen könnte.
Lisa: Und ich kann mich erinnern, dass jetzt, wo das dann Mann wurde, Lisa: mal so ein Kind meinte, kann das dann überhaupt ein Mann, Bundeskanzlerin sein?
Lisa: Und ich dachte so, das ist unglaublich cool und Verfügbarkeit ist quasi so der Lisa: Gedanke, den man dann zur Verfügung hat.
Und das passiert, indem man quasi immer Lisa: wieder so diese Impulse setzt.
Lisa: Und wenn man immer wieder sieht, da ist eine erfolgreiche Frau in der IT, Lisa: die hat irgendwie gegründet, die leitet irgendwas, die hat einfach Spaß an der Arbeit.
Lisa: Dann sagt man sich so, hey, das Lisa: kann ich ja auch vielleicht werden und das könnte mir ja genauso liegen.
Lisa: Und das sagt man sich halt weniger, wenn man es halt nicht sieht.
Lisa: Weil dann denkt man immer, oh, scheint eine Männerdomina anscheinend.
Lisa: Und da gibt es bestimmt Gründe für.
Stella: Also würdest du aber auch nach dem, was du eben gesagt hast, Stella: durchaus sagen, dass es Frauen immer noch im Bereich IT schwerer haben als Männer?
Lisa: Leider ja.
Also ich meine, wir haben Statistiken, wo man zum Beispiel einen Lisa: Pay Gap nachvollziehen kann und sieht, dass Frauen leider weniger bezahlt werden als Männer.
Lisa: Man erlebt es halt im Alltag in Gesprächen mit anderen Frauen, Lisa: wie so der Umgang ist, dass dann irgendwie jemand anders befördert wurde oder Lisa: man das Gefühl hat, als Frau, man muss irgendwie alles doppelt und dreifach Lisa: sagen und erzählen, gucken, was ich cooles hier gemacht habe, bis das so ankommt.
Lisa: Und es gibt auch super viele Statistiken, wo dann zum Beispiel auch festgestellt Lisa: wurde, das war so ein Meeting und da war nur ein Mann und der hatte trotzdem, Lisa: sein kürzester Gesprächsanteil war länger als der längste von den Frauen.
Lisa: Wo man sich so denkt, wie kann das sein?
Aber sowas passiert leider und es gibt Lisa: da auch so eine Quote, ich glaube, das lag irgendwie so bei ungefähr einem Drittel, Lisa: dass man sozusagen erst dann ein ungefähr ausgeglichenes Gespräch haben könnte, Lisa: wo dann Frauen und Männer gleich beteiligt dort sprechen.
Lisa: Aber ja, es ist leider immer noch ein Problem.
Stella: Ein Problem, was wir heute vor dem Hintergrund eben besprechen, Stella: wie eigentlich junge Menschen, Quereinsteiger:innen auch den Bereich IT für sich Stella: vielleicht entdecken können, diesen Einstieg schaffen.
Stella: Da wollen wir jetzt wieder die Kurve zu hinbekommen.
Das heißt, Stella: was hast du denn vielleicht als Tipps auch aus deiner Erfahrung, Stella: wie ich damit umgehen kann?
Stella: Sowohl, fangen wir erstmal an bei weiblich gelesenen Personen.
Lisa: Also mir hat vor allem geholfen zu Netzwerken mit anderen Frauen.
Lisa: Also für mich war das so ein totales Aha-Erlebnis, als wir damals angefangen Lisa: haben, so unser Netzwerktreffen am HPI zu etablieren und mich mit anderen auszutauschen Lisa: und dann festzustellen, oh, das ist uns beiden passiert.
Lisa: Ich dachte manchmal das Problem, das scheint irgendwie verbreiteter zu sein.
Lisa: Und vor allem auch über Netzwerke, nicht nur sozusagen so, die gerade so auf Lisa: gleicher Höhe mit dir sind in der Karriere.
