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Instant Payments, Wero, Digitaler Euro, PSD3/PSR und FiDA – was passiert gerade im europäischen Zahlungsverkehr?

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Music: Speaker1: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Sound of Finance, Speaker1: dem Podcast von ZDB, der Unternehmensberatung für Finanzdienstleister.

Speaker1: Schön, dass ihr wieder dabei seid.

Heute wollen wir tief in die Welt des Zahlungsverkehrs eintauchen.

Speaker1: Ein Bereich, der in den letzten Jahren wie kaum ein anderer von Innovationen, Speaker1: neuen Technologien und regulatorischen Eingriffen geprägt wurde.

Speaker1: Open Banking hat mit PSD2, das steht kurz für Payment Services Directive, neue Türen geöffnet.

Speaker1: Instant Payments sollen bald in ganz Europa verpflichtend werden und mit Initiativen Speaker1: wie Vero versucht Europa eigene Bezahlalternativen zu etablieren.

Speaker1: Gleichzeitig werfen aber neue Regulierungen wie die Financial Data Access Regulation Speaker1: und Payment Service Regulation ihre Schatten voraus, mit potenziell großen Auswirkungen Speaker1: auf Banken, Zahlungsdienstleister und Kunden.

Speaker1: Also wo stehen wir heute im europäischen Zahlungsverkehr?

Welche Herausforderungen Speaker1: gilt es zu meistern und wie können Banken und Zahlungsdienstleister diese Chance Speaker1: nutzen, die sich aus den Entwicklungen ergeben.

Speaker1: Mein Name ist Clarika Daun, ich bin Beraterin im ZDB und freue mich sehr, Speaker1: heute mit zwei ausgewiesenen Payment-Experten zu sprechen.

Speaker1: Anne-Sophie Morvan und Nicola Jelicic.

Anne-Sophie ist Chief Commercial Officer bei LuxHub, Speaker1: einer führenden europäischen Open Banking API-Plattform, die 2018 von vier großen Speaker1: Luxemburger Banken gegründet wurde und damit auch eine Reihe innovativer Lösungen für Finanzinstitute, Speaker1: Unternehmen und Entwickler anbietet.

Speaker1: Nicola ist Expert-Partner im ZDB sowie Leiter des Bereichs Payments und begleitet Speaker1: Banken und andere Zahlungsdienstleister bei strategischen und regulatorischen Speaker1: Transformationsfragestellungen.

Speaker1: In diesem Sinne herzlich willkommen, ihr beiden.

Speaker1: Danke, dass ihr euch heute die Zeit nehmt, mit mir zu sprechen.

Speaker2: Danke, Clara, für die Einleitung.

Speaker0: Ja, wir sind ebenfalls sehr froh, hier zu sein.

Speaker1: Freut mich sehr, euch hier zu haben.

LuxHub ist als Open Banking API-Plattform Speaker1: in einem zentralen Bereich des Zahlungsverkehrs positioniert.

Speaker1: Ann-Sophie, kannst du uns hier einen kurzen Einblick geben, wie dein LuxHub Speaker1: entstanden ist und welche Rolle du als CCO spielst?

Speaker1: Und vielleicht verrätst du uns auch, was hierbei die aktuellen europäischen Speaker1: Entwicklungen im Payment-Sektor sind und wie du diese siehst.

Speaker2: Ja, gerne.

LuxApp wurde 2018 im Zusammenhang mit Open Banking gegründet.

Speaker2: Unsere Gesellschafter, vier lokale Banken, wollten ihre Kräfte bündeln, Speaker2: um gemeinsam eine API-Plattform auszubauen, die ihnen hilft, Speaker2: die PSD2-Vorgaben einzuhalten.

Speaker2: Heute wird diese Open Banking-Compliance-Dienstleistung bereits von 35 Kunden Speaker2: in mehreren europäischen Ländern genutzt.

Speaker2: Nach dem Start haben wir weitere Compliance-Services für Zahlungszinsleister Speaker2: entwickelt, wie zum Beispiel CSOP oder ganz aktuell Verification of P.I.

Speaker2: Außerdem arbeiten wir an großen Projekten.

Speaker2: Im Bereich Instant Payments und an der Einführung von Vero in Luxemburg.

Speaker2: All diese Aktivitäten finden unter der Aufsicht der luxemburgischen Finanzaufsicht Speaker2: statt, sowohl als IT-Dienstleister als auch als AISP, Speaker2: PISP, also das heißt Konto-Informationsdienstleister und Zahlungsauslöse-Dienstleister.

Speaker2: Ich bin Mitglied des Executive Committees der Gesellschaft und ich leite die Speaker2: kommerzielle und rechtliche Aktivitäten.

Speaker2: Da wir in einem stark regulierten Umfeld arbeiten, sind bei uns Rechts-, Speaker2: Produkt- und Sales-Team sehr eng verzernt.

Speaker2: Deshalb übernehme ich beide Bereiche, was eher ungewöhnlich ist, Speaker2: sich aber in unserem Sektor als sehr hilfreich erwiesen hat.

Speaker2: Gerade in den letzten Jahren war der Gesetzgeber sehr aktiv und in so einem Speaker2: Umfeld ist unsere enge Zusammenarbeit ein klarer Vorteil.

Speaker2: Aber über die Regulierung hinaus finde ich es faszinierend, Speaker2: die Innovation im Zahlungsverkehr zu beobachten und mir zu überlegen, Speaker2: wie werden wir in fünf bis zehn Jahren bezahlen und wie werden wir und die nächste Speaker2: Generation unser finanzielles Leben organisieren.

Speaker2: Also sehr spannende Fragen.

Speaker1: Vielen Dank für die Einblicke an Sophie.

Ich glaube, das Thema Regulatorik wird Speaker1: uns noch ein wenig in unserem Podcast heute begleiten.

Also wirklich sehr spannend.

Speaker1: Nikola, du begleitest ja Banken und Zahlungsdienstleister bei, Speaker1: wie ich einleitend gesagt habe, strategischen und regulatorischen Veränderungen.

Speaker1: Wenn du jetzt auf die Entwicklungen der letzten Jahre und deine Kundenprojekte zurückschaust, Speaker1: welche bestimmten Bereiche oder Themen im Payment-Bereich haben für dich denn Speaker1: die Branche am stärksten geprägt und was beschäftigt denn Kunden aktuell in Speaker1: diesem Umfeld am meisten?

