Episode Transcript
Steve Glue hat einen wirklich deprimierenden Job.
Tag ein, Tag aus fährt er in die Metallfabrik in The Witt, Michigan und bedient die immer gleiche Maschine.
Seit 25 Jahren arbeitet er schon hier.
Das Einzige, was ihm in seinem Leben zu dieser Zeit Glück bringt, ist neben seiner Frau und seinen Kindern seine Müsli-Box-Sammlung.
Durch die bunten Boxen und Sondereditionen lebt Steve seine Kreativität und träumerische Seite aus.
Doch die Müsli-Boxen sind nur ein Vorbot auf das, was sein Leben Anfang der 90er Jahre für immer verändern wird.
Denn als ihm eine Frau auf einem Flohmarkt von Pess-Spendern erzählt, diesen bunten Spendern für Pfefferminzbonbons, da öffnet sich für Steve eine Welt, in der er innerhalb weniger Jahre zum absoluten Star wird.
Niemand weiß, wie er es macht.
Aber Steve Clue kommt irgendwie an unzählige, verschollene Sondereditionen der bunten Spender.
Die PASS-Community ist begeistert und macht Steve Glo so unfassbar reich.
Doch dieser kometenhafte Aufstieg ist einer Person ein Dorn im Auge.
Scott McWhinney, dem CEO von PASS USA.
Für ihn ist Steve ein Schmuggler, ein Verbrecher und eine Gefahr für sein Geschäft.
Das ist Foodcrime.
Was schmeckt dahinter?
Mit Lili Temmelf und Florian Gutzam.
Servus und hallo.
Ich bin erstmal überrascht, dass es Pestspender heißt und nicht Pestspender.
So wie ich all meine Jahre, und ich lebe seit 23 Jahren, dachte.
Vielleicht ist es die amerikanische oder die englische Aussprache.
Es ist, kommen wir später noch dazu, es ist eine österreichische Firma.
Das war für mich so das erste Aha-Erlebnis.
Das ist jetzt kein internationales Produkt irgendwie aus den USA, sondern es ist geboren in Österreich von der Familie Haas.
Gut, das ist auch für mich eine neue Information.
Und dieser Mann, der erst Müsli-Boxen gesammelt hat, hat jetzt also angefangen, PES-Spender zu sammeln, hatte alle Sondereditionen, die man sich nur vorstellen kann und ist darüber reich geworden.
Habe ich das richtig verstanden?
Ja, so kann man das einmal grob zusammenfassen.
Natürlich ein bisschen komplexer, Lilly.
Dieser Fall ist natürlich ein Ding komplexer.
Aber so grob kann man das zusammenfassen.
Er hat vor allem Sondereditionen, die es so in den USA nicht zu kaufen gibt.
Und haben wir es also hier mit einem Gauner zu tun?
Die Frage werden wir am Ende natürlich stellen und beantworten hoffentlich.
Ich habe jetzt natürlich direkt Flashbacks zu unserer Weinfälscher-Folge.
Ja.
Jemand, der teure Weinflaschen gefälscht hat und darüber sehr reich geworden ist, Den würde ich jetzt einfach mal gleichsetzen.
Oder zumindest gehen die ja scheinbar in eine ähnliche Richtung.
So stelle ich mir das gerade so ein bisschen vor.
Ja, lass da am Ende noch mal drüber reden.
Ich glaube, zwischen den beiden gibt es Parallelen, aber natürlich auch große Unterschiede.
Aber was ich mich natürlich bei diesem Thema auch gefragt habe, und wir haben schon öfters darüber gesprochen, was wir gesammelt, bei welchen großen Aktionen wir mitgemacht haben.
Und ich muss sagen, ich hatte diese Pestspender früher auch.
Ich weiß nicht, vielleicht so mit sechs, sieben.
Ich habe die nicht wirklich gesammelt, aber ich hatte die auch.
Wie war das bei dir?
Nee, gar nicht.
Ich weiß, sind das die, wo oben so Tierköpfe drauf waren?
Richtig.
Und ich habe natürlich direkt auch ein Foto für dich dabei, Lili, dass du mal einen Überblick hast.
Ich muss sagen, ich war und bin keine Person, die super gerne süße Dinge isst.
Ich habe schon als Kind lieber saure Gurken oder Leberwurst oder Käsebrote gegessen.
Deswegen konnte man mich mit sowas, glaube ich, auch noch nie so richtig begeistern.
Ich weiß schon, dass es die gibt.
Ich hatte bestimmt auch mal sowas in der Hand, aber es lag mir sehr fern, sowas zu sammeln, muss ich ganz ehrlich sagen.
Ich hab dir mal hier so die Disney-Edition mitgebracht, weil natürlich gab es diese Spender zu allen möglichen.
In allen möglichen Formen und Farben, Special Edition, eben vor allem mit Disney.
Das war so eine der größten Firmen, mit denen Pesta zusammengearbeitet hat.
Aber ja, das sind die, die Dinger.
Ja, süß, sehen toll aus.
Natürlich komplette Elternärgerer, wenn ich mir vorstelle, dass die auf dem Weg zur Kasse links und rechts im Regal stehen.
Das möchte man ja haben als Kind.
Vielleicht wollte ich die als Kind auch haben und erzähle das jetzt immer nur so, dass ich wirklich gar nicht interessiert an solchen Produkten war.
Das müssten jetzt meine Eltern sagen.
Die Erinnerung mal mit goldenen Pinseln.
Ich war schon immer sehr gesundheitsbewusst und habe lieber sauernd Gurken gegessen.
Nee, weiß ich nicht.
Aber ja, bietet sich an für Kooperationen auch mit allen möglichen Firmen, Kinderfiguren.
Und die waren ja auch nicht teuer.
Das ist halt so das Ding, dass es halt nichts war, wo man sich jetzt als Eltern verschuldet hat, sondern die haben keine Ahnung, 2,99, 1,99 gekostet.
War halt ein bisschen Plastik mit Zuckerstückchen drin.
Marc, Marc.
Marc, Marc.
In welchem Jahr befinden wir uns?
Also wir befinden uns in den 90er Jahren in Michigan, in den USA, in The Vet, Michigan.
Also wirklich so für alle, die Michigan nicht kennen, was wahrscheinlich die meisten sind, aber da ich finanziell verbunden bin, familiär verbunden bin.
Und auch finanziell.
Auch finanziell.
Ich möchte das Ganze hier einmal im Podcast, im Videopodcast zeigen.
Michigan sieht so aus.
Es ist eine Hand mit einem Daumen.
Und The Vet ist im Grunde hier in der Mitte.
So, und jetzt fragt ihr euch natürlich so, wo ist hier?
Da möchte ich überleiten, uns gibt es jetzt auch als Videopodcast, und zwar bei ZDF Besseresser.
Bei YouTube und in der ZDF-Mediathek, da könnt ihr alle Bilder sehen und da könnt ihr auch sehen, wenn ich zum Beispiel Michigan zeige und euch zeige, wo der Witt liegt, hier, hier in der Mitte.
Das ist nicht ganz unwichtig, einmal die Karte von Michigan vor den Augen zu haben oder auch im Kopf zu haben, weil möglicherweise kommen wir in ein paar Wochen nochmal zurück in diesem Bundesstaat.
Aber heute soll es um eben diese PES-Spende gehen, diese kleinen bunten Dinge.
PES ist übrigens die Kurzform von Pfefferminz-Bonbons.
Keine Ahnung, wie man da hingekommen ist, aber es steckt in Pfefferminz.
Ich finde nach Pfefferminz, ich meine, ja, die haben so leicht Pfefferminz nicht geschmeckt, aber vor allem waren die süß, diese Dinge.
Ja, ich ...
Ja.
Okay, da renne ich bei dir keine offenen Türen ein.
Ich würde sagen, wir steigen einfach in die Geschichte ein, weil das ist ein bisschen spannender als der Geschmack dieser Spender.
Die Stadt De Witt in Michigan hat auf den ersten Blick nicht besonders viel zu bieten.
Es ist eine Gegend mit vielen langen Landstraßen und rechtwinkligen Kreuzungen.
Feld reiht sich an Feld, wer hier wohnt, hat nicht viel.
Auch nicht die Familie von Steve Glew.
Als der im Juni 1950 geboren wird, lebt seine Familie in Armut.