Lisa: Auch ruhig mal schauen, wer irgendwie schon weiter ist, vielleicht da, Lisa: wo man mal hin will und mit denen sich zu vernetzen, weil die können ja eventuell Lisa: einen ja auch Praktikaplätze beschaffen oder einfach einfach Tipps geben.
Lisa: Hey, so und so oder mach noch das und das für deine Karriere, Lisa: einfach dieser Austausch.
Lisa: Das ist dann schon so auch so ein fließender Übergang zum Mentoring.
Lisa: Zum Beispiel bin ich Mentorin bei einer Plattform, die heißt Coffee Code Break.
Lisa: Da findet ihr ganz viele Frauen aus der IT-Branche, die schreiben dorthin, Lisa: in welchen Bereichen sie euch Tipps geben können oder weiterhelfen können.
Lisa: Und dann könnt ihr da einfach via Calendly so euren 30-Minuten-Slot buchen oder Lisa: noch mehr Slots buchen.
Das hilft total.
Lisa: Da seht ihr dann auch vielleicht Frauen, die per Quereinstieg dort gelandet Lisa: sind.
Dann könnt ihr euch da nochmal fokussierter auseinandersetzen.
Lisa: Ich mache da vier Richtungen, Stipendien und ähnliches oder Studienplanung, Lisa: wo man mit mir drüber sprechen kann.
Lisa: Ansonsten einfach neugierig sein, würde ich sagen.
Lisa: Was bei mir eine echt starke Lernkurve gegeben hatte, war die Teilnahme an Hackathons Lisa: und ich hatte richtig lange Angst davor, da irgendwie hinzugehen, weil ich dachte.
Lisa: Da sind richtig viele Genies und wir können irgendwie innerhalb von einem Wochenende Lisa: so krasse Sachen entwickeln.
Lisa: Also wer Hackers uns nicht kennt, das ist zu sagen, du kommst da für ein Wochenende Lisa: zusammen, überlegst dir im Team eine Idee und dann setzt ihr euch da Samstag Lisa: ran, vielleicht noch die Nacht Lisa: zu Sonntag, programmiert das Ganze und stellt das dann am Sonntag vor.
Lisa: Übermüdet.
Und wenn es gut läuft, gewinnt ihr auch noch einen Preis.
Lisa: Und in diesen Projektphasen hatte ich die Möglichkeit, verschiedenste Frameworks Lisa: kennenzulernen, verschiedenste Programmiersprachen, weil die Teams, Lisa: die da zusammenkommen, die haben dann irgendwie was, Lisa: womit sie gerne arbeiten und du hast dann jemanden aus erster Hand, Lisa: der dir dann so erzählt, was er da so am coolsten dran findet.
Lisa: Ich habe da so viel draus gezogen und es hat auch einen ganz anderen Ansatz, Lisa: wenn man da so an einer gemeinsamen Idee sitzt, als wenn man da irgendwie an Lisa: einem Seminarthema sitzt, der einem so auferlegt wurde.
Lisa: Das kann ich zum Beispiel auch nur empfehlen, mal so zu schauen, Lisa: was gibt es da in der Tech-Branche für Events, wo man daran teilnehmen kann.
Stella: Wobei ich für Hackathons ja schon Programmierkenntnisse benötige.
Lisa: Ja, wenn du quasi da als Programmiererin den Part übernehmen willst, Lisa: aber bei Hackersons kommen verschiedene Leute zusammen.
Lisa: Also da können auch quasi Designer dahin gehen oder einfach, Lisa: wenn das so ein Thema ist, zum Beispiel wenn es jetzt um Energiesektor oder Lisa: so geht und du bist da so Experte, dann kannst du ja auch dahin gehen und sagen, Lisa: hey, ich denke, das und das wäre super sinnvoll.
Lisa: Also das ist sozusagen die Idee, dass man so gegenseitig sich da vernetzt und Lisa: ja, dann zu einer coolen Lösung kommt.
