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GAG527: Botanik, Baret und Bougainville

Episode Transcript

Hallo und herzlich willkommen bei Geschichten aus der Geschichte.

Mein Name ist Daniel.

Und mein Name ist Richard.

Ja und wir sind zwei Historiker, die sich Woche für Woche eine Geschichte aus der Geschichte erzählen, immer abwechselnd und immer so, dass der eine nie weiß, was der andere immer erzählen wird.

Genauso ist es.

Richard.

Daniel.

Wir sind angelangt bei einer ganz besonderen Folge.

Sind wir?

Fivehunderts, siebenundzwanzig.

Was ist so besonders dran?

Vielleicht nicht unbedingt die Zahl, die das besonders macht, aber ich glaube, man hört an unseren beiden Stimmen, wir sind leicht angeschlagen, weil wir gerade die Tour beendet haben.

Ja, Tour beendet.

Und wieder, wie üblich in unseren Kämmerchen sitzen.

Ja, nicht mehr Verhunderten von Menschen sprechen, sondern in ein Mikro und nur uns gegenseitig was erzählen.

Genau.

Und wenn man unterwegs ist, ist es ja so, dass die Zeit gefühlt viel, man vergeht sie langsamer oder schneller?

Langsamer.

Langsamer.

Weil ja, genau, weil man das Gefühl hat, es liegt schon so viel Zeit dazwischen.

Kannst du dich überhaupt noch dran erinnern, was ich der letzte Woche erzählte?

Ich kann.

Du hast deine Bergsteigertrilogie.

Da hast du den zweiten Teil hinzugefügt.

Sagen wir es so.

Momentan ist es noch eine Duologie.

Über einen Achttausender.

Den Killerberg.

Beziehungsweise den Schicksalsberg der Deutschen.

Der erste Achttausender, der bei dem versucht wurde, ihn ernsthaft zu besteigen.

Ernsthaft.

Aber ohne diese englische Luft.

Genau, die Erstbesteigung ohne englische Luft.

Wobei irgendjemand hat geschrieben, englische Luft, Sauerstoff ist nicht erlaubt, aber Pervitin sich reinhauen.

Das ist in Ordnung.

Aber eher auch während der Frage gesagt.

Ein bisschen selektiv, was der Hilfsmittel angeht.

Aber naja, es hat funktioniert.

Ja, Feedback, wie üblich, kommt natürlich in den Feedgag in den nächsten.

Und dann würde ich sagen, komm mal vielleicht zu deiner Geschichte, falls du was vorbereitet hast.

Ich habe was vorbereitet.

Während der Tour.

Und das passt irgendwie, habe ich das Gefühl.

Dass ich es während der Tour gemacht habe.

Du hast es schon angekündigt, es hat irgendwas mit Expeditionen zu tun.

Also vielleicht haben wir gerade zur Expeditionswochen, weil wir gerade unterwegs waren.

Ja, wir sind inspiriert.

Was heißt die Springe einfach einmal rein?

Oh ja.

Wir haben ja im Laufe unseres Podcasts schon über sehr viele Expeditionen gesprochen.

Oder sehr viele Einige, ja.

In die Arktis, Franklin Expedition, GRG-Einhundertzechsundzwanzig, oder auch mit dem Ballon, darüber hast du gesprochen, in GRG-Einhundertzwanzig, der Nordpol, in die Antarktis, deine schäkelten Expedition, GRG-Ehundertzwanzig, auf die noch immer ein bisschen neidisch bin.

Expeditionen durch Kontinente, z.B.

deine Diggtree-Episode, GRG-Ausdralien.

Und zuletzt hast du ja auch über eine Expedition auf der Suche nach dem Panda-Behr gesprochen, GRG-Ausdralien.

Wir haben aber auch über spezifische Länder und ihre Expeditionen gesprochen, z.B.

GRG-Ausdralien.

Oder von mir auch die erste dänische Expedition, K.A.G.E.

fourhundert achtundsechzig.

Also eine der ersten rein dänischen Expeditionen an den Südzipfel der Arabischen Halbinsel.

Also die Gründe für solche Expeditionen sind, wie man diese Auflistung ja auch sieht, oft sehr unterschiedlich, haben wir zum Beispiel auch bei der dänischen Expedition zehn.

Wissenschaftliche Gründe werden vor allem ab dem achtzehnten Jahrhundert immer wichtiger.

Allerdings nicht nur für die Wissenschaft an sich, sondern Vor allem auch dafür, was die Länder sich von diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen erhoffen.

Und im achtzehnten Jahrhundert, da ist es Frankreich, dass die Notwendigkeit für eine Expedition erkennt, eine Weltumsegelung, nämlich.

Es sind die siebzehnsechziger Jahre.

Frankreich hat gerade im Zuge des siebenjährigen Kriegs, der er zwischen siebzehnzechzechs und fünfzig und siebzehnzechzechzig mehr oder weniger unter Mitwirkung der meisten großen europäischen Mächte ausgefochten worden ist, Da haben sie ja die für sie sehr wichtige Kolonie Kanada verloren.

Und jetzt müssen sie sich wieder behaupten.

Vor allem gegen den Erzfeind England.

Sie wollen neue französische Stützpunkte.

Sie wollen unentdeckte Inseln finden.

Sie wollen vor allem den letzten großen Preis finden.

Einen, der in der südlichen Hemisphäre vermutet wird.

Und zwar den großen Südkontinent.

Terror Australis in Cognita.

So eine Vorstellung, die sich seit der Antike gehalten hat, also ein Kontinent, der sich vom heutigen Australien über den Südpazifik bis nach Südamerika erstreckten sollte.

Es ist eine Expeditionsidee, die schon vor dem Ausbruch des siebenjährigen Kriegs geboren worden war, und zwar von einem gewissen Louis-Antoine de Bougainville, einem Mathematiker und Offizier, der selbst im siebenjährigen Krieg dient hat.

Und jetzt, nach dem siebenjährigen Krieg, ist die Zeit reif dafür, diesen Plan in die Tat umzusetzen.

Zuallererst aber gründet Bougainville einmal eine Kolonie auf den Falklandinseln, quasi als erstes Kapitel dieser neuen Expansionspolitik der Franzosen.

Nach seiner Rückkehr, siebzehn, fünfundsechzig, werden dann zwei Schiffe für die eigentliche Weltumsegelung ausgewählt, die Budeuess, das Flaggschiff und dann das Proviandschiff L'Étoile, oder die Étoile.

Regierungsbeamte und vor allem Wissenschaftler werden damit beauftragt, die geeigneten Spezialisten für diese Welt um Segelung anzuwerben.

An erster Stelle Naturforscher bzw.

Botaniker, die neue Exemplare sammeln und klassifizieren sollen.

Du fragst dir jetzt, warum gerade die?

Warum gerade die Botaniker?

Es ist so, im achzehnten Jahrhundert vor allem, da gilt jetzt die exakte Kenntnis der Natur, Vor allem auch als Schlüssel für nationalen Reichtum.

Also Botanik ist zu jener Zeit quasi die Wissenschaft.

Und vor allem ist es auch ein großes Geschäft.

Und diese Verbindung von Botanik und Staatsmacht ist kein Zufall.

Also die Wissenschafts-Historikerin London Schiebinger hat gezeigt, dass die Erforschung und die Aneignung von Pflanzen im achtzehnten Jahrhundert Teil eines großen kolonialen Wirtschaftsprojekts war.

Also eine Art grüner Goldrausch.

mit dem die europäischen Mächte versuchen, ihren Reichtum über neue Nutzpflanzen zu sichern.

Und du denkst jetzt sicher auch an eine Folge, die du schon mal gemacht hast.

Ja, an die mit William Blair und die Rum-Rebellion, wo sie versuchen, was sie wollen, irgendwas in die Karibik bringen, das sind Zuckerrohr, glaube ich.

Ihr hätt jetzt eine andere gedacht, aber die kommt auch noch vor.

Die kommt auch noch vor.

Also wer viele Pflanzen hat, hat auch viele Möglichkeiten, sie anzuwenden.

Ja, für Nahrungsmittel, für Medikamente.

Und damit soll auch die Stellung des eigenen Reichs oder der eigenen Nation, wenn man so will, gefestigt werden.

Und deswegen werden die entsprechenden Spezialisten für diese Weltumsegelung auch sorgsam ausgewählt.

Im November, siebzehn, sechzechzig macht sich schließlich Bugavi auf der Budeuess auf dem Weg.

Die Etual des Zweites Schiff folgt dann im Februar, siebzehn, siebenundsechzig.

Daniel, ich werde in dieser Folge über diese erste französische Weltumsegelung sprechen.

