Episode Transcript
Und ehrlicherweise hab ich auch nicht gedacht, dass wir 2025 noch n Kanzler erleben müssen, der so altbacken, so konservativ, so festgefahren und so sehr aus dem letzten Jahrhundert wirkt.
Und das macht mir schon auch Sorge um dieses Land, und ich bin eigentlich froh, dass wir ne, ne konservative Partei haben, die nicht aus einem ideologischen Hass heraus Politik gegen queere Personen macht.
Der Grund dafür ist ein anderer, nämlich ein strategischer.
Der Grund dafür ist, dass in der Union ein Gefühl vorherrscht, dass man sich in irgendeinem selbst hierauf beschworenen Kulturkampf.
Von einer bestimmten Gruppe abgrenzen muss, dass wir hier, dass wir hier einen CSD einfach nur als Party Fan können, ist großartig.
War vor ein paar Wochen auf dem verbotenen CSD in Budapest.
Es war schon mehr Demo, ich bin mal in Istanbul auf einem CSD verhaftet worden, das war jetzt auch nicht so viel Party.
Und damit herzlich willkommen zur 87 Ausgabe von Based und wie immer zunächst einmal auch Hallo an mein Kurs Moin Dominik.
Schön, dass du zurück bist, Benny.
Richtig, ich bin wieder zurück.
Und ja, wir machen nach wie vor Journalismus mit Neugierde und Respekt und haben deshalb heute wieder nen sehr spannenden Gast bei uns im Studio und hinter uns liegt ja mittlerweile schon n bisschen länger her, der Pride month.
Jetzt war der Christopher Street Day auch in Berlin und das nehmen wir jetzt auch einfach mal zum Anlass über queere Politik zu sprechen und da haben wir den menschenrechtspolitischen Sprecher der Grünen der Bundestagsfraktion zu Gast.
Hallo Max Lux.
Hi, Hallo.
Ja, kurz vorweg noch einmal Meinung muss man natürlich aushalten und das das wollen wir wieder groß machen, das wollen wir befördern und wenn ihr uns dabei unterstützen wollt, dann freuen wir uns jetzt schon auf ein Abo, auf ein Like 5 Sterne bei Spotify und wenn ihr die Folgen schon früher hören wollt, dann könnt ihr auch bei Patreon Abonnent werden, darüber würden wir uns freuen, danke.
Ganz genau.
Und wir starten direkt rein.
Max, du hast auf Social Media ein Bild, auf dem Du ein Schild hältst mit dem Titel März ist zu viel für meine schwulen Nerven.
Was stört dich denn da hingegen vielleicht an unserem Kanzler, was jetzt dieses Thema angeht.
Naja, ich fand das ziemlich respektlos von Merz, als er die Regenbogenfahne in Zusammenhang mit einem Zirkuszelt gesetzt hat, weil es meiner Meinung nach um ziemlich ernste und ziemlich harte Probleme geht, von Menschen, von Menschen wie mir, aber auch von ganz anderen Menschen.
Und da hätte ich mir ein bisschen mehr Respekt und Feingefühl gewünscht.
Und ehrlicherweise habe ich auch nicht gedacht, dass wir 2025 noch einen Kanzler erleben müssen.
Der so altbacken, so konservativ, so festgefahren und so sehr aus dem letzten Jahrhundert wirkt.
Und das macht mir schon auch Sorge um dieses Land.
Was denkst du, ist der Grund dafür?
Also die Vorgeschichte ist ja, dass Julia Klöckner als die Bundestagspräsidentin die Flagge auf dem Reichstag abgelehnt hat, die Regenbogenflagge dann kam noch dazu, dass die.
Eine queere Fraktion aus der Bundestagsverwaltung auch als diese Gruppe der Bundestagsverwaltung eben nicht auf dem CSD teilnehmen durfte.
Das sind ist so ein bisschen diese Vorgeschichte, was glaubst du, ist der Grund, warum da aus der CDUCSU vor allem gegen gegen die Regenbogenflagge so eine Ablehnung da ist auf dem Reichstagsgebäude oder auch jetzt, dass die Bundes Verwaltungs bundestagsverwaltungsfraktion da mitlaufen darf?
Der Grund ist etwas, was mir sehr ernsthafte Angst macht, denn der Grund ist ja nicht, dass Unionspolitikerinnen und Unionspolitiker, die im Deutschen Bundestag sitzen oder Julia Klöckner irgendeine Abneigung gegen Schwule, Lesben oder Transpersonen hätten.
Ich kenne diese Leute, ich weiß, dass das nicht so ist, und ich rechne denen das auch an und ich bin eigentlich froh, dass wir ne konservative Partei haben, die nicht aus einem ideologischen Hass raus Politik gegen ihre Personen macht.
Der Grund dafür ist ein anderer, nämlich ein strategischer.
Der Grund dafür ist, dass in der Union ein Gefühl vorherrscht, dass man sich in irgendeinem selbst heraufbeschworenen Kulturkampf von einer bestimmten Gruppe abgrenzen muss, und dabei wird etwas grundlegend empathisches vergessen, was diese Leute eigentlich wissen, dass wir über eine Minderheit sprechen, die sehr harten und sehr ernsten Problemen ausgesetzt ist.
Und deswegen macht es mir schon Angst, dass Julia Klöckner, dass Friedrich Merz, dass die CDUCSU diese Frage von Minderheitenrechten von queeren Personen n bisschen als so ne politische Spielballfrage nutzt.
Und ich hätte mir eigentlich gewünscht, dass solche Zeiten vorüber sind.
Aber jetzt?
Also in dieser Causa hagelte natürlich auch sehr viel Kritik dann über über Merz und Klöckner herein, gerade jetzt über diese Zirkuszeltaussage.
Ich glaub auf jedem der CSDS, die wir in den letzten Wochen und Monaten gesehen haben, tauchte diese Aussage auf und wurde eben dann auch zugespitzt dann, na ja, so n bisschen zurückgeschossen, aber wenn würdest du es auch als Queerfeindlich diese Aussage bezeichnen, oder?
Na ja, entwertet vielleicht das auch langfristig reale Diskriminierung, wenn man jetzt.
So eine Aussage als Queerfeindlich titelt, wenn du schon sagst, dass dass du jetzt mehr als weniger als als tatsächlich jetzt homophob vielleicht bezeichnen würdest.
Also ich glaub man kann diese Aussage unterschiedlich einordnen.
Ich muss die auch gar nicht in Verbindung mit einer großartigen Feindlichkeit setzen, weil mein Eindruck ist, dass so eine Aussage eben empathielos ist und dass sie unangemessen ist und dass ich wieder von einem Bundeskanzler.
Ne gewisse andere Haltung erwarten würde.
Und eigentlich ist es so schade, weil ich gedacht hätte 2025 sind wir in diesem Land in einem Grundkonsens angelangt, wo alle Institutionen, alle Verantwortlichen des Staates klar sich bekennen, dass sie auch eine Verantwortung gegenüber Minderheiten haben und dass sie als von der Mehrheit legitimierte Vertreterinnen und Vertreter dieses Staates dieses Landes auch für Minderheiten eintreten.
Das ist eher das, was mich daran stört.
Queerfeindlichkeit hin oder her.
Die Begründung war ja dabei aber vor allem, dass Frau Klöckner auch gesagt hat, wir müssen als Na jasch als Staat hier als der Reichstag, als Institution, die dem Staat angehören, neutral sein, politisch neutral sein, und die Regenbogenflagge ist es ja für für die offensichtlich nicht politisch neutral.
Was bedeutet die Regenbogenflagge für dich und kannst du das nachvollziehen, diese Begründung?
Diese Begründung kann ich nicht nachvollziehen und das Zitat, was du von Julia Klöckner da ansprichst, geht ja noch weiter.
Sie hat ja auch gesagt, ja, aber die am stärksten verfolgte Gruppe auf der Welt sind die Christinnen und Christen und dann müsste sie ja folglich auch einmal im Jahr die Vatikanflagge am Reichstag aufhängen.