Stella: Also auch hier nochmal quasi der Hinweis, vielleicht gerade relevant für QuereinsteigerInnen, Stella: schon mit einem anderen Hintergrund, vielleicht auch aus dem Bereich Management durchaus.
Stella: Ich könnte mir vorstellen, jede Gruppe braucht ja vielleicht auch jemanden, Stella: das ist alles einmal strukturiert, wenn sich da alle begeistert in alle Ecken verrennen.
Stella: Also da auf das Thema zu schauen.
Du hast aber auch den Bereich Netzwerken angesprochen.
Stella: Und ich könnte mir vorstellen, dass der ein oder die andere schon gedacht hat, Stella: wow, ich möchte in ein Berufsfeld einsteigen und dann muss ich netzwerken.
Stella: Das ist ja mal bahnbrechend.
Stella: Ihr habt auch in dem Buch viel darüber geschrieben über das Thema Netzwerken Stella: und darüber, dass es da einen Perspektivwechsel braucht.
Stella: Fass doch einmal kurz zusammen, was verstehst du unter Netzwerken?
Stella: Und zwei Fragen in einer, wie kann man aus deiner Sicht sinnvoll netzwerken?
Lisa: Also Netzwerken heißt im Sinne, dass du dir quasi so Kontakte aufbaust, Lisa: die dir weiterhelfen könnten irgendwie beruflich, aber natürlich ist es auch Lisa: so ein Geben und Nehmen, dass du auch schaust, was sind vielleicht meine Skills, Lisa: die anderen weiterhelfen können und dass du diesen bewusst bist, Lisa: auch vielleicht auch weißt, was du möchtest, also wo du vielleicht hin willst.
Lisa: Das heißt, wenn du jetzt zu einer Konferenz gehst und dann weißt du vielleicht, Lisa: du willst ein Praktikum machen, dass du das auch petto hast und nicht davor Lisa: stellst, dass du so sagst, ach Mensch, ich habe hier gerade irgendwie ein Bootcamp Lisa: hinter mir und ich suche gerade eine Praktikastelle, habt ihr da nicht was?
Lisa: Also, dass du da auch mit einer Mission reingehst, weil so wird das ja auch Lisa: ein sinnvolles Netzwerken.
Also Menschen können ja nicht Gedanken lesen und Lisa: das müssen sie ja irgendwie von dir erfahren.
Lisa: Und ein anderer Netzwerk-Tipp, den ich ganz cool fand aus einem anderen Buch, Lisa: das war mal überleg dir, dass du, wenn du auf ein Event gehst, Lisa: dass du da am Ende mit mindestens irgendwie zwei sinnvollen Kontakten rausgehst, Lisa: dass du da nicht quasi komplett isoliert hingegangen wirst und isoliert wieder zurückkommst, Lisa: sondern dass du irgendwie dir das als Ziel setzt.
Lisa: Und das hilft auf jeden Fall, weil wenn man sich da so Ziele setzt, Lisa: dann wird es auch mehr was, als wenn man da so komplett planlos reingeht und Lisa: sich am Ende ärgert, Mensch, das wäre die Gelegenheit gewesen.
Stella: Ich hatte vorhin einmal angesprochen, auch das Thema, wir fangen erst bei weiblich Stella: gelesenen Personen an mit dem Thema Tipps quasi.
Stella: Wie kann ich gerade damit umgehen, dass es Frauen in der Tech-Branche, Stella: in der IT-Branche schwerer haben?
Ich würde das einmal abkürzen, Stella: damit wir zum Punkt künstliche Intelligenz kommen, bevor wir hier aus der Zeit rausrennen.
Stella: Deshalb, ich glaube, das wurde ja auch schon an vielen Stellen besprochen, Stella: sich einfach nochmal bewusst zu machen, gerade das, was du beschreibst, Stella: alle Leute im Team einzubinden, egal welches Geschlecht, wenn ich merke, Stella: okay, jemand redet sehr viel, vielleicht die Person eher mal unterbrechen, Stella: anderen auch quasi einfach diese Ermutigung geben, sich zu beteiligen.
