Episode Transcript
Am 29.
November 1971, einem frostigen Abend in Herthen im Ruhrgebiet, rollt ein Mercedes 280 über die Straße.
Am Steuer und auf dem Beifahrersitz sitzen zwei Männer.
Aber sie sind nicht die einzigen Personen, die sich in dem Auto befinden.
Auf der Rückbank liegt ein weiterer Mann.
Er ist geknebelt und gefesselt.
Und einer der reichsten Menschen der Welt.
Die beiden Männer haben ihn mit einer Pistole bedroht und ins Auto gezerrt.
In sein Auto.
Nur, was sie jetzt mit ihm anstellen sollen, wissen sie nicht.
Das ist das erste Mal, dass sie jemanden entführen.
Fest steht, sie müssen ihn irgendwo verstecken.
Und sie werden Lösegeld fordern.
Wissen Sie, Ihr Bruder verliert langsam die Nerven.
Ich verstehe das.
Der möchte gerne nach Hause.
Ich verstehe das.
Und der kann nichts anderes tun als schreiben.
Während die Discounterkette von dem Entführungsopfer gerade das ganze Land erobert, wird der Entführte 17 Tage lang festgehalten und bangt um sein Leben.
Dann soll die Lösegeldübergabe stattfinden und er soll freigelassen werden.
Aber wird alles gut gehen?
Das ist der bis dato größte Entführungsfall der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Das ist die Geschichte von Theo Albrecht, dem Chef von Aldi, dem Mann, der die Supermarktlandschaft zusammen mit seinem Bruder für immer verändert hat.
Wird er seine Entführung überleben?
Und können Ermittlungsakten, die erst vor ein paar Wochen im Juli 2025 im Keller des Essener Polizeipräsidiums gefunden werden, bisher ungeklärte Fragen beantworten?
Das ist Foodcrimes.
Was schmeckt dahinter?
Mit Florian Reza und Lili Tenne.
Wir sind zurück aus der Sommerpause.
Die eigentlich keine richtige Pause war.
Wir haben ja Spezialfolgen veröffentlicht, die gut bei euch ankamen.
Vielen Dank, dass ihr uns so rege geschrieben habt.
Wir haben uns sehr darüber gefreut.
Ja.
Aber jetzt geht es endlich.
Wie gehabt weiter beziehungsweise?
Komplett anders weiter eigentlich.
Ein bisschen, also komplett anders, aber eigentlich auch nicht.
Nein.
Was ist denn das Neue, Florian?
Nimm uns mit.
Das Neue ist jetzt, dass ihr unsere Bilder und auch uns tatsächlich komplett sehen könnt.
Es gibt uns jetzt als Videopodcast und wenn ihr jetzt schon bei YouTube seid, auf der Seite von ZDF Besseresser oder vielleicht sogar in der ZDF Mediathek, dann könnt ihr jetzt den ganzen Podcast auch machen.
Als Video sehen, was total aufregend ist.
Das heißt, ihr müsst nicht mehr zu Instagram gehen, wenn ihr zum Beispiel die Bilder sehen wollt, sondern ihr könnt das jetzt auf dem YouTube-Kanal von ZDF Besseresser machen oder auch in der ZDF-Mediathek.
Ich finde das ja noch komplett absurd.
Sag ich dir, wie es ist.
Ja, wir können uns auch nicht mehr in der Nase bohren.
Nee, wir sind jetzt unter vollständiger Beobachtung stehen wir.
Ja, ein bisschen gruselig.
Aber hey, dann ist das jetzt halt so.
Wir freuen uns.
Wir sind gespannt, wie das ankommen wird, ob die Leute sich das wirklich reinziehen wollen.
Und wenn ihr aber denkt, nee, wir wollen eigentlich, dass alles so bleibt, wie es ist, dann könnt ihr uns auch weiterhin einfach auf der Podcast-Plattform eures Vertrauens hören, denn da ändert sich eigentlich nicht viel, ne?
Aber ich mag das bei Videopodcasts immer mal, dass man Reaktionen auch sehen kann.
Weil oft gibt es ja so Stellen, wo man sich fragt, wie hat die Person jetzt darauf reagiert?
Richtig, wenn Florian wieder seine wahnsinnig witzigen Witze reißt zum Beispiel, könnt ihr sehen, wie ich in scheinendes Gelächter ausbreche.
Also meistens sehr leise.
Also du hast ja so eine sehr leise, fast hohle, nicht zu hörende Lache.
Innen lache ich aber, also da sieht man in meinen Augen, die sprechen dann immer Bände.
Die sind leer.
Nee, weiß ich nicht.
Das hast du jetzt gesagt.
Okay, aber das ist eine sehr spannende Geschichte.
Ja.
Und vor allem, also ich wusste, dass es diese Entführung gibt, aber dass es da jetzt komplett neue Akten gibt, das ist mir gar neu.
So ging es mir ehrlich gesagt auch.
Ich sitze ja schon ein bisschen länger an der Geschichte dann dran, aber vor ein paar Wochen gab es ein paar Meldungen in der sogenannten Presse.
Ja.
Da habe ich gedacht, das ist ja spannend.
Das wird der erste Fall von unserer Videopodcast-Reihe.
Ich bin sehr gespannt.
Es gibt aber noch eine andere Neuerung.
Wir haben ja noch eine neue Titelmusik.
Oh, wir haben auch noch eine neue Titelmusik.
Das ist vielleicht einigen Hörerinnen und Hörern aufgefallen.
Ja, wir haben uns gedacht, ein Jahr Foodprems ist rum.
Wir starten komplett neu rein.
Alles frisch, alles neu.
Alles neu macht der August, sagt man ja auch.
Richtig.
Bevor es losgeht.
Ja.
Eine Frage an dich.
Mhm.
Weißt du, wofür Aldi steht?
Das All in Aldi steht, glaube ich, für Albrecht.
Und das Di, wusste ich mal.
Discounte?
Discount?
Fast, ja.
Discount.
Discount.
Genau.
Wir sind ja irgendwann in den 50er, 60er Jahren.
Und wir sind in Deutschland.
Und wir sind ja immer noch in Deutschland.
Wir sind ja immer noch in Germany drin.
Und deswegen steht Aldi für Albrecht Discount.
Alle O-Töne, die ihr heute hört, habe ich von einer WDR-Doku, die wir euch in den Shownotes verlinken.
Und jetzt geht's los.
Jawohl.
Rein ins Aldi-Glück oder auch Pech.
Die Geschichte von Theo Albrecht beginnt vor ungefähr 100 Jahren in einer Arbeitersiedlung in Essen.
In den 1920er Jahren betreibt hier ein gewisser Karl-Albrecht-Senior, der gelernter Wecker ist, zusammen mit seiner Frau Anna einen Tante-Emma-Laden.
Doch der Laden läuft schlecht.
Die zwei haben aber zwei Söhne.
1920 kommt Karl Junior zur Welt, 1922 kommt Theo zur Welt.
Die beiden Jungs helfen von Anfang an im Laden mit und lernen alles über Kalkulation und Warenbestände.
Und die beiden haben den Traum, einmal sehr erfolgreich zu werden.
Sie scheinen das perfekte Team zu sein.
Theo, der Jüngere, ist zurückhaltend und abwägend, Karl, der Ältere, ist dynamisch und ungeduldig.
Später sagen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einmal über sie, dass sie sich nicht erinnern können, dass die beiden sich jemals über etwas gefreut hätten.
Boah, wirklich?
Das ist, glaube ich, das Letzte, was ich möchte, was Leute über mich sagen.
Also wahrscheinlich auch so ein Generationsding, oder?
Das ist immer eine sehr diplomatische Abmoderation, wenn man Zustände schwierig findet.
Also vielleicht kommt das von so einem Getriebensein und eben was erreichen und mehr erreichen wollen und sich nicht damit zufrieden geben.
Aber wenn man so gar keine Freude empfindet, boah.
Wir werden ja heute noch ein bisschen mehr über Theo Albrecht lernen.
Vielleicht passt das einfach sehr gut zu der Art und Weise, wie der Mann sein Leben gelebt hat und was vielleicht auch sein Erfolgsgeheimnis war.
Ja, und wenn du sagst, wir lernen ihn noch ein bisschen besser kennen, so heute weiß man ja eigentlich fast gar nichts mehr.
