Episode Transcript
Und es ist angeblich eine Tradition, in der die Kinder ihre Eltern, wenn die ein gewisses Alter überschritten hatten, zu einem Berg gebracht haben und da zum Sterben haben liegen lassen,
Johannes Frankedamit die keine Belastung mehr sind.
Ich hoffe, dass es nur eine Legende ist.
Klaus, läuft!
Du musst loslegen.
Ich habe keine Ahnung, wie wir anfangen sollen.
Guten Morgen erstmal.
Florian BayerKonnichiwa und herzlich willkommen zum Muss-man-sehen-Podcast, wo wir uns gegenseitig Filme an den Kopf werfen oder...
Johannes FrankeSchönes Wetter heute, oder?
Ein bisschen Smalltalk.
Florian BayerOder von unserem Publikum Filme wünsche ich, ich ignoriere das einfach, dieses Floskelgespräch.
Wie in diesem Fall von unserer Zuhörerin Elise Dack-Deviren, die sich via Spotify einen Film gewünscht hat.
Johannes FrankeJa.
Und du darfst uns gerne schreiben, wenn wir den Namen gebutchert haben.
Es tut mir sehr leid, da ist so ein komisches Häuschen auf dem G.
Und ich weiß nicht, was das bedeutet.
Florian BayerIch auch nicht.
Und es wird wahrscheinlich nicht der einzige Name sein, den wir butchern werden in dieser Episode, weil wir beschäftigen uns mit einem japanischen Film, in dem sehr viele Menschen mit sehr vielen japanischen Namen mitspielen und sehr viele Protagonisten mit japanischen Namen vorkommen, die wir alle falsch aussprechen werden.
Aber wir bemühen uns.
Wir geben uns wirklich große Mühe.
Und wir fangen mit dem Regisseur an.
Yasushiro Ozu ist unser Regisseur, einer der Großen, der ganz Großen,
Johannes Frankeganz, ganz Großen.
Der hat wahnsinnig, wahnsinnig viele Filme gemacht.
Der hat angefangen in der Stummfilmzeit Filme zu machen und hat dann richtig lange bis in die 60er Filme gemacht.
Florian BayerUnd vor allem tauchen seine Filme auch regelmäßig in Bestenlisten auf.
Und es sind so die klassischen Filme, die von anderen FilmemacherInnen...
gelobt und empfohlen werden.
Und zum Beispiel sein bekanntester Film wahrscheinlich Tokyo Story aus dem Jahr 1953 ist mitunter ganz weit oben bei den besten Filmen aller Zeiten.
Es ist nicht nur der Citizen Kane Japans, es ist manchmal einfach der
Johannes FrankePlatz 1.
Sprich Citizen Kane ist der Tokyo Story Amerikas.
Absolut.
Und das Lustige ist, er hat ja auch Citizen Kane gesehen.
Ja.
Und er war wahnsinnig beeindruckt.
Und ich denke, du musst dich nicht unter den Scheppel stellen.
Du hast anscheinend tatsächlich genau diesen Punkt gefunden, den hier eben Orson Welles gefunden hat.
Krasse Scheiße.
Florian BayerWir sprechen heute über eine seiner wenigen Komödien, zumindest aus der Zeit nach dem Krieg, wo hat er hauptsächlich Dramen gespielt, Dramen gedreht.
Ich habe mir auch einige von denen noch angeguckt, weil ich dachte, okay, wenn ich schon dabei bin.
Johannes FrankeFloor,
Florian BayerFloor, Du Streber.
Johannes FrankeIch brauche eigentlich einen Jingle nur für Du Streber.
Mann, Mann, Mann.
Florian BayerUnd es war total interessant und ich freue mich gleich zumindest so den Kurzabriss zu geben, was ich daraus gelernt habe und was ich an seinen Filmen mag und was ich auch an seinen Filmen vielleicht nicht mag.
Wir reden über Ohio aus dem Jahr 1959.
Wie gesagt, eine der wenigen Komödien, auch einer seiner späten Filme, einer seiner wenigen Farbfilme.
Er hat sehr lange schwarz-weiß gedreht, als Farbfilm eigentlich schon Standard war, nicht nur im Westen, sondern auch in Japan.
und Yasushiro Ozu ist vor allem bekannt für einen Stil, den man auch in diesem Film findet, obwohl es eine Komödie ist, und zwar tiefe Kameras.
Es wird oft gesagt, es wirkt so, als würde da jemand knien, der die Kamera in der Hand hat, als würde er seine Figuren immer von unten filmen.
Aufnahmen in Wohnungen hinein von unten, die so einmal durch das Gesamt, durch die gesamte traditionelle japanische Wohnung durchgehen und Dialoge, bei denen die Sprechenden direkt in die Kamera sprechen.
Johannes FrankeMan darf auch das vielleicht ein bisschen einsortieren, wenn diese Kameraperspektive, diese Knappe beim Boden anfängt, man hat dann natürlich diese japanische Perspektive von Menschen, die auf dem Boden knien oder auf ihren Matten knien und so.
Wir haben da keinen großen Bezug zu, deswegen sind wir da nicht so drin und ich kann euch nicht sagen, wie das heißt und was das alles bedeutet und so, aber das ist die Perspektive, die quasi Augenhöhe von Menschen ist, die ganz normal auf dem Boden knien, wie das in Japan einfach der Fall ist.
Florian BayerJa, es ist ganz interessant, weil er dadurch seinen Figuren immer auf Augenhöhen begegnet.
Johannes FrankeJa, beziehungsweise auch auf Kinderhöhe, was ich auch in diesem Film wahnsinnig interessant finde.
Florian BayerAbsolut, weil dieser Film hat sehr stark die Kinderperspektive und, und das finde ich auch ungewöhnlich, auch für seine anderen, im Vergleich zu seinen anderen Filmen, dieser Film setzt sehr stark auf Kinder- und auf Frauenperspektive.
Johannes FrankeJa.
Florian BayerEs sind einfach die, wenn...
Die Erwachsenen, die im Mittelpunkt stehen, sind größtenteils Frauen und die großen Geschichten neben der Hauptstory sind Frauengeschichten.
Und er zieht das schon ziemlich konsequent durch.
Johannes FrankeDu hast doch einen Text geschrieben, damit wir wissen, worum es überhaupt geht.
Florian BayerSteigen wir mal damit ein.
Es gibt wie in jeder anderen Sprache auch im Japanischen viele Floskeln, mit denen Menschen ihren Alltag bestreiten.
Konnichiwa, guten Tag, werden auch die meisten Westler kennen.
Dann gibt es noch Genki, wie geht es dir?
Genki desu, mir geht es gut.
und Ohayu.
Guten Morgen.
Titel geben für Yasushiro Osus Film aus dem Jahr 1959.
Diesen beschließen die beiden Kinder Minoru und Isamu, dass sie genug von der floskelhaften Welt der Erwachsenen haben.
Der Grund?
Zum einen will ihnen ihre Mutter keinen Fernseher kaufen.
Zum anderen wurden sie von ihrem Vater Barsch zurechtgewiesen, dass sie als Kinder viel zu viel reden würden.
Dabei sind es doch die Erwachsenen, die ständig irgendwelche bedeutungslosen Mist quatschen.
Und so dann auch die folgerichtige Reaktion der beiden Brüder.
Eiskaltes Schweigen.
Egal ob sie von der Nachbarin gegrüßt oder in der Schule etwas gefragt werden.
Dass sie damit...
durchaus einen Punkt und die Erwachsenen wirklich einen an der Waffel haben könnten, offenbart sich in den kleinen und größeren Subplots dieses Films.
Die Nachbarinnen lästern kräftig übereinander.
Eine Kleinigkeit wie das von einer schusseligen alten Dame verlegte Geld des Frauenvereins kann eine ganze Kaskade von Missverständnissen nach sich ziehen.
Zwei windigen Vertretern gelingt es mit einem dreisten Geschäftsmodell die Anwohner des Vororts über den Tisch zu ziehen, eine Hausfrau hält die Fladulenzen ihres Gatten für Gesprächsangebote und der
Johannes FrankeNur in der Erinnerung schon.
Es ist nur ein Fixen.
Florian BayerUnd der Englischlehrer und die Tante der beiden Protagonisten sind so in ihren höflichen Floskeln gefangen, dass sie nicht erkennen, dass sie eigentlich Soulmates sind.
Yasushiro Oso, einer der angesehensten und einflussreichsten Regisseure Japans, ist eigentlich für seine schweren Melodramen bekannt.
Hier schaut er auf die Gesellschaft des japanischen Wirtschaftswunders mit viel Herzenswärme, Augenzwinkern und Humor.
Inklusive zahlloser Fartjokes.
Johannes, haben Minoru und Isamu recht?
Quatschen wir Erwachsenen wirklich zu viel und vor allem mit zu vielen Floskeln?
Ach, weißt du, Lirum Larum, Löffel Stiel.
Johannes FrankeUnd du so, ja muss.
Florian BayerIch komme ja aus dem Saarland, wo wirklich der Haupt...
Teil der Konversation, wenn man sich auf der Straße trifft, mit diesen Floskeln bestritten wird.
Ja, eiert an.
Das ist der typische saarländische Dialog und es ist aber ein globales Phänomen.
Johannes FrankeJa, absolut.
Ich finde es eine ganz tolle Beobachtung.
Das ist ja keine neue Beobachtung oder sowas, aber ich finde es sehr schön, das in den Film zu gießen und die verschiedenen Perspektiven darauf zu haben und das als Ausgangspunkt für verschiedene Missverständnisse, Probleme, Klatschereien, Klatsch und Tratsch und die Kinder, die das Ganze so beäugen und so.
Ich finde es ganz, ganz toll.
Als Idee und auch Ausgangspunkt.
Bis hin zu den Fartjokes.
Es ist krass, ne?
Dieser Film, ich meine, dieser Film startet mit Fartjoke und zieht das dann auch wirklich konsequent durch.
Wir haben die Kinder, die sich auf die Stirn drücken,
Florian Bayerum Furze zu entlocken und sie essen Bimssteine.
Johannes FrankeAber hast du das verstanden, Flor?
Ich hab's am Anfang überhaupt nicht verstanden.
Florian BayerIch fand's auch irritierend.
Ich hab's verstanden, als der Junge dann gesagt hat,
Johannes Frankeoh, da ist was schief gegangen und losgerannt ist.
Ich hab noch nicht mal das einsortieren können.
Sondern ich hab echt lange gebraucht, bis ich verstanden hab, ach so, das ist ein Pups.
Okay.
Weil der das auch so...
orchestral macht.
Ja, sie machen ganz komische Pupsgeräusche.
Das sind keine realistischen, menschlichen Pupsgeräusche, die sie da machen.
Und ich glaube, erst als der ältere Herr mit reinkommt, der dann furzt, wo man dann sofort weiß, aha, okay, das ist das Geräusch.
Und das dann in Verbindung bringt mit den Kindern, denkt man sich, ach du Scheiße, das habe ich die ganze Zeit nicht verstanden.
Wie kann das sein?
Florian BayerAber was für ein geiler Gag, dass dieser alte Mann in seinem Zimmer sitzt und irgendwas macht und dann laut furzt und dann kommt die Frau Liebling, isst irgendwas.
Hast du was gesagt?
Du hast mich gerufen, sagt sie sogar.
Und ich sage, meine Güte.
Es wird mehrmals wiederholt.
Und es ist so albern.
Es ist super albern.
Vor allem, wenn man denkt, okay,
Johannes Frankeich habe hier einen der angesehensten japanischen Regisseure vor mir.
Und das ist es.
Und das Tolle ist, der hat diesen Gag schon seit 30 Jahren oder so im Kopf.
Er hat ihn aufgestaut wie einen Pups.
Und jetzt lässt er ihn raus.
Aber so richtig und zwar anderthalb Stunden lang.
Der Film startet damit,
Florian Bayerer startet mit dem Gag, dass der Junge sich dann in die Hose macht beim Furzen und die Mutter findet das ganz schrecklich und sagt, ey, ich kann den nicht ständig in der Unterhose kaufen.
Der Film endet auch damit mit dem versöhnlichen Bild der frisch gewaschenen Unterhosen,
Johannes Frankedie an der Wäscheleine hängen und im Wind flattern.
Das ist also seine wichtigste Botschaft.
Das ist es.
Das ist der Grund, warum er diesen Film gemacht hat.
Die Welt braucht mehr Fartshokes.
Oh man.
Florian BayerIch finde es großartig.
Johannes FrankeIch habe auch noch recherchiert.
Ihr habt natürlich nochmal geguckt.
Was ist denn der erste Fahrtjog?
Und das ist anscheinend der erste Fahrtjog der Filmgeschichte.
Florian BayerDer allererste Fahrtjog der Filmgeschichte.
Johannes FrankeAlso zumindest der erste, der auch hörbar ist.
Wir haben ihn gefunden.
Es gibt Anspielungen in der Stummfilmzeit dazu, aber man hört es nicht und es ist auch nicht so richtig ausgespielt.
Hier ist es volle Kanne ausgespielt und es ist das erste der Filmgeschichte, wo es richtig hart drin ist.
Florian BayerHat der Film wirklich bis 1959 gebraucht, um vernünftige Fahrtjogs zu etablieren?
Johannes FrankeMan würde sagen, das ist das Essentielle vom Comedy.
Natürlich, schlechthin.
Das erste, was neben der Bananenschale ist, ist der Fart-Joke.
Absolut.
Er ist nicht sehr visuell, muss man sagen.
Insofern ist es vielleicht beim Film auch eine verlorene Sache.
Florian BayerJa, aber Film hat ja, also ich meine, jetzt hat Film Ton.
