
·S1 E121
Moorleichen: Zwischen Mythos, Mord und Medienhype
Episode Transcript
Willkommen u einer neuen Folge von Alle eit der Welt.
Heute tauchen wir buchstäblich tief ein, nämlich ins Moor, genauer gesagt in das Phänomen der Moorleichen, Forschungsgeschichte, geht es um Opfer grausamer Rituale, sind es Strafgerichte unter freiem Himmel oder wie wir es manchmal in unserem Podcast haben, Missverstandene der Geschichte.
Und was sagen uns Moorleichen über unsere eigene Zeit vielleicht und über unsere Interpretation von Geschichte im Großen und Ganzen.
Ich freue mich sehr, dass ich heute jemanden da habe, der sich mit dem Thema auskennt, nämlich Leif Inselmann.
Herzlich willkommen urück.
Guten Tag.
Ich freue mich auch wieder hier u sein.
Leif hat mich auf die Idee gebracht für dieses Thema und ich wäre selber nie drauf gekommen und habe jetzt die letzten Tage und Nächte damit verbracht ins moorleichen rabbit hole hinabzusteigen und es ist erstaunlich tief, liebe Hörerinnen und Hörer.
Es ist viel tiefer, als ich das gedacht hätte.
Und was haben wir denn heute im Angebot?
Ja, wir hatten um Beispiel eine Ehebrecherin, die keine war, eine Königin, die auch keine war, einen der größten Feldfunkskandale in der Geschichte der Archäologie.
und ein Mörder, der einen 2000 Jahre alten Mord gestand.
Und natürlich noch viele gruselige, spannende und hochinteressante Anekdoten mehr.
Ja, es ist tatsächlich...
Ich bin gespannt, wie lang das heute wird, aber all die, die sich immer beschweren, wenn unsere Folgen nicht lang genug sind, diese Beschwerde kam noch nie bei einer Folge mit live auf.
Das muss ich festhalten.
Nie u kurz.
Genau.
Also einfach mal so Einstiegsthema für mich und wahrscheinlich alle, die uhören.
Nicht alle, ich weiß.
Ihr Moor -Leichen -Spezialisten seid auch dort unter der Hörerschaft, aber die Mehrheit der Höhren.
Was ist denn eine Moor -Leiche?
Tja, tatsächlich die strenge archäologische Definition einer Moor -Leiche ist unächst mal eine Leiche aus dem Moor.
Und ja, dabei denkt man natürlich unächst mal an die großartig erhaltenen Moormumien, also Moor -Leichen mit Weichteilerhaltung, die buchstäblich mit Haut und Haar uns überkommen sind.
die wir noch in den Museen bestaunen können, was tatsächlich nicht jeder immer auf dem Firm hat.
Dazu gehören natürlich auch vollständig skeletierte Leichen, also Moor -Skelette.
Und ja, gehören die nun zum selben Phänomen oder nicht?
Tatsächlich in der Forschung betrachtet man die schon seit langem eigentlich gemeinsam.
Und dafür müssen wir einmal etwas tiefer ins Moor einsteigen, nämlich in die Frage, wie kommen denn solche Moor -Leichen überhaupt ustande?
Zunächst mal gibt es ja wei Arten von Moa, das ist das Hochmoor und das Niedermoor.
Ein Niedermoor eichnet sich dadurch aus, dass es eben durch irdische Wasserquellen, also das Grundwasser oder durch Flüsse, eben mit Wasser beliefert wird.
Dadurch ist das halt auch sauerstoffreich, dort leben viele Tiere, Pflanzen und so weiter.
Auf der anderen Seite steht das Hochmoor.
Ein Hochmoor liegt buchstäblich höher als ein Niedermoor, sodass es eben von Flüssen und auch vom Grundwasser nicht mehr erreicht wird.
Es wird einzig und allein durch das Regenwasser bewässert.
Und dadurch ist es halt ganz besonders nährstoffarm und auch sauerstoffarm.
Dort wächst nahezu gar nichts.
Das Einzige, was da wächst, ist das Torfmus.
Und ja, das wächst und verwest und lagert sich ab und so.
Dadurch bildet sich eben der Torf.
Das Moor wächst buchstäblich immer höher.
Moment, nur für ihr als Verständnis.
Der Torf kommt nicht von allen Pflanzen, sondern nur vom Torfmoos normalerweise.
Oder der Hauptbestandteil von Torf ist Torfmoos.
Also umindest im Hochmoor, genau.
Wusste ich nicht.
im Niedermoor und der allgemeinen Sumpfgebieten und so hat man natürlich alles mögliche.
Ich erinnere mich da sehr gut an meine Ausgrabung im Talensetal urück.
Das ist in Meckenburg -Vorpommern ein Flusstal, wo es ein bronzezeitliches Schlachtfeld gibt, ein grandioser archäologischer Fundplatz.
Ja, wenn man da halt auf Ausgrabung geht, dann bedeutet das unächst mal, Kubikmeterweise Torf u schippen.
Das macht sehr viel Laune und ja, man sieht wirklich sämtliche Konsistenzen und Formen von Torf.
Das ist allerdings ein Niedermoor.
Wieso ist diese Unterfeidung wichtig?
Die Erhaltungsbedingungen unterfeiden sich ganz gravierend.
Im Niedermoor oder allgemeinen Sümpfen, Flusslandschaften, Seen hat man grundsätzlich allgemein in feuchten Umgebungen durchaus gute Bedingungen ur Erhaltung von organischen Materialien.
Das gilt allerdings nur für Knochen, also dort finden wir eben von menschlichen Überresten nur die Knochen.
Wie zum Beispiel im Tollensetal haben wir eben die Gebeine von über 100 Menschen.
Das Hochmoor dagegen, durch diese Sauerstoffarme und vor allem saure Umgebung, also das Torfmoos erzeugte, eben auch Säuren, die eben so einen ganz sauren pH -Wert da erzeugen, dadurch hat man dort eben sogar ganz andere Erhaltungsbedingungen, nämlich können sich dort eben auch tatsächlich Weichteile erhalten, also Haut, Fleisch, Haare, Finger und Fußnägel.
Also nur dort entstehen eben die eigentlichen Moorleichen mit Weichteilerhaltung.
Im Hochmoor.
Ist es dann da auch so, dass der saure pH -Wert dazu sorgt, dass sich dann die Knochen eher ersetzen?
Also dass wir quasi einen anderen Teil finden.
Wir haben quasi so gegensätzliche Teile.
In dem einen Moor finden wir die Knochen oder in einem einen Gebiet.
Und im anderen finden wir eigentlich alles außer den Knochen.
Oder ist das?
Ja, nicht ausschließlich, aber eher.
Ist das so?
Kann man das sagen?
Ja, genauso ist das u einem gewissen Grad.
Also, dass man damit unter auch die Haut erhalten hat, aber die Knochen eben nicht.
Wenn man um Beispiel mal ins Archäologische Landesmuseum Schloss Gotthoff, der bei Schleswig geht, da hat man ja eine der größten Sammlungen von Moor -Leichen.
Da sieht man um Beispiel den Mann von Damendorf.
Der sieht praktisch so aus, wie wenn im Karton einer unter die Dampfwalze geraten ist.
Also, das ist praktisch nur noch sein platter Hautsack.
Und ja, das befränkt sich natürlich nicht auf die Bestandteile des menschlichen Körpers, sondern auch auf alles, was er bei sich trägt.
Kleidung um Beispiel.
Im Hochmoor, da haben wir um Beispiel auch eine gute Erhaltung von Leder oder auch von Wolle.
Nicht jedoch von Leinen.
Also viele Moor -Leichen werden ja nackte im Moor gefunden.
Das heißt aber nicht unbedingt, dass sie tatsächlich nackt waren, als sie ins Moor gelangt sind, sondern sie können durchaus Kleidung aus Leinen getragen haben, das aber eben im Moor vergangen ist.
Außerwesend ist Falsche bei der Bestattung getragen oder was?
Bestattung oder nicht, wird auch eine große Frage heute werden.
Was es denn da für Hypothesen und Erklärungen gibt, nochmal schon als kleiner Teaser u später in der Folge.
Aber dann die Frage, wie entstehen Moor -Leichen, ist natürlich, du hast es jetzt biologisch erklärt, wie entstehen die denn auf der biologischen Seite, eher Teil, wo man sich dann fragt, naja, irgendwie muss der Mensch da reingekommen sein.
Den werden wir später noch mit versuchen, irgendwie u ergründen, weil das ist ja ein elementarer Ein wichtiger Teil dabei.
Wie entstehen Moorleichen?
Absolut.
Irgendjemand packt die Leute da rein.
Kleiner Teaser, sie laufen nicht alle selber ins Moor.
Ganz genau.
Denn das sehr Faszinierende ist tatsächlich, man könnte nun erwarten, dass es Moorleichen überall dort gebe, wo es Moore gibt.
Das ist aber nicht so.
Moorleichen sind tatsächlich ein festes, regionales Phänomen in Mittel - und Nordeuropa.
Also wir haben sie in Norddeutschland, Niedersachsen, Schleswig -Holstein.
In Dänemark gibt es sehr viele Talze, Südschweden, in den Niederlanden, auch England und Irland.
In anderen Regionen dagegen deutlich weniger.
Also in Polen gibt es nur relativ wenige Werfunde oder auch in Baltikum.
In anderen Regionen kennt man praktisch keine.
Also um Beispiel Kanada, Sibirien oder Ähnliches.
Das heißt, wir haben es also durchaus u einem gewissen Grad mit einer wohl eher kulturellen Praktik u tun, eben der Deponierung von Verstorbenen im Moor, als einfach mit reinen Zufällen.
Das hat mich auch sehr fasziniert und war mir nicht so klar, dass man ja viel mehr davon finden müsste an anderen Orten, wo es eben auch sehr viele Moore gibt.
Es ist ja nicht so, als hätten wir nur Moore in Mittel - und Nordeuropa irgendwie.
Und es gibt ja auch einzelne Fälle, die außerhalb dieses Radius stattgefunden wurden.
Aber eben in Regionen war ich auch gar keine.
Und das ist eben das Faszinierende.
Wenn wir so eine Verteilung haben, liegt halt der Schluss deutlich nahe, dass nicht die Leute nur in dieser Region so doof waren, um sich im Moor u navigieren und die ganze Zeit selber sich für Stimme scharfen, auf ihre Messer gefallen sind im Moor und dann irgendwann da gelandet sind, nackt oder nicht, sondern dass sie das da eben in gewissen Willen gegeben haben.
Anscheinend hatten Menschen in dieser Region ein gewisses Interesse daran.
Leute ins Moor u bringen.
Und ich musste so ein bisschen, als du mir das auch bei der Recherche vorher näher gebracht hast beim Vorgespräch, musste ich so ein bisschen lachen und mir denken, ja, das ist diese verlorene europäische Kultur, über die immer alle reden.
Das ist etwas, was uns wirklich auszeichnet in der Welt, ist, was man mit unseren Mooren veranstaltet hat.
Durchaus, also die großartige Haltung von organischen Materialien in den Mooren, in Norddeutschland, in Dänemark und so weiter.
Das ist etwas, was wir für viele andere Regionen durchaus voraus haben.
Also auch nicht nur Moorleiche, sondern auch um Beispiel die Haltung von Holz.
Also man hat auch um Beispiel Bolenwege.
Also die Leute haben tatsächlich schon seit der Jungstein -Zeit wirklich befestigte Wege übers Moor angelegt, eben aus Holzplanken und so.
Und viele von denen findet man eben nach wie vor im Moor, weil eben auch Holz sich dort ganz groß...
großartig erhält.
Und eben auch viele andere hölzerne Objekte und auch Textilien, die wir eben aus anderen Kontexten überhaupt nicht erhalten haben.
Tja, also das Vorteil für die Archäologie macht das Funktibiet deutlich reicher, wenn ein paar Moore sind und wenn die genutzt wurden.
Genau, einfach nur Umgang oder...
Eben, denn da kommt eben auch hinzu...
Wir haben heute überhaupt keine Vorstellungen mehr davon, wie diese Landschaften früher aussahen.
Heutzutage haben wir in Norddeutschland kaum noch Moore.
Aber eben bis weit in die Neuzeit waren weite Teile von Flüsselkohlstein, Niedersachsen und so weiter eben Moorland.
Und das Moor war eben eine Landschaft, die vom Menschen überwiegend eben nicht besiedelt werden konnte und nur bedingt genutzt wurde.
Und eben erst dann so im 18.
19.
20.
Jahrhundert hat man eben diese riesigen Moorgebiete.
zunehmend trockengelegt und eben vor allem dann auch um Torfabbau genutzt.
Das ist eben genau der Kontext, in dem all diese Moorleichenfunde eben ustande kamen.
Die wurden praktisch alle durch Zufall beim Torfabbau beim Torfstechen gefunden.
Und das natürlich auch nur in den Zeiten, wo noch wirklich manuell mit Schaufeln und Spaten Torf gestochen wurde.
Also Schiene hält nicht inne, wenn da ein Knochenrest ist.
Genau, das ist ja das Problem.
Also wir haben Moorleichenfunde vom 18.
Jahrhundert, als Leute begonnen haben, das auch in Entwerte u dokumentieren, wie viel im 19.
Jahrhundert, im frühen 20.
Jahrhundert.
Aber eben ab den 60er Jahren gibt es nahezu keine Moorleichenfunde mehr, weil da eben der Torfabbau industrialisiert wurde.
Wie gesagt, die Torfabbau -Mafine schrabbelt einfach alles sehr durch und zerhackstückelt, was immer ihr da vorkommt, ob da nun Moorleichen drin liegen oder nicht.
Seitdem gibt es tatsächlich nahezu keine Moorleichen -Funde mehr.
Wenige Ausnahmen durchaus.
In Irland hat man auch in den 2000ern noch mehrere sehr viel erhaltene Moorleichen gefunden, wie um Beispiel den Old Quaggan Man und den Clonny Kevin Man und den Cattle Man, u denen wir gleich noch kommen.
Und ja, in Deutschland war tatsächlich der letzte Moor -Leichenfund.
Das Mädchen aus dem Uchtamoor, populär auch bekannt unter dem Namen Moora, die wurde im Jahr 2000 bzw.
2005 in Niedersachsen entdeckt.
Und da hat nämlich tatsächlich jemand beim industriellen Torfabbau mal aufgepasste und es ist ihm aufgefallen, dass da menschliche Knochenweihe rausgekommen sind.
Erst 2000 hatte man nur diverse Knochen.
Es kam, wie es relativ oft tatsächlich bei Moorleichenfunden der Fall war.
Man hatte unächst mal das archäologische Potential des Fundes überhaupt nicht erkannt und vielmehr glaubt, wir haben ja ein modernes Mordopfer oder ähnliches gefunden.
Also es wird dann in den Schlagzeilen der letzten Jahrzehnte geguckt, da wurde eine junge Frau vermisste, die ist bis heute nicht wieder aufgetaucht.
Dann hat man in dem Fall sogar eine genetische Untersuchung gemacht und damit das ganz klar ausschließen können, dass es sich um diese Vermisste handelte.
Und ja, dann ist das Interesse erst wieder abgeflaut.
Und erst 2005 fand man dann am selben Fundort eine menschliche Hand, die im Gegensatz um Rest, der komplett skelettiert war, eben tatsächlich noch mit Haut erhalten war, wenn auch iemlich geschrumpft.
Und erst dann eben erkannte man die Moora als eine echte Moorleiche, die dann auch mit der C14 Methode datiert wurde und tatsächlich eine der ältesten Moorleichen Deutschlands ist, die sie sogar an den Übergang von der Bronze zur frühen Eisenzeit, also in die frühe Eisenzeit datiert.
Jetzt hast du schon ein bisschen angeschnitten, wie viele Moorleichen beziehungsweise was für einen eitlichen Radius haben wir denn groß, was die Datierung angeht.
Du hast jetzt schon gesagt, wann die gefunden wurden, so ab den 18...
im frühen 19.
Jahrhundert bis in die frühen 2000er Jahre noch, aber immer weniger.
Wann wurden die denn gemacht?
Ja, das ist tatsächlich ganz verfieben.
Lange Zeit hat man in der Forschung da auch drüber diskutiert.
Es wurden vielfach die Moorleichen eben als ein Phänomen der Eisenzeit angesehen, da diese Zeit entstammt auch tatsächlich die meisten.
Aber es gibt tatsächlich auch viel ältere.
Also das Phänomen geht urück bis ins Mesolithicum.
Also das ist die Mittelsteinzeit.
So bezeichnen wir den Zeitraum vom Ende der Letzten Eiszeit, etwa 9 .700 vor Christus, eben bis ur Ausbreitung der Sesshaftwerdung und der Landwirtschaft.
Also der Jungsteinzeit, da wären wir dann in Mitteldeutschland so 5 .300 vor Christus, in Norddeutschland bis später 4 .000 noch was.
Und ja.
Also das haben Leute...
mehr oder weniger seit 9 .000 Jahren gemacht.
Das kann man so sagen, wobei wir tatsächlich aus dieser frühen Zeit eben noch keine Moormumien, also Moorleichen mit Weichteilerhaltung haben.
Und ja, u den frühesten Moorleichen gehören tatsächlich solche, die eben nicht aus Europa stammen, eben eines dieser wenigen anderen Beispiele, nämlich die Moorleiche von Windover aus Florida in den der heutigen USA.
Da fand man eben in einem ausgedehnten Moorgebiet Tatsächlich die Überreste von 168 Menfen.
Also eben eine über eine lange Zeit und sehr reichlich genutzter Bestattungsplatz der Ureinwohner.
Die stammen etwa aus dem 6.
Jahrtausend vor Christus.