Das Haus hat so viele Löcher, dass es im Winter reinschneit.
Mit Plastikplan versucht die Familie, das Nötigste zu reparieren.
Steve ist ein Kind, das nirgendwo so richtig reinpasst, seinen Platz in der Gesellschaft nicht zu finden scheint.
Er ist ein Träumer.
Jemand, der ständig viele Ideen im Kopf hat, Dinge plant, aber davon nie irgendetwas umsetzt.
Das geht so weit, dass selbst seine eigene Familie ihm nicht wirklich zutraut, je einen guten Job zu finden oder sonst etwas Anständiges auf die Reihe zu bekommen.
Es scheint, als wäre es eine selbsterfüllende Prophezeiung.
Denn der einzige Job, den Steve bekommen kann, ist der in der örtlichen Metallfabrik.
Über 20 Jahre steht Steve hier nun schon an der Stanze, Legt einen Metallteil ein und wartet einige Minuten, bis er das nächste Teil rausholen und den ganzen Vorgang wiederholen kann.
Mit eintönig ist die Arbeit aufregend beschrieben.
Sie macht Steves kreativen Kopf kaputt.
Zu dieser Zeit wird er depressiv.
Es scheint keinen Ausweg aus seiner Lebenssituation zu geben.
Er fängt an, Bücher von Tom Clancy zu lesen.
Geschichten, in denen der Hauptdarsteller im Bond-Stil durch die Welt reist, geheime Organisationen aufdeckt und einen Plot nach dem anderen plant.
Es eröffnet ihm eine neue Welt, eine Welt, in der auch er die Möglichkeiten sieht, seine Kreativität auszuleben.
Aber die Kreativität lebt sich nicht direkt so aus, wie man es vermuten würde.
Er fängt nicht etwa an zu malen oder Musik zu machen.
Nein, Steve sammelt Müsli-Boxen.
Kelloggs, Fruit Loops, Cornflakes.
Umso süßer, desto besser.
Er liebt nicht nur das Müsli, sondern auch die Verpackungen.
Win-win.
Denn die Hersteller bringen ja ständig neue Sondereditionen raus, mit Film- oder Comichelden oder zu besonderen Ereignissen.
Und Steve sammelt sie alle.
Sie können ihm nicht abgefahren genug sein.
Was als spaßiges Hobby beginnt, wird zur Obsession.
Irgendwann will er nicht mehr aus dem Haus und Leute treffen, er will sich nur um seine Boxen kümmern.
Ich habe Fragen.
Gerne, okay, her damit.
Boxen heißt, er sammelt die Papierboxen, in denen das Müsli drin ist und stellt die dann auf oder, also ich meine, die nehmen doch ultra viel Platz weg.
Wo sammelt der die, wo lagert der die?
Ich habe ein Foto für dich, Lilly.
Ah, perfekt.
Es ist von heute, es ist ein neues Foto, aber die Sammlung hat er bewahrt.
Du bekommst vielleicht so einen ersten Eindruck von ihm und auch von den Boxen.
Ah, okay, er hat sie zusammengefaltet.
Das macht schon mal mehr Sinn.
Das wäre jetzt meine Anschlussfrage gewesen.
Aber fein säuberlich zusammengefaltet.
Sehr fein, jetzt sind die aber natürlich nicht mehr so platzwegnehmend, sondern platzsparend.
wir sehen einen Mann, der auch als Weihnachtsmann-Double arbeiten könnte.
Der Verpackungen von Kellogg's Fruit Loops Coconut, nee Count, McCoola, kenn ich nicht Captain Crunch, also Produkte die wir wirklich gar nicht sagen in der Hand hält, also Fruit Loops kenn ich für echte Sammler, für echte Kenner für echte Kenner und im Hintergrund sieht man, dass er nicht nur Müsli-Verpackungen sammelt sondern auch Fotos, ich hoffe von Menschen, die er kennt, vielleicht sind das ja seine Enkel, die aussehen wie diese Fotos, die der Schulfotograf oder die Schulfotografin früher von einem gemacht hat.
Die hängen da also auch wirklich in einer Vielzahl an der Wand.
Ich gehe davon aus, dass das seine Familie ist, beziehungsweise von seinen Enkelkindern ist.
Ich finde das faszinierend, wirklich, wenn Leute sowas sammeln.
Jetzt in diesem speziellen Fall, der hat die ja so, wie man Platten einsortiert, hintereinander oder wie man früher in Arztpraxen die ganzen Karteikarten ansortiert hat, hintereinander stehen.
Das heißt, wenn man sich als Hobby damit beschäftigt, sitzt man dann davor und...
Geht die so der Reihe nach durch und zieht eine raus und guckt die sich an?
Das würde mich mal interessieren, inwiefern man Zeit damit verbringt.
Ich glaube, es ist vor allem das Sammeln selber.
Also ich glaube, wenn die einmal da sind, ich weiß nicht, ob man da noch so viel dann durchgeht.
Vielleicht aber auch das irgendwo abzu...
Also zu notieren, irgendwie die Listen zu pflegen.
Es geht, glaube ich, darum, das zu haben.
Es geht so zu haben, darüber zu sprechen, mit anderen Sammelbegeisterten darüber zu sprechen, die auch wieder zu verkaufen.
Das wird natürlich auch noch ein großes Thema.
Es gibt noch einen anderen Grund, warum Steve diese Boxen hat.
Denn durch die Boxen findet er mittlerweile knapp 40-jähriger Mann seine Kreativität wieder.
Und er findet noch etwas anderes.
Die vielen Gewinnspiele, die die Hersteller auf ihre Packungen kleben.
Für zehn Boxen bekommt er ein kostenloses Radio, Frisbees, Spielzeuge.
Er sammelt alles, was er in die Finger kriegen kann.
Hunderte von Boxen kauft und ist er nur für die Gewinne.
Manche Sachen behält er für sich.
Denn viel Geld haben er und seine Familie immer noch nicht.
Andere Dinge, für die er keine Verwendung hat, verkauft er wieder.
Ein Dollar hier, ein Dollar da.
Was immer er für seine Familie herausholen kann, umso besser.
Aber Steve löst so viele der Gewinne ein, dass die Hersteller ihm irgendwann einen Riegel vorschieben.
Sie schreiben den Disclaimer, ein Gewinn pro Haushalt auf die Verpackungen und zerstören damit sein Geschäftsmodell.
Und das ist Steves Verdienst?
Ja, das sagt er zumindest so von sich über sich, dass er dafür verantwortlich war.
Ich kann mir vorstellen, dass zu der Zeit andere ähnlich viele Gewinner eingelöst haben wie Steve und dass es darüber kam.
Die Zitate von ihm stammen aus der Doku The Pass Outlaw.
Die es mittlerweile, ich weiß gar nicht, auf welcher Plattform es sie gerade gibt.
Es war mal auf Netflix, dann bei Prime.
Mittlerweile gibt es sie, glaube ich, nicht mal so richtig zu sehen.
Deswegen weiß ich auch nicht, ob wir die verlinken können.
Aber in der spricht Steve darüber, dass es an ihm lag.
Nehmen wir mal so hin.
Ja, ich möchte das auch glauben.
Steve ist am Boden zerstört.
Aber noch hat er genug Spielzeuge und Gewinne zu Hause, um eine letzte große Verkaufsrunde zu machen.
Auf einem Flohmarkt in der Nähe von The Witt möchte Steve noch ein paar Dollar für seine Frau und Kinder ranholen.
Doch anstatt nach diesem Tag mit dem Sammeln und Verkaufen aufzuhören, beginnt Steves Karriere jetzt erst so richtig.
Denn eine Sache verkauft sich auf diesem Flohmarkt so richtig gut.
Die PES-Spender.
Diese kleinen Plastikteile, die ein süßes Pfefferminzbonbon nach dem anderen ausgeben, wenn man die lustigen Köpfe bewegte.
Wie konnte er an mehr von diesen Süßigkeitsspendern kommen?
Eine Frau auf dem Flohmarkt sagt ihm, dass die US-Spender ja schön und gut seien, aber sie hatte gehört, dass die wirklich wertvollen Pestspender aus Europa kamen.
Genauer gesagt aus Kolinska in Slowenien.
Wenn er die in die USA bekommen könnte, dann fließt der Thaler.