Aber er hatte ihn da auch schon länger.
Ja, schon länger.
Warum der erste...
Tonfilm nicht ein Fart-Joke-Film war.
Johannes FrankeIch verstehe es auch nicht.
Ich weiß nicht.
Warum muss man als ersten Tonfilm jemanden schwarz anmalen und Jazz singen?
Ein Fart-Joke wäre viel besser gewesen.
Florian BayerWeil Amerika den ersten Tonfilm gemacht hat.
Das ist das Problem.
Johannes FrankeUnd Amerika hat sich auch noch mehr Zeit gelassen, den ersten Fart-Joke zu machen.
Also es hat noch eine Weile gedauert, bis Amerika hinterhergezogen ist.
Japan war Vorreiter.
Florian BayerJapan ist extrem progressiv.
Und auch wenn wir zu dem Film kommen, wenn wir sehen, was in dem Film thematisiert wird und in welcher Zeit dieser Film eingebettet ist, Japan ist einfach auf dem Weg in den 50ern zu der großen Wirtschaftsnation, die es heute ist.
Und da zeigen sich schon damals ganz viele Sachen.
Johannes FrankeWir kennen das ja aus Deutschland, dieses Wirtschaftswunder-Ding.
Und dieses 50er, 60er-Teil, wo man sagt, okay, da konnten sich plötzlich Leute Sachen leisten und es ging alles aufwärtswirtschaftlich und so.
Und seitdem ging es nur noch bergab.
Aber das gab es eben in Japan auch, dieses Wirtschaftswunder.
Ja, krass.
Und hier sehen wir quasi den Anfang dieses Wirtschaftswunders.
Die ersten paar Jahre vielleicht sind schon drin.
Florian BayerJapan war ein bisschen später als Deutschland.
Johannes FrankeGenau.
Florian BayerUm das vielleicht einzuordnen.
Japan war wie Deutschland nach dem Krieg komplett zerstört.
Also ich meine, Japan hat zwei Atombomben abgekriegt.
Japan hat andere Bomben abgekriegt.
Japan war eigentlich eine von Krieg gebeutelte Nation.
Und ähnlich wie Deutschland war es...
so, dass sie extrem vom Kalten Krieg profitiert haben.
Dass die USA gesagt hat, okay, wir haben hier die Kommunisten vor der Tür stehen.
Der Koreakrieg war in den 50ern.
Wir brauchen irgendwie eine Möglichkeit, was dagegen zu machen.
Und dementsprechend haben die Geld in Japan gebuttert, so wie sie in Deutschland und Europa Geld gebuttert haben.
Was dazu geführt hat, dass Japan sich nach dem Krieg sehr schnell erholt hat und sehr schnell sein eigenes Wirtschaftswunder entwickelt hat.
Wie gesagt, ein bisschen später als Deutschland, eher so in den 60er Jahren.
Aber in den 50ern hat das schon angefangen.
Johannes FrankeWir sind ja hier 1959.
Florian BayerWir sind 1949, genau.
Man spricht in Japan auch gerne von den goldenen 60er Jahren.
Und das, was eine ganz große Rolle dabei spielt, und das finden wir in diesem Film auch ganz viel vertreten, die sogenannten Free Electronic Pleasures of Japan.
Und zwar waren das in Japan die Waschmaschinen, die Kühlschränke und die Fernseher.
Die sind Zeichen des Wirtschaftswunders, des Aufstiegs und vor allem der technologischen Revolution.
Eine Familie, die was auf sich hält.
die was darstellen will, kauft sich eine Waschmaschine, kauft sich einen Kühlschrank, kauft sich einen Fernseher und ist dann mit dem Neid der Nachbarn konfrontiert.
Johannes FrankeWie wir in diesem Film sehen.
Und auch überhaupt dieses Aufgebaute, dieser Vorort, den wir da vor uns haben, wo die Häuser so nah aneinander stehen, dass auch die Türen ständig auf sind und du im Grunde das Gefühl hast, es ist ein riesiges Haus mit verschiedenen Wohnkompartements, aber die irgendwie verbunden sind miteinander.
Florian BayerEs ist so ein bisschen Vorort von einer Stadt.
Und da zeigt sich auch, wie dieser Fortschritt stattgefunden hat.
Es gibt aus dem Jahr 1960 ein White Paper von der Regierung, die guckt, wo sind die Entwicklungsprobleme, wo sind die Baustellen und da wird unter anderem darüber lamentiert, dass 60% aller Haushalte in Tokio ein TV besitzen, aber nur 13% ans Kanalisationssystem angeschlossen sind.
Oh wow!
Also es hat eine technische Entwicklung stattgefunden in bestimmten Bereichen.
Während andere Bereiche noch, ja man kann schon fast sagen, vorindustriell waren.
Johannes FrankeKrass.
Ja, diese Vororte, die sind auch ein Zeichen dafür, was wir heute vielleicht anders sehen, weil die Vororte anders sich entwickelt haben, aber das ist schon so Mittelstand.
Florian BayerJa, absoluter Mittelstand.
Johannes FrankeEs ist nicht so, dass das so ein ganz armes Vorortding ist, sondern es ist Mittelstand.
Florian BayerJa, total.
Das musste man sich leisten, so leben zu können.
Und es zeigt auch den Mittelstand in einer Ära des Umbruchs, weil...
Japan war wie östliche und westliche Länder ein Land der traditionellen Familienstrukturen und vor allem der Mehrgenerationenhaushalte.
Sprich, die Großeltern haben mit den Eltern und den Kindern zusammengelebt und manchmal waren sogar noch eine Generation hintendran, je nachdem wie früh man Kinder gekriegt hat.
Und das ist auch was, was sich in dieser Zeit in den 50ern so ein bisschen ändert und was sich vor allem logischerweise im urbanen Raum ändert.
dass es halt nicht mehr so natürlich ist, dass diese Familien so zusammenleben.
Diese Entwicklung, dass sich Lebensmodelle auch ein bisschen ändern, sehen wir halt auch in diesem Film.
Ja,
Johannes Franketotal.
Florian BayerWir haben noch dieses Traditionelle, wir haben noch die Familien, wo auch die unverheiratete Tante noch bei den Eltern lebt oder die Großmutter bei den Eltern.
Gleichzeitig haben wir schon dieses Gefühl von, es löst sich ein bisschen auf und es gibt andere Lebensmodelle.
Zum Beispiel der Englischlehrer, der mit seiner Schwester zusammenlebt in einer WG quasi.
Johannes FrankeOder die Free Spirits, die da rumlaufen und Jazz hören, um Gottes willen.
Florian BayerUnd Sumo-Wrestling gucken und sie ist Tänzerin und das geht ja gar nicht.
Ja,
Johannes Frankefurchtbar.
Ja, ja, dieser Blick auf die ist wahnsinnig judgmental und so, das ist schon krass.
Das sind die Vorort-Idyll-Geschichten, so ein bisschen.
Aber es gab auch durchaus, trotz Wirtschaftswunder, natürlich so Unsicherheiten mit Arbeitslosigkeit, die so nach und nach hier und da jemanden erwischt.
Aber eben so eine naive Form von Arbeitslosigkeit im Sinne von, wir sehen es ja am Ende des Films, auch wenn ich jetzt vorwärts greife, aber ihr habt den Film ja eh gesehen.
Nicht wahr?
Florian BayerWir spoilern ganz viel in diesem Film.
Johannes FrankeGenau, in dieser Episode.
Florian BayerWir spoilern ganz viel über diesen Film.
Johannes FrankeUnd ganz am Ende ist ja das Mitleid mit dem Typen, der keinen Job mehr hat und der nicht genug Rente bekommt von der Firma und so, so groß.
Das könnten wir uns überhaupt nicht leisten, wenn wir jeden, den wir kennen, der arbeitslos ist, irgendwie einen Fernseher abkaufen würden.
Das funktioniert ja nicht.
Und das ist da, ist das eine ganz eigene Form.
Und dann wird auch auf die Leute, die rumlaufen und Sachen verkaufen, wie diese Bleistifte, ganz anders geschaut als heute und so.
Das ist schon eine andere, eine eigene Welt.
Florian BayerHändler war nicht so angesehen.
Johannes FrankeNee,
Florian Bayeroffenbar nicht.
Traditionell in Japan und das hat sich auch bis ins 20.
Jahrhundert gehalten.
Und ja, in der Zeit sind die Lebenshaltungskosten gestiegen.
Es gab viel mehr Konsum, aber es gab auch eine größere Gefahr der Verarmung.
Das war im Japan vor dem Krieg war das alles noch ein bisschen anders.
Da war alles geordneter.
Da gab es halt auch einfach noch nicht diese urbane Entwicklung.
Da gab es einfach noch nicht diesen Konsum.
Und da gab es vor allem auch nicht diese Westernization.
die halt auch ganz stark reinkickt im Japan der 50er Jahre.
Voll.
Von Rock'n'Roll bis hin zu Fernsehern.
Johannes FrankeIch finde es ganz bemerkenswert, weil das, was wir da an Musik hören, also auch die nicht diegetische, sondern tatsächlich die Filmmusik, die ist ja nun wirklich nicht traditionell japanisch, sondern die ist ja, die erinnert mich sofort an Jacques Tati und da müssen wir auch drüber reden, über die Verbindung.
Aber vielleicht auch später, wenn wir dann zum Film kommen.
Florian BayerWir müssen nachher noch einen kleinen Glock machen, wo wir über Yasushiro Ozu reden und wie er vom westlichen Kino beeinflusst ist.
Weil wenn wir heute über Yasushiro Ozu reden, habe ich das Gefühl, wenn das Gros der Kritiker über ihn redet.
Es gibt sogar diesen Spruch, er ist der japanischste aller Regisseure.
Johannes FrankeOkay.
Florian BayerThat's not true.
Johannes FrankeDas ist überhaupt nicht, das sehe ich gar nicht.
Florian BayerWir reden von einem Mann, der sehr stark beeinflusst war vom europäischen Kino.
Der aber tatsächlich, habe ich das Gefühl, so in den...
nach dem Zweiten Weltkrieg so aus Trotzhaltung versucht hat, auch sehr traditionelle Filme zu drehen, in denen er versucht hat, auch eine andere Bildsprache zu finden und japanisches Kino zu machen, das anders ist als westliches Kino.
Dieser Film ist ja aus der Zeit.
Bei dem ist ganz spannend, dass er auf einem Film basiert, der sehr krass vom westlichen Kino inspiriert war.
Und zwar ein Film mit dem wunderschönen Titel Ich wurde geboren, aber aus dem Jahr 1932.
Ein Stumpffilm.
Und eine Slapstick-Stummfilm-Komödie.
Slapstick?
Slapstick.
Johannes FrankeWow.
Florian BayerDu solltest diesen Film sehen.
Echt?
Das ist ein Film für dich.
Geil.
Der sieht aus, es ist vom Stil her, es ist nicht vergleichbar mit diesem Film, sondern es ist wirklich, er könnte aus Amerika sein.
Johannes FrankeKrass.
Florian BayerEs ist wirklich traditionelle Comedy und es gibt so ein, zwei Szenen, wo man merkt, okay, das ist japanisch irgendwie.
Aber das meiste Zeug ist einfach, das könnte auch eine Keaton- oder Chaplin-Komödie sein.
Johannes FrankeEs geht da wohl...
auch tatsächlich sehr stark um zwei Söhne, die aus Enttäuschung über ihren Vater und auch Scham ihrem Vater gegenüber rebellieren, weil sie ihren Vater eigentlich als sehr würdevollen Menschen kennengelernt haben und dann sehen sie plötzlich in einer Szene oder bei einem Abendessen oder sowas beim Chef, dass der sich ziemlich unterwürfig seinem Chef gegenüber verhält.
Ja,
Florian Bayerer macht für ihn Fratzen.
Sein Chef hat eine Kamera und macht Minifilme und sein Vater soll für ihn dann Fratzen schneiden und sie finden das total schrecklich, dass er sich so zum Affen macht.
Und ihnen ist das furchtbar peinlich und dann treten sie einen Hungerstreik.
Und schimpfen ziemlich mit dem Vater, der Vater sie krass verprügelt.
Und dann sitzt man da als Zuschauer von heute und denkt, wie gesagt, ein Film aus dem Jahr 1932, what the fuck?
Weil es ist davor wirklich alles Fun and Games und lustig und so.
Und dann wird da plötzlich diese wirklich harte Prügelszene eingebettet, in der sich...
der Vater einen der Jungen schnappt und ihn einfach mal ordentlich vertrischt.
Johannes FrankeOh Gott, oh Gott, oh Gott.
Florian BayerWird aber danach auch ein bisschen reflektiert, wenn der Junge dann nämlich sagt, naja, nur weil der mich vertroschen hat, heißt es noch lange nicht, dass er irgendwie von Bedeutung wäre oder wichtig wäre, weil wir haben ja gesehen, wie er in dem Film aussieht.
Und die Mutter kritisiert den Vater danach auch für diese Prügelei.
Ich wurde geboren, aber ist ein sehr dynamischer Film und ein Film, der unglaublich westlich wirkt, unglaublich an amerikanischen MGM Slapstick-Stummfilmen orientiert.
Johannes FrankeOkay.
Florian BayerHat abgesehen von dieser Grundstruktur dann auch relativ wenig mit Ohio zu tun.
Was sie gemein haben, und das finde ich ganz toll an Ohio, dass halt die beiden Jungs wirklich im Mittelpunkt stehen.
Dass wir mit den Kindern anfangen und dass wir sehen, wie die Kinder die Welt der Erwachsenen wahrnehmen.
Und dass der Film, wenn er die Kinder mal nicht zeigt, wenn er die Erwachsenen zeigt und sagt.