Stella: Vielleicht können wir das einmal als Tipp allgemein gehalten festhalten oder Stella: hast du dann auch eine flotte Ergänzung?
Lisa: Ja, genau das.
Also gerade auch als wann, wenn man irgendwie mitbekommt, Lisa: da wurde eigentlich was Gutes gesagt.
Lisa: Es wurde irgendwie überhört, dass man einfach sagt, ey Mensch, Lisa: hier die Anna, die hat doch was Tolles gesagt.
Lisa: Lass uns das doch nochmal vertiefen, dass man einfach so die Initiative ergreift.
Lisa: Sowas ist echt super wichtig und super hilfreich.
Stella: Und nehmt euch auf jeden Fall bitte mit.
Traut euch Menschen anzusprechen.
Stella: Das ist ja auch ein Appell, den du damit aussendest.
Und eben einfach zu schauen, Stella: hey, wer ist vielleicht auch interessant?
Von wem kann ich lernen?
Stella: Egal, ob das vielleicht auch mal zwei Ebenen über euch ist.
Fragen kostet ja nichts.
Stella: Dieser alte Spruch gilt wahrscheinlich auch da.
Ja, gucken wir jetzt aber mal Stella: auf den großen Bereich Künstliche Intelligenz.
Stella: Ihr habt ihm auch verschiedene Kapitel in dem Buch gewidmet.
Stella: Aber meine große Frage ist, wir sprechen gerade viel darüber, Stella: wie Coding eigentlich durch KI geleistet werden kann, dass wir weniger ProgrammiererInnen Stella: brauchen.
Würdest du dem zustimmen?
Lisa: Also ich sehe auf jeden Fall einen Wandel.
Ich würde sagen, dass sich halt unsere Lisa: Jobs verändern werden, dass neue Berufe entstehen werden, wenn jetzt zum Beispiel Lisa: eine KI das Programmieren übernimmt.
Lisa: Ich meine, das kennt vielleicht jeder, der das mal ausprobiert hat, Lisa: mit KI so Code zu generieren.
Lisa: Dann bräuchte es vielleicht nochmal so einen Reviewer.
Lisa: Könnte man vielleicht auch KI gestützt umsetzen.
Lisa: Aber ja, ich bin super gespannt auf diesen Wandel.
Lisa: Ich selber in meinem Beruf bin total glücklich über die KI-Tools, Lisa: die sich so ergeben haben, weil in meinem Alltag, ich schreibe super viele E-Mails und, und, und.
Lisa: Gerade da, wenn ich dann irgendwie sehe, dass da so im Google Workspace schon Lisa: mal so Antwortformulierungen sind und dann denkst du, ach, wie schön, Lisa: raufklicken, kurz noch ergänzen, anpassen und raus damit.
Lisa: Es erleichtert den Alltag so sehr, man ist so viel schneller, Lisa: produktiver und hat einfach mehr Zeit für Dinge, die KI noch nicht kann.
Lisa: Irgendwie so zwischenmenschliche Beziehungen, so irgendwie so ein bisschen weiterdenken, Lisa: irgendwie so Sachen rauslesen aus dem Ganzen und Dinge kombinieren, Lisa: was die KI vielleicht jetzt noch nicht so hinbekommt.
Stella: Du siehst ja jetzt gerade eher ein positives Fazit vom KI-Einsatz, Stella: aber so in die Zukunft gesprochen, in den nächsten fünf bis zehn Jahren, Stella: also jetzt sehen wir ja schon die ersten Anzeichen, dass gerade eben die Einstiegsjobs, Stella: die für BerufseinsteigerInnen, egal ob jetzt von der Schule, Stella: aus dem Studium oder im Quereinstieg relevant sind, dass die fehlen.