Denn die kleinen Pestspender waren um einiges lukrativer als all die kleinen Müsli-Spielzeuge, die er bis jetzt gesammelt hat.
Steve hat genug gehört.
Diese kleinen bunten Spender sind seine große Hoffnung.
Im Sommer 1991 nimmt sich Steve eine Woche Urlaub und beginnt seine Reise nach Europa zu planen.
Der arme Fabrikarbeiter aus David, Michigan, der bis dahin seinen Heimatbundesstaat noch nie verlassen hat, will jetzt also im Ferneuropa auf Pessjagd gehen.
Du hast jetzt schon ein Bild von ihm gesehen.
Passt so dieses Visionäre.
Ist du vielleicht ein bisschen den Nunu-Hafter?
Muss ich mir nochmal anschauen.
Ich hätte auch noch ein anderes Bild von ihm.
Ich finde es schon bemerkenswert, dass jemand, der noch nie seinen Bundesstaat verlassen hat, so viel Zukunft und so viel Vertrauen auch irgendwie in diese Geschichte hat und in diese Pestspender und jetzt nach Europa reist, dass er das macht.
Also das finde ich wirklich, finde ich stark.
Ja.
Und ja, jetzt zoome ich nochmal auf sein Gesicht dran.
Der wirkt sehr überzeugt von seiner Sache, ja.
Es ist eine gute Mischung aus eben diesem Abenteuerhaften, dass er einfach Dinge macht.
Er ist ein ziemlicher Eigenbrötler, er lebt in seiner Welt und, habe ich auf ihn gesagt, ist ein Träumer.
Das sagt auch seine Frau in der Doku oft, dass er einfach, er hat Ideen, er plant irgendwas und sie weiß, sie kann ihn da auch nicht groß stoppen.
Sondern vielleicht höchstens so ein bisschen leiten, aber stoppen kann man ihn da nicht mehr.
Es passt halt überhaupt nicht dazu, dass er dann auf einmal sagt, so klar, ich gehe nach Europa, ich finde diese Pestspender, weil das muss man ja im Kopf behalten, das ist Anfang der 90er, Europa war gerade komplett im Umbruch, da kannst du nicht einfach irgendwie, du weißt nicht direkt, wo du hinfahren sollst, sondern das ist eine Reise, die erstmal ins Ungewisse geht.
Ja, und das finde ich mutig.
Mutig finde ich auch seine Frisur und seinen Bart.
Wahrscheinlich hat er sich auch da in den Kopf gesetzt, das niemals mehr zu schneiden und niemand konnte ihn aufhalten.
Ja.
Was war deine erste große Reise?
Also, was meinst du?
Es muss jetzt nicht räumlich gewesen sein, sondern vielleicht auch für dich als Person.
Als Menschenreise.
Als Mensch, wo du dachtest, das ist jetzt wirklich, das ist weit weg.
Was verändert mich?
Oh Gott, das ist eine sehr diepe Frage, Flo.
Wir sind früher mit der Familie ganz oft eher Richtung Süden gefahren, häufig nach Frankreich.
Und ich weiß, dass als meine Eltern irgendwann entschieden haben mit den Freunden, mit denen wir immer in den Urlaub fuhren, wir fahren jetzt einen Sommer nach Schweden, dass ich im ersten Moment dachte, oh, das ist jetzt was, was ich gar nicht kenne.
Wie wird das wohl werden?
Und da ist es wahrscheinlich nicht so warm wie in Frankreich und, und, und.
Und ich habe in diesem Schwedenurlaub viel gespiegelt bekommen, dass ich aussehe wie eine Schwedin.
Und irgendwie hat mich dieser Urlaub, auch weil wir da alleine natürlich waren, weil wir auch älter waren als im Jahr zuvor in Frankreich.
Wir durften alleine über die Felsen klettern und alleine den ganzen Tag schwimmen gehen.
Und ich bin das erste Mal mit einem Motorboot gefahren.
und wir waren auf einem Katamaran und es war wirklich so ein richtiger Michel-aus-Lönneberger-Urlaub.
Ich habe mich da total...
Erwachsen gefühlt, obwohl ich, wie alt war ich?
Elf oder so.
Das war eine ganz tolle Reise.
Und weil ich danach, glaube ich, auch ein bisschen mehr Selbstbewusstsein hatte.
Und ich weiß noch, dass das total was mit mir gemacht hat, dass ich war super stolz irgendwie, dass die ganzen schwedischen Menschen, die wir getroffen haben, dachten, dass ich Schwedin wäre.
Also worauf Kinder halt manchmal so stolz sind.
Und dann habe ich ein paar schwedische Wörter gelernt.
Und dann war ich total happy und bin immer so durch die Gegend gehüpft, in meinen Erinnerungen zumindest.
Das war vielleicht diese Reise, ja.
Vielleicht war die Frage ein bisschen groß, aber so diese Reise, die Steve da vor sich hat, die ist ja auch wirklich lebensverändernd.
Also es ist nicht nur die weite Reise ins ferne Europa, sondern es ist auch die Hoffnung, dass es sein Leben verändert.
Ja.
Dass er da was findet, was seiner Familie Geld bringt.
Was natürlich auch schief gehen kann, ne?
Also wenn das.
Die initiale Vorstellung ist, dass diese Reise dein Leben verändern soll und es da nicht eintrifft.
Das kann einen auch richtig, richtig niederschmettern.
Ja, aber...
Ich erzähl dir am besten gleich mal, wie groß die Gefahr eigentlich war, dass das schief geht.
Denn Europa, das war für Steve wirklich ein großes Ding.
Das war für ihn das, wo die Reichen Urlaub machten.
Mit seiner Welt hatte das nicht so viel zu tun.
Aber er wusste, wenn er es wirklich schaffen sollte, die europäischen Pest-Spender in die USA zu bekommen, dann könnte er richtig absahnen.
Vielleicht könnte er sogar seinen Job in der Fabrik aufgeben, wenn es richtig gut lief.
Aber all diese Gedanken und Träume waren noch weit weg.
Die Realität war hart und aufwendig.
Alleine, das wusste Steve, würde er die Reise nicht hinbekommen.
Aber er hatte Hilfe.
Sein Sohn Josh.
Er übernimmt die Organisation des Trips.
Flugtickets, Reisepässe, Taschen.
Alles mussten sie neu besorgen.
Das Problem war nur, Geld hatten sie dafür keines.
Vater und Sohn beschließen also, eine Wette einzugehen.
Um alles zu finanzieren, besorgen sie sich einen Kredit bei der örtlichen Bank.
Das Geld bezahlt die einwöchige Reise.
Sollten sie ohne Erfolg zurückkommen, müssten sie das Geld über die nächsten Jahre mühsam abstottern.
Finden sie aber ihre Pestspender, weil der Kredit gut investiertes Geld.
Was, ein Abenteuer.
Ja, also es ist jetzt nicht einfach mal so, wir fahren da hin, sondern das Risiko ist da.
Und seine Freunde halten ihn auch für verrückt.
Denn dieser einfache Hillbilly aus Michigan will jetzt nach Osteuropa reisen und das gerade erst seit ein paar Wochen unabhängig war und wo nur wenige hundert Kilometer weiter in Jugoslawien immer noch Krieg herrscht.
Auch Steves Frau Kathy findet den Plan etwas größenwahnsinnig.
Aber sie weiß, ihr Mann ist ein Träumer und jetzt lebt er endlich seinen Traum.
Da möchte sie ihn nicht aufhalten.
Ich meine, die kennt ihren Mann.
Du hast ja gesagt, die wusste schon, auf was sie sich da einlässt.
Aber...
Diesen Kredit aufzunehmen und zu wissen, okay, wenn das nicht klappt, dann wird er abgestottert werden.
Das betrifft sie ja dann auch.
Also das finde ich schon nicht so ohne.
Ja, ich habe auch ein Bild von den beiden, von damals, von Kathy und von Steve.
Hast du nochmal einen besseren Eindruck, wie Steve damals in den 90ern aussah?
Und ein Freund von Steve, der spricht in der Dokumentation darüber, dass er das Gefühl hatte, der Plan könnte aufgehen, weil sein Freund, also weil Steve, so die magische Energie eines kleinen Zwerges hat.
Ja gut.
Und die Beschreibung passt irgendwie.
Ja, wegen des Bartz, aber magisch ...
Er ist sehr klein.
Ah, okay.