Also bei uns wäre das Mesolithicum in Amerika ist die Zeiteinteil natürlich ein bisschen anders.
Allerdings haben wir es da eben nicht mit Mumien zu tun, sondern die sind fast komplett skelettiert.
Allerdings hat man bei manchen tatsächlich noch die Gehirne erhalten.
Und auf davon hat man populär oft keine Vorstellung.
Das Gehirn, was natürlich sehr gut geschützt ist durch den Schädel, ist oft der letzte Weichteil des Körpers, der verfällt.
Daher hat man erstaunlich oft auch bei Skelettfunden noch Gehirne erhalten.
Achttausend Jahre alte Gehirne.
So ist es.
Aber aus Europa gibt es dann durchaus ähnliche alte Funde, denn es war die Frau von Kölbjag, ebenfalls 8000 v.
Chr.
aus Dänemark, tatsächlich der älteste Menschen von Dänemarks.
Oder dann geht es auch weiter ins Neolithikum, also die Jungsteinzeit.
Das nehmen die Steinzeitmenschen, die bereits der Ackerbau betreiben und sesshaft sind.
Etwa um 3500 vor Christus haben wir den Mann von Portsmose.
Und wenn wir uns dessen Schädel im Nationalmuseum in Kopenhagen heute ansehen, sieht er immer noch sehr dramatisch aus, denn dem steckt eine Knochenpfeilspitze quer im Gesicht, durch die Nase eingedrungen, im Gaumenbein stecken geblieben.
Das war allerdings gar nicht mal die Todesursache, denn eine weite Pfeilspitze steckte ihm im Brustbein, die war vielleicht die Aorta, verletzte und damit iemlich sicher um Tod führte.
Und da sehen wir für einen Phänomen, u dem wir auf Peter noch kommen werden, dass relativ viele Moorleichen offensichtlich eines gewaltsamen Todes gestorben sind.
Und das Pfeil im Bogen ist da schon ur weiten Verbreitung geschafft hat.
Absolut.
Die ersten sicheren Nachweise für Pfeil und Bogen haben wir etwa um 10 .000 vor Christus.
Da sind wir so am Übergang von der Alt - ur Mittelsteinzeit, Ende der Eiszeit.
Gut möglich, dass Pfeil und Bogen auch schon lange vorher durchaus sehr weit hin verbreitet waren.
Aber spätestens in dieser Zeit kann man es auf jeden Fall allgemein voraussetzen.
Kurze Anekdote.
War Australien nicht der einzige Ort, wo der Pfeil und Bogen, glaube ich, nicht erfunden wurde?
Tatsächlich, so iemlich.
Also Australien und Tasmanien.
Also die haben tatsächlich bis zur Kolonialisierung nach wie vor Schierschleuder und Bumerang genutzt.
Bei tatsächliche, ganz im Norden der Torresstraße, man vereinzelt auch von den anliegenden Inseln auch mal Bögen importiert hat.
Aber das hat sich nicht, wenn es wird, weiter verbreitet.
Vielen Dank dafür, weil ansonsten hätten wir keine Bumerangs heute wahrscheinlich.
So ist es.
Aber Spielschleudern auch cooles Konzept.
Egal.
Ich wollte es nicht u weit wegbringen von unseren europäischen Moleichen, die wir haben.
Genau.
In der Tat.
Es geht eben tatsächlich auch weiter in der Bronzezeit.
Und da haben wir dann wirklich erstmalig Moorleich mit kompletter Weichzeilerhaltung, also so wie wir sie uns vorstellen.
Komplette Weichzeilerhaltung klingt wirklich lustig, Leif.
Du bist sehr tief in dem Thema drin und für dich klingt das vielleicht wie normaler Fachsprech.
Ich bin mir sicher, dass ich hoffe, dass ihr auch ein bisschen schmunzeln müsst wie ich, wenn die komplette Weichzeilerhaltung.
Ich bin ja einfach u kindisch für solche Dinge.
Oh ja.
Ich schreibe ja im Moment ohnehin gerade an meiner Dessertation über irreguläre Bestattungen aus der jüngeren Bronzezeit.
Also alles, was die irgendwie an komischen Sachen mit ihren Toten angestellt haben in dieser Zeit.
Und sie waren sehr kreativ.
Da sind Moorleichen noch nicht das ungewöhnlichste.
Wobei wir tatsächlich gerade in der frühen und mittleren Bronzezeit hier in unserem Breiten gar keine nennenswerten Moorleichenfunde haben, sondern das geht eher auf den britischen Inseln los.
Also wir haben um Beispiel aus Irland den Cashelman, der wurde tatsächlich erst 2011 im Cashelborg in Irland entdeckt.
Was ist die älteste Moorleiche mit kompletter Weichteilerheißung?
Datiert so etwa um 2000 vor Christus.
Also da sind wir frühe Bronzezeit, Ende der Steinzeit gerade eben.
Es gibt dann auch aus England, aus der frühen Bronzezeit mehrere Moorsklette, aus den Fenlands.
Dort, also das sind ja auch ausgedehnte Moorgebiete.
Da hat man auch aus der späteren Bronzezeit allerlei spektakuläre Funde.
Und dann tatsächlich erste, so ab der mittleren Bronzezeit auch auf dem Kontinent, entsprechende Funde.
Zum Beispiel den Mann von Mar Scheidenwehen.
Der wurde in den Niederlanden gefunden und datiert so etwa 1370 bis 1215 vor Christus.
Also etwas über 3000 Jahre alt.
Also in ähnliche Zeit wie das Schlachtfeld im Tollensetal.
Und da haben wir eben auch schon eine schöne Weichteilerhaltung.
Und der hat auch einen ganzen Satz Kleidung dabei.
Und das ist bei Moorleichen eben auch wissenshaft wie höchst relevant.
Weil aus der Vorgeschichte haben wir eben üblicherweise natürlich keine Kleidungsreste erhalten.
Außer eben bei solchen Moorfunden.
Und damit gibt er uns das eben in solchen seltenen Fällen mal Aufschluss darüber, wie die Leute überhaupt rumgelaufen sind.
Das berühmtere Beispiel, was ich glaube ich erwähnen soll, ist der Ötzi, der ja auch eine super Weichtseilerhaltung hatte, eige ich mal, und in dieser Gletscherspalte gefallen ist und eben ein anderes, extremes, eine andere extreme Umgebung hatte, in der er ja konserviert wurde.
Aber wir haben ja sehr wenige Gletscherfunde und da sind dann die Moorleichen, es gibt auch keine Gletscher, nicht mehr keine klatschen seit langem keine klatschen mehr in norddeutschland um beispiel und dann ist alles was entreibt der des des moor ganz genau ja der ötzi datiert ja so etwa um 3000 vor christus sehr also der ist noch neolithik um bald der aufbruch in die kupferzeit also hat ja von kupferbeil dabei absoluter high tech aber ist eben der einzige menschenfund dieses alters Eben aus der Altsteinze haben wir natürlich dann auch Mammuts und wollen das Hörner und Wölfe und sowas mal.
Permafroste, Funde, aber tatsächlich keine Menschen.
Also der gefrorene Neandertaler steht leider immer noch aus.
Und entsprechende Moorleichen haben wir leider auch nicht.
Und den Klimawandel?
Na ja, vielleicht haut er noch auf.
Aber das wird ja auch irgendwie unwahrscheinlich.
Die ganzen Gletscher sind abgetaut und haben noch keinen gefunden.
Wobei eben die Gletscherarchäologie in den letzten Jahren eben auch immer wichtiger wird.
Also sowohl in den Alpen als auch um Beispiel in Norwegen findet man eben dort, wo die Gletscher abtauen, eben auch immer wieder großartige Objekte, auch da wieder organische Materialien, also um Beispiel Bögen und Pfeile.
Ansonsten kennen wir archäologisch ja von Pfeil und Bogen fast immer nur die Pfeilspitzen, die halt dann aus Feuerstein oder Bronze oder Eisen hergestellt wurden, aber kaum jemals die Holzpfeile.
Da haben wir eben auch ein paar ganz großartige Funde, auch schon ab der Jungstein -Zeit und so.
Ja, spannend.
Genau und ...
Ja, wie gesagt, es gibt vereinzelt solche Moa -Laichentwunde von in der Bronzezeit.
Ähnlich wie der Mann von M .A .R.
Feidenwehen datiert dann auch der Affbrückenmann, ebenfalls aus den Niederlanden.
Der ist aber komplett skelettiert, also keine Weichteile.
Der Kopf ist leider irgendwann nach der Entdeckung verloren gegangen.
Also das ist die erste der lustigen Geschichten, die wir hier noch haben.
Aber eben vor allem geht es dann richtig los in der Eisenzeit.
Also dann sind wir im ersten Jahrtausend vor Christus.
So haben wir einen Übergang von der Bronze ur Eisenzeit.
Also da sind wir 800 bis 500 vor Christus oder so.
Da werden Moorleichen eben auch im Kontinentaleuropa immer ahlreicher.
Und ja, die allermeisten und auch die prominentesten Exemplare haben wir dann so aus den Jahrhunderten um die Zeitenwende.
Also so ja Null plus Minus.
Also das, was man populär gemeinden als Germanen bezeichnet in diesem Weltgebiet.
Da haben die diese sehr alte Tradition wiederbelebt, die Jahrtausende davor, mal vielleicht innen war und dann wischendrin findet man weniger, weiß man ja auch nicht, ob es weniger ist oder nur, aber potenziell findet man dann nichts und dann findet man es wieder.
Wahrscheinlich aber aus ganz anderen Gründen.
Man muss dann daran bedenken, dass da lange Zeiten dazwischen lagen und es keine kulturelle Kontinuität gab, irgendwie wischen den Moorleichen aus der Frühsteinzeit und dann irgendwie aus dem Jahr Null.
Ganz genau, das ist natürlich, worüber die Archäologen immer diskutieren und so.
Lange Zeit eben betrachtet man Moorleichen eben auch stark als Phänomen der Eisenzeit, also das, was die Germanen machen, aber nicht nennenswert darüber hinaus.
Mittlerweile hat man den Blick eben auch stark geweihtet, eben auch bis eben in die Junke - und Mittelsteinzeit urück.
Wobei, wie gesagt, wir können nicht davon ausgehen, dass da immer dieselben rituale Vorstellungen und ähnliches dahinter steckten.
Also da würde ich relativ vorsichtig erst mal dabei bleiben.
Ende der Bronzezeit los, Anfang des ersten Jahrtausends v.
Chr.
und ja, dann ieht es sich eben durch bis ins Frühmittelalter letztlich.
Mit eben so einem Pieke, so etwa um die Zeitenwende.
Und ja, aus dieser Zeit standen auch einige der prominentesten Moalaichen, wie zum Beispiel der Tollunmann.
Ja, als man den 1950 entdeckte, sah es am Anfang so aus, als würde er schlafen.
Das wurde auch ein bisschen romantisiert dann in den Berichten.
Mit so einem friedlichen Gesichtsausdruck scheinbar geschlossenen Augen und einer erhaltenen Schlinge um den Hals, die Schlagzeilen gemacht hat.
Das lässt es dann gleich etwas weniger friedlich erfeinen, ne?
Genau.
Und anscheinend auch eine letzte Mahlzeit, die er u sich genommen hat, wurde in seinen Magen gefunden.
Es gab Magenreste, einen Brei aus Leinsamen, Gerste und Winden.
Wobei ich nicht weiß, was Binden sind, das habe ich so übernommen.
Und war, vielleicht ein Abschied erst mal weiß es nicht.
Ich bin ja noch gegessen, bevor gestorben ist im Moor.
So viel dazu.
Ganz genau.
Und wir merken jetzt hier schon, aus diesen Fällen aus den 50ern, das Thema, wie das Ganze interpretiert wird und wie man darauf reagiert.
Je nachdem, wie diese Moorleiche gefunden wird, was sie anhat.
wie sie ihre Hände hält, wie sie...
Da spielt ganz viel Deutung mit rein und wir wollen ein bisschen erkunden in der heutigen Folge auch, wie da die Deutung mit uns durchgegangen ist.
Absolut ich habe gerade gestern abend noch einmal eine df doku um thema moorleichen gesehen da ging es auch unter anderem den tollen mann und da wurde auch sich wiederholt darauf bezogen dass er ja auch nackt im moor lag und so und da dachte nur ja vielleicht hat er halt auch allein an das wisst ihr gar nicht.
Aber wir sehen ja auf jeden Fall schon mal eine dramatische Geschichte.
Der Toll und Mann ist offensichtlich ganz natürlich in Todes gestorben, sondern er wurde eben erhängt oder erdrosselt, eben mit diesem Lederband, das man noch immer um seinen Hals fand.
Und ja, der datiert so etwa um 400 bis 380 vor Christus, also ebenfalls in dieses eisenzeitliche Zeitfenster.
Aber sein Fixer ist tatsächlich alles andere als einzigartig.
Denn im selben Tal wurde 1938 nur 90 Meter entfernt eine weitere Moorleiche gefunden, die ist als Frau von Elling bekannt.
Und auch diese wurde mit einer Lederschlinge erhängt oder erdrosselt, die man noch immer bei ihr gefunden hat.
Relatiert von 355 bis 205 vor Christus, ist also wahrscheinlich ein ganzes Stück jünger.
Eine weitere Moorleichen wurde dort 1927 gefunden, allerdings damals gar nicht geborgen und archäologisch dokumentiert, also darüber weiß man nicht viel mehr.
Den Tottelmann selbst kann man heutzutage im Museum in Silkeborg in Dänemark besuchen.
Dort wird er ausgestellt und der ist eben vor allem bekannt, weil gerade sein Gesicht so ganz hervorragend erhalten ist, also noch absolut lebensecht.
Das hat man selbst unter Moorleichen relativ selten in diesem Maße.
Selbst die papillale Linien, also die Fingerabdrücke an seinen Fingern und auch an den Zähnen sind noch immer erhalten.
Eine weite berühmte Morleich ist um Beispiel der Grauballemann, auch dieser aus Dänemark.
Ja, und der hat ein bisschen weniger friedlichen Gesichtsausdruck.
Der hat eher so den Moment des Todesschreis in sein Gesicht gebannt.
Wurde er auch 1952 in Dänemark gefunden.
scheinbar nackt oder nackt aufgefunden, mit aufgeschlitzter Kehle und mit einer scheinbar sehr sorgfältig im Moor drapierten Lage.
Die Frage kam natürlich dann auch wieder direkt in den Medien auf.
Ist er ein Opfer, Täter?
Also was hat er angestellt, dass er das verdient hat?
War er ein Außerwählter eines religiösen Kultes?
Man weiß es nicht.
Und die Isotopenanalysen eigen, dass er eben ganz gut geernährt war.
und sich wahrscheinlich auch eine Deutung natürlich nicht so weit am Rand der Gesellschaft befinden hat, weil auch diese kunstvolle Inszenierung im Rohr und so weiter wurde in der Presse und in Artikeln nicht gelesen.
Da habe ich eher so als rituelles Opfer gedeutet.
Aber wie gesagt, Deutung ist schwierig.
Wir bekommen dazu noch.
Absolut.
Auch da natürlich wurde der Mageninhalt untersucht, was auch eine Zeit lang immer in die Theorien mit eingebaut wurde, dass man Spuren von Mutterkorn gefunden hat.
Also das ist ja ein hochgiftiger Pilze, der mitunter an Getreide wächst und ganz verheerender auch psychische Auswirkungen hat und so.
Also LSD synthetisiert wurde.
Genau, also demnach stünde er u seinem Todeszeitpunkt unter Drogen, bishermaßen.
Allerdings mittlerweile auf weitere Untersuchungen, die Konzentration war eigentlich viel u gering und da wirklich nennenswede Auswirkungen.
u haben, also dass es auch mittlerweile weitgehend widerlegt.
Und ja, der befindet sich im Müskat -Museum in Aarhus.
Auch auf jeden Fall ein Besuch wert, ein ganz großartiges Archäologie -Museum.
Und ja, so könnte man noch ahlreiche weitere Beispiele aufzählen und um Teil tun wir das auch noch.
Das sind die eisenzeitlichen moorleichen wir haben halt auch später durchaus auch aus dem mittelalter und sogar lässt sie bis in die neuzeit hinein und irgendwann haben wir dann mitunter sogar individuen die wir namentlich identifizieren können.
Da ist es dann durchaus klarer, dass wir es eben nicht mehr mit irgendwelchen rätselhaften, mythischen, religiösen Praktiken oder so u tun haben, sondern mitunter seien es irgendwelche Landstreiche oder Hausierer, die entweder in Gotthard aufgefunden und dann vor Ort gleich verlocht wurden oder anderweitig.
Auch dann eher so diese Theorie, wer kein Begräbnis kriegt und wer nicht auf den lokalen Friedhof soll, wird ins Moor geworfen, stattdessen.
Oder eine möglichere Mordopferlust.
Warum?
Wenn ich jetzt jemand ermorden würde, dann würde ich ja nicht einen Ort werfen, wo er am längsten konserviert wird.
Naja, aber wenn er erst noch 2000 Jahren wiedergefunden wird, dann bist du ja inzwischen aus der Bredouille raus.
Es sei natürlich fein raus.
Es sei möglich, sich daneben.
Dann werden wieder spannende Theorien von den Medien gespotten, wenn man sich u nah an seine Moorleiche legt.
Ja, aber wie schon gesagt, also es ist eine sehr spannende geografische Verteilung, dass wir das eben über so einen langen Zeitraum in einem relativ beschränkten Bereich sehen.
Und was du auch gesagt hattest, ist, dass wir viele Moorleiche noch einfach nicht mehr haben, weil die lange Zeit dann einfach wieder bestattet wurden, wenn die gefunden wurden.