Ja, das hat auch gute Gründe.
Okay, ja, ich bin mal wieder ruhig.
Beide Albrechts Söhne machen ihre Ausbildung im Einzelhandel und wollen später den Laden ihrer Eltern übernehmen.
Doch das ist gar nicht so leicht, denn Karl wird an Herrn Ostfront schwer verletzt.
Aber er überlebt.
1946, nach dem Krieg, ist es dann aber soweit, Theo und Karl Albrecht steigen mit Mitte 20 in das Geschäft ihrer Eltern ein.
Das Problem ist nur, den Menschen in Deutschland geht es schlecht.
Sie haben kaum Geld, um sich Lebensmittel zu kaufen.
Wie will man da ein Lebensmittelgeschäft über Wasser halten?
Aber Not macht ja bekanntlich erfinderisch und die beiden Brüder verstehen, dass sie clever wirtschaften müssen.
Und so entsteht in dem kleinen, unscheinbaren Lebensmittelgeschäft in Essen-Schonnebeck die Idee für die wohl revolutionärste Supermarktkette der Welt.
Die Aldi-Erfolgsidee wird geboren.
Auch wenn ihr Laden damals noch Karl Albrecht Lebensmittel heißt.
Und damit revolutionieren sie das Einkaufen.
Ab sofort gibt es bei ihnen nur noch die nötigsten Lebensmittel.
Keine Werbung, keine Marken, kein Schnickschnack.
Sie reduzieren ihr Warenangebot also drastisch, kaufen von dem kleineren Sortiment jedoch sehr große Stückzahlen ein und können so die Preise senken.
Und das wird zum Erfolg.
Sparen ist das Credo.
Bei den Albrechts gibt es die niedrigsten Preise.
Das soll sich in die Gehirne der Menschen einbrennen.
Sie verkaufen beispielsweise Butter zum gleichen Preis, den sie selbst für die Butter bezahlt haben.
Also ohne Gewinn.
Damit ist aber auch klar, nirgendwo anders ist die Butter günstiger als bei den Albrechts.
Neben Butter gibt es noch andere sogenannte Zugartikel, also Artikel, die die Aufmerksamkeit der Kundinnen wecken und in den Laden locken soll.
Brot, Milch, Mehl, Kartoffeln, Nudeln, Seife und Toilettenpapier.
Alles Dinge, die die Menschen brauchen und die es bei den Albrechts zum allerbesten Preis gibt.
Und sind die Kunden einmal im Laden, werden sie dort auch ihr Geld für andere Artikel ausgeben.
So die Idee.
Warum kaufen Sie bei Albrecht?
Wissen Sie, wenn man ein Rentner ist, muss man mit dem Pfennig rechnen.
Und ich kaufe bei Albrecht ein.
Ich kaufe dort immer ein.
Man bekommt mehr für sein Geld und ich kann mir hin und wieder eine Pulle extra leisten.
Kaufen Sie bei Albrecht.
Zu Ihrem Vorteil.
Ich kann mir da eine Pulle extra leisten.
Ja, wenn du bei Albrecht kaufst.
Aber das war irgendein Rupert-Dialekt.
Meine Version war jetzt wieder nah am Sächsischen dran.
Du, am Ende, wir sind alle eins.
Kaufen Sie bei Albrecht für Ihren Vorteil?
Ja.
Hammer.
Ja.
Warum bringt man solche Werbsprüche nicht mal wieder zurück?
Allgemein habe ich mich, das werden wir zu späterer Stunde noch merken, bei vielen Formulierungen gefragt, warum wir heute eigentlich nicht mehr so reden.
Ich finde, weißt du, wenn alles irgendwie so retro-mäßig wiederkommt, warum nicht einfach mal wieder so eine schöne Werbung im 50er-Jahre-Stil?
Kaufen Sie bei Aldi zu Ihrem Vorteil.
Ja, mit so einer schnittigen Radiostimme.
Schnittischen.
Schnittischen.
Mit einer schnittischen Stimme.
Dann kann ich mir eine Bulle extra leisten.
Ich denke, ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, die Idee geht auf.
Ja, noch ein Gedanke dazu.
Es ist eigentlich überraschend, dass man damals mit dieser Idee...
So einen großen Vorteil hatte.
Weil, dass die anderen Supermärkte oder Läden, die es zu diesem Zeitpunkt gab, alle irgendwie viel Werbung hatten oder eben die Sachen hatten, auf die die Albrechts überhaupt erst verzichtet haben, das überrascht mich schon, dass nicht nach dem Krieg einfach alles so basic wie möglich war.
War es natürlich, aber nach dem Krieg gab es ja nirgendwo viel.
Aber das, was es gab, gab es halt am günstigsten bei denen.
Zu unserem Vorteil.
Zu unserem und ihrem und unserem Vorteil.
Bei den Albrechts gibt es eine kleine Warenauswahl.
Keine Beratungsgespräche durch Verkäuferinnen, kein Obst und kein Gemüse, keine Feinkostartikel wie Mayonnaise oder Hering-Salat.
Witzig, ne?
Das haben die selber gesagt.
Geil.
Ja, aber ey, Mayonnaise, Fett und Ei.
Richtig.
Dafür hülsen Früchte in Dosen, aber immer nur eine Sorte.
Eine Sorte Reis, eine Sorte Zahnpasta und von den Markenprodukten nur die, die sich am besten verkauft.
Das Geschäft floriert.
Und Mitte der 50er Jahre gibt es schon über 100 Filialen in NRW.
Und von so einer Filiale habe ich dir ein Foto mitgebracht.
Schön.
Schön.
Schön, dass ich hier auch direkt mal so ein kleines Feedback kriege.
Ja.
Okay, was haben wir?
Sauerkraut, 22 Fänge.
Ja, geil.
Auch wirklich spannend, dass die die Preise direkt draußen dran schreiben.
Ja, und wie man das ja kennt, direkt die ganzen Paletten dahin stellen.
Ja, wie ich gesagt habe, ohne Schnickschnack.
Also im Grunde wie heute auch noch so, dass du die Aushänge hast und dass du direkt weißt, was du bekommst.
Ich finde auch die Pullen, die da vorne im Schaufenster rechts einfach so einen Haufen zusammengeschmissen wurden.
Stimmt.
Auch das Logo, muss ich sagen, schick.
Ja, holt dich ab.
Holt mich ab, ja.
Ja, gut.
Das wird jetzt nicht mehr allzu lange das Logo bleiben, wie wir alle wissen.
Aber der 1962 wird aus den Karl-Albrecht-Supermärkten dann der Albrecht-Discount, also Aldi.
Sie expandieren und expandieren.
Doch der Legende nach kommt es in dieser Zeit auch zu einem vollgeschweren Streit.
Ja, ja.
Ja, ja.
Ja, ja.
Weißt du, worum es in dem Streit ging oder weißt du das vielleicht sogar?
Oh ey, wirklich ganz ehrlich, ich wusste das alles mal und ich habe es alles wieder vergessen.
Es ging, ging es nicht darum, dass einer der beiden Brüder von dem Discounter-Stil weg wollte, also ein bisschen mehr Werbung, ein bisschen mehr Marken, also das Ganze ein bisschen wieder ausbauen?
Ausbauen, ja, würde ich sagen, stimmt ja.
Okay, aber mehr, mehr, ich habe jetzt gar nicht im Kopf.
Es ging um Ziggis.
Stimmt.
Um Zigaretten.
Stimmt, ja.
Theo möchte nämlich Zigaretten mit ins Sortiment aufnehmen, Karl nicht.
Und so kommt es der Legende nach zur Trennung.
Und Theo bekommt den Norden Deutschlands, Karl den Süden.
Die Grenze der Hoheitsgebiete, auch Aldi-Äquator genannt, verläuft quer durch Deutschland.
Im Westen auf der Höhe der beiden Firmen-Sitze Essen, Aldi Nord und Mülheim an der Ruhr, Aldi Süd und im Osten an der Grenze zwischen Thüringen und Bayern.
Was ist zugenommen?
Nord oder Süd?
Ich bin biased, wie man so gut so schön sagt, weil ich mit Aldi Süd aufgewachsen bin.
Ja, nee, aber jetzt damals, also so, wenn wir jetzt die Albrecht-Brüder wären, was willst du?
Auch Süd.
Ich auch den Süden.
