
·S1 E123
Von Keilschrift bis Krypto: Die lange Geschichte des Betrugs
Episode Transcript
Herzlich willkommen urück u einer neuen Folge von Alle eit der Welt.
Jetzt im dritten Anlauf mit der erfolgreichen Aufnahme.
Lieber Jonas, heute geht es um Betrug.
Ja, hallo.
Betrug, ein zeitloses Thema, auch sehr aktuell.
Kommen wir später bestimmt noch dazu.
Ja genau, also Betrug seit 4000 Jahren.
werden wir gleich sehen, auf jeden Fall ein aktuelles Thema von sumerischen Händlern, die schlechtes Kupfer lieferten, über schottische Hochstabler, die im 19.
Jahrhundert ganze Länder erfunden haben oder ein spezielles Land und bis um berühmten Ponzi, der das Pyramidensystem in seiner heutigen Form erfunden hat.
Und dabei sehen wir eben immer wieder, Betrug ist kein Ausrutscher von einzelnen Leuten, sondern immer wieder ein ganz spannender Spiegel einer gesamtgesellschaftlichen Entwicklung.
und auch immer ein Gradmesser davon, was gerade in einer Gesellschaft los ist.
Und wir fragen uns im Rahmen der heutigen Folge, wie hat es der Betrug historisch entwickelt und verändert?
Welche Muster kehren immer wieder?
Und wie können wir uns vielleicht auch schützen davor, indem wir ein bisschen verstehen, was Betrug als Grundmuster ugrunde legt.
Es gibt diesen schönen Satz, Fraud is as old as trust itself.
Der Betrug ist so alt wie das Vertrauen.
Und wenn da wo Vertrauen ur Währung wird, ist Betrug nie weit entfernt.
Und das ist, ob das jetzt um Handelsbeziehungen geht wischen Kaufleuten, zwischen Regierungen, ob irgendwie um die Beziehung zwischen Patientinnen und den Ärzten und Ärztinnen oder um eine E -Mail von einem vermeintlichen nigerianischen Prinzen, der einem großen Reichtum verspricht.
Ja, auch die Liebe ist vor Betrug nicht gefreut.
Ja.
Hast du schon mal so, oder in letzter Zeit, so Scam -E -Mails bekommen?
Dennt ich.
Ja, ja doch oft.
Aber dem Spam -Oppner.
Gelöscht.
Bam.
Ja, wir werden es später sehen.
Das ist auch folg...
Also da wird von mir auch ausgegangen, dass die meisten davon weggelöscht werden.
Man braucht ja auch nur wenige.
Wenn du Millionen E -Mails verschickst, musst du ja nur ehn Leichgläubige erreichen.
Um...
viel Geld u verdienen.
Das ist eben eines dieser Muster im Betrug, das weite Streuen und dann zu schauen, wen man finden kann.
Also im Alltag geht es eben oft um Betrug, wenn Leute ihre Partner mit Belügen, Chefs Spesen erfinden oder irgendwelche Influencer Detox Tees als Lebenselixiere anpreisen oder das neue Superfood über TikTok -Vormarkten irgendwie überteuert mit irgendwelchen Heilsversprechen.
Aber all das hat eben ein gemeinsames Muster, das das erste Mal in den 50er Jahren wissenschaftlich beschrieben wurde.
Nämlich von Donald R.
Cressey, einem US -Kriminologen, der hunderte Fälle von Wissenschaftsbetrug, äh, Wirtschaftsbetrug untersucht hat.
und das berühmte Fraud Triangle, das Betrugsdreieck entwickelt hat.
Ja, das Betrugsdreieck besteht aus drei Elementen, offensichtlich.
Als erstes wäre da die Motivation, .B.
finanzielle Not, Gier oder Leistungsdruck.
Nummer wei, die Gelegenheit, also eine Lücke im System, fehlende Kontrolle, eine schwache Aufsicht.
Und an dritter Stelle steht da die Rationalisierung.
Das innere Narrativ, das den Betrug rechtfertigt.
Ich hole mir nur, was mir usteht.
Die Firma merkt das eh nicht.
Oder alle machen das.
Für einen Betrug müssen drei Elemente usammenkommen.
Ein empfundenes, unteilbares finanzielles Bedürfnis.
Eine wahrgenommene Gelegenheit.
Und eine Rationalisierung des Verhaltens.
Das ist es nochmal usammengefasst.
Genau, das ist so die ganz, ganz grobe Gemeinsamkeit von allem, was wir heute besprechen werden.
Und das wurde eben von Donald Crassey entwickelt.
Und das ist eben deutlich älter wie die 50er Jahre, in denen das entwickelt wurde und geht sehr weit zurück.
Und deswegen steigen wir direkt ein mit unserem ersten Betrug, dem Sumerischen Kupferbetrug, um circa 2000 vor Christus.
In der glühenden Sonne von Uhr Um 1750 vor Christus inspiziert der Händler Nanni eine Lieferung Kupfererz und ist entsetzt.
Das gelieferte Metall ist von miserabler Qualität, brüchig und verunreinigt.
Er hatte jedoch bestes Kupfer bei seinem Handelspartner Eanasia bestellt und bereits im Voraus bezahlt.
Wütend ritzt Nanni seinen Protest in feuchtem Ton.
Eine ausführliche Beschwerde adressiert an Eanasia.
Darin itiert er Ernasias freche Worte an Nannis Boten.
Wenn du sie nehmen willst, nimm sie.
Wenn nicht, geh weg.
Und macht seinen Zorn eindrucksvoll Luft.
Was bildest du dir ein, mich so verächtlich u behandeln, schimpft Nanni und droht dem Kupferhändler Konsequenzen an.
Sein Ton wird schneidend ironisch, wegen einer einzigen lächerlichen Mine Silber.
Glaube Ernasia, ihn so behandeln u können.
wo Nanni doch bereits über 1080 Pfund Kupfer für ihn an den Palast abgeliefert habe.
Nanni fordert sein Geld urück und schwört fortan nur noch einwandfreie Barren zu akzeptieren.
Jeden einzelnen werde er vor Ort prüfen.
Und ich werde mein Recht auf Zurückweisung ausüben, weil du mich mit Verachtung behandelt hast.
Am Ende steigert er sich u einer Drohung, die erstaunlich modern klingt.
Weil du mich verachtet hast, werde ich dir Kummer bereiten.
Ja, das ist eben eine von der Keilschrift Tafel aus Oma.
Bekannt geworden ist die Beschwerdetafel des Nanni und gilt als älteste bekanntes Rezessions - und Kundenbeschwerdeschreiben der Welt.
Und die Archäologen fanden die Tontafel, die ungefähr so groß ist wie ein Handy im Haus des Händlers Ernasir, der hier so negativ besprochen wird, in Ur.
in der Stadt Ur, die wir auch in unserer Gilgamesch -Folge mal kurz besprochen haben.
Offenbar hat den Nanni seinen Kupfervorschuss an Eanasie entrichtet und statt der versprochenen hochwertigen Ware eben nur minderwertige Barren erhalten.
Und seine Klage ist ganz spannend, weil sie verweist auf ein Vertragswesen u der Zeit schon, nämlich dass er und ein Partner den Handel auf einer versiegelten Tafel im Tempel des Sonnengots Samas.
protokolliert haben.
Also es gibt diesen Vertrag in einem Heiligtum und dadurch irgendwie eine neutrale dritte Instanz, wo man hingehen kann, das überprüfen kann, dass es diesen Deal gab, diesen Vertrag.
Ja, solche Geschäfte waren Teil des ausgedehnten bransezeitlichen Handelsnetzwerkes.
Ua war eine reiche Stadt u der Zeit und, was gewisse Produkte angeht, eben auf Importe angewiesen.
Kupfer vor allem musste über Also sehr weit, 600 Mio., das mit fairem Deal im Mund, dem heutigen Bareien herangeschafft werden.
Und Händler wie E .R.
Nasir segelten eben monatelang am persischen Golf entlang, um dieses Rohrkupfer u beschaffen.
Und das war nur finanzierbar, indem eben verschiedene Kaufleute sich usammengeschlossen haben und das gemeinsam finanziert haben.
Und umso empörender war dann eben dieser Qualitätsbetrug.
Und E .R.
Nasir hatte ihn offenbar bewusst mit Minderwertigen.
Metall wissentlich abgespeist.
Nein, ich selber war auch nicht der Einzige, der sich beschwert hat, in Ernasiers Haus entdeckte man gleich mehrere ähnliche Briefe frustrierter Kunden.
Das war auf jeden Fall kein Einzelfall, weil Ernasier anscheinend so eine Masche daraus gemacht hat, Vorschüsse u kassieren und dann schrottreifes Erd u liefern.