Das stimmt.
Also es ist in der Veröffentlichung seit Langem eine große Frage, wie viele Moorleichen wurden denn eigentlich überhaupt gefunden, so in der Gefichte.
Und ja, das ist gar nicht mal so einfach u beantworten, denn die Moorleichen, die wir heute in den Museen sehen, sind tatsächlich ja allerwenigsten.
Also wie um beispiel der moorleichen forscher weinand van der anden in seinem buch schreibt wenn irgendetwas über moorleichen sicher ist dann der umstand dass von den gefundenen leichen mehr verschwunden als erhalten geblieben sind das ist ein sehr finner ausbruch denn so ist es tatsächlich in früheren jahrhunderten wenn die arbeiter dort im moor auf eine leiche gestoßen sind dann haben sie natürlich nicht als allererstes an die archäologische bedeutung des ganzen gedacht dass die archäologie in unseren breiten ist ja eine relativ spät Entwicklung, die erst im mittleren, späten 19.
Jahrhundert sich wirklich etabliert, sondern oftmals hat man sie eben auf dem lokalen Friedhof wieder bestattet, was natürlich nichts anderes heißt, als dass sie dann eben wie alle anderen Leichen auch verwäßt sind mit der Zeit.
Es gibt sogar mitunter Anekdoten, wo da später doch noch Gelehrte darauf aufmerksam geworden sind und man sie dann da ausgegraben.
Er hat inzwischen aber skeletiert und so.
Und das ist mitunter noch das harmloseste.
Wir müssen ja auch um Beispiel daran denken, dass eine ganze Zeit lang in Europa ja ägyptische Mumien auch als Medizin durchaus beliebt waren.
Sehr teuer.
Genau, die sogenannte Mumia Vera war so ein Allheilmittel, also dieses schöne, riechende Zeug, was man eben aus ermalenden Mumien hergestellt hat.
Das Problem war nun aber natürlich, Mumien aus Ägypten u importieren, war entsprechend nicht billig, auch wenn es dort natürlich iemlich viele gab.
Also mitunter, wenn man da mal so eine Moorleiche ur Hand hatte, da gab es auch durchaus Fälle, wo die dann an den nächstgelegenen Apotheker oder Hausierer oder sonst was verkauft wurden und dann entsprechend zermahlen und als Mumie verkaufte und Leute haben das dann, ja, eingeschnupft oder sonst wie gegen ihre verschiedensten Leiden verwendet.
Wenn ihr die ganzen Bilder vor euch hättet jetzt gedanklich, die ich die letzten Tage eingeguckt habe von Moorleichen, dann wollt ihr das nicht schnupfen?
Ja.
Wollt ihr nicht?
Also keine Sorge, ich schnupf nichts, was noch ein Gesicht hat.
Ja, das sollte die Grundregel sein.
Genau, also somit handelt es sich tatsächlich bei den meisten Moorleichen nur um sogenannte Papierleichen.
Also wir haben sie eben nicht mehr vorliegen, sondern nur irgendwelche historischen Erwähnungen von solchen Funden.
Und ja, der früheste historisch belegte Moorleichenfund stammt tatsächlich schon aus dem Jahr 1640, nämlich aus Falkholz in Dietmarfen in Schleswig -Holstein.
Da haben wir nämlich die Chronik des Hartig -Sieg aus Wrom.
Das war ein dortiger Bauer und der hat eben über mehrere Jahre so eine Chronik von allen Ereignissen da in sein Dorf geschrieben.
Eine Bauernchronik.
Das ist natürlich eine ganz großartige historische Quelle, weil wann haben wir eben aus dem 17.
Jahrhundert mal so viel Informationen eben über das Leben der einfachen Leute dort.
Und der erwähnt da tatsächlich Anno 1640, im Vorjahr, ist eines doden Menschen Gebänte in Falköltingen Moor abgegraben, welch vermutlich abgemordet und dahin gegraben.
Also in modernem Deutsch, Anno 1640, im Frühjahr, ist eines toden Menschen Gebeine im Falkholzer Moor ausgegraben, welcher vermutlich ermordet und dort vergraben wurde.
Also auch davon eben die Bothese, dass es sich eben um so ein verstecktes Mordopfer handelt.
Menschen vermuten einfach, dass es vielleicht etwas u tun hat, was u ihrer Lebenszeit passiert ist und nicht 2000 Jahre vorher oder noch länger.
Ganz genau.
Allerdings mitunter hat man natürlich schon noch Vorstellungen von Zeiten und Kulturen eben lange vor der eigenen Zeit.
Wir haben um Beispiel auch von Venus Betha eine der Nix der ältesten Quellen, nämlich aus einer Regionalgeschichte, geschrieben von dem Juristen Aaron van Slichtenhorst aus den Niederlanden.
Der beschreibt dort, wo unseres Gedenkens ein Leichnam unter der Erde gefunden war, welcher gänzlich unbefädigt von einem übergroßen Mantel stammt, so eines weiten Herkulesgleich, der eine Ochsenhaut anstelle eines Mantels unter seinem Arm trug.
Also hier offensichtlich eine tatsächlich komplett erhaltene Moorleiche, wo sogar noch sein Mantel dabei war.
Und da kann man sich auch vorstellen, weshalb er eben diese Beziehung eben um Mythos von Herkules gezogen hat, weil der wird ja auch immer dargestellt mit dem Löwenfell des Nemäe von Löwenzulerbe am Armen.
Und ja, die wissenschaftliche Erforfung der Moorleichen, die setzt leider erst deutlich später ein.
Und tatsächlich, der erste Wissenfafkler oder genau die erste Wissenfafklerin, die sich damit auseinandersetzte, war Elisabeth, die Gräfin von Moira aus Irland.
Ebenfalls natürlich keine ausgebildete Archäologin, das gab es damals schlichtweg noch nicht.
Aber diese Gräfin erhielt eben 1781 einen Haarzopf von ihren lokalen Arbeitern gebracht, den die dort im Moor gefunden haben.
Das fand sie aber interessant und Terri hatte ihm die Anweisung gegeben, auch alles weiter, was sich dort so findet, aufzusammeln und ihr u bringen.
Dann wurde eben ein weiterer Zopf auch gefunden und mehrere Textilien.
Und ja, das publizierte sie dann auch 1783 in einem Herdex.
Und dabei handelt es sich somit tatsächlich um die erste gelehrte Beschreibung einer Moorleiche.
Sie hielt diese damals für einen Opfer des Droidenkultes.
Also eben im späten 18.
Jahrhundert eine Prästufe Archäologien, davon gab es sehr flichtweg noch nicht.
Und die Droiden waren gerade in Mode.
Absolut.
die einzigen Vorstellungen, die die Leute eben von der Fernvergangenheit hatten, war einerseits die Bibel, aber die sagt natürlich nichts über Nordeuropa aus, und eben die Schriften der alten Griechen und Römer.
Und da hat man dann natürlich die Erwähnung der Druiden, die eh Menschenopfer betrieben haben sollen und Ähnliches.
Genau, so eine ähnliche Darstellung gibt es auch bei der Frau von Haraldsger, der die auf Dänisch Königin Gunnhild genannt wurde.
Das ist auch eine eisenseitliche Moorleiche, die 1835 im Moor von Haraldsgär, sechs Kilometer westlich von Vejle in Jutland in Dänemark gefunden wurden.
Und da ist es ganz spannend, dass diese Frau direkt u einer Königin erhoben wurde.
Tatsächlich sind die Spekulationen gar nicht so weit hergeholt, wenn man keine Ahnung, also wenn man keine weiteren Methoden hat, so im 19.
Jahrhundert.
Die erste Vermutung hat sie direkt als norwegische Königin Gunnhild aus dem ehnten Jahrhundert identifiziert.
Das war quasi direkt die Theorie, die kursierte.
Es gibt nämlich schon eine Saga, die erzählt, dass der dänische König Harald Blauzahn, nachdem auch unser Bluetooth benannt ist, also Guter Mann.
Bluetooth benutzt, genau.
Der damals als Erster die Reiche vereint hat.
Also Schweden, Norwegen und Dänemark u so einem Großreich, kurzzeitig.
Ja, und damit eben u einer Legende wurde.
Und der soll laut der Saga eben diese Gunnhild, diese dänische Königin ermorden und im Moor versenken.
versenkt haben, was jetzt sehr gut dazu passt.
Wir haben eine Geschichte, eine alte Sage, die auch noch irgendwie dazu erzählt.
Dann sollte dieses Rittergut, wo es gefunden wurde, auch noch von Glauzein gegründet worden sein.
Das heißt, alles passt usammen.
Es muss diese Person sein, aber das ist natürlich Schweibel bei es.
Dazu sagen, diese eine Frau, über die es eine Geschichte gibt, dass die Moor versenkt wird und die eine Frau, die wir gefunden haben im Moor, das muss die gleiche Person sein.
Das muss usammenpassen wie die Faust aufs Auge.
Das war aber so verbreitet, dass der dänische König damals sogar den Sarg gestiftet hat, in der dann dieser Leichname in der Kirche ausgestellt wurde, weil es war ja eine Königin, also muss sie in der Kirche, wenigstens wurde sie nicht neu bestattet, sondern wenigstens ausgestellt.
Und dann später jetzt seit 2013 ins Kulturmuseum überführt, also sie ist in den Händen eines Museums zum Glück mittlerweile.
Diese Leiche gehört in ein Museum.
Also rückblickend können wir wirklich froh sein, dass es diese Identifikation damals gab, sodass sie eben so gut erhalten geblieben ist und nicht in der nächsten Apotheke gelandet.
Genau, es ist geschützt davor.
Das war spätestens der Status.
Aber damals schon bei der Findung im frühen 19.
Jahrhundert gab es einen jungen Studenten und den späteren sehr berühmten Archäologen Jens Jakob Asmussen -Worsell.
den ich noch nicht kannte.
Ich weiß nicht, ob der bekannt ist.
Aber natürlich.
Der damals schon der Interpretation widersprach und sich dabei eingesetzt hat, dass es wahrscheinlich eher eine Frau aus der furöischen Eisenzeit sei.
Das konnte er damals aber noch nicht irgendwie beweisen.
Bis 1977 dann C14 -Datierung, Radiokohlenstoff -Datierung durchgeführt wurde an der Leiche und eben rauskam.
dass es sich um eine Moorleiche aus der Zeitung 490 vor Christus handelt.
Also auch in unsere Hochzeit der Moorleichenproduktion fällt.
Ja, aber diese große, diese frühen Spekulationen und das Passen u der Sage hat natürlich Leute sehr aufgeregt und große Aufmerksamkeit erzeugt.
Und ja.
rückwirkend auch dazu gesorgt, dass in den 50ern neben den anderen Fällen wie dem Tollund -Mall und so einfach in den Medien, Moorleichen ein sehr präsentes Thema waren auf einmal.
Definitiv.
Sie waren entsprechend schon eine ganze Zeit bekannt.
Und ja, da waren wir jetzt im frühen 19.
Jahrhundert.
Da beginnt sie auch gerade die Peristrophe Archäologie so ein bisschen herauszubilden.
Also Christian Jürgen Thunsen entwickle seinen drei Periodensystem, also Steinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit.
Das musste ja auch erst mal herausgearbeitet werden.
Es gab natürlich noch keine Lehrstühle für so etwas, sondern nur die Sammlung Vaterländischer Alterthümer, also Teile der Fürstlichen Sammlung, die ursprünglich noch Kuriositätenkabinette und so etwas waren, die sich unehmend u den Museen entwickeln.
Etwas anders sieht es aber von aus im späteren 19.
Jahrhundert, wo die Preistrofe Archäologie unehmend professionalisiert wird.
Und da kommen wir u der nächsten wichtigen Gestalt in der Moorlöchen -Forfung, nämlich Johanna Meesdorf.
Das war tatsächlich die erste Professorin in Preußen.
Sie wurde 1828 geboren und leitete dann ab 1873 als Kustodin das Kieler Museum Vaterländischer Altertümer.
1891 war sie dann auch Direktorin.
Ihre Karriere hatte sie ursprünglich damit begonnen, vor allem auch archäologische Publikationen aus dem Dänischen ins Deutsche u übersetzen.
Aber tatsächlich wurde sie dann sogar 1899 an ihrem 71.
Geburtstag eben als Honorarprofessor eingesetzt und damit eben die erste Frau auf so einem Lehrstuhl in ganz Preußen.
Und die legte eben von 1871 einen Katalog aller damals bekannten Moorleichenfunde vor, was damals noch wölf Stück waren, also noch nicht so viele, aber auch da hatte sie schon welche aus Norddeutschland, Dänemark und auch bis nach England und Irland hinein.
Also auch da eben von so eine relativ weite Vernetzung.
1907 kannte sie von 52 Moorleichenfunde, dazu eben den Katalog aktualisiert.
Dann hätten wir zum Beispiel auch Hans Harne, der war unächst am Museum in Halle und später dann 1907 bis 1912 am Provinzialmuseum Hannover, also dem heutigen Landesmuseum.
Auch der sammelte Berichte über Moorleichen.
Und liegt er einen Katalog vor in seine Dienstzeit dort fällt auch die Entdeckung des Mannes von Neufersen, auch bekannt als Roter Franz, der ist bis heute in Hannover im Landesmuseum ausgestellte, rote entsprechend wegen der roten Haare, das ist ja auch das denke, nahezu alle Moor -Leichen mit Erhaltung der Haare haben rote Haare, aber nicht, weil man damals die Rothaarigen im Moor versenkt hat, sondern weil sich das natürlich im Moor mit der Zeit auch verfärbte.
Also, wenn man lang genug im Moor liegt, haben wir alle rote Haare, wenn wir alle u dem roten Franz.
So ist es.
Übrigens, Fun Fact am Rande, es gibt auch Moorleichen aus Fottland.
Dort datieren allerdings fast alle Moorleichen erst in das Mittelalter bis die Neuzeit.
Also, Dresdorfen -Moorleichen haben wir dort nicht.
Obwohl es die Moore natürlich schon länger gab und die Leute dort auch.
Genau.
Weil der Verweis darauf, dass nicht jedes Moorautomat um Moorleichen führt.
Eben.
Aber besonders viele haben wir eben auch gerade in Dänemark und dort haben wir dann Mitte des wanzigsten Jahrhunderts wieder eine wichtige Gestalt, nämlich Peter Wilhelm Glop.
Der war unter anderem eben auch direkt bei der Bergung und Untersuchung des Tollenmannes und des Grauballemannes beteiligt.
Später auch Generaldirektor der Dänen Verstaatlichen Museen und des Dänen für Nationalmuseums in Kopenhagen.
Damit hat er natürlich auch direkte Zugriffaufwürfe, viele Funde.
Und der publizierte dann ein ganz entrales Buch mit dem Titel Mose Volket, also das Moor Volk.
Das wurde dann auch 1966 unter dem Titel Die Schläfer im Moor auf Deutsch veröffentlicht, wo er eben vor allem auch die Geschichte um den tollen und grau Ballemann nacherzählte und damit...
das erste große populärwissenschaftliche und auch bis heute sehr anflussreiche Buch über das Murrleichenphänomen vorlegte.
Darin betrachtet er diese vor allem als Menschenopfer.
Dann kommen wir u einer weiteren Gestalt, die nun allzu passend ist für den Allerzeit -der -Welt -Podcast.
zu Alfred Diek und Alfred Diek war so ein bisschen der Aufhänger.
Wir haben ein Bierchen getrunken zusammen und du hast mir von Diek erzählt und das war der Punkt, der mich überzeugt hat, dass das ein Thema für unseren Podcast ist, weil davor dachte ich, okay, Leichen, die aussehen wie Beef Jerky, ich bin interessiert, aber Alfred Diek hat das Ganze in so eine Perspektive gebracht, weil wir tatsächlich einen großen einen großen Betrug in der Archäologie eigentlich haben, der mit in dieses Thema reinspielt.
Also Alfred Diek war lange Zeit eine Koryphäe in dem Bereich.
Er war eigentlich die Autorität für Moorleichen.
Der Moorleichen farbst schlechthin, wenn man so will.
Er hatte als letztes den chinesischen kleinen Bruder von Jesus und da dachte ich, da kann ich doch locker mithalten an exzentrischen Gestalten.
Alfred Diek also.
Nun, die Geschichte beginnt wie immer ganz harmlos.
Er wird 1906 in Schöneberg an der Elbe geboren und ja, beginnt 1930 ein Studium der Theologie her in Halle, wechselt dann aber in 1934 die Studienfächer und studiert fortan Urgeschichte, Rassenkunde und Volkskunde.
Also man merkt schon, was eben so das nette Curriculum in den 30er Jahren ist.
Und dort lernt er eben auch Vanzane kennen, der damals noch in Halle war.
Und der begeistert ihn dann auch eben gerade über die Moorfunde und die Moorleichen.
So promoviert liegt dann auch 1939 über die Bedeutung der Moor - und Wasserfunde der ersten Jahrhunderte unserer Zeitrechnung unter besonderer Berücksichtigung der Holzgestalten, Moorleichen und Menschenopferberichte.
Ja, so ein hell langer Name und dann so ein Pech.
Denn er hat war die Promotion geschafft, das Manuskript der Dissertation ging dann allerdings im Zweiten Weltkrieg in Leipzig verloren, relativ schlecht gelaufen.
Und um allen Überfluss wurde er dann auch sechs Monate nach seiner erfolgreichen Promotion zum Frontdienst eingezogen, dann daraufhin auch im Zweiten Weltkrieg schwer verwundert, war einige Zeit in amerikanischer Kriegsgefangenschaft, bis er dann endlich entlassen wurde.
Und ja, danach die Begeisterung war immer noch da.