Aber nicht nur das.

Es wird vor allem auch die Geschichte einer bestimmten Person sein, die Teil dieser Expedition ist und die diese Weltumsegelung in einer Zeit der Weltumsegelungen zu einer noch weiter aus besonderer Expedition macht, als eigentlich geplant war.

Hm.

Hast du schon mal gehört von der Bougainville Expedition?

Nee, die ist mal...

Sehr, sehr gut.

Ich habe jetzt die ganze Zeit schon überlegt und dachte mir, Buga, wie kommt man sehr unbekannt vor, obwohl ich mich eben mit jede Expedition in schon einigermaßen oft rumgetrieben habe.

Ja, es ist lustig, weil mir ist es ähnlich gegangen, als ich mir jetzt sagen kann, um mich zu beschäftigen.

Aber ja.

Aber ich habe London Schiebinger wieder erkannt, weil sie nämlich so in Zeiten meiner Promotion eine meiner Lieblingsartorinnen war.

Ah, hervorragend, sehr gut.

Ja, kommt noch ein paar Mal vor.

Kommt doch auf einmal vorhin dieser Folge.

Gut, lass uns jetzt direkt zu einem Mann springen, der für die wahrscheinlich wichtigste Position wissenschaftlich betrachtet, für diese Expedition ausgewählt wurde, und zwar der Naturforscher.

Und es ist ein Mann namens Filibert de Commerçon.

De Commerçon.

De Commerçon.

In Enden habe ich jetzt einfach Filibert de Commerçon.

Es ist so, er wird am achtzehnten November, siebzehn, siebundzwanzig in Châtillon, Syrchalaron geboren, am kleinen Landstädtchen nördlich von Lyon.

Ungefähr zweitausend Menschen leben da.

Umgeben sind sie von so alten Mauern, Fachwerkhäusern.

Sein Vater ist George-Marie-Commercent, Notar- und Rechtsberater meines Prinzen.

Und ist so ein Aufsteiger aus einem bäuerlichen Milieu.

Und sie besitzen ein kleines Landgurt und deshalb dürfen sie auch das DÖ.

vor ihrem Namen führen.

Filibert ist der älteste von sieben Kindern.

Viele seiner Geschwister werden Juristen, auch so ein bisschen ein Symbol für den sozialen Aufstieg dieser Familie.

Und eigentlich sollte auch er Jurist werden.

Aber schon in der Schulzeit wird klar, das will er nicht.

In der Schule in Bourg-en-Bresse, wo er drei Jahre studiert, da trifft er nämlich auf einen Lehrer, der sein Leben verändern wird, ein gewisser Patagonier.

Der führt seine Schüler raus in die Natur, in die Gärten und über Felder und entfacht bei Filibert so eine Leidenschaft für die Botanik.

Übrigens, einer seiner Mitschüler dort ist ein gewisser Charom-Lalonde, der später ein berühmter Astronom werden wird.

Und ihr wählen ihn deshalb vor allem, weil, als ich diesen Namen gelesen habe, ist es immer so bekannt vorkommen, ja, Lalonde und Astronom.

Und tatsächlich in meiner Folge über die Mathematikerin Sophie Charmeur, GAG-Fierhundertsechsenneunzig, da spreche ich darüber, dass der berühmte Mathematiker Gauss in einem Brief eine gewisse Madame Lalande und zwar eine Astronomin namens Madame Lalande erwähnt.

Und die hat dann ein bisschen nachgeschaut und tatsächlich, sie ist eine angeheiratete Cousine dieses Lalande und hat wohl von ihm die Astronomie erlernt.

Also schöne, schöne Verknüpfung auf das Geschick.

Jedenfalls.

Er schreibt mit fünfzehn schon sein erstes Pflanzenheft, also so ein Herbarium, wenn das Presse Pflanzen gesteckt werden, die dann ausgiebig dokumentiert werden.

Sein Vater allerdings, der hat dann natürlich was dagegen.

Also, der ist auch der Meinung, wenn schon keine Juristerei, dann zumindest Medizin.

Wissenschaft, die er auch mit der Botanik verbunden ist, aber er findet, das ist zumindest sinnvoll, dass er so was lernt.

Commasor beginnt jetzt also ein Studium der Medizin an der Universität von Montpellier.

dem, kann man sagen, wichtigsten medizinischen Zentrum Frankreichs zu dieser Zeit.

Er promoviert siebzehn vierundfünfzig und macht dann aber schon recht bald als leidenschaftlicher Sammler von Pflanzen von sich reden.

Es gibt dann auch so ein bisschen Zwischenfälle im botanischen Garten von Montpellier zum Beispiel.

Da treibt das ein bisschen zu weit.

Er pflückt recht hemmungslos die Pflanzen, er klettert in der Nacht über die Mauern, kriegt dann auch Hausverbot.

Sein Vater macht aber weiterhin Druck und deswegen schreibt er sich, siebzehn, siebenundfünfziger auch kurzzeitig in die Gen für Rechtswissenschaften ein.

Hält es aber nicht lang aus.

Er macht sich dann so auf die Reise, bereist die Pyrenäen, reist durch die Schweiz, sammelt dort Pflanzen und er verbringt, lustigerweise auch einige Tage, in der Grand Chartreuse, dem Mutterkloster der Kartäusermönche und ein kleiner Exkurs.

Da kommt ja der berühmte Kräuterlikör her.

Der mittlerweile so schwer zu bekommen ist oder so teuer ist, weil er vor allem während der Pandemie Leute begonnen haben, auch zu Hause Cocktails zu machen.

Und dieser Chartrös, da gibt es einen Grünen und einen Gelben, die sind sehr beliebt für einige Cocktails oder werden in einigen beliebten Cocktails verwendet.

Warte mal, wie kommt es so bekannt vor?

Kann es sein, dass du mir das mal erzählt hast?

Ziemlich sicher.

Wir waren einmal gemeinsam essen mit den Plus-Ultra-Leuten.

Und da haben wir dann quasi als DJ Steve, haben wir ein Chateauis getrunken.

Wann ist der Gäber oder der Grüne?

Es war der Grüne, der hat ein bisschen Hochprozent, der Gäber ist noch als der Gäber.

Aber sehr gut, aus Hundertsechzig Kräutern ungefähr, und es rankt sich da auch so dieses Geheimnis drum.

Was wirklich drin ist, angeblich verfügen immer nur drei Mönche gleichzeitig über dieses Rezept, mischen den Extrakter auch in der Chateauis selber an und vertrieben wir jetzt mittlerweile von einem eigenen Unternehmen.

Aber auf jeden Fall, er ist auch dort kurz, weil er kriegt dann, nachdem er, glaube ich, von einem Hund gebissen wird, dort auch entsprechende Tinkturen, damit es ihm dann wieder besser geht.

Und Commessant, der erlangt jetzt als Naturvorarscher, eine ziemliche Bekanntheit.

Er regt zum Beispiel auch die Aufmerksamkeit eines berühmten Philosophen, über den wir in diesem Podcast auch schon gesprochen haben.

Und zwar in G.A.G.

Hundertneununddreißig Voltaire.

Voltaire lebt zu jener Zeit in seinem Anwesen in Genf.

Dahin ist er ja umgezogen, um sich so ein bisschen der französischen Justiz zu entziehen.

Und er findet diesen Kommersau sehr interessant und sie freundet sich an.

Außerdem wird er niemand geringerer als Karl von Liné, dem berühmten Naturforscher, der zu jener Zeit ja gerade seine Taxonomie der Pflanzen entwickelt hat.

Dem wird er als Schüler empfohlen.

Und als daneben nach dem siebenjährigen Krieg die Auswahl der Teilnehmer für diese Expedition getroffen wird, da wird Kommassant empfohlen.

Nicht zuletzt auch vom vorerwähnten Lalonde, der mittlerweile ein berühmter Astronom ist, vor allem aber eben auch von Voltaire, von Liné und sogar von Königin Luisa Ulrika von Schweden, quasi aufbetreibendes Liné hin.

Er wird als energisch erfahren und besessen von seiner Wissenschaft.

bezeichnet, also ein idealer Kandidat für so eine Expedition.

Und die königliche Ernennung folgt dann auch.

Also Kommersor wird als Arzt und Botaniker für die Bougainville Expedition ausgesucht.

Sein Auftrag, Pflanzen, Tiere und Mineralien sammeln, neue Küsten beschreiben, wissenschaftliche Beobachtungen festhalten.

Er erhält jetzt auch den Titel Königlicher Botaniker und Naturforscher, außerdem ein Jahresgehalt von zwei Tausend Libre.

und Instrumente im Wert von zwölf Tausend Livre.