Ja, ich hätte auch, glaube ich, den Süden lieber genommen.
Auch wenn du so vertriebsmäßig irgendwie unterwegs sein musst, dann ist das schon deutlich schöner, als wenn du irgendwie durch Niedersachsen und Schleswig-Holstein und so da fahren musst.
Naja, und wenn du dann expandieren willst, gehen wir irgendwie da oben erstmal, musst du ja in die Kälte.
Wir alle kennen Aldi Nord und Aldi Süd.
Ich musste zum Beispiel schmerzhaft erfahren, wie Aldi Nord ist, als ich nach Berlin gezogen bin, weil ich halt wie gesagt mit Aldi Süd aufgewachsen bin.
Aldi Süd ist großartig, Aldi Nord.
Richtig, ja, worin unterscheiden die sich für dich?
Ich bin da auch ein bisschen biased durch meinen Österreich-Aufenthalt und Hofer, was ja auch zu Aldi Süd gehört und ich fand, die haben viel bessere Bioprodukte, Aldi Süd, die haben generell irgendwie ein bisschen, das ist alles ein bisschen liebevoller gemacht, ehrlich gesagt.
Ich finde, Aldi Nord ist so wahrscheinlich, wie die Grundidee von Aldi war und immer noch ist.
Und Aldi Süd hat irgendwie ein bisschen mehr Liebe irgendwie.
Und auch ein bisschen moderner sind die.
Die hatten zum Beispiel zuerst Scanner-Kassen.
Wenn man jetzt Süden war, Theo oder Karl?
Karl.
Karl, okay.
Theo ist im Norden.
Aber ja, trotzdem, die sich unterschieden haben und unterscheiden, sind beide ultra erfolgreich.
Und mit dem Erfolg kommen auch die Schattenseiten eines solchen Lebens zum Vorschein.
Das wissen auch Karl und Theo Albrecht.
Und je erfolgreicher und reicher sie werden, desto mehr ziehen sie sich aus der Öffentlichkeit zurück.
Aldi Nord und Aldi Süd werden von zwei Phantomen regiert.
Es ist wirklich erstaunlich, wie wenig man über diese Familie weiß.
Manche Leute sagen, es sei mafiös, wie sie sich von der Welt abschotten.
Aber ihr Reichtum wächst und wächst natürlich.
Und es dauert nicht lang, da gehören sie zu den reichsten Familien der Welt.
Und anders als bei Streitigkeiten zwischen anderen super erfolgreichen Geschwistern, haben die beiden Albrecht-Brüder ihren Streit über die Zigaretten überwunden und einen engen Kontakt.
Also es gibt keine Feindschaft zwischen Aldi Nord und Aldi Süd.
Also sie haben gemeinsam eine Malboro geraucht?
Richtig, eine After-Streit-Malboro.
Und dann war alles wieder gut.
Die beiden Brüder haben aber auch gar keine Zeit für Streitigkeiten, weil sie ein ganz anderes Problem haben.
Denn wenn du sehr reich bist, gerätst du häufig ins Visier von bösen Menschen.
Und das erfährt Theo Albrecht leider 1971 am eigenen Leibe.
Von Theo habe ich dir eins der wenigen Fotos, die von ihm existieren, mitgebracht.
Theo.
Okay.
Spannend.
Ja, kantiges Gesicht.
Kantig finde ich nicht.
Er sieht nicht freundlich aus, finde ich.
Warum?
Woran machst du das fest?
An den Augen.
Die Augen sind irgendwie so ein bisschen, ich würde nicht sagen aggressiv, aber die Augen sind auch nicht einladend.
Er wirkt jetzt nicht besonders warm und herzlich.
Spannend.
Hab den tatsächlich noch nie gesehen.
Ich hätte jetzt schon ein bisschen Angst bei ihm.
Vorstellig zu werden und vielleicht zu sagen, hey Theo, du sag mal, wollen wir das mit den Zigaretten nicht doch nochmal probieren?
Ja, ja, ja.
Oder er kommt unangekündigt mal vorbei und kontrolliert.
Er sieht auch so aus, als würde er durchgehen und auf den Paletten so die Kartons schon nochmal so ein Müh zurechtdrücken.
Und dann aber nichts sagen, sondern nur so kopfschüttelnd enttäuscht rausgeht.
Ja, das ist einer, der ist nicht sauer, der enttäuscht ist.
Und zwei Monate später die komplette Belegschaft feuert.
So viel erstmal zum Hintergrund und der Geschichte des Aldi-Imperiums von Theo und seinem Bruder Karl.
Was sagst du bis hierhin?
Ich finde es schon krass, dass die beiden in kürzester Zeit und vor allen Dingen in einer Zeit, in der es vielen Leuten nicht gut ging und ihnen auch nicht, auf die Beine gestellt haben.
Ja, und der Gedanke zu sagen, wir verkaufen Produkte im Grunde zum Einkaufspreis, war eine Wette.
Und die ist aufgegangen.
Aber wie ich eben schon gesagt habe, läuft nicht alles rosig für Theo.
Denn er wird entführt.
Und zwar am 29.
November 1971.
Ja.
Darf ich dazu schon was sagen?
Ja.
Ich bin wirklich gespannt jetzt auf die Entführungsgeschichte, weil wir hatten ja schon ein, zwei Entführungen.
Ja.
Also für alle, die neu dazukommen.
Ja.
Auch gerne mal ins Archiv reingehen und mal schauen, spricht mich da was an.
Und zum Beispiel bei der Heineken-Geschichte waren die ja wirklich professionellst vorbereitet.
Du hast am Anfang ja gesagt, dass die beiden das zum ersten Mal gemacht haben.
Ich bin gespannt.
Sowohl die Heineken-Geschichte als auch die Oetker-Geschichte Ja, die waren beide professionell.
Die waren beide professionell, sehr unterschiedlich und auch zu der Geschichte heute nochmal unterschiedlich.
Also das können wir vielleicht gleich nochmal drüber sprechen an der einen oder anderen Stelle.
Die unterscheiden sich hier und da ein bisschen voneinander.
Theo verlässt abends das Büro in Herthen, um Feierabend zu machen.
Doch hier lauern ihm zwei Männer auf.
Heinz-Joachim Ollenburg, ein 47-jähriger Rechtsanwalt aus Düsseldorf und Paul Krohn, ein 41-jähriger Autoschlosser.
Das ist ja auch ein Duo.
Duo infernal.
Interessante Kombi, ne?
Ja, hättest du die, also was denkst du, was haben die für eine Beziehung zueinander?
Oder haben die überhaupt eine Beziehung zueinander?
Ja, gute Frage.
Vielleicht haben sie sich über eine Kontaktanzeige gefunden.
Suche man zum Aldi-Chef stehen.
Zum Stehen.
Entweder sind das, vielleicht sind das Cousins oder so, so Schwager vielleicht?
Oder es ist halt wirklich ganz einfach der Schlosser von dem Anwalt, der Autoschlosser.
Mhm.
Ein weiterer interessanter Fakt.
Die beiden haben sich ihr Opfer über das Buch Die Reichen und Superreichen in Deutschland ausgesucht.
Ja, ist doch gar nicht so falsch.
Wir nehmen bitte nach.
Ach ja, die nehmen wir nach.
Stell dir vor, die gehen in die Stadtbibliothek Düsseldorf, leihen sich dieses Buch aus, setzen sich zu Hause bei einem schönen, was hat man damals getrunken?
Einen Brandy?
Eine Pulle.
Eine Pulle.
Und gehen dann durch.
So wurden sie überführt.
Die Stadtbibliothekarin konnte sich an zwei Männer erinnern, die das Buch ausgeliehen haben.
Nee, natürlich nicht.
Okay, aber es ist schon völlig gaga jetzt.
Ja, es ist gaga, gugugaga und es wird auch noch mehr gugugaga.
Okay.
Es ist ihre erste Entführung und eigentlich haben die beiden ja auch einen anderen Beruf.
Aber sie brauchen dringend Geld.
Aus zwei sehr unterschiedlichen Gründen.
Wir fangen bei Ollenburg an.
Der fälschte sein Abiturzeugnis, um Jura zu studieren und arbeitet jetzt in einer namhaften Düsseldorfer Kanzlei in bester Innenstadtlage.
Er ist vermögend, fährt Luxusautos, liebt sehr viele jüngere Frauen und macht teure Urlaube.
