Episode Transcript
Hallo Wolfgang.
Hallo Stefan.
Wir wollen ansagen, was wir lesen, wir haben schon einen Buch ausgewählt.
Ja.
Und du sagtest mir eben, du möchtest aber ad hoc auf einen Text verweisen, den wir sofort verlinken, damit alle ihn selbst lesen, das ist ungewöhnlich.
Mhm.
Aber vielleicht erfordert es die Zeit, wir überprüfen das jetzt, da du uns sagst, um was es da geht.
Ich wollte nicht bis August warten, wenn wir wieder den Salon aufnehmen, sondern ich dachte, jetzt heute Morgen habe ich es gelesen, heute sprechen wir miteinander, also müssen wir schnell darüber reden.
Der Autor ist uns bekannt, ist es, Pranko Milanovic, der schreibt ja auch Zeck und er hatte einen kurzen Blogbeitrag geschrieben, nämlich gleich neugierig machte wegen des Titels "Rendner im Krieg".
Und dieser Text beginnt so.
Vor vielen Jahren, als ich in Belgrad lebte, kurz vor Beginn der jugoslawischen Sessionskriege, fiel mir ein interessantes Phänomen auf.
In den kubosierähnlichen Blocks in Neubelgrad, wo ich lebte, waren die politisch aktivsten und kriegerischsten Menschen "Rendner".
Sie nutzten die sozialistischen Rentenregelungen und gingen meist mit 55 oder 60 Jahren in Rente, mit Renten, die 70 oder 80 Prozent ihres Arbeitseinkommens ausmachten.
Aber sie langweilten sich, sie hatten nichts u tun.
Bis Milosevic und die politischen Probleme des Zerfalls des Landes auftauchten, die Rentner erwachten plötzlich u neuem Leben.
Sie hatten genug Zeit, alle Zeitungen u lesen, sogar das Kleingedruckte, und versammelten sich jeden Morgen vor meinem Haus, um Kaffee u trinken, Schacht u spielen und über die jüngsten Verfehlungen Kroatiens oder Slowenien oder Titus, der u diesem Zeitpunkt längst tot war, gegenüber Servien u diskutieren.
Ich erinnere mich, wie einige von ihnen mit Zeitungen auf den Tisch lugen und behaupteten, sie hätten gerade die schlagkräftigsten Beweise für die Verbrechen der Kommunisten gefunden.
Dabei war es noch sechs Monate uvor, als bevor die sehr günstigen Rentenregelungen Kraft tratten, so dass die überzeugendsten pro-jugoslawischen, pro-tituistischen und pro-internationalistischen Kommunisten waren, die man sich vorstellen kann.
Doch nun hatten sie unerwartet die Wahrheit entdeckt.
Sie hatten eine großartige Zeit, vielleicht die beste Zeit ihres Lebens.
Sie konnten alles sagen, ohne Konsequenzen befürchten u müssen, sie hatten fast das gleiche Einkommen wie u ihrer Arbeitszeit, lebten mit ihren Kindern usammen in Klammern, die sie natürlich hassten, aber nicht rauswerfen konnten, weil sie auf die Rente angewiesen waren und obendrein gab es täglich politische, gesellschaftliche und bald auch militärische Unterhaltung.
Etwas weniger Spaß hatten sie, als ihre Söhne um Militär eingezogen werden sollten und ihre Renten aufgrund der Hyperinflation drastisch sanken.
Und dann beschreibt Pranko Milanovic, wie er bei der Weltbank arbeitet und plötzlich das wieder entdeckt.
Er hat eine Kollegin, die sich freut, dass jetzt viel bombardiert wird, dann könnte man schließlich auch wieder viel aufbauen.
Also eigentlich sei das auch doch lustig gewesen, als die Briten den Irak regiert hatten und und und.
So geht das immer weiter.
Und er endet dann damit, wenn ich heute die Nachrichten lese, bin ich am meisten beeindruckt von den Autoren, die wie meine Rentner von früher sind.
Sie leben in New York, Washington, Boston oder Florida, letzteres, um staatliche Steuern u vermeiden und sie langweilen sich ur Tode.