Allerdings konnte er nicht wirklich an seine akademische Karriere ansetzen.
Er hat es nicht geschafft, eine Stelle im Universitätsbetrieb u ergattern.
Also schlug er sich eine ganze Weile mit verschiedenen Jobs, auch für die Besatzungsmächte und so durch, bis er dann 1956 einen Job in der Niedersächsischen Landesverwaltung in Hannover ergattern konnte.
Ja, und da blieb er dann auch bis u seiner Pensionierung 1971 und konnte sich eben neben seiner Arbeit seinem Lieblingsthema den Moorleichen widmen.
Ja, Deek selbst hat nie eine Moorleiche gefunden und auch nicht selbst untersucht, sondern er hat sich eben sein ganzes Leben lang, 50 Jahre lang, diesen Papierleichen gewidmet.
Also er hat die ganzen historischen Berichte über solche Moorleichenfunde gesammelt.
aus alten Publikationen, Chroniken, Tagebüchern, hatte Archive und Museen bereist, Augenzeugenberichte von Torfarbeitern und so aufgeschrieben, die Moorleichen gefunden haben oder von deren Nachkommen und so und ganze Änderungen.
Darin war Diek durchaus von der theoretischen Basis her seiner Zeit so einen gewissen Grad voraus, insofern er eben die Moorlache nicht als so ein isoliertes Phänomen der nordischen Eisenzeit betrachtete und auch nicht, wie seine Kollegen eben auf eine einzige Interpretation zurückführen wollte, u dem wir natürlich auch nachher noch kommen, sondern eben auf diesen größeren eitlichen Bogen hinwies, dass man eben welche von der Steinzeit an bis in die Gegenwart hatte und eben auch aus allmöglichen verschiedenen Regionen.
Er fand also immer mehr Moorleichen aus der Geschichte.
Natürlich alle nicht mehr physisch vorlagen.
1939, also etwa um Zeitpunkt seiner Dissertation, hat er schon 123 Moorleichen in seinem Katalog.
1941 waren es da von 159, 1951 von um die 500, 1959 dann von 600, 1963 da ist er schon bei über 700 Moorleichen.
Da veröffentlicht er auch dann den ersten Teil seines Hauptwerkes, die europäischen Moorleichenfunde, in Klammern Hominidenmoorfunde, denn er versuchte zeitlebens für Moorleichen den neuen Begriff Hominidenmoorfunde u etablieren.
ist ihm offensichtlich nicht gelungen, sonst hieße die Folge jetzt Hominidenwurfwunde und euch würde das was sagen.
Fühlt es aber nicht.
Ist so lustig, dass dieser Mann sich das durch zu Mission gemacht hat, dass diese von ihm erforschten Leichen anders benannt werden sollten, weil er die Mikromor -Leichen irgendwie eher losfand oder was ist da der Hintergrund?
Gute Frage, es wird ja Sinn ergeben, wenn man mit Hominiden auch irgendwie Moorleichen von Affen und sonst was einschließen würde, also andere Menschen, Affen, Urmenschen und sowas, aber die hat er nun meines Wissens nicht gefunden.
Jedenfalls hat er eben 1965 sein Werk vorgelegt mit etwa 700 Moorleichenfunden.
Das klingt nach einem sehr dicken Buch, tatsächlich ist das relativ dünn und diese Liste ist vor allem eine Tabelle, wo nur so Grundinformationen u allen vorgelegt sind.
Leider, und das hat schon damals seine Wissenschaftskollegen etwas frustriert, hat er da die Quellenangaben der ganzen Funde nicht mitgegeben, sondern das wollte dann der Fortsetzung vorbehalten bleiben, wo er dann sämtliche Primärquellen vorlegen wollte.
Ist leider nie erfinden seit Lebens.
Immerhin hat er aber Zeit gefunden, die nächsten Jahrzehnte allerlei Artikel u veröffentlichen über seine Moorleichen.
Und ja, da berichtet er eben auch immer wieder über teils ganz erstaunliche Funde von Moorleichen.
Also wir haben natürlich schon hier mit eben tödlichen Verletzungen irgendwie erhängt, Kehle durchgeschnitten oder so.
Da kennt er aber noch ganz andere Sachen, auch Verstümmelungen und sonst was Fälle von Beschneidung und irgendwie eine Moorleiche, weil er angeblich das Gaumenzäpfchen abgeschnitten war, wie auch immer er das bei so einer verschumpelten Leiche noch feststellen wollte.
Oder mit der waffenbeigaben oder mehrere moorleichen beieinander und eine liegt er auf einem schild also so richtig wie man sich das sehr irgendwie von so einem vikingerbegräbnis oder so vorstellt, oder mehrere fälle wo man sogar reiter auf einem pferd hatte also sogar fährde moorleichen.
Und so was hat er eben alles offenbar aus diesen alten quellen.
Ja, man muss sagen, ohne dass er selber welche untersucht hat und ohne dass er selber welche gefunden hätte.
Das klingt natürlich so, als wäre er der persönliche Auffinder der Moorleichen, aber er hat überall geschaut, wo kann ich Hinweise finden auf Moorleichen in bestehenden Texten.
Ganz genau.
Und das hat er eben sehr viel fleißiger und erfolgreicher gemacht als alle uvor.
Und damit eben unzählige solche Funde usammengetragen.
Bis tatsächlich zu seiner letzten Aufstellung 1986, da hat er dann nicht weniger als 1 .873 Moorleichen aus ganz Europa gesammelt, davon allein 626 aus Niedersachsen und Bremen.
Also er saß natürlich selbst in Niedersachsen und dementsprechend war das auch natürlich sein Hauptschwerpunkt, wo man auch tatsächlich sehr viele Moorleichen immer gefunden hat.
Und dann gibt es Zweifel.
Ja.
Nachdem er dann diese große Korrifäe wurde, beginnen Leute das ein bisschen kritisch u hinterfragen.
Ja, also unächst noch ziemlich verhalten.
Also von 1966, also ein Jahr nach dem Erfeinen seines Buches, schreibt um Beispiel Rudolf Grenz eine Rezension, wo er das Buch durchaus sehr lobte, allerdings auf so ein paar kleine Ungereimtheiten hinweiste.
Zum Beispiel wird in der Fundliste unter Nummer 585 ein Fund aus Heidlaugen, Kreis Wehlau in Ostpreußen, erwähnt.
Ein Ort dieses Namens ist für den Rezensenten in dem betreffenden Kreis aber nicht auffindbar.
Bekannt ist dagegen Alt -Heidlaugen im Kreis Elabiau.
Von dort ist allerdings aus der publizierten Literatur, soweit sie Rezensenten übersieht, nichts von einer moorleichen Hockerstellung bekannt.
Dagegen jedoch von Steinzelzglätten in Hockerstellung, die in natürlichen Anhöhlen innerhalb des großen Moosbruches liegen.
Um die Situation u klären, wäre es notwendig, dass die Herkunft seine Angaben vorträgt, sprich, er fordert ja die Quellenangaben ein.
Aber grundsätzlich schließt Grenz dann auch alle diese Einwände, können jedoch das hohe Verdienst nicht schmälern, das dem Verfasser ugesprochen werden muss, indem es aufgrund der Menge des zu bewältigten Materials weifellos gelungen ist, ein wichtiges Handbuch u schaffen, das sicher über lange Zeit hinaus eine uneingeschwängte Position in der Vor - und Frühgeschichtswissenschaft behaupten wird.
Und ja, so war es dann auch erst mal.
Also die ganzen nächsten Jahrzehnte dienten die Hominidenmoorfunde dann praktisch als Standardwerk.
Also immer wenn jemand eine Aussage darüber brauchte, wie viele Moorleichen es eigentlich insgesamt gibt, auch jeweils aus den verschiedenen Regionen, dann war das eben das Referenzwerk schlechthin.
Allerdings, ja, Alfred Dieck stirbt dann 1989.
Und etwa um die Zeit setzen dann auch vermehrte Zweifel an seinem Werk ein.
Hab da schon von den sehr beeindruckenden, beachtlichen Funken gesprochen.
Und wir haben um Beispiel einen weiteren Archäologen, Klaus Radatz, der war unter anderem auch Professor in Göttingen, also auch ein hochgeachteter Archäologe.
Er hat schon 1981 seine Buche über das eisenzeitliche Gräberfeld von Syrup vorgelegt.
Und da kommt er nebensächlich auch mal auf die Frage nach Tätowierungen bei den alten Germanen u sprechen.
Und in der Fußnote bemerkt er da eben in Bezug auf Dieg.
Nur mit großer Skepsis kann man die von Dieg publizierten Belege für Tätowierungen u .a.
frühgeschichtlicher Zeit aus Deutschland und Österreich ansehen.
Es fällt auf, dass unter den angegebenen Quellen nicht ein einziger einratfrei dokumentierter Originalbericht eines Augenzeugen oder amtlichen Beobachters vorliegt.
An den vielen um Teil gut dokumentierten Vorleichen aus Deutschland, Skandinavien und den Niederlanden ist offenbar bisher ja kein Fall von Tätowierungen beobachtet worden.
Jedenfalls führt Dieg keinen Nachweis aus dem großen Material an.
Also da hat er angefangen, nach speziellen Aspekten u suchen und das eben auch u...
Speziell, dass die Matitowierung wird erwähnt, gibt aber keine Gewählen dazu und das wirft dann natürlich auch weitere Zweifel auf, was den Rest des Werkes angeht.
Genau.
1996, 1998 veröffentlicht er wei weitere Artikel, wo er eben diverse weitere Ungereimtheiten in Dieks Werke aufzeigt, also teilweise auch in...
Objekte, die eigentlich deutlich außerhalb ihres eigenen Verbreitungsgebiets gefunden worden sein sollen.
Zum Beispiel eine Scheibenkopf -Nadel aus dem Torsberger Moor.
Das ist ein ganz bedeutender Mooropferplatz in Schleswig -Holstein.
Scheibenkopf -Nadeln der Bronzezeit sind aber eher deutlich südlicher verbreitet.
Und ausgerechnet diese, die Dieck vorlegte, sieht auffallend ähnlich aus, auch in dessen Zeichnung, wie eine Nadel aus Blackmar in Niedersachsen.
Also das könnte sich möglicherweise sogar eine direkte Übernahme handeln.
Und es fällt auf, wie es mit Stiegs Quellen aussieht.
In seinem Hauptbuch hat er die ja nicht vorgelegt, aber in vielen seiner Artikel nennt er seine Quellen durchaus.
Auffälligerweise handelt es sich aber fast immer um entweder Augenzeugen, die um Zeitpunkt der Niederschrift schon verstorben waren oder irgendwelche Tagebücher, Nachlässe und ähnliches, welche Quellen, die nicht publiziert waren, die oft dann ufälligerweise auf dem Zweiten Weltkrieg erstört wurden.
Nur er habe glücklicherweise sie eben vorher noch abgeschrieben.
Zum Beispiel bezieht sich Diek wiederholt auf den Nachlass des Universitätsdozenten oder Privatdozenten Dr.
Wilhelm Petsch in Greifswald.
Allerdings, wie Radatz anmerkte, ist nicht bekannt, dass der Herr Petsch jemals u Morphunden geforscht hat.
überhaupt laut dicke soll der anscheinend daten über diverse moorleichen er auch aus in bayern tschechien england und dänemark verfügt haben obwohl es in den um die hundert publikationen von dem patch kein beleg gibt dass er sich jemals nennenswert mit irgendwelchen funden außerhalb von pommern und rügen auseinandergesetzt haben.
zudem bezeichnet die in ja als entweder universitätsdozenten oder privat dozenten.
Dabei ist ihm dann aber offenbar entgangen, dass Petsch schon 1935 um Professor ernannt wurde und dass er wohl Diek seinen Nachlass eingesehen haben will.
Ein Nachlass, der nirgendwo sonst belegt ist und auch nicht mehr auffindbar.
Praktisch, da sind dann viele Sachen sehr praktisch usammengekommen für Diek, dass er eigentlich keinen Nachweis liefern müsste.
Ja, kurzum Radat schreibt dann 98.
Viele dieser Funde sind gekennzeichnet durch um Teil für die angegebene Fundzeit erstaunliche Angaben von Einzelheiten, vor allem aber durch das Fehlen jeder Möglichkeit eine Überprüfung.
Fantik namlich angegebene Informanten ließen sich nicht ermitteln, bezwar konnten nicht befragt werden, da vorher erscheinende Veröffentlichung verstorben.
Die Existenz von Nachlässen, besonders die oft als Quellensammlung itierte Nachlass des Privatdozenten Dr.
W.
Petsch, konnte nicht verriorisiert werden, es gibt keine Andeutung, dass er je existiert hat.
Parallel haben wir auch einen weiteren bedeutenden Moorleichen -Forscher, Winand van der Zanten.
Der sitzt in den Niederlanden und macht sich eben daran, die niederländischen Moorleichen aufzuarbeiten.
Und kommt da natürlich auch nicht an Dieks Werk vorbei.
Und ja, der kannte Diek sogar, hat ihn mal getroffen und Diek hat ihm sogar bereitwillig unpublikiertes Datenmaterial zu seinen Moorleichen aus den Niederlanden bereitgestellt.
Also echt schön hilfsbereit.
Allerdings sind von der Sanden da dann auch immer wieder irgendwelche Ungereimtheiten aufgefallen, also seine Befunde, die u fantastisch sind, um wirklich glaubwürdig zu sein.
Wie gesagt, wenn man da irgendwie mit einem Pferd und tollen Backen weg hat.
Genau, all solche Sachen hatte.
Und so publizierte er dann Anfang der 90er auch schon einen Artikel, wo eben sämtliche Mollerchenfunde der Niederlande mal durchgesehen hatte und da dann auch schon eine ganze Menge letztlich aussondern musste.
Auch dort Erwähnung dann von Menschen, die aber in den Einwohnerkarteien der jeweiligen Orte nicht aufzufinden waren und ähnliches.
Also ja, die Ungereimtheiten mehren sich, allerdings sah von der Sanden das noch wesentlichen so an, dass dieg offensichtlich einfach völlig naiv und unkritisch sämtliche Quellen, die er irgendwo gefunden hat, eben aufgenommen hat und verarbeitet, ohne das jemals wirklich u überprüfen, dass halt einfach schlechte Quellenarbeit geleistet hat oder dass vielfach die Quellen, die ihm vorlagen, verfälscht waren.
Also es wird irgendwann 800 schieß mich tote irgendwo moor eine moorleiche gefunden oder vielleicht auch nur irgendwelche objekte und das wird eben mit der eit ausgeschmückt wird natürlich immer spektakulärer wenn es weiter erzählt wird bis dann eben jemand das mal aufschreibt und das dann irgendwann u die gelangt.
Und dafür gibt es durchaus auch belege um beispiel haben wir.
Aus der Mitte des 19.
Jahrhunderts aus England, nämlich aus Burwell Fan, ein Bericht über so einen Moorfund.
Da heißt es über die Moorleiche, über einen Toten.
Er stand aufrecht in seinem Cardo.
Sein glattes, schwarzes Haar fiel bis auf seine Schulter.
Seine moorfarbige Haut spannte sich noch straff über seine Gesichtsknochen.
Die Augen fehlten, aber die Augenhöhlen waren geheimnisvoll finster.
Er war mit einer langen Lederjacke, einem Riemen und Strumpfbändern um seine Beine bekleidet.
Ja.
Ich habe Zweifel.
Also der perfekt erhaltene Krieger, der einfach so u Staub erfällt, sobald er in die Luft kommt.
Ja.
Da fragt man sich natürlich schon, ob das wirklich glaubwürdig ist.
Ich kenne selbst auch einen ähnlichen Fund.
Auch Ende 19.
Jahrhundert, da wurde in Berlin -Spandau ein ganz großartiger bronzezeitlicher Deponierungsplatz gefunden.
Da hat man also mehrere Pfostensetzungen, also vielleicht so einen Steg oder so was.
Und dazwischen wurden ganz großartige Bronzewaffen gefunden.
Also Schwerter, eine Beile, wei Lanzenspitzen, so eine große Doppelkommando -Axt.
So was auf mehrere Menschenknochen.
Also ganz toller Fund, sehr spannend.
Und da findet man tatsächlich von in den damaligen publikationen das damals schon, krumme gerüchte darüber die runde machten und dann eigt gleich die eitung von irgendwas frieben von, irgendwie was war das rüstung und helmen und sonst was wir gefunden worden sein sollen was offensichtlich mit dem realen fund der halbwegs dokumentiert ist nichts u tun hat.
Also man muss durchaus da mit allerlei fantastischen sachen schon recht mit allerdings ist auch auffällig dass ich bei dik.
diese Anekdoten doch sehr stark mehren.
Dabei, wer das manchmal durchaus fand, wenn da was dran wäre, um Beispiel berichtet er über eine angebliche Moorleiche aus Arlintel in Westfalen.
Die Quelle soll der Brief eines gewissen Physikos Maya aus Münster gewesen sein, gefunden 1794.
Da heißt es um Beispiel dass im Eichsfeld nahe Arlintel er ein gut konservierter Mann gefunden wurde.
Er hatte langes, gutes Haar, einen langen Bart, seine Haut war gegerbt und seine Knochen waren biegsam.
An seinem linken Handgelenk trug er eine mit Riemen befestigte Knochenplatte.
Dazu gehörte ferner Kleidung aus Wolle, ein Köcher mit Pfeilen, die mit Knochenspitzen versehen waren, und ein Bogen, lag mit angezogenen Beinen auf seiner linken Seite.
Weil der Mann bereits lange tot war und keine Feuerwaffen, sondern ganz andere Waffen trug, wurde die Leiche von den Behörden freigegeben und dann später leider tatsächlich u Mumia ermahlen.