Er hat nur ein Problem.
Er spielt gerne.
Beim Roulette hat er sich letztens so verzockt, dass er 300.000 D-Mark Spielschulden hat.
Bei anderen Menschen hat er weitere hunderttausende Schulden, weshalb er dringend und schnellstens an sehr viel Geld kommen muss.
Ich habe dir ein Foto von ihm mitgebracht.
Jawohl.
Okay.
Ja, so wie man sich, ganz ehrlich, bei diesen ganzen Bildern, die wir uns ja oft anschauen, die sehen am Ende alle irgendwie gleich aus.
Findest du gut?
Das sind wir aus den 50er, 60ern.
Ansonsten schicker Anzug, schicke Krawatte.
Er ist in einer aktiven Bewegung und ist natürlich absolut nicht die Person, bei der man auf der Straße denken würde.
Der hat es jetzt irgendwie auf eine Entführung abgesehen.
Aber 300.000 Mark Spielschulden, das ist schon amtlich.
Das ist dicke.
Der andere, Paul Krohn hingegen, der in bestimmten Kreisen auch der Diamanten-Paule genannt wird, braucht aus einem anderen Grund Geld.
Der Autoschlosser legt nach Feierabend gern mal eine Extraschicht als Tresorknacker ein und bricht in Banken und Kaufhäuser ein.
Deshalb saß er auch schon mal im Gefängnis.
Oldenburg ist sein Anwalt.
Ah.
Paul Krohn will aber jetzt eigentlich nichts Kriminelles mehr machen und ein normales Leben führen.
Sein Traum ist ein eigenes Haus an der spanischen Mittelmeerküste.
Das Casa Paulo.
Nicht deinem Ernst.
Doch.
Hast du von dem auch noch ein Bild?
Nee, leider nicht.
Von dem gibt es kein Bild.
Weil das existiert noch nicht.
Also Paul Krohn hat sich ein Grundstück gekauft.
Nee, von ihm, von Paul Krohn.
Ach so, von Paul habe ich ein Bild, ja.
Okay, das kommt dann, okay.
Er hat sich ein Grundstück gekauft, aber jetzt fehlt ihm halt das Geld, um dieses Haus auch noch da zu errichten.
und nur noch dieses eine krumme Ding will er drehen, dann will er der Kriminalität den Rücken kehren.
Diamanten-Paula.
Große Ohren hat der Herr.
It's giving Bill Murray, in a way.
Ja, ein bisschen.
Ich finde, der hat total schöne Augen.
Ja, irgendwie, der sieht nett aus, aber ...
Aber ein bisschen Schlitzohr.
Total.
Weil die ja auch so Allerweltsmenschen sind.
Sind die wahrscheinlich auch nicht direkt aufgefallen.
Weißt du, sozusagen, die sind wahrscheinlich auch irgendwo rangekommen, wenn die sagen, wir wollen hier mal vorstellig werden und so weiter.
Und die sind ja auch mit Theo Albrechts Auto gefahren, in so einem schicken Mercedes, auch nicht unbedingt ein komisches Bild.
Nee.
Ich hätte ihn mir grob schlichtiger vorgestellt.
Die beiden Gelegenheitsgangster haben jetzt also Theo aufgelauert und ihn geknebelt und gefesselt auf den Rücksitz seines Wagens gelegt.
Soweit?
So gut.
Das hat schon mal geklappt.
Das Problem ist nur, was jetzt?
Die beiden sind leider nicht so gut auf das, was nach der Entführung kommen soll, vorbereitet.
Wo versteckt man einen Mann, den höchstwahrscheinlich sehr schnell jemand anfangen wird zu suchen und der zufällig zu einem der reichsten Männer der Welt gehört?
Zu diesem Zeitpunkt macht Aldi nämlich schon 2 Milliarden D-Mark Umsatz.
Man liegt ihn auf eine Palette.
Da kennt er sich ja aus.
Ja, okay, genau.
Das sind diese Witze, die wir eben angesprochen hatten.
Zum Piepen.
Ja, machen wir mal weiter gerne.
Und ich möchte das Wort nicht zu inflationär benutzen, aber es wird noch absurder.
Denn was glaubst du, was machen sie jetzt nach der Entführung mit ihm?
Also außer ihn auf eine Palette zu legen.
Wenn die wirklich keine Ahnung haben, wohin mit dem, fahren die wahrscheinlich erst mal nach Hause und setzen ihn auf die Couch und sagen irgendwie jetzt ...
Nicht schlecht.
Ja?
Ja, so nicht ganz richtig, aber auch nicht schlecht.
Okay.
Sie stellen den Wagen mit dem gefesselten Theo Albrecht in Pauls Garage, setzen Theo auf den Beifahrersitz, Paul setzt sich ans Steuer und dort verbringen sie die Nacht nebeneinander.
Okay.
Der kann ja trotzdem weg.
Nee, die haben den schon gefesselt.
Ja, okay.
Dahingesetzt und Paul sitzt daneben, um das zu überwachen.
Aber die saßen nebeneinander eine Nacht lang.
Worüber redet man?
Ja, frage ich mich.
Wahnsinnig viel haben die nicht miteinander geredet, das wird nachher bekannt, aber haben die geschlafen?
Stell dir mal vor, du bist so am Einschlafen, schreckst dann wieder auf, weil du merkst, ich bin ja entführt.
Und ich könnte das nicht, weil wenn es irgendwie so eine unangenehme Stille gibt, musst du die so nach ein, zwei Minuten irgendwie schon überbrücken.
Du würdest reden.
Du würdest reden.
Ich glaube, ich würde einfach nur weinen.
Und dann würde ich vielleicht auch ...
Als Entführerin.
Als Entführerin würde ich weinen.
Also ich finde diese Situation wirklich total skurril.
Am nächsten Tag wollen sich die beiden Entführer dann überlegen, wo sie ihn hinbringen können.
Ganz kurz, auch im Vergleich zu der ...
Bei Oetker war das ja auch so, oder bei Heineken, oder bei beiden war das, glaube ich, so, dass die ja dann versucht haben, ihre Entführer so ein bisschen zu umgarnen.
und die für sich zu fangen.
Hat er nicht unbedingt gemacht.
Vielleicht waren die aber auch einfach Entführer eines anderen Kalibers, weil die waren relativ nett zu ihm.
Während Oetker ja in eine Kiste gesperrt wurde und gefoltert wurde.
Spoiler.
Ja.
Und bei Heineken war, die Nummer war ja auch komplett absurd, So, das war ja, wo die den hingebracht haben.
Ja.
Okay, die sitzen jetzt in der Garage, chillen da.
Morgen gibt es ein Käffchen.
Morgen gibt es ein Plan.
Ach so.
Was sie allerdings schon gemacht haben, ist bei Theos Frau anzurufen und sie über die Entführung zu informieren.
Sie werde ihren Mann heile zurückbekommen, aber sie dürfe keine Polizei und keine Presse informieren.
Klassiker, ja.
Sie würden sich wieder melden.
Jetzt ist also der 30.
November.
Einen Tag nach der Entführung.
Die beiden Kidnapper haben sich dazu entschieden, Theo in die Kanzlei von Ollenburg zu bringen.
Die liegt aber leider mitten in der Düsseldorfer Innenstadt.
Sie können ja jetzt schlecht mit einem gefesselten und geknibbelten Mann einfach ins Gebäude laufen und so tun, als wäre das das Normalste der Welt.
Aber Theo, der sich wahrscheinlich gut stellen will mit seinen Entführern, willigt ein, dass er sich ruhig verhalten werde und mit ihnen ins Gebäude komme, ohne nach Hilfe zu rufen.
Deshalb kleben die beiden Männer Theo die Augen zu, setzen ihm eine Sonnenbrille auf und betreten am Dienstag, den 30.
November 1971 mit ihrem Entführungsopfer die Kanzlei.
Nein!
Doch.
Das Praktische ist, Ollenburg hat hier in der Kanzlei eine Art Schlafzimmer, eine kleine Kammer, in der er sich mit seinen Affären vergnügen kann.
Hier sperren sie Theo ein.
Und hier wird Theo noch viele, viele Tage verbringen.
Seine Zeit verbringt er damit, Briefe an seine Frau Silly zu schreiben, die ihm Ollenburg und Paul diktieren.