Naja, die haben recht.
Guckt euch mal an.
Guckt euch mal diese Lästereien unter den Frauen im Vorort an.
Guckt euch mal an, wie leicht die sich über den Tisch ziehen lassen von diesen Vertretern.
Ja, der Film ist ganz klar auf der Seite der Kinder.
Johannes FrankeJaja, auf jeden Fall.
Wobei man natürlich trotzdem sagen muss, dass der Film nicht grundsätzlich gegen Smalltalk ist.
Florian BayerNein.
Johannes FrankeDen Eindruck habe ich nicht.
Florian BayerNein.
Johannes FrankeDa kommen wir zum großen Block Smalltalk.
Wie ist das?
Hast du einen großen Blog Smalltalk?
Ich habe einen großen Blog Smalltalk.
Oh, ja, bitte.
Ich habe nichts darüber zu erzählen, aber ich will, dass du mit mir darüber streitest, wie wichtig Smalltalk ist im Leben.
Aber vielleicht können wir das auch während des Films machen, weil das ist schon interessant.
Florian BayerJa, ich bin da eigentlich relativ...
Ja, entspannt.
Ich glaube, Smalltalk gehört halt einfach irgendwie dazu.
Wie jeder Mensch tue ich mich mehr mit Smalltalk.
Ich glaube, wenn ihr sagt, dass Smalltalk euch schwerfällt, dann habt ihr keine Sonderstellung, sondern ihr seid jeder andere Mensch auch.
Johannes FrankeJa, genau.
Florian BayerAber es ist halt einfach ein Teil des Lebens.
Ich glaube, was den Kindern halt auffällt und was auch in diesem Film auffällt, ist, dass die Leute oft reden um des Redens willen und damit Dinge schlimmer machen.
Wir haben ja diesen einen großen Subplot.
Von den Frauen.
Frau Hayashi, die Mutter von den beiden Jungs, ist Schatzmeisterin von diesem Frauenverein und hat Frau Haraguchi, die Mutter von dem Jungen, der sich in die Hose kackt, das Geld gegeben für den Frauenverein, weil die Vorsitzende ist.
Und dann ist das Geld aber verloren gegangen.
Weg ist es.
Und das ist so offen.
Und das ist ganz unschuldig.
Frau Hayashi hat ja sogar irgendwie Sorgen und sagt so, ach, jetzt fühle ich mich irgendwie verantwortlich, dass das Geld weg ist, aber ich bin mir sicher, ich habe es Haraguchi gegeben.
Und da gibt es aber diese eine lästerne Nachbarin, die das mitnimmt und daraus spinnt, ah, sie könnte ja auch eine Diebin sein.
Sie hat doch jetzt eine Waschmaschine.
Uh, ich wäre ja vorsichtig.
Woraufhin dann Frau Haraguchi denkt, Frau Hayashi würde schlecht über sie reden und wirklich stinksauer ist, weil sie das Gefühl hat, da erzählt eine rum, ich wäre eine Diebin.
Johannes FrankeNaja, ich meine, das ist jetzt der Teil von Smalltalk, das ist ja schon kein Smalltalk mehr.
Das ist ja dann wirklich handfestes Tratschen.
Florian BayerJa, Lästereien sind harter Smalltalk, aber ich glaube, Smalltalk hat auch eine Funktion, dass man Verbindungen zwischen Menschen schaffen, oder?
Ja.
Du machst Smalltalk, um mit anderen in Kontakt zu kommen und dich ihnen anzunähern.
Johannes FrankeJa, also ich glaube, das Problem ist bei Smalltalk, dass du nicht dein ganzes Leben lang ständig große Sachen sagen kannst.
Du musst halt auch mal kleine Sachen sagen und das ist ja auch in Ordnung.
Deswegen finde ich Smalltalk auch überhaupt nicht schlimm oder problematisch oder sowas.
Aber vom Zentrum Smalltalk geht es natürlich in jede Richtung ab.
Und dann hast du die Richtung, die problematisch ist, das ist dann halt Lästereien.
Und natürlich kann die sehr dieses Konzept von Smalltalk mithaben, nämlich, dass du eine Lehre füllen willst mit Worten.
Aber Smalltalk kann auch in eine andere Richtung, und das zeigt der Film auch, in diese Pärchenbildung Richtung gehen.
Liebe und so weiter, die man, du kannst nicht...
den ganzen Tag sagen, mir geht es wahnsinnig gut, weil du da bist.
Sondern du musst dann halt auch mal sagen, guck mal, die Wolke sieht doch aus wie.
Florian BayerNaja, der Film macht ja so ein bisschen das Thema auf, dass der Smalltalk verhindert, dass sie sich finden, weil sie die ganze Zeit so über Belanglosigkeiten reden und deswegen nie zu dem Punkt kommen, wo sie mal sagen, du, ich mag dich.
Johannes FrankeAber am Ende des Films sind sie doch soweit, oder?
Ja,
Florian Bayeraber es war ein sehr langer Weg und die Schwester von dem Englisch-Jährer.
Johannes FrankeDas hat nicht lange gedauert.
Florian BayerIn der Handlung mehrere Tage.
Und die Schwester muss mehrmals ihm in den Arsch treten und sagen, ey Alter, red mal nicht mit ihr übers Wetter, sondern sagt ihr, dass sie ein schönes Kleid anhat oder irgendwas, was ein bisschen mehr ist, ein bisschen mehr Substanz.
Aber um nochmal darauf zurückzukommen, Smalltalk im weitesten Sinne ist ja eigentlich sozialer Kid, oder?
Du verbindest dich dadurch, dass du inhaltsleeres Gespräch führst.
Johannes FrankeGenau, genau.
Florian BayerIch würde sagen, Lästereien sind die Königin des Smalltalks, Talks.
Weil das ist...
Inhaltsleeres Geschwätz.
Und das ist das, was Menschen wirklich zusammenbringt, wenn sie nämlich einen gemeinsamen Feind haben oder jemanden, auf den sie zusammen herabblicken können.
Ja.
Johannes FrankeInteressant ist, dass Smalltalk ja nicht der Wahrheitsfindung dient.
Also es geht nicht darum, wirklich wichtige Dinge zu erörtern und rauszufinden, was steckt hinter etwas.
Und insofern ist ja auch Lästerei schon fast schon das Gegenteil davon.
Weil Lästereien, da geht es ja darum, wie jetzt...
Ganz unabhängig von Wahrheitsfindung, jemanden schlecht zu machen, oder?
Florian BayerJa, auf jeden Fall.
Ich würde nicht mal sagen lügen, aber zumindest das Flunkern oder das Spekulieren.
Das Spekulieren.
Das ist ein ganz wichtiger Teil von Lästereien.
Wir merken ja auch sehr schnell, hinter diesen ganzen Lästereien ist ja nichts dahinter.
Es gibt ja diese eine besonders gern lästernde Nachbarin, die alles aufbauscht, die alles gleich nimmt und so eine riesige Geschichte draus macht.
Egal, ob es eine Diebin ist, weil sie eine neue Waschmaschine hat oder ob ob Frau Hayashi nachtragend ist und man ihr deswegen so schnell wie möglich alles an Geld zurückgeben muss, was man sich irgendwann mal geliehen hat.
Großartige Szene.
Fantastische Szene.
Das Schöne ist, dass die eigentlich Betroffenen ja gar nicht wirklich miteinander reden, sondern in diesen Konflikt reingezogen werden, obwohl sie zumindest im Fall von Frau Hayashi überhaupt kein Interesse daran haben.
Das ist die liebste Frau, die man sich vorstellen kann.
Die macht sich die ganze Zeit Vorwürfe wegen irgendwelcher Kleinigkeiten und ist niemand, der ein böses Wort über irgendjemanden fallen lassen würde.
Aber sie ist plötzlich im Zentrum dieses Skandals und sie ist plötzlich die, die einer vorwürft, dieben zu sein.
die total nachtragend ist und die sich nichts gefallen lässt und so weiter.
Und sie hat überhaupt nichts damit zu tun.
Sie guckt auch immer so.
Sie hat wirklich ein so unschuldiges Gesicht und denkt sich, hä,
Johannes Frankewas passiert denn jetzt?
Florian BayerSie weiß echt nicht, was los ist.
Aber es ist so geil erzählt.
Also sowohl das eine und wie es auch aufgelöst wird, dass das Geld verloren ist.
Ich finde, dass sie so ungehalten wird.
Johannes FrankeAls Uhrwerk ist der Film wirklich sehr gut gestellt.
Also wenn du dir das als O-Werk vorstellst, da gibt jeder...
Jedes kleine Zahnrad ist sehr, sehr wichtig und macht seinen Job sehr gut.
Florian BayerJa, und dann auch diese zweite Geschichte, die sich daran anschließt, dass sie nämlich so nachtragend wäre.
Und dann kommen plötzlich die Nachbarinnen und sagen, ich habe mir doch mal ein Bier von dir geliehen, hier hast du es zurück.
Und sie weiß überhaupt nicht,
Johannes Frankewas das soll.
Was?
Ein Bier?
Wann habe ich das?
Und das ist doch egal.
Und es ist echt witzig.
Florian BayerEs ist auch dieses Lästermaul, die dann immer irgendwo vor Ort ist.
das den neuesten Tratsch aufschnappt und gleich weiterträgt.
Es ist schon sehr schön, diese Nachbarschaftsdynamik.
Johannes FrankeAber ich finde eben, dass dieses Smalltalk-Ding tatsächlich viel ausgewogener ist, als auf den ersten Blick gesagt oder der Film das so dahin legt.
Weil natürlich die problematische Seite des Smalltalk den ganzen Film bedient, nämlich dieses Lästern.
Aber dann hast du auf der anderen Seite eben, du kannst dich nicht die ganze Zeit mit irgendwelchen schweren Wahrheiten beschäftigen, also musst du auch mal so...
kleine Worte in den Raum werfen.
Und das ist auch gut und wichtig.
Und dass das auf der anderen Seite auch hilft, schüchternen Leuten hilft, nicht die große Wahrheit aussprechen zu müssen und trotzdem verstehen sie es irgendwann.
Der Film macht das schon groß und stark.
Florian BayerDu bist jetzt auch bei der Beziehung, bei der nicht vorhandenen Beziehung von dem Englischlehrer mit der Tante von den beiden Jungs.
Johannes FrankeGenau.
Florian BayerObwohl das so wenig stattfindet zwischen den beiden.
Johannes FrankeJa.
Florian BayerSo eine süße Liebesgeschichte.
Johannes FrankeTotal süß.
Ah, ist das lieb.
Florian BayerSie ist für ein Unternehmen verantwortlich, das Übersetzungen braucht.
Deswegen ist sie öfter mal bei ihm und gibt ihm die Jobs und holt die Sachen ab, die er gemacht hat.
Johannes FrankeJa.
Florian BayerUnd dann werfen sie sich gegenseitig so zwei, drei Worte zu übers Wetter.
Wirklich.
Und so ganz vorsichtig und ganz zaghaft.
Und sie haben so eine Chemie zusammen.
Johannes FrankeDas ist unglaublich krass, ne?
Weil die ja über nichts reden und trotzdem schafft es der Film uns sofort zu sagen, übrigens, das sind die beiden Liebenden.
Das ist sofort zu sehen.
Vielleicht liegt es auch daran, dass es die beiden Hübschen des Films sind.
Florian BayerDie beiden jungen Hübschen.
Johannes FrankeAber es ist trotzdem, es ist wirklich super süß inszeniert, weil man das sofort den beiden ansieht, dass das da in der Luft hängt.
Florian BayerIch finde es so schön, dass die Schwester dann so die Offensive ist.
Die kommt dann rein und sagt, ey, Alter.
heirate die doch.
Johannes FrankeJetzt mach mal.
Florian BayerUnd zwar wirklich, das sind ihre Worte.
Willst du die nicht heiraten?
Oder wenigstens mal ein bisschen mehr mit ihr reden?
Und es zieht sich einfach durch diesen Film.
Es ist echt keine Haupthandlung.
Aber du merkst, du bist die ganze Zeit auf ihrer Seite und willst, dass die endlich zusammenkommen.
Dass die endlich mal ein bisschen mehr Worte wechseln und ein bisschen mehr zusammenfinden.
Johannes FrankeVielleicht ist es auch der Grund, warum wir besonders stark verstehen, was die Kinder wollen.
Weil wir natürlich wollen, dass die zusammenkommen.
Und dann wollen wir natürlich auch, dass die über den Smalltalk hinauskommen.
Und dann nervt uns vielleicht auch der Smalltalk irgendwann genug, dass wir auf der Seite der Kinder sind, die sagen, alter Smalltalk ist totaler Scheiß.
Und wir sind aber auch auf der Seite der Kinder, weil die so wahnsinnig gut sind, oder?
Ich finde, es ist ja vor allem dieser Kleine, der seinem großen Bruder alles nachmacht.
I love you.
Es ist so geil.
Der rennt immer in der Gegend rum.
Ich kriege, glaube ich, niemanden in meinem Kopf gefunden, der in dem Alter in einem anderen Film so geil ist.
Den ich so lieb habe in diesem Film.
Florian BayerEs ist so süß.
Johannes FrankeEr macht das richtig, richtig gut.
Und Ozu ist jetzt nicht jemand, der ganz spontan auf das eingeht, was das Kind macht.
sondern der hat ein genaues Bild im Kopf davon, was passieren soll.
Das heißt, die müssen das wahnsinnig oft machen.
Und heute hat keiner mehr die Zeit dafür.
So oft hat er das gemacht und hat trotzdem es geschafft, die Kinder immer wieder so zu motivieren und so mit denen umzugehen, dass sie diese Performance abliefern.