Das wäre tatsächlich sehr dramatisch gewesen.
In Giegel gab es sogar da eine Zeichnung dieser Knochenplatte, dieser Armfutzplatte.
Und das kennt man als Archäologe durchaus.
Solche Futzplatten sind sehr gut belegt aus der Glockenbecher Kultur.
Das ist eine Kultur des Entneolithikums.
Da sind wir im dritten Jahrtausend vor Christus.
Also so ein paar Jahrhunderte nach Ötzi.
Und wenn wir tatsächlich aus der Zeit eine Moorleiche hätten mit so einer Erhaltung mit Pfeil und Bogen in allem, dass wir eben wirklich ein Fund, der genauso bedeutsam und spektakulär wäre wie der Ötzi, der Gletschermann.
Ja, leider ist davon nichts mehr erhalten.
Wurde geschnupft.
Ja, so sieht das aus.
Und ja.
So kann man Dixwerk weiter durchgehen und es finden sich allerlei durchaus ungewöhnliche Dinge.
Die Bombe platzte dann aber etwa ur gleichen Zeit.
Da gab es nämlich eine, nichts andere, Archäologie -Studentin in Hamburg, Sabine Eisenbeis, und die bekam von ihrem Betreuer Michael Gebühr ein ganz spannendes Thema für ihre Magister -Arbeit übertragen, nämlich sollte sie mal die Moorleichen von Niedersachsen aufarbeiten.
Und dafür hat sie dann sogar Zugang zu einerseits natürlich den ganzen Ortsaknozo des Landesamtes.
kommen aber auf um Nachlass von Alfred Diek und hat eben angefangen, das nachzuprüfen und abzugleichen.
Also mal die Frage, wie viele der Moorleichen von Dieke lassen sich eigentlich durch unabhängige Quellen bestätigen?
Und ja, das Ergebnis ist, wie soll man es anders sagen, ernüchternd.
Von den 655 Niedersächsischen Moorleichen konnte sie nur 70 durch unabhängige Quellen bestätigen.
Also dementsprechend fast 600 Moorleichen allein aus Niedersachsen existieren nur im Werk von Alfred Dieck.
Aber was waren denn nun seine Quellen?
Relativ oft ieht er sich um Beispiel auf die sogenannten Moorfund -Akten, also wei Akten, die angeblich von Hans Harne damals angelegt wurden am Provinzialmuseum Hannover.
Und da scheinen wirklich Berichte über Hunderte von Moorlächenfunden drin gewesen u sein.
Dummerweise, so nennt es die immer, wurden diese Akten im Zweiten Weltkrieg erstört.
Unpraktisch.
oder praktisch.
Praktischerweise hatte er aber zuvor offenbar schon allerlei davon abgeschrieben und berief sich dann immer auf seine Abschriften von diesen Moorakten.
Allerdings sprach dann Sabine Eisenbeis später auch mit alten Mitarbeitern des Museums, die alle nicht bestätigen konnten, dass solche Akten dort je existierte hätten.
Und überhaupt ist das Archiv des Museums eigentlich sehr gut durch den Krieg gekommen ohne nennenswerte Verluste.
Und ja, so mehrten sich dann doch immer weiter die Ungereimtheiten.
Man fand dann in seinem Nachlass um Beispiel auch Fälle, wo er die Originalquelle vorliegen hatte und dann da drunter praktisch seine Abfrüft, die aber nicht identisch waren, sondern wo er offensichtlich zusätzliche Details reingeschrieben hat.
Und da wurden nur irgendwelche Objekte im Moor gefunden und dann hat er die Moorleiche ergänzt dazu.
Letztlich der letzte Sargnagel.
war dann etwas, was dann Sabine Eisenbeis und Wainand van der Sanden usammen 2006 in einem Artikel publizierten, den ja beide in den 90er -Aufrund dazu publiziert.
Da schließen sie nämlich in die Nachlasse auch auf wei Seiten, die dieser offensichtlich aus einem Buch entnommen hatte, mit Abbildungen von Tätowierungen aus Bosnien, die dort offenbar Ende des 19.
Jahrhunderts von Ethnologen kopiert worden waren.
Und diese Tätowierungen erinnerten doch stark an die Tätowierungen, die Dieke mehrfach bei angeblich Moorleichen -Funden abgebildet hatte.
Das wäre doch nun ein wirklich sehr auffälliger Zufall.
Also, kurz, war das Bosnia?
Und die Erklärung ist, die Moorleichen waren Bosnia?
Ganz genau.
über 2000 jährige Kontinuität.
Die Geschichte muss umgeschrieben werden.
Es waren alles die Altgemeinschen von Bosnien.
Die bosnischen Paramiten wurden von denen gebaut.
Ja, da sind wir wieder.
Also das passt doch.
300 .000 Jahre kulturelle Kontinuität.
Ja.
Ja, kurzum.
Das gesamte Werk kann in weiten Teilen als Fälschung betrachtet werden.
Ich lese einmal das Abstreck dieses Artikels von der Eisenbeißung von der Sanden 2006 vor.
Alfred Diek war der wohl bekannteste Gelehrte, der über die Moorleichen Nordwesteuropas arbeitete.
Die Autoren, die Moorleichen von den Niedersachsen, den Niederlanden sowie andere Funde untersucht haben, sind während ihrer Arbeit allmählich um Schluss gekommen, dass Stieg eine imaginäre Welt geschaffen hatte, eine Welt, die er über mehrere Jahrzehnte aufrecht erhalten konnte.
Stiegs Publikationen enthalten Moorleichen, die niemals gefunden wurden und Moorfunde, die er an seinem Schreibtisch gemacht hat, einschließlich schriftlicher oder mündlicher Quellen.
Der Nachweis einer Täuschung ist um einen statistischer Natur, weil bezieht sich Eisenbeis auf ihren ersten Artikel, wo sie statistisch gezeigt hat, dass eben ausgerechnet die spektakulärsten Funde sich immer nicht anderweitig belegen lassen.
Zum anderen ließ sich aber auch belegen, dass Dieg andere Quellen kopiert, wie die bosnischen Pyramiden.
Und das Fazit, es ist eindeutig an der Zeit, das gesamte archäologische Werk Alfred Diegs ohne Vorbehalte beiseite u legen.
Und wenn ja auch nur eine ungefähre Vorstellung von den Verhältnissen in der Archäologie, beziehungsweise allgemeinen Wissenschaftsbetriebe, ab dem, bevor man so drastische Worte für einen Wissenschaftskollegen, ob tot oder nicht, findet, müssen die Belege schon wirklich sehr erdrückend sein.
Das können wir alles so werfen.
Alles weg.
Also in den 90ern waren sie beide noch relativ vorsichtig in der Bewertung der ganzen Moorleichenfunde.
Aber ja.
Kurzum, wir haben hier wirklich einen der größten Fälschungsskandale in der Geschichte der Archäologie, wenn nicht der Wissenschaft schlechthin.
Parallel hatte auch von 1993 Katharina von Haukwitz in ihrer Magisterarbeit auch die Moorleichen von Schleswig -Holstein überprüft.
Da kannte Diek hier 1989 sogar 132 Moorleichen.
Allerdings konnte sie letztlich nur 61 anhand unabhängiger Quellen verifizieren, einschließlich solche, die erst später entdeckt wurden und von Diek nicht gekannt wurden.
22 unsicher.
Bei 4 handelt es sich wohl um Missverständnisse, also .B.
Tierknochen, die dann irgendwie um Moorliche wurden.
Und 16 eben von Diek blieben völlig ohne unabhängige Belege.
Also wir haben eben für Düsseldorf -Kolstein, Niedersachsen und die Niederlande diese Aufarbeitung, wo jeweils der größere Teil, vor allem in Niedersachsen, offensichtlich auf reine Fiktion von Alfred Dieke zurückging.
Der hat mehr Moorleichen erfunden und erschaffen, als die Leute tatsächlich ins Moor geworfen haben.
Wie gesagt, was Tolkien mit seinem Mittelerde geschaffen hat, hat Dieke in seinem Moorleichenuniversum konstruiert.
Auch über die Mordleistung hinaus war er um Teil fleißig.
Nach seiner Pensionierung hat er um Beispiel auch eine Sammlung von Sagenmärchen und Geschichten außerdem von Karlstein im Landkreis Brechtesgadener Land publiziert, die sogar sehr erfolgreich wurde.
Also dieses Sagenbüchlein wurde in großer Auflage gedruckt und wurde da wirklich u einem Klassiker der Heimatgeschichte.
Dummerweise Nach diesen Offenbaren über die Mohrleichen hat man auch dieses Sagenbuch mal näher überprüft und es stellt sich heraus, dass etwa 250 von 290 Sagen insgesamt offensichtlich komplett erfunden waren.
Auch dort wieder komplett mit fiktiven Gewährspersonen und so weiter.
Das ist ja Bruder Grimm von Ihnen.
Absolut, nur noch kreativer.
Noch kreativer, aber wenn man 250 Sagen erfindet, die danach sich gut verkaufen, sollte man die einfach vielleicht nicht als alte Sagen rausbringen, sondern sagen, ja, Vitolkin hat ja auch nicht behauptet, er hätte altgotische Geschichte entdeckt.
So ging es halt auch.
Aber ja, es ist entsprechend für die Moorleichen -Vorfung seitdem eigentlich eine große Katastrophe, auch gerade weil wir eben...
Nun gar nicht mehr so genau wissen, wie viele Moorleichen und gerade eben solche alten Papierleichen es überhaupt jeweils gab.
Für manche Regionen ist das halt nach wie vor auch nicht wirklich aufgearbeitet worden.
Ja, krass.
Da wurde auf jeden Fall viel Schindluder getrieben und auch tatsächlich der wissenschaftliche Schaden angerichtet.
Es gibt weniger Moorleichen, als die ich vermutet habe, aber ja doch immer noch einige.
Und wir haben vor allem bei denen, die wir haben, einen großen Duralismus, eine große Vielfalt an Todesursachen, Zeiträumen, Geschlechter, also eigentlich alles so.
Das macht es mir ganz schwer, weil ich immer wieder auch versucht würde, eigentlich so eine einheitliche Erklärung für dieses Phänomen u finden, wo eben gesagt wird, naja, das waren bestimmt alles Ehebrecher oder das waren alles Gewalttät oder das sind alles Kriegsgefangene.
Genau dann kommen wir doch am besten als nächstes mal ja u den möglichen interpretationen des moorleichen phänomens.
Wie gesagt moorleichen jeden bis in die steinste urück und so weiter aber umindest so die eisenzeitlichen moorleichen da kann man doch vielleicht davon ausgehen dass wir es da mit einem relativ usammenhängenden phänomen u tun haben.
Und dabei fällt unächst auf, dass tatsächlich, und das hat sich Edik nicht ausgedachte, viele der Moorleichen, die wir haben, eben keines natürlichen Todes gestorben sind, sondern eben tödliche Verletzungen aufweisen.
Wir haben um Beispiel eben ein Erhängen oder Strangulieren mit Stricken bei den Moorleichen von Borromose I, Elling, Hultromose, Lindo, Tollund, Windebi II, Worsle und Ide.
Beim Grauballe und Lindoman haben wir einen Kierschnitt.
Beim Lindemann wurde, also der stammt ja aus England, ist heute im British Museum, wurde offenbar sogar erst die Kehle durchgeschnitten und der dann auch noch mit einem Strick dadurch erdrosselt, das stellen man sich auch nicht gerade schön vor.
Die Männer von Deadkin und Worsley wurden enthauptet, der Mann von Deadkin udem auch noch ins Herz gestochen und kastriert.
Weitere Herzstiche oder Messerstiche allgemein haben wir bei dem Jungen von Kaihausen, den Männern von Werdinger und der Frau von Ihte.
Bei der Frau von Hildremose wurde ein Arm abgetrennt und die Moorloch von Borromose III wurde anscheinend schon nach ihrem Tod das Gesicht erschmettert und möglicherweise auch teilweise skalpiert.
Das sind die, die man wirklich anthropologisch halbwegs verifizieren kann.
Gleichzeitig kann man dort, wo eben der Befund auch noch nach der Entdeckung archäologisch untersucht wurde, auch feststellen, dass die Moorleichen durchaus sehr in Gruben niedergelegt wurden.
Mitunter handelt es sich dabei um alte Torfstiche.
Und immer wieder haben wir auch Berichte darüber, dass sie irgendwie mit Zweigen bedeckt waren oder so.
Mhm.
Oder sogar Balken in manchen Fällen.
Genau.
So Pfähle oder so.
Das hat man auch in manchen Fällen.
Und insofern können wir ...
eine mögliche Erklärung für die Mordlöchen ziemlich sicher ausschließen.
Das ist die Idee, dass es sich dabei um Unfallopfer handelt.
Also Leute, die sich irgendwie im Moor verirrt haben und dort dann versunken sind und nicht mehr rausgefunden haben.
Ja, das hat mich auch ein bisschen überrascht, weil ich dachte tatsächlich immer so ein bisschen kindlich, ja, Moor ist schon gefährlich dazu.
Da muss man schon aufpassen, dass man nicht versinkt.
Du hast gemeint, es ist deutlich schwerer und passiert gar nicht so oft.
Und da muss ich, ich kann mir nachdenken, dass es eines der vielen Phänomene ist, die man sich in seiner Kindheit so entral für seinen Erwachseneben vorstellt.
Dass man vor Mooren vorsichtig ist, aufpasst, dass man sich in den Treibsand versinkt und niemals übers Vermuterdreieck fliegt und nichts davon.
scheinen einen Heutzutage einzuholen, stattdessen bekommt man Post vom Finanzamt oder so was.
Ja, tatsächlich ist das eben nicht ganz so, wie man sich das vorstellt.
Im Moor versinken.
Denn der menschliche Körper hat eine geringere Dichte als das Moorwasser, das natürlich auch eine höhere Dichte als normales Wasser hat, weil dann noch diverse Schriebteilchen und so drin sind.
Das heißt also wirklich komplett mit dem ganzen Körper versinken und am Ende guckt nur noch die letzte Hand raus und so, wie man es aus dem Film kennt.
Das ist eigentlich physikalisch gar nicht möglich.
Es ist halt eher so, man bleibt halt stecken.
Irgendwann ja auch bis um Brust, bis um Hals.
Und dann kommt man gar nicht so einfach wieder raus.
Also man muss halt schon wissen, wie sich Möglichste irgendwie in die Horizontale bringen.
Ja, da dann wieder sich rauskämpfen, das ist unheimlich anstrengend, klingt auch nicht unbedingt so einfach.
Und das Problem ist gleichzeitig, dass das natürlich eiskalt ist.
Also die Kälte entkräftet einen ganz schnell, womöglich erfriert man.
Also im Moor u Tode kommen ist schon durchaus möglich, aber halt nicht ganz so, wie man sich das vorstellt.
Das Ding ist aber, das ist eben nicht, wie wir die Moorlichen auffinden.
Dann sollte man ja meinen, die Leute ...
bleiben halbwegs in der Vertikalen, während sie dort eben, ja, erfrieren, an der Entkräftung sterben oder so.
Dann würde wahrscheinlich der Oberkörper verwesen, vielleicht von Tieren gefressen werden oder so.
Und wir hätten nur auf der Unterkörper da vorliegen.
Aber das ist eben nicht, wie wir die Moorleichen auffinden.
Hinzu kommt, dass man manche Moorleichen auch aus iemlich kleinen Mooren hat, also kleinen Kesselmoore.
Und da dürfte es schon iemlich schwer sein, sich da drin u verirren.
Und ausgerechnet da hatte er dann u Tode u kommen.
Überhaupt erklärt die Idee von Unfallopfern natürlich nicht die Konzentration in bestimmten Zeiten und Regionen.
Also wieso sollten jetzt irgendwie in manchen Gegenden, ausgerechnet in der Eisenzeit, mehr Leute leichtsinnigerweise ins Moor laufen?
Und ja, dieses Argument spricht auch gegen die weite Hypothese, nämlich eben, dass es sich um Mordopfer handelt, wo eben der Mörder versucht hat, sein Opfer irgendwo im Moor festfinden u lassen.
Auch das geht natürlich nicht, dass die Mörder ausgerechnet nur in bestimmten Gegenden und Regionen auf die Idee gekommen sind und es dann noch so viele Mörder gab, die auf dieselbe Idee gekommen sind.
Kurzum, wir müssen irgendwie davon ausgehen, dass es sich um eine kulturelle Praxis handelt, zumindest für die eisenzeitlichen Moorleichen.
Und da wurde eben schon von Anfang an oft vermutet, dass es sich um Menschenopfer handelt.
dass die alten Germanen, oder wie wir sie nennen wollen, eben ihren Göttern, wahrscheinlich Menschen, geopfert haben.
Das ist vor allem auch gerade in der dänischen Vorfunke seit jeher sehr beliebt gewesen.
Bei Glock um Beispiel.
Auch bis heute eine der etabliertesten Deutungen.
Und dafür spricht tatsächlich einiges.
Zum einen haben wir natürlich die Spuren tödlicher Gewalt.
Manche fällen eben auch wirklich seine Overkill, also mehrere gleichzeitig tödliche Verwundungen, die also deutlich über das hinausgehen, was man nur zum Umbringen von Menschen bräuchte.
Außerdem, wenn wir es im weiteren archäologischen Kontext betrachten, die Leute haben ja nicht nur Menschen im Moor deponiert, sondern auch schon in der Jungsteinzeit und auch in der Eisenzeit wieder auch oftmals um Beispiel Keramikgefäße mit Nahrungsmitteln.