Und er ist halt so ein bisschen, weißt du, so ein ...
Doch, ja, er könnte komplett bei Herr der Ringe mitspielen.
Auch bei den Zwergen.
Wow, ich bin überhaupt nicht Herr der Ringe fest.
Ja, das ist ein süßes Foto von den beiden.
Oder?
Beide haben einen ähnlichen Look gewählt.
Sie tragen beide eine sehr große Brille.
Sie haben eine ähnliche Haarfarbe, schon grau meliert, aber mal braun gewesen.
Gucken irgendwo anders hin als in die Kamerarichtung.
Und sie hat so den Arm hinten an seinem Rücken.
Vielleicht hat er da irgendeine Vision gerade und sie schauen sich zusammen diese Vision an und sie lachen.
Wahrscheinlich, ja.
Ja, süß.
Nee, es ist ein sehr glückliches Paar.
Und Spoiler, sie sind heute immer noch zusammen.
Schön.
Also an der Front passiert nichts, die Sorge nehme ich euch schon mal.
Steve und Josh wissen jetzt also, Kolinska in Slowenien.
Das sind die Sachen, oder das sind die Informationen, die sie jetzt haben.
Warum da?
Kommen wir noch dazu?
Aber wie würdest du jetzt vorgehen?
Das sind die zwei Sachen, die du weißt.
Kolinska und Slowenien.
Damit landest du jetzt in Ljubljana und dann geht's los.
Wo fängt man da an?
Na ja, dann würde ich nach Kolinska fahren.
Und dann würde ich da im Telefonbuch oder an der Theke von der örtlichen Kneipe mich mal umhören und fragen, wo denn die Pest-Spenderfabrik ist.
Weil die wird doch da wahrscheinlich sein, oder?
Ja, das Problem ist nur, Kolinska ist kein Ort.
Ach so.
Und die Sprache sprechen sie ja wahrscheinlich auch nicht.
Kolinska ist kein Ort.
Ja gut, das hättest du natürlich dazu sagen müssen.
Ja, das erfahren die beiden aber natürlich auch erst, als sie dann da sind.
Ich würde sagen, wir steigen mal ein in die Reise.
Das ist wahnsinnig absurd, ja.
Als Steve und Josh in Slowenien ankommen, geht erstmal alles schief.
Und auf der Suche nach Kolinska verfahren sich die beiden mehrfach, denn sie wissen ja nicht, wo das Ganze ist.
Irgendwann überqueren sie auf einem Feldweg die grüne Grenze nach Jugoslawien.
Sie bemerken das erst, als sich eine Gruppe Soldaten in ihren Weg stellt und wissen möchte, wo sie denn hinwollen.
Sie dürfen umdrehen und kommen mit dem Schrecken noch einmal davon.
Hatten die eine Straßenkarte dabei und haben wenigstens hinten geguckt nach K und haben dann irgendwas angesteuert, was so ähnlich klang wie Kolinska?
Ja, davon würde ich mal ausgehen.
Das ist leider nicht genauer ausgeführt, wie sie dann dort gelandet sind.
aber wahrscheinlich sind sie erst mal zu Orten gefahren, die so ein bisschen ähnlich klingen.
Aber ja, irgendwann landen sie dann wieder in Ljubljana, der Hauptstadt Sloweniens, und dort geht ihre Suche weiter.
Sie fragen herum, ob jemand Kolinska kennt.
Aber niemand kann ihnen weiterhelfen, wo dieser Ort sein soll.
Den beiden beginnt die Zeit davon zu laufen.
Ihr erinnert euch, sie konnten es sich nur leisten, eine Woche nach Slowenien zu fliegen.
Danach musste Steve wieder zurück in die Fabrik.
Wenn ihnen niemand helfen konnte, würde sich der Traum vom großen Pess-Reichtum in Luft auflösen.
Doch dann fällt es den beiden wie Schuppen von den Augen.
Sie können ja einen Pess-Spender kaufen und schauen, ob dort eine Adresse des Herstellers draufsteht.
Und tatsächlich, da steht es.
Denn Kolinska, das war kein Ort.
Es war der Name einer Fabrik hier in Ljubljana.
Sie lag unweit des Hauptbahnhofs in einem Gewerbegebiet.
Sofort fahren Vater und Sohn zu der Fabrik.
Doch der nächste Rückschlag kommt sofort.
Selbstverständlich konnte man nicht einfach so in die Fabrik reinlaufen.
Vor allem bei Steve zu dieser Zeit.
Und das würde er so sicher auch unterschreiben.
Außer wie ein armer Obdachloser.
Josh kam etwas zivilisierter daher.
Aber auch ihn würden sie nicht einfach so reinlassen.
Joshs Taktik war also playing dumb American.
Sie würden am nächsten Tag einfach mit den Fabrikangestellten reingehen.
Und wenn sie jemanden fragen würde, was sie hier machen, wüssten sie nicht, wo sie gelandet sind und dass sie sich eigentlich nur einmal kurz umschauen wollten.
Wird diese Dreistigkeit siegen, Lilly?
Ähm, ja.
Richtig, die Dreistigkeit siegt.
Die Taktik geht auf.
Denn sie nimmt niemanden so richtig ernst.
Und als sie jemanden fragt und sie antworten, lässt der Mann sie einfach laufen.
Sie fühlen sich, als hätten sie gerade das goldene Ticket von Willy Wonka gewonnen.
Überall liegen sie, die bunten Pessspender.
Einfach so mitnehmen?
Das trauten sie sich dann aber doch nicht.
Das wäre wohl etwas zu auffällig.
Und das mussten sie auch gar nicht machen, denn sie hatten innerhalb kürzester Zeit jemand an der Hand, der ihnen noch sehr hilfreich werden sollte.
Markus.
Er ist einer der Pestdesigner in der Fabrik.
Zwischen den beiden kreativen Köpfen, also Steve und Markus, entsteht schnell so etwas wie eine Art Freundschaft.
Der verrückte Steve ist begeistert von Markus' Entwürfen und Markus ist geschmeichelt von der Aufmerksamkeit.
Denn genau diese Entwürfe hatten es bis dahin noch nicht auf den amerikanischen Markt geschafft.
Aber Moment mal, wie kann ich mir das denn vorstellen?
Steve und sein Sohn sind jetzt in dieser Fabrik, sprechen nur Englisch und treffen dann da auf den Chefdesigner der Passspender und Steve sagt ihm, hey, du, du machst hier einen super Job.
Und dieser Typ, dem fehlt vielleicht irgendwie mal Feedback oder der hat lang kein Kompliment mehr gehört und der denkt sich dann, hör mal, das ist ja nett von diesem fremden Mann, der aussieht wie ein Obdachloser.
Klar, komm doch mit herein, komm doch mit in mein Büro, schau dir doch meine neuen Entwürfe an.
Was, glaube ich, Steve geholfen hat oder was es so einfach gemacht haben könnte, ist seine Begeisterung.
Steve ist wirklich ein sehr emotionaler und begeisterungsfähiger Mensch.
Es wird nicht genauer beschrieben, wie es dazu kam, aber was ich mir vorstellen kann, war einfach, dass er mit seiner Begeisterung für diese Pestspende Markus berührt hat, eingefangen hat.
Genau, weil er einfach das gelebt hat.
Wir kommen gleich dazu.
Vielleicht hat Markus schon so ein bisschen eine Möglichkeit gerochen.
Ich weiß nicht, wie früh Steve ihm gesagt hat, was sein eigentlicher Plan ist, aber wir sind in Slowenien 1991, da so ein paar Dollarscheine zu bekommen, weil jetzt waren viele nicht ganz abgeneigt.
Aber ja, zu diesem Zeitpunkt waren Marcos PES-Spender für Amerika zu wild.
Und hier wird es jetzt, glaube ich, einmal wichtig zu erklären, wie das Geschäft mit den PES-Spendern damals Anfang der 90er Jahre, aber eigentlich auch noch heute, funktioniert.
Wie ich schon gesagt habe, kommt PES ursprünglich aus Österreich.
Erfunden hatte die Pfefferminzbonbons die Firma Haas aus Linz.
Pess ist auch nur eine Kurzform für Pfefferminzbonbon.
Die österreichische Firma PASS International vertreibt den Süßigkeitsspender auf der ganzen Welt.
Nur nicht in den USA.
