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GAG524: Lancelot "Capability" Brown und die Erfindung des englischen Gartens

Episode Transcript

Hallo und herzlich willkommen bei Geschichten aus der Geschichte.

Mein Name ist Daniel.

Und mein Name ist Richard.

Und wir sind zwei Historiker, die sich Woche für Woche eine Geschichte aus der Geschichte erzählen, immer abwechselnd und immer so, dass der eine nie weiß, was der andere ihm erzählen wird.

Genauso ist es.

Und Richard, weißt du was?

Wir sind angelangt bei Folge fivehundert vierundzwanzig.

Fünfhundert vierundzwanzig.

Auch nicht schlecht.

Es ist nicht nur eine wunderschöne Zahl.

Ja.

Es ist auch die Folge nach der fünfhundertdreiundzwanzig.

Das ist korrekt.

Und weißt du noch worum es in der fünfhundertdreiundzwanzig ging?

Ja, da ging es um einen Sänger, einen amerikanischen Sänger, der aber seine größten Erfolge in der Sowjetunion gefeiert hat.

Richtig.

Und in Südamerika.

Und in Südamerika.

Der Rote Elvis.

Genau.

Dean Reed, der Rote Elvis.

Dean Reed.

Er hat sehr gutes Feedback gehalten.

Das wird dann in einem künftigen Feedback landen.

Aber bevor wir loslegen, Richard, würde ich gerne nochmal eine andere Sache reden.

Und wir haben es beim letzten Mal ja schon angekündigt.

Es gibt ab jetzt was Neues von uns.

Richtig.

Ein Brettspiel.

Richtig.

Ein Brettspiel.

Das heißt Geschichten aus der Geschichte.

Vielleicht zur Erklärung, was es damit auf sich hat.

Wir sprechen ja in unserem Podcast gerne mal von einem Flickenteppich und wie Dinge miteinander verknüpft sind.

Und in der Essenz geht es in diesem Spiel darum, Verknüpfungen zwischen anderen Geschichten, die wir im Podcast erzählt haben, zu finden.

Beziehungsweise zu legen.

Also es ist ein Strategiespiel und das Gute dabei ist, man muss unseren Podcast nicht gehört haben, um es spielen zu können.

Richtig.

Nimmt alles weg, was mit uns zu tun hat.

Und schaut sich nur die Spielmechanik an und funktioniert es noch immer.

Genau.

Und gleichzeitig sind es aber Geschichten, die schon mal im Podcast vorgekommen sind.

Also alle, die die Folgen kennen, haben trotzdem ein gewissen Mehrwert.

Genau.

Und das Ganze ist, finde ich, ein wunderschönes Spiel geworden.

Mit Illustrationen von Lene Kieberl, Grafik von Petra Kohlmeier und die Autoren.

die die ganze Spielmechanik etc.

entwickelt haben, Jens Merkel und Christian Hildenbrand.

Und das Ganze haben wir in Kooperation mit JOIN bzw.

ProSiebenSat.Eins gemacht und das war, wie soll ich sagen, eine hervorragende Erfahrung, eigenes Spiel zu konzipieren bzw.

dabei zu sein.

Wir haben ja auch uns regelmäßig getroffen und Tests gespielt.

Deswegen an dieser Stelle auch vielen Dank an Carina und Rainer für die hervorragende Zusammenarbeit.

Und es ist wirklich so ein spannender Prozess gewesen, weil ich weiß nicht, wie es dir geht, Richard, aber man fragt sich ja manchmal so, was sind so die Dinge in seinem Leben, wo man sich denkt, das wäre so ein Traum, wenn man das mal machen würde.

Das eine ist ein Buch schreiben, das haben wir jetzt geschafft und das andere so ein Spiel machen, das wäre natürlich auch mal interessant.

Und jetzt mal, das haben wir jetzt auch.

Was kommt als nächstes?

Und das ist wirklich aber so interessant, dieser Prozess, weil wir haben uns ja auch mehrfach getroffen in München.

Und haben auch Tests gespielt, haben auch Feedback gegeben, haben auch so eine Spielmechanik unsere Ideen einbringen können.

Und das war wirklich interessant zu sehen, wie so ein Spiel entsteht.

Ja.

Es ist tatsächlich, es ist ein Prozess.

Das ist nicht plötzlich dauernd, sondern es ist ein Prozess.

Jetzt haben wir's.

Und es gibt auch Mikrofonplättchen.

Also man kann bei dem Spiel auch, wenn man will, auch uns unterstützen, eine Podcast-Folge zu veröffentlichen.

Genau, das ist im Grund die Essenz.

Also die Geschichte dahinter, wenn man so will.

Warum man überhaupt dann Plättchen legt und roten Faden findet etc.

oder legt oder einem roten Faden folgt.

Ja, na, ich bin sehr, sehr gespannt was...

Nach einiger Zeit, wenn Leute das so ein paar Mal gespielt haben, wir für Feedback erhalten.

Oh ja.

Gut, also lange Rede kurzer Sinn.

Es gibt ein Spiel zu erwerben, ist es unter geschichte.shop, unserem Merch Store.

Und ja, wir freuen uns, wenn ihr euch freut, wenn ihr dieses Spiel spielt.

Und jetzt würde ich sagen, kehre mal schnell wieder dorthin zurück, was wir üblicherweise tun.

Genau, nämlich Geschichten erzählen.

Und wie soll ich sagen, ich habe letzte Woche eine Geschichte erzählt.

Diese Woche scheinst du dran zu sein, Richard.

Das ist korrekt.

Dann bin ich mal gespannt, worum es geht.

Daniel, wir springen an einen kalten Winterabend in Mayfair landen.

Es ist der fünfte Februar, siebzehn, dreiundachzig.

Ein großer, stattlicher Mann verlässt das Haus von Lord Coventry, Mitglied des Hochadels, ein guter Freund von ihm und er hat gerade bei ihm zu Abend gegessen.

Er macht sich auf dem kurzen Weg zur Hurtfold Street zum Haus seiner Tochter.

Er kommt dort allerdings nie an.

Noch auf der Straße bricht er zusammen zufälligerweise vor dem Haus des Earl of Sandwich, der auch ein guter Freund von ihm ist.

Er wird ins Innere getragen, verbringt und dort die Nacht.

am nächsten Tag wird seine Frau gerufen.

dann unterzeichnet er noch einen Zusatz zu seinem Testament.

und schließlich, am sechsten Februar, dreiundachzig um ungefähr neun Uhr abends, verstirbt er.

Die Nachricht von seinem Tod, die verbreitet sich wie ein Lauffeuer.

Der Dichter Horace Walpole fasst den Schock in einem poetischen Tribut an seine Brieffreundin, wenn man so will, Lady Ossary, so zusammen.

Ihre Triaden müssen schwarze Handschuhe anlegen, Madame.

Ihr Schwiegervater, der zweite Ehemann von Mutter Natur, ist tot.

Triaden sind so Baumnümpfen.

Und ihr Schwiegervater ist, also laut ihm gestorben.

Der zweite Ehemann von Mutter Natur, du fragst sie sicher, wer ist dieser Mann, dessen Tod solche Wellen schlägt und der auf so eine Art und Weise bezeichnet wird?

Tatsächlich ist er ein Revolutionär, dessen Einfluss sich über ganz Europa erstrecken wird.

Und er ist ein Mann, der im Grunde das Gegenstück zu einem Mann ist, über den ich in G.A.G.

Hundertdreiundsiebzehn gesprochen habe.

Da habe ich dir die Geschichte eines gefährlichen Gartens erzählt.

Und zwar dem von Wo Le Vicont.

Gestaltet eben von André Le Nott, der später dann auch den Park in Versailles gestalten wird.

und damit auch die Gestaltung aller großen Parks und Gärten in Europa lange Zeit prägen sollt.

Bis eben Jena Mann kommt, der in dieser kalten Februar nach dem Jahr seventeen, dreieinachtzig sein Ende finden sollt.

Der Name dieses Mannes ist Lancelot Capability Brown.

Und er ist wirklich ein Revolutionär, also der, der die alten formalen Gärten Englans niederreist, die strengeren symmetrischen Anlagen, die geraden Kanäle und die kunstvoll beschnitternden Hecken, die jahrhundertelang eigentlich die Landschaft dominiert haben.

Und an ihrer Stelle schafft er jetzt was radikal Neues.