Also große Ehren, sehr gute Bezahlung, fantastische Ausrüstung.

Und für Kommissants ist es die große Chance seines Lebens.

Reise um die Welt, Ruhm, vielleicht später auch noch weitere Posten, eine Pension und diese wissenschaftliche Unsterblichkeit, die er sich erhofft von dieser Expedition.

Und deshalb besteigt er im Februar, siebzehn-sechzig, im Hafen von Roche-Vor oder genauer im Hafen der vorgelagerten Insel Aix, gemeinsam mit seinem Assistenten Jean Barret, das Versorgungsschiff Etual.

Falls du dich fragst, warum die Etual und die Budösen nicht gemeinsam ablegen, ist recht simpel.

Die Etual hat noch einige Reparaturen benötigt und die sind halt erst im Februar, siebzehn, sechzig abgeschlossen.

Von Aix aus segelt die Etoile jetzt also über den Atlantik langsam, schwerfällig, immer wieder gebeutelt von Wind und Wellen.

Die Überfahrt zieht sich.

Kommersor beginnt bald, den Tag zu verfluchen, an dem man sich auf dieses Abenteuer eingelassen hat.

Also das Schiff des Stampfs, des Rolltes, echt so auf dieser offenen See.

Und noch kurz nach seiner Abreise, da hat der Freund in einem Brief recht triumphal berichtet, er sei bereits kein Landmensch mehr.

Und ich denke, ich werde die Vorzüge des Seemanns-Lebens genießen.

Ich habe noch nicht unter Übelkeit gelitten.

Naja, das ändert sich jetzt.

Der wird schwer.

Seekrank muss sich dann auch von seinem Assistenten schaubere Pflegen lassen.

erreicht die Etual dann endlich Montevideo in Uruguay und kaum angekommen zeigt sich, wie angeschlagen das Schiff jetzt schon ist.

Im Zuge eines Sturms war die Etual mit einem anderen Schiff kollidiert, es sind überall Lex, Wasser trinkt ein.

und während die Reparaturen an diesem Schiff noch laufen, da trifft schon ein neuer Befehl ein und zwar sollen sie Kurs auf Rio de Janeiro machen, im heutigen Brasilien, wo sie wieder mit der Budös, also dem Flaggschiff, vereint werden sollen.

Die Budös mit Bugavi, also dem Leiter der Expedition an Bord, dies zu jener Zeit gerade in den Falklandinseln, da hat ja Bugavi diese Kolonie gegründet, ja, so als erster Schritt der französischen Expansion, stellt sich dann aber so als ziemlicher Zankerapfel raus.

Also die Engländer beanspruchen nämlich kurz darauf einen Teil der Falklandinseln, die Spanier an anderen, weil sie sagen, dass ihre Kolonien da ja ganz in der Nähe sind.

Frankreich hat mit Spanien ein Bündnis, das Bourbonenbündnis, also es sind Engen verbandelt, die wollen da jetzt keinen Stunk riskieren.

Und Bugevi wird eben der Auftrag gegeben, die Inseln an Spanien zu übergeben, was er dann auch, siebzehn, sechzig macht, bevor er dann wieder auf die Etoile trifft, und zwar in Rio de Janeiro am dreizehnten Juni, siebzehn, sechzig.

Kommersant, der ist zu jener Zeit durch eine schmerzende, entzündete Beinwunde, die von einem früheren Kutschenunfall herrührt, ist ein fast Bewegungsunfällig.

und in Rio übernimmt jetzt sein Assistent Jean-Marie des Sammeln der Dinge, für die sie eigentlich unterwegs sind.

Durch Streiftage lang die Hügel außerhalb der Stadt und entdeckt dann dort auch so einen recht auffälligen Strauch, so ein Rangstrauch mit leuchtend roten Blättern.

Er schneidet zwei Gepresstblüten und Kommersor notiert in seinen Aufzeichnungen Novissima planta, eine neue Pflanze.

Und er befiehlt dann auch, dass diese Pflanze dem Expeditionsleiter gezeigt wird, Bugavi.

Und aus Dank und Loyalität ging über seinem Kommandanten hinter diese Pflanze dann auch a Bugavilea.

Also nach Bugavi.

Und es ist eine der berühmtesten Pflanzen, das achzehnten Jahrhunderts eigentlich.

Die Etual legt dann aber weder in Richtung Montevideo ab.

Weitere Reparaturen werden noch benötigt.

Und dann nehmen sie Kurs auf die Südsee.

Und ihr Weg führt sie durch die Magellanstraße, also diese Meeresstraße im südlichsten Süden Südamerikas, die den Atlantik mit dem Pazifik verbindet.

Und es ist recht unwertlich.

Wind, Schnee, Hagel, die Peitschen über das Deck des Schiffs.

Und Bugevi lässt die Schiffe immer wieder stoppen, um Messungen vorzunehmen.

Und für Kommissar und seinen Assistenten Chaubaré ist es die Chance, an Land zu gehen.

Es ist ein schwieriges Unterfangen, also sie kämpfen sich über diverse Inseln, sie sammeln dort Pflanzen, sie nehmen und proben und sie bringen all das, also Steine, Muscheln, vollgeschriebenen Notizbücher, dann wieder mit an Bord, der Etual.

Sammeln Fahrene, Mose, Flechten, auch eine mit der Heidelbeere verbannte Art wird gesammelt.

Vielleicht zur Behandlung von Scorbout, das natürlich auch bei dieser Expedition immer wieder ausbricht.

Die harte körperliche Arbeit, die übernimmt Commissor's Assistent Chaud Barret.

Commissor leidet eben weiter noch an dieser Wunde von diesem Kutschunfall, humpelt viel herum und Barret trägt Proviant, Pflanzenwappen, die Proben der unterschiedlichsten Pflanzen.

Kommissor schreibt in seinem Tagebuch, Baré sei sein Lasttier.

Nach sieben Wochen verlassen sie am sechsenzwanzigsten Jänner, die Maghelanen Straße und steuern jetzt in den Pazifik.

Niemand ist jetzt so richtig krank, die Strapazen scheinern überstanden.

Im März sichten sie dann Inseln, die Bougavie, Archipel und Orscher rühnend, Korallenriffe, die so lang und scharf sind, dass Landung dort unmöglich ist.

Und erst am zweiten April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, mit den Bewohnern und der Insel, sie bringen Essen, zum Beispiel Bananen oder auch ein Ferkel und ein Bugervie, der ist hingerissen von dieser Szenerie, er nennt dieses Land Nouvelle-Syther, also nach dem mythologischen Geburtsort der Aphrodite, Göttin der Liebe, und als sie dann schmalen Pass durch das Riff finden, da lässt er die Anker vor Tahiti fallen.

Und in Tahiti, da nimmt diese Geschichte schließlich eine ziemliche Wendung.

Weniger für die Mannschaft an sich und auch weniger für den weiteren Werdegang der Expedition, dafür für eine ganz bestimmte Person an Bord.

Was jetzt kommt, ist der übersetzte Originaltext Ausbuger, wie es später veröffentlichten Reisebericht über diese Weltumsegelung.

Der Commasorg ging dort an Land, um Pflanzen zu sammeln.

Kaum hatte Bari der ihm mit den Heften unter dem Arm folgte, den Fuß auf die Insel gesetzt, als die Tahitianer ihn umringten, riefen, er sei eine Frau und ihr die Ehren der Insel erweisen wollten.

Der Chevalier de Bournau, der an Landwache hatte, musste ihr zur Hilfe kommen und sie bis zum Boot eskortieren.

Von diesem Zeitpunkt an war es recht schwierig, die Matrosen davon abzuhalten, ihre Schamhaftigkeit nicht zu verletzen.

Als ich an Bord der Etual kam, gestand Barémir, mit Tränern in den Augen, dass sie eine Frau sei.

Sie sagte mir, dass sie in Rosch vor ihren Herren getäuscht habe, indem sie sich im Augenblick der Einschiffung in Männerkleidung präsentierte.

Dass sie bereits zuvor in Paris seinem Genfer als Lakaig gedient habe, dass sie in Burgund geboren und als Weise zurückgeblieben, durch den Verlust seines Prozesses in Not geraten sei und sich deshalb entschlossen habe, ihr Geschlecht zu verbergen.

Außerdem habe ich sie gewusst, dass es sich bei der Reise um eine Weltumsegelung handeln würde und eben diese Reise habe ihre Neugier geweckt.

Aber das ist natürlich eine Wendung, mit der ich tatsächlich nicht gerechnet hätte.

Aber das heißt, den Leuten auf Tahiti ist es sofort aufgefallen, den Leuten am Schiff nicht.