Völlig absurd gut.
Florian BayerJa, die wirkten halt auch so natürlich in diesem Verhalten.
Wenn der Große sich aufregt, wo man wirklich merkt, der kriegt alles mit, was da passiert und regt sich wirklich einfach authentisch auf.
Und dann haben wir den Kleinen, der halt nur die Hälfte mitkriegt, aber mitkriegt, wie sein Bruder sich aufregt und dann einfach dieses Verhalten nachahmt.
Und es ist so, es ist einfach so, wenn man gerade bei dem Altersunterschied so einen Siebenjährigen und einen Vier-,
Johannes FrankeFünfjährigen so um den Dreh,
Florian Bayerwenn man die beobachtet, gerade Brüder oder Geschwister im Allgemeinen, es ist oft so, dass der Kleine einfach den Großen, den er so anhimmelt, nachahmt.
Und dann haben wir so eine tolle Dynamik zwischen den beiden.
Auch wie sie sich absprechen, dass sie jetzt nichts mehr reden wollen.
Und dann will der Kleine unbedingt ein Zeichen haben, weil sie verpassen.
Als erstes, was passiert ist, dass sie den geilen Kuchen der Tante verpassen.
Johannes FrankeIst das Absicht?
Weiß die Tante das und sagt, ich reib es euch mal unter die Nase, damit ihr aufhört?
Florian BayerNee, ich glaube, die ist zu lieb.
Also die Eltern könnten auf die Idee kommen, aber ich glaube, die Tante ist einfach so.
Das ist einfach ein Zufall.
Und dann sagt der Kleine ja, okay, wir brauchen ein Zeichen.
Dann nimmt er dieses Okay-Zeichen, das er zeigen will, wenn er reden will.
Johannes FrankeJa, es ist total süß.
Vor allem, weil er dann in der Schule dieses Okay-Zeichen benutzt und keiner weiß, was damit gemeint ist.
Aber er traut sich nicht, er darf nicht reden.
Also macht das auch nicht.
Florian BayerEs ist so geil, dass er das benutzt, selbst wenn sein Bruder nicht dabei ist.
Dass das sein Zeichen ist.
Jetzt muss ich was sagen.
Johannes FrankeEs ist super sweet.
Und es ist so toll beobachtet und so liebevoll inszeniert.
Florian BayerJa, die beiden, die sind einfach geil.
Es ist auch so wie der Kleine, dem Großen hinterher stolpert.
Ja, die ganze Zeit.
So diese ganz kleinen Sachen, wie sie einfach zusammen unterwegs sind.
Wir haben sehr viele Szenen.
Oso liebt ja diese Repetition.
Wir haben sehr oft diese Szene, wo wir durch das Dorf sehen, wie sie über den Damm laufen.
Johannes FrankeJa.
Florian BayerUnd dann wird auch nochmal reingeschnitten.
Wir sehen, was sie auf dem Damm machen.
Und es ist einfach so süß, wie sie miteinander interagieren.
Johannes FrankeJa, wie sie den Reiß klauen.
Ja.
Es ist so, du hast das Gefühl von Stand by me.
Florian BayerJa.
Johannes FrankeDie sind da als Brüder einfach auf sich alleine gestellt, haben diesen Reis geklaut, ziehen sich dann zurück an diesem Damm und stopfen mit Händen diesen Reis in sich hinein und du hast das Gefühl, die sind die glücklichsten Kinder in dem Moment der ganzen Welt.
Und dieser Polizist, der überhaupt nichts ahnt, dem das völlig schnuppe ist alles, aber plötzlich bewegt sich dieser Junge da so ein bisschen verdächtig.
Na gut, dann gucke ich da mal.
Und die reiten sich im Grunde selber in die Scheiße, weil sie einfach nicht in der Lage sind, die Füße stillzuhalten, um sie zu tun, als wäre alles okay.
Oh Gott, ist das süß.
Es ist so super süß.
Ja,
Florian Bayeres ist einfach total niedlich, diese beiden Kinder.
Und ja, also deswegen, es ist nicht schwer, auf ihrer Seite zu sein.
Ja.
Und Und ich meine, es ist ja ganz banal, was sie wollen.
Sie wollen Fernseher.
Johannes FrankeJa.
Florian BayerUnd es ist nachvollziehbar.
Sie wollen Sumo-Wrestling gucken.
Übrigens ist es schon ein bisschen schräg, dass diese beiden Erwachsenen, die kinderlos sind, die Kinder der Nachbarschaft bei sich Fernsehen gucken lassen, oder?
Ich glaube, ich würde zu meinem Kind auch sagen, mach das mal lieber nicht.
Johannes FrankeIch weiß nicht, die 50er Jahre waren anders.
Vielleicht.
Und vor allem, weil da auch ständig alle Türen offen sind von allen Häusern und man da im Grunde eine große WG hat.
Florian BayerJa, aber trotzdem.
Ich finde es merkwürdig.
Hätten sie selbst ein Kind, wäre es so nachvollziehbar.
war so...
Dass sie irgendwie so dieses, kommt rein, liebe Kinder, setzt euch vor unseren Fernseher, guckt zumal Wrestling.
Ich will Ihnen nichts vorwerfen, aber es ist so ein bisschen ein schräges Szenario.
Johannes FrankeWir sehen nicht, wie es angefangen hat.
Und ich kann mir vorstellen, dass der richtige Start das total rechtfertigt.
Dass das einfach sich so eingeschliffen hat.
Am Anfang haben sie vielleicht gesagt, ihr spinnt ja wohl, was macht ihr hier unseren Krimi?
Und dann nach und nach haben die Kinder vielleicht mit Charme irgendwie die davon überzeugt, dann immer Wrestling anzumachen oder so.
Vielleicht.
Florian BayerUnd wenn die Kids sagen...
Wir wollen einen Fernseher haben, kann ich das total gut nachvollziehen.
Johannes FrankeAbsolut, du bist sofort auf deren Seite.
Es ist so süß und ich finde es auch ganz toll, dass er diesen Erwachsenenblick auf die Fernseher hat.
Vor allem auch aus der Kneipe, wo sie sagen, wir haben dann bald so und so viele Millionen.
Florian Bayer100 Millionen Idioten.
Johannes Franke100 Millionen Idioten in Japan.
Und ich finde es total spannend, dieses traditionelle Clash mit der Moderne, wo wir heute vielleicht auch...
gar nicht mehr so richtig nachvollziehen können, wie das genau war.
Wir müssen eine Entsprechung finden mit heute.
Und vielleicht ist es KI oder irgendwas.
Florian BayerDas ist gar nicht so einfach.
Also ich meine, dass Kinder was Mediales wollen und die Eltern Nein sagen, das haben wir.
Aber es funktioniert ein bisschen anders als früher.
Also zumindest von meinem Gefühl her.
Mein Sohn fragt mich, ob er ein Handy haben kann.
Und ich sage, nein, du kannst kein Handy haben.
Aber ich habe ein Handy.
Ich sage ja nicht, du kannst kein Handy haben, weil ich gegen Handys bin.
Sondern ich sage es einfach, vielleicht noch ein Jahr oder zwei Jahre warten.
weil du verlierst es sowieso innerhalb von zwei Monaten.
Also das ist schon so ein bisschen was anderes.
Ich kann mich noch an meine Kindheit erinnern.
Da war es tatsächlich das Kabelfernsehen.
Ich wollte unbedingt Kabelfernsehen haben.
Und meine Eltern sagen, brauchen wir nicht.
Wir haben doch ARD, ZDF und Südwestrundfunk.
Johannes FrankeWhat?
Ich wollte einen eigenen Fernseher in meinem Zimmer haben.
Aber das habe ich auch nicht gekriegt.
Florian BayerUnd ich überlege gerade, ob es...
ob es so Technik gibt, die die Kinder wollen, wo wir Erwachsene den Kopf drüber schütteln.
Mir fällt gerade nichts ein.
Johannes FrankeIrgendwelche Spielkonsolen?
Auch nicht, ne?
Florian BayerNee, da gibt es aber auch, da kann ich mir vorstellen, dass es da eher Elternhäuser gibt, die Nein sagen, weil sie generell dagegen sind.
Johannes FrankeOder Zugang zu TikTok und so.
Florian BayerJa, das kommt schon eher.
Das sind mediale Phänomene, die wir weniger verstehen.
Und auch was unsere Kinder da, also vielleicht ist es auch vor allem, was unsere Kinder kommunizieren, unsere Kinder sich anschauen.
wo wir kein Verständnis dafür haben.
Six, seven.
Johannes FrankeJa, genau.
Florian BayerUnd wo wir sagen, hä, was ist das?
Ihr esst Pudding mit Gabeln?
Ja, okay, okay, random.
Ja, aber es ist trotzdem, also ich glaube, jeder kennt das aus seiner Kindheit, dass man was geil findet und die Erwachsenen sagen, das ist nicht cool.
Das ist böse.
Das ist, hör kein Heavy Metal, weil das ist satanistische Musik, wenn man sie rückwärts abspielt.
Johannes FrankeJa, ist vielleicht auch ein guter Vergleich noch, ja.
Florian Bayerkein Kabelfernsehen, weil das macht dich dumm im Kopf.
Du kannst doch nicht die ganze Zeit MrBeast gucken, da geht es doch nur um Konsum und um größer, schneller, weiter und so.
Also es gibt irgendwie diese Beispiele auch heute noch.
Und ich glaube, Erwachsene werden sehr schnell vergesslich und vergessen, wie sie sich gefühlt haben als Kind, dass sie nicht wahrgenommen wurden, nicht ernst genommen wurden in ihren Wünschen und in ihren Bedürfnissen.
Johannes FrankeIch habe das Gefühl, dass dieser Regisseur das sehr genau noch weiß.
Florian BayerJa.
Johannes FrankeUnd das sehr, sehr gut rausholt und sehr, sehr gut inszenieren kann, dieses Gefühl.
Und auch dieses milde Lächeln, das da drunter liegt, ist so schön.
Auch den Erwachsenen gegenüber.
So dieses, ja, okay, ihr habt jetzt euren Ersten, er sperrt euch erst mal dagegen und erlebt ja in der Zeit, in der das Problem da ist.
Also es ist nicht so, dass er retrospektiv sagt, die haben sich damals dagegen gesperrt, sondern er lebt.
In der Zeit, wo er selber eigentlich auch in einem Alter wäre, wo er sich sperren würde, typischerweise, aber es nicht tut, sondern dem milde Lächeln entgegensieht und sagt, komm, lass doch das Kind, ist doch in Ordnung.
Florian BayerIch glaube, was Osus große Stärke ist, ist, dass er unglaublich viel Empathie für alle Menschen mitbringt und zwar klassenübergreifend und generationenübergreifend.
Er hat Empathie für die Kinder, hat Empathie für die Eltern, hat Empathie für die Großeltern.
Wie er diese alte Dame darstellt, die verantwortlich ist dafür, dass das Geld verloren gegangen ist, einfach weil sie ein bisschen vergesslich ist.
Die Frau Haragushis Mutter hat das Geld gekriegt und hat es einfach vergessen zu sagen, hat es verlegt.
Und das ist der Grund für diese ganzen Missverständnisse in der Nachbarschaft, diese ganzen Destereien.
Und dann haben wir diesen Moment, wo ihre Tochter stinksauer auf sie ist und sagt, es wird Zeit für deinen Berg Narayama.
Johannes FrankeOh, das ist so hart.
Florian BayerWas eine wirklich düstere Parabel ist.
Es gibt in Japan tatsächlich, und das ist wahrscheinlich nur ein Volksmärchen, aber es gibt dieses Konzept Ubasute, was wörtlich übersetzt heißt, eine alte Frau zurücklassen.
Und es ist angeblich eine Tradition, in der die Kinder ihre Eltern, wenn die ein gewisses Alter überschritten hatten, zu einem Berg gebracht haben und da zum Sterben haben liegen lassen, damit die keine Belastung mehr sind.
Ich hoffe, dass es nur eine Legende ist.
Das Geile ist, dieser Berg Narayama, auf den sie Bezug nimmt, ist keine alte Legende, sondern ist eine Kurzgeschichte aus dem Jahr 1956.
Da ist dieses Wort zum ersten Mal aufgetaucht und wurde 1958 verfilmt.
Also hier ist tatsächlich was ganz Aktuelles, ein ganz aktueller Name für diese alten Legenden.
Und es ist so süß, wie diese alte Dame dann gezeigt wird.
die das mehr oder weniger über sich ergehen lässt, auch nicht leidend aussieht, sondern so, ach ja, quatsch doch, du dumme Gans, ich hab dich großgezogen.
Johannes FrankeDie hat auch alles durch, die weiß Bescheid, die stört halt alles nicht mehr.
Das ist großartig.
Auch das Verhältnis miteinander.
Und man echt denkt, what the fuck, wenn man das weiß.
Ich wusste es natürlich nicht beim gucken, was das mit diesem Berg zu tun hat und so.
Ich hab's auch nur errecherchiert.
Aber das bringt so ein seltsames...
Wo man so denkt, dass die ganze Philosophie aus Japan ist so mit Anerkennung und mit Würde und so weiter.
Und dann sagt die sowas, es wird Zeit für dich zu sterben.
Alter, und die Reaktionen sind auch, die machen richtig wie so ein Bickering,
Florian Bayerwie so ein Screwball-Comedy fast schon.
Total geil.
Und dann ist diese Oma ja einmal wirklich...
Badass, wenn nämlich der Vertreter kommt.
Johannes FrankeJa, Wahnsinn.
Und sie das Messer hat.
Aber er hat auch Liebe für die Vertreter irgendwie übrig,
Florian Bayerhabe ich so das Gefühl.
