Navigated to Aktion 1005: Die Vertuschung des Holocausts - Transcript

Aktion 1005: Die Vertuschung des Holocausts

Episode Transcript

Hallo usammen, herzlich willkommen urück bei Annes Zeit der Welt.

Ich bin Jonas und ich bin Johannes.

Genau.

Heute haben wir uns ein Thema vorgenommen, dass an den Ihren gehen wird, würde ich behaupten.

Genau.

Deswegen, kleine Content-Warnung heute mal ausnahmsweise ganz vorm Anfang.

Wenn ihr euch nicht besonders gut fühlt kein schweres Thema heute haben wollt, wo es um Massenmord und den Versuch der Vertuschung dieses Massenmords geht, dann hört euch die Folge einfach mal anders an.

Und vielleicht auch vom Lautsprecher beim offenen Fenster, vielleicht lieber mit Kopfhörern hören, damit nicht der Rest mithört.

Der das nicht hören will.

Genau soviel dazu.

Ansonsten haben wir heute viele Zitate, kann ich schon mal einschieben.

Und ich werde versuchen, wir versuchen bei diesem schwierigen Thema auch die verschiedenen Zitate für sich sprechen u lassen und die Leute, die besser schreiben, als wir hier ur Sprache kommen u lassen, die Experten.

Soviel dazu.

Als die Arbeit getan ist, die Leichen aus den Massengräbern verbrannt und ihre Knochen ermahlen waren, ruft Otto Goldab die Männer u sich.

Sie sind in Lumpen gekleidet, ihre Gesichter und Hände rußgeschwärzt.

Es ist der Vormittag des 16.

Dezember 1943.

Der Schutzpolizist Goldab, gebürtiger Hamburger, lässt die Männer aus ihren Unterkünften treten.

Sie hausen in Halb in die Erde gebauten Barakken, sogenannten Erdbunkern.

Der Polizist erklärt ihnen, sie bekämen jetzt Zeife und ein Handtuch, würden nach Münz gefahren, um dort u baden und anschließend in die Freiheit entlassen, für die von ihnen geleistete Arbeit dankte er ihnen.

Ein Dolmetscher übersetzt die Worte des Deutschen, dann erhält jeder der Männer tatsächlich ein Stück Zeife und ein Handtuch.

Ein größerer Lastwagen steht bereit.

Etwa 45 Männer steigen hinein und glauben wohl, alles hinter sich gelassen u haben, das Ghetto, den Tod der Familienangehörigen, die Sklavenarbeit an den Gräbern.

Sie leben in Mali Trostines, in Weißrussland, einem deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager.

Bis u 80.000 Menschen haben SS-Männer und Polizisten in den vergangenen wei Jahren hier erschossen und verscharrt.

Die Flügeltüren werden mit Gewalt ugedrückt, so voll ist der Wagen.

Doch als sich der Laster in Bewegung setzt, strömen Auspuffgase ins Innache.

Die Gefangenen merken, was passiert und schlagen und hemmern an die Wände des Fahrzeugs, das dadurch beinahe umkeppt.

Dann, nach etwa 15 Minuten, erstärben die Schreie und das Klopfen.

Die Türen werden geöffnet und die Leichen fallen heraus.

Blau-rot verfärbt, aufgeschwollen und übersät mit Kratzern und Hematomen, die von einem Todeskraft eugen.

Otto Goldab seht u, wie die Leichen aus dem Laster fallen.

Als weitere vier Juden, die Toten u einem Scheiterhaufen aufrichten und ihn anzünden, müssen auch sie sterben.

Und Goldab selbst lässt es sich nicht nehmen, mindestens einen der Gefangenen selbst u erschießen.

Keine wei Jahre später ist aus dem Holocaust-Täter wieder ein Schutzmann geworden, der im Juni 1945 ordentlich in den Dienst der neu aufgebauten Hamburger Polizei aufgenommen wird.

Keiner will wissen, was er im Osten getan hat.

Und fast wäre Goldab sogar davon gekommen.

Das schreibt Per Hinrichs in seinem Artikel über das Urteil im ersten Hamburger Holocaust-Prozess vor mittlerweile 7 Jahren.

Ja, Otto Goldapp wäre fast damit davon gekommen, hätte es nicht einen anonymen Hinweis gegeben.

Also, Otto Goldapp, Max Krahner und Otto Drews sind drei der bekannten SS-Leute von einer Menge von vielen Unbekannten, die an diesen Verbrechen beteiligt waren und die Zwangsarbeiter ermordeten, wie in einem Eingangs-Zitat beschrieben.

Die Vorgehensweise war sehr gründlich, um alle Mitwissenden u erschießen.

Doch aufgrund von einem anonymen Schreiben ursprünglich in die Hamburger Generalstaatsanwaltschaft 1966 die Ermittlungen auf.

Die führen u einem bereits verurteilten SS-Mann, der bereitwillig Auskunft gibt, auch um sich selbst u entlasten, über seine ehemaligen drei Kameraden und so beginnt dann am 17.

Oktober 1967 der Prozess gegen die SS-Offiziere.

Am 9.

Februar 1968 verurteilt sie dann das Land Hamburger Landgericht wegen der Ermordung von 500 Zwangsarbeitern u lebenslanger Haft.

Die verurteilten hatten allein am 16.

Dezember 1943 nahe der polnischen Stadt Biali-Stock 100 Zwangsarbeiter getötet, indem sie Auspuffgase in wei umgebauten Lastwagen einleiten ließen.

Zu dieser Tat werden wir am Ende der Folge urückkehren.

Das werden wir als roten Faden benutzen oder so ein bisschen als Klammer für dieses Geschehen, das ganz am Rande auch in Schindlers Liste auftaucht.

Ich weiß nicht, hast du Schindlers Liste mal gesehen, Jonas?

Ich muss gestehen, habe ich nicht.

Haben wir schon das Thema genannt eigentlich, das Klappen ist, oder kommt das noch?

Ich wollte das jetzt in der Hinleitung über die Szene bei Schindlers Liste machen.

Aber es ist ein guter Hinweis.

Was wir in dieser Szene von Schindlers Liste, die ich gerade gezeigt habe, sehen, ist das Verbrennen von Leichen.

Es wird nur so am Rande in einer sehr sceniastischen Szene dargestellt und nicht weiter erläutert, was da eigentlich passiert.

Aber es ist eine der wenigen Szenen, in denen dieses Thema medial bearbeitet wurde, irgendwie bekannt.

Denn es geht um die Sonderaktion 1005, bei der die drei Erwähnten Otto Goldab, Otto Driffs und Max Schgrane Teil waren als SS-Männer.

Und die Aktion 1005 ist ein Tarnbegriff, der verwendet wurde, um möglichst unauffällig u erscheinen.

Also tatsächlich einfach nach dem Aktenzeichen der Aktion benannt und war eben der Tarnbegriff für die systematische Vernichtung von Beweisen, für die Massenmorde der Nationalsozialisten im Zusammenhang mit der Entlösung der Judenfrage in ganz Europa.

Die heutige Folge baut hauptsächlich auf einer Monographie auf, nämlich dem Buch von André Angrick, Aktion 1005, Spurenbeseitigung von NS-Massenverbrechen 1942 bis 1945, von 2018, was eine grundlegende komplette Aufarbeitung dieses Themas auf 1200 Seiten, also als erste richtig grundlegende große historische Monographie irgendwie aufgearbeitet hat.

Und jetzt eben auch, ist es sechs Jahre alt, ist das Buch.

Und ich habe mir sehr schwer getan beim Lesen, es ist sehr gut geschrieben, nicht deswegen, aber weil das Thema einfach so schrecklich ist, hatte ich wirklich u kämpfen mit mir, da mehr als ehn oder wanzig Seiten am Stück u lesen, weil ich immer wieder das Buch weglegen musste und dachte, wie unglaublich schrecklich und wie es auch einfach über 1200 Seiten nicht besser wird.

Du fängst an und bist nach Seite 50 komplett fertig und es wird schlimmer.

Ich habe hier ein etwas längeres Zitat von André Angrick aus diesem Buch Aktion 1005, was das Thema der heutigen Folge sehr gut umreist und uns direkt auch einige Fakten liefert.

Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die von SS-Standartenführer Paul Blobel geleitete Aktion bzw.

Operation 1005, ein Tarnbegriff für einen Teil der sogenannten Endlösung der Judenfrage und für eines der geheimsten Projekte des Dritten Reiches überhaupt.

Der Anfang Januar 1942 ergangene Auftrag bestand darin, sämtliche Spuren der NS-Vernichtungspolitik in deutschbesetzten Europa restlos u beseitigen.

Das bezog sich auf die damit befassten Schriftstücke, vor allem aber auf die eigentlichen Tatorte.