Idealisierte naturliche Landschaften, die bis heute als Inbegriff des englischen Parks gelten.

Und der Maßstab seiner Arbeit ist tatsächlich atemberaubend.

Er ist so was wie ein Ingenieur der Natur, der ganze Landschaften nach seinem Willen formt.

Also aus toten Ebenen erhebt er sanfte Hügel und geschwungene Täler, er verwandelt schwarze Sümpfe in schimmende Seen und er lässt Millionen von Bäumen pflanzen und verändert damit im Grund des Antlitz einer ganzen Nation.

Allerdings nicht unumstritten.

Während er für seine Bewunderer als ein Genie gilt, das wie es heißt, viele Paradise wiederherstellt, ist er für seine Kritiker ein Zerstörer, ein Vandale der unersetzliche historische Gärten für immer vernichtet.

Was also war er?

Ein Visionär, der die Schönheit der Natur befreit oder ein Zerstörer, der Geschichte dem Altar einer neuen Mode opfert?

Wir werden uns in dieser Folge den Verdegang dieses allmächtigen Magiers, wie er später auch genannt wird, anschauen.

Und ob es tatsächlich eine zufriedenstellende Antwort auf diese Frage gibt?

oder ob, wie so oft, alles dann doch ein bisschen komplizierter ist.

Capability Brown.

Lancelot Capability Brown.

Hast du schon mal gehört von ihm?

Nie gehört den Namen.

Vervorangt.

Sehr gut.

Sehr, sehr gut.

Dann beginnen wir das Ganze einfach einmal so.

Stell dir die prototypische englische Landschaft vor.

Also so sanft geschwungene Hügel, weite grüne Rasenflächen, die oft bis an die Mauern der großen Herrenhäuser reichen.

an See oder an Fluss, der sich in der Sonne glänzen, den Schlangenlinien durch dieses Land zieht, Baumgruppen, die aussteuern, als wären sie tatsächlich von einem Mahler dorthin gesetzt worden.

Dieses Bild, diese idealisierte Natur ist tief verankert im englischen Selbstverständnis, ist aber eben alles andere als natürlich.

Es ist Kulturlandschaft und verantwortlich dafür ist vor allem unser Protagonist.

Man würde erwarten, dass jemand, der gegen Ende seines Lebens von einem Haus der reichen und adeligen zum anderen gegangen ist, dass der auch in den Adel geboren wurde.

Tatsächlich ist aber mehr oder weniger das Gegenteil der Fall.

Die Geschichte Lancelot-Browns, die beginnt im Norden England, sind am Ort namens Kirk Hall in Northumberland.

Und Northumberland ist so an der Grenze zu Schottland.

Dort wird Lancelot am dreißigsten August, siebzehn, sechzehn getauft.

als Sohn von William und Ursula Brown.

Wenn er geboren wurde, das wissen wir nicht, alles was wir haben ist sein Tauftatum.

Das ist ja oft so.

Sein Vater ist Gutsverwalter.

Angesehener Mann in einer kleinen Gemeinschaft.

dabei ist eben kein Adler.

Lancelot wächst eben in dieser rauen Grenzregion auf, die eigentlich den schottischen Lowlands näher steht als im sanften Süden Englerns.

ist ein Welt von Schafjürten und Bauern, nicht von Landschaftsarchitekten oder königlichen Gärtnern.

Mit sechzehn Jahren verlässt er die Schule, was recht normal ist und tritt jetzt auch in die Fußstapfen seines Vaters.

Er beginnt eine Ausbildung auf dem Gut Körkhal unter der Schirmherrschaft von Sir William Lorraine, also dem Gutsherren.

Er macht dort eine siebenjährige Lehre und lernt dort natürlich nicht in erster Linie aus Büchern, sondern draußen.

Landvermessen, Sümpfe trockenlegen, Wasserläufe kontrollieren.

Lorraine ist ein sehr fortschrittlicher Gutsherr und der junge Lancelot Brown ist auch ein sehr eifriger Schüler.

Wer ihn kennt, nennt ihn Lancelot oder einfach nur Mr.

Brown, sein späterer Beinahme, der entspringt einer Gewohnheit.

Wenn er anwesend begutachtet, dann erklärt er nämlich den Besitzern, dass ihr Land Great Capabilities hat.

Also große Fähigkeiten.

Ah, daher.

Also das ist kein Taufname oder so, sondern das ist so eine Art Spitzname.

Tatsächlich wird dieser Name zu Lebzeiten nie ihm gegenüber verwendet.

Es gibt auch keine schriftlichen Aufzeichnungen aus dieser Zeit.

Es ist tatsächlich ein Beiname, der ihm erst nach seinem Tod gegeben wird, aber der halt geblieben ist.

Also den meisten ist er heutzutage bekannt als Capability Brown.

Interessant.

Ich werde ihn trotzdem im Laufel oder im Zuge dieser Geschichte, entweder Brown oder Lancelot Brown, nennen, weil, ja, das war halt sein Name zu jener Zeit.

Auf jeden Fall, nach sieben Jahren Ausbildung ausgestattet jetzt mit diesen praktischen Fertigkeiten und auch einer gewissen Vision macht sich Brown von Kirk Hall auf, um sichernahmen zu machen.

Später wird diese Zeit als seine verlorenen Jahre bezeichnet.

Aber tatsächlich baute sich hier jetzt seine Basis für seinen späteren Erfolg.

Er verfeinert in Gateshead seine Vermessungskenntnisse, sammelt in linken erster Erfahrung an dem Wasserbau, lernt in Boston seine zukünftige Frau Bridget Wayhead kennen, deren Familie tief eingebunden ist in Die Wasserwirtschaft ist ergegend und über ihre Kontakte erhält er jetzt Arbeit an Projekten wie in Mayhem Le Fen und wagt mit der Anlage eines neuen Sees in Kiddington seinen ersten selbstständigen Auftrag.

Er scheitert zwar, wenn es darum geht, der Anstellung in Grimsthorpe zu finden, aber diese Mischung aus praktischer Erfahrung, technischen Fähigkeiten und auch schon familiären Verbindungen, das bildet jetzt die Basis seiner zukünftigen Karriere.

Und du fragst dich wahrscheinlich, warum nennt er Richard hier so viele Ortsnamen, die ich gar nicht zuordnen kann.

Es tat sich Absicht.

Ich möchte mit zeigen, wie sehr sich Braun bewegt hat.

Und wenn man sich diese Bewegungsachse dieser Orte anschaut, dann bewegt er sich vom Nordosten Englern zu über Linkenshire weiter in die Midlands, also nach Mittelenglern.

oder er reißt sehr viel, er lernt sehr viel und er bewegt sich immer weiter in Richtung Machtzentrum der englischen Aristokratie.

Und diese Wander und Lehrjahre, die finden schließlich ein Ende an jenem Ort, der seine Karriere für immer prägen wird.

Und zwar ist es Stowe in Buckinghamshire.

Wie es seine Biografin Shane Brown schreibt, wenn Kirk Hall, also dort, wo er seine erste Ausbildung gemacht hat, seine Grundschule war, dann wird Stowe so was wie seine Universität.

Der Gutsherr von Stowe ist Richard Tempo Weikount Cobham, ein hochrangiger General und er führt sein zweitausend Hektar großes Anwesen auch mit der gleichen Disziplin, wie er ein Regiment führen wird.

Also der Garten bzw.

der Park, also vielleicht zur Begriffserklärung habt ihr es damals bei Wohlbekommt hab ich ihn auch Garten genannt.

Im Englischen wird ein Garten, der an so ein Herrenhaus angrenzt als Garten bezeichnet.

und nicht als Park, so wie das bei uns üblich ist.

Deswegen verwende ich jetzt hauptsächlich auch Garten.

Manchmal auch Park, aber in erster Linie Garten für diese, was wir eigentlich als Park bezeichnen würden.

Jedenfalls.

Der Garten, den Brown vorfindet, ist das Werk von einem gewissen Charles Bridgeman und spiegelt auch so ein bisschen diesen militärischen Geist seines Besitzers wieder.

Also es ist ein Heldengarten, es ist so was wie Erfestung im Grün.

Der berühmte Ort besucht von vielen gebildeten und Künstlern unter ihnen zum Beispiel der Dichter Alexander Pope, der Stowe als ein Werk zum Staunen beschrieben hat.

Und Browns Aufgabe ist es jetzt, den scheidenden Obergärtner zu ersetzen.