Die Vertreter sind so süß.
Das ist ein ganz kleiner Plot.
Wir haben zwei Vertreter.
Johannes FrankeWillst du Tee übrigens, Plot?
Wir haben jetzt schon so lange geredet.
Oh ja,
Florian Bayersehr gerne.
Im japanischen Film gehört ja auch Tee.
Wir haben zwei Vertreter und zwar kommt der erste Vertreter, der kommt, will den Leuten Messer auf...
War es ein Messer?
Ja, es war ein Messer, glaube ich.
Johannes FrankeBleistifte.
Bleistifte.
Ah, nee, nee, nee, Bleistifte sind immer nur das, worauf es zurückfällt, wenn jemand nichts will.
Florian BayerSpitzer.
Er will ihnen Zeug verkaufen, was kein Mensch gebrauchen kann.
Und er ist dabei extrem aggressiv.
Und extrem erfolgreich, weil er so aggressiv ist.
Die Leute haben Angst vor ihm und kaufen dann irgendwann was, um ihn loszuwerden.
Johannes FrankeEs ist so krass, weil seine Aggressivität ist ja auch auf der Bildebene.
Er holt ein Messer raus, um den Bleistift anzuspitzen.
Aber er holt das Messer traditionell, weil wir sehen es mehrmals, dass das passiert bei verschiedenen Familien, immer erst raus, wenn die Leute gesagt haben, nein, wir möchten nichts kaufen.
Dann holt er demonstrativ dieses Messer raus.
Es klappt.
Tappt das in Seelenruhe auf und sagt, du möchtest doch bestimmt wenigstens diesen Bleistift kaufen.
Und spitzt diesen Bleistift.
Und es ist so dieser Mafia-Moment vom Gefühl her.
Oh Gott.
Und dann die Reaktion von der alten Frau.
Florian BayerSie hat ein eigenes Messer.
Und zwar das riesige.
Johannes FrankeEs ist so geil.
Sie da echt nochmal einen draufsetzt und auf elf dreht.
Und der Typ, wenn er das Messer sieht, dann ganz schnell sein kleines Taschenmesser einsteckt und sagt,
Florian Bayergut, ich bin dann mal weg.
Den Bleistift, ach, den kannst du behalten.
Und es ist einfach, es ist total niedlich und sie ist badass in diesem Moment.
Unglaublich geil.
Sie ist die Einzige, die das im Griff hat.
Und dann gibt es nämlich die Pointe von diesen beiden Vertretern.
Es gibt den zweiten Vertreter, der Produkte verkauft, um vor dem ersten Vertreter zu schützen.
Nämlich Alarmanlagen, damit dieser Vertreter gar nicht erst an die Wohnung rankommt.
und ah...
Danke, dass Sie da sind.
Wir hatten erst vor kurzem so einen aufdringlichen Vertreter.
Na klar, kaufen wir diese Glocken.
Perfekt, wunderbar, können wir gut gebrauchen.
Johannes FrankeSo toll, wenn die sich in der Kneipe dann treffen und verabredet haben, dass der eine immer vorgeht und der andere dann hinterher das Gegenmittel verkauft.
Florian BayerSie arbeiten einfach zusammen.
Es ist grandios.
Es ist so simpel und es ist einfach grandios.
Johannes FrankeEs ist wirklich toll inszeniert.
Es ist wirklich sehr, sehr süß.
Und es hat eine Form von 50er, 60er Jahre Naivität irgendwie.
Aber ich finde die...
Ganz grandios, ganz toll und total sweet.
Vor allem auch mit diesem kindlichen Thema von den Kindern und so.
Ich finde es total schön.
Florian BayerDas Interessante ist, es ist ja wirklich die Welt der Frauen, die hier dann gezeigt wird.
Es gibt auch ein bisschen die Geschichte von den Männern.
Also wir haben nachher noch so eine Geschichte von einem Rentner, wir haben es schon kurz dran angesprochen, von einem Rentner, der zu wenig Geld hat und der Hunger leidet.
Und wir haben auch ein bisschen die Geschichte von dem Vater.
aber in diesem Moment wo wir diesen Vorort sehen und diese kleinen Sachen, die da passieren, wie die Vertreter, sind es die Geschichten der Frauen, wie die sich quasi durch ihren Alltag durchschlagen.
Johannes FrankeWo ich ein bisschen denke, ja, also okay, kann man machen, aber es ist schon auch ein Bild von einer Frau, was ich jetzt nicht, das ist vielleicht ein bisschen häufig verwendet worden, dass die Klatschtanten die Probleme machen.
Absolut.
Weißt du, das ist vielleicht etwas, wo wir auch genug haben von, das müssen wir nicht nochmal machen.
Florian BayerEs ist ein sehr traditionelles Frauenbild.
Ja.
Und es ist auch wirklich ein sehr traditionelles Hausfrauenbild.
Johannes FrankeJa.
Aber es sind die 50er, Ende 50er.
Florian BayerEs ist das Japan der 50er Jahre und da war das viel so.
Johannes FrankeJa.
Aber wann ist alles glattstanden?
Ich weiß ja nicht.
Florian BayerNee, nein, das natürlich nicht.
Also tatsächlich vielleicht Frauen, die plötzlich weniger zu tun hatten, weil die technischen Neuerungen in der damaligen Zeit haben das natürlich mitgebracht.
Wenn du eine Waschmaschine hattest und einen Geschirrspüler.
Johannes FrankeJa.
Florian BayerDann hattest du plötzlich viel weniger Arbeit als Hausfrau.
Das macht ja enorm viel aus.
Gerade so dieses, wenn du die Wäsche für ein Sechs-Personen-Haushalt mit Hand waschen musst, dann sitzt du jeden Tag zwei Stunden über einer Wanne und mit so einem Waschbrett und machst das Zeug sauber.
Johannes FrankeUnd wenn das plötzlich wegfällt, dann hast du zwei Stunden Lebenszeit gewonnen.
Ja, die musst du ja irgendwie mit irgendwas füllen.
Und Ozu ist offenbar der Meinung, dass Frauen das mit Klatsch füllen.
Na gut.
Es ist okay für den Film, ist vollkommen in Ordnung.
Ich fand es bloß doch ein bisschen, wo ich dachte, okay, ja, wir sind typisch.
Ja,
Florian Bayerwir haben halt ein sehr traditionelles Gesellschaftsbild und das ist einfach, das kommt in Osos anderen Filmen auch oft vor und hier ist es gar nicht so krass.
In Osos anderen Filmen geht es auch ganz oft um arrangierte Ehen und um Söhne, die natürlich das Haus erben, die ältesten Söhne erben alles.
Es ist, was das betrifft, auch eine sehr spannende Zeit, weil Japan hat sich in dieser Zeit rasant weiterentwickelt.
Und diese alten traditionellen Gesellschaftsmodelle sind auch an allen Ecken und Enden erodiert.
Und gerade zum Beispiel sowas wie, dass diese Liebesehe thematisiert wird.
Das war in Japan noch nicht so üblich.
Also es wurden tatsächlich bis in die 50er hinein so arrangierte Ehen.
Also man darf jetzt nicht diese Klischee-Vorstellung von einer arrangierten Ehe haben.
Sondern wirklich eher so, ey im Moment meine Tochter.
und dein Sohn sind doch das gleiche Alter, wollen wir die nicht mal, dass sie sich zusammen treffen und dann können wir mal gucken, ob daraus was wird.
Aber schon so stärker in diese Familienstrukturen eingebunden.
Das war üblich.
Johannes FrankeWobei man auch sagen muss, auf dem Rest der Welt, es war auch in den 50ern nicht vorbei.
Da gab es auch genug Leute, die sich da Gedanken gemacht haben, gesagt haben, naja, es wäre doch wirtschaftlich für uns jetzt ganz gut, wenn ihr beide das oder irgendwie so ein bisschen Tribe denken, wir können uns gegenseitig irgendwie nützen und so.
Florian BayerDu hast es schon gesagt, Ozu hat da einen sehr milden Blick drauf.
Er wirkt unglaublich wenig wertend, er betrachtet das.
Und ich glaube, die Kamera spielt auch eine wesentliche Rolle, weil er immer auf Augenhöhe mit den Protagonisten ist und sich auch Zeit lässt.
Johannes FrankeVor allem, weil er sehr viele Totalen nimmt.
Er hat ja nicht so wahnsinnig viele Nahaufnahmen von Gesichtern.
Also immer mal wieder so, aber Das, was er geschehen hat, das ist ja auch, weil er eben keine bewegte Kamera mehr hat, hat er früher viel mehr gehabt offenbar.
Aber er hat sich mit dem Alltag quasi immer mehr reduziert, darauf eine starre Kamera einmal ausgerichtet, einmal aufgestellt auf einen Tripod und dann das Bild eingerichtet.
Und wenn du mehrere Sachen in einem Bild erzählen willst, dann brauchst du glaube ich auch klassischerweise...
größeren Bildausschnitt, damit überall was passieren kann, damit eine Dynamik entsteht.
Und deswegen hat der Film wahnsinnig viele weitere Aufnahmen, wo viel zu sehen ist.
Und dadurch, ich glaube, kommt auch das Gefühl von einer Neutralität des Kameramanns oder des Blicks.
Florian BayerAuch weil der Raum immer so wesentlich ist.
Also der Raum ist meistens so ein dritter oder vierter Akteur in diesen Szenen.
Die sitzen halt in diesem Wohnzimmer und dann gibt es aber die Flucht nach hinten zur Küche.
Durch zum nächsten Haus fast.
Bis zum nächsten Haus und du hast dadurch das Gefühl von einer gewissen Größe.
Du siehst immer mehr als das, was bei den einzelnen Personen passiert und es wirkt sehr empathisch.
Johannes FrankeJa und es wirkt aber auch sehr, sehr inszeniert.
Florian BayerJa.
Johannes FrankeDas muss man eben auch sagen, wenn wir schon bei Bildgestaltung sind, der entscheidet wirklich für jeden kleinen Krümel, der irgendwo rumliegt.
Du hast das Gefühl, der weiß ganz, ganz genau auf den Millimeter, wo er hingucken will und was genau dort passieren soll und was da vielleicht zu viel ist und was er vielleicht in letzter Sekunde noch weggenommen hat und so, weil er gesagt hat, nee, das muss jetzt ganz genau so aussehen und du musst von A nach B, triff deine Marke fucking, sonst ist das Bild zerstört.
Florian BayerJa, ich finde, es fühlt sich vor allem präziser an.
Johannes FrankeJa.
Florian BayerUnd es gibt dem Film,
Johannes Frankedem ganzen Geschehen, obwohl es so albern ist, weil da passieren ja unglaublich viele alberne Sachen, gibt es so eine drüberstehende Würde.
Total.
Ja.
Ich glaube, das ist auch total wichtig und ich glaube, das ist das, der Punkt, wo ich rüber gehen muss zu Jacques Tati.
Ich finde das so geil.
Ich habe da lange drauf rumgekaut, während des Guckens.
Woran erinnert mich das?
Die Musik.
Was ist das?
Bei der Musik ist es mir am ehesten aufgegangen und dann sind die Bilder hinterher gekommen, dass ich gedacht habe, scheiße, ich liebe Playtime von Jacques Tati.
Und das ist genau die japanische Entsprechung irgendwie.
Mon Oncle ist genau im gleichen Jahr entstanden.
Die sind zeitgleich auf zwei Enden des Planeten, haben die quasi den gleichen Gedanken gehabt, obwohl die sich auch unterscheiden, so ist es nicht.
Aber so vom Gefühl her, so dieses präzise, fast architektonische Bild, was sie bauen, um da eine Komik drin zu finden, um auch eine Empathie durch den Raum zu erzeugen.
Ich finde es grandios, wie das überhaupt geht, dass man durch Architektur eine Empathie erstellt.
Aber das schafft er irgendwie damit, finde ich.
Florian BayerUnd es ist ja auch diese Gemeinsamkeit in der Auseinandersetzung zwischen Tradition und Moderne.
Johannes FrankeTotal.
Florian BayerMit so einem sanften Lächeln.
Der Film wirkt so.
nie aggressiv oder nie wertend, sondern er hat immer so eine milde,
Johannes Frankeso eine mildige Art.
Und aber auch diese Themen von Kommunikation und vielleicht aneinander vorbei kommunizieren und so eine Absurdität in der Kommunikation teilweise.
Oder in der Situation, die sich daraus ergibt, aus einer fehlhaften Kommunikation oder so.
Florian BayerUnd dann haben wir ja auch und das ist auch vielleicht noch eine Ähnlichkeit mit Tati, ohne die zu über zu strapazieren.
In diesem ganzen witzigen Szenario haben wir ja auch zumindest einen ernsten Plot.
Wir haben diesen Rentner, der ihm es offensichtlich nicht so gut geht, weil er einfach nicht genug Geld kriegt und der sogar in so eine skurrile Sache verwickelt wird, wo man denkt, da könnte man ja eigentlich drüber lachen.
Nämlich, dass er in die falschen Häuser rein stolpert.
Dass wenn er betrunken nach Hause kommt, dass er dann dreimal ins falsche Haus stolpert.
Das ist zum einen, weil die Häuser alle gleich aussehen.
Wirklich diese Nachbarschaft, wo Haus an Haus steht.
Johannes FrankeEs ist toll, weil er rein stolpert und es nicht merkt.
Und er selbstverständlich sagt, ach Mensch, was machen Sie denn hier in meiner Wohnung?
Das ist super schön.
Florian BayerUnd dann bleibt einem aber auch so ein bisschen das Lachen im Halse stecken, wenn man nach und nach durch die Story erfährt, okay, dieser Mann hat tatsächlich Alkoholprobleme und dieser Mann lebt am Limit, weil er nicht genug Geld verdient.