Und zu vergessen, dass orthodoxe Kopten in Ägypten wahrscheinlich nicht so viel mit der Vatikanflagge anfangen können, weil sie ihren eigenen Papst haben.
Was Julia Klöckner als katholische Theologin eigentlich wissen sollte.
Nur zeigt ja.
Diese Aussage, dass sie n bisschen vergessen hat, für wen wir als Parlament insgesamt Verantwortung tragen.
Wir tragen Verantwortung für die Bevölkerung in Deutschland, Wir tragen Verantwortung für die Sicherung des Grundgesetzes, Wir tragen Verantwortung dafür, Menschen zu repräsentieren und abzubilden, wir sollen Gesellschaft als Ganzes abbilden, wir sollen einen Heterosexuellen genauso abbilden wie einen Homosexuellen, wir sollen eine CIS Person genauso abbilden wie eine trans Person.
Wir sollen Mann, Frau, nicht binäre interperson wir sollen alle Menschen gleich abbilden und zum Abbilden von Menschen gehört der Minderheitenschutz, und zwar nicht irgendwo auf der Welt.
Dazu gehört er auch, das mach ich als Menschenrechtspolitiker jeden Tag und da können sich genug Menschen nennen, die unsere Unterstützung brauchen, aber dazu gehört doch auch zuallererst der Schutz von Menschen und Rechtsstaatlichkeit hier und da haben wir eben eine Minderheit, die Problemen ausgesetzt ist.
Und dann?
Wäre es doch eigentlich nur was starkes als Institution, sich klar bekennt und schützend vor diese Gruppe zu stellen.
Und wenn das für Julia Klöckner die Deutschland Flagge aussagt, dann ist es natürlich auch gut, weil das zeigt, in was für einem Deutschland wir leben, aber dann sollte doch eine Regenbogenfahne genauso neutral sein, wenn ich sage, dass die Deutschland Flagge für unser Grundgesetz steht und eben auch für die unantastbare Wöte jedes Menschen, dann steht die Regenbogenfahne glaube ich auch dafür und deshalb.
Habe ich da überhaupt keine Bedenken, was ein Neutralitätsproblem angeht?
Ja, du.
Hast ja gerade schon die schwarz rot goldene Flagge angesprochen.
Die Argumentation von Klöckner verstehst du es aber da?
Also ich glaube, einerseits muss man natürlich auch absolut anerkennen, das stimmt auch, dass wir heute in einer Zeit leben, in der Minderheiten einfach viel, viel mehr die Möglichkeit haben, sich auch zu äußern und lautstark auch ihre Rechte einzufordern, was erstmal sehr gut ist und.
Andererseits verstehst du, das ist ja eine, also neben der Deutschlandflagge, die vielleicht für für auch für Vielfalt stehen sollte es natürlich auch viele andere Minderheiten gäbe, die dann vielleicht das Ziel hätten, vielleicht eine solche eigene Fahne aufzuhängen.
Verstehst du das Argument dann vielleicht, also, dass man dann in so n Konflikt gerät, wem gibt man jetzt die Möglichkeit eine eine solche Flagge auch aufzuhängen und wem nicht?
Also wenn man mir eine.
Gruppe von Menschen zeigt, die sagt, Weil wir ein Problem erfahren haben, sind wir dagegen, dass das Problem der anderen thematisiert wird, dann bin ich sehr gespannt, weil ich glaube, dass das kein zielführender Ansatz ist, so vorzugehen, sondern der zielführende Ansatz muss ja auch sein, wo ist schon ein gesellschaftlicher Grundkonsens entstanden, den wir gemeinsam verteidigen wollen, um auch einen Ausgangspunkt zu haben, um zum Beispiel uns auch für andere Gruppen einzusetzen und das besonders schlimme an dieser ganzen Regelung.
Den Bogen fahren Debatte ist das mein Eindruck war, dass dieser gesellschaftliche Grundkonsens unter den demokratischen Parteien längst erreicht ist.
Und diese Äußerungen zeigen, dass er offenbar nicht erreicht ist und.
Die Frage, ob und wie man anderen Minderheiten und schutzbedürftigen Menschen und Menschenrechtsfragen Rechnung trägt, ist eine unglaublich berechtigte Frage.
Deswegen haben wir ja als deutsches Parlament einen ordentlichen Ausschuss, der sich für Menschenrechte einsetzt, das ist was sehr besonderes und was tolles und wo ich auch stolz bin, Sprecher meiner Fraktion zu sein, und da arbeiten wir ja auch im Parlament für und da, wo wir Grundkonsense gefunden haben, sollten wir die, glaube ich, auch leben mit den unterschiedlichen.
Etlichen Formen und Mitteln, die wir im Parlament haben.
Und es ist auch gut, wenn wir die dafür einsetzen.
Und ich finde eine solche Fahne an besonderen Tagen wie dem Berliner CSD zu hissen, das könnte ein solcher Ausdruck eines gewachsenen parlamentarischen Grundkondenses sein.
Wir.
Wir werden gleich noch mehr sprechen, über inwiefern das jetzt politisiert ist oder nicht, vor allem auch auf dem CSD gab es da ja einige Ereignisse, aber zunächst noch einmal so als abschließende Frage zu dieser ganzen flaggenthematik du die noch mal zurück zur Deutschlandflagge?
Weil es mir ja auffällt.
Wir sitzen ja heute mit einem Linken hier am Tisch und deswegen kann man die Frage auch ruhig mal stellen, was für ein Problem haben Linke denn immer wieder mit der Deutschland Flagge?
Also eigentlich müsste man ja sagen Okay Einigkeit und Recht und Freiheit und Menschenrechte und es ist alles in unserem Grundgesetz festgeschrieben und darauf, darauf können wir uns doch einigen und wenn wir diese Flagge dahin hängen und wenn die auch auf Demos oder so gezeigt wird oder im Fußballstadion, dann ist es doch wunderbar.
Ihr sitzt mit einem Grün am Tisch.
Ich weiß, dass die.
Grünen eine linke Partei sind wir ja auch.
Zu linke Flügel der Grünen, aber das ist mir schon auch wichtig zu sagen, weil natürlich meine Partei schon auch ne ganz besondere Geschichte hat.
Ja, aus der Lesben und Schwulen Bewegung in Westdeutschland kommt, aus der Frauenbewegung kommt, der Umweltbewegung kommt im Westen einerseits und natürlich Abgrenzung zur Linkspartei im Hinblick auf die neuen Länder aus der DDR Bürgerrechtsbewegung kommt, und es macht mich auch stolz, in so einer Partei zu sein und.
Wir haben keine Probleme mit Deutschland flaggen, weil in unserem heutigen Deutschland viele der Werte gelebt werden, die uns wichtig sind.
Die Freiheit und Gleichheit, die unantastbare Würde des Menschen.
Und deswegen bin ich vielleicht der Falsche, um diese Frage zu beantworten.
Ich kann mir nur vorstellen, dass natürlich viele Menschen sich.
Möglicherweise nicht zuallererst über ihre Staatsbürgerschaft definieren, sondern über andere Dinge, die Ihnen wichtig sind.
Aber ja, das ist vielleicht auch zu viel hineininterpretiert.
Ich weiß, wollte ja auch etwas anspielen mit der.
Nein, nein, überhaupt nicht.
Weil also ist ja immer öfter, also ich finde, das kriegt man schon häufig mit im Diskurs, dass vor allem auch so Antifa Gruppen und so Geschichten, wieso gibt es, hast du das Gefühl wir spielen auf irgendwas aus deiner Vergangenheit an und.
Ja, es gibt nämlich so n Video, was verbreitet wird in so rechten Social Media kreisen.
Da war ich keine Ahnung 15 oder 16 und wir haben damals gegen die rechtsextreme Partei pro Deutschland in Köln demonstriert.
Das war, glaube ich, in irgendeinem Wahlkampf, und die hat natürlich so eine wahnsinnig aufgebauschte, total stimmungsmachende rassistische Demonstration da, ja und?