Es ist eine Stelle, die tatsächlich Können verlangt, aber auch eine gewisse Bescheidenheit tatsächlich Tugenden, an denen seine Vorgänger meistens gescheitert sind.

Er hat sechs Monate Probezeit.

Und es ist jetzt vor allem dieser Schmelztiegel aus persönlichem Ehrgeiz, aus auch Politik und Kultur, in der Brown so richtig aufblüht.

Er arbeitet jetzt dort eng mit dem Architekten James Gibbs zusammen, beaufsichtigt den Bau eines gotischen Tempels in diesem Garten und lernt dabei auch so dieses architektonische Vokabular, das er zukünftig brauchen wird.

Und er lernt auch große Arbeitstrupps zu leiten.

Seine Auftrittgeber, der Wycount Cobham, ist ein eher unangenehmer Zeitgenosse, was schließlich dann auch zu einem tragischen Vorfall führt.

Der Gutsverwalt, der William Roberts, der nimmt sich nach einem schweren Taddel des Wycounts des Leben.

Und sein Nachfolger, Thomas Potts, der versteht sich ebenfalls schlecht mit seinem Arbeitgeber und verschwindet dann schließlich mit der Kasse des Guts, das die Pachtgelde enthält.

Brown, der sich vorschaut als ein integres Organisationstalent herausgestellt hat, der wird dann im Zuge der Bestellung des neuen Verwalters befördert.

Er steigt jetzt auf zum Clark of Works.

Und was bedeutet, dass er die Verantwortung für sämtliche Bauprojekte in diesem Garten übernimmt?

Pavillons, Bibliothek, Kapelle.

In Stowe heiratete übrigens auch seine Frau Bridget, die er ja schon während seiner Wander Jahre kennengelernt hat und gründet mit ihr jetzt auch hier so erst zu Hause in einem dieser Pavillons am Rand des Gartens bzw.

des Parks.

In Stowe perfektioniert Lancelot Brown allerdings nicht nur sein Handwerk, er entwickelt auch eine völlig neue Vision für die englische Landschaft.

Es ist jetzt wirklich ein radikaler Bruch mit der Vergangenheit, ein Abschied von diesen strengen, formellen Gärten, die von Mauern und Hacking umschlossen sind.

Ganz im Gegensatz eben zur Gartensprache, die die Leute vor allem von Lenotri, also dem anfangs erwähnten Gestalter von Versailles gekannt haben.

Dabei kommt aber auch eine neue Frage auf.

Wie lässt sich eine weite, ununterbrochene Aussicht schaffen und zugleich verhindern, dass Tiere den Garten betreten, ohne den Blick durch Zäune oder Mauern zu stören.

Und die Antwort liegt hier jetzt in einer genialen technischen Neuerung, die Brown in Stowe recht meisterhaft einsetzen wird.

Und zwar ist es der Ha Ha, ein versenkter Graben mit einer Stützmauer auf einer Seite.

Und diese unsichtbare Barrier, die er setzt, Mauern und Zäune und ermöglicht sich jetzt die Landschaft nahtlos in den Garten zu integrieren.

Das heißt, du schaust raus aus deinem Haus und siehst eigentlich nur reine Landschaft und erkennst gar nicht, wo dein Garten aufhört und wo die Natur beginnt.

Brown selbst bevorzugt für diese Technik eher dem Griff FOSS.

wahrscheinlich aus den Schriften von einem gewissen Steven Switzer gekannt hat, also auch einem einflussreichen Gartengestalter.

Und obwohl Brown diesen HH oder den Fossnet erfunden hat, hat es vorhin schon gegeben, erfunden tatsächlich von einem Franzosen namens Guillaume Beaumont, er perfektioniert ihn und er wird ihn im Laufe seiner Karriere noch öfter einsetzen.

Also er strukturiert quasi mit Gräben den Garten.

Und diese Gräben, die siehst du nicht, wenn du so in die weite Landschaft guckst, aber wenn du hingehst, dann hast du quasi diese Barriere.

Genau, also dann geht es einfach so, diese Stützmauer muss halt aufpassen, dass nicht runterfalls.

Aber die sind auch nicht so hoch.

Also es reicht ja auch schon, dass du einfach diesen Übergang hast, wo Tiere nicht einfach dann in den Garten kommen können.

Und von der einen Seite siehst du ja nicht, dass du da ist.

Wenn du auf der anderen Seite stehst, siehst du das natürlich schon, aber es geht immer darum, was man sieht, wenn man sich im Herrenhaus befindet.

Sind nicht alle Perspektiven wichtig?

In diesem Fall sind die Perspektiven der Auftraggeber wichtig.

Also diese Technik ist Einschlüsse seiner ästhetischen Revolution.

Die Vision Browns ist tatsächlich die einer idealisierten vollendeten Natur und die soll direkt am Haus beginnen.

Also statt die Willen mit Terrassen und Mauern zumgeben, fegt er jetzt diese Barrieren hinweg und zieht den Rasen, also eine weite grüne Fläche, unmittelbar bis an die Mauern des Hauses.

Es ist eine Befreiung des Blickes und die wird eben nur durch diesen Haar oder diesen Foss möglich.

Das zweite Markenzeichen der Revolution Browns ist das Wasser.

Also, wo frühere Gärten gerade Kanäle graben, da schafft Brown jetzt gewundene, schlangenförmige Seen.

Also er staut Bäche, er formt Ufer neu und er weckt damit auch die Illusion eines so natürlich dahin fließenden Flusses.

Und entwickelt dabei auch recht geniale Techniken, also zum Beispiel das Padling.

um wasserdichte Auskleidungen neu angelegter Seen schaffen zu können.

Da werden große Mengen Lehm ausgelegt, sie werden befeuchtet und dann werden sie so verdichtet.

Und verdichtet werden sie oft, indem man einfach Schafherden drüber gehen lässt, damit der Sehne da ausfließt.

Und dann sind da auch noch die Bäume.

Es werden jetzt keine endlosen Geradenerlehen mehr gebaut.

Stattdessen pflanzt es unregelmäßig, aber schon sorgfältig komponierte Gruppen an Bäumen.

Er nennt sie die Clumps.

Die Rahmen, die Ausblicke, sie lenken den Blick und sie schaffen auch eine gewisse Tiefe.

Er nennt sie regelmäßige Unregelmäßigkeit.

Also fast so, als hätte die Natur sie selber hingesetzt.

Für Brown ist das hohe Kunst, also vergleichbar mit Literatur oder der Malerei.

Wie er selber neinte, arbeitet mit dem Genie des Ortes, wie er es nennt.

Er studiert zuerst einmal die natürlichen Konturen, legt dann das verborgene Potenzial von seinem Anwesen frei.

Der Schriftstellerin Hannah Moore erklärt das folgendermaßen.

Dort, und dann zeigt er mit dem Finger, mache ich ein Komma.

Dort, wo eine entscheidendere Wendung angebracht ist, ein Semikolon.

An einer anderen Stelle, wo eine Unterbrechung wünschenswert ist, eine Klammer.

Jetzt ein Punkt.

Und dann beginne ich ein neues Thema.

Nach einem Jahrzehnt in Stow, diesem verzauberten Garten, der seine Universität war, steht Lancelot Brown dann im Sommer, einfünfzig an einem Wendepunkt.

Lord Cobham, der ist mittlerweile tot und die neuen Herren, die haben neue Pläne.

Brown ist jetzt Mitte dreißig, er hat eine wachsende Familie.

Und er verlässt jetzt die Sicherheit seines Postens in Stau und wagt den Sprung in die Selbstständigkeit.

Kommt uns auch bekannt vor.

Er zieht jetzt mit Frauen und Kindern ins Dorf Hammersmouth am Rand von London.

Und diese Wahl, die ist strategisch.

Also Hammersmouth ist heute ein Teil von London.

Zu jener Zeit ist es ein Dorf, so am großen Bogen der Thamese gelegen.

Und Hammersmouth ist ein Knotenpunkt, umgeben von den Landsitzen der Reichen und Mächtigen.

Es gibt Gärtnereien, es gibt Bootsbauer, es gibt Handwerke, aller Art in dieser Gegend.

Und Brown findet hier alles, was er für seinen Unternehmern braucht.

Also Zugang zu den Baumschulen, ein Reservoir an freien Gärtnern und Vermessern.

Und hier mit Blick auf den Fluss formt sich jetzt der Unternehmer Mr.