Speaker0: Ja, vielen Dank, Lara.

Ich finde, dass niemand die vollständige Antwort auf Speaker0: die Fragen von Ann-Sophie von vorhin hat.

Speaker0: Und das ist natürlich das Spannendste jetzt im Payment-Umfeld, Speaker0: wenn wir als Berater auch da arbeiten.

Speaker0: Die Payment Practice des CTB berät Banken und Zahlungsdienstleister europaweit Speaker0: bei deren kompletten Payment Agenda und sie setzt sich natürlich zusammen mit Fragestellungen, Speaker0: die eher im strategischen Bereich hineinfallen, aber auch im regulatorischen Bereich.

Speaker0: Viele unserer Projekte aktuell haben mit der Einführung von Instant Payment Speaker0: zu tun, also einer aktuellen, sehr starken Regulierung.

Speaker0: Aber es gibt auch bei solchen Projekten immer wieder einen strategischen Weitblick Speaker0: im Sinne von, okay, wie verändert sich jetzt die Zahlungsverkehrslandschaft Speaker0: mit Instant Payment zusammen?

Speaker0: Das haben wir auch in der Vergangenheit erlebt, also ein PSD2, Speaker0: also ein Thema, was, glaube ich, sehr stark mit LuxHub zusammengeht.

Speaker0: Wir haben immer wieder erlebt, dass ein reines regulatorisches Thema einen strategischen Speaker0: Beigeschmack bekommen hat.

Speaker0: So wurden bei uns BSD-2-Umsetzungen auch zu Open Banking-Projekten geführt.

Speaker0: Wir arbeiten aber genauso an reinen strategischen Fragestellungen wie in etwa Speaker0: in der Produktinnovation oder neue Aufstellungen im Bereich Händlergeschäft.

Speaker0: Das Thema ist jetzt immer wieder aktuell.

Die meisten Projekte kombinieren die beiden Perspektiven, Speaker0: wie in etwa, okay, Open Banking, digitale Wallet, was soll da die strategische Speaker0: Aufstellung des jeweiligen Instituts sein?

Speaker0: Und solche Projekte machen uns natürlich am meisten Spaß.

Speaker1: Und vielen Dank euch beiden bereits für eure Antworten.

Ich habe jetzt mehrere Speaker1: Male das Wort PSD2 gehört.

Speaker1: Ich glaube, wir müssen unseren Zuhörern und Zuhörerinnen jetzt doch ein bisschen Speaker1: Licht ins Zuckle bringen.

Speaker1: An Sophie nochmal in deine Richtung.

Ich hatte ja auch zu Eingangs gesagt, Speaker1: dass PSD2 Open Banking in Europa so wirklich auf den Weg gebracht hat.

Speaker1: Aber ihr beide hattet auch schon verlautet, dass die Umsetzung im Alltag oft Speaker1: doch langsamer vorangekommen ist als erwartet.

Speaker1: Wie erlebst du denn bei LuxHub die Nutzung und Akzeptanz der Open Banking APIs Speaker1: im Privat- aber auch im Firmenkundengeschäft?

Speaker1: Und was muss denn getan werden, damit Open Banking wirklich durchstartet?

Speaker2: Open Banking unter PSD2 gibt es eigentlich jetzt seit ungefähr sechs Jahren Speaker2: und in dieser Zeit ist viel passiert.

Speaker2: Heute haben wir 125 AISPs und 197 Zahlungsinstitute, die offiziell AIS und PIS Speaker2: Dienstleistungen in der EU anbieten.

Ist ziemlich viel.

Speaker2: Die Nutzung ist aber von Land zu Land sehr unterschiedlich und man muss zwischen Speaker2: PIS und AIS unterscheiden.

Speaker2: Also zuerst was Payment Initiation angeht.

Speaker2: Ich werde ein Beispiel von Frankreich nehmen.

Ich komme aus Frankreich, Speaker2: wie ihr es wahrscheinlich hören könnt.

Speaker2: Und in Frankreich muss ich oft erst erklären, was Pay by Bank auf einer E-Commerce-Seite bedeutet.

Speaker2: Es gibt zwar immer mehr Händler, die es anbieten, aber die Franzosen sind nun Speaker2: mal Kreditkarte gewöhnt.

und nutzen kaum etwas anderes.

Speaker2: In Deutschland dagegen war PayBuyBank jahrelang die einzige Option für alle, Speaker2: die keine Kreditkarten hat.

Speaker2: Das zeigt, Zahlungsgewohnheiten sind entscheidend für den Erfolg von Payment Initiation.

Speaker2: Was Account Information Services angeht, ist es ein bisschen anders.

Speaker2: Diese Dienste sind vor allem bei Unternehmen erfolgreich.

Speaker2: Anfangs dachte man, sie seien eher für Privatkunden interessant, Speaker2: aber im Retail ist das Geschäftsmodell und vor allem die Vergütung schwierig.

Speaker2: Für Firmen dagegen sind Zahlungsverkehrsdaten extrem hilfreich und zum Beispiel für die Buchhaltung.

Speaker2: Viele AISPs sind direkt in ERP-Systeme integriert über Partnerschaften und wenn Speaker2: ein AISP auch Payment Initiation anbietet, kann der Kunde direkt aus dem ERP-Zahlungen auslösen.

Speaker2: Das ist in der Praxis sehr praktisch.

Also es gibt viele spannende Use Cases, Speaker2: aber auch nach sechs Jahren ist es nicht alles perfekt.

Speaker2: Banken müssen ihr PSD2-APIs ohne Vergütung bereitstellen und ohne Business Case Speaker2: ist es schwer, Talk-Qualität zu erwarten.

Speaker2: Dazu kommen unterschiedliche Interpretationen von Standards und technischen Speaker2: Problemen, die TPPs täglich mit Banken klären müssen.

Also das ist nicht perfekt, Speaker2: aber das gibt schon sehr viele Verschritte seit sechs Jahren.

Speaker1: Dass es da bereits einige Use Cases gibt, aber die Qualität leider noch zu wünschen Speaker1: übrig lässt, gibt ja schon eigentlich auch einen optimistischen Blick in die Speaker1: Zukunft, dass sich ja hier noch eventuell einiges noch verbessern kann.