Stella: Macht dir das nicht durchaus Sorge?
Ich meine, du bist ja auch noch relativ am Anfang.
Lisa: Klar, das ist besorgnungserregend, aber ich denke mir, Lisa: das wird sich halt zeigen, weißt du, das ist vielleicht gerade so eine Übergangsphase, Lisa: aber es wird neue Rollen geben, die quasi sozusagen neue Skills brauchen, Lisa: die vielleicht nicht durch KI kommen.
Lisa: Ich würde einfach dem Ganzen optimistisch entgegensehen, weil irgendwie war Lisa: das schon immer so, also immer wenn irgendwas Neues da ist, dann ist es erst Lisa: mal neu, aber da wird sich mit der Zeit ja durchgezogen.
Lisa: Und dann wirst du sehen, wo du deine Skills unterbringen kannst.
Lisa: Klar, wenn du jetzt so in die Zukunft denkst und überlegst, okay, Lisa: wenn da eine KI deine Software so gut versteht, verbessern kann, Lisa: vielleicht aber auch einen Weg da macht, was sie eigentlich nicht machen sollte, Lisa: das macht einen vielleicht dann Sorgen.
Lisa: Aber dann sehe ich halt irgendwie in der Zukunft, okay, dann müssen wir auch Lisa: mehr so im Cybersecurity-Bereich ausbauen und überlegen, wie können wir das Lisa: Ganze eindämmen und wie können wir da quasi uns Strukturen überlegen, Lisa: dass das nicht passiert und schon sind wieder neue Rollen, die gebraucht werden Lisa: und neue Themen, die dadurch geschaffen werden.
Lisa: Das ist irgendwie, ganz oft bringen Lösungen auch immer wieder Probleme mit Lisa: sich und dann brauchst du dafür wieder eine neue Lösung.
Stella: Du hast gerade einen Bereich angesprochen, der in Zukunft wahrscheinlich auch Stella: einfach durch die weltpolitische Lage an Bedeutung gewinnen wird, der der Cyber Security.
Stella: Also ich würde mal ableiten, das ist ein Beruf, wo vielleicht jemand, Stella: der sich jetzt mit dem Gedanken trägt oder generell einfach für Informatik, Stella: für Tech interessiert, sagen könnte, okay, guck da mal drauf, Stella: da könnte in nächster Zeit, in den nächsten Jahren mehr Nachfrage sein.
Stella: Welche Felder gibt es denn noch, wo du sagst, hey, das ist spannend für die Stella: Zukunft, das wird relevanter werden?
Lisa: Also ich persönlich wünsche mir sehr, dass auch das Thema Nachhaltigkeit weiter Lisa: in den Fokus steht, dass das relevanter wird, Lisa: gerade mit KI und den ganzen Rechenleistungen, die wir da verbrauchen, Lisa: dass auch da Strukturen geschaffen werden, dass das Ganze nachhaltig passiert.
Lisa: Das wäre auch ein Feld, wo ich denke, dass da in Zukunft auch mehr Know-how gebraucht wird.
Stella: Und du hattest auch eingangs oder mehrmals jetzt im Podcast schon gesagt, Stella: dass du auch mit künstlicher Intelligenz arbeitest, sowohl zur Unterstützung, für Tools etc.
Stella: Wie bildest du dich erstmal im Bereich KI selbst weiter?
Stella: Natürlich neben deinem Beruf.
Wir wissen alle, das ist auch immer schön gesagt Stella: mit der Weiterbildung, aber da geht die Freizeit für drauf mit unter.
Stella: Das kostet Kraft und Energie.
Stella: Also wie gehst du damit um?
Lisa: Also wir haben zum Beispiel intern eine tolle Reihe, die AI Snacks und da gucke ich immer gerne rein.
Lisa: Das ist so monatlich eine Session und dann kommen ganzen Updates zu intern, Lisa: aber auch externen Tools und was demnächst so launchen.