Konkret bedeutete das, den Massengräber aber auch kleinere Anlagen aufzusuchen, womit nach den Kategorien der Täter Gräber mit 100, 200 oder noch mehr Opfern der mobilen und stationären Mordkommandoes gemeint sein konnten, die darin befindlichen Leichen völlig u erstören, u Aschezermahlen u lassen und das jeweilige Areal gärtnerisch u tarnen.

In den Vernichtungs- und Konzentrationslagern ist die Aktion 1005 eng mit dem industriell betriebenen Massenmord, d.h.

der Entwicklung der Gaskammern sowie der Installierung der Krimatorien verbunden.

Die eigentliche, ekelerregende, Psyche- und Körperextrielbelastende Arbeit, das Ausgraben und Ausheben der Leichen, deren physische Vernichtung und die Einrednung der Einlagen, wurde Männern aus den Gethos oder Lagern aufgezwungen, manchmal auch kräftigen Burschen, die man von der Straße weg verhaftet hatte.

Sie alle galten in den Augen ihrer Wächter aus SS und Polizei fortan als Geheimnisträger, die es spätestens nach dem Ende der jeweiligen regionalen Vertuschungsaktion, ausnahmslos u ermordengalt.

Am Ende ist so der Plan, gäbe es keine Gräber, keine Leichen und keine Zeugen mehr.

Die eigenen Leute wurden per Schwur u absolutem, lebenslang am Stillschweigen verpflichtet, sondern junge Bäume, Farmen und Gräser, wo einstmals Schinderstätten waren.

Mit dieser Methode wollte die oberste Führung sicherstellen, dass keine unautorisierte Person oder Institution, sei es im Innen- oder Ausland, die Massenverbrechen verifizieren oder Rückschlüsse auf das staatliche Mordprogramm iehen konnte.

Ohne konkrete Beweise würden sich entsprechende Anschuldigungen viel leichter als Hirngespinste oder gar bewusst lossierte Kreuepropaganda von Regiengegnern oder Feinstarten abtun lassen.

Der letzte Punkt, der verweist darauf, dass die Aktion 1005 gezielt darauf hingearbeitet hat, so etwas wie Holocaust-Leugnung überhaupt möglich u machen, indem eben nicht nur die Gräber gezielt enterdet, wie es in dem Schagau hieß, wurden und die Leichen also restlos vernichtet, sondern dass eben auch Striftstücke, Fotos der Dokumentenweg und andere Sachen ganz gezielt vernichtet wurde, damit es niemandem anderen in die Hände fallen kann, um das aufzudecken.

Ganz kurzer Einschub, warum es wichtig ist, dass wir über dieses Thema reden.

Ich habe mich das nämlich selber ein, weimal gefragt, während ich mich bei der Recherche so gequält habe, aber gerade dass ich mich so gequält habe, ist, denke ich, ein Grund dafür, diese Folge u machen.

Denn diese Bewahrung der historischen Wahrheit, die die Nazis versucht haben, systematisch u vertuschen durch diese Schrecken und durch die Aktion, um dem entgegenzuwirken und u verhindern, dass das nachhaltig Erfolg haben kann, muss man eben über diese Schrecken reden, auch wenn eigentlich, glaube ich, keiner Spaß daran hat.

Ich glaube auch nicht, dass André Angriek so richtig viel Spaß hatte dabei, das Buch u schreiben, weil es einfach inhaltlich so bedrückend ist, aber man muss trotzdem darüber reden und das irgendwie aufarbeiten und thematisieren, weil sonst die Nazis Erfolg haben mit der Scheiße.

Nur wenn wir das Ausmaß der Schrecken verstehen, können wir die richtigen Lernen aus der Vergangenheit iehen und verstehen, welchen Mechanismen genuzit oder staatlicher Terror und auch systematische Vertuschungen ugrunde legen.

Das sind ja nicht Sachen, die nur hier passiert sind und von denen wir gefeilt sind, dass die jemals wieder passieren.

Also kurz gesagt ist selbst diese schreckliche Erinnerung an die Opfer, eine Erinnerung an die Opfer und mahnt uns eben wachsam gegenüber Entwicklungen in der Gegenwart u sein.

Nicht nur mit dem Blick, oh, wie schrecklich war, denn das damals, sondern auch mit dem Blick, oh, u was schrecklich ist, der Mensch den Fähig und wie leicht brechen doch die Grenzen der scheinbaren Kultur usammen, sobald man sich selber als Opfer sieht und sich selber als das alles als notwendiges Übel stilisiert.

Aber bevor wir ur den Rechtfertigung der Täter kommen können, ein ganz kurzer lückenhafter, unvollständiger Exkurs ur Vorgeschichte der Aktion 1005.

Unser Bild von Holocaust generell ist ja von den Konzentrations- und Vernichtungslagern und vor allem eigentlich den Konzentrationslagern und da eigentlich vor allem dem Bild von Auschwitz bestimmt.

Ich denke, das geht dir sicherlich ähnlich oder das sind die ersten Bilder, die du im Kopf hast, wenn du das Wort Holocaust hörst.

Genau, aber dieses Bild ist ein bisschen unvollständig, weil ein Drittel bis ur Hälfte der im Holocaust ermordeten Menschen durch Erschießungen von mobilen Einsatzgruppen hinter der Front getötet wurden, Großteilte von Osteuropa und um Beispiel am 29.

und 30.

September 1941 in der Nähe von Kiew verübte Babijam-Assacka, wo 33.771, man kennt die Zahl mittlerweile sehr genau, Juden aus Kiew hinausgeführt wurden innerhalb von wei Tagen an großen Gruben alle erschossen wurden.

Also wir reden von den Auslöschungen von den Populationen von der Kleinstadt innerhalb von wei Tagen und das war ohne die maschinisierte halbautomatische Vernichtungsmaschinerie mit Gaskammern, wie wird es dann irgendwie in Auschwitz später sehen.

Dieses ständige Morden und Erschießen von Männern, Frauen, Kindern an den Gruben der Einsatzgruppen ging aber auch nicht mental spurlos an den Tätern vorbei und in der SS gab es dann Sorge quasi um die mentale Einsatzbereitschaft der Einsatzgruppen und es wurden dann von Himmler so etwas wie Unterhaltungsabende verpflichtend eingeführt.

Es gab so gewisse sehr fraglich wirkende Maßnahmen um die Massenmörder bei der Stange u halten, damit sie weiter Massen morden können.

Dieser vielgeleiteten Entwickler galt es in den Augen des Reichsführers SS, RFSS entgegenzurückten.

In einem nächsten Schritt kam es daher um Einsatz der Gaswagen.

Offiziell, weil man den Opfern unnötiges Leiden ersparen wollte, faktisch aber um die nervlich überstrapazierten Schützen u entlasten.

Nichtsdestotweniger waren bei diesem Vorgehen immer noch u viele Einheiten wie Einzelpersonen in das Morden involviert und wurden u Mit Tätern und Mitwisser.

Außerdem trat der gewünschte Effekt nicht ein.

Die Gaswagen bedeuteten für die Männer an den Gruben eine noch größere psychische und mit unterauch moralische Belastung, da die Gesichter der Opfer häufig grausam krimassenhaft verzerrt waren, sodass diese ihren Mördern nicht mehr aus dem Kopf gingen.

Nicht uletzt aufgrund dieser Erfahrungen an der Ostfrontung des Problems, Platz für Zehntausende gefangene Rotarmisten u schaffen, wurde im Herbst 1941 der Ausbau von Auschwitz-Bürgenau angegangen.

Dem war am 3.

September 1941 im Kellergeschoss von Block 11 des Stammlagers eine Probevergasung größeren Umfanges mit Zyklon B an sojettischen Kriegsgefangenen vorausgegangen.

Das ganz kurz auch u meiner Begriffsverwendung.

Ich rede heute von Holocaust hier nicht von Shoah oder so, weil der Holocaust-Caust als Begriff für alle Opfer akzeptiert ist.

Und die Shoah sich jetzt spezifisch auf die jüdischen Opfer bezieht, die den Großteil, die Mehrheit der Opfer, die wir heute besprechen, ausmachen.

Aber es gab immer auch wieder die nicht jüdischen Opfer, die polnischen Opfer, die sojettischen Kriegsgefangenen und andere Partisanverfolgungen und so, die hier auch Teil der Leute sind, die sowohl erst erschossen wurden, als auch dann später enterdet und der Nüberreste dann auch noch vernichtet wurden im Rahmen der Aktion 1000-Uhr-Zwüns.

Noch ein ganz kurzer Abschnitt ur neueren Erfindung, den Versuchen der Deutschen mit mobilen Gaswägen des Ermorden effizienter u gestalten.

Dezember 1941.

In dieser Phase erprobt sich das Sonderkommando auch das in Haukow eingetroffene alternative Mordwerkzeug, den Gaswagen.