Ein sehr, sehr altes, bransezeitliches Beispiel von einem Amazon oder Ebay Händler mit einfach sehr schlechten Bewertungen.
Die letzten 3770 Jahre auf jeden Fall nicht.
Davor, wer weiß, aber solange hat sich erstaunlich wenig verändert.
Und das Spannende ist, dass diese Beschwerdetafel, viele von euch werden diese Geschichte schon gekannt haben oder nicht.
Sagt uns gerne Bescheid, ob ihr das schon kanntet oder nicht.
Live hat auf jeden Fall eine Handy Hülle mit dieser Tafel, ungefähr die richtige Größe auch.
Und die hat im Internet ein riesiges Eigenleben entwickelt.
Das wurde ein Meme einfach.
Und ist wahrscheinlich in der Jugendkultur im Internet das verbreitetste sumerische oder alto -orientalistische Artefakt.
Das ist dieser Beschwerdebrief.
Und es gibt unzählige Memes und Witze über Erna Sia.
und das schlechte Kupfer.
Das fanden Leute einfach sehr relatable.
Jeder, der im Internet schon mal was bestellt hat und dann nicht bekommen hat oder sonst wo bestellt hat und nicht bekommen hat, wofür er bezahlt hat, kann sich mit Nanni auf jeden Fall identifizieren und den Problemen und dem Willen, ihm Kummer u bereiten, diesem Online -Händler, weil er ihn verachtet hat.
Es gibt dann aus der klassischen, christischen Antike einige spannende Beispiele, die ich tatsächlich ein bisschen rausgekürzt habe.
Da müssen wir mal speziell eine separate Folge umachen.
Also um Beispiel Alexander von Abo Nu Taichos, der einen Kult gegründet hat und einen Orakel mit einem quasi neu erfundenen Gott.
So ein bisschen Religionsschwindel.
Am Ende wurden da Münzen geprägt, wo sein Heiligtum drauf war, weil er die Förderschaft der Herrschenden gewinnen konnte.
Und es gibt eben einen Text, einen Brief an Zelsus, wo Zelsus von einem Freund Schriften und Informationen über diesen Alexander anfordert.
Ja, sein Freund eben nichts Gutes über ihn u sagen hat.
Der Text heißt übersetzt Alexander oder der Lügenprophet.
Das ist mal ausgiebig eine eigene Folge, glaube ich.
Das geht heute u weit.
Ja, das hat eine eigene Folge verdient.
Nur so als Teaser.
Ein anderes spannendes Beispiel ist Hegestratos, der ur Zeit des Athenischen Großreiches im 4.
Jahrhundert v.
Chr.
in einem großen Boom von Athenischen Seehandel schnelles Geld verdienen wollte und eine Versicherung abgeschlossen hat auf sein Schiff mit Besatzung und Ware.
Das gab es auch schon im 4.
Jahrhundert v.
Chr.
diese Versicherung für Seefahrer.
Unser Plan war dann einfach, die Ware auszuladen und dann das Boot zu versenken, also überhaupt die Ware wäre gesunken.
Das Problem ist, dass da natürlich Leute auf dem Boot waren, die ihn dabei entdeckt haben.
wie er nachts rumgesägt hat im Boot versucht hat es dort innen u versenken und dann hat ihn die Panik ergriffen als er von den Matrosen ergeschwurde und ist über Bord gesprungen und ertrunken also ein ein missglückter Versicherungsbetrug hier aus von vor weieinhalbtausend Jahren.
Und ich weiß nicht, ob das bei der Erinnerung wachruft, aber wir haben über so eine ähnliche Art von Versicherungsbetrug mit Schiffen schon mal gesprochen in einer anderen Folge.
Irgendwas klingelt.
In der Sklaverei -Folge.
Ich glaube, in der weiten Folge ur Sklaverei, in der ersten oder weiten, da habe ich die Geschichte erzählt, dass es eben dann vor Westafrika diese Schiffe gab, die als lokale Handelsplätze funktioniert haben und von kleineren Gruppen immer wieder Sklaven eingekauft haben, bis sie voll waren.
Und dann kamen Schiffe vorbei und haben die von denen gekauft oft um Beispiel.
Es gab aber auch einzelne Fälle von also niederländischen und anderen Schiffen, die eben diese Versicherungspolisen auf ihre Fracht, nämlich Sklaven, also auf Menschen abgeschlossen hatten.
Und sobald dann eben das Wasser knapp wurde, wurden oder auch Aus anderen Gründen wurden dann die Staben teilweise einfach über Bord mit gefesselten Armen geworfen, um u ertrinken einfach und den Haien um Fraß vorgeworfen, um dann im Nachhinein u sagen, wir haben unsere Fracht verloren und die Versicherung einzustreichen.
Also einfach Mord, um Versicherungsgelder im größeren Stil einzustreichen.
Und u einer ähnlichen Zeit als ein paar Jahre bevor die ersten Niederländer Leute von Schiffen vor der westafrikanischen Küste geworfen haben, hat ein berühmter Künstler, Michelangelo, eine Statue gefälscht.
Rom im Jahr 1496.
Im Kerzenschein einer römischen Villa betrachtet Kardinal Raffaele Riario voller Stolz seine neueste Errungenschaft.
Eine wundervolle Marmorskulptur des schlafenden Amor.
Das Werk wirkt geradezu klassisch.
Leichte Erosionen auf der Oberfläche, als hätte es Jahrhunderte im Erdreich gelegen.
Die Anmut der Figur erinnert an die Blütezeit der griechisch -römischen Kunst.
Mario hat 200 Ducaten dafür bezahlt, überzeugt, ein echtes antikes Meisterwerk gefunden u haben.
Was er nicht ahnt?
Vor ihm liegt die Schöpfung eines 21 -jährigen Florentiners namens Michelangelo Buena Na… Buena Rotti.
der das Werk nur wenige Monate uvor gemeißelt und künstlich gealtert hat.
Diese Täuschung, ein Kunstbetrug in der Renaissance, sollte ironischerweise Michelangelo den Weg ur Ruhm und Ehre ebnen.
Ja, wie kam's dazu?
Also, stellen wir uns in Michelangelo, den Jungen in Florenz, ein Jahr davor vor, der begabter, aber noch unbekannter junger Bildhauer, der verzweifelt auf den großen Durchbruch hofft.
Um 1495, 1496 floriert in Italien dann die Sammelleidenschaft für antike Kunst, Renaissance, die Wiedergeburt, alle wollten die alten Sachen wieder, das wird sehr in und au vogue, und reiche Gönner ahlen astronomische Summen für griechische und römische Statuen.
Während eitgenossische Werke junger Künstler wenig gefragt sind, alle wollen die antiken Meister.
Niemand wird was Neues.
Und Michelangelo erkennt dieses Dilemma.
Obwohl seine Kunst so gut ist, reicht sein Name eben nicht aus und seine Bekanntheit, um Geld u verdienen.
Also fasst er, der Legende nach, einen kühlen Plan, warum nicht eine Skulptur erschaffen, die dir ein antikes Original aussieht.
Und dann meistelt Michelangelo den schlafenden Amor.
Einen liegenden, kindlichen Liebesgott mit Engelsflügeln.
Laut dem Renaissance -Biografen Giorgio Vasari eigte Michelangelo die frische Statue einem einflussreichen Könner in Florenz.
Lorenzo, die Pia Francesco, de Medici.
Klar, de Medici.
Müssen wir auch irgendwann mal drüber reden vielleicht.
Und eben die große Familie, die aus dem Bürgertum aufgestiegen ist und dann die norditalinische Politik für eine ganze Zeit lang dominiert hat.
Und der soll ihm scheinbar diesen Rat gegeben haben, warum vergräbst du die Figur nicht einfach eine Weile in der Erde, um sie alt aussehen u lassen.
Ich bin mir sicher, in Rom bekommst du für eine echte Antike viel mehr Geld als für deine Kunst.
Und Gesactitan Michelangelo oder eben ein befreundeter Händler von ihm namens Baldassare de Milanese, je nach Version, verkräbt den Marmorcupid in seinem Garten in ganz saurer Erde.
Nach einiger Zeit ist dann die Statue entsprechend gealtert, alles ein bisschen angefressen von der sauren Erde und hat eben die gewünschte Patina.
ein bisschen abgebrochenes Näschen, ertige Verfärbung, als wäre sie gerade erst aus einer Ruine geborgen worden.
Der Kunsthändler Baldassare übernimmt den Verkauf in Rom.
Tatsächlich kann der Cardinal Riario überzeugen, das Stück als rares Original der Antike u erwerben.
Der Betrug scheint perfekt zu funktionieren.