Da werden wir jetzt gleich noch ein bisschen genauer drüber sprechen, wie das tatsächlich passierte.

Okay.

Warst du jetzt also wie ein Schorberee?

der Assistent des Botanikers-Commerçants, der ist in Wirklichkeit eine Weise namens Chann-Barré.

Und das, was sie Buger-Wie erzählt hat, ist aber nur ein kleiner Teil der Wahrheit.

Chann-Barré kam nämlich nicht so zufällig an Bord, wie sie es in dieser Darstellung Buger-Wies gesteht.

Die letzten zwei Jahre vor dem Start der Expedition war sie nämlich nicht nur die Assistentin, sondern auch die Geliebte des Naturforschers-Commerçants.

Und um zu erklären, wie es dazu kam, lass uns wieder zurück nach Frankreich springern und zwar ins Jahr siebzehnhundertvierzig, genauer zum siebenundzwanzigsten Juli.

Da wird in Lacomel am kleinen isolierten Dorf im Herzen von Burgund Schanbare geboren, am Tag darauf dann auch gleich getauft.

Sie wird in die unterste Schicht der arbeitenden Bevölkerung geboren.

Ihr Vater war ein Tagelöhner und die Familie lebt die ganze Zeit sehr nah an der Armutsgrenze.

Ihre Eltern, wie so viele zu jener Zeit, waren Analphabeten.

Und obwohl die Region eigentlich reich an agrarischen Produkten ist, vor allem Wein, waren viele Familien wie die Barais sehr arm.

Man sieht es auch an der Lebenserwartung.

Die war sehr niedrig.

Viele, die Teil dieser Bevölkerungsgruppe waren.

Die haben üblicherweise nur bis in die späten zwanzig eglippt.

Und Shan verliert ihre Eltern wahrscheinlich im Alter zwischen neun und sechs Jahren.

Und in den Jahren drauf muss sie selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen.

Arbeitet wahrscheinlich ab dem Alter von neun oder zehn Jahren als Markt- oder Helferin auf einer der vielen Farmern, die zu großen Teilen auch von der Kirche kontrolliert werden.

Es ist unklar wie und wann, aber Shan Bari lernt Lesen und Schreiben.

sehr ungewöhnlich für eine Frau aus ihrer Schicht zu jener Zeit, also über neunzig Prozent der Frauen aus ähnlichen Verhältnissen, die haben Medalesen noch schreiben können.

Es sind wahrscheinlich die recht harten Verhältnisse, die ihr dann auch diese körperliche Verfassung geben, die sie benötigen wird, um später von Commasore auch als Lasttier bezeichnet werden zu können, ja, als jemand, der all diese Dinge tatsächlich auch über längere Zeiträume tragen kann.

über ein recht umfangreiches Wissen, über Pflanzen und ihre Heilwirkungen, wahrscheinlich aus der üblicher Weise mündlich tradierten, volklaristischen Tradition der Heilkräuterfrauen dieser Region.

Ihre Biografin, Glynis Ridley, die meint sie war eben so eine Kräuterfrau, also eine jene Person, deren Wissen so ein bisschen die Grundlage für die arbeit der männlichen Mediziner bildet, ja, über diese Pflanzen, von denen die Mediziner eigentlich keine Ahnung haben.

Und das ist wahrscheinlich auch, wie sich Jean-Barre und Philipp Berre-Ducommassant tatsächlich kennenlernen.

Also er lebt ab siebzehntzig in einem kleinen Ort namens Toulon-sur-Aruh, nachdem er seine Frau Antoinette Vivogue heiratet hat.

Und Toulon-sur-Aruh, das liegt ca.

zwanzig Kilometer südlich von Comel, wo ja Jean-Barre herkommt.

Und Barre, ihrer Klasse entsprechend, Es war wahrscheinlich nie viel gereist, nie weiter als, sagen wir, dreißig Kilometer von ihrem Geburtsort entfernt gewesen.

Und sie muss Kommessant irgendwann ab siebzehntzechzig wahrscheinlich bei einer ihrer Pflanzensammlungen in der Gegend zwischen Lacomel und Toulans du Arru kennen gelernt haben.

Und Kommessant, der sich im Gegensatz zu vielen seiner männlichen Kollegen nicht schämt, von Expertinnen wie Sean Barré zu lernen und er erkennt wohl Barrés botanisches Fachwissen und erstellt sie schließlich, spätestens im Frühjahr, siebzehn, vierundsechzig ein.

Offiziell zuerst einmal als Haushälterin, aber tatsächlich wahrscheinlich als jene Person, die ihm noch Dinge über die Pflanzenwelt des Burgunds beibringern kann.

Für Barré ist es hervorragend, bedeutet er der Dachübung Kopf, eine feste Anstellung und auch ein Ausweg aus der Armut.

Und dann eine Tragödie.

Bei der Geburt des gemeinsamen Kindes stirbt Kommersans Frau.

Und es ist so, es gab frühere Biografen von Kommersan, die so ein bisschen die romantische Vorstellung bemüht haben, dass eben der Mann aus der oberen Mittelschicht sich in die arme wunderschöne Weisen der Tochter niederer Tagelöhner verliebt hat.

Aber das ist höchstwahrscheinlich so eine Fabrikation.

Also es ist...

höchstwahrscheinlich so, dass sie zueinander gekommen sind, weil Sean über Wissen verfügt hat, das Kommersor benötigt hat und sie nähern sich über die Zeit ebenso an.

Da sie dann tatsächlich auch nach dem Tod seiner Frau ein Paar werden.

Im Spätsommer, siebzehn, vierundsechzig, ist Sean Bereschwanger.

Schon bevor sie Schwanger war, war diese Verbindung zwischen ihr und Kommersor in diesem kleinen Ort ein ziemlicher Skandal.

Arme Frau aus einfachsten Verhältnissen.

die mit dem hochgebildeten Arzt aus der oberen Mittelschicht zusammen ist.

Und deswegen entfliehen Sie jetzt diesem Dorf.

Sie ziehen dorthin, wo Anonymität trät, wo einfach ist, nämlich in die Großstadt, und das ist natürlich Paris.

Und dort mietet Kommersau jetzt eine Wohnung in der Rue de Boulanger, gleich beim Chardin d'Iroir, also dem botanischen Zentrum Frankreichs, dem Königlichen Garten.

Am sechsten September, siebzehn, vierundsechzig, wird Barré offiziell als Haushälterin registriert mit hundertlivre Jahresgehalt.

Sie nennt sich jetzt auch um zu Sean de Bonfoy, vielleicht um unerkannt zu bleiben, um diese neue Identität als Partnerin, sowohl romantisch als auch professionell des mittlerweile sehr geachteten Botanikers, um das nicht zu gefährden.

Im Winter, siebzehn, vierundsechzig, fünfundsechzig bringt sie dann einen Sohn zur Welt, Jean-Pierre Barré.

Kommerson allerdings, der lädt das Kind ab.

Paré gibt dieses Kind dann schließlich in ein Pariser Findelhaus und einige Monate später stirbt es dann auch im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer, im Sommer.

Dann kommen die Pläne für die Bugavi Expedition.

Er wird vorgeschlagen, der König beruft ihn jetzt offiziell zum Arzt und Botaniker an Bordster Etual.

Und jetzt ist die Frage, wie kamen die beiden auf die Idee, Sean als den Assistenten Shaw mit an Bord zu nehmen?

Wir können nur spekulieren, weder Kommissar noch Sean, von der wir tatsächlich keinerlei Schriften haben, notieren das irgendwo.

Die Entscheidung Schanbury als Mann verkleidet an Bord zu nehmen war also wahrscheinlich so eine Mischung aus Mut, Notwendigkeit und Kalkül.

Und es war hochriskant.

Also, königliche Marineverordnung von sixteen, neun und achtzig, dann siebzehn, fünfundsechzig Normale bekräftigt, die für Bootsfrauen strengstens sich an Bord eines königlichen Schiffs zu befinden.

Also wer dagegen verstößt, der riskiert hohe Strafen, also Offiziere zu Spendierungen, Matrosen.

Dutzende Tage in Ketten.

Es ist gut möglich, dass es Paré selbst war, die die Idee eingebracht hat.

Wissen tun wir es ja nicht, aber über ihren Bärdegang wird schon klar.

Paré war sehr ehrgeizig, wissbegierig und sie hat natürlich auch gewusst, dass sie als Frau ohne Namen und Besitz eigentlich nie die Möglichkeit haben wird, die Welt zu sehen.

Vielleicht hofft sie auch, dass ihre Hingabe nicht nur zur Wissenschaft, sondern auch zu Kommersor ihnen dann eines Tages dazu bewegen würden, sie auch zu heiraten.

dass er sie zu Madame Commissore macht.