20 Menschen wurden damit getötet, doch anscheinend entsprach die neue Methode nicht den Vorstellungen der Kommandoführung von Effizienz, was vor allem daran lag, dass die Leichen mit Kot und Urin verschmutzt waren und die Täter sich davor ekelten.

Deshalb setzte man weiterhin auf die etablierte Vorgehensweise, das heißt die Hinrichtung an der Grube.

Nur im Falle von Massenhinrichtungen sollte der Gaswagen um Einsatz kommen, um die Schützen u entlasten.

Und während sich die ersten Kriegsjahre bis 1941 keiner so richtig Sorgen darum gemacht hat, was mit Leichen passiert, die man hinterlässt, Ostbeboden nach so Massenerschießungen dann einfach nur dünn eine Kalkschicht und eine Erdschicht auf die Massengräber gestreut, die nach und nach ganz Osteuropa in ein Massengräberfeld tatsächlich verwandelt haben.

Da man am Anfang noch überzeugt war, der Endseek ist sowieso nah, muss man sich natürlich keine Sorgen darum machen, dass man sich irgendwann vor jemandem dafür verantworten muss und man ist natürlich auch der Meinung, dass man noch viel Zeit hat, wenn man den Krieg sowieso gewinnt für alle Massenmord, alle Massenmorde, die man geplant hat in Osteuropa.

42 kippt die Stimmung da langsam ein bisschen und wir sehen generell auch eine Eskalation in den Ressourcen und der Geschwindigkeit des Massenmordes.

Am 20.

Januar 42 ist die Wannseekonferenz in Berlin, in der Heidrich den Plan ur Ermordung der europäischen Juden skizziert nochmal konkret, wie soll das alles passieren und das mündet dann in der Operation Reinhardt.

Die Operation Reinhardt ist genau wie die Aktion 1005 hat diesen ruhenaufwählig klingenden Namen, um sich gut verbergen u lassen, falls doch einen Aktenweg gibt und eben nicht direkt klar ist, bei der Operation Reinhardt geht es um die größte einzelne Mordaktion des Hulukaus.

Hier das Zitat von Levi Stone, der sich um mit Opferzahlen in seinem Artikel beschäftigt hat.

Operation Reinhardt, die als die größte einzelne Mordaktion des Hulukaus bezeichnet wurde, begann im März 1942, dauerte 21 Monate und endete im November 1943.

Im Rahmen dieser Operation wurden die drei entralen Vernichtungslager Belzec, Sobi Bohr und Treblinka mit der Absicht eingerichtet, alle Juden im deutsch besetzten Polen, der als General-Gouverne-Mau bezeichneten Region u vernichten.

Die drei nationalsozialistischen Todeslager oder Tötungszentren waren berüchtigt für ihre prozessualen Massenzötungen und ihre Fähigkeit, ganze jüdische Gemeinden mithilfe der Gaskamertechnik rasch u liquidieren und so einen groß angelegten Hulukaus durch Gas u bewirken.

Detaillierte Aufzeichnungen über die Tötungen gibt es fast nicht, da die Nazis die Operation Reinhardt streng geheim hielten.

Alle Informationen, die aufgezeichnet wurden, verbrannten und vernichteten die Nazis während des Krieges aus Angst vor Verfolgung.

Darüber hinaus ist ein großer Teil der Morde auf Erschießungen urückzuführen, da ein Hulukaus durch Kugeln sowohl innerhalb als auch außerhalb des General-Gouverne-Mau stattfand.

Im Mai beginnt die Vernichtung der Juden in Belzec, wo bis Ende 1942 600.000 Juden ermordet werden, also vom 17.

März bis Ende des Jahres 42.000.

Im Mai beginnt der Vernichtung durch Gas im Vernichtungslager Sobibor, wo bis Oktober 43.250.000 Juden ermordet werden.

Und am 22.

Juli wird dann noch usätzlich dafür von den Deutschen das Vernichtungslager Treblinka gebaut.

Und ab dem Sommer unehmend auch Deportation aus Westeuropa, um Juden Westeuropas dort im Osten u ermorden.

Ich glaube, ich habe schon mal davon erzählt von Timothy Snyder's Buch Bloodlands, was ja da so in der Raumtheorie unterwegs ist und sehr empfehlenswert ist, wenn ihr euch mit diesem Thema beschäftigt.

Der eben herausarbeitet, dass in diesem Bereich in Osteuropa das von beiden Großmächten, so von der Sowjetunion als auch vor allem von den Nazis, als so eine rechtsfreie Zone gesehen wurde, wo man so was machen konnte, wo man Vernichtungslager errichten konnte.

Und wo der, also das ist nicht auf deutschem Gebiet stattgefunden, sondern möglichst weit im Osten oder möglichst weit dort, wo man dann glaubte, dass es sowieso das man absolute Kontrolle hat und von der Öffentlichkeit weit genug weg ist, das es nicht auffällt.

Und dann werden eben unehmend im Sommer auch aus Belgien, Kroatien, Frankreich, Niederlanden, Polen Juden in diese Vernichtungsschlager geliefert.

Es gibt dann aber auch die ersten bewaffneten Widerstände von Juden in Ghettoes, von Kletsch, von Lackwa, von Tuchel, von Weißweitz.

Also von Weißweitz, von verschiedenen Ghettoes gibt es dann auch, weil die Nachrichten eben umgehen, dass was mit den Leuten passiert, die in Zügen nach Osten fahren.

Ja, wie eben gesagt, gab es ursprünglich ein fehlendes Bewusstsein vor den langfristigen Konsequenzen.

Himmler und DNS-Höhung hatten sich unächst keine so besonderen Sorgen um die Massenkräber gemacht.

In Babi Jaa wurde eine Schlucht gesprengt über den Massenkrab und das wurde als hinreichend angesehen.

Das wurde sich später geändert und mussten sich dann wieder ausgraben und diese Siegesglaube in den ersten Jahren bis 1942 sorgte eben auch dazu, dass sie Täter sich selber im Siegesglauben in der Lage sahen, dass in Anführungszeichen Ungeheuerliche u tun.

In einer anderen Nachkriegsaussage führte ein seinerzeit beim Sonderkommando 4B ein gesetzter Kriminalkommissar aus.

Die Führung habe ihrer polizeilichen Elite war unbedingt vertraut, man habe sich dieses Vertrauens aber auch würdig erweisen müssen.

Sein Vorgesetzter habe die im Osten eingesetzten Männer in einer Ansprache, in der es um die Auslöschung der sowjetischen Juden ging, seines Mitgefühls versichert, weil er wisse, dass es sich um eine besonders schwere Aufgabe handele und war besonders in seelischer Hinsicht.

Wir sollten uns aber stets vor Augen halten, dass nicht wir dafür verantwortlich seien.

Über die Wichtigkeit und die schwere der Aufgabe werde erst nach dem Krieg gesprochen werden können.

Dann aber sollten auch diejenigen belohnt werden, die diese schwere Aufgabe durchgeführt hätten.

Dass diese Geisteshaltung keine Ausnahme darstellte, umindest was das Erleben der Mordtätigkeit an der Grube angeht, belegt der Fall des Verwaltungsführers beim SK4R Karl Kretschmer.

Er schrieb seiner Frau relativ offen über das Verschwinden der Juden im Osten und ließ auch keinen Zweifel daran, selbst an Exekutionen mitgewirkt und damit auch die nötige Härte gezeigt u haben.

Als Legitimation führte er unter anderem an, dass die Deutschen nun einmal nach dem Willen des Schicksals das Volk der Zukunft seien.

Das Erschauern beim Anblick getöteter Menschen wird von ihm als Anfall von Schwesse gewertet, der doch der Massenmord, die einzige Tat ist, die unbedingt ur Sicherheit unseres Volkes und unserer Zukunft erforderlich sei, wobei Hitler gleichsam als imaginierter Beichtvater den Schützen die Absolution erteilt.

Der Glaube an den Führer erfüllt uns und gibt uns die Kraft u unserer schweren und undankbaren Aufgabe, denn überall, wo wir hinkommen, werden wir etwas schräg angesehen.

Das soll uns auch nicht von der Erkenntnis abbringen, dass es notwendig ist.

Ein anderer in Mogelev, ein gesetzter Schütze, schrieb nach dem Ende einer Mordaktion am 5.

Oktober 1941 an seine Frau, die er in seinem Brief weder über die damit verbundenen Grausamkeiten noch darüber in Unkenntnis liest, dass er selbst Zeuglinge erschossen hatte.

Nur weg mit dieser Brut, die ganz Europa in den Krieg gestürzt hat und jetzt auch noch in Amerika schürt.

Der Verfasser des Briefes gab überdies seiner Hoffnung Ausdruck, dass dann bald auch die Deutschen, unsere heimischen Juden, dran kämen.