Und in dieser Demo, wo ich auch noch teilgenommen habe, wurde von einigen Leuten nie wieder Deutschland gerufen, was allerdings in dem Kontext eher als eine Provokation an die gerichtet war und natürlich auch bezogen war auf das Deutschland, in das die zurück wollen, nicht bezogen war auf die heutige Bundesrepublik, auf die ich persönlich auch sehr stolz bin und die ich sehr schätze, und deswegen glaube ich, dass es im linken Lager jetzt.
Gar nicht so große Probleme gibt mit dem Bezug auf die Bundesrepublik Deutschland aber schon.
Natürlich eher eine kritische Auseinandersetzung mit dem historischen, dann in dem Bewusstsein, wie wie gut das ist, dass wir das heutige haben, und ich glaube, da muss man auch bei der Debatte.
Schon dass man da bestimmten Gruppierungen Leute, die sich für etwas einsetzen, nichts Falsches unterstellt.
Also Leute, die sich antifaschistisch gegen Rechtsextremisten einsetzen, die tun einen sehr großen Dienst an diesem Land und die haben da auch meine volle Unterstützung, wenn sie es friedlich und im Rahmen der Gesetze tun.
Vielleicht gehen wir dann auch auf den CSD ein, weil am letzten Sonntag war ja zum Beispiel ja auch eben auch in Berlin der CSD und wir haben den Pride Month mittlerweile schon n bisschen länger hinter uns, wie schon gesagt.
Aber erstmal vielleicht die Frage, warst du denn hier auch auf dem CSD in Berlin?
Feierst du sowas auch tatsächlich ausgiebig?
Ich Gerichte gerne auf den CSD.
Ich komme ja aus NRW und der kleiner CSD ist auch viel besser als der Berliner CSD, deswegen war ich dieses Jahr nicht da.
OK, weil genau genau wir.
Wir haben jetzt gerade viel über die Regenbogenflagge gesprochen und die hat, glaube ich trotzdem weitgehend nen relativ großen Rückhalt auch in der Bevölkerung beziehungsweise viele interpretieren da jetzt auch gar nicht so viel mit rein wird es vielleicht auch manche es politisieren, aber was ja jetzt auch zum Beispiel auf auf Pride Veranstaltungen häufig oder auch im Uni Kontext sehr häufig von von politisierten Jugendlichen oder Studierenden in dem Fall gezeigt wird, ist dann auch diese progressive Pride Flag zum Beispiel, wo dann eben auch.
Schwarze oder indigene und nicht binäre und jegliche andere Minderheiten noch mit rein zählen.
Also diese Flagge wurde einfach erweitert.
Im Grunde steht die steht das dann ja für diesen Intersektionalismus würdest du sagen, das ist dann durchaus politisiert, also ist ist das ist steckt da tatsächlich auch ne Politik hinter oder wie schaust du auf sowas wie den Intersektionalismus zum Beispiel?
Also die.
Das Spannende an an dem, was du ansprichst, ist ja, dass die Pride Flag schon eigentlich als protestsymbol ja entstanden ist, bevor sich einige theoretische Strömungen innerhalb der Soziologie und Philosophie herausgebildet haben.
Zum Beispiel gibt es die Pride Flag schon viel, viel, die Regenbogen, von die wir teilweise kennen, schon viel, viel länger, als es die Queertheorie von Judith Butler gibt.
Und von anderen Philosophinnen natürlich, die das auch diskutiert und erweitert haben und so weiter und die The Queertheorie besagt ja, dass sozusagen Identität und Identitätszugehörigkeiten im Rahmen ihrer Kontexte das zentrale Modell sind, um gesellschaftliche Zusammenhänge zu erklären.
Ich würde jetzt diese theoretische Grundlage, die zum Intersektionalismus ja führt.
In der Form nicht unbedingt teilen, auch wenn ich mich selbst total mit der Sammelbezeichnung Queer identifizieren kann und auch eine Solidarität wichtig finde.
Und deswegen blicke ich auf den Intersektionalismus angeregt, ich finde es wichtig, dass wir verstehen, dass Menschen in besonderen Situationen besondere Probleme haben und daraus etwas schlussfolgern, aber ich glaube schon das Zentrale.
Herangehensweisen zur Erklärung gesellschaftlicher Ungleichheit eigentlich auch andere Facetten anschauen müssen, zum Beispiel die Facette von ökonomischen Ressourcen, ist meiner Meinung nach zentral.
Deswegen bin ich nicht nur menschenrechtsmitglied, deswegen bin ich auch im Finanzausschuss des Bundestages ja ein zentraler Faktor der Ungleichheit ist Geld, und ich glaube, dass sich das eben am Ende nicht ausschließt.
Quasi am Ende gar nicht.
Vielleicht so ne Debatte zwischen Internationalismus und Materialismus.
Wir müssen einfach verstehen, dass Dinge miteinander verbunden und verwoben sind, dass das zentrale Problem von Transpersonen zum Beispiel daraus besteht, dass sie natürlich mehr Gewalt erfahren, dass sie staatliche Gängelungen lange erfahren haben, zu lang und auch immer noch, dass sie aber vor allen Dingen auch häufiger obdachlos sind, häufiger arbeitslos sind, häufiger in Armut sind, insbesondere Altersamt als der Rest der Gesellschaft.
Das heißt, der Kern von Problemen ist nicht nur eine Frage von Identität, sondern ich finde auch im Zugang von Ressourcen.
Das ist vielleicht die Debatte, die ich da mit dem Intersektionalismus hätte und auch insgesamt ist mir eigentlich wichtig, dass wir immer von dem ausdenken, was wir als Gesellschaft erreichen wollen, wo wir eigentlich hinwollen, und es ist so, dass Privilegien in dieser Gesellschaft ungleich verteilt sind, das ist ein riesiges Problem, aber das.
Das Ziel muss doch sein, dass alle Menschen einen Zugang zu bestimmten Privilegien haben und deswegen ist es, glaube ich, lohnenswert, immer für das positive, Optimistische zu kämmen.
Das passiert mir in dem Rahmen manchmal zu wenig und bei der Flagge bin ich da ziemlich entspannt.
Ich finde es schön, wenn Menschen ihre Solidarität ausdrücken wollen mit meiner Minderheit, auch mit anderen Minderheiten, ich kann mich.
Gut damit identifizieren, mit anderen Minderheiten zusammen auf einer Flagge abgebildet zu werden.
Wenn man mich fragt, hätte ich da auch noch ein paar Ideen, welche anderen Minderheiten wir auch sonst noch ergänzen könnten, aber die Diskursive Frage, was ist eigentlich der richtige Zugang zur Beschreibung von Problemen, die ist dann natürlich nicht erledigt.
Wenn ich das richtig rausgehört hab, scheinst du was die Queer Theory angeht auch ziemlich gut aufgestellt zu sein.
Deswegen frag ich einfach mal, weil du auch den Namen Judith Butler erwähnt hast.
Du bist ja n starker Verfechter, auch vom Existenzrecht Israels und das Thema ist dir glaub ich auch sehr wichtig, so wie ich das wahrgenommen hab.
Wie nimmst du, wie erklärst du dir das, dass eine eine solche Person wie Judith Butler bei diesem Thema so sehr abrutscht, ist das jetzt dieses.
Zu Ende denken vielleicht dieser Schubladen, die man vielleicht in Teilen dann doch zu zu extrem versucht aufzumachen durch den Sektionalismus in und also diese, dieses Einteilen in Opfer und Täter, die man da vielleicht hat, dass man dann Israel eben vorwirft, der koloniale Machthaber dort zu sein und der Weiße sogar im Zweifel, was ja bei Israel absolut nicht der Fall ist, weil es ja ne sehr große Vielfalt dort gibt, auch und viele Araber dort auch freileben können, und auf der anderen Seite eben das Opfer Palästina, oder wie erklärst du dir das?
Also ich habe viele Widersprüche mit Joseph Butler und ich finde auch vieles, was sie auch zu Situationen an Mittleren Osten sagt, nicht nicht zielgerichtet.
Die Frage ist ja aber auch, was gesellschaftlich passiert.
Und natürlich ist es so, dass einfach wahnsinnig viele Menschen überall auf der Welt zurecht Empathie für unschuldige Kinder und unschuldige Zivilistinnen und Zivilisten im Gazastreifen haben, die unverhältnismäßig unter der Kriegsführung der Rechtsextremierung von Benjamin Netanjahu leiden.