Sie haben Geld und wollen Kriege führen, ur Unterhaltung, egal wo, in der Ukraine, in Russland, im Iran, im Gaza-Streifen, in Syrien, in Taiwan.
Sie sind die kriegslusternsten Menschen.
Sie sind verärgert, dass Trump noch nicht mindestens drei oder vier Kriege begonnen hat.
Sie wünschen sich wieder lustigere Zeiten, etwa mit Cheney und seiner Kuh.
Sie schreiben Leserbrief und Kommentare in den Mainstream-Medien und fordern mehr Tötungen.
Sie langweilen sich.
Ja, sehr gut.
Ja, ur Tode langweilen, weil sich u wenig Leute tot schießen.
Ja.
Ich will dran erinnern, dass die größte, also die am schnellsten wachsende Altersgruppe, die Fernsehzuschauer der Neurendner sind in Deutschland.
Tatsächlich.
Ja.
Ja.
El Matévez in seinen Spruch mit den Slalom um die Nachrichten machte, trat, also war er vor 5, 6, 7, 8 Jahren, trat Klaus Kleberglat seine Gastprofessur in Tübingen an und hat dort eine Einstiegsvolle so gehalten, die es in sich hat, muss man wirklich sagen.
Und aus dieser kommt diese kleine Pointe, ich weiß nicht, ob sie es gehört haben, angeblich stoppt das Fernsehen.
Ich weiß, die am schnellsten wachsende Altersgruppe sind meine Zuschauer, 60 und 70 Jahre.
Ja.
Und das sind die Rentner, die langweilen sich ur Tode.
Ja.
Ja, gut.
Aber ist das jetzt nur der Einstieg in diesen Texten?
Das ist im Prinzip der Text, das war seine Beobachtung, jetzt schildert dann noch ein bisschen in diesem Text etwas, wie er das in den USA erlebt hat, aber auch sonst ist er ja jemand, der ja immer so kurze Interventionen macht oder auf einzelne Bücher hinweist.
Also ich kann generell das empfehlen, was er da bei Substack schreibt.
Er kommt ja aus der Riege, die uns gelehrt hat, eins plus eins ist wei.
Ja.
Und dadurch kann man das dann selber usammenaddieren.
Gut.
Was lesen wir im August?
Wir beschäftigen uns mit KI und jetzt werden viele natürlich denken, das hat sich doch Stefan ausgedacht, er steckt doch dahinter, aber nein, der Vorschlag kam von mir, aber Du hast dann gleich gesagt, ja, das machen wir.
lesen wir von Karen How, also H.A.O.
geschrieben, Empire of AI, Dreams and Nightmares in Sam Altman's Open AI.
Dreams and Nightmares in Sam Altman's Open AI, ja, sie hat tatsächlich mit Hunderten gesprochen, die dort gearbeitet haben, noch da arbeiten, sie ist also tief reingegangen in die Recherche, sie hat aber ugleich auch in ihrem Buch wohl einen theoretischen Zugriff fragt sich, also wie wir da eigentlich jetzt so einen neuen Kolonialismus erleben, ein Buch, das schon in den USA breitrezipiert wurde, das auf Deutsch noch nicht erschienen ist, auch noch nicht irgendwo angekündigt ist, was mich etwas wundert, denn dies scheint mir doch ein sehr relevantes Buch u sein, das auch all die Mächtigen gelesen haben, also Tim Wu um Beispiel empfiehlt es auch.
Ja, wir können sehr gespannt sein, wir hatten ja uletzt mit Robin Alexander eine Geschichtsschreibung, offensichtlichen Zeitungswissens ohne Mehrwert, das ist diesmal ganz anders, plus die politische Dimension ist ja viel größer, während wir immer noch glauben, die Bühnerealität des politischen Berlins sei irgendwie von Belangen, außer im Abbau von sozusagen kulturellen und tradierten Denksätzen, die man so hat, aber das wird man dann Ende des Monats besprechen, sind ja diese Weltmächte dieser Konzerne wirklich prägend, daher auch viel Kritik, wenn man es im falschen Tonfall thematisiert, so wie ich, oder so, aber ja, diese politische Dimension da, und war nicht nur die organisationspolitische, da haben wir uns ja auch noch ein paar offene Auftrags, ich war das als Sam Oldman mal für einen halben Tag gefeuert war und so, warum ist er ja sozusagen Skaver da nicht mehr, obwohl er so tiefgreifende Alignmentarbeit gemacht hat, während jetzt gerade Casey Newton heute in Texte öffentlich hat um Thema, wie ist das jetzt, wird jetzt GPT verboten Trump u kritisieren, also überall wirken die Mächte, in denen sich da, glaube ich, diesmal wieder nah am Zahn der Zeit.