Vorerst.
Michelangelo selbst hält sich im Hintergrund.
Er bekommt von Baldassare lediglich seinen Anteil von 30 Dukaten ausgezahlt.
Weit weniger als die 200 Dukaten, die der Kardinal tatsächlich gezahlt hat, was Michelangelo unächst gar nicht weiß.
Doch dann schöpft Kardinal Riario Verdacht.
Wie genau die Täuschung aufliegt, darüber kursieren verschiedene Anekdoten.
Einer Version zufolge schickt Trierio einen Gesandten nach Florenz, der herausfindet, dass Michelangelo kürzlich eine fast identische Amor -Statue geschaffen hatte.
Einer anderen Erzählung nach erscheint Michelangelo 1497 selbst in Rom mit Empfehlungsschreiben für andere Projekte und wird vom Kardinal in dessen Kunstgalerie herumgeführt.
Dort erkennt Michelangelo seinen schlafenden Amor und gibt sich spontan als Urheber u erkennen, wie auch immer.
Die Wahrheit kommt ans Licht.
Ja, man könnte jetzt ein großes Donnerwetter erwarten.
Es gibt einen hohen, betrogenen Kirchenmann, einen ertappten Fälscher.
Die Sache hätte auch böse enden können.
Doch erstaunlicherweise reagiert Cardinal Riario unerwartet milde.
Sein Zorn richtet sich vor allem gegen den Händler Baldassare, der ihm die Fälschung untergejubelt hatte.
Der Mittelsmann, der muss dann dem Cardinal den Großteil des Kaufpreises urückerstatten.
Michelangelo selber kommt aber relativ glimpflich davon und Riario ist eben beeindruckt von der Virtuosität des jungen Künstlers, dass er es geschafft hat, sowas u schaffen.
Und anstatt ihn u bestrafen, lädt er Michelangelo dann nach Rom ein.
Und Historiker wie Noah Charney haben dazu eben erklärt, dass das wahrscheinlich deswegen so war, weil das Kunstverständnis der Renaissance -Originalität weniger wichtig fand als meisterhafte Imitation.
Also es ging dabei eben vor allem darum, das Antike nachzuahmen und dieser antiken Meisterschaft zu kommen und weniger das Neues u schaffen.
Ein Künstler, der die Alten so perfekt nachahmen konnte, bewies dadurch eben auch sein höchstes Talent.
Eine gelungene Fälschung, die damit durchkam.
war dadurch weniger ein Karriere -Killer, sondern eher sehr gute Werbung.
So gekonnt mich in Anschnitten die prominenten Folgeaufträge dann und meißelt 1497, 1498 für den Vatikan seine berühmte Pieta und wenig später den Bacchus -Werke, die ihn dann endgültig berühmt machen.
Die Stadt würde schlafen und war danach nur eine ganz bewegte Geschichte.
Mehrere Besitzer kamen irgendwann dann nach England sogar an den Hof und wurden dann dort bei einem Palast.
Brand 1698 in Whitehall vermutlich erstört.
Alles was uns geblieben ist, ist die Anekdote und die Empörung und Faszination der Zeitgenossen.
Heute denken wir bei Michel Anschloss namens weniger an den Betrug, der ihm die Tür und Tür geöffnet hat.
Aber es war für ihn damals ein erfolgreicher Coup.
Bekanntheit und Aufmerksamkeit der richtigen Leute u bekommen.
Ich muss auch sagen, so Kunstbetrug ist etwas, dem kann ich, also das kann ich verzeihen, weil man braucht echte Fähigkeit, um das überhaupt zu gewerkstellen.
Wahrscheinlich ist der größte Betrug sowieso der Kunstmarkt an sich.
Ja und schon damals und heute noch mehr, weil es genau wie damals eben darum ging, dass damals das reiche Menschen eigen konnten, wie reich sie sind und heute ist der Kunstmarkt eben vor allem darum, keine Steuern u bezahlen.
Also ja, eigentlich sehr der Kunst, also nicht das Kunst irgendwie ein Scam, natürlich ist Kunst echt und großartig und wichtig, aber der Kunstmarkt, wo irgendwie Millionen für Kunstwerke gezahlt werden, ist tatsächlich der große Betrug, dass wir uns davon verarschen lassen.
Ein spannender Fall, den ich hier noch mit reinnehmen wollte, weil es jetzt um was geht, was uns heutzutage vielleicht noch vertrauter ist und vor allem uns im Alltag vertrauter ist, wie gefälschte Kunstwerke, sind Finanzspekulationen und Börsencrafts.
Und da gab es im frühen 18.
Jahrhundert ein ganz spannendes Beispiel in England, die South Sea Bubble.
Die wollte ich eigentlich schon bei unserer Stavareifolge erwähnen.
Die wurde dann aber rausgeschnitten.
Aber es geht im Endeffekt um eine Bitcoin -artige Bubble über die Rechte u Sklavenhandel.
London im Jahr 1720.
Die Stadt vibriert vor Aufregung.
In den Kaffeehäusern und Parks wird nicht mehr über Politik oder das Wetter geredet, sondern über Aktien.
Dienstmädchen, adelige Kaufleute.
Alle scheinen plötzlich an einem einzigen Unternehmen beteiligt sein u wollen.
Der South Sea Company.
Die Aktien dieses Unternehmens steigen seit Monaten unaufhaltsam.
Eine wahre Gier hat das Königreich erfasst.
Ein Börsenfieber, wie man es noch nie erlebt hat.
500 % Kursgewinn in wenigen Monaten.
Gerüchte von bevorstehenden Dividenden regen.
Kein Wunder, dass Menschen ihr Hab und Gut verkaufen, um noch auf den Zug aufzuspringen.
Die Straßen rund um die Exchange Alley sind überfüllt mit Spekulanten.
Dort preisen wielichtige Promotoren auch allerlei andere obskure Geschäftsgründungen an, denn jeder will vom Boom profitieren.
In dieser Zeit soll es gar eine Anzeige gegeben haben für ein Unternehmen, das einen großen Vorteil verspricht, worin genau, bleibt geheim.
Diese bewusst nebulöse Firma og Geld von Anlegern an, die so geblendet waren, dass sie investierten, ohne u wissen worum es geht.
Ein Sinnbild für die Absurdität der Lage.
Absurd kommt einem die Lage nicht vor, wenn man sich die letzten Jahren Krypto -Scams, was sich NFTs und was sich alles angeschaut hat.
Dann leben wir ja gerade in genau so einer Zeit.
Das ist halt die AI -Bubble oder die Crypto -Bubble und nicht die South Sea -Bubble.
Und worum ging es bei der South Sea -Bubble eigentlich?
Das ist ganz spannend.
Die South Sea Company wurde ursprünglich 1711 gegründet, um Großbritanniens immensen Staatsschuldenberg u sammieren.
Im Tausch gegen staatliche Schuldenpapiere erhielt die Gesellschaft von der Krone explosive Handelsrechte für Südamerika.
Deswegen die Südsee, die South Sea.
und vor allem den begehrten Asiento -Vertrag, der den Sklavenhandel mit den spanischen Kolonien einschloss.
Da haben wir letztes Mal daraus itiert in der Slaverei -Folge.
Und auf dem Papier klang das nach unermesslichen Reichtümern, Gold, Silber, exotische Produkte aus der Südsee, dazu Zinsen vom Staat für die übernommenen Schulden.
Man konnte scheinbar nicht verlieren.
In Wirklichkeit aber waren die Aussichten äußerst fragwürdig.
Spanien kontrollierte seine Kolonien sehr streng und befand sich udem immer wieder im Konflikt mit England, was den Handel behinderte.
Dennoch befeuerten die Gründer der South Sea Company gezielt die Fantasien der Anleger.
1720 bot die Company den Gläubigern der Staatsverschuldung an, ihre Anleihen gegen neue Aktien u tauschen und versprach dabei traumhafte Profitschancen.
Diese Ankündigung fiel in einer Zeit allgemeinen wirtschaftlichen Optimismuses.
Unterstützt von einflussreichen Politikern, einige Minister waren selbst an der Company beteiligt, stieg das Vertrauen der Öffentlichkeit dann ins Unermessliche, weil es ging ja um etwas, was vom Staat getragen wurde offensichtlich und unterstützt wurde.
Ja, und dann passiert was, was wir alle erwarten würden.
Im Frühling 1720 steigt der Aktienkurs der South Sea Company steil an.
Von 128 Pfund im Januar auf 330 Pfund im März und über 500 Pfund Ende Mai.
Eine Spekulationsblase bildet sich.
Zahlreiche andere Bubble -Companies sprießen aus dem Boden.
Meist Luftgeschäfte, die das Publikum mit fantastischen Versprechen ködern.