So mutig er Commissore war, wenn es darum ging, sich seinem Vater zu widersetzen und was er von ihm will für seinen Lebensweg.

Er war nie so mutig, diese Frau, die zwar seine Geliebte ist, dann auch tatsächlich zu heiraten.

Für Commissore war diese geplante Täuschung wohl zu...

Gleichenteil, praktisch wie gefährlich.

Also er braucht jemanden, der ihm auf der Expedition helfen kann, einen botanischen Assistenten, der probensortiert, katalogisiert und ihm auch trägt.

und zu jenem Zeitpunkt kennt niemand seine Sammlungen besser als Sean.

Er weiß, dass sie stark ist, dass sie belastbar ist und dass sie auch zum Beispiel mit dieser neuen Taxonomie von Liné vertraut ist.

Er vertraute ihm grundsätzlich eine gesamte Notizen und Pflanzen an, Diese Bezeichnung des Last-Tiers, was er notiert in seinem Tagebuch, kann man jetzt diskutieren, ob das liebevoll oder herablassend gemeint war, um so den Schein zu warnen.

Auf jeden Fall wissen wir, dass ihm klar ist, was er an ihr hat.

Die königliche Verordnung, dass Frauen nicht am Bord eines solchen Schiffs dürfen, die ignorierte, kann man sagen, vielleicht für die Wissenschaft.

Man kann aber auch hoffen, dass es zum gewissen Teil auch deshalb war, weil er nicht so lange von Schaden getrennt sein wollte.

Vor der Abreise im Dezember, der Verfasst Kommissar sein Testament.

Darin sorgte er auch für Schan.

Er schreibt Schanbare genannt Schande Bonfoi, meine Haushälterin, der hinterlässt er sechshundert Livre, außerdem offene Löhne und das Recht seine Pariser Wohnung ein Jahr lang nach seinem Tod zu nutzen, um dort auch seine Sammlungen zu ordnen.

Nachdem sie also im Februar, siebzehnt, siebzehnt, dann an Bord gehen, wird das Ausmaß ihres Plans wahrscheinlich erst so richtig offensichtlich.

Die Etoile ist ja nur ein recht kleines Versorgungsscheefall zu leben auf engstem Raum.

Allerdings haben sie das Glück, dass Kommersant, weil er der königliche Botaniker ist, die Kapitänskabine erhält, damit auch Platz für seine Sammlungen, auch dass er dort seine Arbeit nachgehen kann und sein vermeintlicher Dienerschanber-Reder darf dort mit ihm wohnen.

Nur, das reicht halt nicht aus.

Also, hundertzwanzig Männer befinden sich auf diesem Schiff und Barré kann sich nicht die ganze Zeit in der Kabine aufhalten.

Sie hat wenig Rückzugsort, sie hat keinen Sichtschutz.

Sie hat zwar Männerkleider angezogen, sie hat sich ihre Brüste abgebunden, aber sie muss im Grund jeder Bewegung kontrollieren.

Sie darf sich ja auch nicht vor den Leuten entkleiden, sie kann sich nicht unbemerkt waschen.

Also, es ist sehr anstrengend, es ist sehr eng und es ist tatsächlich so...

Naja, im Gegensatz zur Version, die Buger W.

schließlich veröffentlichen lässt, ist es bald kein wahnsinnig gut gehütetes Geheimnis mehr, dass Jean-Barre in Wirklichkeit Jean-Barre ist.

Also, kaum hat die Etual den Hafen von Ex-Verlassener Beginner nämlich schon die Gerüchte.

Das heißt, Jean-Barre sei kein gewöhnlicher Diener, sondern ein verkleidete Frau.

Er spricht von der hohen Stimme, dem glatten Kinn.

Niemand beobachtet eben jemals, dass dieser Diener sich umzieht oder wie er seine Notdurft verrichtet.

Was bei den Männern an Bord eigentlich nicht selten war, dass man das halt auch beobachten hat können, weil es da so sehr Scham in diese Richtung auch nicht gegeben hat.

Ja, und wahrscheinlich haben sie auch alle in eine Schüssel gespuckt, bevor sie sich gewaschen haben.

Ich weiß nicht, ob die es so gemacht haben, wie die Wikinger damals.

Was war das für eine Folge?

Fuh, ähm...

Ebenverdlangen.

Genau.

Jedenfalls als Kommersor, wie ich es vorhin erzählt habe, zähkrank wird.

Da pflegt ihn Barré, bleibt bei ihm in der Kabine.

Das sorgt natürlich für viele Gerüchte, dass die hier so lang gemeinsam in dieser Kabine sind.

So lang, dass der Kapitän des Schiffs, La Chiraudet, sich gezwungen sieht, Barré zumindest der Zeit lang den Aufenthalt in der Kabine zu verbieten.

Also für einige Tage befiehlt er ihr, dass sie unter Deck mit den anderen Matrosen, so wie alle in den Hängelmatten, schlafen muss.

Sorgt dafür, dass sie bedrängt wird so sehr, dass sie sich dann auch mit Kommissarspistole vor Zugriffen schützen muss.

Dieser Aufenthalt unterdeckt, er wird dann schließlich beendet.

Nachdem Barré dem Kapitän erzählt, sie sei ein Ernuch.

Danach darf sie dann wieder bei Commissar in der Kabine wohnen.

Also es ist schon recht klar für viele, dass Jean Barré höchstwahrscheinlich nicht Jean Barré, sondern Jean Barré ist.

Trotzdem hält sich so diese Legende sie hätt ihre Maskierung bis Tahiti aufrechterhalten.

Also, dieser offizielle Bericht von Bugavi, nachdem die Tahitianer sie im April, siebzehn, achtundsechzig sofort als Frau erkennen.

Es ist ein bisschen eine Konstruktion, wahrscheinlich um über einige Dinge hinweg zu täuschen oder sie zu schünen.

Es ist ja so, Bugavis Bericht ist zwar der Einzige, der veröffentlicht wird, tatsächlich gibt es aber auch noch andere Tagebücher, woüber Sean Barré geschrieben wird.

Drei weitere Teilnehmer der Expedition, erwähnen Sie ja.

Zuerst ist da einmal das Tagebuch von Commissar Selber.

Allerdings, er schreibt es nicht allein, sondern er schreibt es mit einem Offizier namens Pierre Duclos Gio.

Der ist der Sohn des Kapitäns des Flaggschiffs, der Bouddös.

Und Commissar nutzt die zeichnerischen Fähigkeiten dieses Offiziers, damit er mit seinem Tagebuch hilft.

Und Commissar Selber, der hört ungefähr bei Montevideo auf, selber zu schreiben.

Di Cloguio ist derjenige, der dieses Journal oder dieses Tagebuch weiterführt und er schreibt eben am achtzehnten Juli, siebzehn, achtundsechzig.

Und zwar, als sie im Neu-Irland sind, also nordöstlich von Papua Neuginia, da schreibt er, Sie haben entdeckt, dass der Diener von Monsieur Commissant dem Arzt ein Mädchen war, das man bis jetzt für einen Jungen hielt.

Commissant selber freut natürlich nichts auf, er weiß ja, dass sie eine Frau ist.

Er wird aber später behaupten, er sei getäuscht worden.

Er war als Schutzmanöver gegen diesen drohenden Verlust seines Rufs und seiner königlichen Stellung.

Eine weitere Person, die auf der Budeuse, also auf dem anderen Schiff ist, aber Teil der Expedition, ist ein gewisser Charles-Nicolas Auton, Prinz von Nassau Siegen.

Das ist so ein Adler in seinen frühen Zwanzigern, sehr charmant, überschuldet und vom Hof so in die Welt geschickt, um ihn so ein bisschen zu entfernen von Skandalen.

Der bezahlt seine Passage auf der Budeuse, ist selber so eine schillernde Gestalt.

Er trägt Samtanzüge und Perücke, wird ein bisschen fehl am Platz.

So sehr, dass auch bei ihm das Gerücht aufkommt, er sei in Wirklichkeit eine Frau.

Er ist aber allgegenwärtig, also neugierig, gesprächig, begleitet auch Kommersor und Jean-Barré oft an Land.

Also interessiert sich für ihre Arbeit, hört zu, stellt Fragen und in seinem Tagebuch hält er später fest, dass Bari erst auf Neu-Irland, also weit nach dem Landen in Tahiti enttarnt wurde.

Er beschreibt sie als mutig, klug und standhaft, also Herr Fraudi, alle Entbehrungen und Gefahren dieser Reise mit bewundernswerte Ausdauer erträgt.