Zum Beispiel schreibt er, Liebe Silly, ich möchte dir hiermit besonders bestätigen, dass es mir gut geht und dass ich gut behandelt werde.
Ich bitte dich, auf keinen Fall die Polizei zu verständigen und auch nichts zu veröffentlichen.
Über die Bedingungen meiner Freilassung werden wir wohl noch berichten.
Viele herzliche Grüße, dein Theo.
Wenn du den Brief bekommen würdest, würdest du denken, der ist diktiert, weil der klingt eigentlich ganz normal.
Ja und ja, weil natürlich ist der Brief von meinem Mann, der entführt wurde, diktiert.
Oder zumindest abgenommen, okay.
Oder zumindest abgenommen, richtig, ja.
Nach vier Tagen in Gefangenschaft haben sich die beiden Entführer immer noch nicht auf die Höhe des Lösegelds geeinigt.
Am fünften Tag nach seiner Entführung traut sich Theo Albrecht deshalb, ihnen einen Vorschlag zu machen.
Sie sollten 100.000 D-Mark fordern.
Das reicht nicht.
Das reicht locker nicht.
Das war auch die Reaktion der beiden gewesen.
Auch Ollenburg und Paul Krohn finden das viel zu niedrig.
und Ollenburg könnte damit ja weder seine Schulden abbezahlen, noch könnte Paul sich ein Haus in Spanien bauen.
Und die beiden wissen, dass die Albrechts zu viel höheren Summen Geldzugang haben.
Diese fast schon lächerlich kleine Summe, die Theo Albrecht davor schlägt, passt aber komplett in seine Prinzipien.
Sparen, Sparen, Sparen.
Ehemalige Mitarbeitende sagen später über ihn, dass er manchmal bei Filialleitern angerufen hat, um sie zu fragen, wieso sie denn vier Kugelschreiber bestellt hätten.
Sie bräuchten ja wohl nur einen einzigen zum Schreiben.
Hauptsache kostengünstig, das ist das Credo von Theo Albrecht.
Deshalb soll das Lösegeld, das für ihn bezahlt werden soll, auch möglichst niedrig sein.
Aber Oldenburg und Paul nehmen seinen Vorschlag nicht an.
Was glaubst du denn, wie hoch das Lösegeld sein wird, was sie fordern?
Ich glaube, wir bewegen uns ja schon im Millionenbereich.
Weil erst mal, wenn er 300.000 Spielschulden beseitigen muss, dann will er ja noch von was leben.
Richtig.
Und der ist ja jetzt auch einen besseren Lebensstil gewohnt, ne?
Richtig.
Als Anmarsch.
Also ich sage mal 5 Millionen.
Ollenburg und Paul Krohn fordern von Familie Albrecht ein Lösegeld in Höhe von 7 Millionen D-Mark.
Ja, okay.
So eine hohe Lösegeldforderung hat es bis dato in Deutschland noch nicht gegeben.
Das Geld wollen sie fair unter sich aufteilen.
Krohn will sein Haus in Spanien bauen, Ollenburg will seine Schulden abbezahlen und sich dann auch ins Ausland absetzen.
Doch die erste Lösegeldübergabe geht schief.
Denn die Presse hat Wind von der ganzen Sache bekommen und titelt.
Und ich würde dich bitten, das jetzt einmal vorzulesen.
Ja.
Deutscher Millionär entführt.
Gangster fordern sieben Millionen.
Da haben wir klein darunter.
Die Frau des Entführten sollte das Lösegeld überbringen.
Millionär Theo Albrecht schrieb seiner Familie, mein Leben ist in Gefahr.
Bischof Hingsbach vermittelt.
Essens-Polizeipräsident, größte Erpressung der Kriminalgeschichte.
Angehörige schwiegen tagelang.
Welche Zeitung?
Die BILD.
Richtig.
Am Sonnabend, den 11.
Dezember 1971, für 20 Fänge.
Das ist jetzt natürlich ein super GAU.
Die Entführer blasen die Lösegeldübergabe und die Freilassung von Theo Albrecht ab.
Es ist ihnen so riskant.
Denn entgegen ihrer Forderung, weder Polizei noch Presse einzuschalten, weiß sie jetzt ganz Deutschland von Theo Albrechts Entführung.
Die Polizei und Familie Albrecht müssen sich überlegen, was sie jetzt tun können, um das Vertrauen der Entführer zurückzugewinnen.
Wie könnten Sie das anstellen, Flo?
das Vertrauen der beiden Entführer zurück zu gewinnen.
Da stand ja gerade der Bischof Hengsbach vermittelt.
Ich habe keine Ahnung, was ein Bischof da für eine Rolle spielen könnte, was der für ein Vertrauen überbringen könnte.
Aber vielleicht ist es das Zeichen, wir sind ernsthaft an einer Lösung des Ganzen interessiert.
Und einem Bischof, dem unterstellt man ja jetzt mal, nichts Böses.
Ein Bischof soll als Vermittler fungieren und das Geld übergeben.
Sein Name?
Franz Hengsbach.
Über die ZDF-Sendung, ZDF, Aktenzeichen XY ungelöst, versucht Familie Albrecht mit den Entführern Kontakt aufzunehmen, denn der ist immer schwieriger geworden.
Dadurch, dass die Presse und die Polizei ja offensichtlich Bescheid wissen, haben sich die Entführer mit Anrufen und Kontaktversuchen zurückgehalten.
Aber die Familie erhofft sich, dass sie das Vertrauen zurückgewinnen können.
Am 29.
November haben bisher unbekannte Täter in der Nähe von Essen den Großkaufmann Theo Albrecht entführt.
Die Familie des Großkraufmanns konnte über einen Mittelsmann mit den Tätern Kontakt aufnehmen.
Dieser Mittelsmann ist bereit, das geforderte Lösegeld zu übergeben.
Da die Verbindung mit den Tätern in den letzten Stunden zusehend schlechter geworden ist, hat uns die Familie Albrecht gebeten, den Tätern, die diese Sendung heute Abend sicher sehen werden, folgende Nachricht zu übermitteln.
Bitte bleiben Sie weiterhin mit dem Vermittler in Verbindung.
Dieser wird niemanden über den Übergabeort und Zeit unterrichten.
Nach Rückgabe des Entführten soll Theo Albrecht 24 Stunden bei dem Vermittler verbleiben.
Dadurch sind Verfolgungsmaßnahmen für diese 24 Stunden ausgeschlossen.
Bitte handeln Sie bald.
Spannend.
Das als Kommunikationsweg zu nutzen, oder?
Total verrückt.
Vor allem, weil man schon eben davon ausgehen kann, dass sie das sehen zu einer Zeit, wo es halt drei Sender gab.
Es ist wirklich sehr wahrscheinlich, dass sie das gesehen haben.
Haben sie auch.
Und glaubst du, dass das ein gelungener Versuch war, das Vertrauen zurückzugewinnen?
Ja, das ist ja der Punkt mit diesen ganzen Entführungen.
Deswegen funktionieren die ja auch wirklich so selten, weil um an dein Geld zu kommen, musst du darauf vertrauen, dass du jetzt in diesem Fall 24 Stunden Vorsprung bekommst.
Aber das wird ja nicht passieren.
Vielleicht auch doch.
Okay, vielleicht ja doch.
Also ich glaube, es hängt davon ab, wie verzweifelt die Sinn?
Wie sehr sie das Geld brauchen, wie sehr sie das Gefühl haben, es gibt keinen anderen Weg.
Aber ich meine, es muss ja irgendwann stattfinden.
Sonst hat diese Entführung eigentlich keinen Sinn gemacht.
Und umso länger das dauert, umso größer ist die Gefahr, dass die Familie irgendwie sich denkt, nee, komm, jetzt schalt mir wirklich die Polizei ein.
Ja.
Ich meine, die ist schon eingeschaltet, ne?
Im Sinne von, wir versuchen jetzt nicht mehr zu vermitteln oder zu verhandeln, sondern wir wollen denen einfach kostet, was es wollen, daraus holen.
Also nachdem bei Aktenzeichen XY ungelöst versucht wird, Kontakt aufzunehmen mit Oldenburg und Krohn, ist es tatsächlich so, dass sie danach wieder gewillt sind, Kontakt mit der Familie Albrecht aufzunehmen, um eine neue Übergabe zu vereinbaren.