Es gibt ja sogar dann Funde von so einer Moorbutter, also tatsächlich Butterfunde in Gefießen aus Mooren.
Und auch Metallobjekte.
Lustigerweise haben wir da vor allem aus der Bronzezeit unglaublich viele Moordeponierungen von großartigen Waffen, Schmuckstücken und ähnlichem.
Und da ist die Vorfunktion sich heutzutage verhältnismäßig einig, dass es sich dabei wahrscheinlich um Opfergaben für höhere Mächte handelt.
Auch in der Eisenzeit, also nach Christus, haben wir mehrere große Mooropferplätze, wo man teilweise ganze Heeresausrüstungen, also unzählige Waffen, Schilde und sonst was, in damals oft noch Seen versenkt hat, die dann später ugemort sind.
Also da haben wir um Beispiel eben die Fundplätze von Tursberg oder Illorop Adal und auch Nydam.
Da hat man ja sogar ein großes Boot gefunden, das ist ja heute auch in Schleswig ausgestellt.
Und somit wäre es ja durchaus naheliegend, wenn man sagt, wir interpretieren die Moorleichen genauso wie eben die anderen Deponierungen in Mooren, nämlich als Opfergaben.
Man hat ja bei manchen Moorleichen auch tatsächlich den Mageninhalt erhalten.
Wie um Beispiel bei meinem Tollundmann, Grauballemann, Hultromose und Borromose.
Und mitunter geben die Pflanzen, die man dort drin gefunden hat, im Mageninhalt Aufschluss darüber, dass sie an Feinen im Spätwinter gestorben sind.
Das könnte man jetzt dahingehend interpretieren, dass vielleicht wirklich am Ende eines ganz besonders harten Winters alle Nahrungsvorräte ur Neige gegangen sind und so das Volk hungert, dass man dann in dieser Notsituation eben um Äußersten freitet und den Göttern so ein Opfer darbringt.
Sehr, sehr spannend mit der Hypothese, dass sie gleichzeitig oder in ähnlich Zeiträume hingerichtet wurde.
Gegenthese, vielleicht gab es einfach einen Tag im Jahr, wo man Menschen opfert und der viel ist.
Oder auch eine schöne Idee.
Stellt euch mal vor, ihr müsstet mit eurer Familie und euren Nachbarn den ganzen Winter an einem Feuerplatz eingeschnallt rum sitzen.
Am Ende des Winters will man mindestens eine Person hinrichten.
Und vielleicht haben so Scherbengerichtsmäßig im alten Athen einfach jeden Ende, jeden Winters den gezogen, der nervig offen war.
Strohhalme gezogen und einer landet im Moor.
Nicht die Strohhalme, sondern alle haben anonym...
einen Namen aufgeschrieben und dann geguckt, wer am öftesten gezogen wurde, wer am nervigsten war über den Winter, der kommt ins Moor.
Und ich denke, das hat so als soziale Kontrolle sicherlich dafür gesorgt, dass die Leute sich weniger genervt haben.
Das habe ich in der Theorie mit denen, die ich jetzt erfunden habe.
Glaubt bitte nicht mir, sondern glaubt live.
Aber das ist ja das meine, mein Beitrag.
Aber es eigt eben von der auf.
dass wir letztlich keine Ahnung von den religiösen Vorstellungen der Menschen damals haben.
Das ist ja immer das große Problem.
Wir können viel spekulieren, aber es sind letztlich schriftlose Kulturen.
Das Einzige, was wir haben, sind irgendwie ein paar Römer, 1000, 2000 Kilometer entfernt, die mal drüber schreiben, ohne je da gewesen u sein.
Also wir haben eigentlich keine wirkliche Vorstellung, was die Leute dort so bewegt hatten und wozu sie auch in ihrem religiösen Weltbild bereit waren.
Und damit kommen wir dann ur nächsten Erklärungshypothese, nämlich dass es sich bei den Moorleichen um hingerichtete Verbrecher handelt.
Und das wäre auch insofern gar nicht unplausibel, also viele sind ja anscheinend ermordet worden.
Und wir kennen es ja auch um Beispiel aus Mittelalterneuzeit, dass um Beispiel Hingerichtete dann nicht auf einem regulären Christli -Friedhof begraben werden durften, sondern da irgendwann im Galgenberg -Fassad wurden oder in Wegkreuzungen oder so.
In der Archäologie sprechen wir damit unter von Sonderbestattungen, dass sowas dann auch eben für die der Todesstrafe Verurteilten der alten Germanen galt.
Diese Hypothese wurde dann auch erweitert ur sogenannten Strafopfer -These.
Der wichtigste Gewährsmann dafür ist natürlich unser lieber Publius Cornelius Tacitus, also der römische Senator, der im ersten Jahrhundert nach Christus eine damals gar nicht mal so bedeutsame Schrift über die Germanen schrieb, die heute als Germania bekannt ist.
wo er eben allerlei Anekdoten und Verhaltensweisen und so weiter über die Germanen aufzeichnet, wie die Dürren so sein sollen.
Ich kann es vorlesen und wichtig ist, dass man dazu noch sagt u Tacitus, dass er eigentlich das immer über die Germanen geschrieben hat, um sein eigenes Bild von Rom u kontrastieren.
Also Tacitus schreibt eigentlich immer über diese schon fast so romantische Vorstellung der Germanen nördlich der Alpen und was die alles in seiner Perspektive anders und vielleicht immer auch besser machen.
Immer dieses Mitschwingen.
Wir haben uns von unseren ursprünglichen Wegen entfernt und sollten dahin irgendwie urückkehren auch.
Also so eine ganz komische Art von konservativer Ohm schafft sich ab.
Genau, kurzum der edle Wilde, also Karl May für Römer.
Genau, das ist Harzitos.
Was uns unser Winne tue, ist dem Tacitus seinen Germane.
Ja.
Und ja, viel itiert ist da eben eine Stelle aus dem wölften Kapitel seiner Germane.
Ja.
Feiglinge und kriegsscheue und unsüchtige, corpore infames, versenkt man in Zumpf und Morast, wobei man noch Flechtwerk drüber wirft.
Und das mit dem Flechtwerk, das drüber geworfen wird, ist ja ganz spannend, weil du gesagt hast, dass die oft abgedeckt wurden.
Also dass man da auch noch Reste von Abdeckungen gefunden hat.
Genau, das finde man durchaus sehr wiederholt.
Nicht bei allen, aber es wurde immer mal wieder erwähnt.
Und ja, diese Stelle wurde halt auch von seit den Anfängen der Forfungsgeschichte immer wieder mit den Moorleichen in Verbindung gebracht.
Allerdings, ja, mittlerweile sieht man das auch von etwas kritisch.
Also unächst mal die Frage, ja, um wen geht es da eigentlich?
Also erwähnt eben diese Korpore infamis, also irgendwelche infamen Körper.
Das wird, je nachdem, bei wie man nachdenkt, mitunter als unzüchtig oder körperlich versehrte, körperlich entehrte oder so übersetzt.
Man ist nach wie vor sich nicht ganz sicher, was da eigentlich gemeint ist.
Aber da hat natürlich auch gerade die frühe Forschung durchaus sehr kreative Deutungen entwickelt.
Und dazu gehört um Beispiel Karl von Amira, der freit 1922 eben ein Buch über das germanische Rechtssystem oder was man daraus rekonstruieren u können meinte.
Und er begründete damit eben diese sogenannte Strafopfer -These, der ufolge eben die Hinrichtung wegen bestimmter Sünden bei den Germanen ugleich ein Opfer an eine nicht näher benannte Gottheit gewesen sei.
Also das mit dem Opfer schreibt der Tacitus war nicht explizit so, aber so wurde es dann eben oft wahrgenommen.
Ja, bei einem Tacitus könnt ihr ja auch als Beleg für die andere These herhalten, dass es so eine Art Strafe war.
Wenn du das gerade ansprichst, gute Überleitung u einem kleinen Segment hier raus, nämlich das im Dritten Reich Moor -Leichen.
auch u wie alles andere für ideologische Zwecke genutzt und missbraucht wurden, in dem Archäologen wie Hans Reinhardt und Herbert Jan Kuhn die Molleisen als Beleg für diese erbarmungslose aber gerechte germanische Ordnung irgendwie, die eben Tatsitus da auch auf darauf beschwört, zu deuten.
Und damit mussten die Moorleichen dann eben auch da reinpassen.
Dann musstest du natürlich auch entsprechend gestorben sein, um dieses u unterbauen.
Und ja, die Auslegungen sagen mehr über die Nazis und die nationalsozialistisch gefärbte Wissenschaft u der Zeit aus, wie es über die Moorleichen tut.
Absolut, ja.
Also da stellt man sich dann ja den aufrechtenden Germanen mit seiner strengen Sexualmoral vor.
So da gibt es sogar von Heinrich Himmler auch Aussagen, wo er da fantasierte und auch sehr hetzerisch sich darüber äußert, dass eben die Körpere infam ist natürlich Homosexuelle gewesen sein und das könnten die Germanen damals ja überhaupt nicht erleiden und die hat man dann eben hingerichtet und im Moor versenkt und so und die weiblichen Moorleichen seien dann alles Ehebrecherinnen und so.
Schon angesprochen ein weiterer wichtiger protagonist eben herbert jankun ein sehr bedeutender archäologe und ein sehr großer nazi war auch später professor in götting und auch leider des landesmuseums in schleswig war maske blieb beteiligt zum beispiel bei der ausgang von haitabue also da passt das natürlich auch wieder gut wikinger romantik und alles.
Aber der hat eben schon relativ früh, aber auch noch nach dem Zweiten Weltkrieg, eben einiges u Moorleichen gemacht.
Und ich denke, das ist dann doch der richtige Zeitpunkt, um u einer der berühmtesten Moorleichen u kommen, dem Mädchen von Windebier.
Ja, das Mädchen in dicken Anführungszeichen hier.
wurde 1952 in Norddeutschland gefunden.
Im Donenland, wo er bei Windebina, Eckernförde, stoßen damals Torfarbeiter auf einen menschlichen Körper, überraschen gut erhalten.
Die Haut ist lederartig, die Gesichtszüge erkennbar, die Augen mit einem Lederwand bedeckt.
Nach der ersten anthropologischen Untersuchung ist man sich sicher, dass der grazile Körper zu einem Mädchen gehört.
Und bald ist auch ihre Geschichte erzählt, so meint man.
Der Textilarchäologe Karl Schlabow vom Landesmuseum für Vor - und Frühgeschichte, der die Leiche untersuchte und präparierte, entwickelte eine dramatische Theorie, die uns vertraut vorkommt, nach dem, was wir gerade gehört haben, nämlich, bei der Leiche handele es sich um eine Ehebrecherin, die ur Strafe für ihre Sünde hingerichtet und im Moor versenkt wurde.
bereits Tarsitus, wie wir gehört haben, er hatte berichtet, dass, ah ne, andere Zitat, aber andere Tarsitus -Stelle, dass eben untreue Ehefrauen ur Strafe die Haare geschoren würden.
Und bei der Leiche von Windeby ist die Kopfhälfte vollkommen kahl rasiert.
Dementsprechend war dann die Deutung, das muss ich in der Ehefreierin halten, passt.
Und tatsächlich datiert die Moor -Leiche etwa ins erste Jahrhundert nach Christus.
Also die Zeit, über die sie das ungefähr geschrieben hat.
Bei der rechten Hand ist der Daumen wischen Zeige - und Mittelfinger geschoben.
Eine obszöne Geste, wie es interpretiert wurde oder gesehen wurde.
Oder wie es heute genau heute ist.
Die sogenannte Feige nennt man diese Geste.
Vielleicht hat das Mädchen auch nur jemandem die Nase gestohlen.
Genau.
Genau.
Und drei Wochen später, wenige Meter weiter von diesem Mädchen von Windeby, diesem Scheinbaren, wurde dann noch eine weitere Moorleiche geborgen.
Diesmal von einem erwachsenen Mann.
Und das wurde dann ...
Die Geschichte wurde weitergesponnen auf Basis von diesem weiten Fund.
Handelt es sich dabei um den Verführer des Mädels, den geheimen Liebhaber, der eben auch mit wegen der harten Sexualmoral der Germanen oder bei ihm Nase geklaut wurde.
hingerichtet wurde.
Das sind diese beiden Nasendiebe.
Und das Ganze ist natürlich dann eine perfekte Tragödie.
Die junge Frau, verurteilte wegen Ebro, hingerichtet und dann ins Moor geworfen.
Ein archaisches Strafgericht, ein moralisches Exempel, das da statuiert wird.
Ein Blick in die Härte der germanischen Vorzeit.
Und die Zeitungen, Schulbücher und andere haben das gerne aufgenommen.
Der Stern titelte seinerzeit zum Beispiel war sie eine Ehebrecherin?
Eine der Bildunterschriften des doppelseitigen Artikels fasst in knappen und drastischen Worten die Deutung des Fundes usammen.
Zitat.
Hat sie den Mann geliebt, der fünf Meter von ihr entfernt, gemeinsam mit ihr den Moortod erleiden musste?
Die Stöcke, mit der die Erdringende, die um ihr Leben rang, immer wieder ins Moor urückgestoßen wurde, liegen noch auf ihrem Körper.
Also hier wurden die später darauf gelegten Äste als Stöcke interpretiert, die sie urückgestoßen hätten.
Auch hier diese klassische Idee, sie wäre ertrunken irgendwie, sie brüchschwingt, also der klassische Brot im Moor.
Lebendig im Moor versenkt.
Wie im Todeskampf krallt sie erhoben die rechte Hand.
Braunpergamenten glänzen die langen straffen Schenkel der 14 -Jährigen.
Das klingt von her wie sehr bedenklich.
Das ist extrem bedenklich.
Dieser Satz ist so verabgefahren.
Hingesunken in düsteren Todesschlaf ruht sie die Binde um die Augen in ihrem Moorgrab, das nach 2000 geöffnet wurde.
Ein gemeinsames Verbrechen muss sie auch in den gemeinsamen Tod geführt haben.
Muss.
Muss.
Muss.
Kein Zweifel.
Verbrecher und ganz besonders...
Ehebrecher wurden bei den alten Germanen, wie das berichtet, häufig auf diese Art hingerichtet und ugleich der Moorgottheit Menschenopfer forderte, dargebracht.
Also die Idee der Moorgottheit, die der Stern hier erfindet, ist auch großartig.
Ich glaube, ich gehe um Fasching, ist das ja als Moorgottheit.
Oh ja, das klingt gut.
Ja, der Stern, großes Qualitätsblatt, denke nur an die Hitler -Tagebücher.
Ja, und eben reißerischer Sex and Crime.
Also dieses Mädchen, da wird eine Leiche von einem 14 -jährigen Mädchen gefunden.
Und das wird direkt sexualisiert, indem über ihre langen, straffen und glänzenden Schenkel geschrieben wird.
Kommt ihr noch?
Klar, ich meine, der arbeitet mittlerweile nicht mehr beim Stern, aber was war damals los?
Wie viele Flaschen Wein habt ihr euch schon einverleibt, bevor ihr diesen Artikel...
Sternhagel -Voltklingsschmerz irgendwie durchgewunken habt?
Mein Gott!
Und aus dem Artikel von Stefan Burmeister, Moorleichen als Opfer, Deutungsmuster einer problematischen Fundgruppe, auch nur eine schöne Anekdote u Dieg, Zitat, hier sei auch nur das Schrifttum von Alfred Dieg erinnert, das neben kuriosesten Darstellungen vermeintlicher Moorfunde auch sexuell konnotierte Informationen nicht vorenthält, wie etwa im Fall des Mädchens aus dem Haselmoor bei Kochel Oberbayern, das ausweichlich einer ärztlichen, dass nachweislich, dass ausweichlich einer ärztlichen Untersuchung noch unberührt gewesen sein soll.
Also Herr Diek scheint, also behauptet hier Jungfräulichkeit einer Moorleiche feststellen u können oder nachverfolgen zu können und u diesem Fund aus dem siebten Jahrhundert folgert er.
Es ist deshalb durchaus wahrscheinlich, dass diese körperliche Unberührtheit des inmitten einer männlichen Kriegereinheit kämpfenden und das heilige Heerzeichen tragenden Mädchens eine besondere kultische Ausstrahlung schuf, welche die Kriegseinheit u besonderen Leistungen befähigte.
Aus dem Nichts ist eine Jungfrau und macht dann diese Jungfrau u so einer Art ...
Tierliderin für die Berserker.
Tierliderin ist perfekt.
Tatsächlich so eine Art kultischen Tierliderin.
Wir sehen nicht nur mit dem Stern, sind da die Interpretationen durchgegangen an langen Nächten mit vielen Weinen und Moorleichen, sondern eben auch mit Diek.
So ist es.
Ja.
Es ist in diesem Fall nicht ganz so dramatisch wie bei den vielen Moorleichen, die Alfred Diek sich aus den Fingern gesogen hat, ob sexualisiert oder nicht.
Aber auch mit dem sogenannten Mädchen von Windeby ändert sich dann im Laufe der Jahrzehnte noch einiges an der Interpretation.
Das beginnt von 1979, da freibte Michael Gebühr, also der Archäologe, den wir oft kennengelernt haben, der Betreuer von Sabine Eisenbeis und Katharina von Haugwitz.
Ein Artikel ur Rehabilitation dieser Moorleiche.
Da weist er eben tatsächlich auf diese obstöne Geste, diese Feige hin.
Dann hat er sich noch mal die Fotos von der Bergung der Moorleiche angeguckt und da sieht es noch gar nicht so aus, als wenn die Finger tatsächlich diese Geste bilden, sondern der Daumen berührt nur relativ, sagt die anderen Finger.
Also anscheinend ist das erst...