Für Nassau Siegen ist sie ein Helden und findet sie den Platz unter den großen Frauen der Geschichte verdient.

Und dann gibt es noch eine Darstellung des Schiffsarztes François Vivé.

Und diese Quelle, die sehr tendenziös ist, ist eine feinzelige Quelle gegen Übercomersor und er beschreibt diese Entarnung auf Neu-Ierland auch und die strotzt nur so von voyeuristischen Beschreibungen.

Glynis Ridley, die interpretiert in diese Darstellung von Vivé, dass im Zuge dieser Inspektion auf Neu-Ierland, wo aufgedeckt wird, dass sie eine Frau ist, das da auch ein sexueller Übergriff stattgefunden hat.

Die Quellenlage dafür ist allerdings sehr dürftig und Ridley wurde für diese Darstellung in ihrem Buch auch ziemlich kritisiert.

Historiker John Dunmore, der ebenfalls darüber geschrieben hat, er erkennt es aus diesen Quellen nicht.

Also der schreibt es sein natürlich sehr erniedrigend gewesen, dass sie gezwungen wird, zu zeigen, dass sie kein Mann ist.

Er widerspricht der These, der sexuellen geballt, im Zuge dessen aber explizit, was diese zusätzlichen Quellen aber zeigen.

Die Enttarnung fand höchstwahrscheinlich weit später als von Bugawi angegeben, statt.

Gerüchte und Mutmaßungen, dass sie eine Frau sei, die existieren aber schon von Anfang an.

Jetzt ist aber natürlich die Frage, warum schreibt Bugawi das so.

Und es liegt wahrscheinlich vor allem daran, dass Bugawi Gesicht waren will.

Also er verschiebt die Szene der Enttarnung nach Tahiti, um so ein bisschen die Wahrheit zu verschleiern.

Eine Enthüllung auf einer Irlandwirt zeigen, dass er gegen die königliche Marineverordnung verstoßen hat, indem er Frau an Bord geduldet hat, wo es eh schon ständig diese Gerüchte gegeben hat, auf Tahiti hingegen, da kann er die Verantwortung den noblen Wilden, wie er sie bezeichnet, zuschieben, die ja ganz eigenes Gespür dafür hätten und deswegen sofort erkannt haben, dass Barry eine Frau sein muss.

Genau, deshalb habe ich nämlich auch ganz am Anfang nachgesagt, weil...

Die Vermutung steckt natürlich dahinter, dass es schon so ein rassistisches Argument ist.

Und dass diese Menschen, denen schreit man so mehr Natürlichkeit suchen.

Deshalb spüren die das natürlich sofort.

Genau.

Bugeh Wie ist er fasziniert von Tahiti?

Und das ist eben das, was er ihnen vor allem auch zuspricht.

Also er sieht es auch tatsächlich halt so Artparadies.

Wie geht es jetzt weiter?

Also nachdem die Wahrheit über Schanbare bekannt wird, bleibt sie aber an Bord.

Unbehelligt.

soweit es die Umstände erlauben.

Sie trägt weiter Männerkleidung, lose Hosen, weite Hemden.

Und die Schiffe segeln jetzt weiter in Richtung Westen, also durch tropische Hitze, die Wände feucht, wasserfaulig, die Stimmung immer wieder schwierig.

Vareh meidet jetzt verständlicherweise die Mannschaft, begleitet Commançant aber weiterhin auf botanische Exkursionen.

Sie notiert weiterhin, sie sortiert, sie presst, sie beschriftet.

Und dann landen sie in den Molucken.

Und Molukken zu jener Zeit niederländisches Gebiet.

Und du hast dir schon mal Erfolge über die Molukken gemacht.

Und das ist das gewesen, was ich ganz am Anfang meint habe.

Da hast du Erfolg gemacht über diesen streng bewachten Handel mit der Muskatnuss.

GERG, twohundertneunzehntig Muskat und Manhattan.

Und das bekommt diese französische Expedition nicht zu spüren.

Die Kabinen werden durchsucht, die Sammlungen werden kontrolliert, die Bewegungen werden überwacht.

Wenn sie an Land gehen, um Dinge zu sammeln, Da werden sie von Agenten der Niederländer bewacht, beziehungsweise überwacht.

Es ist ja auch so, Bugervie hatte schon sehr spezifische Anweisungen gegeben, Ankommersort, auch solche geschützten Pflanzen und Gewürze zu finden, um sie dann in französischem Gebiet anpflanzen zu können.

Zum Beispiel auf Mauritius.

Wird natürlich gegen diese niederländischen Auflagen verstoßen.

die ja dieses Monopol auf zum Beispiel die Muskatnuss haben, wird sie zu Bio-Piraten machen.

Sie werden aber eh in diesem Gebiet dann auf Schritt und Tritt von den Niederländern begleitet.

Sie können im Grund gar nichts verbotenes sammeln.

Nachdem sie dann im September-sebten-achten-sechzig auch noch in Batavia landen, reisen sie weiter und landen schließlich am achten November-sebten-achten-sechzig auf Mauritius, damals noch Ildefrance.

Und für Kommersan und Paris wird das das Ende der Expedition bedeuten.

Pierre Poivre, Intendant und Leiter des Botanischen Gartens auf Mauritius, der kennt und schätzt Kommersan und er lädt ihn ein, auf der Insel zu bleiben.

Poivre Der ist selbst Botaniker und auch so ein Bio-Pirat, also er selbst auch Muskat und Eckenpflanzen aus den Molukken geschmuggelt, um sie dann auf Moritzus anzupflanzen.

Und der kann Kommersor jetzt gut gebrauchen, um seine Sammlung zu ordnen und auch um neue Pflanzungen vorzubereiten.

Kommersor, der erschöpft ist von den Strapazen der Expedition.

Also sie sind ja jetzt schon fast zweiundzwanzig Monate unterwegs.

der akzeptiert die Einladung Poavres und er weiß auch, dass er das eigentliche Ziel der Reise, nämlich wirtschaftlich nutzbare Pflanzen zu sammeln, dass er das verfehlt hat.

Also keine Nanking, kein Muskatnuss, nur sehr viele Proben und Notizen.

Er weiß wahrscheinlich auch, dass das was sich erhofft hat, was passiert am Ende dieser Expedition, wenn er zurückkehrt, dass er Ruhmreich zurückkehrt, dass er große Pension kriegen wird, dass das wohl eher verloren ist.

Bugerville ist wahrscheinlich erleichtert, weil für ihn löst sich jetzt so ein bisschen ein Problem.

Wären sie nach Frankreich gesegelt, hätte die Rückkehr mit einer Frau an Bord auf jeden Fall Fragen aufgeworfen.

Vor allem, was die Verletzungen dieser Königlichen Marine Ordnung angeht.

Und Kommersort geht deshalb gemeinsam mit Chan an Land und die Expedition zieht weiter.

Sie Arbeiten weiterhin dort zusammen.

Er ist immer wieder krank.

Sie pflegt ihn.

Sie katalogisiert seine Pflanzen.

Kommerson plant jetzt aber auch schon andere Dinge hier.

Er möchte eine Akademie von Mauritius Gründen verbunden mit botanischen Gärten.

Und im Oktober, siebzehntehundertsiebzig brechen Kommerson und Barree schliessig nach Madagaskar auf, auch um Prom zusammen, Pflanzen zu sammeln.

Und in vier Monaten sammeln sie da ungefähr fünfhundert Pflanzen und auch Tierarten.

Auf der Rückkehr allerdings, da zwingt sie dann an Sturm, zur Isle Bourbon, heute Réunion, und dort strandet dann Chambret mit Commessor recht unfreiwillig.

Commessor hat sich jetzt neuerlich am Bein verletzt, der Administrator dieser Insel, Ducremont, der nimmt sie auf.

Und Commessor...

Es begeistert von dieser Insel, er schreibt, die Luft der Insel habe ihn in den Zustand eines twenty-fünfjährigen versetzt.

Anstatt sich aber zu erholenden, nutzt er jetzt die Gelegenheit, so weitere Studien durchzuführen.

Und Jean-Maré ist halt, wie immer, an seiner Seite als seine Partnerin, als seine Pflegerin und als seine Assistentin.

Im Februar, siebzehnzehnzehnzebzehnte, erreichen sie dann schließlich wieder Mauritius.

Zurück nach Port Louis.

Und finden dort alles verändert vor.

Also Pierre Poivre ist mittlerweile nach Frankreich zurückberufen worden.

Und die neuen Beamten dort, die Streichenkommersage Halt, weil er nicht mehr im Marine-Dienst steht.