Die Regierung wirkt nervös.
Bereits im Juni 1720 verabschiedet das Parlament den Bubble Act, der unerlaubte Aktiengesellschaften verbietet, um den Wildwuchs einzudämmen.
Ironischerweise unterstützte ausgerechnet die South Sea Company dieses Gesetz, um Konkurrenz von anderen Spekulationen abzuhalten.
Doch all das hält die Leute nicht von ihrer Gier ab.
Im Hochsommer 1720 erreicht die Manie ihren Peak.
Anfang August klettert die South Sea Aktie auf etwa 1000 Pfund, beinahe das achtfache ihres Werts u Jahresbeginn.
Einige wenige vorsichtige Investoren beginnen nun Gewinne mitzunehmen und ihre Aktien u verkaufen.
Darunter, so sagt man, sei auch Sir Isaac Newton gewesen, der früh investiert hatte.
Newton soll gewarnt haben.
Ich kann die Bewegungen der Himmelskörper berechnen, aber nicht den Wahnsinn der Menschen.
Ein berühmter Ausspruch, den er angeblich tat, als er erkannte, dass die Spekulationsbegeisterung allen rationalen Maßstäben spottete.
Tatsächlich hatte Newton unächst Profit gemacht.
Doch als er später erneut einstieg, folgte er ein Vermögen und musste so die Selektion schmerzhaft lernen.
Ja, also Newton, der damals, glaube ich, der Chef der MINT war, also der die staatliche Zentralbank, also die Münze, die es geht.
gemacht hat.
Ich weiß nicht, was heute die Staatsdruckerei ist oder so.
Staatsnoten -Druckerei.
Wie heißt das?
Bundesnoten -Druckerei?
Bundesdruckerei?
Schreibt es in die Kommentare.
Wenn der Trupp das Geld in Deutschland sagt, wir wissen es nicht.
Auf jeden Fall, das hat Isaac Newton da wischenzeitlich geleitet auch.
Und der war ganz früh als Investor mit dabei, hat dann relativ früh aber wieder verkauft, bevor diese große Manie losging.
Alle seine Freunde sind eingestiegen, alle wurden super reich um ihn herum und er hatte u früh verkauft, hatte dann FOMO bekommen, ganz schlimm, dachte jetzt verpasst er die große Chance seines Lebens, hat ganz viel Geld.
reingesteckt, als der Kurs aber schon hoch war und dann ist der Kurs abgestürzt.
Nämlich ab August 1720 begann der Kurs dann u bröckeln, der Kipppunkt war erreicht und dann hat Newton ganz viel Geld verloren.
Also es ist immer so lustig, dass eben der große Physiker, der, wie er selber gesagt hat, eben die Himmelskörper berechnen konnte, nicht in der Lage war, diesen psychologischen...
Mechanismen, die da anspringen, diese Angst quasi u verpassen und so, ja, gehen u entgehen.
Und im Endeffekt war Newton genauso das Opfer von dieser Spekulationsblase wie viele andere, obwohl er eigentlich einer der frühen Investoren war.
Das ist natürlich doppelt bitter, ne?
Das ist so ein bisschen wie wir meine Bitcoin hatten irgendwann, als die noch ganz wenig wert waren.
Und wir die dann verwendet haben.
Anstatt sie u behalten.
Ich möchte nichts weiteres dazu sagen.
Dankeschön.
Dann kommt der Kipppunkt.
Also wie gesagt, im Laufe des August 1720 beginnt der kurze Bröckeln.
Gerüchte, dass Insider verkaufen, machen die Runde.
Und als dann die weite von mehreren gestaffelten Ratenzahlung für neue Aktien fällig wird, können viele Aktionäre nicht mehr ...
gezahlt werden oder nicht mehr ahlen selber, dass sie bereits selber Schulden aufgenommen hatten, um Aktien zu kaufen.
Die Leute haben gesagt, ich nehme jetzt einen Kredit auf und kaufe davon diese Aktien, weil die wird ja sowieso so sehr steigen, dass ich das dann damit urückzahlen kann von dem Gewinn.
Die South Sea Company versucht auch den Kurs künstlich u stützen, indem sie Kauf auf Kredit ermöglicht.
Bei ihnen direkt ein fataler Fehler, denn damit ergibt dann die Stimmung nur schneller.
Der Kurs stürzt ab von 1000 im August zurück auf 150 Pfund im September und im Dezember 1720 dann ganz nahe am Ausgangswert um die 100 Pfund, bei denen ursprünglich unser Freund Newton mal investiert hatte.
Panikverkäufe erfassen dann den Markt, weil die Menschen ja darauf spekuliert haben, dass es nach oben geht.
Die haben das ja teuer gekauft und die Menschen, die auf Kredit gekauft haben, werden damit sofort in den Ruin gerissen, weil sie ihre Schulden urückzahlen müssen für die Aktien, die an sich wertlos geworden sind.
Zeitzeugen berichten von damals eben verzweifelten Existenzen, reiche Kaufleute, die auch einmal um Almost gebettelt haben, Adelige, die ihre Landsitze verloren und einfache Leute, die ihre gesamten Ersparnisse verloren haben.
Es wurde von Satirikern u der Zeit als der Südsee -Scheiterhaufen bezeichnet und wurde um nationalen Trauma für die Generation.
Die Empörung in der Öffentlichkeit ist enorm.
Man sucht Schuldige und findet sie in den oberen Etagen.
Rasch stellt sich heraus, dass hochrangige Politiker und Kompelierdirektoren sich persönlich bereichert hatten.
Teils mit Insiderwissen rechtzeitig Ausstiegen oder Bestechungsgelder annahmen.
Eine parlamentarische Untersuchung beginnt im Spätjahr 1720.
Einige Köpfe rollen.
Der Schatzkanzler John Aisler B.
etwa wird des Betrugs überführt.
aus dem Amt gejagt und eingesperrt.
Mehrere Southsea -Direktoren werden enteignet.
Ihr Privatvermögen wird genutzt, um geschädigte Anleger teilweise u entschädigen.
Der einflussreiche Sir Robert Walpole übernimmt die Krisenbewältigung.
Durch geschickte Finanzpolitik und nicht ohne selbst aus der Situation politisches Kapital zu schlagen, gelingt es ihm, das Vertrauen langsam wiederherzustellen.
Walpole arrangiert unter anderem, dass die Bank of England und die East India Company Teile der Last übernehmen, um einen völligen Kollaps des Finanzsystems u verhindern.
Ja, und ich denke, also nicht nur seit 2008, es sind diese Blasen Realität des Kapitalismus und vor allem auch Realität der menschlichen Psyche.
Wenn es diesen Raum dafür gibt und die Möglichkeit, dann passiert das scheinbar immer wieder sehr regelmäßig und wir scheinen nicht so wirklich daraus u lernen, weil jedes Mal das Ganze einen neuen Anstrich bekommt, eine neue technische Ebene hat und wir uns dann wieder verführen lassen.
Was eigentlich den Anstoß für die Folge gegeben hat, war die Frage, die mir von einem Freund in der Kneipe gestellt wurde, weil er diese Scam -E -Mails bekommen hat.
und eben so eine ganz traditionelle Scam -E -Mail aus Nigeria bekommen hatte oder eine E -Mail, in der ein nigerianischer Prinz ihm scheinbar versprochen hätte, das in Reich u machen, wenn er nur Geld schickt.
Und der hat mich gefragt, wo kommt das eigentlich her?
Und das wusste ich nicht und dann habe ich angefangen, mich ein bisschen dazu u belesen.
Und es gibt tatsächlich eine spannende Kulturgeschichte des nigerianischen Prinzen, der einem Reichtum verspricht.
Ursprünglich war das Ganze nämlich mal Der spanische Gefangene.
Europa im späten 18.
Jahrhundert.
Immer wieder erhält ein wohlhabender Kaufmann Post von Unbekannten.
Geheimnisvolle Briefe aus fernen Ländern.
Einer dieser Briefe beginnt etwas so.
Ein Herr in diesem Lande erhält einen Brief aus einer fremden Stadt.
Der Schreiber sitzt wegen eines politischen Vergehens im Gefängnis.
Er hat irgendwo einen großen Schatz versteckt und ist außer Stande ihn u bergen.
Daher wendet er sich in höchster Not an sie, einen ehrenwerten Mann, den ihm ein vertrauter Freund als uverlässig empfohlen hat.
So ähnlich nimmt die uralte Masche ihren Lauf.
Der angebliche Gefangene fleht um Hilfe.
Er bietet dem Empfänger ein Drittel seines versteckten Vermögens an und obendrein die Hand seiner schönen Tochter, wenn dieser ihm nur aus der Patsche hilft.