Speaker1: Nicola, in deine Richtung, wie siehst du das Gesamte, besonders bei deinen Kundenprojekten Speaker1: und die Erfahrungen für dich in den letzten Jahren?

Speaker0: Ja, also ich glaube, in Europa ist nie eine Innovation vollendet ohne Regulierung.

Speaker0: Vielleicht leider, aber ohne diese regulatorische Motivation passiert relativ wenig.

Speaker0: Das hat mit der Fragmentierung des Marktes zu tun und mit der Vielzahl der Player Speaker0: natürlich, aber auch mit Konkurrierenden.

Speaker0: Ich glaube, du hast es auch vorhin erwähnt, Ann-Sophie, es gibt in Deutschland Speaker0: ein Pay-by-Bank-Verfahren oder es gab eines.

Speaker0: Es gibt genauso beispielsweise auf der Firmenkundenseite den EBIC-Standard, Speaker0: der jetzt nicht nur in Deutschland verbreitet ist, aber das ist auch eine Art Speaker0: Konkurrenz von Standards, Speaker0: das man immer wieder vorfindet, wenn man etwas über mehrere Länder ausholt in Europa.

Speaker0: Und deswegen glauben wir sehr stark, also Zahlungsverkehrs-Enthusiasten und Speaker0: Optimisten, dass es schon mit diesem zusätzlichen Push der Regulierung, Speaker0: da kommt man schon voran.

als gesamte Industrie.

Speaker0: Viele unserer Kunden fragen sich natürlich, wo ist da meine strategische Ambition Speaker0: oder was soll ich genau machen über das regulatorische Minimum hinaus, Speaker0: um mich wirklich zu positionieren und da einen Mehrwert für Kunden zu schaffen.

Speaker0: Wo ich auch ein bisschen was mitverdienen kann, sage ich mal so, Speaker0: weil, wie gesagt, bekanntes Wort Business Case bei jeder Organisation.

Speaker0: Und genau dort kommt diese Kosten-Nutzen-Abwägung zum Tragen und das hat nicht Speaker0: nur mit der Bepreisung zu tun, sondern mit der Adoption, also von neuen Verfahren, beziehungsweise, Speaker0: ich sage mal so, die Kosten-Nutzen- Abwägung unserer Kunden begrenze ich jetzt Speaker0: nicht nur auf finanzielle Themen wie Ertrag, Speaker0: sondern auch immer wieder mit der Kundenbegeisterung, Speaker0: also Kundenbindung, komme ich dann als innovativer Player dann noch näher an Speaker0: meinen Kunden heran oder wachse ich quasi in seinen Teil der Prozessoptimierung Speaker0: und ich helfe ihnen, eigene Dinge besser zu machen, Speaker0: das ist für eine Bank auch richtig gut.

Speaker0: Und somit spielt das auch so ein bisschen in diese Kosten-Nutzen-Überlegung mit hinein.

Speaker1: Aber du sagst, ohne Regulierung wäre weitaus weniger passiert.

Speaker0: Das glaube ich schon, wie gesagt, weil wir in so einer Landschaft leben, Speaker0: wo nicht jetzt irgendwie fünf dominante Player Dinge alleine bewegen können Speaker0: oder einer von denen über unsere 25 Länder plus in der Welt.

Speaker0: EU hinweg, sondern wir brauchen halt irgendwie so eine zentrale Instanz, Speaker0: die den Markt immer wieder in Bewegung setzt.

Speaker0: Nicht immer, aber gerade im Bereich Zahlungsverkehr braucht es das.

Speaker1: Nein, also das ist, glaube ich, verständlich und kann auch jeder nachvollziehen, wieso das so ist.

Speaker1: Es gibt eben Regeln, die jeder befolgen sollte und dann ergibt sich dann eben Speaker1: ein Standard, wo wir jetzt auch beim Thema sind.

Speaker1: An Sophie, wir hatten ja eben eingangs, hatte ich die Financial Data Access Speaker1: Regulation, ein sehr langes Wort erwähnt, kurz auch FIDA und diese Regulierung Speaker1: möchte den Zugang zu Finanzdaten neu regeln.

Speaker1: Also im Firmenkundengeschäft, da das ganze Thema Standardisierung, Speaker1: aber auch im Privatkundengeschäft.

Speaker1: Aus deiner Sicht, welche Veränderungen wird es da eventuell für den Payment-Bereich geben?

Speaker2: Aktuell befinden wir uns in den Trilog-Verhandlungen.

Das Europäische Parlament, Speaker2: der Rat und die Kommission arbeiten derzeit am finalen Fiedertext.

Speaker2: Seit dem 1.

Juli hat die dänische Ratpräsidentschaft übernommen und man erwartet Speaker2: eine Finalisierung in den kommenden Monaten.

Speaker2: Aber viele Punkte sind weiterhin umstritten.

Speaker2: In der letzten Textversion wurde der Anwendungsbereich reduziert.

Speaker2: Die Definition von Customer ist auf Retail-Kunden und KMU beschränkt.

Speaker2: Large Corporates werden ausgeschlossen.

Speaker2: Dennoch wäre wie beim Open Banking ein einheitlicher Zugang zu Finanzdaten ein großer Vorstritt.

Speaker2: Viele Corporates werden wahrscheinlich nicht verstehen, warum sie nicht davon Speaker2: profitieren können.

Wie ich beim Open Banking gesagt habe, Datenzugang macht Speaker2: für Retail-Kunden Sinn.

Speaker2: Dennoch ist er bei Unternehmen noch wichtiger und kann dort besonders erfolgreich Speaker2: genutzt werden.

Was Zahlungsdaten angeht, ist das Angebot aktuell ziemlich limitiert.

Speaker2: Es gibt hauptsächlich und Kreditkartendaten, aber Daten wie Sparkunden, Speaker2: Securities oder Versicherungsdaten zusammen mit Zahlungsdaten können extrem hilfreich sein.

Speaker2: Und auf dieser Basis lassen sich spannende Use Cases entwickeln.

Speaker0: Vielleicht ergänze ich da ein bisschen die auch aus aktuellen Kundendiskussionen.

Speaker0: Ich meine, okay, der durchschnittliche europäische Kunde oder zumindest der Speaker0: Deutsche hat so vier, fünf Anbieter im finanziellen Bereich, die er bezieht.