Hier entschied man sich 1952, die Rechte an die PASS Candy Inc.
zu verkaufen.
Seitdem entscheidet diese Firma, welche Spender hier produziert werden oder welche Varianten importiert werden und dann auf den Markt kommen.
Und ich sage jetzt, die Firma entscheidet das, aber Anfang der 90er Jahre entscheidet das eigentlich nur ein Mann.
Und zwar Scott McWhinney.
Seit 1983 ist er der CEO von Pass Candy Inc.
und nennt sich auch The President.
Und du merkst schon, Scott ist ein interessanter Typ.
Natürlich habe ich auch von ihm ein Bild verbracht.
Von Mr.
President.
Der sieht auch begeisterungsfähig aus.
Der könnte bei The Office mitspielen, meiner Meinung nach.
Absolut.
Der Typ sieht aus wie eine Karikatur.
Ja, seiner selbst.
Der sieht aus wie 7 und 47 zugleich.
Ja, der sieht aus wie die Person, die in Amerika für die Pestständer zuständig ist.
Du hast schon recht, der sieht aus wie 57 gleich.
Ein begeisterungsfähiger Siebenjähriger, der jetzt einfach anfängt, sein Lieblingsspiel zu machen.
Der Erwachsenenleben spielt.
Ja, richtig.
Diese Begeisterung für die Pestständer, die hat er.
Und die ist, glaube ich, ein großer Treiber auch noch in der Geschichte.
Also es ist jetzt nicht einfach nur irgendein Job für ihn, sondern das ist sein Leben.
Mhm.
Während in Connecticut, wo der Hauptsitz von Pass Candy Inc.
Ist, also Scott McWinney sein Pass-Universum überwacht, kommt es auf der anderen Seite des Atlantiks zu einer explosiven Mischung.
Ein enttäuschter Designer, dessen Entwürfe nie das große Amerika gesehen haben, ein magischer kleiner Zwerg mit dem Sinn für ein gutes Geschäft und eine gute Menge US-Dollarscheine.
Denn, was ich gerade schon erwähnt habe, für die Slowenen, die gerade frisch in die Unabhängigkeit gestartet sind, sind diese Devisen das Non plus Ultra.
Mit Steve arbeiten sie also gerne zusammen.
Und der hat es vor allem auf einen Spender abgesehen.
Den Bubble Boy.
Das ist ein Spender, der für Kaugummis gedacht war, aber nie auf den Markt gekommen ist.
Markus gibt ihm Steve.
Eine Freundschaftsgeste.
Und mit dem restlichen Geld, was Steve und Josh nach ihrer wilden Reise in Europa noch zur Verfügung haben, füllen sie nun ihre Reisetaschen mit Hunderten von Pass-Spendern, die man so nur in Europa bekommt.
Von dem Bubble Boy, dem wichtigsten Spender aus seiner Sammlung, habe ich dir natürlich auch ein Bild mitgebracht.
Das ist ein roter Spender mit einem rosa Gesicht, was so, naja, wahrscheinlich gerade Bubbles in seinem Mund formt.
Auf jeden Fall aufgeblasene Backen und ein rotes Hütchen trägt, diese Person.
Ja, spannend.
Du kannst dich schon mal überlegen, was du dafür auf den Tisch legen würdest.
Da kommen wir dann später noch dazu.
Ja, weniger als ein Euro.
Schauen wir mal.
Spannend, dass sich solche, also würde mich interessieren, warum sich ausgerechnet dieses Produkt zum Bestseller entwickelt hat.
Vor allem, weil es es nicht gab.
Ganz einfach.
Alles klar.
Keine weiteren Fragen.
Josh und Steve hatten es jetzt also geschafft.
Doch sie hatten jetzt auch ein neues Problem.
Denn sie durften die Dinger ja eigentlich gar nicht zurück in die USA bringen.
Pass Candy Inc.
war das einzige Unternehmen, das die Genehmigung hatte, die Plastikdinger in die USA zu importieren.
Aber wie Steve so war, darüber machte er sich erstmal keine Gedanken.
Bis er am Flughafen an der Passkontrolle stand.
Ich musste mir da die Situation vorstellen, wie einfach so eine Grenzbeamtin irgendwie diesen kleinen magischen Zwerg mit so riesigen klappenden Taschen vor sich hat.
Ich habe nichts zu verzollen.
Ich habe nichts zu vermerken.
Ob Steve nicht so richtig wusste, was er da tat oder einfach hoffte, dass alles gut geht, wissen wir nicht.
Fakt ist, nach seiner einwöchigen Reise durch Slowenien steht Steve mit zwei Taschen voller Pessspender an der Grenzkontrolle und will einreisen.
Doch die geschmuggelte Ware ist zu auffällig.
Die Grenzbeamten wollen sich das Ganze einmal näher ansehen.
Wie viel hat sie denn dabei?
Ja, so große Duffelbags, Taschen.
Ah, okay.
Und ich meine, die machen ja auch Geräusche.
Sie bringen ihn in einen Raum und gehen vor seinen Augen eine Liste durch.
Auf der stehen alle Produkte, die in den USA markenrechtlich geschützt sind und nicht einfach so importiert werden dürfen.
Der Beamte schaut wieder und wieder über die Liste und findet nichts.
Pass Candy Inc.
Hatte ihre Marke nie markenrechtlich registrieren lassen.
Der Beamte kommt zu der einfachen Schlussfolgerung, nun gut, wenn die Firma so dumm ist, gehen sie.
Das ist nicht dein Ernst.
Steve kann sein Glück kaum fassen.
Er hat es tatsächlich geschafft und sitzt jetzt auf einem unfassbaren Haufen wertvoller Passspender.
Aber zuerst einmal ging es für ihn zurück in die Fabrik, denn trotz der vollen Taschen reich war Steve noch lange nicht.
Aber das muss so ein verrücktes Gefühl gewesen sein.
Du weißt, du sitzt jetzt eigentlich auf einer Goldgrube, aber du kannst noch kein Geld daraus machen, weil du jetzt erstmal in diese blöde Fabrik zurück musst und dir erstmal überlegen musst, wie du es jetzt anstellst.
Richtig.
Wahrscheinlich haben die nicht viel weiter gedacht als ...
Wir holen die erst mal.
Ja, genau.
Erst mal gucken, ob das überhaupt klappt.
Und du hast zum einen natürlich diese Pass-Community und du hast auch diese Frau, die ihn darauf hingewiesen hat, dass das in der Community gut ankommen würde.
Aber er ist nicht drin in der Community bis zu diesem Zeitpunkt.
Aber es spricht sich jetzt schon so langsam in der Community herum, was er da ins Land geschafft hat.
Die Sammler haben es natürlich erst mal nur auf eine Rarität abgesehen.
Und zwar den Bubble Boy.
Aber genau den will Steve nicht abgeben, denn es war ja ein Geschenk von Marcos.
Der emotionale Sammler möchte sich davon nicht trennen.
Doch als sich im Hause Glue nach und nach die Rechnungen stapeln, wird Steve schwach.
Die Preise, die die Leute für den Bubble Boy bezahlen wollen, sind jenseits von dem, was sich Steve in seinen kühnsten Träumen hätte ausmalen können.
Er entscheidet sich schweren Herzens, sich vom Bubble Boy zu trennen.
Für?
Jetzt darfst du einmal raten, für wie viel?
8000 Dollar.
Nicht ganz.
1250 Dollar, das wären heute gut.
3000 Dollar.
Wahnsinn.
Das ist mit den Emotionen schnell vorbei.
Ja.
Und ab diesem Punkt ist der Community klar, Steve ist bereit zu verkaufen.
Und so wechseln auch die restlichen europäischen Spender die Besitzer.
Und Steve macht quasi 100% Gewinn.
Denn in Slowenien hatte er die Teile für umgerechnet 27 Cent gekauft.
Zurück in den USA zahlten die Sammler teilweise bis zu 300 Dollar pro Pessspende.
Er weiß, er hat eine Goldmine gefunden, die er nur noch ausheben muss.
Er entscheidet sich also, seinen Job in der Metallfabrik zu kündigen und endlich sein Ding zu machen.
Pessspender im großen Stil zu importieren.
79 Stunden die Woche an einem Bann zu stehen, gehört damit der Vergangenheit an.
Doch über der rosigen Zukunft ziehen schon bald dunkle Wolken auf.