Bemerkenswert an Aussagen wie diesen ist, dass Führer wie geführte offensichtlich den Krieg als einen Kreuzzug verstanden, der ihnen ur Erfüllung ihrer Mission jedoch nur einen auf jeweils wenige Monate bemessenen Zeitraum eröffnete.

Es wird deutlich, dass sehr wenig Mitgefühl auch seitdem der Täter da war.

Man ist sehr gut rechtfertigen konnte als eine schwere Tat, die man jetzt vollbringen muss um Wohle der ukünftigen Generationen.

Man ist ja selber das vom egelianischen Weltgeist, Außerweltevolk und muss das jetzt für den Lebensraum und so weiter tun.

Also die Rechtfertigungsmust, das ist auf jeden Fall sehr präsent und der Krieg an sich gab ihnen jetzt schnell die Möglichkeit das u tun, wovon sie schon immer geträumt hatten.

Ganz ähnlich sieht es auch Goebbels in seinen Tagebuchaufzeichnungen.

Ähnlich war der Eindruck von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels, wie wir aus seinen Tagebuchaufzeichnungen vom 7.

März 1942 wissen, von nach spätere Generationen nicht mehr die Tatkraft und die Wachheit des Instinkts besäßen, um die Judenfrage einer endgültigen Lösung uzuführen.

Und weiter, was wir uns heute als Last aufbühren, wird für unsere Nachkommen ein Vorteil und Glück sein.

Ja sogar Hitler selbst sollte im Januar 1942 erste Zweifel an der Treue seines Volkes artikulieren.

Dieses wäre verdammenswert, wenn es ihm auf dem vorgegebenen Weg nicht folgen würde, womit er nicht nur die operative Vorgehensweise bei den militärischen Operationen, sondern mit dem Stichwort Selbsterhaltung auch die innere Front gemeint haben dürfte.

Das Vertrauen der Führung in ihre Gefolgschaft, die Endlösung radikal durchzusetzen, war somit, wenn überhaupt sie vorhanden, eitlich begrenzt.

Also dieser Glaube, dass man damit einen übergenerationalen Dienst erweisen würde durch diesen Massenmord.

Und die Idee, dass möglicherweise eben es nicht mehr in der Zukunft so verstanden oder nachvollzogen oder die Tatkraft, wie er es nennen, also die Perversion und kranke Mordlust, dass die möglicherweise folgende Generation abgehen könnte und dass man deswegen jetzt noch schnell die bestehende Mordlust ausnutzen muss, um den Genozid u vollziehen.

Außerdem begann eben die Sowjetunion und der Außenminister Molotov um Beispiel dann unehmend aufgedeckte Massengräber und nach außendringende Neuigkeiten von den Massenmorden in Osteuropa u publizieren, um propagandagerecht in der Weltöffentlichkeit Stimmung für den großen vaterländischen Krieg u machen, der u dieser Zeit 42 ja noch sehr schlecht aussah und sehr schlecht lief.

Da wird es unehmend eben auch deutlich, dass es gut funktioniert u eigen, die Deutschen sind nicht nur irgendwelche komischen Politiker, sondern das eigentlich Mörder hier, die Führungsregel der Nazis und auch die drunter.

Und dass quasi hier anfängt, sich in der Weltöffentlichkeit des Bildernazis u drehen, unehmend und das eben auch dazu dient, Stimmung gegen die Achsenmächte u machen.

Und das ist in Deutschland doch nicht so recht, dass sie so gute Bilder für die Feinprobekanne liefern mit ihren Aktionen.

An eine vollständige Beseitigung der Leichen hatte niemand von den Verantwortlichen gedacht oder aber eine solche Vorgehensweise in der euphorischen Erwartung des baldigen Entsieges offenbar als vollkommen unnötig erachtet.

Der Vorstoß Monotops nach dem Massaker von Harkov eigte nun, dass man sich gründlich getäuscht hatte.

Mehr noch, die Gegenseite war in der Lage, den Massenmord propagandistisch und diplomatisch u nutzen.

Der Genozid, so musste man lernen, erwies sich für die Stavkar im Kremel als ideales Werkzeug, den verbrecherischen Charakter der nationalsozialistischen Diktatur und ihres Besatzungsregimes u entfüllen.

Und damit die Solidarität der Weltgemeinschaft für den eigenen Kampf im großen vaterländischen Krieg einzufordern.

Außerdem würde die Anhäufung von Beweisen absehbar dazu führen, dass man die Repräsentanten des Dritten Reiches immer weniger als Politiker, Ideologen oder Funktionäre, sondern unehmend als Verbrecher-Warnamen.

Und die Aufdeckung von Verbrechen verlangt, gerade dann, wenn sie igtausende das Leben gekostet hatten, nach der den Dingen innerwohnenden Logik die Bestrafung der Verantwortlichen.

Diesen Einsichten, Triebut, Zollend dürfte himmler klar gewesen sein, das Gegenmaßnahmen u treffen waren.

Es galt vor allem, die Belastenden Beweise u beseitigen, um weiteren Propaganda-Aktionen den Boden u entziehen.

Außerdem mussten die ukünftigen Vernichtungsaktionen nach einer anderen Methode, den Erfordernissen eines länger andauernden Krieges entsprechend durchgeführt werden.

Die Antwort darauf hatte man mit den stationären Vernichtungslagern bereits gefunden.

Da ganz kurz um Einschub, also die stationären Vernichtungslager heißt jetzt, dass man sagt, okay, anstatt Mobil mit Truppen durch Osteuropa u iehen und Leute an Kuben u erschießen, ist es viel effizienter, wenn wir Vernichtungslager einrichten als eine Art Weiterentwicklung der schon seit 33 bestehenden Konzentrationslager.

Und sagen wir, also nachdem die Leute schon in Gettos usammengepfercht und eingesperrt wurden, wird jetzt gesagt, okay, wir lernen die Gettos und bringen die Leute ganz gezielt u Orten, wo sie dann durch Gas vernichtet werden, ermordet werden.

Und da sieht man diese perverse Logik, wie die Bedürfnisse des Massenmords dazu führen, dass am Ende die Vernichtungslager etabliert werden.

Und die Aktion 1005, so der wäre es gleich eigentlich einsteigen ur eigentlichen Aktion, ist eben ein ganz wichtiges Puzzlestück bei der Entstehung dieser Vernichtungslager.

Und warum es dann dazu auch in der Form so kommt.

Zum Jahresende 1941 hatte der Reichsführer SS seine Truppen in der Ukraine besucht und war auch mit dem HSSPF Russland Süd Hans Adolf Brützmann usammengetroffen.

Schon u diesem Zeitpunkt schließt sich große Teile dieses Gebietes mit Fug und Recht als ein einziges Gräberfeld bezeichnen.

Das Versäumnis hier nicht alle Spuren rechtzeitig beiseitig u haben, galt es für Himmler, sofern die Kriegslage sich nicht wieder u Deutschlands Gunsten wendete, unbedingt u korrigieren.

Doch dafür mussten die Täter notgetrungen an die Orte ihrer Verbrechen urückkehren.

Genau, und das ist jetzt der Grund, warum die Aktion, die Sonderkammer 1005 ins Leben gerufen wird, weil man eben merkt, der Wind dreht sich, der Krieg läuft nicht so gut für Deutschland wie geplant und jetzt machen wir uns Sorgen um unsere Reputation auf einmal.

Das könnte ja schlecht sein, wenn man Millionen Menschen ermordet.

Als besonders geeignet für diese neue geschaffene Position wird der SS-Standartenführer Paul Blobel ausgewählt.

Der hatte das Massaker von Babi Ja an den Juden Kirfs, von dem ich vorhin schon erzählt hatte organisiert und war eben als besonders effizient und ein Macher bekannt, wenn es um Morden und Verschießen von Männern, Frauen und Kindern ging.

Ja, das war einfach eine Kompetenz.

Hier im nächsten Zitat wird ein Teuschungsmanöver beschrieben, da ging es darum, dass teilweise jüdische Gemeinden gezielt nach dem Vorrücken der deutschen Front in Ruhe gelassen wurden für einige Monate und sich in Sicherheit gewogen haben.

Und das dann gezielt genutzt wurde, um sie, wenn sie es nicht mehr erwarten, nach ein paar Monaten dann auf einmal abzuholen und u erschießen.

Und das, soll ich sagen, hat sich Paul Blobel auch mit überlegt und war da ein Vordenker von kreativen Artenleuten hinters Licht u führen, um sie dann doch noch u ermorden.

Ja, bitte.

Parallel um Fortgang all dieser Teuschungsmaßnahmen war N'Charkov ein Mann, der als ein besonders effizient arbeitender Massenmörder angesehen werden muss.

Im Januar 1942 offiziell von seinen Aufgaben entbunden wurden.

Man benötigte ihn an anderer Stelle dringender.

Mit Verfügung vom 13.