Speaker0: Und jetzt soll es wieder möglich machen, dass alles einmal in einem Interface stattfindet.

Speaker0: Aber was ist dann dieses Interface?

Ist das die Hausbank oder ist es eine Art Speaker0: Wallet und er setzt das Wallet das Konto?

Speaker0: Und wenn ich mir denke, heute werden diese Konten bei Hausbanken schön bepreist, Speaker0: zumindest in Deutschland, und künftig soll FIDA das Ganze kostenlos anbieten, Speaker0: das ist keine Steigerung der Attraktivität vom Geschäftsmodell Banking im Privatkundenbereich.

Speaker0: Also das ist, glaube ich, diese Gefahr, dass man durch zu viel Regulierung, Speaker0: gerade dort, wo es sehr, sehr eng ist, margentechnisch, dass man gegebenenfalls Speaker0: die Innovation vielleicht sogar erdrosselt.

Speaker0: Also vorhin habe ich gesagt, ohne Regulierung kommen wir nicht weiter, Speaker0: aber es gibt schon irgendwo auch eine Balance.

Speaker1: Also es muss irgendwo einen Mittelweg geben, wenn ich euch da richtig verstehe.

Speaker0: Ja, ohne jetzt das Conclusio vorzugeben, aber gerade in dem Fall, Speaker0: weil das Ann-Sophie auch schon erwähnt hat.

Speaker1: Da können wir doch gerade nochmal gerne anknüpfen.

Wir hatten eben auch das Speaker1: Thema Instant Payments erwähnt, Speaker1: dass die EU dies auch verpflichtend machen möchte und gleichzeitig VOP, Speaker1: Verification of Pay, Ann-Sophie, das hattest du uns eben erklärt, Speaker1: die Prüfung hierfür einführen.

Speaker1: Gerne könnt ihr mir beide auf diese Frage antworten.

Speaker1: Welche Chancen und Risiken seht ihr denn darin, wenn da jetzt dafür eine Prüfung Speaker1: eingeführt werden soll und Instant Payments verpflichtend sein sollen?

Speaker1: Ist das realistisch, so eine und gibt es dafür auch eine schnelle und reibungslose Speaker1: Umsetzung oder was ist da euer Blick drauf?

Speaker2: Also in einigen Ländern sind die Instant Payments bereits Standard oder weit verbreitet.

Speaker2: In anderen hingegen wird es eine große Umstellung sein.

Speaker2: Die Technologie allein reicht nicht.

Entscheidend ist die Kundennachfrage.

Speaker2: Oft hört man, Kunden würden es nicht aktiv verlangen.

Speaker2: Doch die Erfahrung zeigt, nach einigen Monaten Nutzung wollen sie meist nicht Speaker2: mehr darauf versichten.

Speaker2: Auch wichtig ist es zu betonen, dass Instant Payments ein großer Vorteil für Speaker2: Open Banking-Zahlungen sind.

Speaker2: Durch die sofortige Bestätigung, dass eine Zahlung erfolgreich war, Speaker2: steigt sowohl die Sicherheit als auch das Vertrauen der Merchants.

Speaker2: Aber natürlich gibt es auch Risiken.

Durch die sofortige Erwicklung kann das Speaker2: Betrugsrisiko höher sein.

Speaker2: Die regulatorische Antwort auf diese Herausforderung ist unter anderem die Verification Speaker2: of B, wie du bereits erwähnt hast, Clara.

Speaker2: Sie wurde zur Betrugsprävention eingeführt und ist in Europa für SEPA-Überweisungen Speaker2: über fast alle Zahlungsinitiationkanäle umgesetzt.

Speaker2: Zurzeit gibt es rund 60 Routing and Verification Mechanisms, Speaker2: die diese Verification of BI-Dienstleistungen anbieten, mit unterschiedlichen Speaker2: Algorithmen im Einsatz, Speaker2: die dafür sorgen, dass Zahlungen sicher ankommen.

Speaker2: Wir werden sehen, wie es am 9.

Oktober implementiert wird, aber das wird hoffentlich Speaker2: für Kunden sehr hilfreich sein.

Speaker1: Stichwort Kunden, Nicola.

Speaker2: Was denkst du hierzu?

Speaker0: Also ich meine, grundsätzlich ist Verification of B in diesem Ampelsystem sehr Speaker0: einfach und, sag ich mal, für einen normalen Privatkunden sehr intuitiv.

Speaker0: Ich glaube, wo es ein bisschen schwieriger wird, ist im Firmenkundenbereich Speaker0: oder bereits sogar bei einem Gemeinschaftskonto.

Speaker0: Ja, weil vielleicht schreibe ich beim Empfänger jetzt nicht den vollständigen Speaker0: Namen beider Parteien, die ein Gemeinschaftskonto führen und schon kann es zu Speaker0: einem gelben Licht kommen.

Speaker0: Und umso komplexer wird es mit Firmennamen, wo Markennamen verwendet werden Speaker0: anstelle von vollständigen Namen und so weiter.

Speaker0: Und ich glaube, diesen Zusatzaufwand für Banken, aber auch für die Provider, Speaker0: die das alles quasi neu gelernt haben im Prozess der Entwicklung von solchen Tools.

Speaker0: Das war schon oder ist immer noch ein bisschen eine Herausforderung.

Speaker0: Ich glaube, wir starten dann im Oktober und sehen zu, wie sich die Erfahrungen sammeln.

Speaker0: Was ich aber schon glaube, ist, dass wir in ein paar Jahren das so selbstverständlich Speaker0: sehen werden, dass Überweisungen einfach instanz sind und dass es eine Verification Speaker0: of PI gibt, dass wir uns gar nicht mehr an die Zeit davor erinnern werden können.

Speaker0: Ja, also wie eben mit Contactless Payments, also am POS, dass man sich gar nicht Speaker0: erinnern kann, dass das irgendwie vor 2015, 16, glaube ich, gar nicht möglich war.

Speaker0: Also das sehe ich schon jetzt als so aktuell.

Speaker0: Aktuell ist es schwierig, aber in ein paar Jahren denken wir nur daran, Speaker0: okay, gut, dass wir es umgesetzt haben.

Speaker0: Jetzt leben wir schon mal in einer neuen Welt.