Sie müssen jetzt das Haus von Poivre, in dem sie gelebt haben, verlassen.

Sie ziehen in ein bescheideneres Haus.

Commersant und Barré.

Die Kathologisieren jetzt eigentlich Tag und Nacht über sechstausend Pflanzenproben, die sie im Zuge dieser Expedition gesammelt haben.

Kommissar schreibt Betelbriefe an Minister und ein Gelehrter, damit sie ihm Geld geben.

Schann pflegt ihn weiterhin.

Und im Herbst, siebzehnzebzehn, da bekommt er die Ruhe.

Und im Februar, siebzehnzebzehn, nachdem sie noch einmal umgezogen sind, ein letzter Versuch, so in einer besseren Luft auch genesen zu können.

Nach diesem Umzug stirbt Kommissar im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März, im März Komm her, so zu regeln.

Da erfährt sie, dass das Haus versiegelt wurde, dass alle Sammlungen beschlagnahmt wurden.

Sie hat keinen Zugang, kein Geld, keine Hilfe.

Wir wissen nicht genau, wie, aber sie schlägt sich durch.

Sie sammelt Volkräuter, verkauft sie auf der Straße und schließlich, Ähm, siebzehnten Mai, siebzehn-vierund-sebzig, da heiratet sie.

Sie heiratet Jean-Dyberna, einen ehemaligen Unteroffizier, der auf dieser Insel lebt.

Höchstwahrscheinlich vor allem, weil er Die Möglichkeit ist, dass sie wieder zurück nach Frankreich reisen kann.

Sie verlassen gemeinsam Mauritius im Jahr seventeenhundertfünfundsiebzig.

Als Schanbareedern, also endlich wieder französischen Bodenbetritt, da schließt sich jetzt so der Kreis ihrer Reise.

Sie ist jetzt die erste Frau der Geschichte, die eine Weltumsegelung vollendet hat.

Ihr Triumph?

bleibt aber ziemlich still.

Also sie kommt ja Jahre nach dieser Expedition zurück.

Bucavi hat seinen Reisebericht schon zwei Jahre bevor sie in Frankreich eingetroffen ist veröffentlicht und sie ist darin ja nur diese Randnotiz basierend auf der wahrscheinlich erfundenen Enttarnungsgeschichte Bucavis.

Rum und Anerkennung kann sie anfangs also näher erwarten.

Finanziell steht ihr aber einiges zu.

Wir erinnern uns ja, es gibt dieses Testament von Commerce.

Und sie klagt jetzt auch ihr Recht auf diese ausstehenden Löhne und dieses im Testament festgelegte Vermögen ein.

Commissar hatte er in seinem Testament sechshundert Livre vermacht und eben die Möglichkeit in der Pariser Wohnung zu wohnen.

Die Familie von Commissar stellt sich da ein bisschen quer.

Die Behörden prüfen das allerdings und sie erkennen die Ansprüche von Jean-Marie Arne.

Und am dritten April siebzehntsechs und siebzehnte erhält sie die volle Summe.

Eine ziemliche Entschädigung, also diese sechshundert Livre, das ist ein Vielfaches eines Jahreslohns an einer normalen Haus angestellt.

Mit diesem Geld lässt sie sich dann mit ihrem Ehemann in einem Ort namens Saint-Olé in der Dordogne nieder.

Sie kaufen Haus, sie kaufen Land, sie leben recht bescheiden, aber unabhängig.

Jahre später allerdings, da erhält sie dann die späte Anerkennung, die ihr zusteht.

Beide Biografien, die hier zur Rata gezogen haben, die vermuten, dass ihr wohl auf Buga Viz Empfehlung hin, dass Marine Ministerium, siebzehn, fünfundachtzig, eine jährliche Pension von zweihundert Liefre gewährt.

Assumme, die üblicherweise zu jener Zeit nur Wissenschaftlern oder Menschen in diesem Rang zusteht.

In diesem Dokument, in dem ihr das gewährt wird, da wird sie als FAM extraordinaire bezeichnet, ja, eine Frau, die mit Mut und vorbildlichem Verhalten an einer Weltumsegelung teilgenommen hat.

Neun Jahre nach ihrer Rückkehr nach Frankreich also dann doch die entsprechende Ehrung für ihre Leistung.

Chambaré stirbt am fünften August, dann mit sieben und sechzig Jahren.

Die Sammlung, an der sie jahrelang gearbeitet hat, die hat sie allerdings nie wieder gesehen.

Also, ich habe vorhin gesagt, nach Kommersons Tod, da war er das Haus auf Mauritius versiegelt worden, seine Sammlungen, also ungefähr sechstausend Exemplare von Pflanzen, Tieren, Mineralien und anderen Artefakten, die wurden beschlagnahmt und nach Paris geschickt, ungeordnet, unbeschriftet.

Und weil Kommerson ja im Staatsdienst stand, galt es alles als Eigentum der Krone.

Und jahrzehntelang lagern diese Kisten unbeachtet in den Depots des Naturhistorischen Museums.

Es ist wahrscheinlich gerade diese Vernachlässigung, die sie rettet.

Also während der französischen Revolution bleiben sie unbeachtet und entgehen der Zerstörung.

Und ich habe vorhin erzählt, dass Commissant diese prächtige Kletterpflanze aus Rio Buga Beléa genannt hat, also nach Buga Beléa.

Dass diese neue Pflanze nach Bugevi benannt wird und nicht nach der Person, die sie tatsächlich gefunden hat, nämlich Schanbare, das Spiegel zu ein bisschen am Muster und hier sind wir auch wieder bei Schiebinger, die ich ganz am Anfang erwähnt habe, in der Nomenklatur des Eightzehnten, der Hundertster, da zirkuliert dieser Ruhm nach oben.

Also das System, dass die Leistung von Assistenten und Frauen und Nicht-Europäischen sammeln, systematisch aus den Namen der Pflanzen tilgt.

Tatsche ich hat Kommissau sogar ein Pflanzengeschlecht nach Barebenant, Barezia.

Er schreibt sogar, er wolle ihr die höchste Ehre erweisen, indem er dieses Pflanzengeschlecht nach ihr benennt.

Der Name allerdings, der verschwindet.

Also spätere Botaniker ordnen die Arten neu.

Die Barezia wird ganz gestrichen.

Er setzt durch Toureya.

Es gibt also kein Exemplar, keine Pflanze, kein Tier, das sie gesammelt hat, das heute ihren Namen trägt.

Und auch hier wieder.

Mein Schiebinger, diese Streichung von Barets ja aus der botanischen Taxonomie, das illustriert, was sie als strukturelles Vergessen beschreibt.

Also die Arbeit jener, die die tatsächlich Arbeit getan haben, verschwindet, sobald diese Exemplare in die Archive der imperialen Wissenschaft überführt werden.

Darum bleibt bei den Männern, die die lateinischen Namen vergeben.

Was allerdings bleibt, und damit bin ich jetzt auch am Ende meiner Geschichte, ist Chambres Geschichte.

Auch wenn sie lange Zeit nur als kleine Randnotiz existiert hat, also die Geschichte einer Frau, die sich als weißen Empor gearbeitet hat, zur Assistentin und dann Partnerin eines der talentiertesten Botanikers der Zeit wurde, dann gegen alle gesellschaftlichen und rechtlichen Widerstände mit ihm teil an der Welt umsegelen wurde und schließlich dadurch die erste Frau wurde, die die Welt umsegelt hat.

Fantastisch, Richard.

Vielen, vielen Dank für die Geschichte.

Die Einheit letztendlich war ja relativ lange, bis du revealed hast, dass es eigentlich um Jean-Marie geht.

So was geplant.

Und das natürlich für mich Augenöffnen war, weil einerseits habe ich mir vorher die ganze Zeit gedacht, Moment mal, eigentlich müsstest du diese Expedition kennen, weil sie liegt nämlich zwischen den zwei Venus Expeditionen.

Wenn du dich erinnerst, weil den Namen Lalonde kannte ich noch aus den Venus-Expeditionen, weil es gab diese Expeditionen, wo man den Venus-Transit über die ganze Welt hin astronomisch verfolgen wollte, weil man da mit...

Und da war Sharon Lalonde auch beteiligt.

Da war der auch nämlich maßgeblich beteiligt.

Und die Expedition von der du jetzt erzählt hast, liegt nämlich genau zwischen zwei Venus-Expeditionen.

Und von der hat ich in den letzten Hundert neunundsechzig erzählt, da habe ich schon mal eine Geschichte gemacht.

Und das heißt, die Geschichte jetzt, sie spielt ja zwei Jahre vorher.

Und dann dachte ich mir so, eigentlich müsste ich sie kennen.