Brown.

Die Grundlage für seine Selbstständigkeit.

Die hat er kurz vor schon gelegt und es hat wieder mit Netzwerken zu tun.

Sehr gut im Netzwerken.

Allerdings nicht so, wie wir das heute kennen vom Computersitz und wir social networktig mit den Leuten verbinden, sondern sehr physisch.

Im Spätsommer, der verlässt Lancelot Brown, nämlich Stau und begibt sich mit Hilfe seines Freundes Sanderson Miller auf eine Reise durch die Midlands, also Mittelenglern.

Und Miller stellt ihn jetzt am Kreiseinfluss reicher Grundbesitzer vor.

Brown weiß sofort, wie er sich präsentieren muss.

Er studiert die Karten dieser Anwesen, entwirft Skizzen und er hinterlässt den Eindruck eines Mannes, der Landschaften verwandeln kann.

Damit gewinnt er gleich einmal das Vertrauen von Grundbesitzern wie George Lucy oder Lord Brook und sichert sich auch im Zuge dieser Reise seine ersten Aufträge.

Der entscheidende Schritt allerdings, der gelingt ihm dann in Croom Court, wo George William Coventry den ich ganz am Anfang erwähnt habe, in mit der Umgestaltung eines Sumpfgebietes beauftragt.

Und diese Reise, die war im Grunde eine von Browns Meisterleistungen.

Weniger gärtnerisches Handwerk als wirklich so gezieltes Networking, das in kürzester Zeit vom relativ unbekannten Gärtner zu einem gefragten Gestalter macht.

Was Brown aber auch noch von seinen Zeitgenossen unterscheidet, das ist nicht nur diese künstlerische Vision, sondern vor allem auch sein Talent als Projektmanager.

Also er ist kein einsames Genie, sondern er wird jetzt leider eines tatsächlich landesweiten Unternehmens.

Er Geschäftsbuch von siebzehn vierundsechzig zeigt auch seine akribische Arbeitsweise.

Also Einnahmen und Ausgaben in Spalten, Feinen mit der Feder gezogen und wir sehen auch wie viel er in diesem Jahr eingenommen hat.

Und es sind sechstausend Pfund.

Ist ungefähr das Gehalten des hochrangigen Bischofs zu jener Zeit.

Inflationsbereinigt ist es fast eine Million Pfund.

Bischof kriegt eine Million Pfund?

Zu jener Zeit, ja.

Also der Bischof von Durham ist das, was ich in der Literatur gelesen habe.

Er hat ungefähr so viel im Jahr gekriegt.

Das Ganze funktioniert vor allem über ein dezentrales System.

Also er selbst, er reist, er überzeugt.

die Leute von seinem Können und er verkauft.

Die Arbeit vor Ort leiten dann oft seine sehr loyalen Vorarbeiter, die überwachen, sie bezahlen, sie setzen die Visionen von Braun um.

Der Dichter William Cowper wird Braun in einem Gedicht zwei Jahre nach dessen Tod als den omnipotent Magician, also den allmächtigen Mage bezeichnen.

Seine Magie allerdings, die ist wenig über natürlich.

Es ist das Ergebnis von Organisation, von Geschäftsinn, um dem der Fähigkeit so ein Team erfolgreich führen zu können und vor allem auch so ein Team inspirieren zu können.

Wenn es ein einziges Werk gibt, das die Summe all dieser Fähigkeiten verkörpert, dann ist es Blend Palace in Oxfordshire.

sich um diese Anlage zu kümmern.

und es ist eine Herausforderung nationaler Bedeutung, wenn man so will, weil es ist ein Denkmal und zwar für den ersten Duke of Marlborough.

Nur zur Erklärung war ein Feld her und dessen größter Triumph war der Sieg bei Blemme im Jahr siebzehn vier.

Im Deutschen kennen wir diese Schlacht als die zweite Schlacht bei Höchststädt.

Und das ist die erste große Schlacht des spanischen Erbfolgekriegs.

Also gemeinsam mit Prinz Orgin von Savoyen besiegte er die Truppen Frankreichs und Bayerns und zwar vernichtend.

Und damit verhinderte er französische Hegemonie in Europa, sichert er aber gleichzeitig Großbritannien den Aufstieg zur europäischen Großmacht.

Und das Geschenk, das er dafür erhält, ist Blaine Palace.

Das einzige nicht-königliche Schloss Englerns.

Der Name, übrigens, ist die englische Variante von Blindheim, in dessen Nähe diese Schlacht stattgefunden.

Ah, interessant.

Okay.

Jedenfalls.

Blennen Palace hat ein Problem.

Ein architektonischer Faux-Pas, der gelöst werden will.

und von wem sonst, als diesen mittlerweile schon sehr erfolgreichen Gartengestalter.

Was ist das Problem?

Ich werde ja gleich erklären.

Als Brown nämlich ankommt, findet er...

Mit diesem Schloss zwar ein Meisterwerk des Architekten John Van Brouw vor, das allerdings von einer sehr absurden Schwäche geplagt ist.

Und zwar ist diese Schwäche die große Brücke.

Ist so ein Bau mit einem Hauptbogen von über dreißig Metern, spannweite, ursprünglich mit Türmern und so Akkaden geplant, die Räume enthalten haben, manche auch mit so Kaminen.

Und diese gigantische Brücke, die überspannter war, keinen majestätischen Fluss, sondern den winzigen, begradigten Riverglyme.

Der hier Vier-Rinn-Saal in einem sumpfigen Tal wirkt.

Verstehe, also das sieht alles viel zu überdimensioniert aus für dieses...

Ja, okay.

Der vorhin erwähnte Auto Alexander Pope, der schrieb auch darüber, der im Original schreibt, Also auf Deutsch, die Elritzen dieser kleinen Fische, während sie unter diesem riesigen Bogen hindurchschwimmen, murmeln, wie wir Vivalen aussehen, dank eurer Gnaden.

Und in der Lösung dieses Problems, da zeigt sich jetzt auch die gesamte Bandbreite von Browns Vision.

Er will jetzt nicht den Fluss der Brücke anpassen, sondern das Tal selbst komplett umformen.

Sein Plan, das Tal fluten, und den Fluss zur Brücke bringen.

Was keine Aufgabe für ein Gärtner ist, sondern eigentlich für ein Ingenieur.

Und unter der Leitung seines Vorarbeiters Benjamin Reed wird dieses Projekt jetzt umgesetzt.

Also zuerst verstärken sie die unteren Räume der Brücke mit Steinen aus den Ruinen eines alten Herrenhauses.

und dann kommt der Bau eines Dams von über hundert achtzig Metern Länge, zehn Meter Höhe und ist tatsächlich eine Baustelle von herkulischem Ausmaß.

Tausende Tonnen Erde werden jetzt bewegt.

Das zupfige Tal verwandelt sich jetzt tatsächlich in einen See.

Sechs Jahre dauert es, bis das ganze Wasser dicht ist, zwei Jahre dann, bis sich dieser See füllt.

Und die Kunst liegt dabei tatsächlich in der Präzision.

Also der Damm ist so berechnet worden, dass der Wasserspiegel exakt den Ansatzpunkt des Hauptbogens dieser Brücke erreicht.

Und dieser militärisch gerade Kanal, der ursprünglich drunter geflossen ist, verwandelt sich jetzt langsam in so ein geschwungenes Ufer.

Der See wirkt tatsächlich wie so ein Naturwunder.

Und diese ehemals eher lächerliche Brücke in ihrer Überdimensionierung, die wird jetzt zu einem Mittelpunkt einer bineifantastischen Landschaft.

Um diesen riesigen Damm zu kaschieren, schafft Brown dann auch die große Kaskade, also ein achtzehn Meter breiten Wasserfall, der diesen Damm kaschiert.

Komplett wird das Bild dann mit Baumgruppen und Wäldern, die er so an den Hängern platziert.

Und was denken die Fische jetzt?

Da denkst du nicht, okay, wir sind klein.

Als Braun seinen Werk betrachtet, soll er ausgerufen haben, Temse, Temse, du wirst mir das nie verzeihen.

Der River Gleim war nämlich eine Nebenfluster-Themse, ebenso wie der River Evenload.

Und die beide hat er quasi abgezweigt bzw.

reguliert, um hier diesen See machen zu können.