Speaker1: Ja, das stimmt.

Also ich muss ehrlich zugeben, ich weiß nicht, Speaker1: wann ich das letzte Mal mit einer physischen Karte bezahlt habe.

Speaker1: Also das digitale Wallet und auch die Bezahlung mit QR-Code beispielsweise in Speaker1: der Schweiz ist ja gang und gäbe.

Speaker1: Also da gehe ich auf jeden Fall mit.

Vielen Dank euch.

Ihr hattet gerade eben Speaker1: das Thema Betrug angesprochen und das beispielsweise dann eine gelbe Lampe angeht, Speaker1: obwohl das vielleicht überhaupt gar kein Betrugsversuch war, Speaker1: sondern nur fälschlicherweise.

Speaker1: Aber nun gehen wir mal davon aus, dass nun wirklich ein Betrugsversuch gestartet Speaker1: wurde.

Und ihr hattet auch gesagt, dass die Anzahl an Betrugsfällen hier in Speaker1: letzter Zeit auch zugenommen hat.

Speaker1: Aber wie wir eben gehört haben, dauert es ja noch, bis wieder umgesetzt ist Speaker1: und bis das in Kraft tritt.

Speaker1: Und parallel dazu steht ja auch die Payment Service Regulation mit verschärften Haftungsregeln an.

Speaker1: Wie schätzt du denn, Nicola, die Auswirkungen dieser neuen Regulierungen für Speaker1: Banken und Zahlungsdienstleister ein?

Speaker1: Also insbesondere hinsichtlich Compliance und Risiko?

Speaker0: Wir haben jetzt vorhin über FIDA gesprochen, weil das die interessanteste Nachfolgerin Speaker0: wahrscheinlich von PSA 2 ist, wegen Open Banking und Open Finance.

Speaker0: Aber es gibt natürlich auch eine Payment Services Directive 3 und die PSA, Speaker0: also die Payment Services Regulation.

Speaker0: Und diese Payment Services Regulation, die dann auf EU-Ebene verpflichtet wird Speaker0: ohne nationale Umsetzung, ist nämlich die Regulierung, über die wir jetzt sprechen sollen.

Speaker0: Genau, und der Punkt Betrug ist natürlich in der Instant Payment Welt ganz wichtig.

Speaker0: Was die PSR neu definiert, sind neue Haftungsregeln.

Im Wesentlichen steht dem Speaker0: Betrug bereits mit diesem Oktober als FOP Betrugsprävention in Echtzeit gegenüber.

Speaker0: Auf der anderen Seite schreiben Haftungsregelungen Folgendes vor, Speaker0: also prinzipiell bei erstmal allen per Default Betrugsfällen soll der Zahlungsdienstleister Speaker0: für eventuelle Verluste haften.

Speaker0: Das ist natürlich gut für uns als Privatpersonen, gibt es nochmal ein Tröpf Speaker0: in Sicherheit im Netz oder beim Zahlungsverkehr.

Speaker0: Aber es ist schon eine größere Anforderung an die Banken und andere Finanzdienstleister, Speaker0: die sich jetzt wirklich überlegen sollen, wie bilden sie die Kunden dazu aus, Speaker0: dass sie erstmal Betrugsrisiken besser verstehen.

Speaker0: Und wie vermeiden Sie den Fall, dass Sie jetzt wirklich Betrugsfälle mit dem Speaker0: Kunden ausfechten müssen, im Sinne von, wer hat jetzt wirklich die Verantwortung gehabt?

Speaker0: Das will natürlich keine Hausbank ernsthaft mit dem Kunden machen, Speaker0: also so eine Art Streitsituation und deswegen zumindest unsere Kunden überlegen sich schon jetzt, Speaker0: wie können sie diese Ausbildung der Kunden entwickeln, wie können sie Warnsignale entwickeln, Speaker0: wie können sie einfach Situationen besser beschreiben und in den Kundenkanälen, Speaker0: gerade im Digitalen, einfach an der richtigen Stelle platzieren, Speaker0: damit der Kunde einfach diese Sicherheit hat und wirklich diese Risiken gar nicht eingeht.

Speaker1: Und dabei muss das Ganze ja sicherlich auch attraktiv sein.

Speaker1: Es bringt ja nichts, wenn etwas entwickelt wird und dann der Kunde darauf nicht Speaker1: anspricht, wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, oder?

Speaker1: Also darum geht es ja dann auch.

Speaker0: Genau.

Speaker1: Sehr interessant.

Ich hatte jetzt eben auch noch das Stichwort Vero erwähnt Speaker1: und wir hatten auch über verschiedene Alternativen im Payment-Bereich gesprochen.

Speaker1: Aber Vero soll durch die European Payments Initiative, kurz EPI, Speaker1: eine paneuropäische Bezahlalternative entstehen.

Da ein kurzer Hintergrund dazu.

Speaker1: Im Juli 2024 ist Vero als digitale Bezahldienst gestartet und ermöglicht damit Speaker1: Überweisungen ohne IBAN oder BIC, also ähnlich wie PayPal.

Speaker1: Bin mir sicher, unsere Zuhörer und Zuhörerinnen wissen genau, Speaker1: was darunter zu verstehen ist.

Speaker1: Übrigens ist Vero ein Kunstwort, das sich aus den Begriffen we, Speaker1: also wir im Englischen, und euro zusammensetzt.

Also irgendwo symbolisiert das Speaker1: ja auch die Ambition für ein eigenständiges und leistungsfähiges Bezahlsystem für Europa.

Speaker1: Nikola, in deine Richtung geblickt, was genau kann Vero denn deiner Meinung Speaker1: nach und welche Einschränkungen gibt es vielleicht im Moment noch?

Speaker1: Wird der Bezahldienst bei deinen Kunden dann auch diskutiert?

Speaker0: Ich würde sagen, nicht nur diskutiert.

Ich habe noch verstanden, Speaker0: dass es noch eine weitere Bedeutung von Vero gibt, was mit dem Französischen Speaker0: zu tun hat, dass es quasi eine echte Zahlungsart ist.

Speaker0: Also wie, stimmt das?

Also nein, okay.

Speaker0: Aber das müsste ein Marketing-Gag sein.