Januar 1942 versetzte das RSHA, den ehemaligen Kommandeur des SK4A, SS-Standartenführer Paul Blobel ins Reich urück.

In seiner Heimatdienststelle Nürnberg sollte er den dortigen SD-Abschnitten leiten.

Nun war an der Ablösung eines Kommandoführers an sich nichts Außergewöhnliches.

Ja, es wird durchaus üblich, deren Ortseinsatz turnusmäßig u beenden, wenn es die Personalsituation erlaubte.

Bei Blobel verhielt es sich aber anders.

Die Abkommandierung um SD nach Nürnberg diente vor allem dazu, eine ihm übertragenen neue Aufgabe u verheimlichen und ihm, auch gegenüber seinen eigenen Kollegen und dem Großteil des SS und Polizeiapparates, eine Tarnung u verschaffen.

Denn Blobel verblieb nicht nur unächst beim SK4A, sondern sollte sich auch in den nachfolgenden Monaten und Jahren kaum in Nürnberg aufhalten und erst recht nicht den dortigen SD vorstehen.

Was macht er wohl?

Stattdessen hat sich auch nach dem Krieg versucht u rechtfertigen bei den Vernehmungen von Nürnberger Prozessen oder Nürnberger Nachfolgeprozessen.

Er hat versucht u erklären, dass er Schnupfen bekommen hätte, weswegen er nicht hingehinkonnte und was wir sich schon sehr lächerlich ausreden.

Stattdessen, statt quasi nach Nürnberg urückzukirren, wie offiziell laut Aktenlage sein Job gewesen wäre, fährt er nach Warschau mit seinem Fahrer.

Der Fahrer wurde später auch so gehört und wir haben die Aussagen des Fahrers von Blobel.

Der hat eben ausgesagt, dass ich Blobel in Warschau mit Heidrich getroffen habe, der sich ja dann auf der Wannseekonferenz u der eigentlichen Führungsfigur im geplanten Völkermord an den Jugendostereuropas erhoben hatte.

Und Heidrich wurde dann 42, 43 auf jeden Fall bei einem Attentat des vom englischen Geheimdienst organisiert, wurde in der Nähe vom Prag, glaube ich, erschossen oder mit einem Sprengstoff und einen Anschlag auf ihn verübt und an den Folgen davon starb er dann.

Ja, nur so viel kurzer Exkurs u Heidrich.

Danach fuhr Blobel im März und April oder mit März oder April 42 eine genaue Einführung, genaue Instruktion und wurde dann leider des Sonderkommandos 1005 offiziell.

Bis Aktenkürzel 1005 hatte Müller von dem Schreiben vom 28.

Februar 1942 als Geschäftszeichen ans Auswärtige Amt verwendet und damit wurde das dann als Tahrungsgründen unter diesem Aktenkürzel etabliert.

Blobel hatte ein eigenes Stab-Squad hier gehabt in Berlin, aber seine Aktenverwaltung hatte er im Referat von Eichmann erledigen lassen.

Und spannenderweise gab es da Konflikte wischen den beiden, weil Blobel dann auch einmal so eine Art Mitvogesetzter von Eichmann war.

Die waren offiziell gleichwertig, aber eigentlich konnte Blobel Weisungen geben an Leute, die Eichmann unterstellt waren und da gibt es anscheinend eine Fußnote, dass Eichmann anscheinend laut irgendeiner Aussage sogar Blobel mal um Duell fordern wollte, weil er sich so geärgert hat, dass seine Kompetenz reingepfuscht wurde.

Dazu kam es aber soweit wir wissen nicht und seit dieser Kampf wischen dem Bürokrat des Völkermords Eichmann auf der einen Seite und dem Praktiker des Genozids Blobel auf der anderen so einzusammeltreffen von wei sehr unterschiedlichen Arten.

Das ist der F-Männer.

Daraufhin verbrachte Blobelzeit im Vernichtungslager Kulmhof, also Kulmhof der deutschen Namen für Czelnow in Zentralpolen.

Wenn ihr euch eine heutige polnische Karte anguckt, genau in der Mitte liegt der Czelnow.

Die erste deutsche Todesfabrik, sozusagen, hier ab dem Sommer 42 dann damit begann, die Beseitigung von bereits bestehenden Leichenmassen u testen, Methoden u testen mit Blobel dort.

Blobel ist dann dort die Leichen ausgraben, der Terminus Technikus der Aktion war, wie ich schon erwähnt habe, Enterdung und benutzte dann die Leichen für die Experimente, wo versucht wurde, wie kann man möglichst effizient die Leichen verschwinden lassen.

Jüdische Häftlinge und später auch um Protokolle Verurteilte Strafgefangene.

Ganz am Ende der Aktion, auch einfach Leute, die von der Straße weggefischt wurden oder teilweise aus ihren Betten geholt wurden, also ein kleiner Vorgriff nach 1944, gibt es dann auch Szenen, wo die Aktion einfach polnische Männer aus ihren Betten holt und wangsinterniert, um arbeiten u verrichten.

Der Großteil über die gesamte Zeit der Aktion 2005 aber waren jüdische Häftlinge, die im Täter-Jagau als Figuren oder Tote auf Urlaub bezeichnet wurden.

Also wir sehen hier schon diese extreme Entmenschlichung, dass das keine Menschen mehr sind, sondern nur noch Figuren, Tote, Menschen auf Zeit.

Und diese Häftlinge mussten die Körper der Ermordeten dann ausgraben mit so Riemen speziellen durch die Gegend iehen, aufschichten und dann auf verschiedene Arten und Weisen im Brand setzen, um u schauen, was eben funktioniert.

Zunächst wurde das bei den frei gelegten Leichengruppen getestet, dann auf offenen Gelände, es wurden KMT-Wahl, Flammenwerfer und Termitbomben um Einsatz, die aber alle nicht die gewünschte Wirkung gezeigt haben.

Auch Versuche mit Sprengstoff waren nicht erfolgreich, ihr könnt euch die Szenen selber vorstellen und auch mehrere Öfen, die getestet wurden, haben sich als nicht effizient genug herausgestellt.

Ursprünglich wurden dann die Überreste, die Knochen, die sich allen Verbrennungsversuchen widersetzt haben, dann mit Handstöseln erkleinert und die Asche danach gemahlen mit einer Kaffeemühle, die man sich aus Bremen organisiert hat, in dem Fall hier.

Umgeben von mitgeschwüren bedeckten jüdischen Heftlingen, die bereits nach Tod rauchen, wurden die Polen bei starkem Arbeitsanfall auch an den Gruppen eingesetzt.

Eine Tätigkeit, von der sie jedoch meinten, ausgeschlossen werden u müssen.

Anders ausgedrückt, die Nervenaufreibende Plackerei in mitten von bestialischem Gestank und brütenter Hitze war etwas für Menschen, über die längst das Tod des Urteil gefällt worden war und nicht für Lebende.

Die polnischen Heftlinge betrachteten sich aber offenbar als Gefangene einer anderen Kategorie.

Das jüdische Waldkommando wiederum, war in verschiedene Arbeitsgruppen aufgeteilt worden.

Eine hatte die Aufgabe, die Körper der gerade ermordeten, aus den Gaswagen u iehen und u den Massengräbern u schleifen.

Das Enterdungskommando öffnete die Gruppen.

Eine dritte Gruppe musste die stark ersetzten Leichen herausholen.

Eine vierte beziehnte die Verbrennungsofen, deren Brennmaterial vom Heulsholerkommando herangeschaft wurde.

Die Heftlinge, die es den Arbeiten widersetzt haben, wurden direkt erschossen und es durften sowieso keiner, der damit gearbeitet hat wegen der Geheimhaltung, am Leben bleiben.

Blobel selber gab dem Befehl, dass jedes der Heftlingskommandos nach wei Wochen u liquidieren sei und dann durch neuere Zitatfiguren u ersetzen.

Was hier in Kurmenhof getestet wurde, ist der Vorläufer u den Vernichtungslager, die wir später in Sobibor, Belsack und weiter im Treblinka sehen.

Hier wurde es noch mit Gaswagen gemacht und dann später wurde die Stadt Gaswagen, dann die Gaskammern gebaut als Weiterentwicklung davon.

Im Sommer 1942 schloss Blobel seine Experimente dann ab.

Als wirksamste Bezeitigungsmethode hat es sich nach seinen ganzen Experimenten ein Verbrennungsverfahren gezeigt, bei dem man einen Rost aus Eisenbahnschienen verwendet hat und Leichen und Brennholz immer im Wechsel aufeinander geschichtet hat.

Auch so eine ganz spezielle Methode mit Füße und Köpfe, dass da genug Luft durchkommt, dass man die Leichen auch in einer gewissen Art und Weise schichtet.

Das Ganze wurde damit brandbeschleuniger übergossen und angezündet.