Denn auch Pass Candy Inc.
Bekam jetzt Wind davon, dass ein Mann im großen Stil die beliebten Spender importierte.
Scott McQuinney entwickelt also einen Plan, ihn ein für alle Mal zu stoppen.
Ach, es kommt mir auch ein bisschen voreilig vor, seinen Job dann direkt zu kündigen, nur weil das jetzt bei der ersten Fuhre direkt so gut gelaufen ist.
Ja, also es ist nur die erste Fuhre, aber es ist schon so viel Geld, dass er, also vor allem 300 Dollar einfach.
Wie viel hat er denn gemacht mit dem ersten?
Wir wissen nicht, also wir wissen, wie viel er insgesamt gemacht hat am Ende.
Jetzt bei der ersten Fuhre, weiß ich nicht, aber schau mal, 300 Dollar, man kann das ungefähr mal zwei rechnen oder ein bisschen mehr, zwei, sechs, siehundert Euro pro Spender, der wird in der Fabrik nicht viel verdient haben.
Ich glaube, das war schon schnell klar, dass das ein gutes Geschäft war.
Ja, ja.
Ja.
Scott McQuinney entwickelt einen Plan.
Ich kann dich natürlich jetzt fragen, wenn du Scott wärst, wie würdest du ihn stoppen?
Scott ist mit seinem irren Blick auf ihn zugerannt und hat ihn gesagt, ich weiß es nicht, keine Ahnung, wie man so jemanden stoppt, weil er hat ja eigentlich nichts Unrechtes getan, weil Scott den Namen ja nicht hat schützen lassen.
Richtig.
Weiß ich nicht, jetzt habe ich die Vermutung, dass er zu ganz bösen Mitteln gegriffen hat, aber so sieht Scott eigentlich auch nicht aus.
Ja, er ist schon einer, der ein Schelm war und.
Du hast ja gesagt, das ist seine Berufung, diese Firma und dieser Job.
Und dann ist er wahrscheinlich auch bereit dafür, Dinge zu tun, die vielleicht nicht ganz so in Ordnung sind.
Ja, keine Ahnung.
Was spannend ist, dazu komme ich jetzt, er ist in der Past Community nicht besonders beliebt, der President, der erzählt ja auch warum.
Denn Mitte der 90er Jahre ist die Past Community keine riesige Gruppe.
Die meisten kennen sich und vertrauen sich auch weitestgehend.
Anders ist es nicht zu erklären, dass teilweise Beträge von 11.000 Dollar für einen Spender bezahlt werden.
Nur einer kann mit den nördigen Sammlern nicht so viel anfangen, Scott McWhinney.
Der Pazident.
Man könnte vielleicht denken, er findet es super, dass die Sammler sein Produkt spannender und damit irgendwie auch wertvoller machen.
Aber so denkt er nicht.
Er sieht vor allem einen illegalen Markt, auf den er keinen Zugriff hat.
Und auf diesem illegalen Markt geht es mittlerweile so richtig rund.
Denn Steve hatte einen Weg gefunden, die Paz-Spender im großen Stil aus Europa zu importieren.
Dafür flog er nicht mehr nach Slowenien, sondern direkt an die Hauptschlagader der Paz-Pipeline.
Nach Shure in Ungarn.
Hier hinter dem ehemaligen eisernen Vorhang lag die größte Fabrik Europas.
Und hier hatte er alle Freiheiten einzukaufen.
Wie es dazu kam, ist unklar.
Steve sagt, der hochrangige Pass-Manager Günther Leitner hatte ihm quasi eine Vollmacht gegeben, mit der er in der Fabrik einkaufen konnte, wann und was er wollte.
Günther Leitner sagt selber, dass er Steve Clout zwar kannte, ihn auch oft in der Fabrik gesehen hat, er selber ihm aber nie etwas verkauft hat.
Aus seiner Sicht hatte Steve einfach jemanden in der Fabrik gefunden, der gegen ein kleines Handgeld die Spender rausgab.
Und mein Gott, darum hat man sich in den 90ern jetzt keine Gedanken gemacht.
Das war in der Doku ehrlich gesagt einer meiner absoluten Lieblingsabschnitte, wo er interviewt wurde und man so richtig merkt, der hat irgendwas damit zu tun, aber der will jetzt auch Jahre später das nicht zugeben und verstrickt sich dann da so in so humorvollen, oder aus seiner Sicht wahrscheinlich humorvollen Nebensätzen und Nebengeschichten, dass er einfach so nach dem Motto, also an einer Stelle sagt er im Grunde, mein Gott, es war Osteuropa in den 90ern, so jeder hat jeden beschissen und solange du irgendwie Geld auf den Tisch gelegt hast, so hast du alles bekommen.
Na dann.
Wie er jetzt wirklich daran gekommen ist, wissen wir nicht.
Aber er kommt daran.
Und er greift herzhaft zu und beginnt im großen Stil zu importieren.
Eine Zeit lang fliegt er einmal im Monat zwischen den USA und Ungarn hin und her.
Oft geht es von der Fabrik direkt zu den PASS-Conventions, den Treffen der Sammler-Community.
1993, zwei Jahre nach seiner ersten Reise nach Europa, führt Steve ein kleines Unternehmen mit sechs Angestellten.
Darunter sein Sohn Josh.
Sie schalten Anzeigen in Magazinen, mit denen sie die neuesten Importer anpreisen.
Der Versand ins ganze Land brummt.
Sie machen so viel Geld, dass sie sich teilweise wie Rockstars fühlen.
Also, du siehst, das war jetzt nicht eine Sache von ein paar Monaten, sondern die bauen das über ein, zwei Jahre wirklich gezielt auf.
Für Steve, der in Armut aufgewachsen ist und bis zu seinem 40.
Lebensjahr nicht viel besessen hat, kann seiner Familie nun endlich ein angenehmes Leben bieten.
Er kauft ein großes Stück Land, ein Haus und seiner Frau Kathy Pferde.
Auch sie konnte nun ihren Job kündigen und sich ihrem Traum widmen, dem Leben als Pferdetherapeutin.
Es war, als hätte Steve im Lotto gewonnen.
Doch zur gleichen Zeit in Connecticut hat Scott McWaney genug.
Der illegale Verkauf war das eine, aber seine Motivation, Steve zu zerstören, kam woanders her.
Der Bubble Boy, den Steve mittlerweile in großer Stückzahl importierte, stammte laut Scott gar nicht von Marcos aus Slowenien.
Nein, den hatte der Präsident höchstpersönlich entworfen.
Nach einer Testphase wurde das Projekt aber wieder auf Eis gelegt.
Anstatt Steve also zu verklagen und ihn für den illegalen Import vor Gericht zu ziehen, entwickelte er einen anderen Plan.
Er bringt den Bubble Boy einfach ganz normal für 1,99 Dollar auf den Markt.
Das zerstört die Sammlerpreise.
Und niemand wird mir bei Steve einkaufen.
Der perfide Plan geht auf.
Die Preise für den Bubble Boy rauschen in den Keller und zerstören einen großen Teil von Steves Geschäft.
Doch damit nicht genug.
Auch in den europäischen Fabriken macht Scott McWinney Druck.
Es werden Bilder von Steve aufgehangen, die ihn als Persona non grata ausweisen.
Auf seinen Reisen wird Steve zusätzlich von einem Privatermittler beschattet.
Es ist ein Katz-und-Maus-Spiel, bei dem Steve bald feststellen muss, dass sein Plan nicht mehr aufgeht.
Aber aufgeben, das gibt es bei Steve nicht.
Er hat eine letzte Idee, wie er Scott McWinney eins auswischen und einen letzten großen Deal machen kann, bevor er sich zur Ruhe setzt.
Wie viel Macht hatte dieser Scott denn in den europäischen Fabriken, dass er, wenn er da ein Bild aufhängt von Steve und sagt, die Person ist jetzt die Persona non grata, dass die sich dann auch daran halten?
Das sind doch eigentlich zwei unabhängig voneinander agierende Unternehmen.
Ich kann mir das nur so erklären, dass die USA einfach ein großer Markt waren und Scott McWhinney daher auch einen gewissen Einfluss und ein Ohr bekommen hat, als er dieses Thema angesprochen hat.
Und so grundsätzlich so illegalen Import und einen florierenden Schwarzmarkt mit den eigenen Produkten, das wäre jetzt keiner.