Also unsere Kunden, Speaker0: also die ZTB-Kunden beschäftigen sich schon sehr lange mit dem Thema, Speaker0: wie bringen sie ein Zahlverfahren, das richtig cool ist und alle nutzen wollen an die Rampe.

Speaker0: Öfters nicht so erfolgreich, ehrlicherweise und mit großen Verschiebungen und Speaker0: jetzt ist Vero endlich da und repliziert jetzt, also zumindest aus deutscher Sicht, Speaker0: ein PayPal-Use-Case nach dem anderen.

Speaker0: Insbesondere für diesen Aufbau von Verhaltensweisen bei Kunden ist dieser Peer-to-Peer-Use-Case Speaker0: sehr wichtig und deswegen ist er auch zuerst gekommen.

Speaker0: Peer-to-Peer-Zahlungen können nicht monetarisiert werden, aber sie sind unglaublich Speaker0: wichtig für die Kundenschnittstelle.

Speaker0: Und das ist in unserer Interpretation quasi der Schlüssel zum Herzen des Konsumenten, Speaker0: wenn man diesen Use Cases abdeckt.

Speaker0: Darauf werden Use Cases folgen und da ist der Marktstart bei unseren Kunden Speaker0: schon länger in Vorbereitung, Speaker0: dass man auch E-Commerce mit Vero abdecken kann und dass man dadurch nochmal Speaker0: diese Palette an Use Cases ausweitet und richtig Konkurrenz zu den bekannten Zahlverfahren bietet.

Speaker0: Nach E-Commerce soll auch POS folgen.

Speaker0: Ich glaube, was gerade spannend ist, ist, dass man erkennt, Speaker0: dass man in vielen täglichen Situationen, sei mal den Reparaturdienst oder einen Speaker0: Babysitter nur in bar bezahlen kann, wenn man richtig Geld sofort übergeben möchte.

Speaker0: Und da ist so ein Use Case wie Vero super spannend, gerade dort, Speaker0: wo noch kein PayPal da ist oder als Alternative zu PayPal.

Speaker1: Also es hat Potenzial.

Speaker0: Absolut.

Speaker1: Sehr gut.

Ann-Sophie, was glaubst du denn, ist Vero aus deiner Sicht auch eine Speaker1: konkurrenzfähige Alternative, jetzt zum Beispiel zu internationalen Karten und Wallet-Anbietern?

Speaker1: Oder denkst du, dass es eher eine weitere Insellösung im Payment wird?

Speaker1: Das gibt es, es gibt vereinzelte Use Cases, aber es setzt sich nicht wirklich durch.

Was denkst du?

Speaker2: Ich glaube schon, dass es erfolgreich werden kann.

Aber nur, Speaker2: wenn ein paar Bedingungen erfüllt sind.

Speaker2: Zuerst, es muss super einfach zu benutzen sein.

Speaker2: Wir sind alle ein bisschen bequem, wenn es um Bezahlen geht.

Speaker2: So bequem, dass wir lieber kurz das Smartphone zücken, nicht wahr, Clara?

Speaker2: Statt die Karte aus der Tasche zu holen.

Speaker2: Zweitens, es muss wirklich europaweit funktionieren.

Speaker2: In vielen Ländern gibt es ja schon eine eigene Lösung.

Bankomaten in Italien, Speaker2: BISO mit Spanien, Portugal oder Vips Mobile Pay in den nordischen Ländern.

Speaker2: Im Juni haben EPI und das Konsortium dieser Lösung, also das als European Payments Speaker2: Alliance bekannt ist, angekündigt zusammenzuarbeiten.

Speaker2: Ich habe vergessen zu sagen, dass EPI die Gesellschaft, die Organisation, Speaker2: die WERO organisiert ist.

Speaker2: Ziel ist, dass schnell in Europa Souveränität im Zahlungsverkehr stärkt.

Speaker2: Vor allem bei grenzüberschreitenden Zahlungen.

Speaker2: Ich arbeite und wohne in Luxemburg.

Speaker2: Wir haben Grenzen überall.

Wir sind wirklich ein Beispiel von Land, Speaker2: das das wirklich braucht.

Speaker2: Und ich denke, dass es wirklich sehr wichtig ist, dass diese Lösung europaweit Speaker2: funktioniert.

Und drittens, es muss von vielen Händlern akzeptiert werden.

Speaker2: Das dürfte ziemlich schnell passieren, wenn man sich anschaut, Speaker2: wie viele Partnerschaften mit Acquiring in den letzten Monaten angekündigt werden.

Speaker2: Also ich glaube schon, dass es erfolgreich sein sollte.

Speaker1: Und du hast jetzt ja bereits ein paar Dinge genannt, die Erfolgsfaktoren dafür, Speaker1: also dann sollte dem Erfolg ja wirklich gar nicht mehr im Wege stehen.

Speaker2: Mal sehen.

Speaker1: Vielen Dank euch auf jeden Fall bis hierhin.

Ich glaube, wir haben jetzt noch Speaker1: ein Thema, das wir nochmal gern diskutieren möchten.

Speaker1: Ähnlich wie zu den Regulierungen gibt es natürlich auch Standards.

Speaker1: Und es gibt sehr viele Standards rund um Payments, die aber teils auch mit hohem Speaker1: Implementierungsaufwand für Plattformen, Anbieter und Banken einhergehen.

Speaker1: Anne-Sophie, findest du, dass die Branche und der Regulator selbst mehr Standards verwenden sollte?

Speaker1: Und wie geht vielleicht LuxHub damit um, diese regulatorischen Anforderungen Speaker1: gleichzeitig mit der Innovationsfähigkeit in Balance zu bringen?

Speaker2: Also es gibt tatsächlich schon eine ganze Reihe von Standards im Bereich Payments und Open Finance.

Speaker2: Ich bin der Meinung, dass wir soweit wie möglich auf dem aufbauen sollten, Speaker2: was bereits besteht und breit angenommen ist.

Speaker2: Bei LuxUp versuchen wir, weshalb die PSD2 API soweit wie möglich für eine große Speaker2: Vielzahl von Use Cases zu nutzen.

Das hat zwei Vorteile.

Speaker2: Erstens, es reduziert den Aufwand für alle Beteiligten und zweitens zeigt es Speaker2: den Banken, dass ihr Open Banking Investitionen auch für einen anderen Zweck genutzt werden können.