Sogar König George III., der einige Zeit nach der Fertigstellung bleiben besuchen wird, soll ausgerufen haben, we have nothing to equal this.

Also wir haben nichts, was dem gleich kommt.

Blancelot Browns Verwandlung von Glennm sichert ihm einen Platz im Empantheon der englischen Künstlerinnen und Künstler, Handwerker und Handwerkerinnen.

Er ist jetzt nicht mehr nur Landschaftsgestalter, sondern er ist tatsächlich der gefragteste Schöpfer dieser horticulturellen Visionen, tatsächlich so ein allmächtiger Magier umworben von der gesamten Aristokratie.

Also, sein Name wird jetzt zum Synonym für Geschmack und es zeigt sich auch in den Hunderten der größten Anwesen des Landes, die seine Handschrift verpasst bekommen.

Also, Croomcourt, Berkeley, Chatsworth, Petworth, Longlead, Hairwood, All The End.

Alle sind geformt von seiner Vision.

Alle so gestaltet, dass ihre verborgenen Fähigkeiten sichtbar werden.

Also, diese Capabilities, von denen Lancelot Brown die Landbesitzer immer überzeugt hat.

Sein Werk ist so umfassend.

dass es einen nicht unerheblichen Teil eines Erbes schafft, auf das sich der britische Tourismus noch heute stützt.

Du meinst die vielen Besucher oder eine Besucher, die Blännern besuchen?

Zum Beispiel Blännern oder all diese anderen Anwesen, die seine Handschrift verpasst bekommen haben.

Den Höhepunkt seines Aufstiegs erreicht er dann schließlich.

siebzehn, vierundsechzig und das ist kein Zufall, das ist auch das Jahr Eis, in dem er so viel verdient hat, wie ich es vorhin gesagt habe.

In diesem Jahr wird er nämlich zum königlichen Gärtnermeister in Hampton Court.

also dem königlichen Palast mit den besten Gartenanlagen.

Heimtencourt übrigens war auch jener Ort, wo Henry VIII residiert hat und der ihn auch umbauen hat lassen.

Es ist ein Amt mit einer Rente von zweitausend Pfund jährlich und das Ganze macht ihn jetzt endgültig zu einer nationalen Persönlichkeit.

Also dieser Mann aus Körkahl, ganz im Norden England, geboren als Sohn eines zwar Angesehenen, aber sehr einfachen Gutsverwalters, der ist jetzt der Gärtner des Königs.

Mit seiner Familie zieht er ins Wilderness-Haus auf dem Palastgelände und Brown wird jetzt so ein vertrautes Gesicht in diesen königlichen Gärten.

Nicht nur von Hampton Court, aber auch zum Beispiel St.

James.

Er spricht mit dem König persönlich über diese Anlagen, die formellen Gärten von Hampton Court, also die Traditionellen, die Lester tatsächlich unangetastet, aus Respekt vor der Geschichte.

Sein Einfluss reicht jetzt aber auch über die Landschaften, die verändert raus.

Er heiratete seine älteste Tochter Bridget, einen jungen Architekten namens Henry Holland.

Und aus dieser Verbindung entsteht dann eine fruchtbare Partnerschaft.

Also Schwiegervater und Schwiegersohn, die arbeiten jetzt Hand in Hand an den Häusern des Hochades.

Braun bestimmt die Lage des Hauses, die Ebenen, die Ausblicke und Holland liefert dafür die Entwürfe.

Wie sein Schwiegersohn Holland später schreiben wird, Niemand versteht es besser als Lancelot Brown, was für Komfort, Bequemlichkeit und das richtige Design der Herrenhäuser notwendig ist.

Also Brown und sein Netzwerk, die formen damit jetzt das Ideal des englischen Gartens.

Ein Haus und eine Landschaft gedacht als eine einzige untrennbare Komposition aus Kunst und Natur.

Lancelot Capability Brown.

Dieser Name ruft damit also das Bild eines unangefochternden Meisters hervor, der die englische Landschaft nach seinem Willen geformt hat.

Aber, und das kennen wir ja auch aus anderen Geschichten, die wir in diesem Podcast schon erzählt haben, dieses Bild des universell gefeierten Genies ist oft eine ziemliche Vereinfachung.

Also Lancelot Brown ist schon zu Lebzeiten und dann auch darüber hinaus zu tiefstumstrittene Figur.

Also für seine Anhänger und Anhängerinnen da befreit er die Natur von den Fesseln der Formalität.

Für seine Kritikerinnen und Kritiker ist er ein Zerstörer, dessen Vision auf den Trümmern von Jahrhunderten horticultureller Kunst errichtet ist.

Die schwerste Anklage dabei ist Wanderlismus.

Man wirft ihm vor, gewachsene historische Gärten einfach ausgelöscht zu haben.

Also, wo ehemals so kunstvolle Parthers, geometrische Kanäle oder geschnittene Hecken gezeugt haben von Ordnung und vom Reichtum, vor allem auch jener, die es angelegt haben, da hinterlässt Brown jetzt also weite Rasenflächen, gewundene Seen und diese Baumgruppen.

Brown wird tatsächlich zum Symbol des Umbruchs und zwar so sehr, dass selbst seine Gönner ihn kritisieren manchmal.

Also ein Auftraggeber wird später sagen, Ich habe vieles wieder Rückgänge gemacht, was Braun mir hinterlassen hat, da ich fand, er sah in der Pflanzung zu förmlich aus.

Er macht ständig runde Büschel, die nichts weiter verdienen, als ausgesprochen Fade zu wirken.

Aber das heißt, bei ihm geht es schon darum...

dass es wieder mehr nach Natur aussieht.

Also wenn ich mich jetzt erinner an die französischen Gärten, die ja doch sehr angelegt sind, wo es aber ein Stück weit darum geht, dass man ja zeigt, dass man die Natur sozusagen im Griff hat, die gestalten kann wie man will.

Also bei ihm ist es dann eher so, dass man versucht, das Ganze wieder mehr wie quasi natürliche Natur aussehen zu lassen.

Ja und nein.

Es ist nämlich so.

Er erhält nämlich auch Widerspruch von genau jener Seite, die der Meinung sind, dass diese Landschaften zu glatt, zu sanft, zu perfekt sind.

Also die vermissen das Raue, das Wilde, das Unvorhersehbare.

Also es ist tatsächlich die, die insokritisieren oder diese Seite, die nennt man auch die malerische, weil die sind der Meinung...

Dass das, was in einem Gemälde interessant ist, das wird von Braun einfach so nivelliert.

Sie kritisieren tatsächlich das langweilige Fade, das glatte, einförmige Szenerie.

Ein Kritiker schreibt z.B.

Braun, kriegt wie eine Schnecke über das ganze Gelände und hinterlässt seinen verfluchten Schleim, wohin er auch geht.

Also für die Anhänger dieses malerischen ist Brown kein Naturkünstler, sondern tatsächlich ein Zämer, der der Landschaft ihre Seele nimmt.

Also der ist einerseits die Leute, die was dagegen haben, dass er diese ganz formellen Sachen zerstört und auf der anderen Seite die sagen, das ist nicht genug, er baut hier so ein idealisiertes Bild, das einfach tatsächlich nicht natürlich ist.

Ja, es ist interessant, weil ich finde einerseits ja so diese ganz formalisierten Gärten, wie du es ja auch beschrieben hast in der Vikant-Folge.

Wo le Vikant?

Die sehr formalisiert sind und andererseits finde ich aber diese englischen Landschaftsgärten auch sehr schön, aber wenn jetzt das eine für das andere abreißt.

Ja.

Aber ich kann natürlich verstehen, wenn sich die Gartenkultur insgesamt ändert, weil das ist ja auch so eine Stilfrage, also was man in einer gewissen Zeit auch als schön und es ästhetisch empfindet.

Absolut.

Und er ist mittendrin in diesen Kontroversen.

Es gibt auch noch Gegenwind, wie soll ich sagen, von akademischer Seite.

Sir William Chambers ist ein königlicher Architekt und ist ein theoretiker architektonischer Gartenkunst.

Und für ihn ist Brown ein Empor-Kömmling ohne Bildung.

Er schreibt einmal eine Dissertation über die orientalische Gärtnerei im Jahr siebzehn, zweieinzebzig und da verspottet er Brown und solche wie ihn als Küchengärtner, die sich gut mit dem Anbau von Salaten auskennen, aber wenig mit dem Prinzipien der Ziergärtnerei vertraut sind.