So, das muss man schon auch trennen und aufpassen, dass man nicht Kritik an der israelischen Regierung pauschal in eine Ecke drängt, wo diese Kritik nicht zu suchen hat, weil diese Kritik ist berechtigt.
Nur was ich dann auffällig finde, ist, dass nicht verstanden wird, auch zum Beispiel in Teilen der queeren Bewegung Leuten nicht verstanden wird, wieviel Kritik an der israelischen Regierung eigentlich auch zum Beispiel innerhalb der israelischen Gesellschaft hervorgebracht wird und wann wir uns anschauen, wofür die Pride Flagge mit dem Davidstern steht in Israel dann war diese Flagge.
Auf allen Demonstrationen gegen die Justizreform von Benjamin Netanjahu vertreten, dann ist diese Flagge auf allen Demonstrationen in Israel vertreten, die für ein Kriegsende in Gaza eintreten und Fotos der verhungernden Kinder zeigen.
Und deswegen ist diese Flagge kein Ausdruck von Unterdrückung oder Gewalt und keine Solidarisierung mit der rechtsextremen Regierung von Benjamin Netanjahu, sondern sie ist das Gegenteil, sie ist der Ausdruck des Freien und des freien und demokratischen Israels, dass auch Benjamin.
Netanjahu dass Ben wir, dass Modric und andere Rechtsextreme in seiner Regierung versuchen anzugreifen und versuchen irreparabel zu beschädigen und zu zerstören.
Und deswegen ist es absurd, wenn auf dyek March in Berlin eine solche Flagge ausgerechnet nicht gezeigt werden kann, und da greift dann ein zu einfaches Weltbild in der Tat und auch ein zu einfaches Weltbild, was ich da manchmal Leuten vorwerfen würde zu sagen, wer trägt.
Die Kontextuelle Schuld und sich auf eine solche Frage zu beschränken und nicht mehr die Frage in den Mittelpunkt zu rücken, wie können wir eigentlich die Probleme und die Situation dort lösen und das ist auch das, was mir da auf einer, ja diskursiven Ebene zu kurz kommt, als würden wir das Schaffen mit dem Canceln bestimmter Symbole, als würden wir das mit dem stigmatisieren ganzer Gruppen.
Erreichen zu einer Lösung zu kommen, sondern man muss, glaube ich, zu dieser Lösung durch einen starken Universalismus kommen.
Also ein Ansatz, wo ich sage, dass alle Menschen gleich an würde gleich an Rechten sind.
Alle Menschen, die auf ihrer Welt auf dieser Welt leben und geboren werden, wo das Kind, was im Gazastreifen geboren wird, genauso viele Rechte hat wie das Kind, was in Israel geboren wird, übrigens, egal ob es muslimisch, jüdisch, christlich oder druse oder was auch immer dort ist.
Und dass wir diesen Universalismus verstehen müssen, verinnerlichen müssen, ausleben müssen, jetzt gerade auch im zu auf den Namen geschlossen ist wichtiger denn je.
Und in der Tat, es gibt, glaube ich, dann nicht unbedingt zwischen der Queertheorie, aber zwischen einigen Ansätzen von Judith Butler zum Beispiel.
Zwischen einigen Ansätzen des Postkriminalismus und einem starken Universalismus auf der anderen Seite einen Konflikt.
Ein Konflikt, den wir auch in der politischen Linken ja erleben, wo ich aber schon den Eindruck habe, dass eigentlich das universalistische Lager auch in Deutschland stark überwiegt und wo ich mich auch immer sehr klar sehen und positionieren.
Will.
Dann, darüber werden wir gleich noch später am Ende ein bisschen sprechen, wenn es darum geht, durch, durch welche Gruppierungen denn vor allem queere Menschen heute in Deutschland bedroht werden, aber zuvor noch einmal kurz auf die CSDS, um da noch mal die Politisierung da ein bisschen abzuschließen, das ist einer dieser Diskurse gewesen, die ja auch innerhalb der queeren Bubble geführt werden.
Wie gehen wir mit Israel um, auch auf den auf den Pride Demos, das andere sind aber zum wenn jetzt Gruppierungen auftauchen wie?
Gruppierung oder Parteien wie die FDP oder die CDU auf CSDS oder wenn auch der Axel Springer Verlag zum Beispiel auf dem CSD hier in Berlin auftaucht, mit einem eigenen Wagen, dann hab ich n Real auf Instagram gesehen, das hab ich mir dann gleich gespeichert und gemerkt für unser Interview heute, wo dann die Leute das aufzeichnen und sich unglaublich darüber aufregen, dass diese Leute, Parteien und der Verlag da sind und sagen, das gibt es doch nicht, das ist doch pinkwashing und das überhaupt nicht und in den Kommentaren heißt es dann auch, ja, die Queerfeindliche CDUCSU hier auf dem CSD.
Und da frag ich mich dann OK, wenn also wenn offensichtlich dieser politische Diskurs dann so, das ist natürlich nur n kleiner Blick in die Bubble, aber hier so geführt wird und sich darüber aufgeregt wird, dass diese Leute auf der Demo auftauchen, dann ist es ja durchaus schon politisiert, was da passiert und dann kann ich auch Julia Klöckner dahingehend vielleicht verstehen, oder?
Also nach diesen ganzen Geschichten, die da gelaufen sind mit der Regenbogenflagge, mit der Zirkus, Zelt, Äußerung.
Mit der Vermittlung dieses Gefühls, dass wir als queere Personen in diesem Land irgendwie immer noch falsch sind.
Natürlich rufe ich damit Widerspruch hervor, und Politik muss Widerspruch auch aushalten und auch zu mir kommen oft CS DS, Menschen mit anderen politischen Überzeugungen als meinen und wollen mit mir darüber diskutieren oder sagen auch mal was Negatives dazu und.
Und ich glaube, das ist ganz normal.
Ich finde das immer gut, wenn man sich Diskursen stellt und auch sich in die Auseinandersetzung begibt, auch und gerade dann, wenn man Widerspruch hervorruft.
Deswegen finde ich das erstmal respektabel, wenn Leute von Union und FDP oder diejenigen aus der Springerpresse, die sie ja zugegebenermaßen.
Schon auch manchmal hat man den einen unterstützend medial begleiten, dorthin gehen und sich der Auseinandersetzung stellen.
Und eigentlich hätte ich sogar wirklich das Ziel, dass wir es schaffen, zu einem Grundkonsens zurückzukommen, wo man eben diese Frage von dem Schutz dieser Minderheit nicht mehr so hart politisiert, als würde man hier gerade einen Kulturkampf raufbeschwören.
Apropos Ja gut, der Kulturcup herauf beschworen von der CDU.
Jetzt kann man aber auch sagen, OK, das wurde vielleicht auch schon vor dieser ganzen Debatte geführt, vor allem im Hinblick darauf jetzt, dass es hier in Berlin ja leider auch zu Übergriffen kam, nämlich auf.
Mitglieder des Lesben und Schwulenverbandes, der CDU zum Beispiel.
Lisa Knaack, die queerpolitische Sprecherin der Berliner CDU Fraktion, der wurde ins Gesicht gespuckt, einem anderen LSU Mitglied, der wurde mit der Faust ins Gesicht geschlagen und da denke ich mir halt schon, OK, irgendwie war das politische Klima vielleicht auch davor schon irgendwie schwierig, oder?
Das ist absolut schrecklich und so was ist durch nicht zu rechtfertigen und es ist weder zielführend, es ist auch nicht progressiv, sondern ein solches Handeln ist.
Im wahrsten Sinne des Wortes Regressiv.
Und das ist Verabscheuenswürdig und das tut mir echt extrem leid für die betroffenen Personen.
Was mich noch interessieren würde ist ja also du hast das Filme gerade auf, du hast es gerade angesprochen mit dem Lesben und Schwulenverband, der CDU und der heißt da noch Lesben und Schwulenverband und wir reden aber oder viel reden wir heute auch über queere Politik und deswegen gerade weil eben konservative Politiker wie ein Jens Spahn, aber eben sogar Alice Weidel dann in der AF D dann auch darauf bestehen.