Unabsichtlich oder absichtlich später ein Labor oder so so geschehen.
Man ukommt auch wenn man die Murleiche heute im Museum besucht die liegt ebenfalls bis heute in Schleswig dann fällt sofort auf da ist eben auch dieses Lederband über den Augen wie so eine Augenbinde.
Allerdings könnte es sich dabei wie Gebühr auch hinweist auch einfach um ein Stirnband oder ähnliches handelt haben was verrutscht ist.
Und schließlich sind auch die Klatschen Textquellen ja gar nicht so eindeutig, wie Jankun und Co.
damals meinten.
Denn schließlich sagt der Tacitus hier eben nicht, dass die Ehebrecherinnen im Moor versenkt werden, sondern sie werden all derasiert und durchs Dorf gepeitscht, aber nicht unbedingt getötet.
Dafür gibt es tatsächlich viel später einen Beleg, aber erst in der burgundischen Lekse Gundoboda.
Das ist auch ein schrecklicher Zungenbrecher.
Also in einem frühmittelalterlichen der Burgundischen Gesetzbuch heißt es in der Tat, dass irgendwie Frauen, die einen Mann verstoßen und urückweisen, im Sumpf sterben sollen.
Ja, damit ist also die Interpretation erst mal wieder offen.
Aber ja, später kommt dann wieder die böse Naturwissenschaft in die Quere.
Der ersten Romantik.
Ja, bringen die ganze romantische Theorie endgültig um Einsturz.
Zunächst nämlich macht man eine C14 -Datierung bei der Moralache des Mannes, der ja daneben gefunden wurde.
Und ja, es stellte sich heraus, dass der etwa wischen 380 und 185 v.
Chr.
starb.
Das heißt, mindestens wei Jahrhunderte vor dem Mädchen von Windeby.
Die beiden können sich also unmöglich gekannt haben.
Das war eine romantische Geschichte, die über Zeit und Raum hinweg, also weniger bei Raum, aber hauptsächlich über die Zeit hinweg.
Die haben es geliebt, über 200 Jahre Entfernung, keiner versteht.
Vielleicht war sie genauso nekrophil wie die Sternenautoren.
Dafür wurde sie vielleicht hingerichtet.
Nein, wir machen jetzt nicht mit und machen wie Dieg und Stern keine Sexualisierung der 14 -Jährigen.
Holy shit.
Nein, und was sagst du der 14 -Jährigen?
Ja, genau, das ist nämlich die nächste große Enthüllung.
Es, 14 -Jährigen?
Vielleicht?
Ja, also am Anfang wurde die Mohrlöcher von Anthropologen untersucht und eben als Mädchen diagnostizierte.
Andere Epologen waren sich dafür auch nicht mehr ganz so sicher.
Und ja, 2006 bringt eine genetische Analyse dann endgültig Klarheit.
Bei der Moorleiche von Windaby handelt es sich mit iemlicher Sicherheit um einen Jungen.
Ja, einen etwa 15 - bis 17 -jährigen jungen Mann, ierlich gebaut, aber doch mit, ja, doch iemlich klar männlichem Körper und ihm Genetik.
Es ist nicht völlig ausgeschlossen, dass die genetische Probe auch verunreinigt sein könnte.
Zum Beispiel von dem Herrn Schlabo, der damals für das Museum die Moorleiche hergerichtet oder ausgestopft hatte.
Aber man ist sich doch mittlerweile iemlich sicher, dass es sich eben nicht mehr um ein Mädchen handelt.
Und verfeindlich starb er auch nicht an einer rituellen Hinrichtung, sondern vielmehr an einer Kieferentzündung.
Was für ein Antiklimax!
Ja, das ist frecklich und spektakulär.
Und ja, was der Archäologe ja eigentlich am meisten und über alles liebt, das ist ja immer der Kontext, der archäologische Kontext.
Das Problem ist natürlich beim Moorleichen oftmals haben wir den eben nicht sonderlich gut dokumentiert.
Bei dieser moorlache aber vorhin um gewissen grad denn um einen wurde die moorlache ja in einer grube niedergelegt eben auch mit einem pelzmantel das sieht heutzutage schön aus wie sonne schulterfelle aus dem mittelalter film.
Und daneben lag eben auch mehrere tongefäße frühen publikation hat man mitunter nur von wenigen scherben oder so gesprochen aber man hat tatsächlich die kompletten gefäße.
Also kurz um.
eigentlich eine schöne, pietätvolle, bestattende Moor.
Dabei muss man jetzt natürlich darauf hinweisen, es ist immer noch insofern ungewöhnlich.
Und dieses ganze Moorleichenphänomen ist erstmal einmal ungewöhnlich, weil wir eben in der Eisenzeit hier in Mitteleuropa die Brandbestattung als üblichen Bestattungsritus haben.
Also in der Zeit, erstes Jahrhundert nach Christus, machen die üblicherweise Brandbestattung und dann eben Urnengräberfelder.
Da hat man auch eben sehr viele ausgegraben.
Aber ja...
Mitunter gibt es eben auch mal abweichende Bestattungsreden.
Weshalb nun dieses Individuum eben nicht verbrannt und im Moor beigesetzt wurde, weiß man nicht bis heute.
Kann man sich jetzt natürlich wiederum verschiedenste Geschichten u ausdenken.
Aber wir haben jedenfalls keinerlei Beleg mehr dafür, dass es sich um irgendeine Ehebrecherin handelte, die dann ur Strafe hingerichtet wurde.
Aber ja, wieso?
wurden vielleicht andere, also bestimmte Menschen im Tod anders behandelt als ihre üblichen Zeitgenossen.
Da sind wir eben bei den Sonderbestattungen.
Das ist ein Phänomen, das wir tatsächlich aus vielen Kulturen kennen.
Weil die Sonderbestattung ist natürlich ein archäologischer Terminus, das sagt erst mal überhaupt nichts darüber aus, was die Leute damit eigentlich meinten.
Allerdings...
Eine mögliche Erklärung ist mal etwas, was wir dann aus dem Mittelalter und der Neuzeit in Europa durchaus kennen.
Nämlich versucht man eben bestimmte verdächtige Tote an der Wiederkehr u hindern.
Das ist ja auch ein anderes deiner Lieblingsthemen.
Das passt schon die Überleitung von einem unserer Themen hier u einem ukünftigen Thema iemlich sicher mal eine Wiedergängerfolge u machen.
In diesem Kontext mit den Murleichen kommt uns das Thema schon vor, weil wir dieses Overkill extreme Gewaltexzess -Phänomene haben.
Und eben wie wir vorhin schon gehört haben, gibt es Fälle, wo Leute mit Pfählen verankert wurden im Moor.
Da wurde nicht nur ein paar Äste draufgeworfen, um das Ganze abzudecken.
Richtig viel fixiert, damit man nicht mehr hochkommt.
Ja.
Wir haben zum Beispiel den Mann von Dadken 1959 hier gefunden, auch aus Schleswig -Holstein, heute ebenfalls in Schleswig im Museum.
Er lebte so um 250 nach Christus.
Ein etwa 30 -jähriger Mann.
Und ja, dem wurde der Kopf abgehackt.
Man fand in der Nähe auch tatsächlich einen Kopf, der war feindlich zu ihm gehört.
Er wurde ins Herz gestochen und seine Genitalien wurden abgetrennt.
Und dann wurde ihm auch noch mit armdicken etwa wei Meter langen Birkenfehlen im Moor fixiert.
Ein vierter Pfahl steckte senkrecht wischen den Beinen.
Okay.
Da wollte jemand auf jeden Fall ein Exempel statuieren und war auf den Mal von Dead Gun nicht besonders gut u sprechen.
Danach sieht's aus.
Da hat jemand seine Gewaltfantasie auf jeden Fall exzessiv voll und ganz ausgelebt.
Definitiv.
Und bei solchen Funden kann man durchaus daran denken, ob da eben der Sinn dahinter gewesen sein könnte, dass man da einen möglichen Wiedergänger hatte, den man möglichst weit weg von der Zivilisation loswerden wollte, damit er auch ganz sicher keinen Unsinn mehr macht nach seinem Tod.
Allerdings ein Gegenargument gegen diese Wiedergänger -These ist natürlich, gerade da in der Eisenzeit, Der Standardbestattungsrätus ist die Brandbestattung.
Fragst du dich jetzt, wieso soll man gerade diejenigen, bei denen man Angst hat, dass sie wieder aufhören, auf denen nicht verbrennen, sondern nur verstümmeln und dann trotzdem irgendwo Körper bestatten?
Das wirkt kontraintuitiv.
Genau, als ich von dem Mann von Deathcam gelesen hab, dachte ich mir vor allem auch, ja, eigentlich verbrennt man die Leute schon.
Und er wird jetzt sehr gezielt nicht, ist ja eine Sonderbestattung in dem Sinne, dass er nicht, ihm wird nicht die normale kulturelle Bestattung uteil.
Das ist ja auch eine Art von vielleicht ...
Demütigung oder eine Art von du kommst nicht in was auch immer wir uns vorstellen, was danach passieren könnte.
Du kommst dort nicht hin, weil du wurdest nicht richtig.
Wer weiß, aber da war auf jeden Fall wenig Liebe im Spiel bei dem Ende des Mannes von Dead Game.
Und da wirkt es ja schon wie so die ultimative Art von du bist nicht Teil von uns, wenn am Ende auch nicht wie alle anderen bestattet wird.
So eine Art Strafe.
Ganz genau.
Wie gesagt, wir wissen natürlich praktisch nichts über die Religion damals.
Aber natürlich eine Bestattung ist immer eine Form von Übergangsritus.
Rite passaf nennt man das hier mehr, eine Ethnologie so schön.
Also irgendwie geht es darum, die Leute aus dieser Welt auszugliedern und irgendwo anders wieder einzugliedern.
Und da hat natürlich eine Verbrennung wahrscheinlich irgendein Zweck, auch wenn wir den nicht mehr nachvollziehen können.
Aber man kann sich ja durchaus vorstellen, dass eben die Verweigung dann irgendwie bedeutet, Vielleicht, dass die Seele nicht freigesetzt wird, sondern im Körper verbleiben muss, bis in alle Ewigkeit.
Oder man fürchtete sich nicht vor Wiedergängern, sondern vor Geistern.
Erst wenn der Leich noch verbrannt ist, kommt der Geist frei und kann irgendwie im Zweifel herumspucken.
Aber wenn er in der Leiche, in einer unverweslichen Leiche, im Moa festgehalten wird, vielleicht bleibt er da auch im Moa.
Ich musste immer so ein bisschen an die Mumie denken.
Mit dem Emotap.
Auch gerade die Szene im Film von, was ist das, 1999, wo sie ihn da finden, der sieht ja fast schon ähnlich aus wie der Mann von Dertgen, nur dass er halt noch einen Kopf hat.
Denn tatsächlich, der Mann von Dertgen, schaut ihn euch mal an, der ist nicht so für einen Murrleich ein Schwarze, sondern so hell gefärbt und so, sieht recht unappetitlich aus.
Also vielleicht wurde der auf so einem sehr miesen Fluch unterzogen.
Also ja, die Wiedergänger -T -Surf.
Ein weiter ähnlicher Fall ist um Beispiel auch der Box -Dance -Mann.
Der wurde 1936 in Schweden gefunden.
Und anders als die meisten der bisher besprochenen Moraleichen datiert der eben nicht in die Eisenzeit, sondern ins frühe Spätmittelalter.
Etwa 1350 bis 1370 nach Christus.
Und Diese Moorleiche ist eben größtenteils keine mehr, sondern eben ein Sklett, wo allerdings noch die Haare und das Gehirn erhalten sind.
Außerdem auch eine Kapuze, eine Messerfeide und ein Schuh.
Das handelte sich um einen etwa 30 bis 40 Jahre alten Mann.
Und ja, in dessen Brust steckt noch immer ein dicker Holzfahl.
Also der wurde ganz buchstäblich gefehlt, wie wir es von Dracula kennen.
Und so.
Außerdem erlitt er offensichtlich einen tödlichen Schlag auf den Hinterkopf.
Und ja, da sind wir nur in einer Zeit, wo wir vereinzelt auch durchaus schon schriftliche Berichte über solche Vorstellungen haben, dass man eben an Wiedergänger oder so glaubte und die mit solchen Maßnahmen eben versucht hatte u bannen.
Beim Boxdance -Mann ist das also durchaus nicht unrealistisch, also weit weniger spekulativ als bei den eisenzeitlichen Vorleichen.
Dazu passt tatsächlich auch eine lokale Sage aus der Gegend, die angeblich ur Zeit der Auffindung noch von den lokalen Bauern berichtet wurde.
Dort heißt es, ich itiere jetzt aus dem Buch von Wainand van der Sanden, Dass eben dieser Bauer als Kind angeblich gehört habe, dass einstmals ein Werber durch die Gegend og, um Soldaten auszuheben.
Dieser wäre aber von Bauern erschlagen und in einem Moor vergraben worden.
Jedoch hätte es u Spuken begonnen, woraufhin man Fele durch den toten Körper trieb, um ihn in seinem Grab u bannen.
Älteren Bewohner des Nachbarortes Nakelle war diese Sage bei späteren Befragen allerdings nicht mehr bekannt.
Und ob das tatsächlich etwas mit dem Box -Dance -Mann zu tun hat, ist auch sehr weifelhaft, weil der ja von 600 Jahren vor der Befragung dieser Bauern gelebt hat.
Also eine nette lokale Sage, aber hat wahrscheinlich wenig mit dieser stufen Person zu tun.
Genau.
Vielleicht gab es auch mal einen Werber, der umgebracht wurde, aber ja.
Aber es zeigt natürlich die Vielschichtigkeit von Intentionen, die schon was möglich machen.
von außerhalb kamen, die man sie entledigen wollte, die man nicht auf dem eigenen, nicht begraben wollte oder vielleicht auch nicht verbrennen wollte.
Ne, u dem Zeit wurde es schon begraben im 13., im 14.
Jahrhundert.
Da war schon ein Spölchen durch Christian.
Also, dass man den ja nicht auf einem lokalen Friedhof haben will und hier war schon eher so eine Art, ja, Mischung aus Volksglaube, ein Geister und Wiedergänger und Christentum.
Genau.
Das hat man ja durchaus weit verbreitet in der Zeit, in weiten Teilen Europas.
Also, ja, die Wiedergängerhypothese.
Es könnte sich, wie gesagt, auch bei manchen Moorleichen einfach um Bestattung gehandelt haben.
Gerade eben beim Kind von Windebie ist das durchaus naheliegend.
Ob eben mit so einer Sonderbehandlung verbunden oder nicht.
Ja und dann gibt es schließlich noch eine, ja, ganz sehr abgefahrene Hypothese zu den Moorleichen.
Nämlich könnte es sein, dass die ursprünglich nur eitweilig im Moor deponiert worden.
Wie kommt man darauf?
Es gibt tatsächlich einen ganz spannenden Fundplatz auf den Hybriden, also da vor Schottland, namens Cleth Helen.
Und ja, da hat man sehr verstörende Funde gemacht.
Nämlich ist da eine bronzezeitliche Siedlung, so die jüngere Bronzezeit 1000 vor Christus in etwa.
Und unter dem Fußboden der Häuser hat man mehrere Sklette gefunden.
Ja, solche Bestattungen in der Siedlung sind jetzt vielleicht nicht Standard, aber auch nicht so ungewöhnlich.
Erst dachte man sich nichts dabei, bis man die dann im Labor untersucht hatte und dann kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus.
Denn um einen bemerkte man, dass man da mehr Individuen hatte als Sklette.
Also tatsächlich wurden die Sklette anscheinend aus Teilen von mehreren Individuen usammengesetzt.
Also so wie wir das von Frankenstein kennen um Beispiel.
Glaubst du, das tägt noch ein Wohl -Opa ab?
Passt schon ein paar Geilen.
Genau so.
War feinlich.
Ja, man hat die auf C14 datiert und da stellt sich heraus, dass wenn wir einen oder wei in dieser Sklette, die offensichtlich bis u 200 Jahre älter waren als der Kontext, in dem sie lagen, die wurden also offenbar eine ganze Zeit irgendwo anders aufbewahrt, bis sie dann final dort deponiert wurden.
Und schließlich hat man auch Untersuchungen gemacht ur bakteriellen Erosion der Knochen und u relativ komplexes Thema, was darauf hindeutet, dass also von eben dieser Mikroerosion der Knochen her wahrfeindlich die nicht natürlich verwäßt sind, sondern in irgendeiner Form mumifiziert gewesen waren, bevor sie dann irgendwann in den letzten 3000 Jahren doch diskelettiert sind.
Da kam auf die Idee, dass man womöglich damals diese Leute erst mal eine Zeit im Moor eingelegt hatte, gewissermaßen wie die sauren Gurken.
Und sie dann halt wieder rausgeholt und dann irgendwie mit der toten Oma oder so wieder am Tisch gesessen hat.
Also die vielleicht im Armkult in den Häusern mit dabei hatte, die womöglich Teil der sozialen Gruppe geblieben sind.
Was sie gemacht haben, weiß man natürlich nicht.
Bis sie dann irgendwann eine ganze Zeit später eben doch wieder und dann endgültig begraben.
wurden.
Und wenn man das nun einmal weiter spinnt, könnte es sein, dass so was noch weiter verbreitet war, dass man vielleicht flächendeckend Tote im Moor eingelegt hat, um sie u konservieren und später wieder rauszuholen?
Wir haben nur die, die vergesst wurden.
Also Eichhörnchenhypothese ja auch lustig, weil es Eichhörnchen ja immer so viele Nüsse vergräbt und einen Großteil gar nicht wiederfindet.