Hinter diesen ästhetischen Debatten allerdings der Schlung und auch noch eine andere Kontroverse.

und da geht es nicht um Bäume und Seen, sondern es geht um Menschen, deren Leben durch Browns Schöpfungen tatsächlich unwiderruflich verändert worden sind.

Also Browns Vision einer für ihn unberührten idealisierten Natur verlangt nämlich auch die Beseitigung aller störenden Elemente in dieser Landschaft.

Also das bedeutet nicht nur das Fällen von Bäumen oder das Umleiten von Flüssen, sondern auch die Auslöschen ganzer Siedlungen, um diese ununterbrochene Aussicht zu schaffen, die seine aristokratischen Auftraggeber und Auftraggeberinnen wünschen.

Dafür verschwinden Dörfer, es verschwinden Bauernhöfe, Hütten, Spuren von Arbeit und Leben, die tatsächlich über Generationen gewachsen sind, die werden jetzt einfach getilgt dafür.

Es ist ein Akt von Macht und der offenbart auch so diese sozialen Konsequenzen.

Der Kunst des Lancelot Brown.

Das berüchtigste Beispiel dafür ist Myrton Abbas in Dorset.

Der ursprüngliche Ort Milton ist keine lockere Siedlung, sondern es ist tatsächlich eine mittelalterliche Stadt mit mehr als hundert Familien.

Es gibt eine Hauptstraße, es gibt einen Marktplatz, es gibt Gasthöfe.

Es ist eine lebendige Gemeinschaft.

Aber sie liegt im Blickfeld von Joseph Damer Loden Milton, ein unpopulärer Grundbesitzer, der aber entschlossen ist, seine Umgebung nach seinen Vorstellungen zu formen.

Er will an See anlegen, gespeist von einem Bach, der mitten durch die Straßen von Middleton fließt.

Also, warte mal, er sagt nicht, okay, ich suche mir irgendwo ein Grundstück, wo ich das verwirklichen kann, sondern er sagt, ich hab dieses Grundstück, alles andere herum muss ich verändern.

Und dieses Dorf bzw.

diese kleine mittelalterliche Stadt, die muss weichen.

Über Jahre kauft dieser Lord jetzt Parzelle und Parzelle jedes Grundstück, jeder Pechter wird von ihm akribisch aufgezeichnet, sodass er Stück für Stück dieses Dorf aufkaufen kann.

Und es ist ein Prozess der Landnahme und ein sehr unerbittlicher.

Ein Anwalt namens Harrison, der weigert sich standhaft zu verkaufen, bis er dann, so heißt es, absichtlich aus seinem Haus geflutet wird.

Und schlussendlich wird Middleton dann dem Erdboden gleich gemacht.

An seiner Stelle in einem benachbarten Tal entsteht dann das neue Dorf Milton Abbas.

Also es wird im Grunde der neues Dorf aufgebaut.

Die Leute werden dort hingebracht bzw.

ziehen dort hinum.

Und das Ergebnis ist zu einer der malerischsten Straßen Englerns mit identischem strohgedeckten Cottages, die heute als idyllisch gelten.

Aber die Tatsache bleibt, diese alte Heimat hat verschwinden müssen, um der Vision eines einzigen reichen Manns von einer perfekten Landschaft zu weichen.

Und das auch nur aus einer einzigen Perspektive, nämlich aus der Sichtseite des Herrnhauses, dann muss das so aussehen, wie er sich auf so einem malerischen Porträt vorstellt.

Absolut.

Also du kannst dir vorstellen, dass sie, als sie das gelesen hat, natürlich sofort auch an die Gestaltung des Central Parks denken hat müssen, bei denen ich ein GRG-Fierhundertsechzig gesprochen habe.

Hab ich mir tatsächlich schon notiert, für das Nachgespräch.

Ich verstehe, ich komme wieder leider zuvor.

Central Park, wundervoller Ort heutzutage, also wirklich vor allem nachdem er wieder restauriert worden ist, aber um ihn anzulegen, hat eben seine Village weichen müssen.

Lancelot Brown stirbt also im Februar, siebzehn, dreiundachtzig.

Und sein Vermächtnis ist eines, das wahrscheinlich sichtbarer ist als jedes jener Personen, über die wir in diesem Podcast schon gesprochen haben.

Also hunderte von Parks und Anwesen, die er geformt hat, die existieren bis heute und bilden auch tatsächlich das Herzstück des britischen Kulturerbes.

Viele dieser Orte, früher das Privatvergnügen einer kleinen Elite, die sind heute öffentlich entweder betreut von National Trust oder von English Heritage, sind dabei nicht nur historische Denkmäler, sondern also grüne, lungernde Nation.

Also dieses Netz an Grünflächen, das uns heute selbstverständlich erscheint, das ist tatsächlich das direkte Ergebnis der Arbeit Lancelot Browns.

Es ist aber nicht nur das physische Vermächtnis, sondern auch das Kulturelle.

Also Brown schafft hiermit das Archetypische Bilder englischen Landschaft, also diese geschwungenen Rasenflächen, gewundernen Seen, diese sorgfältig platzierten Baumgruppen, die sind so tief im Bewusstsein verankert, dass viele sie tatsächlich auch für unberührte Natur halten.

Und genau daran liegt auch sein Genier, was wie Natur wirkt, ist eigentlich Kunst, also Szenen, die wir selbstverständlich für Landschaft halten, sind Kompositionen seiner Hand.

Und sein Werk verkörpert halt tatsächlich auch so eine neue Idee, also den Park oder Garten als Teil der größeren Landschaft und die Landschaft selbst als Garten begreifen.

Und dieser Stil wird auch zum kulturellen Phänomen über England raus.

Da kennt man ihn als Le Chardin anglais, also den englischen Garten und es ist wirklich ein Exportproduktor.

Kulturelle Marke.

die ein gewisses Bild von England in die Welt trägt.

Französische Musterbücher zeigen seine Arbeiten.

Später nennt ihn Fürst von Pückler Muskao, ein deutscher Schriftsteller und Landschaftsarchitekt, den Shakespeare der Gartenkunst.

Und der Erfinder des Fürst Pückler Eises.

Ist es der?

Ja, das ist der Fürst Pückler.

Über den wollte ich längst mal eine Folge machen.

Ich kenne das für das Pückler, also war mir nicht sicher, ob das genau der ist.

Ja, das ist der und eben ja bekannt als Landschaftsgärtner und so.

Noch ein paar andere Sachen, aber das kommt dann in der Folge.

Thomas Jefferson zu jener Zeit noch nicht, aber zukünftiger Präsident der Vereinigten Staaten.

Der reist auch einmal durch England und er schreibt über die sehr schönen und sehr großen Wasseranlagen.

Die glühendste Verehrerin Lancelot Brown, allerdings ist Katharina die Große.

In einem Brief an Voltaire erklärt sie, sie sei wahnsinnig verliebt in englische Gärten mit ihren geschwungenen Linien, sanften Hängen und Teichen, die vorgeben sehen zu sein.

Ihre Leidenschaft, die gipfelt dann in einem Auftrag an den legendären Porzellan-Hersteller Josiah Wedgewood und er erstellt jetzt für sie das berühmte Frosch-Service.

Es sind über neunhundert Teile und jedes ist bemalt mit einer anderen englischen Szenerie und viele davon zeigen die Meisterwerke Lancelot Browns.

Schließlich fußt sein Vermächtnis dann noch auf einem anderen Aspekt, der wahrscheinlich der Nachhaltigste ist, nämlich die Professionalisierung der Landschaftsgestaltung.

Obwohl der Begriff selbst erst viel später verwendet wird, ist Lancelot Brown eigentlich der Begründer der modernen Landschaftsarchitektur.

Also Landschaftsarchitekt.

hat es zu jedem Zeitpunkt noch nicht als Begriff gegeben, aber seine Techniken in diesem großflächen Erdbau und in der Wassertechnik, die schaffen die Grundlage für ganz neue Disziplinen.

Und die Idee, Gärten als Teil der größeren Landschaft und die Landschaft selbst als Garten zu gestalten, das ist im achzehnten Jahrhundert revolutionär, prägt aber bis heute den Umgang mit Wohnsiedlungen, mit Erholungsräumen, mit Schulen, auch mit Land- und forstwirtschaftlichen Flächen.

Durch seine Arbeit wird es zum ersten Mal tatsächlich professionell verkörpert.