Und dann hast du den Namen Jean-Barré genannt und dachte ich mir, ja, ich habe glaube ich zu keiner Geschichte mehr Hinweise bekommen als zu Jean-Barré.

Das heißt, du hast die ganze Zeit schon gewusst, auf was ihr raus will, schlussendlich?

Nein, weil ich habe es mir tatsächlich noch nie wirklich angeschaut.

Also ich wusste wirklich fast gar nichts über die Geschichte.

Sehr gut.

Dann war es ja für dich tatsächlich noch so ein bisschen überrascht.

Absolut und natürlich eine unglaublich faszinierende Biografien, der so viel steckt.

Also einerseits natürlich die Geschichte, dass ihr als Frau eigentlich diese Reisearbeit, wie nennt man das, diese Expedition einfach verwert werden würde.

Und gleichzeitig auch, wie hat das London Schiebinger genannt, dieses Vergessen?

Strukturelle Vergessen?

Genau, dieses strukturelle Vergessen, was man dann auch im Nachhinein jetzt, also so merkt auch, dass sie danach nicht den Ruhm bekommt, der ja eigentlich zustehen würde.

Und was mir, was mir auch gleich noch eingefallen ist, weil diese Pflanzengeschichte, also das ist ja unglaublich mächtig zu dieser Zeit.

Also du hast ja jetzt auch schon genannt, so die versuchen, die Setzlinge irgendwo zu kriegen, um sie woanders anzupflanzen.

Und ich habe nämlich nochmal nachgeguckt, wir haben ja schon öfter genau dies, also das Spiel für den Kolonialismus, nämlich eine wichtige Bedeutung als ich.

vorher immer gedacht hätte.

Aber ich habe den Zuckero angesprochen, weshalb William Bly, wo es dann ja zum Motorei auf der Bounty kommt, warum die überhaupt losziehen.

Dann gibt es noch die ganzen Plantagen, die sie zu dem Zeitpunkt aufbauen, über Indigo, Kakao, Kautschuk.

Also die versuchen eigentlich ganz viel diese Pflanzenwelt eigentlich so für sich selber oder Tee zum Beispiel.

Also die versuchen diese Pflanzenwelt halt für sich zu nutzen und das ist eigentlich so der Wirtschaftsfaktor, der dahinter steht.

Absolut.

Also...

Es hat, glaube ich, keine andere Wissenschaft gegeben im achtzehnten Jahrhundert, die so viel Geld bedeutet hat und macht tatsächlich auch jener Länder, die darüber verfügen.

Also es ist ja kein Zufall, dass die Niederländer hier dieses Monopol auf Muskatnost so streng bewachen.

Also jede Pflanze, die sie finden und die sie dann für sich verwenden können, sei es für Medizin oder sei es für Verspeisen oder sei es als Zahlungsmittel, oder Tauschmittel, das ist ja tatsächlich goldwärts zu jeder Zeit.

und es ist halt wirklich so, wie soll ich sagen, diese Expeditionen, die ziehen halt aus, um auf der ganzen Welt diese Pflanzen für sich zu beanspruchen und im Zuge dessen natürlich auch diese Art der Benennung ist halt...

Rein europäisch.

Und da, wie Schiebinger gesagt hat, das treibt nach oben.

Also da zirkuliert der Ruhm nach oben.

Schlussendlich sind es nicht die Leute, die das Ganze gefunden oder katalogisiert oder aufgezeichnet haben, sondern es sind irgendwie die Leiter der Expeditionen oder es sind die Botaniker, die halt dort diese Leute angestellt haben, die dann in dieser Taxonomie da noch tatsächlich stehen.

Also auf sehr, sehr vielen Ebenen eine spannende Geschichte, Richard.

Vielen, vielen Dank.

Hast du auch Hinweise bekommen?

Ich habe auch Hinweise bekommen.

Nicht so viele wie du, glaube ich.

Also vor kurzem hat Sascha geschrieben mit dem Hinweis im Mai dann also ein bisschen vorher Georg.

Michael hat auch schon, auch im Jahr zwanzig, zwanzig, auch schon Ella.

Ich hoffe, ich habe jetzt alle gefunden, weil die Schreibweise von Marie ist recht unterschiedlich.

Buga B schreibt sie sogar B-A-R-E mit AXA.

Und heutzutage wird sie mit Doppel-R geschrieben.

Was wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist, dass sie in späteren Jahren ihren Namen auch mit Doppel-R schreibt.

Und deswegen bin ich mir nicht sicher, ob ich jetzt tatsächlich alle gefunden habe, die mir die Hinweise geschickt haben.

Ich habe zwar nach beiden gesucht, aber kann sein, dass ich jemanden übersehen habe, falls schon.

Es tut mir leid.

Sehr gut.

Bei mir kommt noch dazu Alexander Dominik, Dario, Raimond und Lina.

Sehr gut, haben wir es nicht von den selben Leuten gekriegt.

Vorbildlich.

Vielleicht zur Literatur noch.

Ich habe das vorhin ja schon erzählt.

John Dunmore, der neuseeländische Historiker, hat einen Buch geschrieben, das heißt Monsieur Barré, über im Chambarré und diese Expedition.

Und Glynis Ridley hat geschrieben, the discovery of Chambarré, a story of science, the high seas and the first woman to circumnavigate the globe.

Und bei dieser...

Biografie ist ein bisschen schwierig.

Also es ist eine sehr lesbare Biografie, teilweise aber geht sich schon so in Richtung historischer Roman und viel davon ist Interpretation basierend auf teilweise, wie soll ich sagen, sehr wenigen Indizien.

Also die Art und Weise, wie sie die Enttarnung dann interpretiert, da hängt dann noch, um so ein bisschen einen Rattenschwanzt haben, weil sie sagt, dass sie dann schwanger wird und dass sie deswegen vor allem von Bugger wie auf Mauritius klassen worden ist, weil es noch viel schwieriger gewesen wäre, wenn er Schwangere an Bord gehabt hätte, etc.

Die Indizien dafür, dass sie tatsächlich schwanger war und der Kind geboren hat auf Mauritius, die sind ja schwach.

Deswegen habe ich mir eher an die...

an die grundsätzliche Meinung halten, dass es sein kann, aber dass es nicht wirklich gute Belege dafür gibt, dass sie damals schwanger war.

Und dann habe ich natürlich das Buch von London Schiminger verwendet, das heißt, Plants and Empire, Colonial Bioprospecting in the Atlantic World aus dem Jahr, und der Reisebericht von Louis-Antoine de Beauvoir, den gibt es auch auf Archiv.org, den haben wir eben auch hier für diese wörtliche, für das wörtliche Zitater, Enttarnung zu Rate gezogen.

Ja, sehr schön.

Ja, das Buch, das habe ich auch zuhause.

Das Schiebinger Buch?

Ja.

Ja, habe ich mir gedacht.

Nachdem du gesagt hast, dass du so ein Fan bist.

Es ist natürlich jetzt schon eine Weile her, dass ich jetzt was von dir gelesen habe, aber es war zu der Zeit, also so mit Lauren Desten, so die bekannteste und für mich beste Wissenschafts-Historikerin, die genau diese Themen abgedeckt hat, die mich da so fasziniert haben.

Ja, Richard, man hat jetzt schon gemerkt, deine Stimme.

Ja.

So trotten, man heißt es so trotten.

Er hat viel Wasser trinken müssen.

Dann würde ich sagen, gönnen wir dir ein bisschen Erholung.

Gut, so mal übergehend zum letzten Teil dieser Folge, dem Feedback-Hinweiß-Block.

Machen wir das.

Gut, wer Feedback geben will, zu dieser Folge oder anderen kann das auf unterschiedlichste Arten und Weisentonen.

Wir haben eine E-Mail-Adresse, einfach Feedback-Ed-Geschichte.fm.

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Da gibt's alle Infos unter geschichtepunkt.m.

slash Steady.

Wir bedanken uns diese Woche bei Sofian, Sebastian, Judith, Markus, Lena, Silat, Kai, Elisabeth, Stephanie, Achim, Andreas.

Sebastian Oliver, Thomas, Christine, Maximilian, Judith, Urs, Mario und Laura.

Vielen, vielen Dank für eure Unterstützung.

Ja, vielen herzlichen Dank und danke an Lene Kiebal fürs Schneiden dieser Folge.

Dann würde ich sagen, Richard, haben es geschafft und haben hier die nächste Folge fertig, fünfhundert, siehundundzwanzig.

Korrekt.

Und dann bleibt uns ja nur noch eines.

Richtig, nämlich...

dem einen das letzte Wort zu geben, der es immer hat, nämlich Prono Kajski.

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