Speaker2: Das ist wichtig.

Und wenn wir eben da über das kommende FIDA-Schema sprechen, Speaker2: dann wäre es sinnvoll, auch die Arbeit im Rahmen des EPC-Schema SPA, Speaker2: also CEPA Payment Account Access oder der Berlin Group genauer anzuschauen.

Speaker2: Viele Arbeit wurde schon gemacht, Speaker2: sehr gute Arbeit und man kann sich davon wirklich sehr viel inspirieren.

Speaker1: Nicola, wie erlebst du die Stimmung denn bei den Kunden im Hinblick auf die Speaker1: Vielzahl an Standards?

Sind sie da eher genervt oder finden sie das gut?

Speaker1: Aber am Ende ist Standardsmüdigkeit ein Thema.

Speaker1: In anderen Worten, wie denkst du, dass Banken den Spagat zwischen regulatorischer Speaker1: Sicherheit, aber eben auch den Innovationsdruck schaffen können?

Speaker0: Vielleicht ist es noch erwähnenswert, dass wir einen globalen Standard in den Speaker0: vergangenen Jahren in der Umsetzung gehabt haben, nämlich ISO 222, Speaker0: der sich dann über eine Palette von bestehenden Zahlungsverkehrsprodukten gedehnt hat.

Speaker0: Und viele Großbanken haben das zum Anlass genommen, deren Plattform zu erfolgen.

Speaker0: Hinterfragen, revidieren, neu auszubauen und so weiter.

Speaker0: Das waren dann jahrelange Projekte, die noch nicht ganz zu Ende sind, Speaker0: weil ein paar Produkte sind noch auf den neuen Standard zu bringen.

Speaker0: Und hier geht es hauptsächlich darum, dass man die Daten richtig abbildet und Speaker0: die Breite der Daten bei ISO ist halt höher oder größer als in den vergangenen Standards.

Speaker0: Und das ist ähnlich, glaube ich, bei den Standards rund um Open Finance, Speaker0: wo es auch nationale Ausprägungen, Bemühungen gab, die darauf weiter aufbauen.

Speaker0: Es gibt immer Standards des European Payment Councils, auch bei nicht verpflichtenden Speaker0: Produkten wie Request to Pay.

Das heißt, es gibt verschiedene Stellen, wo man hinschauen muss.

Speaker0: Man muss sich als Bank entscheiden oder halt als Verband von mehreren relevanten Player im Land.

Speaker0: Und das ist natürlich eine Diskussion bzw.

Speaker0: Etwas, was unsere Kunden sich untereinander ausmachen, bevor sie sich genau Speaker0: festlegen, was umgesetzt werden soll.

Speaker0: Das ist eine Sache, die nur dauert, aber noch nicht diese Standardsmüdigkeit Speaker0: ist, die ich gerne bezeichne.

Speaker0: Also ich glaube nur, dass wenn alle paar Jahre neue Standards dazukommen und Speaker0: neue angekündigt werden, Speaker0: dass man sich da als Player im Zahlungsverkehr, also hauptsächlich Großbanken, Speaker0: dass sie sich dann oft mit einem minimalistischen Ansatz einer reinen regulatorischen Speaker0: Umsetzung positionieren.

Speaker0: Warum?

Weil die Umsetzung allein kostet genug Kräfte, da werden halt auch die Speaker0: besten Leute üblicherweise eingebunden.

Speaker0: Was dann übrig bleibt, ist eine reine Umsetzung ohne Innovation, Speaker0: ohne dass die Industrie in Summe weiterkommt und so kann sich halt nicht diese Speaker0: Mehrwerte für Kunden schaffen.

Speaker0: Das würde ich als Standardsmüdigkeit bezeichnen und da warne ich einfach davor, Speaker0: dass man zu oft Dinge neu macht und dass man zu oft nicht das nutzt, Speaker0: was bereits vorhanden ist, weil dadurch drücken wir die Banken in so eine Ecke, Speaker0: wo sie sich dann nur, sei mal, defensiv verhalten.

Speaker1: Sehr interessant.

Also auf der einen Seite sagst du, neuer ist nicht unbedingt besser.

Speaker1: Man kann auch auf alte Methoden oder ältere Methoden zurückgreifen, Speaker1: wenn ich jetzt daran denke, Bezahlung mit QR-Code ist jetzt ja auch nicht oder Speaker1: war bahnbrechend vor einigen Jahren, wird aber heute immer noch benutzt.

Speaker1: Aber du sagst eben, lass uns doch auf die Dinge fokussieren, Speaker1: die schon auch immer funktioniert haben in dem Sinne.

Verstehe ich das richtig?

Speaker0: Genau so, ja.

Also gerade das Geschäftsmodell von LuxHub, wenn ich da ein paar Speaker0: Worte dazu sagen dürfte, Speaker0: baut auf diesen PSD2-Standards oder PSD2-bezogenen Standards auf.

Speaker0: Und natürlich auch solche Player können dann wachsen und florieren, Speaker0: wenn neue Produkte oder neue Verfahren auch diese alten, also nicht so alt, Speaker0: also es sind jetzt nur sechs, sieben Jahre seitdem PSD2 quasi da ist, Speaker0: wenn diese wiederverwendet werden.

Speaker2: Ja, bei Kunden ist es sehr, also die finden das extrem praktisch.

Speaker2: Genau was du, Nicola, erklärt hast, dass die können sich auf der Innovationskonzentrieren Speaker2: und nicht auf die können Reuse machen.

Speaker1: Also ich glaube, wir haben heute ein großes Spektrum abgedeckt aus dem Payment-Sektor Speaker1: und eure Insights haben uns auf jeden Fall sehr geholfen, da etwas Licht ins Dunkle zu bringen.

Speaker1: Also wir haben über Regulierungen gesprochen, die verschiedenen Standards, Speaker1: FIDA, beispielsweise Vero.

Speaker1: Wir haben einen Einblick in dein Unternehmen bekommen, mit dem du arbeitest, Speaker1: an Sophie, sehr interessant.