Es sind auch Prinzipien, die bis heute wirken.

Also in der Nachkriegszeit, als neue Städte entstehen, Straßen gebaut werden, Wasserversorgung geplant wird, da werden Browns Methoden einfach auf moderne Maßstäbe übertragen.

Die Landschaftsarchitektin Sylvia Crow, die nennt Brown einen Meister der Konturen.

Also ich meine damit, dass er Hügel, Täler und Wasser so angelegt hat, als wären sie schon immer Teil der Natur gewesen.

Also nix wirkt künstlich, alles fügt sich selbstverständlich ineinander.

Und als Crowdern in den neunzehnten siebziger Jahren mit der Gestaltung eines riesigen Wasserreservoirs beginnt Ruttland Water, da greift sie genau auf diese Prinzipien Browns zurück.

Was Lancelot Brown also vor allem hinterlässt ist, eine neue Art die Welt zu sehen.

Und es wäre ein Fehler ihn nur als Gärtner zu bezeichnen, er war Ingenieur, Künstler und Visionär zugleich und Sein Genie lag tatsächlich darin, all diese Rollen zu vereinen.

Wer heute also doch an großen englischen Park geht, über sanft geschwungene Rasenflächen, an Herrenhäusern vorbei entlang eines Sees hin zu Baumgruppen auf kleinen Hügel, dann ist es selten unberührte Natur.

Es ist oft ein menschgemachtes Meisterwerk, entweder gebaut oder zumindest inspiriert von Lancelot Capability Brown.

So siehst du dich, ne?

Jetzt gerade so langsam wandelnd über so eine, über so eine Rasenfläche, so den See im Blick.

Werde gern, werde gern.

Sehr faszinierende Geschichte, Richard.

Vielen, vielen Dank.

Ich habe tatsächlich noch nie von Capability Brown gehört, aber habe natürlich im Blick auch so dieses Thema Englischer Landschaftsgarten.

Aber mir war tatsächlich gar nicht bewusst, dass es so eine, ja...

dass das eine Entwicklung ist, die man auch so auf so eine Biografie zurückführen kann.

Und was mir wieder bewusst geworden ist, wo du diese Geschichte jetzt erzählt hast und jetzt auch so insgesamt auch von diesen vielen Gärten erzählt hast, die inspiriert worden sind von ihm oder von diesem Stil des englischen Landschaftsgartens, man muss sich wirklich bewusst machen, wie sehr unsere Landschaft gestaltet ist.

Es gibt wahrscheinlich keinen Quadratmeter, der völlig unberührt ist.

Also es gibt ja auch selbst die Wälder, das ist ja alles hochgradig gestaltet.

Natürlich, entweder für die Forstwirtschaft oder für die Ästhetik.

Genau, ja.

Ja, ist ganz interessant, weil also wenn du dir so diese unterschiedlichen Gärten oder Parks anschaust, die von Capability Brown gemacht worden sind, dann siehst du oft dort zum Beispiel so.

Dinge, die aussehen wie Ruinern, die aber einfach nur so hingebaut worden sind, als wären sie Ruinern.

Oder kleine Tempel und diese Seen oder Flüsse, die sich runter rumschlängeln.

Und ein Park zum Beispiel in Wien, wo ich finde, dass der diesen Prinzipien folgt, ist der Pötzleinster auf Verschlosspark.

Kennst du den?

Ich glaube nicht, aber ich war bestimmt dort, aber ich kann mich jetzt nicht dran erinnern.

Weil da stehen auch, da gibt es auch so kleine Mini-Tempel und es stehen so Statuen herum und es ist auch so...

Die Wege sind so mehr andern.

Du hast auch kleine Teiche, die sich als Seen ausgeben, so wie es Katharina die Kause beschrieben hat.

Und Türkenschanzpark würde ich sagen, ist auch auf Arzt.

Weil der Türkenschanzpark, der ist auch sehr hygelig und du hast unterschiedliche Baumgruppen und Baumarten und ist auch natürlich hochgradig gestaltet, aber vermittelt auch so ein bisschen den Eindruck einer relativ natürlichen Landschaft.

Das ist interessant, weil auf dem Weg ins Büro komme ich auch immer an einem englischen Landschaftskarten vorbei, nämlich am Dörrenbergpark.

Und ich würde sagen, es ist ziemlich eindeutig der schönste Park in Regensburg, weil er eben auch so natürlich erwirkt, als zum Beispiel der Stadtpark, der direkt angrenzt daran.

Und ich habe das nämlich tatsächlich ja schon mal nachgelesen.

Er ist auch wirklich gestaltet als englische Landschaftspark.

Also das ist so.

eine seiner ist wirklich auch danach gestaltet und ich habe gelesen, dass tausend vierhundert Bäume dafür gepflanzt wurden.

Wovon heute aber leider nur noch zwehundfünfzig stehen.

Und er war nämlich vor einigen Jahren mal geschlossen, weil das Problem ist nämlich, dass er umgestaltet werden muss, weil die Bäume quasi schon das natürliche Lebensalte erreicht haben.

Ah, okay.

Natürliches Lebensalte.

Also ganz viele Buchen sind da und die sind wo so um die zweihundertfünfzig Jahre alt und zu alt.

Daher verstehe.

Genau und das Interessante bei dem Park ist eben, der wirkt viel natürlicher als zum Beispiel der Stadtpark.

Der wirkt viel viel gestalteter, obwohl natürlich beides gestaltet ist.

Ja.

Mir ist ja, also ich habe vorher noch den Central Park erwähnt.

Seine Cavillage, aber das Central Park selber ist natürlich auch hochgradig beeinflusst von diesem englischen Landschaftsgarten.

Also da haben sie auch künstliche Hügel gemacht, künstliche Flüsse und einer der beiden Architekten, wo ist er auch Brite und obwohl er einige Zeit später geboren wird bzw.

dann auch arbeitet, ist er natürlich einfach geprägt von diesen englischen Landschaftsgärten und das sieht man auch im Central Park.

Ja, bei einem Paar kann man jetzt natürlich noch nicht genannt und alle warten wahrscheinlich, dass wir endlich den Namen nennen.

Der Englische Garten in München.

Genau, der Englische Garten in München ist eins zu eins, also heißt so.

Also der Englische Garten ist komplett basierend auf dieser Philosophie von Wenzolot Brown.

Da hat du sie auch, da fließt eben auch so dieser Bach durch.

Du hast diese großen Rasenflächen.

Dann hast du diese Bauwerke, die soll als Blickfang gelten.

Also was ist denn das, wenn man so vom Hügel steht, oben mit diesem rumpen Dach, dann gibt es auch noch...

Ist das kinesische Turm auch im englischen Garten, oder?

Genau, ja.

Wobei der schon fast zu groß ist, um als kleiner Blickfang zu gelten, wenn man irgendwie die Landschaft entlang schaut.

Aber ja, natürlich, englischer Garten.

Klassischer englischer Kart.

Aber was mich noch interessieren würde, ist, das klingt jetzt so eher gestaltet, aber was er da macht, er muss ja mit Schwiermgerät, wird da jahrelang gearbeitet und das macht er wahrscheinlich nicht eher persönlich, oder?

Ja, ich hab's vorhin ja kurz angesprochen.

Er verfügt über ein riesiges Team, wobei er auch dazusagen muss, also als er dann selbstständig wird und Unternehmer, es ist nicht so, dass da hier tausende Leute anstellt, sondern Arbeit mit der netzwerkfreien Fachleute zusammen, die das dann machen.

Und ja, natürlich, also er selber wird wahrscheinlich, er selten in späteren Jahren dann Erde auskoben haben, aber dafür hat dann natürlich die Leute, die teilen seines Netzwerks oder seines Teams sind.

Aber das wäre nicht nämlich schon interessant, weil das ja auch alles so lang dauert.

Also so eine Landschaft hast du ja nicht in einem Monat umgestaltet, sondern das dauert ja Jahre.

Ja, bleiben bis es tatsächlich fertig war, das hat fünfzehn Jahre gedauert.

Also, bis dieser Umbau fertig war.

Ja.

Es ist ja zeitintensiv.

Aber weißt du, im Selbstverständnis dieser Aristokratie ist die Zeit ja auch.

Nebensächlich, wenn man ja davon ausgeht, dass man auf ewig in dieser Position sein wird, zwar nicht selber leben, aber es ist auch so, das muss man vor allem auch Brown zugute halten.