An jedem der Orte, wo sie Entehrdungsmaßnahmen durchgeführt haben, wurden dann in Zukunft gewaltige Scheiterhaufen errichtet und angezündet.

Die Verbrennungsrückstände wurden dann in einer Knochenmühle bzw.

der Kaffeemühle ermahlen und in umliegenden Wäldern erstreut.

Einer der Wächter, der in Gefängnis im Riga ursprünglich gearbeitet hatte, beschreibt später seine Erlebnisse im Konstellationswager Stuttthof als was alles, was er bis dahin an der Ostfront gesehen hatte, übertreffend.

Das Schrecklichste, was ich in Stuttthof erlebt habe, waren die Leichenverbrennungen auf Scheiterhaufen.

Es waren solche Häftlinge, die eben nicht überleben konnten.

Sie sind regelrecht verreckt.

Die Verbrennung im Klimatorium war eben wegen der Vielzahl der Leichen der verstorbenen Häftlinge nicht mehr möglich.

Ich möchte sagen, dass fast jede Nacht an die 1.000 Häftlinge verbrannt wurden.

So kam ich auch mehrmals dazu, dort bei der Verbrennung Posten u stehen.

Es ging dann immer bis vier oder fünf Uhr.

Die Leichen wurden aus dem KL mit LKW herangeführen.

Häftlinge hatten nun die Aufgabe, die Leichen auf Haufen u schichten.

Die Leichen wurden mit dem Kopf nach außen gelegt, mit den Beinen um Mittelpunkt des Scheiterhaufens.

Nach Fertigstellung wurde etwas darüber gekippt.

Ich kann nicht sagen, was es war.

Beim Zünden gab es aber sofort eine lodernde Flange.

Genau, das KL hier ist das Konstellationslager Stuttthof, über das er schreibt.

Im Juli 1943 fuhr Blobel nach Kiew, um dort die Massengräbe im Operationsgebiet der Einsatzgruppen C und D beseitigen u lassen.

Ab da gab es dann auch ein Kommando A und ein Kommando B, die unterschiedlichen Orten tätig waren.

Beide Kommandos waren aber in Kiew.

Daran beteiligt die Spuren des Massakers von Bamiya, um kändlich u machen und wieder auszugraben.

Und die Überbleibschild der 33 Toten u vernichten.

Nach Abschluss der Arbeiten in Bamiya wurden natürlich auch wieder die Heftlinge der Arbeitskommandos erschossen und auch Styrkarm in einigen Fällen Gaswagen um Einsatz, weil Blobel den Einsatz auch vorher in Jeno getestet hatte.

Die Zahl der ermordeten 1005 Heftlinge aller Brandstätten lässt sich nicht genau bestimmen, weil deren Überbleibschild meistens wieder vernichtet wurden.

Andere Angrig schreibt aber, dass sie eindeutig im fünfstelligen Bereich gelegen haben sollten.

Allein die Menschen, die ermordet wurden, um bei diesen Enterdungs- und Vertuschungsaktionen der vorherigen Mordaktion mitzuwirken, sind im fünfstelligen Bereich.

Mit dem unehmenden sich drehenden, also die Aktion wurde etabliert, also 42 unserer Ausdrahls wird es mit dem Enden Sieg doch nicht mehr so schnell was werden.

Und dann läuft der Krieg ja auch an der Ostfront unehmend schlecht für die Deutschen und mit einer immer näherrückenden Front müssen die 1005, also die Mitglieder dieser Aktion 1005 immer mehr mehr Leichenkruppen urücklassen und kommen mit der Arbeit nicht mehr hinterher.

Es gibt einfach u viele Massengeräme.

Am 22.

Februar 1943 wandten sich die Einwohner Rostovs anscheinend unter Umgehung sämtlicher Beherklicher Zwischeninstanzen in einem Brief direkt an ihren Premier Stalin.

Für die Verhältnisse in der UDSSR, in der gewöhnlich strikt von oben nach unten kommuniziert wurde, ein ungewöhnlicher Vorgang.

Der Auslöser war dann auch dramatischer Natur.

Die Rostower klagten dem Mann an der Staatsspitze ihr Leid darüber, dass in ihrer Stadt über 20.000 Menschen von den Besatzern getötet bzw.

u Tode gequält worden seien.

Und selbst diese Zahlen mochten, wie daraufhin einsetzende Recherchen der ASK ergeben, noch unvollständig gewesen seien, da man allein in einer städtischen Haftanstalt usätzlich um die tausend Leichen darunter Dutzende Kinder fand, die in die erste offizielle Opferbilanz keinen Eingang fanden.

Eben diese öffentlich gemachten Massenmorde hatten wie geschildert Blubel dazu gezwungen, den Einsatz der Aktion 1005 im Südabschnitt u starten, um weitere Entschülungen dieser Art unbedingt u verhindern.

Am Mittelabschnitt der Ostfront erhielten die Einheiten der Wehrmacht dann sogar 44 die Orde ihre Stellung so lange u verteidigen, bis die Arbeit der 1005er hinter der Frontlinie beendet war.

Also da wurden dann teilweise gezielt Frontabschnitte, obwohl es vielleicht strategisch sonst keinen Sinn gemacht hat, gehalten, damit man die Kräberfelder, die Massenkräber im Hintergrund noch möglichst schnell vernichten konnte, was eine absurde Vorstellung ist.

Und das Grauen vollzog sich dann immer immer wieder an hunderten Städten, mindestens vielleicht mehr, vielleicht tausende, hinter sich u wenden in schier endlose Wiederholung, gräberöffenden Tote herausziehern, Wertsachen sicherstellen, Leichen aufschichten und Verbrennen, Knochen erschlagen, Asche verstreuen, Häftlinge erschießen, gleicher Prozess mit ihnen und dann in nächster Ort.

Frisch besetzte Baumschößlinge, also es wurde dann sogar gepflanzt, es wurde sich so die Mühe gemacht, auf diese frisch wieder ugedeckten Massenkräber, die dann entleert waren, quasi noch ein paar kleine Bäume u pflanzen und so um das möglichst plausibel und langfristig u verstecken.

Wir wissen davon nicht nur von den Tätern, weil wir haben ja sehr wenige Akten dazu, sondern auch von den Fluchten von Zwangsarbeitern, denen erst gelangen u entkommen.

Vor allem Einfall am Ende, als es dann unehmend schlechter organisiert war, wenn man das Buch von Angrig ließ, dann bekommt man eben gerade im letzten 44 dann mit, wie sie irgendwo hinkommen, es gibt keine Übernachtungsmöglichkeiten, sie sollten da eigentlich angekündigt wurden, niemand wurde informiert, das ist nicht ich nicht ganz sicher, ob es ihre Einheit bald aufgelöst wird, macht sich Sorgen, dass sie überrannt werden könnten, gefangen genommen werden könnten, und mit dem was sie wissen, sind es natürlich tolle Grundsäugen für den Feind und dementsprechend, gab es viel Ungleich und Sicherheit und in diesem Rahmen wurde er auf Schlamppiger gearbeitet und es konnten Leute dabei entkommen, um Beispiel die Flucht in Pialistock.

Machol's 1005-Trupp war in Pialistock noch rechtseitig fertig geworden, im Juli widmete er sich nun der Wetterstelle des Dorfes Gelschino in der Nähe von Lonza, wo bereits das SK 1005 tätig war.

Es handelte sich um vier Gruben, vielleicht wussten die Sipo-Männer und Schondarmen, wie prekär die militärische Lage war, jedenfalls lagen bei ihnen die Nerven, wie die Gefangenen deutlich erkennen konnten, blank.

Als sie in Brigadisten befohlen wurde, Gruben auszuheben, wussten sie diese Order u deuten.

Jetzt wollten die 1005er sich ihrer Mitwisser entschädigen, sie sämtlich ermorden.

Als die Gefangenen nach Ende dieser letzten Grabungsarbeiten gezwungen wurden, sich ur Exekution aufzustellen, liefen alle auf das Kommando, rettet euch, läuft weg, aber nach verschiedenen Seiten, auseinander.

Die meisten kamen nur wenige Meter weit, doch elf Brigadisten gelang die Flucht.

Sie sollten sich, Wasser aus Pfützen trinkend und Blätter und Wurzeln essen, auf verschlungenen Wegen durch die Wälder richtung Pialistock durchschlagen.

Als sie die Stadt erreichten, rückte auch die Rote Armee dort ein.

Die eingesetzten Polizisten bekamen es mit der Angst u tun.

Dass der Kriegsverlauf mit einer Niederlage des dritten Reiches enden würde, damit rechneten sie bereits.

Nun aber fürchteten sie, persönlich ur Rechenschaft gezogen u werden, da die geflüchteten Juden ihre Namen wüssten.

Ihre Vorgesetzten, die besser informiert waren, weifelten schon länger an der gemeinsamen Sache.