Ich bin schwul oder ich bin lesbisch, aber ich bin nicht queer.
Wo siehst du denn da die Unterschiede oder siehst du, siehst du?
Ich sage Homosexualität als Untergruppierung, zum Beispiel von Queerness, und ist man direkt queer, wenn man schwul ist?
Ich finde das eine interessante Debatte und es wird ja auch mal so ein bisschen natürlich lachhaft begleitet, wenn jetzt ein Jens Spahn das sagt, oder insbesondere, wenn es jetzt eine Alice Weidel gesagt hat.
Also ich bin erstmal max und viele Dinge die mich ausmachen.
Zum Beispiel habe ich mal aus Versehen in meiner ersten Bundestagsregel gesagt, dass ich ein schwuler Katholik bin, weil ich vorher so rechtsextremer irgendwas übers Christentum erzählt hatte, und da hatte ich einfach Lust, den zu provozieren.
Dann ist es aus Wikipedia gelandet und das fand ich ganz lustig und dann habe ich mich mal gefragt, warum ich schwuler Katholik bin.
Und wir leben zum Glück in einem freien Land und Menschen können sich so bezeichnen, wie sie sich bezeichnen wollen.
Natürlich als queer, schwul, non, binär, intertranslesbisch, bisexuell, queer sehen.
Ich bin sehr gerne und stolz darauf, dass ich schwul bin, so, und das ist auch eine Form von natürlich Prozess, sich so etwas einzugestimmt ist wie jede Form der Identität ja auch etwas.
Spezifisches und mir ist es zum Beispiel wichtig, dass ich mich auch als schwul bezeichne, weil natürlich so ein bisschen, wenn man das merkt und fühlt, sich die Frage stellt, inwieweit bin ich überhaupt ein Mann und so weiter bei dem Ganzen, was einem gesellschaftlich vermittelt wird und Mann sein zu wollen und das selbstbewusst zu sein als jemand, der auch Männer liebt, das ist schon was, was mir wichtig ist, auch auszudrücken, und das ist natürlich etwas, was spezifisch ist.
Genau.
Genauso sehr zeichne ich mich aber auch als queer, weil queer für mich eine Sammelbezeichnung ist.
Für viele verschiedene Leute, die eines gemeinsam haben, dass sie nämlich über die Situation ihrer Sexualität oder ihres Geschlechtes, die Erfahrung von Ausgrenzung und von Problemen machen.
Und ich glaube, dass das was Gutes ist, wenn man dann zusammenhält und was ich?
Zum Beispiel entspannt vorwerfen würde, ist nicht unbedingt, dass er vielleicht Kritik an der Queertheorie hat.
Vielleicht hat er sogar Kritik an der Queertheorie, die ich teile, sondern dass er natürlich sich von dieser Sammelbezeichnung abgrenzt und sich bei dieser Abgrenzung ein bisschen entsolidarisiert mit den schwächsten Gliedern der Gruppe.
Denn die schwersten Straftaten und die meisten Straftaten, die wir in Deutschland in den letzten Jahren erleben, richten sich ganz insbesondere gegen Trans Person, gegen nicht binäre Person.
Und gerade solche Leute brauchen doch auch eine Solidarität von anderen, die doch wissen, wie diese Frage von Ausgrenzung abläuft, und deswegen stehe ich sehr zu diesem Zusammenhalt unter der Sammelbezeichnung queer.
Wir haben vor der Aufnahme also Benny und ich machen ja die Interviews hier, wir haben noch ne Mini winzig kleine Redaktion hinter uns, nämlich noch 2 andere Leute und eine unserer Redakteurinnen, Lucy, sie ist lesbisch und sie haben wir vorher gefragt, würdest du dich auch als queer bezeichnen?
Die Antwort war Promnö und interessanterweise zum einen mit der Begründung von dem, was du gerade auch selbst gesagt hast, nämlich das Schwulsein ja für sich ne individuelle Erfahrung ist und sie gesagt hat, das Queer ist mir zu schwammig, ich als lesbische Frau, das ist einfach so ihre ihre einzelne individuelle Erfahrung.
Und das andere war aber wiederum dann auch, das würde ich dann jetzt einfach mal stellvertretend für sie dagegen halten gegen das, was du eben meintest mit Spahn nämlich, dass aus ihrer Ansicht nach, dass der queere Griff vor allem aus einer linken Perspektive politisiert ist und dass sie einfach nicht damit gemein gemacht werden will, dass sie einfach nicht Teil einer Bewegung, die, glaube ich, von außen einfach oft einfach als homogen das linke queere Spektrum da irgendwie betrachtet wird, und dem will sie sich einfach nicht angehörig fühlen.
Ich habe keine Frage, ich wollte es nur reinbringen.
In den Diskurs kannst du das verstehen?
Ich kann das verstehen, aber ich kann das verstehen, natürlich und auch lesbisch zu sein, als sicherlich etwas spezifisches.
Ich habe viele lesbische Freundinnen, die einige Dinge mit mir gemeinsam haben, aber auch andere Dinge nicht sicherlich.
Deswegen kann ich schon verstehen, dass ich nicht das gleiche bin.
Aber ich würde mir schon von denen Solidarität erwarten, wenn ich angegriffen werde und genauso würde ich mit Lucy Solidarität zeigen, wenn sie angegriffen würde und wenn ich mit Lucy sprechen könnte, würde ich sie, glaube ich warnen, ich würde Sie warnen davor, dass wir eine.
Eine Beschneidung von Rechten, von Lesben, schwulen, bisexuellen, trans Personen, inter Personen nicht in ihren Personen in diesem Land schleichend erleben und dass diese Beschneidung von Rechten von dieser Minderheit nicht mit den stärksten Gliedern dieser Gruppe anfängt, sondern mit den Schwächsten.
Und natürlich versuchen diejenigen, die diese Rechte beschneiden wollen, insbesondere auf.
Parlamentarischer Ebene die Rechtsextremen versuchen, sich die schwächsten Glieder herauszugreifen und auch zu einer Entsolidarisierung innerhalb der Gruppe beizutragen.
Und ich glaube, die Gefahr besteht an der Stelle schon, aber das muss sie sich erst mal so bezeichnen, wie sie sich dagegen ist, glaube ich nicht einzuwenden.
Gehen wir vielleicht noch mal zurück zum CSD, aber war glaube ich ein spannender Exkurs jetzt zur Seite.
Aber das.
Also wenn wenn man sich CSDS heute anguckt, dann ist ja ich glaub das kann man auch im Kontrast sehen, einerseits ne riesengroße Party auch drumherum und viele solidarisieren sich eben mit dem auch die eben heterosexuell leben.
Und dieses dieses Party und dieses Party Event, was sich da vielleicht auch draußen entwickelt hat, vielleicht auch mit Finanzierungsstrategien auf die Sponsoren abziehen und co.
Das würde ja auch oft dann negativ in den Ring tragen.
Verstehst du das, wenn jetzt vielleicht manche das Gefühl haben werden, dadurch jetzt vielleicht sogar Minderheiten an den Rand gedrängt, weil jetzt die Party mehr im Mittelpunkt steht oder ist das für dich einfach absolut miteinander vereinbar?
Für mich ist es für einmal, weil es natürlich ein Ausdruck des Erfolges ist, dass wir hier, dass wir hier ein CSD einfach nur als Party feiern können, ist großartig.
War ein Paar vor ein paar Wochen auf dem verbotenen CSD in Budapest.
Es war schon mehr Demo, ich bin mal in Istanbul auf einem CSD verhaftet worden, das war jetzt auch nicht so viel Party, und ich finde, das ist schon cool, wenn wir hier auch CSDS wirklich feiern können, weil wir so weit gekommen sind und weil wir.
So sehr akzeptiert werden, weil wir sogar einige Stadtteile in Deutschland haben, die inzwischen ein bisschen Rückzugsräume für uns geworden sind wie in Berlin Schöneberg, das finde ich, finde ich toll und finde ich einen guten Ausdruck.