Er hat viele Dinge so konzipiert, dass Er und auch die Leute, für die er es macht, die Früchte höchstwahrscheinlich gar nicht mehr sehen, aber spätere Generationen, also dieses Anpflanzen, Zehntausende Bäume und so weiter, das ist im Grund ein geschenkende Nachwelt, weil sie selber davon nichts mehr haben, aber sie wissen, dass sie irgendwann blühen oder stehen werden.

Und finde ich so eine vorausblickende Einstellung oder Philosophie, die heutzutage gar nicht mehr so wahnsinnig verbreitet ist bzw.

Leute belächelt werden, wenn sie solche Dinge machen, die ihnen persönlich während der Lebenszeit nichts bringen, sondern erst an späteren Generationen.

Aber ich glaube, es ist auf jeden Fall etwas, was man mehr forcieren könnte.

Naja, das stimmt.

Ich meine, ich habe schon das Gefühl, dass man heutzutage in der Landschaftsgestaltung schon wieder darauf guckt, gerade wenn es um Nachhaltigkeit geht.

Also, dass man guckt zum Beispiel, wie man fällt mal ein, die Donau auf und zum Beispiel, die man versucht, wieder zu renaturieren und solche Dinge.

Ja.

Wir besitzen nicht einmal nur auf Landschaftsarchitektur bezogen, sondern grundsätzlich als Philosophie.

Na ja, verstehe.

Ja, wenn wir arbeiten ja auch so, wir arbeiten ja im Grunde jetzt nicht für uns jetzt, sondern dass der Podcast und dass man die Podcast folgen, dieses Wissen über Geschichte, der auch noch in fünfhundert Jahren einfach runterladen kann.

Genau so ist es.

So haben wir angefangen.

Das war unser Ansatz.

Aber ich meine, es ist ja tatsächlich bei uns auch so, wie wir Folgen machen, dass wir schon schauen, dass man sich unabhängig von, unabhängig davon anhören kann, wo man sich selbst grad zeitlich befindet.

Ja, genau, ja.

Aber weißt du, was ich jetzt gerne noch sehen wollen würde, ist so ein Ha-Ha.

Ein Ha-Ha?

Ein Ha-Ha.

Na, sie ist ja nicht.

Ja, gut, aber wenn ich von der anderen Seite schaue, sehe ich es schon.

Warte mal, ich suche mal schnell.

Wo ist das nächste HH von mir aussehen?

Also, du meinst, persönlich willst du eine Szene?

Ja, ja, ich will ein Szene.

Ich will an einem vorbeilaufen.

Puh, müsst man rausfinden, ob es in Regensburg vielleicht irgendwelche Anwesen gibt, die HHs verwenden.

Also, der Dörmbergpark hat keins, da hat der Englische Garten eins.

Wahrscheinlich nicht, weil da hast du auch nicht so dieses...

Weil die Hs sind in erster Linie zu gedacht, dass du vom Herrenhaus aus...

in die Landschaft schauen kannst.

und jetzt siehst du, wo hört dein Park oder dein Garten auf und wo beginnt die Natur.

Und sowas gibt's ja im englischen Garten nicht, oder?

Also diesen einen zentralen Punkt, von dem aus geschaut wird.

Stimmt, ja.

Ja, stimmt.

Müssen wir mal nachschauen, vielleicht machen wir einfach mal einen Unternehmensausflug.

Zum Haha.

Zum Haha.

Picnic am Haha.

Oder am Foss.

Sehr gut.

Ja, Richard, vielen, vielen Dank für die Geschichte.

Find ich sehr, sehr faszinierend.

Gerne.

Das ist jetzt quasi der dritte Teil, quasi schon eine Garten- bzw.

Park-Trilogie.

Ja, lustig, das stimmt.

Jetzt habe ich wohl eine Sekunde auf Central Park und jetzt ein bisschen breiter gefasst.

Woher kommt deine Faszination für Parks?

Tatsächlich mit meiner Frau habe ich vor einiger Zeit einmal so eine Serie angeschaut, die präsentiert wird von Monty Donn, dem...

britischen Landschaftsarchitekten und Gärten, der auch so eine eigene Gartenschau hat und da reist er durch Europa, um sich historische Gärten anzuschauen.

Ich glaube, es gibt auch eine Serie, wo es nur um englische Gärten über die Jahrhunderte geht, also die unterschiedlichen, aber er reist auch auf der ganzen Welt herum und schaut sich unterschiedliche Gärten oder Parks an.

Und da bin ich schon auf Capability Brown gestoßen, weil der halt wirklich im achtzehnten Jahrhundert derjenige war, der alles umgestürzt hat.

Und ich habe es deswegen schon im Kopf gehabt.

Und dann kann ich jetzt auch gleich auf den Hinweis kommen.

Yamina hat vor nicht allzu langer Zeit mir ein Mail mit dem Hinweis zu Capability Brown spezifisch dem HH geschickt.

Und dann haben wir gedacht, okay, jetzt wird es Zeit, dass sie tatsächlich was über Brown macht.

Und da stehen wir jetzt.

Ja, ist das auch eine Folge, wo sich wahrscheinlich auch der Blick in die Campfire App lohnt?

Stimmt, ja.

Weil da einige Bilder wahrscheinlich zu sehen sein werden.

Genau.

Zur Literatur noch.

Ja.

Es sind einige Bücher geschrieben worden über Brown.

Interessanterweise, er war das neunzehnte Jahrhundert war nicht sehr freundlich zu ihm.

Also er ist sehr kritisiert worden im neunzehnten Jahrhundert.

Im zwanzigsten hat es dann langsam wieder angefangen, dass man ihn Wohlwollender wahrnimmt.

Das hat aber bis nach dem zweiten Weckchen gedauert, dass die erste Monographie über ihn erschienen ist, wo tatsächlich mehr über ihn und seine Philosophie und so weiter geschrieben worden ist.

Die habe ich nicht verwendet.

Was ich verwendet habe, war einerseits Jane Brown, die hat geschrieben Lancelot Capability Brown, die am Neapotent Magician.

Das ist aus dem Jahr two-thousand dreizehn.

Und sie war übrigens unter anderem die erste, die die Mutter.

von Lancelot Brown identifiziert hat.

Sie hat gesagt, dass in allen Biografien vorher, er wurde getauft als Lancelot Brown Sohn von William Brown.

Sie hat sich tatsächlich auf Spurensuche gemacht und hat dann Lancelot Brown als seine Mutter identifiziert.

Und ein anderes Buch, das auch noch mit mehr Bildern versehen ist, ist von Steffi Shields, das heißt Moving Heaven and Earth, das aus dem Jahr Tja, und jetzt kannst du es zugeben, Richard.

Dein Lieblingspark ist der Augarten.

Ich weiß, warum du es sagst, weil es genau das Gegenteil ist von dem, was ich am liebsten habe.

Ja, alles andere ist ein englischer Landtagsgarten.

Ja, Augarten ist halt wirklich sehr gerade und hat zwar viele Wiesen, auf die man sich setzen kann und auch Buhl spielen, so wie wir es gemacht haben damals, also zwischen den Kieswegen.

Aber es ist kein spannender Park.

Also das Spannendste am Augarten ist wahrscheinlich der Flakturm, der mittendrin steht.

Na ja.

Aber ansonsten war ich nicht so sehr.

Da bin ich schon mehr Team Türkenschadspark.

Also ich finde ja wirklich, dass der Türkenschadspark das schönste Park ist.

Das habe ich glaube ich an dieser Stelle schon mal gesagt.

Ich glaube auch.

Sehr gut.

Also genug Werbung gemacht für den Türkenschadspark.

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Wir bedanken uns in dieser Woche bei Holger, Konstantin, Janin, Daniela, Jakob, Michael, Henry, Ralf.

Hussein und Ingrid.

Vielen, vielen Dank für eure Unterstützung.

Ja, vielen herzlichen Dank.

Und danke an Lene Kiebal fürs Schneiden dieser Folge.

Tehrichert.

Und dann würde ich sagen, machen wir das, was wir immer machen?

Geben wir dem einen das letzte Wort, das immer hat.

Bruno Kreisky.

Lernen ist ein bisschen Geschichte.

Lernen ist ein bisschen Geschichte.

Wir werden sehen, wie er sich damals endlich getanzt.

Die Landschaftsarchitektin Silvia Crowe...

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