Also solange alle davon profitieren, ist das ja das eine.
Richtig.
Dann sagt ja auch keiner was in der ungarischen Fabrik.
Aber stimmt, wenn dann der Präsident aus Amerika ankommt und sagt, hier Leute, wisst ihr eigentlich, was hier passiert?
Dann kann man natürlich schlecht sagen, ja klar, da machen wir die ganze Zeit mit und wir finden das super.
Ja, das stimmt natürlich.
Das ist doch chillig.
Ja, ja.
Deswegen kann ich mir vorstellen, dass dann einfach da auf ihn gehört wurde.
Hey Mr.
President, come take a walk with me.
Ein lange nicht mehr gehört-Hit.
Ja.
London Pass is left behind.
We're not dumb and we're not blind.
They are, they were imported.
So leider aus GEMA-Gründen alles rausschneiden.
Ach so, nee, wenn ich das selber singe, ist das doch kein ...
Das ist so verzerrt.
Ja, ja.
Ist auch mein Song.
Ich hab die Urheberrechte daran.
Ach.
Von wegen Pink.
Naja, gut.
Naja.
Der Plan, den Steve jetzt aufstellt, ist wirklich komplett Guckugaga, wie Frau Temme gerne sagt.
Und deswegen möchte ich ihn euch jetzt auch gerne vorstellen.
Denn Ende 1993 scheint sich alles gegen Steve zu drehen.
Seine Goldader ist versiegt, der Import stockt und dann erkrankt seine Frau Kathy auch noch an Parkinson.
Er musste feststellen, während er damit beschäftigt war, ein Leben für seine Familie aufzubauen, verlor er seine Familie nach und nach.
Er trifft eine Entscheidung.
Einen letzten Angriff möchte er nehmen.
Danach kümmert er sich um seine Familie.
Sein Plan ist einfach.
Wenn er keine PES-Spende mehr importieren kann, dann lässt er einfach seine eigenen Spende herstellen.
Er beginnt zu zeichnen, zu basteln und findet durch seine Verbindungen in Europa auch eine Fabrik, die die PES-ähnlichen Spende herstellen kann.
Damit es keine Verbindungen zu ihm gibt, dient eine Firma in Taiwan als Mittelsmann, die den Import dann in die USA übernehmen soll.
Das ist jetzt dann aber schon auch nochmal eine Spur krimineller.
Und auch aufwendig.
Also das ist das, der zieht dann da los.
Seine erste Kollektion heißt Holiday Colors und ist das, wovon Steve schon immer geträumt hat.
Der Plan hat nur einen Haken.
Er muss wieder einmal ins Risiko gehen.
500.000 Dollar kostet die Produktion.
Die Hälfte davon hat er noch in Cash.
Um die zweite Hälfte zu finanzieren, nimmt er eine Hypothek auf sein Haus auf.
Wenn alles glatt geht, bringt ihm diese halbe Million Investment zweieinhalb Millionen Dollar ein.
Das ganze Jahr 1994 arbeitet Steve an seiner Kollektion.
Und zu Weihnachten 1994 ist es tatsächlich soweit.
Das Haus der Gloos füllt sich mit einer absurden Menge an Boxen, die alle bis oben hin mit Steves Pass-Spendern gefüllt sind.
Steve ist freudig gespannt.
1995 soll sein großes Jahr werden.
Denn was er auf den PES-Conventions spürt, war, dass die Leute verrückt nach seinen Spendern waren.
Sie waren bunt, cool, anders.
Sowas gab es vorher nicht.
Und von einem dieser Spender habe ich dir auch ein Bild mitgebracht.
Mhm.
Was denkst du zu dem?
Schwarz, Rot, Gold, wir stehen an eurer Seite.
Oder wie ging das?
Und wir holen ihm.
Also deine Musikauswahl ist heute grüßend jetzt fraglich.
Die ist bunt wie die PES-Spender von Steve.
Ja, aber wirklich.
Ja, das ist ein besonderes Exemplar.
Das ist nämlich ein schwarzer Totenkopf auf einem gelben Spender mit ja, irgendwie so einem roten, ich weiß gar nicht, was das sein soll, einem Kragen oder ich weiß nicht.
Auf jeden Fall ist es schwarz-rot-gelb und das ist ein Verkaufshit, ja?
Das ist ein Verkaufshit.
Ich habe noch ein anderes Bild.
Also er hat wirklich, der hat nicht nur einen entworfen, der hat wirklich eine ganze Reihe, eine ganze Collection da entworfen, ja.
Ja, aber es wird düster.
Totenkopf, Hexe.
Und ein Schneemann.
Süß.
Und es kommt halt mega gut an, weil vor allem diese Farben, ich meine, das ist so ein bisschen Neon, das ist so ein bisschen Giftgrün.
Das ist einfach anders als immer nur so dieselben Rot-Grün-Blau Farben, die es sonst so gibt.
Der Verkauf läuft genauso an, wie Steve es sich erwünscht und erhofft hatte.
Und das Geld fließt in Strömen, bis er wenige Wochen nach Weihnachten wieder auf eine PASS-Convention fährt.
Was er da sieht, erschüttert ihn.
Scott McWhinney hatte zurückgeschlagen.
Während Steve seine Kollektion plante und eine Fabrik in Europa suchte, steckten Scots Kontakte in Ungarn ihm immer wieder Informationen zu, was Steve da genau plante.
Und Scott setzte wieder auf die gleiche Strategie.
Warum verklagen, wenn man ihn auch kreativer zerstören kann?
Pass Candy Inc.
kopierte Steves Kollektion 1 zu 1 bis ins letzte Detail.
Doch bei PASS hießen die Spender Misfit Collection, also die aussätzige Kollektion.
Zu allem Überfluss verpackte der Konzern die Spender dann auch noch in viel zu großen Verpackungen, um sie so noch aussätziger aussehen zu lassen.
Scott McGuiny hatte gewonnen.
Steve war emotional, aber auch finanziell am Boden.
Denn natürlich wollte nun niemand mehr seine Spender kaufen.
Selbst seine besten Freunde konnten ihn zu dieser Zeit nicht mehr erreichen.
Er war wie vom Erdboden verschluckt.
Ohne Vorwarnung verpasste er sogar die Hochzeit seines besten Freundes.
Als Steve wieder auftaucht, muss er der Wahrheit ins Auge blicken.
Seine Reise war hier zu Ende.
Er hatte viel gewonnen, ungefähr 2 Millionen Dollar und noch mehr verloren.
Jetzt, 1995, vier Jahre nachdem er begonnen hatte, saß er auf 250.000 Dollar Schulden.
So ein Unternehmen mit den sechs Angestellten löste er auf.
In den Jahren danach rutscht Steve in ein dunkles Loch.
Nach vielen, vielen Jahren findet er einen Weg heraus.
Er beginnt über seine Erfahrungen auf seinem Blog zu schreiben.
Doch erst 2019 geht Steve wieder auf eine PASS Convention.
Was er dort erlebt, ist vor allem Liebe.
Die Community kennt ihn und überfällt ihn.
Hier ist er ein Star.
Hier bekommt er Anerkennung.
In den nächsten Jahren kommt Steve immer wieder zu den PASS Conventions.
2023 darf er seine Lebensgeschichte dann in der Netflix-Doku The Pass-Out-Law erzählen.
Und Scott McWhinney, sein großer Gegenspieler, der geht 2003 nach mehr als 20 Jahren als CEO von Pass Candy Inc.
Also, Entschuldigung, als Präsident in Rente.
Aus der Öffentlichkeit hält er sich seitdem raus.
Vielleicht weiß er auch, dass er gegen die Liebe für Steve nicht ankommen kann.
Lilly, das war der Fall von Steve Glew und seinen importierten Pest-Spendern.
Ich hatte gerade, als du erzählt hast, dass er nach vielen, vielen Jahren, in denen es ihm nicht gut ging, wieder auf der Convention war und mit Liebe überschüttet wurde, hatte ich ein bisschen Gänsehaut und sogar auch ein bisschen Tränen in den Augen.
Es ist schon, man wünscht so einer Person ja wirklich nichts Schlechtes, oder was heißt man, ich will das nicht so von mir wegweisen ich wünsche so einer Person nichts Schlechtes ich finde den, Ehrgeiz und diese ja irgendwie kindliche Besessenheit rührend.