Lisa: Dann sind da immer so ganz coole Demos vorbereitet und man kommt aus dem Staunen Lisa: einfach nicht mehr raus, was da demnächst rauskommt.
Lisa: Dann lese ich auch fleißig natürlich unsere Newsletter.
Jetzt haben wir ja zum Lisa: Beispiel im Bereich KI und Programmierung dieses Jules-Tool rausgebracht.
Lisa: Also wenn man an Debugging denkt, ist das mega cool.
Lisa: Ich habe das selber ausprobiert und direkt, weil ich so dachte, das ist ja mega.
Lisa: Ja, du packst deinen GitHub-Repo quasi rein, der lädt das und spielt das Ganze Lisa: in einer virtuellen Maschine ab und du gibst dann so als Aufgabe, Lisa: irgendwie das und das hier ist federhaft, ich hätte es eigentlich gern so und Lisa: so, packst da vielleicht noch Lisa: irgendwie dein Konsolen-Output dazu und dann lässt du die KI arbeiten.
Lisa: Und am Ende zeigt er dir so, hier, das sind meine Änderungen im Code.
Lisa: Das und das würde ich machen.
Teste das mal bitte für mich.
Und dann nimmst Lisa: du das, testest das und meistens funktioniert das auch.
Lisa: Und das ist total cool und auch was total Neues.
Lisa: Also ich kannte es vorher noch nicht so, dass da so eine virtuelle Maschine Lisa: dann läuft und das halt wirklich auch testet und ausführt.
Stella: Also man merkt auch hier wieder diese Neugier, die du angesprochen hast, Stella: als sehr wichtig für den Bereich.
Stella: Mit Neugier an die Sache rangehen, ausprobieren und durchaus, Stella: ja, es tut mir leid, es ist dieses immer am Beile bleiben.
Stella: Newsletter abonnieren, was du gerade auch angesprochen hast.
Stella: Man hat es auch gemerkt, dass du da in dein Element reingekommen bist mit dem Stella: Thema Programmieren, Ausprobieren.
Stella: Aber solche Tools, KI-Tools sollen ja auch tatsächlich helfen, Stella: wirklich Dinge selber zu programmieren ohne Programmierkenntnisse.
Stella: Siehst du das erstmal positiv?
Glaubst du schon, dass jemand, Stella: der jetzt mal hart gesagt davon keine Ahnung hat, damit was Gutes auf die Beine Stella: stellt und vielleicht auch so ein besseres Verständnis bekommt?
Stella: Du lachst schon, ich sehe.
Lisa: Mich erinnert das einfach an diese Memes, wo man irgendwie so sieht, Lisa: irgendwie ist da so ein Bild, das ist mein Code und dann ist da was, Lisa: was gar nicht ranpasst.
hier, das habe ich von Stack Overflow reinkopiert.
Lisa: Vielleicht hören oder kennen einige von eurer Zuhörerschaft dieses Meme.
Lisa: Und ich denke mir so, wenn du da nicht so wirklich ein Verständnis für hast Lisa: und dann einfach so wahllos jetzt irgendwas da zusammenpackst oder einfach, Lisa: du lässt dir da irgendwie eine App generieren, dass die laufen und dann willst Lisa: du sie aber irgendwie fixen.
Lisa: Und klar kannst du jetzt versuchen, quasi mit dem KI-Tool da voranzugehen, Lisa: aber wenn es dann doch mal hapert, dann rennst du da vielleicht irgendwie endlos Lisa: irgendwas hinterher, wo du einfach selber, wenn du quasi Also so wirklich ein Lisa: Verständnis dafür hättest, vielleicht schon längst das Problem gefunden hättest.
Lisa: Also ich weiß nicht, ob es dann so viel Zeitersparnis dann am Ende gewesen wäre.