Paul Krohn telefoniert deshalb mit Karl Albrecht.
und 17 Tage nach der Entführung soll Theo Albrecht am 15.
Dezember 1971 endlich freigelassen werden.
Auf einem Feldweg neben einer Autobahnbrücke soll die Übergabe stattfinden.
Ollenburg und Kron stehen mit Theo Albrecht bereit.
Nach einer Stunde Warten kommen der Bischof Hengsbach und ein weiterer Geistlicher endlich an.
Aber eine Hürde gibt es noch.
Die Familie Albrecht hat Angst.
Der Bischof hat Theo ja noch nie in Real Life gesehen.
Was, wenn die Entführer ihnen gar nicht Theo Albrecht zurückgeben, sondern irgendeinen Doppelgänger?
Was, wenn sie das Geld nehmen und einfach verschwinden?
Deshalb bekommt Bischof Hengsbach eine besondere Aufgabe.
Er soll Theo drei Fragen stellen.
Ganz persönliche Fragen, deren Antworten nur der echte Theo kennen kann.
Die Fragen hat Albrechts Ehefrau zusammengestellt.
Die erste lautet.
Aus welchem Holz ist der neue Schlafzimmerschrank?
Vielen Dank.
Theo stutzt und schweigt.
Er kann sich nicht erinnern.
Er nennt dem Bischof schließlich irgendeine Holzsorte, doch der schüttelt nur den Kopf.
Falsch.
Zweite Frage.
Er soll den Namen eines gemeinsamen Bekannten aus dem Urlaub nennen.
Die Antwort kommt sofort.
Und auch die dritte beantwortet er korrekt.
Der Bischof ist überzeugt, das ist der echte Theo Albrecht.
Hätte ich auch gesagt.
Hättest du auch gesagt.
Also der Bekannte aus dem Urlaub, bei diesem Zimmerschrank, ganz ehrlich, bei einem Typen, der zu 180 Prozent für sein Unternehmen brennt und nur daran denkt, den kann ich sogar nachvollziehen, dass der sich jetzt nicht um das Holz im Schlafzimmer gekümmert hat.
Schön, dass du da nochmal ein bisschen Absolution erteilst.
Er und sein Fahrer holen das Geld.
Sie bringen es.
Sieben Millionen D-Mark, hübsch verpackt in weihnachtlichem Geschenkpapier.
Nicht dein Ernst.
Die Entführer Ollenburg und Krohn sagen freundlich, frohe Weihnachten.
Dann übergeben sie Albrecht und verschwinden in der Nacht.
Keine Verfolgung.
Ab diesem Moment sind sie Multimillionäre und die meistgesuchten Verbrecher Deutschlands.
Muss ich aber ganz ehrlich aus Sicht Theo Albrechts sagen, auf das Geschenkpapier hätte man auch verzichten können.
Das hätte man nicht ausgeben müssen, das Geld.
Ich habe ja heute schon mehrfach erwähnt, dass die beiden Entführer das alles nicht so richtig zu Ende gedacht haben.
Ja.
Und das wird ihnen dann auch zum Verhängnis.
Aber dazu gleich mehr.
Erstmal gehen wir in die Werbepause.
Nein, Quatsch.
Erstmal atmet jetzt.
Irgendwann müssen wir das schon machen.
Irgendwann müssen wir das machen.
Vielleicht wäre es jetzt mal eine Zeit, aber wir sind schon zu weit fortgeschrieben.
Ja, übrigens, wer keine Werbung hören möchte, kann auch den Videopodcast sich anschauen.
BZF besser essen.
Stimmt.
Gibt es auch keine Werbung.
Erstmal atmet jetzt ganz Deutschland auf.
Theo Albrecht ist nach 17 Tagen wieder frei.
Man weiß nicht wirklich, was in Theo vorgeht.
Wahrscheinlich ist er traumatisiert, so wie der Rest der Familie, aber das zeigt er nach außen nicht.
Von nun an ziehen sich Theo und Karl Albrecht komplett aus der Öffentlichkeit zurück.
Deshalb gibt es auch so wenig Fotos oder Infos über die Familie.
Sie leben im Verborgenen und bauen dabei ihr Imperium immer weiter aus.
Aber die Frage ist ja jetzt immer noch, wer die beiden Entführer sind.
Und um das aufzuklären, läuft eine Tonbandaufnahme in den Nachrichten im Fernsehen.
Zu hören, einer der Entführer im Gespräch mit Karl Albrecht.
Ich habe ja eben erzählt, dass sie miteinander telefoniert haben.
Und die Polizei hat natürlich diese Telefongespräche aufgezeichnet.
Und ja, was soll ich sagen?
Der Entführer hat mit seiner ganz normalen Stimme gesprochen.
Anfängerfehler.
Das ist ein klassischer Anfängerfehler.
Mhm.
Und das Gespräch hören wir uns jetzt an.
War das Diamantenpaulo oder war das...
Das war Diamantenpaulo.
Mhm.
Hattest du dir jetzt gedacht, oder?
Der Rechtsanwalt macht sich da nicht die Finger oder die Stimmbänder schmutzig.
Wir können das Geld ja nur hier irgendwo im Kohlenpot in Empfang nehmen.
Ja, ist...
Nein, hören Sie zu.
Und dann, äh...
Herr Dr.
Meier.
Herr Dr.
Meier.
Ja.
Merken Sie denn nicht, dass wir den Bruder haben wollen und bereit sind, das Geld zu geben?
Wissen Sie, Ihr Bruder verliert langsam die Nerven.
Ich verstehe das.
Der möchte gerne nach Hause.
Ich verstehe das.
Und der kann nichts anderes tun als schreiben.
Wer war jetzt wer?
Naja, also der Herr Meier, der angesprochene Herr Meier ist Paul Krohn, der sich als Herr Meier ausgibt.
Ah, okay.
Und der andere ist Karl Einrecht.
Und ich finde, die reden so zivilisiert miteinander.
Also ich finde dafür, dass es der Entführer ist, der mit dem Bruder des Entführten darüber redet, wie das mit der Lösegeldübergabe stattfinden soll, finde ich, ist das ein Gespräch wie zwischen zwei Kollegen, die irgendwie sagen, so jetzt mach mal schneller.
Oder?
Ja.
Das ist ein bisschen zu vertraut auch.
Merken Sie nicht, dass wir den Bruder zurückhaben wollen?
Ja, den Bruder.
Also ja, es ist natürlich eigentlich nicht lustig, aber...
Ich weiß.
Aber die Stimme hat jetzt ehrlich gesagt nicht wirklich was Markantes.
Jetzt keinen wirklich besonders starken Dialekt oder irgendwie ein Sprechfehler in irgendeiner Art.
Keine besondere Stimmlage.
Also es ist schon eine Allerweltsstimme.
Genau, aber wenn du die Person kennst und die Stimme...
Und das erhoffen die sich ja davon, dass sie das veröffentlichen.
Aber es stimmt, es ist keine eklatante Auffälligkeit in der Stimme.
Nicht so wie bei dir, dieses hohe, schrille, wirklich ganz, also im Ohr kneifende.
Wehtun auch.
Jetzt ist jedenfalls die Stimme des einen Entführers im Fernsehen ausgestrahlt worden und Paul Crohnes Stimme wird erkannt.
Von niemand geringerem als seiner Schwester.
Die gerade mit ihm zusammen bei Kaffee und Kuchen zusammensitzt.
Und das muss man sich mal vorstellen.
Du sitzt da mit deinem Bruder und schnackst ein bisschen und guckst da bei Fernsehen und auf einmal kriegst du mit, wie dein Bruder im ganzen Land gesucht wird, weil er den Aldi-Chef entführt hat.
Paul Krohn ist dann gegangen.
Ich muss los.
Genau, ich hab Termine.
Zeitgleich erkennt ein Mitarbeiter eines Elektrofachgeschäfts ebenfalls die Stimme.
Und er ruft sofort die Polizei.
Zwei Tage später, am 20.
Dezember 1971, wird Paul Krohn festgenommen.
Von dem zweiten Entführer fehlt allerdings jede Spur.
Ist er auf der Flucht?
Ja.
Aber super lange dauert es nicht, bis die Polizei weiß, nach wem sie suchen muss.
Denn Krohn ist sauer.