Und ich finde, wenn man Erfolg hat, dann darf man auch mal feiern und deshalb auch diese Community.
Aber lass uns da gerne mal drauf eingehen, weil du jetzt Budapest und Istanbul angesprochen hast.
Du hast gerade gesagt, du wurdest verhaftet in Istanbul und du warst kürzlich in Budapest.
Nimm uns gern mal.
Vielleicht fangen wir erst mit Istanbul an, weil das finde ich ziemlich krass.
Wie war diese Erfahrung und wie kam es dazu?
Ich war 2016 da mit einer Grün Delegation.
Ich war damals Landessprecher von der Gründung Nordrhein Westfalen, ich war da.
Damals mit der Europaabgeordneten Terry Reinke, heute unsere Fraktionsvorsitzende im Europäischen Parlament.
Mit Felix Banatschak, heute Bundesvorsitzender der Grünen, und mit Volker Beck.
Damals glaube ich, menschenrechtspolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag unterwegs, und wir wollten sozusagen Solidarität und den Aktivistinnen dort zeigen.
Wir waren im Jahr davor schon auf der Pride und.
Und dann wurden wir auf einmal von der Polizei angekesselt und dann wurde ich auf einmal da rausgezogen und habe einen Tag in Polizeigewahrsam verbracht.
Also klar, ich habe gerade gesagt, vereinfacht verhaftet, aber natürlich ein Tag Polizeigewahrsam ist glaube ich, nichts gegen das, was wirklich Leute, die in Wünscher Gefangennahme sind, erleben müssen und bin dann auch abends zum Glück da wieder rausgekommen.
Für mich war eine wahnsinnig spannende Erfahrung, dass ich natürlich, als ich glaube ich, 18 war, 19 und saß damals total verängstigt in diesem Polizeibus der Istanbuler Polizei.
Es war einer der ersten CS DS in Istanbul, die verboten waren, 2013 haben wir noch über 1000000 Menschen in Istanbul CSD gefeiert und demonstriert und das Spannende in diesem Polizeibus war ich natürlich total verängstigt und verunsichert und die ganzen Aktivisten von vor Ort haben.
Haben angefangen, im Polizeibus irgendwie zu singen, eine gute Zeit zu haben und so weiter weil sie natürlich eine ganz andere Form von Resilienz aufgebaut haben und weil sie auch verstanden haben, dass sie für das gute Kämpfen müssen.
Das war so eine krasse Erfahrung, vor der ich meine, eine unglaubliche Hochachtung habe und die auch, glaube ich, dann dazu geführt hat, dass ich mich sehr für Menschenrechtspolitik immer eingesetzt habe und auch.
Seitdem immer daran glaube, dass sich über diese Frage von Minderheiten die Situation von Rechtsstaatlichkeit, von Demokratie, von Freiheit insgesamt entscheidet und dass sie entscheidend ist.
Und das ist ja auch das, was wir in Ungarn erlebt haben, also das Ziel von Orban beim Verbot des Csds in Budapest bestand ja nicht darin, dass der Typ ernsthaft.
Ideologisch irgendwo steht ja, das ist ja einfach ein korrupter Autokrat, der seine Macht erhalten will und hat dafür dann dieses Thema einfach mal genutzt und sein Ziel war nicht nur lgbtiq Person Zugänge, das macht er vielleicht besonders gerne, aber sein Ziel war auch auszutesten, wie weit er eigentlich gehen kann gegenüber der Europäischen Union, gegenüber der Menschenrechtskonvention des Europarates, gegenüber frei gewählten Bürgermeistern wie dem Bürgermeister von Budapest.
Und das ist das, was wir endlich begreifen müssen und wo ich auch hoffe, dass die deutsche CDUCSU es begreift.
Es geht nicht einfach nur um diese Minderheit, es geht um den Zustand von Rechtsstaatlichkeit, von Demokratie und Freiheit über Minderheit sprechen.
Wie, wie war das in Budapest?
War da hohe Polizei drumherum Druck von außen oder wie hast du es wahrgenommen auf den Straßen?
Ich war so positiv überrascht.
Einige Aktivistinnen von vor Ort gehen davon aus, dass dieser CSD Budapest die größte Demonstration in Budapest seit 1989 war, was ich schon extrem beeindruckend finde.
Und Orbans Verbot hat, glaube ich, eher zu einer Mobilisierung geführt, gerade in so einer weltoffenen Stadt wie Budapest.
Es wurde angeführt vom Bürgermeister.
Es waren so viele unterschiedliche Menschen da, ich konnte gar nicht zielen, wie viele Kollegen ich getroffen habe aus dem Europarat, aus dem Europäischen Parlament, aus dem Bundestag, das war schon richtig, richtig cool zu sehen, dass das ziemlich nach hinten losgegangen ist.
Und dadurch war es eine ziemlich schöne Demonstration.
Die Polizei hat sich zurückgezogen, jetzt erleben wir eben dieses Nachspiel, dieses Nachspiel, wo der.
Der Bürgermeister von Budapest versucht wird in der Hinsicht ja seine Verfolgung.
Versucht wird durch Justizbehörden, wo wir eben ja auch sehen, dass Orban nicht das Ziel hat.
Sich spezifisch mit einer Sache auseinanderzusetzen, sondern im generellen Rechtsstaatlichkeit zu demontieren, zu demontieren und deshalb auch versucht, die Justiz eben jetzt politisch einzusetzen, wo er nicht weitergekommen ist.
Was ich mir gerade gedacht habe, also du hast ja jetzt die Abgrenzung eigentlich ganz gut gemacht.
Okay in Deutschland können CS DS gefeiert werden, weil eben diese Restriktionen nicht hier sind und da kann das laut und bunt gemacht werden ich.
Ich habe aber manchmal das Gefühl, um um dieses Argument mit reinzubringen, dass es bei manchen auch eine Trotzreaktion auslöst und nicht nur, dass es laut und bunt gefeiert wird, sondern dass auf einmal auch Unternehmen überall mitziehen.
Auf einmal ist hier die Pride Flag, da ist die Pride Flag und dass Leute irgendwann sagen, ja OK, also das ihr macht, aber ihr geht mir nicht mehr auf die Nerven mit eurem Kram und das ist auf einmal dadurch, dass es so ein bisschen zu doll wird, also dass es laut und bunt und überall offensichtlich ist, dass sie sagen.
Macht, aber ich habe keine Lust mehr auf diese diese queere Bewegung und das alles und dass dieses überall ist.
Ich also, das ist zumindest meine Erfahrung, das nehme ich manchmal wahr, dass Leute das so ausdrücken.
Deshalb Unternehmen von CSDS ich seitdem.
Da hatte ich einen anderen Grund, das hat nämlich einen sehr ernsten Grund, warum Unternehmen aus CSDS sich zurückgezogen haben von der Finanzierung, nämlich die Sorge vor US Sanktionen.
Das war hier in Berlin ganz konkret ein Problem, dass Unternehmen Sorge hatten, wenn sie NCSD finanziell unterstützen, dass sie dann möglicherweise diesen US Sanktionen von Trump ausgesetzt werden.
Und das ist natürlich n.
Extremes Problem, wo wir merken, wie sehr autokratisch Tendenzen funktionieren.
Aber ich glaub.
Du wolltest auf jeden Fall entspannter.
Nein, ich meinte, ich meinte eher, dass wirklich jetzt nicht die Unternehmen, sondern Privatpersonen sich durch die so ich so die die nehmen manchmal so ne Dauerpräsenz wahr, ich sag gar nicht, dass ich das unbedingt teile, aber die nehmen ne Dauerpräsenz des Themas wahr in verschiedenen Medien, in wie gesagt auch in Werbung, deswegen die Unternehmen oder dadurch, dass es eben bei uns sehr laut und bunt gefeiert wird und überall auftaucht.
Und dann entsteht eine Trotzreaktion.
Deswegen ist die Frage, die auch ein bisschen provokativ natürlich ist, könnte da ein bisschen weniger, bisschen weniger manchmal mehr sein?
So.