Speaker1: Und jetzt bleibt mir eigentlich nur die Frage an euch beiden, Speaker1: wenn ihr in die Zukunft blickt, sagen wir mal drei Jahre, welche Entwicklungen Speaker1: sind bei euch, sei es technologisch, regulatorisch oder marktgetrieben, Speaker1: welche von diesen Entwicklungen werden denn den Payment-Sektor am stärksten Speaker1: prägen und welche Chancen seht ihr vielleicht daraus und was kann denn der Verbraucher Speaker1: aus dem Payment-Sektor für die nächsten Jahre erwarten?

Speaker2: Ziemlich breit.

Wenn ich an die kommenden Jahre im Payment-Sektor denke, Speaker2: sehe ich drei besonders wichtige Baustellen.

Speaker2: Da sind viele, viele andere, aber ich werde nur von drei sprechen.

Speaker2: Also erstens die Sicherheit.

Hier wird die Betrugungsprävention durch KI oder Speaker2: durch andere Kanäle eine entscheidende Rolle spielen.

Speaker2: Denn je schneller Zahlungen abgewickelt werden, desto wichtiger wird es, Speaker2: Risiken intelligent zu erkennen und zu verhindern.

Speaker2: Das gibt schon sehr viel Betrug, aber das wird noch schneller gehen und es ist Speaker2: wirklich wichtig, darauf zu arbeiten.

Speaker2: Zweitens die Verbreitung souveräner Zahlungsmethoden.

Speaker2: Europa arbeitet daran, wir haben davon gesprochen, eine eigene unabhängige Lösung Speaker2: zu etablieren und genau das wird den Markt langfristig prägen.

Speaker2: Und ich glaube, das kann schon erfolgreich sein.

Speaker2: Und drittens, in den kommenden drei Jahren, die Vorbereitung auf PSR und FIDA.

Speaker2: Realistisch betrachtet werden diese Regelwerke wohl erst ab 2027 in der Praxis Speaker2: richtig spürbar werden.

Speaker2: Aber sich rechtzeitig darauf vorzubereiten, wird entscheidend sein.

Speaker1: Nikola, was denkst du?

Speaker0: Ja, so schwer etwas dem hinzuzufügen jetzt aktuell.

Speaker0: Aber ich sage es mal so, ich finde erstens, Speaker0: in Europa blicken wir alle Richtung Europäische Zentralbank, Speaker0: Europäische Kommission, Parlament bezüglich FIDA, aber auch bezüglich des digitalen Euros, Speaker0: dass vieles an Priorisierung bei den Banken treiben wird.

Speaker0: Und bis dahin erwarte ich natürlich auch, also bis der digitale Euro kommt, Speaker0: wenn es kommt, erwarte ich, Speaker0: dass sich Vero sehr stark etablieren wird und die Standards, Speaker0: die wir jetzt besprochen haben, dass sie quasi wirklich breite Umsetzung im Markt finden.

Speaker0: Vielleicht nur kurz gesagt, also wir haben vorhin von Erfolg von Vero und was Speaker0: wir dem Zutrauen besprochen haben.

Speaker0: Erfolg heißt nicht, alle anderen Zahlungsarten ersetzen, sondern einfach gut mit dabei sein.

Speaker0: Auf der anderen Seite finde ich, dass sich unsere Zahlungslandschaft erstmal Speaker0: ein bisschen verkomplizieren wird.

Speaker0: Also das heißt, dass man vielleicht noch nicht weiß, also du bist ja in der Speaker0: Schweiz, Clara, also du wirst dich wahrscheinlich fragen, okay, Speaker0: jetzt habe ich Twint im Inland und Karte im Ausland und dann kommt noch Vero dazu.

Speaker0: Wie passt das überhaupt zusammen?

Also ich glaube, wir werden erstmal so mehr Speaker0: haben, um dann wieder eine Vereinfachung zu erleben für den einzelnen Konsumenten, Speaker0: dass der Konsument einfach ein Device, Speaker0: eine Schnittstelle, sei es QR-Code, NFC, also die Schnittstelle seiner Wahl Speaker0: verwendet und nämlich zahlt.

Speaker0: Und vielleicht, was nur noch übrig bleibt, ist, okay, womit zahlt man?

Speaker0: Also hat man dann irgendwie ein Konto für tägliche Zahlungen vordefiniert oder Speaker0: steckt da dann mehr dahinter, also mehrere Konten, Speaker0: wo einfach ein smartes Wallet überall hingreift?

Speaker0: Und das ist für mich dann der Schritt, der vielleicht nach dieser Vereinfachung Speaker0: der Zahlverfahren kommt, dass wir dann eine Art Vereinfachung oder Konvergenz Speaker0: dieser ganzen Kontoarten haben, Speaker0: wo die Identität der einzelnen Personen quasi entscheiden wird und wie diese Speaker0: in der digitalen Welt dann zur Verfügung steht.

Speaker0: Das ist dann nicht mehr nur Payment, sondern es ist halt die Digitalisierung Speaker0: als solches, aber ich glaube, da gehört einfach Payment dazu.

Speaker1: In jedem Fall.

Und wahrscheinlich sollten wir uns im Oktober dann nochmal zum Speaker1: Podcast treffen, weil dann wissen wir wohl mehr über das ganze Thema Verification of Pay.

Speaker1: Vielleicht können wir auch etwas mehr schon zu Vero sagen und zu anderen Entwicklungen.

Speaker1: Also ich glaube, hier ist noch viel zu diskutieren.

Speaker2: Sicher.

Aber Oktober wird heiß, vielleicht besser November.

Nicht viel zu tun in Oktober.

Speaker0: Wird heiß  Speaker1: Gut, also vielen Dank euch beiden für das Gespräch und die Einblicke.

Speaker0: Wir sagen danke.

Hat uns sehr gefreut.

Speaker2: Vielen Dank.

Speaker1: Das war es mit dieser Folge von Sound of Finance.

Speaker1: Die Kontaktdaten von Ann-Sophie, Nicola und mir findet ihr wie immer in den Shownotes.

Speaker1: Und wie ihr wisst, freuen wir uns sehr über eure Meinungen zu diesem Thema, Speaker1: zum Beispiel per E-Mail oder über Social Media.

Speaker1: Wenn euch die Folge gefallen hat, abonniert gerne den Podcast, Speaker1: Lasst eine gute Bewertung da und empfehlt den Podcast in eurem Netzwerk weiter.

Speaker1: Vielen Dank und bis zum nächsten Mal bei ZDB Sound of Finance.

Music:

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