Also sie vergisst auch Verstecke, macht aber so viel extra Verstecke.
Und wir hätten die ganzen übrige bliebene Nüsse.
Wir hätten die ganzen Moorleichen, die vergessen wurden, wieder auszugraben, wo keiner mehr da war 20 Jahre später, um das noch u tun, oder die Leute vielleicht auch einfach vergessen haben, wo sie die Moorleiche vergraben haben.
Genau, deshalb nähe ich das mal gerne, die Eichhörnchenhypothese.
Hatte übrigens ja auch die Sabine Eisenbeiß, die ja von den Diek enttarnt hatte, in einem Artikel mal so formuliert, allerdings auch nur als einer Kling und der Mehreren.
Ist eine faszinierende Idee und Ganz sicher, gerade für die jüngere Bronzezeit muss man sowas in Betracht iehen.
Allerdings für die Moorleiche insgesamt hat diese Theorie auch Fächen.
Denn um einen viele Moorleiche sind relativ tief im Moor irgendwo deponiert, weit vom Ufer entfernt.
Also da, wo man sie eigentlich realistischerweise nicht wieder rausbekommt.
Also dass man sie wirklich so weit wie möglich vom Ufer entfernt deponiert hat und dann eben oft auch noch mit Fehlern oder sowas fixiert.
Ja, das liegt nicht nahe, dass man ursprünglich vor hatte, sie wieder rauszuholen.
Und es erklärt natürlich auch nicht, weshalb man oft tödliche Verletzungen oder so bei Moorleichen hat.
Also gerade für die eisenzeitlichen Moorleichen sollte man das vielleicht im Hinterkopf behalten, aber nicht als vordergründige Erklärung ansehen.
Ja, das wären soweit die möglichen Erklärungsmodelle für die Moorleichen.
Ja, und das ist natürlich auch nicht so, an uns u sagen, okay, jetzt haben wir uns alle angeguckt.
Das ist eindeutig für uns, da tipp, Punkt A oder Punkt B oder Punkt C, die Erklärungen, die am Durchschlag sind.
Aber es kommt natürlich immer auf die Region und den Fall dann an.
Und wie du jetzt schon ein bisschen auch angedeutet hast, gibt es wahrscheinlich für gewisse Zeiten, gewisse Erklärungsmuster, die mehr Sinn machen.
Und dann auch immer wieder Einzelfälle, die da vielleicht ichs rein spielen oder die vielleicht...
Also es müssen ja nicht alles Ritualopfer gewesen sein, die wir finden aus Eisenzeit, nur weil viele Ritualopfer in Eisenzeit haben.
Vielleicht gab es tatsächlich einen persönlichen Grund, warum der eine so schlecht zugerichtet wurde und man kann da nicht auf eine generelle Praxis und Religion schließen, sondern da hat einfach nur jemand wirklich wirklich bisschen die Fassung verloren.
Ja der Mann von Deadkin war halt nur irgendwie das Dorfarschloch, was immer die Fallsparker aufgeschrieben hat.
Ja was hat der das verdient?
Ich lehne mich war weit aus dem Fenster und sage, Mann von Deadkin war wahrscheinlich ganz schön das Arschloch gewesen.
Ja, könnte schon sein.
Hat ihm auch nichts genützt.
Und ja, wo wir von einmal bei kuriosen Anekdoten über Moorleichen sind, da gäbe es noch viele weitere, für die wir aber nicht alle Zeit haben.
Aber wei wollen wir euch doch nicht vorenthalten.
Zum Beispiel die Moorleiche von Lindor 1.
Wie heißt er?
Weil im Moor von Lindoway in England sogar mehrere Moorleichen gefunden wurden.
Aber hier ist die Auffindungsgeschichte tatsächlich ganz besonders bemerkenswert.
Ich itiere wieder von der Sanden.
Übrigens absolut u empfehlen, seine Buche Mumien aus dem Moor, das Standardwerk zur Moorleichenforschung leider kaum noch irgendwo zu bekommen, aber ganz hervorragend.
Am 13.
Mai 1983 wurde im Lindow Moss der Fädel gefunden, der heute als die Frau von Lindow oder Lindow 1 bekannt ist.
Damals war noch etwas Haupthaar, ein Rest des linken Augapfels und ein Teil des Gehirns vorhanden, wovon jetzt nichts mehr übrig ist.
Zur Teil der Auffindung war die Polizei von Macclesfield damit beschäftigt, den Bericht eines Verbrechers u überprüfen, die ihm ein Mithäftling bekannt hatte, dass er seine eigene Frau ermordet und danach erhackt, verbrannt und im Garten begraben hat.
Der Mithäftling hieß Peter Wayne Bart.
Er wohnte in einer Cottage in Wilmslow nahe dem Lindow Moss.
Jetzt muss man sich so einen schönen britischen Krimi vorstellen.
Alles wird schwarz -weiß auf einmal, alle tragen nur noch das Tweet.
Genau, hier spricht Edgar Wallis.
Genau.
Ja, und da seine Frau Melle kam, mit der er eine Zweckehe führte, wurde dort u letztem Jahr 1960 gesehen.
Wayne Bart leugnete allerdings alles, das Maine beschuldigte.
Die Suche in seinem Garten war erfolglos.
Die Polizei kam deshalb bei der Schädel als neues Indiz gelegen.
Nachdem ein Gerichtsmediziner feststellte, dass es sich um die Überreste einer Frau im Alter von 30 bis 50 Jahren handelt, passt also, begab sich die Polizei erneut um Fundplatz, weitere Teile der Leiche u suchen.
Wurde gegraben, gesiebt, aber nichts gefunden.
Am 10.
Juni nahm man dann den Verdächtigen trotzdem gefangen.
Als man ihm den Fädel eigte, wurde er geständig, gab dem Mord u und lieferte die Details, die der Polizei bereits aus anderer Quelle bekannt waren.
Er hat alles ausgepackt.
Die polizei informierte weinbarte allerdings nicht darüber dass der fehlen rund 300 meter entfernung von seinem garten gefunden wurde.
Und ja während der prozess geführt wurde versuchte die polizei das exakte alter des fäden festzustellen.
Und irgendwann kam dann das c14 ergebnis und es stellt sich heraus der fäden hat hier den rum für kaiserzeit war etwa 2000 jahre alt.
Da muss man sich als mörder ganz schön blöd gefühlt haben was.
Und als Polizei, also man natürlich super funktioniert als Überführungsbeteute, aber den Fall klären sie auch nicht mehr, wer die vor 2000 Jahren getötet hat.
Nee, aber einen Mörder haben sie immerhin.
Also das reicht schon.
Und ja, bei Moorleichen reißen die kuriosen Anekdoten wirklich gar nicht ab.
Zum Beispiel könnte es durchaus sein, dass in Erkernförde jemand wohnt, der buchstäblich eine Leiche im Keller hat.
Da hat nämlich mal ein anonymer Anrufer beim Landesamt angerufen in den 80ern und berichtet, dass dort angeblich 1981 im Neubaugebiet Wilhelmsthal, also einem Stadtteil für Eckernförde, beim Ausschachten eines Neubaus eine Moorleiche gefunden worden sein soll.
Aber der Besitzer des Grundstücks soll das nicht etwa gemeldet haben, sondern die Moorleiche mit Klarlack schön gefestigt haben und sie seitdem im Keller aufbewahren.
Zwischen 3, 2, 3 Gläser von dem Klarlack gesoffen.
wahrscheinlich.
Gute Entscheidung, wenn ihr Moorleiche findet, immer im Keller auch bewahren.
Klarlack, das ist genau die Richtung.
Nein, bitte ans Museum übergeben, damit ihr nicht die nächsten Jahre Gespräche mit der Klarlack -Moorleiche in eurem Keller führen müsst.
Die fängt nämlich irgendwann an u sprechen mit einer Stimme in eurem Kopf.
Ihr hört die dann.
Am Anfang ganz leise, dann immer lauter.
Irgendwann fallen der Teile ab, dann müsst ihr die wieder ersetzen mit irgendwas.
Und ja, 3 .000 Jahre später gerade in der Archäologen -Dein -Keller -Aus.
Und wann haben wir's?
Ja, wird gesagt, na risuell ganz klar.
Die haben damals kulturell alle ihre Toten in Klarlack gossen und im Keller gehabt.
Ja, so stelle ich mir manche Deutungsansätze vor.
Ja.
Ja, abgefahren, krank.
Und denke, das können wir doch noch kaum noch überbieten.
Soweit also die Moorleichen.
Das ist großartig.
Ich meine, das müssen wir auch gar nicht weiter überbieten.
Heutzutage ist natürlich, also Moorleichenforschung, wenn wir noch ein paar finden sollten, trotz industrieller Verarbeitungsmethoden, haben wir mittlerweile natürlich ganz andere Methoden herauszuwerten.
Und es muss weniger Wild...
erzählt werden, Geschichten gedeutet werden, sondern wir können jetzt meistens herausfinden, von wann die um Beispiel sind.
Das ist schon ein großer Schritt und können schauen, wer passt denn wohin.
Und wie du schon erwähnt hast, geben die eben auch Aufschluss über Lebensrealität, die wir sonst kaum Einblicke haben.
Also Kleidung, Frisuren, Mageninhälte, Halte, weil die sich alle verbrannt haben.
Weil Brandbestattung eigentlich einfach u einer ganz schön Vernichtung von Spuren führt, als wollten die alle nicht von Archäologen ausgestellt und später mal im Museum liegen, haben die sich einfach alle gerannt.
Die können sich aber ranstellen.
Das ist eine Art Scham vor der Zukunft.
Wir wollen doch nur wissen, was ihr gegessen habt.
Warum überhaupt die Übergriffen?
Und wie ihr eure Mützen aussahen.
Wie viele Weichteile ihr erhalten habt.
Genau.
Die Mütze vom Tollundmann ist sehr berühmt.
Stimmt.
Schaut euch die auch mal an.
Auf Google findet ihr die.
Mehlz, die Mütze und sein Gürtel sind ja nicht erhalten.
Ja, aber diese Interpretation von Moorleichen ist eben in allererster Linie auch immer ein Blick in unsere eigene Geschichtsinterpretation, unser eigenes Geschichtsbild und auch unsere eigene Zeit, wie wir auf sie urückblicken.
Faszinierend, weil wir ansonsten wenige Zeugen aus dieser vergangenen Zeit haben.
Gleichzeitig ist der Blick in die Vergangenheit auch immer der Blick in ein Stück Beef Jerky.
Man schaut eigentlich nicht eins zu eins urück, aber das Beste, was wir kriegen, ist dieser Blick.
Mit der Deutung muss man eben aufpassen, weil es sehr viel um unseren eigenen Zeitgeist dabei geht auch.
Nicht nur, aber eben auch vom Herd.
Vor allem, wenn man Alfred Diek heißt, dann hat man seinen ganz eigenen Zeitgeist.
Geil, eigene Zeit erfunden dazu noch.
Und Stefan Burmeister aus dem Moorleichen als Opferartikel hat es sehr schön am Ende usammengefasst.
Ich lese mal seine Interpretation oder sein Fazit vor.
Zidad, ich habe in diesem Beitrag dafür argumentiert, dass es sich bei den Moorleichen im Sakralen Opfer handelt.
Damit nehme ich eine deutliche Gegenposition u Michael Gebühr ein, was uns sicher noch lebhafte Disrufierung bescheren wird.
Der hat ja vor allem die Begräbnistheorie vertreten nehmen, vor allem bezogen natürlich auf den Jungen von Winde.
Er hatte mehrfach und mit guten Gründen auch für die Wiedergänger - und Bestattungsthese argumentiert.
Die Versachlichung der Auseinandersetzung um gewissenhaft die Berücksichtigung der archäologischen Quellenbasis ist immer eines seiner entralen Anliegen gewesen.
Auch wenn wir uns in der Frage der moorleichen Deutung vielleicht nicht abschließend einigen werden können, in einem Punkt wird uns dies sicherlich gelingen.
In jedem Fall waren und sind die Moorleichen Opfer einer modernen Sensationslust.
Und dieser Punkt, dass egal warum wir jetzt genau geopfert wurden, Opfer sind sie auf jeden Fall.
Damit kann man es, glaube ich, ganz gut belassen.
Das ist ein ganz guter Schlusspunkt auch.
Und wenn ihr mehr über Moorleichen wissen wollt, dann ja, liest die einschlägige Literatur oder aber benüht euch nicht mit den Papierleichen, sondern besucht sie im Museum.
Also um Beispiel im Landesmuseum Schloss Gotthof bei Schleswig, da gibt es mehrere Moorleichen u sehen.
Also das Kind von Windeby, den Mann von Dertgen, den Mann von Damendorf, den Mann von Renzführern und den Schädel von Osterbier.
In Hannover, da gibt es den Roten Franz.
In Aarhus, den Grauballemann.
Ja, weiter in Dänemark, in den Niederlanden.
Auch im Transmuseum in Assen gibt es mehrere Moorleichen.
Also immer ein Ausflug wert.
Genau.
Bitte nicht sexualisieren, die Tücher einfach nur interessiert sein.
Seid nicht komisch.
Versucht einfach nicht komisch zu sein mit den Moorleichen.
Das fällt uns allen anscheinend sehr schwer, ein normales Verhältnis zum Moorleichen näherzustellen.
Versucht nicht komisch u sein.
Nicht anfassen, nicht komisch zu sein.
Generell fand ich diese Idee der Moorbestattung als sowas ureuropäisches ganz schön, dass man das doch vielleicht auch doch nochmal überdenken könnte, ob wir das noch wiederbeleben.
Also alle alten Friedhöfe, auch klimatechnisch, sehr positiv.
Wenn wir die alten Friedhöfe alle einfach in Moore umwandeln könnten, so trocken Moore vielleicht.
Da müsste man weniger Blumen gießen.
Die Leute werden konserviert.
Man könnte sich überlegen, ob man sie doch noch mal rausholt in 200 Jahren und bei sieben Keller eingräbt.
Ob man den Klarlack doch noch mal reaktiviert.
Wäre eine Möglichkeit dann?
Eben.
Verwesen ist unumkehrbar.
Klarlack hält für immer.
Klarlack für die Ewigkeit.
Live hatte auch die sehr gute Idee, dass man den Verein Moor Leichen e .V.
nennen sollte, um auch so ein bisschen diesen Funding u kriegen auch für das Projekt.
Ja, wenn ihr gerne den Moor Leichen Verein Moor Leichen Verein e .V.
mit uns gründen wollt, schreibt mal eine Mail.
Ich bin leider letztes Jahr wenig u beantworten, andere Mails bekommen, die wir bekommen haben.
Da mache ich demnächst mal einen langen Abend der E -Mails im Podcast, wo ich alle mal durcharbeite und nachher nur beantworte.
Früher oder später antworte ich.
Vielen lieben Dank auf jeden Fall.
Und live du planst gerade auch einen Artikel noch auf deinem Blog u veröffentlichen, u Dieks Papierleichen.
Wo können Leute da mehr von dir lesen oder hören?
Genau, ich habe den Blog Wunderkammer der Kulturgeschichte, wunderkammer .inselmann .net, da poste ich regelmäßig Artikel u allerlei Kuriositäten der Geschichte, zu abstrusen Geheimnissen und kontroversen pseudowissenschaftlichen Theorien und ähnlichem.
Und da wird nun auch demnächst vielleicht schon fertig, wenn die Folge rauskommt, ein Artikel eben u den erfundenen Moorleichen des Alfrediqe erfeinen.
Und ja faltet auch beim nächsten mal wieder rein da nehmen wir uns dann leute vor die im schwimmbad ertrunken sind das sind dann die sogenannten kloer leichen.
Eine separate folge für die petrions wo live zwei stunden lang nur lachwitze erzählt und ich leide.
Ich einfach seelisch leide und erzähle die Witze.
Das ist auch eine sehr gute Combo.
Vielleicht um Dreijährigen des Podcasts könnte man so eine Folter -Episode einlegen.
Genau, das klingt gut.
Ich sexualisiere gar nichts, ich mache nur Wortspiele.
Immerhin, immer sagbar sein.
Muss man wirklich nehmen, was man schwiegen kann.
Vielen Dank für alle, die den Podcast unterstützen.
Ich meine, ihr könnt uns, wenn ihr uns folgend weiterempfehlen, alle, die sich für Mo -Leichen oder andere unsere Themen interessieren, bitte schickt ihnen das, damit sie das mitbekommen, dass es uns gibt.
Ansonsten machen wir keine große Werbung.
Das heißt, wir freuen uns sehr über euch und eure Mund - u -Mund -Propaganda.
Wenn ihr uns finanziell unterstützen wollt, mit ein paar Euro im Monat und quasi...
Produzenten und Produzentinnen des Formats werden wollt, dann könnt ihr das auf YouTube tun oder auf Patreon.
Patreon .com slash alle Seiten der Welt.
Ich mach die ganzen Links wie immer, auch die u LiveBlog in den Kommentarbereich der Folgen.
Und da haben wir eine kleine Liste mit Leuten, die vorgelesen werden von unseren Unterstützerinnen und Unterstützerinnen.
Damit ein schöner Abschluss.
Vielen lieben Dank für die Unterstützung.
den cooleren Herr Fischer vom Ardennes -Gymnasium, Fanny Dietrich, Freya Stewart, Onkel Teddy, Alexi, Katharina, Fernando, Brigitte, Super Sylvie, Liefardus, Petrusilius, Zwakelmann und Miao Zetung, kommt gerne dazu.
Und wir hören uns nächste Woche wieder und hoffentlich auch bald wieder mit live.
Sehr gerne.
Dann wahrscheinlich wiedergänger.
Immer wieder gerne.
Macht's gut.
Bis bald.