Entsprechend mutlos war der Trupp bereits seit geraumer Zeit.

Wie beim SK 1005 Mitte machte sich Resignation unter den Männern breit.

Mit der Flucht ihrer Gefangenschaften war der Tiefpunkt erreicht.

Die Einheit wurde aufgelöst.

Die SIPO-Angeführigen und die KDS-Mitarbeiter setzten sich in der Hoffnung, der Gefangenschaft u entgehen, rasch weiter nach Westen ab, um bei unverfänglicherern Einheiten etwa dem Ostwahlkommando unterzutauchen.

So verschwanden sie in der Masse der Uniformierten und behielten schon aus Selbstschutz das Geheimnis um die Beseitigung der Massengräber für sich.

Aber es gab ja die Entkommenen, die da viele Details und Namen weitergeben konnten.

Abgesehen von den Zeugenaussagen gibt es auch einige wenige Schriftdokumente.

Neben den Leuten, die im Pialis-Doc entkommen konnten, gab es im Gefängnis von Pialis-Doc Aufzeichnungen, die vergessen wurden u vernichten an der Wand.

Ich kenne es mit mir.

So, eine kurze Pause machen und dann kommen wir urück.

So gefühlt breche ich hier bald den Tränen aus ohne Scheiß.

Es ist so schrecklich.

Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.

Ja, auf jeden Fall unsere schwierigste Folge würde ich tragen bis jetzt.

In der Vorbereitung, genau wie in der Aufnahme, wahrscheinlich einfach thematisch, das was am...

Ja, ich kann so verkommen sein.

Vorher.

Ich habe in der nächsten lange Zitat nochmal durchgeließen, hab ein paar Tränen kurern lassen.

Oh, ey.

Ich glaube, ich hätte das Buch auch nur...

Ich bin gerade ein bisschen froh, dass ich mich wirklich reingelesen habe.

Sonst wäre ich auch nur am Hallen gewesen, glaube ich.

Also ist mir auch nicht weitgekommen.

Eines vergasen die Mörder allerdings.

Die Inschriften in den Gefängniszellen, insbesondere der Todeszelle 88.

Angehörige des Widerstandes und Mitglieder der Pialistocker Kommission ur Untersuchung der hitlarischen Verbrechen inspezierten Anfang August 1944 das Gefängnis und entdeckten die mit Bleistift geschriebenen oder mit steilen eingeritzten Zeilen an den Zellen wenden.

Ein Kommissionsmitglied Dr.

Hans-Jagod Steele, wird trug diese in hebräischen Schriftzeichen niedergeschriebenen letzten Mitteilungen an die Nachwelt in sein Wachstuch heft, bevor sie verplasten oder gar von den Soviets mutwillig erstört werden würden.

Sie waren auch ein Ruf nach Vergelthung.

Isaac Kulkin, umgebracht im Pialistocker Gefängnis den 15.7.44, gefallen für das Judentum, nehmt Rache.

Geboren in Pielsk 1921, die ganze Familie umgebracht.

Ich war im Gefängnis der letzte Jude, hennach Hoffmann.

Geht erhobenen Hauptes in den Tod.

Ich grüße meine Freunde, die Brüder Okon und Posnanski.

Rechet mich.

Man hat mich gefoltert, aber ich habe nichts herausgehen lassen.

Nehmt Rache.

Wir gehen um Todes sehr ruhig.

Wir haben keine Möglichkeit uns u wehren.

Nehmt Rache für uns.

Der Schoel Samolski aus Pialistock.

Nehmt Rache für uns.

Der Pialistocker Abraham, Abraham Wodzkovski und Jankel Gilmann, die Krodnoa Kirschbaum, Kulkin, die Brüder Lipchess und Maja Prusak.

Rechet uns.

Es soll grausamer sein, als das, was sie mit uns Juden gemacht haben.

Das ist der letzte Tag unseres Lebens, 15.

Juli 1944.

Rechet uns.

Geschrieben hat das Scheim Kirschenbaum aus Krodno.

Hier überleben die letzte Nachtjuden, die übrig geblieben sind aus Pialistock und Krodno.

Wir leben die letzten Minuten.

Wir warten auf den Tod.

Heute ist 15.

Juli 1944, 7.15 Uhr.

Das Schreckliche daran ist, dass es jetzt 7 oder 8 Nachrichten sind von Millionen von Menschen, die umgebracht wurden, ermordet wurden.

Von denen wir keine Schriftstücke haben, keine Zermechnisse, keine direkte Nachricht, die ihren Namen nicht an der Wand verewigen konnten.

Die Aktion 1005 war der Versuch, genau dafür u sorgen, dass es keine Erinnerungen mehr an die Toten gibt, dass nicht nur ihr Leben vernichtet wird, sondern auch die komplette Erinnerung an ihre Existenz.

Obwohl es dann 1944 im Sommer unehmend Gerüchte über die Auflösung der Einheit gab, wurde weitergearbeitet.

Es gab Einheiten der Sonderkommandoes 1005, die weiter an der Arbeit waren, unter anderem der im Eingangs-Zitat erwähnte Autotreffs und Autogoldab.

Der Polizist aus Hamburg, der direkt in den Dienst eingestiegen ist, war dabei als eines der letzten Amtshandlungen im August 1944 die Lehrungen des Gettos von Lodz und dem Abtransport der Leute nach Auschwitz Birkenau mitzuorganisieren und Tour befähigen.

Mit der Eisenbahn ging es Mitte August 1944 weiter nach Litzmannstadt, Lodz, wobei der endgültigen Liquidierung des Gettos die Verwendung usätzlicher Polizeikräfte erforderlich u sein schien.

Neben den Polizisten des Kommandos 1005 Mitte waren auch ihre Kollegen vom SK 1005A für die reibungslose Durchführung des letzten Aktes dorthin verlegt worden, wohl auch um die Juden einzuschüchtern und jeden Gedanken an Widerstand durch die massive Polizeipräsenz u erstreuen.

Immerhin hatte sich in Warschau und anderen Orts die polnische Heimatarmee erhoben.

Der Juden älteste Scheim Rumkowski hatte den Auftrag erhalten, alle Ghetto-Bewohner auf die Verschleppung vorzubereiten.

Auf Geheiß Himmlers sollten die verbliebenen 67.000 Insassen aus dem Ghetto nach Auschwitz Birkenau deportiert werden.

Diese Mammutaufgabe lief mit tödlicher Prä ision ab und dauerte vom 3.

bis um 29.

August 1944.

Während Kraner den Gesamteinsatz seiner Männer steuerte, leiteten Treves und Gold ab als Transportführer mindestens eine der Verschleppungen nach Birkenau.

Sie und einzelne Schupos des Kommandos gelangten so in die Nähe der Gaskammer und Krimaturien an einen Ort, an dem in technisch mechanisierter Weise das ineinandergreifen von Wort- und Spurenbeseitigung perfektioniert worden war.

So dass es keiner fliegenden Entertungskommando mehr bedurfte.

Ja, Auschwitz eben hier als die Auschwitz des ursprünglichen KZ war und dann um Vernichtungslager umgebaut wird.

Und das hier mit den Gaskammern und den Krimaturien eben die Aktion 1005 nicht mehr notwendig macht, weil jetzt all das, was Schreckliches gelernt wurde in Anfang Anführungszeichen eben um Einsatz kommt.

Und es keine Massengräber mehr gibt, sondern die Toten direkt in den Krimaturien hier verbrannt werden, um Beweise u vernichten und um danach keine Scheiterhaufen mehr im Wald machen u müssen.

Die Operation 1005 war nicht nur in Osteuropa und der Ukraine aktiv, sondern eben auch in Ex-Jugoslawien und die Mission von Blobel kannte keine Weißensflecken, sondern überall wo es Massengräber gab wurden Blobels Männer und er auch hingeschickt.

Genau, nur so, dass es nicht nur ein reines Ostfront-Phänomen war.

Und was passiert dann mit den Tätern?

Was wohl passiert in der BLD nach dem Krieg?

Wir haben schon von Gold abgehört, der ursprünglich dann weiter als Prozessist direkt gearbeitet hat und dann 1968 verurteilt wurde, Paul Blobel wurde 1948 schon im Einsatzgruppenprozess in Nürnberg um Tod durch den Strang verurteilt und dann 51 hingerichtet.

Die 68 verurteilten Täter saßen ihre Strafe, die lebenslangen Jahr ursprünglich war nie voll ab, Kraner wurde 1977 begnadet, also acht Jahre nach dem er verurteilt wurde und stirbt dann als 96-Jähriger im Jahr 1997.

Gold ab wurde bereits 1975 entlassen und stirbt dann 1984 und Drehf ist da 73 Freigänger und begeht schließlich Selbstmord als ihm eine erneute Inhaftierung droht.