Ja, und ich muss ja auch sagen, mein Alltag hat es ja verändert, du hattest es schon häufiger berichtet, aber auch bei mir ist es jetzt so, ich bin ja JetGPT+ Kunde, das heißt man ahlt etwa 20 Euro im Monat und kann sich ja dann auch sehr intensiv mit der KI unterhalten, das heißt ich gebe fast alles, was ich wissen will, gar nicht mehr händisch ein, sondern diktiere es und kann ja dann auch auf die Funktion klicken, dass mir geantwortet wird, dass ich wirklich in den Dialog treten kann, das ist nicht so meins, weil ich ja doch meistens ahlen oder sowas erfrage und das nochmal schwarz auf weiß haben möchte, aber ich merke schon, wie sehr mich das um Beispiel von allem weggeführt hat, was ich sonst gemacht habe, also ich würde sagen, dass ich gestern mich mehrere Stunden unterhalten habe mit JetGPT, weil ich verschiedene Dinge um Thema Einkommen wissen wollte, um Thema Elephant Worker von Branko Milanovic, ich bin dann da über links auch dann ufällig auf diesen Text noch gestoßen, den ich jetzt eben itiert habe, aber ich glaube, ich gestern, obwohl ich wirklich viel Zeit am Laptop verbracht habe, nur weimal Google genutzt und war um Google Maps u nutzen, ich wollte eine Entfernung wissen und das war es.
Ja, der Weltenwandel ist schon ganz schön, ich will nicht sagen tief einprogrammiert, aber er wird gerade richtig einprogrammiert, diese Erfahrungen, die du machst, die man gerade noch hintenraus u schildern kann, ist gestern schon passiert, während alle noch vor der Zukunft waren, da ist gut, dass jetzt die Bücher geschrieben werden.
Ja, gut, dann wollen wir noch darauf hinweisen, dass man uns am 23.
August live erleben kann, da steht der Link auch in der Beschreibung und wir würden uns freuen, wenn ihr den Podcast auch abonniert.
Wir haben also mehr Leute, die ihn hören, als ihn abonniert haben, das wäre gut und wir freuen uns auch über positive Bewertungen und wir freuen uns natürlich ganz besonders über diejenigen, die den Podcast finanziell unterstützen, indem sie sich Zugang verschaffen u den live Salons und den regulären Salons und Stefan, jetzt fast noch einmal usammen wie kann man uns finanziell unterstützen, wie kommt man in den Salon?
Wer hören will, wie wir über dieses Buch und alle anderen Bücher bisher gesprochen haben?
Mehr als 100 insgesamt, mehr als 100, vielleicht 200, über mehr als 50, weiß ich sicher, vielleicht schon 60 gemeinsame Besprechungen, der geht auf neue20er.de, wir sind ein Podcast mit einer Webseite, diese Webseite wird immer da sein, dort ist ein goldener Button, der führt u Steady.
Steady hat das ganze Archiv, Steady hat alle Annehmlichkeiten, Kapitelmarken, das Archiv ist bis auf den letzten Posten gefüllt ab Februar 2020 und alternativ für diejenigen, die schon ein Patreon-Account haben, die erweitern einfach da ihr Portfolio und wer ganz einfach auf seinem iPhone in der üblichen Podcast-App sowieso schon uns hört, der sieht ja dann da taucht auch der Salon auf, kostet dort aber 4 Euro, also ein Euro mehr als bei Steady, macht einen kleinen Unterschied, wir preferen da, preferieren das Steady.
Und wir sehen uns dann Ende des Monats wieder, mit oder ohne Jens Spahn, was ist dein Tipp, willst du ein, willst du wetten?
Jens Spahn ist noch da und deswegen wird alles wahnsinnig kompliziert.
Ich denke auch, bis dahin.