Lisa: Aber andererseits ist ja auch so ein Chatbot auch gut, um quasi programmierend zu lernen.
Lisa: Also dieses Interaktive, also wenn man das auch wahrnimmt und auch sozusagen Lisa: sagt, hey, ich lasse mir hier nicht nur das fertig generieren, Lisa: ich nutze auch hier dieses Tutorial und dieses Nachfragen und bis ich es verstanden habe vorweg, Lisa: dann denke ich, diese Kommi, die könnte echt super sein und ich meine einfach Lisa: so zugeschnittenes Lernen an dein Lerntempo angepasst, das ist einfach super perfekt.
Lisa: Also gerade in den Pandemiezeiten hätte das wahrscheinlich viele nochmal mehr Lisa: am Ball lassen können, weil man da dann vielleicht so abgeschnitten alleine Lisa: mit seinem Studium sich sowas gewünscht hätte.
Stella: Also man merkt auch hier wieder, du bist quasi zweigeteilter Meinung.
Stella: Einerseits ganz positiv, wenn man das Lernen anschaut.
Stella: Andererseits kommt ja auch wieder durch, dass du nicht denkst, Stella: dass irgendwie viele Berufe dadurch quasi absolut verschwinden, Stella: sondern sie werden sich weiterentwickeln, weil zum Beispiel so ein Code dann Stella: vernünftig gescheckt werden muss.
Stella: Also ich würde mal sagen, den ersten Aufschlag kann ich damit wahrscheinlich Stella: machen, aber wenn ich, wie du sagst, in die Tiefe gehen will, Stella: ein Problem habe, dann brauche ich jemanden, der professionell coden kann, Stella: der ein Verständnis hat.
Lisa: Genau, also aktuell bin ich noch der Meinung.
Ich bin aber gespannt, Lisa: wie es sich weiterentwickelt.
Lisa: Ich fände es gut, wenn da am Ende immer noch quasi ein Mensch mitguckt und raufschaut, Lisa: ob das wirklich dem Ganzen entspricht, was man damit erreichen wollte und nicht Lisa: nachher irgendwelche Fehler Richtung Datenschutz und so weiter und so fort passieren, Lisa: weil man einfach was dann sich mal zusammengeklickt hat.
Stella: Wenn du so auf deine persönlichen nächsten fünf Jahre erstmal schaust, Stella: bist du da eher positiv oder was macht das mit dir, wenn du jetzt gerade eben Stella: diese Nachrichten liest mit, oh, weniger Jobs, schlechtere Gehälter?
Lisa: Also persönlich, mir ist eine Leidenschaft einfach da, Leute für IT zu begeistern, Lisa: vor allem Mädchen für IT zu begeistern.
Lisa: Daher bin ich gerade eher so im Moment und denke mir so, hey, Lisa: jetzt ist gerade so eine Zeit.
Lisa: Und das ist super wichtig, viele Mädchen auch mit abzuholen, Lisa: dass sie auch da mitreden können, weil KI ist einfach so im Alltag etabliert, Lisa: dass die sollen sich einfach nur benutzen, sollen es auch verstehen.
Lisa: Und das ist mir super wichtig und ich habe einfach Spaß daran, Lisa: so im Moment gerade mitzugestalten und sozusagen als Wissensvermittlerin dabei zu sein.
Lisa: Ich war halt noch nie ein Mensch, der so überlegt hat, wo bin ich da in zehn Jahren.
Lisa: Das ist natürlich auch was, was man machen kann, aber das ist einfach nicht Lisa: wie ich, wie mein Mindset ist.
Lisa: Klar, wenn man dann hier und da was liest und dann irgendwelche Zukunftsszenaries Lisa: hört, wie das dann mal aussehen würde und so weiter, wo dann lauter irgendwie Lisa: faul werden und hier und da was machen.
Lisa: Ich meine, auf einige Sachen freue ich mich schon, irgendwie Haushaltshilfe, Lisa: Wäsche aufhängen, abhängen, zusammenlegen, wegräumen.