Würde ich es nicht formulieren.
Aber was natürlich schon vielleicht manchmal nicht schlecht wäre, wäre, ob ich der Versuch, andere wohlwollend mit einzubeziehen und wirklich auch wertzuschätzen und zu unterstützen und zu sehen.
Also sich über jeden alten, weißen, heterosexuellen Cisman mit seinen Privilegien zu freuen, wenn er uns unterstützt zum Beispiel, und das auch auszustrahlen und.
Und zu verdeutlichen, mit dem Ziel, noch ganz viele weitere alte, weiße, Heterosexuelle, gut verdiene CIS Männer in diesem Land davon zu überzeugen, dass sich auch sein Rechtsstaat und seine Demokratie über unsere Rechte entscheidet.
Ich glaub so n optimistischer und positiver Ansatz würde uns im Ergebnis in der Tat mehr bringen und ich glaube, wir werden immer Leuten.
Bisschen zu viel sein, weil wir vielleicht in der Hinsicht auch anders sind.
Und ich glaube gerade sich für dieses Anderssein nicht mehr zu schämen, sondern es zu zeigen.
Ich glaube, das ist gerade der Schlüssel von dem CSD, natürlich auch der Reibungspunkt, wo man sich bewegt, ich meine, muss ich als Abgeordneter des Deutschen Bundestages oberkörperfreier auf einem Wagen beim Kölner CSD tanzen.
Natürlich muss ich das nicht und.
Vielleicht werden auch ein 2 Leute dialogbereiter, wenn ich das nicht täte.
Aber geht es nicht auch darum auszustrahlen, dass ich das das politische Subjekt des Schwulseins doch mit stolz auch lebe und das auch anderen aus dieser Gruppe zu zeigen, um sie zu ermutigen und in der Abwägung ist mir das dann, glaube ich, auch.
Ein Stück weit wichtiger also, wir werden wahrscheinlich zu viel bleiben, aber wir sollten mehr schauen, dass wir andere Leute aktiv überzeugen, auch Gesprächsangebote machen okay.
Lass uns gerne gegen Ende noch ein wenig genauer auf die Lage, vielleicht auch von früheren Menschen in Deutschland schauen.
Also auf auf der rechtlichen Seite.
Wir haben jetzt immerhin, es gibt immerhin die Möglichkeit, gleichgeschlechtliche Ehen und so weiter, aber gleichzeitig sehen wir ja gerade einen mächtigen Anstieg.
An queere Gewalt gegen queere Menschen.
Und da würde mich interessieren, wie schätzt Du das ein, warum, warum, wo kommt dieser Anstieg plötzlich her, das heißt plötzlich aber in den letzten Jahren sind ja diese Zahlen deutlich gestiegen.
Wenn ich die Statistiken richtig verstehe bei den Straftaten, das sind ja die offiziellen Zahlen, die wir haben, dann ist dieser Anstieg von Gewalt stark auch auf ein rechtsextremes Spektrum zurückzuführen.
Und dann steht das natürlich im Zusammenhang auch mit dem Rechtsruck in der Gesellschaft.
Und wir haben natürlich die Situation, dass wir verschiedene gesellschaftliche Phänomene haben, die dazu führen, dass eben auch Vorurteile und Hass steigen.
Es geht ja nicht nur um die, ich meine, es müssten an die 2000 Straftaten sein, die polizeilich erfasst sind als wirrfeindliche Straftaten, und ich meine, dass.
Kann sich jeder vorstellen, dass die Zahl viel größer ist und dass Diskriminierung natürlich auch nicht immer nur auf der Ebene einer polizeilich erfassten Straftat abläuft, sondern eben mit Sprüchen, mit Blicken, mit Verhaltensweisen, mit Reaktion?
So, und da erleben wir natürlich ne Situation, dass wir ganz unterschiedliche Phänomene haben, die dazu führen, dass man schlechte Erfahrung macht, dass man sich zurückzieht aus bestimmten Sachen und dass.
Brutale, eigentlich an der ganzen Situation ist, dass es sehr verschiedene oder verschieden anmutende Phänomene sind, die dazu führen, dass man sich aus ganz unterschiedlichen Räumen zurückführt.
Also ich habe einige Stadtteile in Deutschland, wo ich nicht mit einem Mann Händchen halten würde, auf einigen Straßen und es gibt auch einige Region in Deutschland wie die Sächsische Schweiz.
Wo ich nicht ohne Weiteres mit einem Partner in den Urlaub fahren würde und das zu verstehen, dass es ganz unterschiedliche Phänomene sind, die uns da bedrohen, dass es sowohl ein Rechtsextremismus ist als auch ein Islamismus in Deutschland im Besonderen.
Und auch wenn wir nach Baden Württemberg schauen wir ja auch so einige spannende Freikirchen auch immer stärker, die sind auch ein Problem in der Hinsicht.
Dann sind es schon sehr multiple Probleme und ich würde mir wünschen, dass wir diese Situation, dass ganz unterschiedliche Kontexte uns als queere Gemeinschaft bedrohen, dass uns ein rechtsextremer Kontext ist, ein islamistischer Kontext bedroht, dass uns jede Form von religiösem Fundamentalismus bedroht, dass wir verstehen, dass das.
So ist, dass es unterschiedliche Dinge sind, dass wir nicht anfangen, mit dem Finger aufeinander zu zeigen und zu sagen, du hast aber nur das eine Phänomen benannt oder du hast nur das andere Phänomen, weil es dann, ich glaube, es geht darum, die Situation in der Breite zu verstehen, das tun wir nicht ausreichend genug.
Ich würde trotzdem dann noch mal auf einen Bereich speziell schauen, weil wir den vorhin schon kurz angeschnitten haben, nämlich als es um Israel ging und mich überraschte nämlich immer wieder, dass es dann doch zum Beispiel auf den.
Gaza Demos, dann dieses Queers for Palestine und so weiter Ding und da, weil du ja vorhin gesagt hast, Universalismus und du als menschenrechtspolitischer Sprecher bist du da mit dabei bei so queers for Palestine, weil.
Im also ich finde das ich, ich verstehe das schon wenn das irgendwelche Leute argumentieren und ja, wir als queere sind ja auch für die, aber es macht doch einfach keinen Sinn wenn wir nach nach Palästina, nach Gaza blicken und schauen wie die rechte queerer Menschen dort aufgestellt sind.
Queere Menschen werden getötet im Gazastreifen, wenn sie das offen ausleben so und das das ist halt die Situation und versteht die queere Community LGBTQ Community das nicht so nicht so richtig, oder was ist da los?
Also was ich mich frage, wenn ich das mit queers for Palace zensier ist wie durchdacht das ist.
Weil ich das erst mal verstehen kann als queerer Mensch, wenn man solidarisch ist mit anderen Menschen, die unterdrückt werden und palästinenserinnen und Palästinenser werden unterdrückt, Palästinenser und Palästinenser werden unterdrückt in der Westbank ja auch von diesen fürchterlichen radikalen Siedlern, Palästinenserinnen und Palästinenser leiden im Gazastreifen unter der Terrorherrschaft der Hamas und auch unter der Kriegsführung von Netanjahu, dass ich mich da erst mal solidarisch zeigen will, ist, glaube ich, nichts Schlechtes, die Sache ist aber die, dass ich doch.
Durchdenken muss, mit wem ich dort Solidarität ausdrücke und die Solidarität muss doch aktiv und ich finde, das ist die Messlatte, an der wir solche Schilder und Demonstration und Haltung messen müssen, weil die Messlatte muss doch bezogen sein auf die Palästinenser und Palästinenser und nicht auf die Hamas und andere, die eben genau diese Leute unterdrücken.
Und wenn ich in queers for patistant Schild halte, auf einer Demonstration, wo Leute die Hamas verherrlichen, relativieren oder teilweise sogar verstehen, dann unterstütze ich nicht einen propalinensischen Protest, sondern unterstütze ich einen antipalästinensischen Protest.
Und das wird mir da in der Tat manchmal unzureichend verstanden.
Und mir wird auch.