Klar hat er einem Unternehmen wehgetan, aber das ist irgendwie für mich so sehr abstrakt und hat keiner Person wehgetan Er hat ja nicht bei dem Unternehmen wehgetan, weil er hat ja Sachen verkauft, die es eigentlich gar nicht gab.
Wenn man seine Lebensgeschichte und Familiengeschichte kennt, du hast ja erzählt, dass er in total armen Verhältnissen aufgewachsen ist und auch irgendwie keiner an ihn geglaubt hat.
Und er 70 Stunden in dieser Fabrik geschuftet hat und dann hat er das geschaffen, was er geschaffen hat, dann freut man sich ja wirklich für diese Person.
Umso trauriger ist es natürlich, dass dieser Höhenflug, den er hatte, irgendwann ein Ende genommen hat.
Aber umso trauriger ist es natürlich, dass es ihm dann psychisch so schlecht ging.
Und deshalb ist dann dieses, die Liebe, die er dann irgendwann empfangen hat.
Und vielleicht wieder irgendwie Licht am Ende dieses schwarzen Tunnels gesehen hat, das ist dann irgendwie umso herzergreifender und schön.
Und ich hoffe, dass er mit dieser Doku genug Geld verdient hat und dass er vielleicht aus den Schulden irgendwie raus ist.
Und stell dir mal vor, der erzählt seinen Enkeln oder du triffst ihn irgendwo am Lagerfeuer und dann erzählt er dir, was er eigentlich mal in den 90ern so gemacht hat.
Das ist doch eine krasse Lebensgeschichte.
Und vielleicht ist es das dann am Ende auch, worauf es ankommt.
Weiß nicht.
Ich glaube, komplett alles verloren hat er nicht, weil auch in der Doku, sie wohnen immer noch in dem Haus, was er gekauft hat, mit den Pferden.
Und wahrscheinlich geht es ihm heute ganz okay.
Das reiche ist er nicht, auf gar keinen Fall.
Aber er hat auch nicht alles verloren, weil du am Anfang ja auch den Vergleich zu unserem Weinfälscher Rudi Körnje waren, Folge irgendwann aus dem November letzten Jahres, glaube ich, ziehen wolltest.
Ich finde, es sind schon zwei komplett unterschiedliche Geschichten, weil ...
Rudi König war, das war einfach zu viel.
Das war einfach auch, weiß ich nicht, ihm hat man das nicht so richtig gekönnt.
Das stimmt, ja, das stimmt total.
Aber Steve, da geht es mir so wie dir.
Das war jemand, der auch mit viel Kreativität irgendwie einen Ausweg aus seiner Lebenssituation gesucht hat und gefunden hat für eine gewisse Zeit.
Eine total faszinierende und mal wieder total absurde Geschichte.
Vielen Dank, dass du sie erzählt hast.
Gerne.
Und ich finde, ich mag das irgendwie an unserem Podcast, das kann man ja auch mal sagen, dass einem jetzt Produkte, die einem so im Alltag begegnen, dass die jetzt eine Geschichte haben und was mit einem machen.
Ja, genauso wie mit den Mikado-Stäbchen.
Mit den Mikado-Stäbchen.
Auch da, Leute, die Folge die Glico-Entführung.
Ja, Glico, ich weiß nicht, ob die so heißt, Aber es geht um die Entführung des Konzernchefs eben dieser Mikado-Stäbchen und einer wirklich komplett absurden Erpressungs-, Bedrohungs- und Entführungs-, nicht nur einer Geschichte, sondern Geschichten in Japan.
Und ja, man verbindet jetzt sozusagen die Produkte, die man kennt, mit Produkten, die es zum Supermarkt geht.
Das ist spannend.
Das ist spannend.
Auch Pepsi, da hast du vor zwei Wochen eine absurde Geschichte über den Pepsi-Kampfjet erzählt.
Ja, interessante Unternehmens-Stories hast du hier mitgebracht.
Vielen Dank.
Ich glaube, die nächste Folge wird ein bisschen anders, aber ja.
Okay.
Ich werde dir so ein bisschen unruhig, Lilly, wie du vielleicht merkst, weil im Hintergrund mal wieder angefangen wird, Rasen zu mähen, was für einen Podcast natürlich Gift ist.
Wirklich, ja, das ist das Allerletzte.
Apropos Gift.
Was ist denn dein Foodcrime in dieser Woche?
Dann versuche ich mich zu beeilen, weil ich denke, das wird was, wo sich alle Leute einig sind.
Ich finde, es ist eine absolute Verbrechheit an der Menschheit, Kaffeeweißer zu benutzen.
Hast du das schon mal?
Ja, du wirst das schon mal getrunken haben, weil das ja aus sämtlichen Kaffeevollautomaten, die in der Republik und auch anderswo rumstehen, rauskommt.
Ich finde das so ekelhaft.
Ich finde die Konsistenz total blöd.
Wenn man die in den Kaffee rührt, dann wird das so flockig.
Ich finde, das schmeckt natürlich auch überhaupt nicht so wie Milch oder Milchersatzprodukte.
Warum?
Wirklich, warum?
Billiges Milchpulver, ne?
Ja, billiges Milchpulver mit Zucker.
Und so süßlich.
Bin ich Lilly?
Ja, können wir genauso schnell abwerfen.
Genau, also einfach ein absoluter Foodcrime.
Ja, aber ganz ehrlich, ich glaube, bis auf diese Vollautomaten gibt es das, glaube ich, auch nicht mehr so richtig.
Ich habe früher in meinen jungen Jahren habe ich ja am Filmset gearbeitet von, deutschen Krimiserien und da, es war, das ist jetzt auch schon ein bisschen her, weil ich bin ja jetzt auch nicht mehr die allerjüngste.
Richtig.
Und da war ich am Anfang dafür zuständig, weil wenn man anfängt an so einem Set zu arbeiten, ist das meistens als Setrunner und dann ist man halt ja, muss man halt den, Setttisch bestücken mit Kaffee und so und da stand immer Kaffeeweißer und da dachte ich damals schon so, was, also das geht doch nicht, das beflügelt doch keine kreative Arbeit am Set.
Die feinen Herrschaften vom Film?
Ja, das geht nicht.
Was viele nicht wissen, Lilly war lange das Lichtdouble von Unser Charlie.
Und dort am Set wurde besonders viel Kaffeeweißer getrunken.
Ich würde dir wahnsinnig gerne einen meiner Finger zeigen.
Aber das darf ich nicht.
Wow, wow.
Der kam böse, Flo.
Herzlichen Dank.
Ich muss leider los.
Ich habe jetzt keine Zeit bei mich mit dir.
Ich ja auch.
Kaffeeweißer ist auf jeden Fall ein Ding, was der Vergangenheit angehören sollte.
Richtig.
Auch können wir, glaube ich, größer fassen von diesen Kaffeeautomaten, wo man für 75 Cent irgendwie da so ein kaffeeähnliches Getränk rausziehen kann, kann man sich, glaube ich, auch schenken.
Legt das Geld lieber schlau an.
Kaffeeweißer nicht.
Ich versuche gerade lustige Wortspiele zu Kaffeeweißer zu finden.
Warum?
Kaffeeweißer nicht.
Verstehst du?
Nee.
Kaffeeweißer?
Aber vielleicht versteht ihr das.
Kaffeeweißer nicht.
Wie kann man das nicht verstehen?
Kaffeeweißer.
Kaffeeweißer nicht.
Okay.
Ja, also finde ich tatsächlich so sehr lustig.
Wenn ihr das lustig findet, dann schreibt das doch gerne in die Kommentare.
Und wenn ihr gerne mehr von diesen Witzen sehen wollt, dann schaltet doch auch nächste Woche wieder ein.
Wenn es da wieder heißt, Foodcrimes, was schmeckt dahinter?
Nächste Woche auch wieder eine neue Folge Foodcrimes, was schmeckt dahinter?
Bei Spotify, Apple Music, wo auch immer ihre Podcasts hört und bei ZDF Besseresser in der ZDF Mediatheek und bei YouTube.
Und ich werde jetzt hier draußen werde ich einfach mal jetzt mal fragen.
Machtwort sprechen.
Warum Matt hier eigentlich jemand rasen.
Bis nächste Woche.
Tschüss.