Das sind jetzt nur drei, vier Namen von den Beteiligten, die danach wahrscheinlich alle wieder ihre Jobs einfach so weitergeführt haben und das Ganze war eben vor allem durch den Artikel 131 im Grundgesetz möglich, die beamten, hatten eine sehr starke Lobby nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und haben da eben auch beim Grundgesetz mit lobbyiert dafür, dass dieser Artikel 131 aufgenommen wird, um Polizisten und Richtern, die dem NS-Staat bedient haben, es u erleichtern, direkt wieder einzusteigen und weiter Karriere u machen in der BRD umgestört.

Mein ehemaliger sehr geschätzter Geschichtsprach Michael Bild hat dazu in einem Artikel folgendes geschrieben.

Viele Angeführige, auch aus Engen mit dem NS-Staat verbundenen Beamtengruppen wie den Richtern oder der Polizei, konnten mittels des 131er-Gesetzes wieder im öffentlichen Dienst angestellt werden und um Teil auch Karriere machen.

So erreichten um Beispiel im Bundeskriminalamt mehrere ehemalige Abteilungsleiter des Reichssicherheitshauptamtes erneut führende Positionen.

Ein NS-Täter wie Rudolf Billfinger, der 1953 wegen seiner Tätigkeit als Gestapo-Chef in Toulouse von einem französischen Militärgericht in Abwesenheit u acht Jahren Zugthaus verurteilt worden war, stieg bis um Oberverwaltungsgerichtsrat am Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg auf.

Ja, ganz toll Baden-Württemberg.

Ja.

Und der Zweck der Aktion 2005 war eben, was ich sehr beachtlich und erstaunlich daran finde, eben schon seit 42 das Ziel die Volksgemeinschaft in dicken Anführungszeichen u entlasten und die Schuldfrage bewusst u verschleiern, wenn es um die Verantwortung für die Massenmorte in den besetzten Gebieten aber in ganz Europa ging.

Hitler und Himmler und die SS-Führung allgemein wollten eben damit sicherstellen, dass das deutsche Volk sich nicht als Tätervolk verstehen muss und ja, diese Vertuschung hat ja dann nachhaltig auch irgendwie funktioniert und hat das kollektive Bewusstsein und die Aufarbeitung von den NS-Torchene nachkriegsdeutschland beeinflusst.

Wenn es einfach so wenige Bilder und Beweise und Dokumente für den Holocaust gibt, gibt es natürlich immer eine geringe Angriffsfläche trotz all der eindeutigen Beweise dafür.

Und alle die irgendwie denken, dass der Holocaust jetzt auserzählt und fertig wäre, das ist eine Meinung, die man in Deutschland immer mal wieder gerne hört, dass das doch jetzt genug wäre und man genug über die Verbrechen des dritten Reiches geredet hätte, der soll dieses Buch lesen, um u erkennen, wie wenig man eben oft weiß, beziehungsweise wie viel jetzt auch nochmal 2018 da herausgearbeitet wurde und konstant herausgearbeitet wird.

Es gibt eben jetzt einen großen Schub auch bei in der Holocaustforschung mit jungen Professoren, Doktoren, Leuten, die Sachen schreiben und die dann neuen Blick, neue Methoden und neue Rangehensweise entwickeln, weil wenn wir uns die Erinnerungskultur auch in Deutschland anschauen, dann picken wir uns halt immer sehr selektiv die paar Sachen raus.

Die ersten Jahre gab es gar keine Erinnerungskultur nach und u weiten Weltkrieg, das war vor duschen angesagt, dann lange nichts, dann haben wir unsere Erinnerungskultur technisch auf so einige Allgemeinplätze festgelegt und dabei verbleibt es dann aber auch.

Darüber hinaus will man eigentlich nicht mehr wissen, natürlich verstehe ich es aus ein schreckliches Thema, aber das Nichts Wissen Wollen ist ein Abwehrmechanismus, der nicht produktiv ist und der nicht dazu führt, dass man irgendwie weder eine historische Verantwortung gerecht wird noch dafür sorgt, dass sowas nicht wieder passiert.

Es ist noch kein Jahrhundert her, dieses Scheiße, dieses unglaubliche Versagen von normaler Menschlichkeit.

Von daher empfehlt diese Folge in das Buch auf jeden Fall jeder Person, die sagt, wir haben es genug darüber geredet, müssen wir uns nicht mehr beschäftigen, es austachiert das Thema Holocaustsicht.

Es gibt wahrscheinlich wenige Themen, wo in der Geschichtssorschung so viel Bedarf noch besteht, so viel gemacht wurde jetzt die letzten Jahre, aber irgendwie das Bild der Öffentlichkeit trotzdem noch so in der Vergangenheit verhängt und so ein sehr schulisch beeinflusstes Bild vom Holocaust irgendwie vorherrscht.

Den Verbrechen der Deutschen, ja, hier noch ein Zitat von Angrik um Abschluss.

Von all den Verbrechen, die mit der Geschichte des Dritten Reiches verbunden sind, stellt die Apparition 1005 einen solitär, eine selbst für die Täter herausgehobene Kategorie dar und dies nicht wegen des eigentlichen Auftrags oder der Morde, die im Zusammenhang mit den Vertuschungsaktionen ausgeführt wurden.

Weswegen dann?

Es geht um die Fantasie im Vorfeld der Tat und um die ekelerregenden Alltagsrealitäten an den Brandstädten.

Er führt es dann weiter aus, dass es bei den Erschiedungsaktionen oft nur sehr kurze Konfrontationen gab, selbst bei Bia dauerte nur wei Tage sozusagen der Aussage der Täter und dass die, ja, also sehr kurze Konfrontationen wischen Schützen und Opfer gab.

Und dann später die Vernichtungslage irgendwie so eine industrielle Arzt des in Anführungszeichen sauberen Massenmords versucht haben, umzusetzen, wo es den SS-Leuten ermöglicht wurde, sich als Administratoren, fast schon als Maschinenführer u sehen, dieser Maschine des Mordens.

Und die Aktion 1005 und die daran Beteiligten hatten und es war der Nazis und der Erführungsriege schon selber auch klar eben nicht diese Trennung, sondern es war ein Konstant mit dem Öffnen der Massengräber und Konstant damit konfrontiert, was die ganze Zeit gemacht wurde.

Also wer weiß besser, wie Massengräber es gibt als der, der die Aufmacht, um versucht verschwinden u lassen und dass deswegen eben die Operation 1005 solitär innerhalb der Verbrechen der Geschichte des Dritten Reichs darstellt, weil es diese, sie sind das gezielte Vertuschen des eigenen Schreckens mit mehr Schrecken bei dem, bei dem neuer Schrecken erzeugt wird.

Neue Morde, neue, neuem Eshandlung.

Ja, das, ja.

Das kann man gar nicht richtig abschließen, diese Folge.

Also für mich war es wahrscheinlich die schwierigste Folge, bis wir es aufgenommen haben, allein so vom Emotionalen.

Ich würde das auch nochmal gesagt haben.

Also ja, wir sind die Tränen gekommen während der Aufnahme, das ist mir vorher noch nicht passiert und wir haben schon über viel Schreckliches berichtet.

Ja.

Also ein extrem schwieriges Thema, über das wir irgendwann auch nochmal mehr reden werden, werden irgendwann noch eine Folge u T4 Aktionen vorbereiten und u anderen Aspekten, die ich für unterbelichtet im öffentlichen Diskurs halte oder in der öffentlichen Wahrnehmung, über die man gut mal noch eine Stunde oder wei reden könnte.

Aber wir sehen, dass es für euch sicher nicht leicht und für uns auch nicht leicht uns damit u beschäftigen in der Intensität, die wir jetzt getan haben und deswegen verzeiht uns bitte, wenn wir das nicht direkt als Serie alles usammen machen, sondern so ein bisschen aufgesplittet über die Zeit hinweg.

Und ja, genau.

Wenn ihr uns unseren Podcast unterstützen wollt, gut findet, was wir machen, dann könnt ihr das auf Patreon tun oder auf YouTube mit der Mitgliedschaft.

Auf Patreon unterstützt uns die Patreons Petrus Silius Zwackelmann, Onkel Didi, Freya Stewart, Fanny Dietrich und der coolere Erfischer vom Ardenngymnasium.

Wir bedanken uns bei allen, die uns unterstützen, das bedeutet uns wirklich viel und ja, wir werden auch mal wieder leichtere Themen besprechen, versprochen.

In diesem Sinne, ja, empfehle diese Folge allen, die behaupten, es wäre jetzt gut und man hätte genug über die Verbrechen der NS Zeit geredet.

Dann haben wir 30 Millionen Hörer auf der Folge hier mindestens und färschen wir einen ganz guten Anfang.

Und ja, ansonsten hören wir uns nächste Woche.

Macht's gut, bis bald.