Und es ist dann plötzlich eine ganz tragische Geschichte und wir sind konfrontiert mit den Opfern dieses Wirtschaftswunders.
Johannes FrankeJa, und das ist wunderschön, finde ich.
dass dieser Fernseher genau deswegen zustande kommt.
Die Kinder denken, die haben gewonnen und ihr Streik hat da geholfen.
Aber das ist ja nur 50 oder sogar nur 20 Prozent der Geschichte.
Der Rest passiert ja über ganz andere Ebenen.
Und das finde ich total süß, auch das mitzuerzählen, was für eine Perspektive Kinder darauf haben, auf das, was dann passiert.
Und die natürlich alles andere, was dahinter steckt, überhaupt nicht begreifen.
Ja,
Florian Bayerabsolut.
Johannes FrankeKinder sind krasse Egoisten.
Ja.
Und dann...
Dieser liebevolle Blick, der dazu führt, dass sie den Fernseher von diesem Menschen kaufen, der dann endlich seinen Job als Vertreter bekommen hat.
Und Vertreter ja eigentlich der Bodensatz der Gesellschaft sind.
Aber dadurch, dass er immer in der Nachbarschaft eingebettet war, kriegt er von denen sehr viel Mitgefühl und Liebe ab.
Und die kaufen ihm halt den Fernseher ab, nicht weil sie ihn brauchen, sondern weil er es braucht.
Was wahrscheinlich wirklich viel ausmacht beim Fernseher, aber damals...
Florian BayerWenn wir damals von Fernsehen reden, ist das was anderes als heute.
Heute kannst du dir einen Fernseher locker leisten.
Also Fernseher sind einfach keine, sind Wegwerfartikel geworden.
Damals hat ein Fernseher bedeutet, dass du deinen Monatslohn, wenn nicht sogar mehr, hingeschmissen hast.
Und der wird ordentlich Provision dafür kriegen für diesen Verkauf.
Also das wird für den wirklich was Großes sein.
Johannes FrankeUnd für den Vater ist es eine große Investition.
Also es ist dieser total schöne menschliche Moment.
Florian BayerAber am meisten freue ich mich dann mit den Kindern, wenn sie jubeln und sagen, dass sie so glücklich sind.
Johannes FrankeDie sind so sweet.
Ich kann es nicht überstrapazieren.
Es ist unglaublich.
Ich freue mich so sehr mit diesen Kindern, weil die so viel Spaß damit haben und sich so freuen, dass sie Einfluss hatten auf diese Welt.
Florian BayerEs ist halt so ein früher Sieg.
Und wenn Kinder Sieger erringen,
Johannes Frankees ist wichtig für die Entwicklung,
Florian Bayerdass du Sieger erringst.
Insbesondere Siegel auch.
gegen Erwachsene, wo du niemals die Oberhand haben kannst, wo du weißt, dass du einfach im Rang tiefer stehst und wo du eigentlich keine Chance hast.
Und das ist so schön, dass sie dann diesen Sieg erringen und sich einfach nur ganz natürlich drüber freuen können und so wirklich ausgelassen drüber freuen können.
Tolle Szene.
Johannes FrankeOh mein Gott, Plur, was ist das für eine Musik?
Was war das?
Wo sind wir?
Oh mein Gott, ich glaube, oh nein, wir sind in einer Self-Promo.
Nein, shit, ganz schnell, damit wir zurückfinden.
Ihr da draußen, es gibt wahnsinnig viele Wege, wie ihr uns unterstützen könnt.
Und wir brauchen Unterstützung, glaubt uns.
Wenn ihr uns ein bisschen Trinkgeld dalassen wollt,
Florian Bayermacht das doch bitte über buymeacoffee.com.
Den Link findet ihr auch in der Episodenbeschreibung.
Johannes FrankeDann könnt ihr uns gerne ein paar Euro geben, gerne auch gleich monatlich einstellen, nicht wahr?
Denn Kosten haben wir genug.
Florian BayerWenn ihr uns mit Geld zwingen wollt, einen bestimmten Film zu besprechen...
Ist das eure Chance?
Das könnt ihr nämlich über dieses Formular auch machen.
Johannes FrankeOder ihr schickt uns einfach so einen Filmvorschlag, ohne Geld.
Und Feedback gerne an johannes.mussmansehen.de und florian.mussmansehen.de.
Florian BayerAußerdem freuen wir uns natürlich über jedes Abonnement, egal ob bei Spotify, Apple Podcast, Deezer,
Johannes FrankeAmazon Music, whatever.
Was uns total helfen würde, ist, wenn ihr uns so 5 Sterne oder Herzchen oder sonst irgendwas, was auch immer euer Podcatcher anbietet, gebt.
Und am besten auch noch gleich eine Review dazu schreiben.
Ah, super.
Fehlt noch irgendwas?
Nee, ich glaube, wir haben alles, wa?
Okay, dann ganz schnell zurück in die Episode.
Yes!
Der Film besteht im Bechteltest, oder?
Aber sowas von.
Ich finde es beeindruckend, weil es ist wirklich 60er, 50er, 60er und welcher Film aus dieser Zeit, welcher westliche Film aus dieser Zeit, keine Ahnung, was im Osten los war.
Ob die das einfach besser hingekriegt haben.
Aber dieser Film, kein Problem.
Ich finde es total krass und es ist...
Florian Bayerauch bei anderen Filmen von Yasushiro Osu haben wir oft viele Frauen-Szenen und Frauen sehr im Mittelpunkt stehen und auch die Geschichte von Frauen, ich find's großartig.
Man hat oft in diesem Film das Gefühl, dass die Männer auch irgendwie nur so an den Rand geschoben sind.
Wir haben ja diesen einen Moment des Vaters, also er ist ja verantwortlich für den Streik, wenn er ihnen sagt, dass sie zu viel reden.
Und dann haben wir auch den Moment auch hier, nicht so krass wie in Ich wurde geboren, aber auch hier haben wir eigentlich eine Szene von häuslicher Gewalt.
Gegenüber den Kindern, wenn er den großen Jungen am Arm packt und so rumschüttelt.
Es ist eine Grenze überschritten.
Es ist aus den 50er Jahren natürlich keine Grenze überschritten.
Aber wenn wir da heute drauf gucken, denken wir schon, oh, das war doch ein bisschen viel.
Und das war doch ein bisschen hart, was ihr da gemacht habt.
Und im Gegensatz zu ich wurde geboren, aber wird es auch nicht so ganz aufgelöst.
Also es gibt nicht den kritischen Gegenentwurf dazu, außerhalb von den Kindern, die das natürlich scheiße finden, wie er sich verhält.
Sondern es ist einfach so ein Teil dieses Alltags.
Johannes FrankeOkay.
Florian BayerAlso ich weiß nicht, wie du es wahrgenommen hast, aber für mich war das schon so eine gewalttätige Szene, wenn er ihn so am Arm packt.
Ist das da,
Johannes Frankewo sie dann sagt, so und jetzt wurdet ihr einmal zurechtgewiesen?
Florian BayerGenau.
Johannes FrankeOkay, weil in der Szene, ich muss sagen, ich kann mich nicht erinnern an dieses Gewaltvolle.
Ich kann mich nämlich ganz im Gegenteil daran erinnern, dass ich dachte, als sie sagt, so jetzt wurdet ihr aber mal richtig hier gezüchtigt oder was auch immer sie da genau sagt, hab ich gedacht, was wurdet ihr?
Wurde einmal mit dem Finger in der Luft rumgewedelt und gesagt, böse, böse.
Mehr war es ja nicht.
Also zumindest muss man sagen, aus der Warte der Kinder, wie sie das spielen, wie sie damit umgehen.
Weil auch der eine, glaube ich, sagt, der lacht doch selber.
Den kann ich doch nicht ernst nehmen.
Habe ich so das Gefühl, dass das nicht so...
Florian BayerJa, vielleicht habe ich es auch...
Ich suche gerade nach der Szene, ob ich sie nochmal finde.
Also mir ist sie schon irgendwie aufgefallen als so, oh wow.
Jetzt ist er...
Er versucht ja auch dieses...
Also er versucht ja dieses Bestrafen auch so ein bisschen zu imitieren.
Und es gibt dann ja auch diesen...
Grundkonflikt zwischen Erwachsenen und Kindern und sie halten sich dann ja auch nicht zurück mit Kritik an ihm.
Also es ist nicht so, dass wir hier die verängstigten Kinder haben, die vor der Fuchtel des autoritären Vaters sich bücken müssen.
Aber es war trotzdem so ein Moment, wo ich dachte, würde man heute glaube ich nicht mehr so machen und wäre glaube ich nicht mehr, vor allem nicht mehr im Rahmen von so einer Komödie und so unreflektiert und unkritisiert.
Ansonsten ist es ja tatsächlich so, dass die Eltern, die in diesem Film gezeigt werden, nicht krass Autorität dargestellt werden.
Johannes FrankeNee.
Überhaupt, der Regisseur hat ein mildes Lächeln, aber die meisten Figuren ja auch irgendwie.
Also vor allem die Eltern oder der Musiklehrer oder die Figuren.
Also natürlich tratschen die viel und so.
Es sind alles gute Menschen.
Es sind alles gute Menschen irgendwie, ja.
Es ist schon eine heile Welt.
Und die Musik unterstützt das sehr.
Die macht ja da sehr viel Geplänkel.
so...
Da weiß man sofort, okay, ja, das ist schon ein Vorort-Idylle.
Da wird jetzt kein Horrorfilm draus werden.
Florian BayerUnd das ist ja auch wirklich radikal versöhnlich.
Also wir haben zum einen die Liebesgeschichte von dem Englischlehrer und der Tante.
Die wird so süß aufgelöst, dass sie dann am Bahnhof stehen und sich nochmal unterhalten und wieder dieser Smalltalk ansetzen.
Sie reden über das Wetter.
Und dann sagt der Englischlehrer, aber die Wolke da,
Johannes Frankedie hat eine interessante Form.
Und du denkst so, okay.
Es ist so ein ganz kleines Stück tiefer und ein ganz kleines Stück mehr Substanz und wow, jetzt persönlich und es ist so sweet.
Man freut sich vielleicht auch einfach nur, weil es endlich nach einer der fünf ein Schritt ist in die richtige Richtung.
Aber ich sehe da auch total viel.
Ich mag das total gerne.
Und ich freue mich auch über so Romanzen, die sehr langsam passieren.
Florian BayerTotal.
Das mag ich auch im japanischen Kino.
Im japanischen Kino werden ja so Romanzen sehr oft so subtil erzählt und indirekt.
Und dass es eine Zeit braucht,
Johannes Frankedas finde ich auch total schön.
Ja.
Florian BayerDie Jungs kriegen ihren Fernseher und sagen wieder guten Morgen zu der Nachbarin.
Johannes FrankeJa, die hart beleidigt war deswegen.
Das tut schon ein bisschen weh zwischendurch.
Florian BayerJa, der das dann aber auch irgendwie leid tut und was die andere Nachbarin wieder dazu bringt, gleich weiterzulästern, nämlich dass die alles falsch auffasst.
Finde ich auch sehr schön aufgelöst.
Johannes FrankeDie haben einander verdient, sagen wir so.
Ja,
Florian Bayerauf jeden Fall.
Die Nachbarin hat sich davor bei der Mutter entschuldigt, dass sie das weitergesagt hat.
Also wir haben auch hier so eine Redemption-Arke ein bisschen.
Genau.
Und dann vor allem am Schluss die Unterhosen, die im Wind wehen.
Aber das Pärchen sieht aus.
Das Jazzpärchen.
Stimmt.
Würde ich auch.
Die sind einfach genervt von der Nachbarschaft.
Johannes FrankeJa, aber die haben sich auch rausgeekelt.
Florian BayerJa.
Johannes FrankeAlso insofern, ein kleines bisschen ganz heile Welt ist es doch nicht.
Florian BayerJa, wahrscheinlich nicht.
Und trotzdem sind wir keinem böse, oder?
Johannes FrankeWir sind keinem böse.
Nein, Aber auch nur, weil wir einen gesunden Abstand haben und dann nicht mittendrin stecken würden.
Wenn ich da mittendrin stecken würde, muss ich schon sagen, ich habe schon, dem einen oder anderen wollte ich schon auch einfach, den wollte ich schütteln und sagen, jetzt hör auf.
Jetzt warte doch erstmal ab, frag erstmal nach und klär erstmal die Situation, statt dem Nächsten weiterzuerzählen, was für eine Scheiße du dir überlegt hast.
Florian BayerYasushiro Oso ist nicht immer so versöhnlich, aber ist auch nie wirklich radikal wütend.
Und wenn ich von Yasushiro Osuf rede, jetzt erstmal von seinen Filmen, die er in den 50ern gemacht hat, weil das sind so die, ja das sind die Bekannten, die Großen, ne?
Und die werden offensichtlich...
Ich werde das falsch aussprechen.
Shushimin Aiga genannt, was so viel übersetzt heißt wie hübsche bürgerliche Filme oder lower middle class Films.
Das sind vor allem diese Dramen, in deren Zentrum einfache Leute stehen.
Und die hat er nach dem Krieg gemacht.
Und ich werde auch gleich noch ganz kurz einen Film aus vor dem Krieg erwähnen.
Aber davon habe ich ein paar gesehen, weil es mich wirklich interessiert hat, wie die anderen Filme sind.
Und es gab den Moment, wo ich das Gefühl hatte, okay, jetzt habe ich genug davon gesehen, weil die auch alle so ein bisschen ineinander überge...
geplandet sind.
Ah, okay.
Weil es immer dieselben Themen sind.