Er hat von dem Lösegeld nur 10.000 D-Mark erhalten.
Was?
Bitte.
Den Rest hat Ollenburg.
Wow, das ist frech.
Ja, ist das.
Das ist frech und vor allem auch...
Auch dumm auf eine Art.
Absolut.
Ja.
Aber der hat wahrscheinlich irgendwie sowas gesagt wie hier, das ist erstmal ein erster Vorschuss und den Rest organisiere ich oder wasche ich.
Ja, ja.
Hat er nicht.
Deswegen ist Paul Krohn sauer und ich habe einen fantastischen, also wie ich finde, fantastischen O-Ton.
Genau dazu.
Paul Krohn hat gesungen.
Er bezichtigt Heinz-Joachim Ollenburg als Haupttäter der Entführung, der ihn mit 10.000 Mark abgespeist hat.
Doch der Vogel ist ausgeflogen.
Der Vogel ist ausgeflogen?
Ach so, er ist geflüchtet.
Ja.
Er hat gesungen.
Gesungen finde ich ja wirklich großartig.
Der Vogel ist ausgeflogen.
Viele Vogelreferenzen.
Ja, flatter, flatter.
Der Vogel ist ausgeflogen.
Okay, Hammer.
Ja.
Interpol wird eingeschaltet.
Ja.
Und mit diesem Foto hier sucht man jetzt international in über 100 Ländern, nachdem man der TU Albrecht entführt und sich mit knapp 7 Millionen D-Mark aus dem Staub gemacht hat.
Den Mann rechts kennst du von eben.
Kannst trotzdem gerne nochmal sagen, was du da siehst.
Links ist seine Freundin, die denkt, dass sie seine einzige Freundin ist.
Ah, schwierig.
Es aber nicht ist.
Und die sich auch wundert, wo ihr Partner ist.
Ja, also das ist der ist ziemlich groß, ne?
Ziemlich, also relativ stattlicher beeindruckender Mann, so von der Größe und sie mit diesem Pelzmantel also die hat auf jeden Fall, lebt wahrscheinlich Düsseldorfer Highlife.
Sie kommt auch aus einer sehr wohlhabenden Familie.
Sie hat ihm auch Geld geliehen was sie noch nicht zurückbekommen hat und so, Mit dem Foto sucht man jetzt nach ihr Spannend, warum wird sie da mit reingezogen?
Das konfessiert die Polizei bei der Durchsuchung der Wohnung und das steht da und das nimmt sie dann mit.
Okay.
Spannend.
Nicht das klassische Fahndungsfoto.
Kurze Zeit später findet man Ollenburg mit seiner Geliebten in einem Luxushotel in Mexico City.
Am 30.
Dezember 1971 wird er gefasst.
Am 1.
Januar 1972 wird Ollenburg zurück nach Deutschland gebracht.
Der Vogel ist wieder zurückgeflogen.
Der Vogel ist wieder zurückgekommen.
Bald landet er auch in einem Käfig drin.
Das Landgericht Essen verurteilt beide Männer zu einer Freiheitsstrafe von jeweils 8,5 Jahren.
Man könnte jetzt meinen, dass der Fall geklärt sei.
Das Problem ist allerdings, dass rund die Hälfte des Lösegelds nicht gefunden werden kann.
Oldenburg hatte einen Teil des Lösegelds im Wald vergraben.
Das wird gefunden.
10.000 DM hatte er Paul Kron gegeben.
Der Rest bleibt verschollen.
Derweil baut Theo sein Imperium weiter aus.
1979 kaufte er in den USA die Supermarktkette Trader Joe's.
Auch hier setzt er das fort, was er in Deutschland und Europa schon begonnen hat.
Durch ein überschaubares Sortiment und niedrige Preise Kundinnen für sich gewinnen.
Und das geht auf.
Von einer kleinen Supermarktkette aus Kalifornien mausert sich Trader Joe's dank Theo Albrecht zu einem Milliardenunternehmen.
Ja, was ist da?
Die drei, dreieinhalb Millionen, die sind weg.
Die hat er wahrscheinlich irgendwo in Mexiko City hinter so einem Taco-Stand vergraben.
Der Mann war, glaube ich, maximal 48 Stunden da.
Ja, das kannst du in so ein paar Margaritas schnell versenken, 3,5 Millionen.
Den Rest habe ich einfach versoffen.
Den Rest habe ich versoffen.
Theo Albrecht lässt übrigens für seine eigene Sicherheit seinen Mercedes für 1,5 Millionen Mark umbauen.
Der Wagen hält jetzt explosiv geschossen stand.
Es gibt eine Sauerstoffversorgung im Falle eines Giftanschlags und im Falle einer erneuten Entführung ist im Kofferraum ein verstecktes Telefon eingebaut.
It's giving paranoid, ne?
Aber auch it's giving, man kann verstehen.
Ja, aber anderthalb Millionen für, der wurde ja nicht im Auto entführt, sondern zwischen Büro und Auto.
Und dann aber in seinem Auto.
Ja, okay, gut.
Ich meine, wenn dir das ein Sicherheitsgefühl gibt, und ich meine, du hast, 1,5 Millionen sind für den, Obwohl, man sagt ihm ja nach, dass er bescheiden gelebt hat.
Ja, das ist schon überraschend.
Also da war er wahrscheinlich wirklich sehr, sehr mitgenommen von dieser Entführung.
Ich weiß nicht, ob du da noch mal drauf zu sprechen kommen wolltest.
Aber achteinhalb Jahre, finde ich ehrlich gesagt, wenig.
Nicht so viel, ne?
Also.
Ja, hat mich auch überrascht.
Bei guter Führung bist du ja nach drei Jahren raus.
Ja, waren sie, glaube ich, immer nicht.
Ich glaube, die haben die Zeit schon richtig abgesessen.
Und so still und heimlich, wie Theo Albrecht gelebt hat, ist er auch gestorben Er stirbt am 24.
Juli 2010 im Alter von 88 Jahren Von seinem Tod erfährt man erst, als er bereits begraben ist, Am Ende seines Lebens steht er auf Platz 31 auf der Liste der reichsten Männer der Welt Sein Vermögen wird auf 16,7 Milliarden US-Dollar geschätzt Er lebte bis zuletzt fast unsichtbar.
Aber einen Funfact habe ich noch zu ihm.
Er versuchte, das Lösegeld als betriebliche Sonderausgabe beim Finanzamt einzureichen.
Der Antrag wurde allerdings abgelehnt.
Kann man probieren.
Kann man probieren.
Wo verbucht man das?
Ja, Sonderausgaben.
Ja, spannend.
Nur ein einziges Mal spricht Paul Krohn öffentlich über die Entführung.
In einem Interview mit der Bild-Zeitung.
Was kaum jemand weiß, Krohn hatte über viele Jahre Kontakt mit Theo Albrecht.
Bis zu dessen Tod im Jahr 2010.
Er sagt aus, dass Albrecht jedes Jahr bei ihm angerufen hat und nach einem Treffen gefragt hat.
Anfangs habe er behauptet, er verwechsle ihn.
Später hätte er ihm gesagt, dass er kein Treffen möchte.
Es sei ihm zu unangenehm.
Krohn ist überzeugt, Albrecht wollte ihn nicht sehen, um zu vergeben, sondern um zu fragen, was mit dem verschwundenen Rest des Lösegelds passiert ist.
3,6 Millionen D-Mark, bis heute spurlos verschwunden.
Paul Krohn stirbt im Januar 2017 mit 87 Jahren.
Heinz-Joachim Ollenburg stirbt ein paar Tage später am 7.
Februar 2017 mit 93 Jahren.
Krass.
Aber, ich habe anfangs erwähnt, die Geschichte ist noch nicht ganz vorbei.
Im Juli diesen Jahres stoßen Ermittler im Keller des Essener Polizeipräsidiums bei der Durchsicht alter Bestände auf historische Akten und darunter auch Unterlagen zur spektakulären Entführung von Theo Albrecht vor über 50 Jahren.
Ein ganzer Karton voller Ermittlungsakten beschäftigt sich laut Polizei mit dem Fall aus dem Jahr 1971.
Die Dokumente gelten als regelrechter Glücksfall und sie könnten vielleicht helfen, bislang ungeklärte Aspekte des Verbrechens zu beleuchten und bestehende Wissenslücken zu schließen.