Doch bevor der ehrliche Retter die Belohnung erhält, müssten erst ein paar Auslagenwicklichen werden.
Bestechungsgelder für die Wärter, Gebühren für Anwälte oder Reisekosten.
Natürlich bittet der Inhaftierte den Empfänger, ihm dafür vorab Geld u schicken.
Und so nimmt das Unheil seinen Lauf.
Sobald der erste Betrag überwiesen ist, folgt prompt die nächste Hiobsbotschaft.
Weitere Komplikationen, neue Zahlungen werden fertig.
Die Geschichte wird immer abstruser.
bis dem Opfer entweder das Geld ausgeht oder es misstrauisch wird.
Vom versprochenen Schatz fehlt indes jede Spur.
beschrieb in seinen Memoiren um 1830 genau solche Betrugsschreiben.
Damals nannte man sie den Jerusalembrief.
Angeblich schrieb ein bedauernswerter Diener aus dem Heiligen Land, dessen Herr im Kerker sitze und nur mit Lösegeld u retten sei.
Tatsächlich lassen sich Varianten des Vorschussbetrugs bis ins 18.
Jahrhundert zurückverfolgen.
International wurde der Trick spätestens nach 1898 bekannt, als die New York Times unter dem Titel Old Swindle Revived warnend über den Spanish Prisoner berichtete.
Darin wurden die immer gleichen Elemente aufgeführt, vom politisch brisanten Geheimnis bis ur hilflosen Tochter und festgestellt, Schon die damalige Post brachte mit dieser einfachen Masche erstaunlich viele Honorationen um ihr Geld.
Die Behörden kannten das Problem und gaben immer wieder Warnungen heraus.
Doch jeder neue Brief, handgeschrieben auf dünnem Auslandspapier, weckte erneut Gier und Mitleid.
Historiker schätzen, dass solche Betrügereien im 19.
Jahrhundert erstaunlich erfolgreich waren.
Man brauchte ja nur ein paar reiche Dummköpfe finden, um ein Vermögen u machen.
Ja, also der Kern von diesem Trick ist über Jahrhunderte gleich geblieben.
Nur, dass die Kommunikationsmittel moderner wurden und wir heute keine handgeschriebenen Briefe auf dünnem Auslandspapier, also dünnes Papier.
Dieses Papier, das dann eben von weit her kam, wurde auf extra dünnes Papier geschrieben, um es leichter u machen, weil die ja auch nach Gewicht bezahlt ist bei Briefen.
Und damit hatte das was Exotisches.
Das ist dieses Auslandspapier.
Naja, ich habe ein Cybercrime Symposium geguckt und da hat jemand gesagt, Spanish prisoner never left, he just got Wi -Fi.
Und mit dem Internet hat der alte Vorschussbetrug natürlich einen globalen Turbo gezündet und heute hast du eben täglich Millionen von E -Mails.
die verschickt werden, in denen ein angeblicher Prinz oder ein korruptes Regierungsmitglied fantastische Summen in Aussicht stellt, sofern man eben Überweisungen ins Ausland tätig.
Auf der Arbeit habe ich immer wieder so Sachen aus Katar bekommen, wo die uns zu irgendwelchen Symposien eingeladen haben, aber man eben vorher was bezahlen musste.
Klar, Anzahlung.
Und natürlich fallen 99 ,9 Prozent der Leute nicht drauf rein und haben es einfach an Spamordner wie du.
Aber das ist auch Teil des Plans.
Die Betrüger wollen ja nur die leichtgläubigsten herausfiltern.
Wenn alle, die wissen, dass es ein Scam ist, da antworten würden, wären die wahrscheinlich komplett überlastet.
Es geht ja darum, dass nur die Leute antworten, die das im Ernst nehmen.
Und am Ende braucht man nur wenige, um eben an viel Geld u kommen.
Es gab Fälle von einzelnen Opfern, die dann innerhalb von ein paar Jahren mehrere Millionen Euro verloren haben bei so einem Scam.
Wobei man dann auch sagen muss...
Wenn man so viel Geld hat und da drauf weinen fällt, würde ich sagen, das ist verdient.
Aber irgendwann muss man auch merken, dass man vier Millionen überwiesen hat, dass ich jetzt irgendwann mal auf Schluss sein muss.
Und ob man die letzte Million einfach für sich selber behält?
Keine Ahnung, das kann man meinen.
Aber dann hat man schon so viel investiert, das ist ja psychologisch auch schwer.
Und ja, das Ganze hat sich eben u einer Industrie entwickelt seit den 2000ern, wo die also mittlerweile auch viel in Osteuropa und so sitzen.
Gerade die ganzen Telefonanrufe in Deutschland kommen ja auch aus der Türkei oder aus Osteuropa.
Aber für diese klassischen E -Mails -Games sitzen die oft in Westafrika, um Beispiel auch in Nigeria, wo das tatsächlich so ein kleiner oder nicht so kleiner Geschäftszweig ist.
Der Betrug ist dort nach § 419 des Strafgesetzbuches des nigerianischen Bekannts und heißt deswegen auch 409 Scam.
Der britische Autor Charles Dickens wurde übrigens schon 1850 von einem spanischen Gefangenen angeschrieben und sportete über dessen schlechtes Französisch.
Doch im Zeitalter von WhatsApp und E -Mails sind die natürlich hartnäckiger geworden.
Also die Die Methode hat sich digital mutiert, aber im Endeffekt bleibt es die gleiche Masche.
Ein sehr spannender Fall, der auch ins 19.
Jahrhundert fällt, übrigens auch in Jahrhundert wie unser eigenes, das ein voller Betrüger und Hochstapler war, ist der Prinz von Boyais, Nämlich ein schottischer Abenteuer.
nicht nur einen sehr lustigen Namen hatte, sondern auch einen für uns jedenfalls unterhaltsamen Plannangeh u kommen.
Gregor MacGregor, ein dekorierter Ex -General, schuf ein ganzes fiktives Land, um damit Investoren und Siedler zu prellen.
Im Jahr 1821 kehrt MacGregor nach London urück und behauptet kühn, er sei um Herrscher einer neuen entral -amerikanischen Nation namens Poace.
ernannt worden.
Der Kasik von Poës, wie er sich selbst nennt, präsentiert den britischen Eliten eine glänzende Geschichte.
Ein eingeborener Fürst an der Moskito -Küste habe ihm ein fruchtbares Gebiet von acht Millionen Acre überschrieben, samt Titel - und Regierungsgewalt.
McGregor legt amtliche Dokumente vor, handgefertigte Landkarten, prächtige Urkunden mit Siegel, sogar Poyaiser Anleihen und eine Verfassung.
Londons High Society ist hingerissen.
Man sieht in McGregor einen exotischen Helden, einen erfolgreichen Generalleutnant aus den Unabhängigkeitskriegen Südamerikas, der nun sein eigenes Fürstenzum zivilisieren will.
Kaum jemand ahnt, dass seine militärischen Lorbeeren maßlos übertrieben sind und Poyais in Wirklichkeit nicht existiert.
Außer als Dschungel am Rande von Honduras.
McGregor versteht es meisterhaft, Illusionen u schüren.
Er mietet standesgemäß ein Herrenhaus in England, gibt sich groß ügig und weltoffen.
Die feine Gesellschaft liegt ihm u Füßen.
Und die Zeitungen berichten wohlwollend über das Paradies Poies.
Um seine Lügengeschichte u untermauern, lässt McGregor sogar eigene Banknoten und Staatsanleihen drucken.
Die Bank of Poies gibt schmucke Scheine heraus, signiert Gregor Kasik von Poies.
Bald strömt echtes Geld in McGregor's Taschen.
Er begibt wei Staatsanleihen über insgesamt 300 .000 Pfund, eine gewaltige Summe damals, und verkauft tausende Acre Land an gutgläubige Siedler.
In Zeitungsanmausen preist er Poies als traumhaftes Siedlungsland für britische Auswanderer an.
Er gibt sogar ein Buchindruck, eine angeblich von einem Reisenden verfasste Schilderung von Poies, voller verlockender Lügen.
Das Klima dort sei außerordentlich gesund und ideal für Europäer.
Die Böden so fruchtbar, dass man drei Ernten im Jahr einfahren könne, und die Flüsse führten Kügelchen aus purem Gold mit sich.
Die Hauptstadt St.
Joseph beschrieb MacGregor als blühende Kolonialstadt mit Opernhaus.
Parlamentsgebäude und gepflasterten Boulevards.
Kurz, Poies sollte das El Dorado aller Siedler sein.