Johannes FrankeOkay.
Florian BayerUnd immer ähnliche Konflikte und es geht immer irgendwie um Konflikte zwischen Generationen.
Junge Leute wollen ihr eigenes Leben führen.
Junge Leute wollen eine Liebesheirat haben, während die Alten sagen, mach doch mal lieber eine arrangierte Ehe.
Es ist immer so ein bisschen das Gleiche.
Johannes FrankeSetzt bei dir der Wes Anderson-Effekt ein?
Florian BayerJa.
Johannes FrankeUnd der Wes Anderson-Effekt ist ja auch...
Wes Anderson ist wahnsinnig inspiriert von diesem Regisseur, oder?
Ja,
Florian Bayertotal.
Ich finde es ist sogar noch krasser als Wes Anderson, weil zum einen hat er immer wieder dieselben Motive im Sinne von Bildmotive.
Also in die Wohnungen rein.
Und du hast das Gefühl, du hast in einigen Filmen eins zu eins die gleichen Shots wie in Ohio.
Nämlich wirklich dieses untere durch die Wohnung rein und die Wohnungen sehen auch so aus.
Und Filme, die da reinfallen, sind zum Beispiel Late Spring aus dem Jahr 1949.
Johannes FrankeJa.
Florian BayerDen ich einer seiner ersten Nachkriegsfilme.
Johannes FrankeJa.
Florian BayerDen ich auch wirklich schmalzig fand.
Johannes FrankeOh, okay.
Florian BayerDen ich auch wirklich kitschig fand.
Dann Sommerblüten war sein erster Farbfilm.
Auch hier geht es um Generationenkonflikte.
Da geht es darum, dass die Kinder Liebeshochzeiten wollen und die Alten aber arrangierte Ehen wollen.
Und daraus entstehen Konflikte.
Das ist auch ein bisschen mehr männliche Perspektive.
Johannes FrankeOkay.
Florian BayerJa, und gerade bei diesem Film hatte ich so das Gefühl, die gehen so alle ineinander über.
Und ich werde die garantieren, ich werde die irgendwann nicht mehr auseinanderhalten können, weil die alle ähnlich sind.
Ich würde gerne zwei hervorheben.
Tokyo Story?
Tokyo Story.
Den will ich dir irgendwann mal geben.
Johannes FrankeOkay.
Florian BayerDer war wirklich bewegend.
Das war auch der erste, den ich gesehen habe nach Ohio.
Und der ist ein wirklich düsteres, melancholisches Drama.
Und ein wirklich starker Film.
Und du sitzt am Schluss da und hast ein Kloß im Hals.
Da geht es einfach nur darum, wie sich die Kinder, die mittlerweile erwachsen sind, zu ihren Eltern verhalten.
Die Eltern wollen ihre Kinder sehen, die Kinder haben keine Zeit.
Und es ist wirklich traurig.
Und es gibt mehrere Szenen, wo du da sitzt und denkst, seid nett zu den Erwachsenen, zu den Alten.
Okay.
Und Tokio in der Dämmerung, Tokio Twilight aus dem Jahr 1957, das war Osus letzter Schwarz-Weiß-Film.
Das war der düsterste von denen, die ich gesehen habe.
Da wird sowas wie häusliche Gewalt thematisiert.
Es geht um Abtreibung.
Es geht um eine Mutter, die ihre Kinder nie kennengelernt hat, weil sie ihren Mann früh verlassen hat.
Und es gibt auch Tod darin.
Und es war wirklich ein düsterer Film.
Und der hat für mich so ein bisschen aus diesem großen Familientrahmen herausgestochen.
Und dann würde ich gerne noch einen Film erwähnen, nämlich wenn wir von Ozu reden, dann reden wir halt oft von den 50er Jahre Ozu, wo auch dieser Film reinfällt.
Er hat davor auch was gemacht und das war Ich wurde geboren aber unter anderem.
Und dann habe ich mir noch Dragnet Girl angeguckt, auch aus seiner Stummfilmzeit aus dem Jahr 1933.
Und da sehen wir einen Regisseur, der voll drin ist im amerikanischen North Thriller.
Johannes FrankeOh.
Florian BayerEs ist einfach mal ein fucking Gangsterfilm.
Johannes FrankeGeil.
Florian BayerMit Gangstern, die aufeinander ballern und...
die sich gegenseitig misstrauen und die sich gegenseitig verraten und auch genau wie bei Ich war geboren, aber es fühlt sich an wie ein amerikanischer Film.
Also ich meine, du hast die ganze Zeit Japaner, deswegen kannst du dich nicht für einen amerikanischen Film halten.
Aber von der Inszenierung und von der Bildtechnik und so, es könnte genauso gut ein North Thriller aus Amerika in den 30ern sein.
Und das fand ich ganz spannend, dass bei Oso offensichtlich nach dem Krieg so einen Moment eingesetzt hat, wo er gesagt hat, nee, nee, nee, ich sehe, es wird sowieso alles amerikanisiert, jetzt drehe ich mal lieber japanische Filme und jetzt mache ich mal lieber was, was sich japanisch anfühlt.
Und es fällt auch oft, weil er in seine Filme, bei Ohio nicht, aber in seinen Filmen aus den späten 40ern, frühen 50ern, er hat oft so sehr krass, fast schon forciert, so japanische Traditionen reingesetzt, wo du denkst, okay, die Szene hat hat nichts groß mit der Handlung zu tun.
Er zeigt einfach mal sehr lange eine Tee-Zeremonie, die zehn Minuten dauert.
Er zeigt ein Kabuki-Theater, das gespielt wird und ähnliche Sachen und nimmt sich dafür wirklich auch Zeit, diese japanischen Traditionen zu zeigen.
Und ich habe das Gefühl, Uso war total amerikanisiert, hat das westliche Kino geliebt.
Dann kam der Krieg.
Dann war Japan besetzt von den Amerikanern und alles wurde verwestlich.
Und dann hat er gesagt, ah, okay, vielleicht baue ich doch ein bisschen Gegengewicht dazu auf.
Gar nicht so im nationalistischen Sinne, sondern einfach Ich will vielleicht ein bisschen mehr die japanische Tradition nochmal in den Fokus rücken.
Johannes FrankeJa, verstehe.
Florian BayerInteressanter Regisseur.
Ich habe mich satt gesehen erstmal an seinen Familientramen.
Johannes FrankeEr hat ja auch einen Kollegen gehabt, ne?
Also Kogon Noda, ich weiß nicht, wie der ausgesprochen wird.
Florian BayerDen Drehbuchautoren?
Johannes FrankeGenau, den Drehbuchautor.
Und der ist wirklich sein absolut langjähriger, wichtigster, kreativer Partner.
Die haben zusammen geschrieben, die haben sich zusammen zurückgezogen, haben sich eingesperrt mehr oder weniger, haben geschrieben.
Die haben so ein Kartensystem gehabt, wo sie auf Karten ihre Szenenideen aufgeschrieben haben, die dann hin und her arrangiert haben und so.
Und dann haben die angefangen zu schreiben zusammen, haben sehr viel Sake getrunken.
Er hat in seinen Notizbüchern richtig reingeschrieben, so und so viel Flaschen Sake und so und so viele Tage und dann haben wir es geschafft und so.
Und wenn die nicht die gleichen Meinungen hatten, also auch wirklich bei ganz kleinen Meinungsverschiedenheiten, die haben richtig bis zu Silbenänderungen und so in den Textbüchern.
haben die viel zusammen entschieden und waren oft der gleichen Meinung.
Aber wenn sie mal nicht der gleichen Meinung waren, haben sie sich einfach tagelang angeschwiegen, bis irgendjemand mit einer alternativen Idee gekommen ist.
Also die beiden Ideen, die konkurriert haben, sind beide weggefallen und es musste eine dritte Lösung gegeben.
Und das finde ich total spannend.
Die haben über 27 Filme zusammen gemacht.
Angefangen mit eben Ursus Regie Debüt 1927 und dann hat sich das immer weiterentwickelt.
Ich finde es total schön, so eine krasse kreative Partnerschaft zu haben.
Florian BayerDer hat zwölf von seinen, nee, 13 von Osus Nachkriegsfilmen hat Kokonoda mitgewirkt.
Johannes FrankeDas heißt,
Florian Bayer1500 Filme hat er gemacht, bei 13 hat er mitgewirkt.
Und das ist auch was bei Osu, das ist wie viele Regisseure auch aus der Zeit und auch von heute, die hat er mitgewirkt.
Hat er sehr gerne mit den gleichen Leuten gearbeitet.
Ja,
Johannes FrankeEnsemble-Charakter.
Also er hat wirklich dieses Ensemble-Gefühl nach vorne getragen.
Florian BayerDie Schauspieler, die wir hier in Ohio sehen, habe ich auch in sehr vielen anderen Filmen von ihm gesehen.
Man kennt die Gesichter irgendwann und denkt, ach schon wieder der.
Was es noch schwieriger macht, die Filme auseinanderzuhalten, wenn man immer die gleichen Gesichter sieht und dann auch in den gleichen Themen.
Yasushiro Oso, es hat lange gedauert, bis er vom Westen entdeckt wurde.
Johannes FrankeSeltsam eigentlich, wenn der so wahnsinnig westlich orientiert ist.
Ich finde, in diesem Film sieht man es volle Kanne.
Aber dieser Film wurde ja auch tatsächlich vom Westen sehr gelobt.
Florian BayerEs war der erste Film, der erste Yasushiro Oso Film, der einen Kino-Release in den USA gekriegt hat.
Ja,
Johannes Frankeweil es halt auch so universelle Themen sind.
Und es ist gar nicht so Japan-spezifisch.
Genau,
Florian Bayer1959 und wahrscheinlich auch,
Johannes Frankeweil es als Komödie etwas leichter zu schauen ist als zu tragen.
Ich sag dir ganz genau warum.
Die Furzgeräusche.
Das war's.
Das wird es sein.
Ich könnte jetzt sagen, die Amis haben sich darüber gefreut, aber der Rest der Welt, komplett der Rest der Welt hat einfach die Furzgeräusche geliebt.
Florian BayerAber dann war es ja offensichtlich, obwohl er so progressiv war, weil er war ja der Erste, der Furzgeräusche gemacht hat und die Amerikaner haben dann gedacht, oh ja geil, das müssen wir auch machen.
Lasst uns mal inspirieren.
Heute ist er vor allem bekannt für Tokio Story.
Der ist offensichtlich sein ...
bekanntester Film und das ist der Film mit der größten Legacy und das ist der Film, der in Toplisten ganz weit oben steht regelmäßig und ich sehe ihn und ich kann es auch verstehen.
Ohio landet auch oft in Toplisten.
Wenn du den Top 20 anguckst, die besten Filme aller Zeiten, kannst du gut vorkommen, dass Ohio auch drin steht.
Johannes FrankeWobei Ohio im Land selbst zu der Zeit nicht mal in den Top 10 der erfolgreichsten Filme des Jahres gelandet ist.
Also das war nicht bedeutend.
Und ich gucke mir den Film an und denke mir, das ist der beste Film, den ich seit einer ganzen Weile aus Japan gesehen habe.
Das ist ja unglaublich.
Es ist wirklich ein schöner Film.
Florian BayerUnd es ist auch, ich finde es nachvollziehbar, dass er beim westlichen Publikum funktioniert, gerade weil er so, weil er humoristisch so offen ist.
Also es gab wirklich einfach viele Momente, die ich lustig fand.
Und auch viele unterschiedliche Momente.
Nicht nur die Kids, sondern auch die Vertreter und auch die Frauen, die übereinander lästern.
Johannes FrankeJa.
Und so ein liebevoller Humor, das finde ich schön.
Florian BayerIch würde sogar behaupten, ich fand ihn, aber wie gesagt, vielleicht habe ich in zu kurzer Zeit, ich war krank und ich hatte Zeit, zu viel von Osus Filmen gesehen.
Und so retrospektiv nochmal gedacht, es ist einfach gut, dass Ohio ist einfach was anderes als die anderen Filme in den 50ern.
Weil er hat in dieser Zeit einfach nur diese Melodramen gemacht.
Als Stummfilmrichter hat er auch Komödien gedreht und Gangsterfilme.
Aber in der Zeit, in der Ohio entstanden ist, hatte er eigentlich ein Thema und das waren große Dramen.
Und wenn man davon zu viel gesehen hat, denkt man auch irgendwann, okay, jetzt reicht es.
Und da sticht Ohio raus, weil der wirklich, er hat sogar dieselben Themen drin wie diese großen Dramen, aber er hat einfach viel mehr Augenzwinkern, viel weniger Melodramatik, viel mehr Spaß.
Johannes FrankeVielleicht muss man sich vor allem eben an die
Florian BayerKomödien...
ranwagen bei ihm.
Es scheint ja, wenn er Slapstick-Komödie gemacht hat, also dann ist das ja wirklich was für mich.
Also ich glaube, Ich wurde geboren, aber es ist ein Film, der dir gefallen wird.
Johannes FrankeOkay.
Florian BayerDa wirst du Spaß damit haben.
Der fühlt sich...
wirklich westlich an.
Der fühlt sich nicht japanisch an.
Ich, Ohio und Tokyo Story finde ich halt nochmal irgendwie spannender, weil sie, weil die Inszenierung einfach sehr viele so Eigenheiten hat, die halt nicht westlich sind.
Und die offensichtlich Oso-spezifisch sind.
Und ich weiß gar nicht, ob ich das so geil finde.
Und ab einem gewissen Punkt ist man auch ein bisschen genervt, wenn immer wieder von Gesicht zu Gesicht geschnitten wird im Dialog.
Und auch wirklich so...
Frontal, ne?