Also, vielleicht wird ja doch noch aufgeklärt, wo sich die verschollenen 3,6 Millionen D-Mark befinden.
Da sind die jetzt dran.
Scheinbar.
Es gibt, glaube ich, unter dem Fund dieses Kellers noch Akten, die ein bisschen wichtiger sind.
Dennoch war das ein Fund, den die Leute beschäftigt hat und weswegen es Pressemitteilungen gab.
Dann sollen die sich doch mal melden, dann arbeiten wir hier das exklusive Podcast auf.
Das wäre was, oder?
Also wenn ihr die Millionen findet, meldet euch doch einfach bei uns.
Da können wir zusammen nochmal was machen.
Auf meinem Sofa ist noch ein bisschen Platz.
Aber ich würde schon interessieren, was da im Karton alles noch drin ist.
Also, super spannend.
Das war der heutige Foodcrime.
Vielfach auch übrigens von euch gewünscht und heute endlich gemacht.
Und an dieser Stelle wollte ich mich einmal bei allen bedanken, die mir immer so liebe Nachrichten bei Instagram schreiben und auch interessante Themenvorschläge schicken.
Ich lese sie alle und freue mich wirklich über jede Nachricht.
Ich schaffe es nur manchmal nicht zu antworten, weil ich nicht so gut darin bin, zu antworten.
Richtig, kann ich bestätigen.
Ja.
Ja, aber ich gelobe Besserung hier jetzt in aller Deutlichkeit vor allen Leuten, vor diesen drei Millionen Menschen, die jetzt hier zugucken und freue mich wirklich über jede Nachricht.
Es macht wahnsinnig viel Spaß und das können wir vielleicht schon jetzt hier dazu sagen.
Es gibt einen Fall, den ihr uns in den letzten Wochen geschickt habt.
Ja.
Aus Australien.
Ja.
Wir sind dran.
Wir sind dran.
Wir müssen uns da auskäsen, wer den macht.
Richtig.
Weil ich glaube, das ist wirklich einer der Fälle, wo wir uns wirklich mal absprechen müssen, wer den denn macht.
Ja, das ist korrekt.
Aber der wird kommen.
Der wird auf jeden Fall kommen.
Wir haben auch noch andere tolle Fälle in der sogenannten Pipeline.
Nochmal zum heutigen Fall.
Ich habe mir gedacht, dass ich wirklich niemals in meinem Leben so reich sein möchte, dass ich Gefahr laufe, entführt zu werden, weil ich reich bin.
Ich finde, das ist so gar nicht erstrebenswert, so viel Geld zu haben.
Aber sind die Zeiten von Entführungen nicht auch irgendwie vorbei?
Weil wie schnell du einfach heute Leute über so...
Ich sag nur Frau Block, ne?
Ja, okay.
Okay, guter, wichtiger Punkt.
Aber auch das, sagen wir mal, ist ja eher nach hinten losgegangen.
Ja, beziehungsweise...
So in Zeiten von Handyüberwachung.
Ja, dann vielleicht anders formuliert, dass ich wegen meines Geldes ein so hohes Sicherheitskonzept um mein Leben bauen muss dass ich im Verborgenen wahrscheinlich leben muss man weiß ja nichts über diese Leute, was auch gut ist aber diese, Angst, die einen wahrscheinlich begleitet im Alltag, die möchte ich nicht haben und du wahrscheinlich auch nicht oder uns würden so ein paar Millionen würden uns reichen, bescheiden, wie wir sind weil selbst wenn du dann irgendwie in deinem fetten Anwesen sitzt, du sitzt dir dann am Ende immer noch, Irgendwie eine Art Gefängnis.
Man muss immer alles irgendwie abstimmen.
Du hast keine Freiheit mehr.
So stelle ich mir das zumindest vor.
Ich würde es mal ausprobieren.
Für einen Tag.
One day.
Flo, bevor das jetzt hier ein Ende nimmt.
Ja.
Möchte ich natürlich von dir wissen.
Wir haben auch übrigens überhaupt nicht über die letzten Wochen geredet, was wir so gemacht haben, wie der Sommer so war.
Ja.
Was man so erlebt hat.
Ja, ist die Frage, ob euch das interessiert.
Weil wir wollten ja jetzt nach der Sonderpause auch mal wieder hier ins Reden und ins Arbeiten kommen.
Ins Foodcrime kommen.
Weil wir haben ja, ich meine, in unseren, was wir glaube ich schon mal wieder machen werden, sind die Fälle, die es nicht geschafft haben.
Weil die kamen sehr gut an.
Und das hat uns, glaube ich, auch Spaß gemacht.
Das war ein bisschen persönlicher.
Das war persönlicher.
Das war ein bisschen mehr freigesprochen.
So hat man ja schon ein richtiges Skript, was man formuliert hat.
Okay, ja gut.
Nee, dann möchte ich natürlich nicht wissen, wie deine letzten Wochen.
Doch, wir können ja gerne darüber sprechen.
Die Frage ist bloß, ob euch das interessiert.
Wir erzählen ja jetzt nicht immer so ewig private Sachen.
Wenn euch das interessiert, schreibt das gerne mal in die Kommentare.
Aber ansonsten jetzt für heute.
Foodcrime.
Persönlicher Foodcrime des Florian Rehzat.
Richtig.
Und das ist tatsächlich auch in Bezug auf die letzten Wochen.
Und zwar ist das Essen im Podcast.
Ich glaube, wir haben noch nie so viele Kommentare bekommen.
Wie bei unseren alten Folgen, die wir jetzt nochmal veröffentlicht haben.
Oder zwei von den sehr alten Folgen aus der Frühphase unseres Podcasts.
Die frühe Schaffensphase von uns war das.
Ja, als wir die grandiose Idee hatten, dass wir uns gegenseitig Essen mit in den Podcast bringen.
Was zu dem jeweiligen Thema passt.
Und Leute haben abgeschalten.
Was sie verstehen, ich finde das auch ekelhaft.
Deswegen haben wir es auch nicht mehr weitergemacht.
Aber wir haben doch schon einmal gegessen, beziehungsweise du, bei der ...
Das war hier nicht Mikado.
Doch, bei den Mikado-Stäbchen.
Mikado, ja.
Da hast du auch dir richtig einen abgeknuspert.
Das stimmt, aber ich hab da mehr, ich hab da schon, ich hab das schon relativ großzügig dann auch rausgeschnitten.
Ich hab's, glaub ich, am Anfang hab ich einmal reingebissen, aber dann hab ich das großzügig rausgeschnitten.
Deswegen, Foodcrime, Essen im Podcast, ich kann euch verstehen, es war vielleicht ein Ticken viel, es war auch lang, wird nicht wieder vorkommen.
Zurück.
Und ich höre es auch selber nicht so gerne, deswegen ich kann das nachvollziehen.
Ist das Foodcrime genug für diese Woche?
Ja, ich lasse es durchgehen.
Temmelgericht sagt, ist okay.
Wir hören und sehen uns nächste Woche wieder.
Alle Fotos findet ihr natürlich bei Instagram.
Bei Was schmeckt dahinter?
Folgt uns da gerne rein, schreibt uns per privaten Nachrichten, wenn ihr irgendwelche Themenvorschläge habt.
Kritik, liebe Worte, die ich lese und dann hoffentlich irgendwann auch beantworte.
Und abonniert den Podcast auf der Podcast-Plattform eures Vertrauens.
Abonniert hier bei ZDF Besser.
Falls ihr das noch nicht getan habt.
Macht.
Leute, macht Lärm.
Seid am Start.
Wir freuen uns über diesen Austausch, weil sonst sitze ich halt immer nur mit Ete hier.
Und Leute, ihr könnt euch ja vorstellen, wie sich das anfühlt.
Und jetzt sind wir wieder zurück.
Es gibt jede Woche Dienstag einen neuen Fall um 0 Uhr auf eurer Podcast-Plattform, wo immer ihr hört.
Und ab 16 Uhr bei ZDF Besser.
Das haben wir gar nicht am Anfang dazu gesagt.
Immer ab 16 Uhr bei ZDF Besser ist und in der ZDF Mediathek.
Und dann bis nächste Woche.
Ich freue mich auf deinen Fall.
Bin gespannt.
Wird famos.
Ja?
Ja.
Liebe Grüße.
Tschüss.
Tschüss.