Hunderte Briten, vor allem schottische Familien, denen McGregor als Landsmann gezielt Vertrauen einflößte, packen ihre Habseligkeiten und buchen die Überfahrt.
Im Herbst 1822 laufen die ersten Auswandererschiffe vom Stapel, beladen mit Träumen von Reichtum und einem neuen Leben.
Ja, und was die Pioniere dann nach Wochen langer Seefahrt tatsächlich erwartet, ist eben kein tropisches Utopia, sondern das nackte Grauen.
Lichterdschungel überwuchert die Küste, das heißt nicht umsonst die Moskitoküste, wo wir unser Wort für Moskito haben, ne andersrum, von einer Stadt oder auch nur einem Hafen keine Spur.
Keine Straße, kein Haus, keine vorbereiteten Felder, nichts als Sumpf und Schwüle.
Verstörsch lagen die Siedler provisorische Lager am Strand auf.
Tage werden u Wochen, doch Hilfe kommt keine.
binnen kurzer Zeit bricht Malaria aus, dann Gelbfieber.
Die Menschen sterben wie Fliegen.
Familien begraben ihre Angehörigen in hastig geschaufelten Gräbern.
Und nach einigen Monaten irrtümlichen Wartens wird den Kolonisten klar, Poeas existiert nicht.
Sie wurden Opfer eines grandiosen Betrugs.
Von den etwa 250 Siedlern, die per Schiff eintrafen, sind über 150 Menschen tot, bevor ein britisches Rettungsschiff sie ufällig entdeckt und die überlebenden 70 in Sicherheit bringt.
Kaum 50 gebrochene Kehren nach Großbritannien urück in ihre Heimat, wo sie Haus und Hof verkauft hatten für was für einen Hingespinst.
Und wo es Kregor Mac Kregor, der Name Mann mit dem unglaublichen Namen, der hat sich natürlich längst abgesetzt.
Als Nachrichten der Katastrophe in London eintreffenden, leugnet er erst alles.
Einige seiner Anhänger, sogar Überlebende, die immer noch an ihn glauben wollen, geben anderen die Schuld an.
War wirklich überzeugend und charismatisch.
McGregor flieht dann nach Paris und versucht dort unverfroren neue Anleger für Poies u gewinnen.
Die französischen Behörden verhaften ihn dann aber 1825 wegen Betrugs.
Doch vor Gericht kommt er überraschend davon.
Also, mal wieder.
Man kann ihm die Schuld nicht eindeutig nachweisen und einige Getäuschte nehmen ihn weiterhin in Schutz.
Fast schon sektenartig.
Oh mein Gott.
So ieht McGregor die nächste Show ab und verkauft abermals Land in Poies an gutgläubige Investoren, bis die französische Polizei ihn dann schließlich ausweist.
Aber selbst danach gibt er nicht auf.
Zurück in London versucht er es in den 1830er Jahren erneut, bis er schließlich genug Profit gemacht hat.
Mit dem erbeuteten Vermögen setzt sich McGregor nach Venezuela ab, wo er ungeheuerweise weiterhin als Kriegsheld empfangen und gefeiert wird und mit einer extra Pension bedacht wird natürlich auch.
Er stirbt dort 1845 als wohlhabender Mann.
Keine Gerechtigkeit und der Poies Betrug.
eigt eben auch die Gier und die Träume und Vorurteile, die die Menschen in Europa damals hatten, genau wie die South Sea Bubble.
Ich finde das sind ganz interessante Indikatoren für wie Kolonialismus in der Psyche auch u Hause gewirkt hat und was für eine Mentalität dort vorgeherrscht hat und was für eine Meinung.
Und dass man eben auch dann sehr schnell bereit war, am Sklavenhandel direkt auch Geld u verdienen, wenn man selber da Rendite machen konnte.
Oder irgendwo Land u kaufen.
Das mit den Foyerleuten ist natürlich ein bisschen tragischer, aber da ist natürlich auch dieses Vorurteil, der will jetzt das ivilisieren und hat ja jetzt große Ländereien geschenkt bekommen von irgendjemand und deswegen gründet er jetzt ein neues Land und da ist ja alles möglich.
Ja, auch die Erwartungshaltung ans Klima und dass eben keiner so richtig vorbereitet war, auf was sie da wirklich erwarten würde.
Sie haben natürlich den Lügen dieses Mannes geglaubt, auf der anderen Seite braucht man ein gewisses Mindset dazu, um dann auch u sagen, ja das Das wird schon alles so stimmen.
Da sind schon gewisse Vorurteile in der Luft sein, damit das klappt.
Und im Endeffekt hat McGregor einfach auch das radikal ausgenutzt, weil er kannte ja Südamerika.
Und die Unwissenheit der Leute dort war für ihn barres Geld.
Heute deutlich schwerer mit Google Maps diesen Scam abzuziehen, aber es gibt da auch moderne Beispiele für.
Was ein...
Ein weiteres klassisches Beispiel ist vor allem aus dem amerikanischen Raum ist der Snake Oil Salesman.
Wo kommt die Idee her, dass in Amerika Schlangenöl stellvertretend für Betrug steht und vor allem für medizinischen Betrug, für Quacksalberei.
Der Snake Oil Salesman ist eine Mischung aus Quacksalber und Marketer.
Jemand der gutes Marketing betreibt für seine Tinkturen.
Kleiner Verweis u unserer Folge u Nostradamus, der ja auch als Tinkturen verkaufen da.
Es war kein Schlangenöl, aber es waren ähnlich quacksalberische Rosentinkturen gegen seriöse Krankheiten.
Jonas, bitte um Schlangenöl.
Während Hochstapler Königreiche erfanden, blumte im 19.
Jahrhundert auch eine ganz andere Betrugsmasche.
Die wundersamen Patentmedikamente.
In einer Zeit, als es kaum Arzneimittelregulierung und nur begrenztes medizinisches Wissen gab, überschwemmten selbst ernannte Doktoren.
den Markt mit Allheilmitteln.
Bunte Plakate versprachen Linderung für jedes Leiden, von Haarausfall über Rheuma bis Epilepsie.
Oft angereichert mit opulenten Lügen.
Diese Wundermittel waren freiverkäuflich und verführerisch.
Man musste nicht um Arzt, die Fläschchen waren überall erhältlich und angeblich rein pflanzlich.
In Wahrheit steckten oft fragwürdige Zutaten darin.
Viele dieser Tonika enthielten Morphin, Opium, Kokain oder Alkohol.
Was den Patienten war kurzfristig ein gutes Gefühl gab, aber keinesfalls heilte.
So entwickelte sich ein goldenes Zeitalter der Quacksalver.
Die Ära der Snake Oil Salesman, der Schlangenölverkäufer.
Wenn du Leuten Opium, Kokain und Morphium gibst, dann heilt es dich nicht wirklich.
Ich muss meine Medizin nochmal überdenken.
Der Begriff Schlangenöl kam über chinesische Einwanderer in die USA.
Das hatte ja auch so ein bisschen, wenn jemand von euch schon mal in Ostasien oder Südostasien unterwegs war, erstaunlich viele eingelegte Schlangen in Alkoholika, die man dann anscheinend trinken soll.
Als kleine Warnung, die meisten der Schnäpse, in denen da Schlangen sind, sind nicht stark genug, um alles abzutöten, was in so einer Schlangenhaut lebt an Parasiten und anderen Sachen.
Gerade, was bekommt man von Eiern, wenn man die roh isst?
Von Eiern?
Ach Gott.
Salmonellen.
Ja genau, das bekommt man für unsere Amphibienhaut.
Und deswegen trinkt am besten in Vietnam nicht so viel Cobra, irgendwas, vor allem die arme Cobra, die drin steckt, aber auch euer armer Magen für die nächsten vier Wochen.
Ja, und aus China gab es eben ein Öl, was aus Wasserschlangen gegen Gelenkschmerzen gemacht wurde.
Und der Mann, die traditionell chinesische Heilmedizin, dazu war ein anderes Mal noch eine separate Folge, die ich auch schon länger mal vor mir her schieb.
Und der Mann, der dem ganzen dann aber einen berühmten Namen gegeben hat und den berüchtigten Ruf, war kein chinesischer Einwanderer, sondern ein amerikanischer Schausteller, Clark Stanley, der selbst ernannte Rattlesnake King, also der König der Klapperschlangen.
Und Stanley tingelte in den 1890er Jahren über die Jahrmärkte und Medizinshows, war meistens auch das gleiche damals, so Jahrmarkt mit großer Show für Allheimittel und verkaufte sein Snake Oil Liniment gegen alle erdenklichen Schmerzen.