Auch wirklich viel zu unzureichend verstanden, wie solidarisch ganz breite Teile der LGBT IQ Gemeinschaft in Israel mit der Frage der Zivilistinnen und Zivilisten in Gaza sind.
Und wenn ich das verstehen würde, dann würde ich meine Solidarität als queerer Mensch mit dem Palästinser Palästinsern auch mit einer Regenbogenflagge mit einem Davidstern drauf ausdrücken, und das passiert da zu wenig.
Und ich glaube, das passiert aus dem Grund, dass man das schon manchmal ein bisschen bisschen, finde ich, eine Gruppendynamik hat, die von einem konsequenten Universalismus leider wegkommt.
An sich stellt sich dann ja auch die Frage des Islams, so n bisschen.
Bei uns hatten wir Maseiran Attisch im Podcast und wir mussten, das haben wir jetzt auch schon paar mal erwähnt, aber es ist halt einfach wirklich erwähnenswert.
Wir mussten den Podcast aufnehmen unter Polizeischutz, das heißt vorher kommt dann Polizei geguckt, ist ja alles in Ordnung und so weil sie ne liberale Moschee hat, in der auch queere Menschen ihren Platz finden können als Muslime.
Und das zeigt ja offenbar, dass wir ansonsten in der bei den Muslimen auch hier in Deutschland einfach ein riesiges Problem haben.
Wird das nicht auch irgendwie dann von von linken und auch von der Bewegung häufig verkannt?
Wird es nicht.
Aber es gibt einige in der Bewegung, die dann in einem gewissen autoritären Gehabe versuchen, bestimmte Stimmen und bestimmte Analysen, die wertvoll und die wichtig sind, regelrecht zu unterdrücken und zu stigmatisieren.
Hab ja gerade ausgeführt, wie wichtig ist, dass wir die ganze Breite der Phänomene betrachten.
Ein Politiker, der sehr gut die Breite dieser Phänomene immer wieder betrachtet hat, war ein Linker, direkt gewählter Bundestagsabgeordneter, nämlich der.
Direkt gewählte Bundestagsabgeordnete für Tempelhof Schönebeck in der letzten Wahl des Deutschen Bundestages, Kevin Kühnert, der mal mir auch aus der Seele gesprochen hat, als er in einem Interview gesagt hat, er erlebt Queerfeindlichkeit von Rechtsextremisten, er erlebt Queerfeindlichkeit, aber auch aus der muslimischen Community, und es ist ihm wichtig, das zu adressieren, weil das auch die Leute auf der Straße erleben.
Und es stimmt, natürlich machen wir diese Erfahrungen, und dann ist der Berliner Queerbeauftragte hergegangen und hat gesagt, Kevin Kühnert würde dort Queerfeindlichkeit aus dem Islam als singuläres Phänomen anführen, das sei rassistisch.
Es ist eine Falschbehauptung, Kevin hat nie Queerfeindlichkeit aus einem anderen Kontext verleugnet, Kevin hat aber auch diese Queerfeindlichkeit benannt und.
Und dann sozusagen so ein autoritäres Gehabe an den Tag zu legen, während dieser Queerbeauftragte offenbar nicht so ganz erfolgreich ist.
Wenn ich höre, wie viele queere Personen in Berlin Angst haben, an bestimmten Orten, das finde ich schon bemerkenswert, und das finde ich auch selbst beängstigend.
Und ich finde, von solchen autoritären Mechanismen darf man sich nie niemals einschüchtern lassen und.
Und ich bin auch froh, wenn andere Leute sich davon nicht einverstanden ist.
Und auch wenn es mit 2 Renate fällt das ein oder andere zu diskutieren gibt und vielleicht auch das ein oder andere manchmal schwierig ist.
Diskurs muss möglich sein und es ist schlimm, wenn solche Leute unter Polizeischutz stehen oder sich aus Diskursen zurückziehen.
Dann fassen wir jetzt vielleicht mal das große Bild zusammen.
Es gibt nicht diese eine Singularität von Queerfeindlichkeit, aber wenn du jetzt die Möglichkeit hättest, das umzusetzen, was du als Menschenrechtspolitik du OK, du bist Mensch, rechtspolitischer Sprecher, aber wenn du das umsetzen könntest, was du dir vorstellst, um die queere Bewegung und queere Menschen in Deutschland zu schützen, was wäre das, was fehlt?
Ich würde das machen, darf ich sagen.
Wir fangen an, wir haben noch 5 Minuten super.
Ich würde natürlich ein vernünftiges Demokratiefördergesetz machen, ja, wo dann auch richtig starke Aktionspläne für alle Bildungseinrichtungen in Deutschland verankert sind.
So, man muss glaube ich in der Bildung anfangen und das ist vielleicht nicht die super populistische Forderung, aber ich glaube das mit Abstand wichtigste, dass man Diskriminierung vorbeugt, die man Leute aufklären, die man Verständigung schafft.
Und das ist übrigens dann auch so wie Gott, wenn die AF d sagt, Ah, da gibt es Probleme an der Berliner Brennpunktschule, aber sich eigentlich gegen solche Aktionspläne einsetzen, sondern man muss sie machen, man muss sie auch konsequent machen.
Das zweite ist aus meiner Sicht, dass alle rechtlichen Missstände und beim einhergehenden Reformstaub behoben werden müssen, wenn eine Frau mit einem Ehemann ein Kind bekommt.
Wird dieser Ehemann in der Regel auch dann in die Geburtsurkunde eingetragen, wenn er nicht der leibliche Vater ist?
Wenn eine Frau mit einer mit der Ehe verheirateten Frau ein Kind bekommt, wird diese andere Frau nicht als weiteres Elternteil eingetragen.
Das ist ein massives Problem aus meiner Sicht, das muss man sofort beheben, da gibt es natürlich noch ein paar Geschichten bei der ganzen Frage von Blutspende und so weiter und.
Und in dem Zusammenhang ist natürlich aus meiner Sicht auch wahnsinnig wichtig, dass man die Dinge, die man gesetzlich erreicht hat, nicht zurückdreht.
Zum Beispiel auch das Selbstbestimmungsgesetz für trans Personen, was eine massive Menschenrechtsverbesserung ist, auch erhält und eben nicht, wie die Koalition das Macht, so stigmatisieren und dann ist aus meiner Sicht ganz zentral, dass wir wirklich Sicherheit schaffen für für ihre Person.
In diesem Land und diese Sicherheit schaffen auch mit Blick auf die Zukunft, und dafür ist aus meiner Sicht es erforderlich, dass wir den Schutz von Menschen aufgrund ihrer sexuellen, geschlechtlichen Identität auch im Grundgesetz verankern.
Queere Person der queere Aspekt ist die einzige.
Gruppe von Menschen, die von den Nationalsozialisten verfolgt wurden und deren expliziter Schutz so nicht im Grundgesetz aufgeführt ist.
Und ich finde, das sollte man eben auch an der Stelle tun.
Und wenn wir das schon täten, dann wäre glaube ich, schon mal relativ viel erreicht.
Alles klar.
Wir danken ganz herzlich für das Gespräch.
Ich habe zu danken.
Vielen Dank.
So und an der Stelle ja, liebe Zuhörinnen und Zuhörer, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, schön, dass ihr wieder dabei wart.
Wir können euch natürlich noch die Episode aus der letzten Woche empfehlen, da war Benny leider nicht mit dabei, aber ich habe glaube ich trotzdem ein ganz okayes Interview geführt mit Katja Heuer, da ging es um ganz anderes Thema, nämlich wie wir uns an die DDR erinnern, sie regt nämlich dazu an, ja vielleicht mit einer anderen Perspektive, da mal raufzuschauen.
Ganz genau und.
Dann natürlich noch mal gegen Ende der Aufruf, wenn euch gefällt, was wir mit unserer Mission machen, dann unterstützt uns gerne mit einem Follower auf Instagram, auf Social Media und auch gerne über n Abo auf Patreon, da kriegt ihr die Folgen direkt am selben Tag oder am nächsten Tag der Aufnahme und genau ansonsten hören wir uns in der nächsten Woche.
Wieder ganz genau.
Tschüss.
Ciao.