Lisa: Da bin ich total dabei, also wenn es sowas geben könnte.
Aber wenn es dann so Lisa: komplett wirklich in so eine Richtung gehen soll, wo alle Couch-Bestators wären Lisa: und irgendwie der Roboter geht für mich zur Arbeit, ich glaube, Lisa: das könnte ich gar nicht.
Lisa: Einfach so, so funktioniere ich nicht.
Ich will Neues lernen, Lisa: Neues ausprobieren, ich will mein Gehirn benutzen und ich hoffe, Lisa: dass das nicht so zutreffen wird und dass da mehr Menschen sind, Lisa: die mehr am Leben wollen als Couch-Potato sein und ja.
Lisa: Da bin ich da ganz optimistisch noch.
Stella: Halten wir das erstmal fest und ich könnte mir vorstellen, dass auch unter den Stella: Zuhörer:innen einige sind, die ausprobieren wollen, die sich selber persönlich Stella: weiterentwickeln wollen und das nicht einfach nur einer künstlichen Intelligenz Stella: überlassen möchten in Zukunft.
Stella: Und gleichzeitig, ich habe gerade gedacht, während du angesprochen hast, Staubsaugerroboter, Stella: Haushaltsroboter generell, Staubsaugerroboter gibt es ja schon, Stella: also die ganze Weiterentwicklung, dass wir eines Tages, wir in so einem Science-Fiction-Film Stella: vielleicht unseren persönlichen Assistenten haben, der die Geschirrspülmaschine Stella: einräumt, was übrigens sehr komplex ist tatsächlich, in der Robotik umzusetzen.
Stella: Aber auch da brauche ich ja wieder jemanden, der das Ganze im Ursprung vielleicht Stella: mal nicht codet mit KI, aber überwacht, ob der Code dann richtig ist etc.
Stella: Da schließt sich ja dann wieder der Kreis, oder?
Lisa: Ja, damit nicht mit Tellern geworfen wird und die nicht alle kaputt gehen.
Lisa: Also ich denke auf jeden Fall, es wird so ein Zusammenspiel sein und ich sehe Lisa: einfach KI-Tools gerade als Erweiterung für meine Werkzeuge, Lisa: um meinen Berufsalltag zu schaffen.
Lisa: Und so einfach mehr Zeit für Themen zu haben, wo vorher mir die Zeit aber fehlte, Lisa: weil man da noch so in der Nacharbeitung saß und alles fleißig da zusammengeschrieben Lisa: und hier hin und her kopiert hat.
Lisa: Und das ist einfach gerade sehr cool.
Stella: Dann, liebe Lisa, danke dir herzlich, dass du heute bei t3b Interview zu Gast gewesen bist.
Lisa: Ja, sehr gerne.
Danke für die Einladung.
Stella: Ja, gern geschehen.
Und in der nächsten Woche gibt es wieder eine neue Folge von t3n Interview.
Stella: Und voraussichtlich auch wieder mit mir, mit Host Stella-Sophie-Wojtczak.
Stella: Ich finde das immer ganz kurios, mich dann quasi selber vorzustellen.
Stella: So, deswegen mache ich das am Ende.
Aber ich danke euch fürs Zuhören und wenn Stella: ihr mögt, schaut doch gerne mal in den Shownotes vorbei.
Stella: Da findet ihr nämlich den Link zu den aktuellen Abo-Angeboten von t3n.
Stella: Und ihr findet vor allen Dingen auch den Link zu der aktuellen Folge von t3n MeisterPrompter.
Stella: Da haben wir ja immer pro Woche ein Prompt der Woche, der euch eben genauso Stella: ein bisschen das Prompten in KI-Chatbots und zukünftig möglicherweise auch in KI-Agenten erklärt.
Stella: Also hört gerne rein, ich freue mich.
Bis dahin, auf Wiederhören.