Bei der Chicago World's Fair 1893, kleiner Verweis auf unsere Yoga -Folge, das ist die, wo unser berühmter Yoga -Guru, der Erfinder des Yogas im modernen Sinne und auch der Erfinder des Hinduismus als Feind der Religion und der Neo -Vendant und so weiter, er hat da seine berühmte Rede gehalten bei der Religionstagung, die im Rahmen der Chicago World's Fair stattgefunden hat.
Und bei dieser gleichen World's Fair war eben auch Clark Stanley anwesend und inszenierte seinen größten Coup vor staunendem Publikum, ieht er eine lebende Klappernschlange aus dem Sack, schlitzt sie theatralisch mit dem Messer auf und lässt sie in einen Kessel mit kochendem Wasser fallen.
Nachdem das Schlangenfett dann oben abgeschöpft ist, präsentiert Stanley triumfierend sein Fläschchen Clark Stanley Snake Oil Liniment angeblich gewonnen aus dem besten Schlangen, 100 % Bio, ein sofort wirksames Wundermittel gegen Rheuma, Rückenschmerzen, Verstauchungen, Zahnschmerz und mehr und erpreist es als das stärkste und beste Liniment der Welt und rühmt es für scharfe angebliche Erleichterungen beim Mensch und Tier, also man kann es auch bei Tieren scheinbar einsetzen und die Show wirkt wunder, das Publikum reißt ihm die Flaschen aus den Händen und ja, Stanley hat Da war es marketingtechnisch eben auch sehr klug eine Marke geschaffen mit Cowboyhut und Klapperschlangen -Yogo.
Also auch diese Frontier, Medicine Man, das würde ein Cowboy jetzt verwenden, was damals in den Städten sehr in war, absolut perfekt vermarktet.
Das erinnert mich an, als Trump dieses Pferdewurmmittel angepriesen hat gegen Corona.
Ja, oder?
Ja, ja.
Als ob die ganzen Trump Anhänger extrem viel Corona hatten, aber extrem entwurmt waren.
Spannenderweise oder weniger überraschend und überhaupt nicht spannend war in Stanleys Medizinen kein einziger Tropfen Schlangenöl drin.
Es war alles die ganze Schlangenschlachtung, diese pseudo satanische Schlangenschlachtung, war alles reines Marketing.
Ein genialer Marketing -Move einfach.
Spätere Analysen der US -Gesundheitsbehörde von 1916 entlarvten Stanleys Gebräu als eine billige Mischung aus Mineralöl, Rindfett, Chili -Extrakt und Terpentin.
Keine magischen Ingredienzen, keine Heilkraft, irgendwie nur sehr gut gemachtes Marketing und Heuschung.
Und über 20 Jahre lang hatte davor Stanley ungestraft tausenden von Kunden das als Heilmittel verkauft und erst mit dem neuen Pure Food and Drug Act von 1960 begann dann in den USA so eine Art von Regulierung u gehen, auch was Medikamente und Essen angeht.
1917 wurde Clark Stanley dann selbst wegen Betrugsverurteilt und kam aber mit einer lächerlichen Geldstrafe von 20 Dollar davon, nachdem der, also, auch wenn 20 Dollar damals wahrscheinlich 2000 waren, immer noch lächerlich.
Und das Vermächtnis von ihm eben, dass der Begriff Snake Oil Salesman Sprichwörtig für Hochstapler und Quacksalber steht sein Vermächtnis.
Gemeinsam mit ganz vielen anderen, die eben auch schnellen Heilerfolg versprochen haben und findige Verkäufer wie Stanley verstanden ist, eben mit Show und Werbung Hoffnung u wecken, Skepsis auszuschalten und im Endeffekt eben diesen ältesten Antrieb der Welt u nutzen.
Den Wunsch an Wunder u glauben, sei es an goldene Städte, irgendwo in Amerika, geheime Schätze, die irgendein Spanier oder eine gerianische Prinz für einen hat oder ob es um Medizin aus Schlangenöl gibt, das einen Cowboy gegen Rückenspressen nehmen würde.
Und spannenderweise heute haben wir auch diesen Eindruck, unsere Medien sind sehr von TikTok geprägt, die ganzen Social Media sind voll von eben genau solchen Verkaufsstrategien, wo irgendein Nonsens verkauft wird an die Leute mit dem scheinbaren Beweis, dass es irgendwie was bringt, dass das eigentlich damals schon der Beginn der amerikanischen Presse war.
Also viele der frühen Zeitungen haben sich u großen Teilen eben aus Werbeanzeigen finanziert und ein großer Teil der Werbeanzeigen waren Quack -Cyber, waren Snake Oil Salesman.
Keine, aber so viel.
Ja und das hat sich eben usammen mit entwickelt.
Im Endeffekt wurden dann irgendwie Journalismus gemacht, um Werbung u drucken.
für solche Sachen.
Und deswegen wurde Zeitung auch so extrem billig verkauft natürlich, weil es ein anderes Medium war.
Leute haben viel mehr Zeitung gelesen.
Aber eben auch, weil da so viel Werbung drin war für sehr viele unseriöse, unregulierte Produkte.
Alibaba lässt grüßen.
Also ein genialer Marketer, der hätte Clark Stanley ganz viel was Marketing angeht, vom Logo über die Illusion irgendwie, die in dieser Show bis u den Wünschen, den Geheimen, die er angesprochen hat, einfach rundum sehr gutes Paket geschnürt.
Und am Ende mit 20 Dollar Strafe davon bekommen.
Als letzten Fall will ich mit euch jetzt noch Charles Ponzi besprechen.
Den berüchtigten Erfinder des Pyramidensystems in den 1920er Jahren.
Der direkte Nachfolger von Stanley und sein Schüler.
Nicht direkt, aber ...
geistig auf jeden Fall, jemand der da auch in die Fußstapfen getreten ist und den nächsten großen Begriff für Betrug geprägt hat.
Nach dem Snake Oil Salesman nämlich das Ponzi Scheme, was auf amerikanischem Englisch eben für ein Pyramiden System benutzt wird.
Sein Name steht dafür, weil er hat es erfunden.
Boston im Frühjahr 1920.
Jeden Morgen bildet sich eine Menschenschlange vor der Hausnummer 27 in der School Street.
Hier residiert die Securities Exchange Company, ein kleines Büro mit großem Versprechen.
Die Leute, Geschäftsleute, Dienstmädchen, Polizisten, sogar Priester, trägen herein, um ihr Geld einem sympathischen italienischen Einwanderer anzuvertrauen.
Charles Ponzi heißt der Mann, der ihnen scheinbar das finanzielle Paradies eröffnet hat.
Sein Versprechen klingt unglaublich und unwiderstehlich ugleich.
50 % Gewinn in 45 Tagen.
Geldverdopplung in 3 Monaten.
In Zeitungsanzeigen und Offizitenkarten preist Ponzi diese Rendite an und behauptet, er habe eine arbitrageartige Geschäftsidee entdeckt, die solche Profite ermöglicht.
Boston verfällt binnen Wochen einer Goldgräberstimmung.
Wie ein Lauffeuer spricht es sich herum, dass Ponzi tatsächlich zahlt.
Zahlreiche Anleger bekommen nach anderthalb Monaten ihr Geld mit den versprochenen 50 % -Zinsen zurück und erzählen es überall weiter.
Bis u 20 .000 Menschen stecken ihr Erspartes in Ponsis Hände in der Hoffnung auf schnellen Reichtum.
Ja, wer war dieser Charles Ponzi?
ein kleiner gewandter Mann, der war irgendwie 1 ,57m groß nur, immer erträtt in Anzügen mit großem Lächeln.
Und 1903 war er nach Selbstaussage mit nichts anderem als 2 ,50 Dollar in der Tasche und einer Million Dollar an Hoffnung in die USA gekommen.
Nach Jahren voller Gelegenheitsjobs und kleiner Prütrügereien, er sah wischenzeitlich auch mal in Montreal wegen Scheckfälschungen im Gefängnis, fand er 1919 in Boston dann seine angeblich ündende Idee.
Ponzi entdeckte eine Unstimmigkeit im internationalen Postwesen.
Antwortscheine für Briefe.
Das sind Gutscheine, die man im Land kaufen kann, um dem Empfänger die Antwortpost u finanzieren.
Durch die inflationären Nachkriegskurse war um Beispiel Ein in Italien erworbener Antwortschein in den USA, aber plötzlich ein vielfaches Verb.
Ponzi behauptete, er habe ein Netzwerk von Agenten in Europa, die massenhaft solche International Reply Coupons billig kauften, damit nach Amerika schickten, wo Ponzi sie teuer in Briefmarken eintauschte und die Differenz in Gewinn verwandelte.
Theoretisch klang das erst mal plausibel.
In Italien beispielsweise konnte man 1920 für ein US -Dollar so viele Lire kaufen, dass sich Antwortscheine im Wert von 3 ,30 Dollar erwerben ließen.
Ein Arbitragegewinn von 230%.
Ponzi versprach jedoch bescheidene 50 % und behielt den Rest angeblich für seine Firma.
Das wichtigste, so Ponzi, sei Geheimhaltung.
Konkurrenz dürfe nicht von der Wundermethode erfahren, sonst würden andere ihm das Geschäft streitig machen.
Deshalb wickelte er alles diskret ab und weite niemanden in die Details ein.
Das hat er eben Anlegern erzählt.
Das war die Geschichte.
Und die Anleger rissen ihm dann das Geld aus der Hand, also mehr.
beziehungsweise rannten ihm die Türen ein mit ihrem Geld und Ponzi ahlte im Januar und Februar 1920 dann im Anfang eben auch wie versprochen die Rediten an die ersten Investoren.
Allerdings kam das Ganze nicht aus Geschäftsgewinnen, wie er behauptet hat, sondern aus den Einzahlungen von neuen Kunden.
Wie das das klassische Schneeball - oder Ponzi -System eben vorsieht und das wurde damit geboren.
Ponzi ließ sich von Peter und Paul u bezahlen, wie man im Englisch sagt.
Also von Hins Geld ausleihen und um Kunst u bezahlen.
Und solange eben immer neue Anleger dazukamen, konnte er die Alten auch bedienen und ugleich selbst den Reichtum schwelgen, kaufte sich ein großes Haus, teure Autos und präsentierte sich als Wohltäter, spendete groß ügig an die lokale Kirche.
Ja, genau.
und war eben generell als jemand bekannt, der sein Reichtum da gerne gezeigt hat.
Die Presse feierte ihn am Anfang und wie vorhin schon erwähnt, er hat eben auch hier Zeitungsanrausungen die ganze Zeit geschaltet, wo das Ganze angepriesen wurde.
Die Boston Post, die er wahrscheinlich auch die ganze Zeit schon bezahlt hatte, titelte am 24.
Juli 1920 bewundernd, Doubles the money within three months.
Also er verdoppelt das Geld in drei Monaten und erzählte Ponzis Aufsteigergeschichte vom Tellerwäscher um Millionär.
Dann Gab es aber natürlich nicht nur begeisterte, sondern auch einige Skeptiker.
Finanzjournalisten wie Clarence Barron rechneten nach.
Ponzi behauptete, sein Geschäft wäre für Millionen ab.
Aber es gab gar nicht genug Antwortscheine weltweit, um solche Summen seriös u erwirtschaften.
Also das System kam dann einfach an seine Grenzen.
Auch Regierungsstellen wurden aufmerksam.
Im August 1920 kippte dann die Stimmung.
Die Boston Post publizierte nun kritische Artikel und die Behörden begannen u ermitteln.
Als Gerüchte laut wurden Ponzi stehe vor dem Backrock, versammelt sich wütend der Anleger vor seinem Büro und verlangten ihr Geld urück.
Für einen kurzen Moment gelang es Ponzi sogar noch Ruhe u ins inszenieren und er ahlte einige der Wartenden demonstrativ aus, was die Menge jubeln ließ und da haben sie ihn den Helden gefeiert.
Also so schnell schwingt da die Stimmung um.
Doch Im Endeffekt ließen sich die Zahlen nicht mehr verbergen und eine Prüfung ergab eben, dass Ponzi praktisch kein Vermögen angelegt hatte.
Das fanden sich Antwortsschein im Gegenwert von 61 Dollar in seinem Safe.
Und am 11.
August 1920 wurde Ponzi dann schließlich verhaftet, sein betrügerisches Imperium, in dem er innerhalb von acht Monaten rund 15 Millionen Dollar von Anlegern eingezahlt bekommen hatte.
kollabierte schlagartig und etwa 20 .000 Menschen verlieren das gesamte Geld.
Und die meisten Anleger erhalten im Nachhinein dann ein paar Cent auf den Donner, den sie eingelegt haben als Entschädigung.
Vor Gericht eigte er sich dann scheinbar geständig und einsichtig, war dann ein paar Jahre im Gefängnis.
wurde dann aber, nachdem er freigelassen wurde, direkt wieder des Betrugs für Landverkäufen verurteilt und schließlich nach Italien abgeschoben.
Als gebrochener Mann 1949 starb er dann mittellos in Brasilien, wo er seine letzten Jahre verbrachte.
Und die Nachwelt vergaß ihn nicht, denn sein Name wurde stellvertretend für das Pyramidensystem, das er erfunden hat.
Und damit würde ich hier heutige Folge beschließen.
Wir leben natürlich im großen Zeitalter des Betrugs auch.
Es ist heute, weiß nicht, durch die ganzen unregulierten neuen Entwicklungen in der Technologie auch die letzten Jahre, haben viele Leute eben auch geklaut, dass sie damit einfach u Reichtum kommen.
Und im Endeffekt wurde da sehr viel Geld auch spekulativ gemacht und wieder verloren.
Bitcoin, NFTs, all das.
Und jetzt bekomme ich bestimmt ganz viele wütende Kommentare unter diese Folge, wo Leute dann wütend die Bitcoin und ihre Nützlichkeit uns gegenüber verteidigen wollen.
Ja, ich finde die Theorie immer noch spannend, die Verschwörungstheorie, dass es natürlich von der CIA erfunden wurde, die Bitcoin grundsätzlich und dass Satoshi im Endeffekt nur ein von der CIA erfundener Mythos ist, um u verschleiern, dass sie tatsächlich, ja.
das erfunden haben, um das letztlich u kontrollieren.
Darüber können wir mal eine Folge machen irgendwann.
Ja, eh, von denen gehen wir uns echt nicht aus.
Ja, die Ideen gehen wir uns nicht aus.
Doch, kein Problem.
Ja, und ich meine, wir haben uns jetzt über eine weite historische Spanne um Beispiel angeguckt.
Und wir sehen, dass da eben viele systemische und psychologische Verbindungen gibt, auch wischen all diesen Fällen.
Ob es in der Bronzezeit oder digitalen Zeitalter ist.
Betrüger nutzen immer die gleichen Schwachstellen der menschlichen Natur.
Gier, Leichtgläubigkeit, Angst und Hoffnung.
Sie knüpfen an die gültigen Träume und Ängste der jeweiligen Epoche an.
Also Nanni wollte halt gutes Kupfer und vertraute auf ihrbaren Handel.
McCrackers Anleger wollten kolonialen Reichtum.
Die Kundschaft der Snake Oil Salesman sehnte sich nach Heilung und die Opfer der negrianischen 419 -Mails hoffen auf schnelles Geld.
Jeder der Scams passt sein Drehbuch dem aktuellen Publikum an, der Kern bleibt aber eigentlich identisch.
Am Ende steht stets das Prinzip, wer vorne wem vorauszahlt, ahlt als Opfer und der Betrüger taucht ab.
Technologien ändern sich.
Aber manche gewisse Geschichten sind, solange es uns Menschen gibt, auf jeden Fall eitlos.
Solange Menschen u viel vertrauen oder u viel wollen, wird es immer einen findigen Betrüger oder eine findige Betrügerin geben, die das schamlos ausnutzen, die Schauplätze wechseln.
Aber der spanische Gefangene hat heute halt WLAN.
So ist es.
Wenn ihr unseren Podcast unterstützen wollt, dann könnt ihr das auf YouTube machen.
oder auf patreon .com slash allezeitderwelt.
Dort gibt es auch eine Liste von Leuten, die wir vorlesen nach der Folge, als unsere genannten Produzentinnen und Produzenten.
Vielen lieben Dank an alle, die uns finanziell unterstützen.
Das bedeutet uns sehr, sehr viel und macht das alles hier auch irgendwie möglich.
Vielen Dank an alle, die uns weiterempfohlen haben.
Auch einfach nur an Freundinnen und Freundinnen, die Lust auf uns und unsere Themen haben.
Das hilft uns auch immer sehr viel weiter.
Und speziellen Dank an unsere Patreons, Unterstützer, den cooleren Herr Fischer vom Aden Gymnasium, Fanny Dietrich, Freier Stuart, Onkel Didi, Herterina, Fernando, Brigitte, Super Sylvie, Petrusilius Zwackelmann und Miao Zetung.
Vielen Dank euch.
Und ansonsten hören wir uns in wei Wochen.
Es hat mir viel Freude bereitet mit Jonas mal wieder.
Wie immer ein Zuckerschlecken, Blumenpflücken, was auch immer.
Super Schneckbosanne.
Genau.
Ja.
Macht's gut.
Bis bald.
Tschüss.