Johannes FrankeJa,
Florian Bayerfrontal.
Und es bricht ja auch wirklich mit filmischen Regeln, wenn zum Beispiel...
Es wird nicht in den Text reingeschnitten, sondern die Person sitzt da, wartet, bis die Kamera auf sie zeigt, dann richtet sie ihren Text, dann wird rumgeschnitten.
Das sind ja eigentlich so Sachen, die man aus klassischer westlicher Filmlehre als tollpatschig ansehen würde, weil das die Immersion kaputt macht.
Johannes FrankeJa, und weil es nicht dynamisch ist und so.
Florian BayerAber das finde ich halt spannend, weil es was anderes ist.
Johannes FrankeAber wenn er das ständig macht, dann ist es natürlich auch irgendwann nicht mehr spannend.
Florian BayerJa, und er macht es ständig.
Johannes FrankeDie Filme...
Florian BayerEr hat seinen wirklich eigenen Stil, aber auch das ist so ein Wes Anderson Ding.
Offensichtlich bin ich schnell genervt davon, wenn jemand immer den gleichen Stil hat.
Johannes FrankeIch bin ja immer noch großer Fan von Wes Anderson.
Ich habe natürlich in jedem Film das gleiche visuelle Konzept.
Aber ich finde trotzdem, dass er immer noch mal was Neues findet.
Florian BayerDie Frage ist, wie findest du den Stil von Ozu?
Nervt dich das?
Hast du das Gefühl, dass du das siehst als Filmemacher und denkst, Ah!
Das ist ja eigentlich nicht das, was ich an der Filmhochschule gelernt habe.
Johannes FrankeÜberhaupt nicht.
Ich finde es großartig.
Ich finde es toll.
Ich finde es ganz toll, seine Art und Weise zu schneiden, seine Art und Weise das zu stagen und so.
Es ist etwas Theatrisches auch, natürlich, aber ich finde es super, weil es eine stilistische Überhöhung mir bietet, die bedeutet, dass ich ein Stück Abstand nehmen kann und dadurch die Absurdität der Situation viel mehr wahrnehmen und viel mehr komödiantisch wahrnehmen kann.
Finde ich total gut.
Auch mit den Bildern, die eben nicht immer in den Nahaufnahmen sind, sondern eben in der Totale.
Totale ist immer komisch.
Nahaufnahme ist Dramatik, Totale ist komisch.
Und er macht das sehr gut damit, finde ich.
Florian BayerWollen wir mal zu unserer Top 3 rüberspringen?
Johannes FrankeDann springen wir mal zur Top 3.
Unsere Top 3.
Was war denn unsere Top 3?
Fart-Jokes.
Fart-Jokes, yeah!
Du hattest mir die Möglichkeit auszuwählen.
Zwischen Fart-Jokes und was war das andere?
Fernsehen.
Ach, Fernsehen.
Ja, da war nochmal was.
Da habe ich kurz nachrecherchiert und habe dann gedacht, Truman-Shows und so, das könnte man für Fernsehen.
Ach, da war doch mal was.
Aber dann habe ich gedacht, nein, Fart-Jokes.
Fart-Jokes sind viel besser.
Ich muss anfangen, wa?
Florian BayerJa, du musst anfangen.
Johannes FrankeEs gibt in Rain Man eine Szene.
wo sie in der Telefonzelle sind.
Und Raymond, also sie sind zu zweit da drin und Raymond pupst und kommentiert das sogar noch irgendwie und...
Oh oh.
Ja genau.
Und es ist sehr süß.
Ich mag die Szene.
Die haben lange über Rain Man geredet, da könnt ihr gerne mal reinhören.
Wir finden diesen Film besser als wir erwartet haben.
Viel besser als wir erwartet haben.
Also es ist wirklich, da ist einiges Gutes gelaufen, auch wenn es tatsächlich für Menschen Und...
Menschen auf dem Autismus-Spektrum nicht so unbedingt nur Gutes getan hat, weil man ein seltsames Bild von Autismus hatte danach.
Aber die 80er haben wenigstens das Thema mal aufgemacht.
Florian BayerIch befürchte, mit meinem Platz 3 nehme ich dir was weg.
Placing Settles.
Ah ja, genau.
Ich sag nichts dazu, du darfst gleich weitermachen.
Johannes FrankeNein, nein.
Es ist nur die blöde Szene am Lagerfeuer.
Ich mach ihn auf Platz 2 und dann haben wir gleich den zweiten und den gleichen.
Florian BayerAlso es ist der berühmteste Furz-Joke.
der Filmgeschichte wahrscheinlich.
Mel Brooks lässt seine Cowboys Bohnen essen, wie so viele Western davor ihre Cowboys haben Bohnen essen lassen.
Mel Brooks zeigt, was das Ergebnis ist, nämlich, dass du furzen musst.
Black Beans sorgen für ordentliche Winde.
Johannes FrankeUnd vielleicht nehme ich dir Platz 1 weg.
Das glaube ich nicht.
Nicht?
Schade.
Florian BayerDein Platz 2 war Placing Settles.
Das heißt, mein Platz 2 kommt jetzt gleich hinter meinem Platz 3.
Mein Platz 2 ist Dream Scenario mit Nicolas Cage.
Johannes FrankeOh, das habe ich noch nicht gesehen.
Florian BayerEin relativ junger Film.
Nicolas Cage spielt einen Professor, der plötzlich und unerwartet in den Träumen von ihm unbekannten Menschen auftaucht und alle fragen sich, was da los ist.
Also ein sehr surreales Szenario.
Könnte auch ein echter Spike-Jones Charlie-Kaufmann-Film sein.
Und dann ist da eine Frau, die von ihm so Sex-Fantasien hat.
Die träumt halt, dass er ihr nachts auflauert und sie dann Sex miteinander haben.
Und der kommt mit ihr ins Gespräch und sie flirtet dann mit ihm und sie sagt, und sie will dann diesen Sextraum, den sie von ihm hat, nachstellen.
Johannes FrankeOh Gott, oh Gott.
Florian BayerUnd in diesem Sextraum ist er halt voll der krasse Typ, der sie halt verführt und so.
Aber in Wirklichkeit ist er dieser ganz schüchterne Professor und dann sitzt er wieder auf der Couch und sie fängt halt an, an ihm rumzufummeln und dann furzt er.
Johannes FrankeNein!
Florian BayerUnd dann sagt sie, hast du gerade gefurzt?
Und er so, ja, das ist eigentlich ein gutes Zeichen, das ist Entspannung.
Und versucht sich irgendwie drum zu wenden und sie so, nee, nee, shhh.
Lass uns einfach weitermachen.
Und dann machen sie weiter und dann eakuliert er etwas schnell, weil offensichtlich ist er doch überfordert davon, dass diese junge Frau an ihm rumfummelt.
Und sie dann,
Johannes Frankehast du gerade eakuliert?
Und in diesem Moment kommt der zweite Furz.
Und das ist wirklich grandioses Timing.
Oh Gott.
Okay.
Ich habe auf Platz 1.
Natürlich Pumba, hör mal.
Was ist sonst?
Ah, natürlich.
Lion King.
Ah, das ist ein ganzes Lied.
Hakuna Matata.
Das dreht sich doch eigentlich nur um diesen Ports.
Florian BayerAber bitte nicht vor den Kindern.
Johannes FrankeGenau.
Es ist toll.
Ja, großartig.
Toller Song.
König der Löwen.
Tolle Szene.
Ganz toll.
Florian BayerMein Platz 1, ein Film, der ein einziger Fartjoke ist, Swiss Army Man.
Ah ja, okay, den habe ich noch nicht gesehen.
Auf einer einsamen Insel gestrandeter findet eine Leiche die Flatulenzen hat und nutzt sie als Boot, um übers Meer in die Freiheit zu schwimmen.
Und diese Leiche benutzt er dann auch für alle anderen möglichen Sachen, weil offensichtlich Fürze wirklich gut geeignet sind für Survival.
Johannes FrankeDie Daniels, ne?
Florian BayerDie Daniels haben den Film gedreht und unsere furzende Leiche ist niemand geringeres als Harry Potter.
Johannes FrankeDaniel Radcliffe.
Wir haben Everything, Everywhere, All at Once von den Daniels besprochen.
Ganz, ganz, ganz toller Film.
Fantastischer Film.
Vielleicht musst du mir den mal geben.
Florian BayerHast du das Gefühl, der sollte hier rein?
Es ist ein Muss-man-sehen-Film.
Es ist ein Meisterwerk.
Und zwar ganz ähnlich wie Everything, Everywhere, All at Once.
Total bekloppt, total bogus.
Und zwischen all dem Wahnsinn erkennst du plötzlich einen Film, der sagt, das Leben ist schön.
Und das liebe ich.
Also absolut bizarr und total schräg.
Aber am Schluss sitzt du da und bist wirklich ergriffen, was da passiert mit dieser furzenden Leiche.
Johannes FrankeAch, wie toll.
Oh, ich liebe es jetzt schon.
Und wie ist das mit Dream Scenario?
Ist das auch was, was für ein Podcast wäre oder ist das eher so, naja, gut.
Nee,
Florian Bayerfand ich eher durchschnittlich.
Ein merkwürdiger Film, weil er wird irgendwann, ja, ich weiß nicht, er kriegt so eine sehr komische Schlagseite, wo du das Gefühl hast, okay, willst du jetzt ein Kommentar auf Cancel Culture sein?
Und willst du eher ein konservativer Kommentar auf Cancel Culture sein?
Nicolas Cage ist toll in diesem Film, aber Nicolas Cage ist ja sowieso immer toll.
Selbst wenn er total drüber ist, ist er toll.
Aber ansonsten fand ich den Film eher durchschnittlich.
Johannes FrankeNa gut.
Florian BayerJa, danke.
Schöne Top 3.
Johannes FrankeJa, ich wollte nur nochmal sagen, Mel Brooks Blazing Saddles ist wahrscheinlich eine der ersten großen Fartjokes in Amerika gewesen.
Oh, das ist wirklich einiges später als hier.
Ja, genau.
Es gab so bei den Marx Brothers gab es 1932 Anspielungen darauf, ohne dass wir es gehört haben.
Und es gab 1900 von Edison schon Filme, wo das, es gab so einen Furzkünstler.
Florian BayerOh Gott.
Johannes FrankeJa, ja.
Die haben ja, als es erfunden wurde, Film 1900 rum, haben die dann angefangen eben Varieté-Acts aufzunehmen und wiederzugeben.
Und natürlich auch ohne Ton und so.
Aber es gab eben diesen Furz-Künstler und dann haben sie auch aufgenommen.
Florian BayerJa, jetzt muss ich an diese Peniskünstler denken.
Die sind ja auch so schräg.
Was, was,
Johannes Frankewas?
Florian BayerJa, es gibt so Peniskünstler, die mit ihrem Penis, naja, das machen, was normalerweise...
Balloon-Artists mit Ballons machen, Tiere darstellen und Formen darstellen und so.
Das ist wirklich sehr schräg.
Johannes FrankeDu hast das so erfunden gerade, oder?
Nein.
Was?
Florian BayerIch wünschte, ich habe es gesehen.
Was hast du gesehen?
Ich habe kein ganzes Programm gesehen, aber einen Ausschnitt.
Und ich wünschte, ich könnte diese Bilder aus meinem Kopf bilden.
Johannes FrankeOh nein.
Warum habe ich das jetzt im Kopf?
Und die Fantasie ist immer schlimmer als die sogenannte.
Florian BayerIn dem Fall nicht.
Johannes FrankeOh nein.
Oh Gott.
Florian BayerUnd damit raus aus unserer Top 3.
Johannes FrankeDas war unsere Top 3 Okay, ich finde es großartig, dass dieser Film diese Fartjokes auch hat und ich finde es großartig, dass sie von Musikinstrumenten gemacht werden und ich finde es ganz toll, dass der kleinste den höchsten Ton hat und der größte Mensch den tiefsten Ton hat.
was ganz tolle kometatische Momente bedeutet.
Und die, Moment mal, noch mal ganz kurz, die essen Bimssteine dafür, oder?
Wer war das?
Florian BayerJa, sie essen Bimssteine und überall, wenn man was drüber liest, Bimssteine soll man nicht essen.
Johannes FrankeAuf gar keinen Fall essen.
Florian BayerIhr vergiftet euren Körper, wenn ihr das macht und es wirkt wahrscheinlich auch gar nicht.
Johannes FrankeJa.
Florian BayerDer Englischlehrer ist der einzige, der in der Vernunft einredet und mehrmals sagt, ey Leute, seid ihr verrückt?
Und er hat sogar so eine Geschichte erzählt vom Seehund.
Ja,
Johannes Frankegenau, der gestorben ist daran, ne?
Ja.
Ah, ja, schön.
Das Urteil Elisa, vielen, vielen Dank für diesen Vorschlag, wenn wir zum Fazit kommen.
Ja, ich bin ganz beeindruckt, dass ich das nicht kenne, weil ich nun wirklich großer Jacques Tati Fan bin und das liegt nun wirklich nahe und Wes Anderson Fan bin und so und das liegt wirklich sehr nahe.
Ja, ich freue mich total, dass wir Hörer haben, die solche Filme lieben.
Florian BayerWas für eine großartige, süße Komödie, die trotzdem so ein paar ernste Zwischentöne hat, nie bösartig wird, nie zynisch wird, immer die Menschen mag.
Johannes FrankeJa, genau.
Florian BayerDas ist gar nicht so einfach, weil meistens sind Komödien, wenn sie zu menschenfreundlich sind, nicht mehr witzig.
Und wenn sie zu witzig sind, sind sie einfach nur misanthropisch und dieser Film schafft es irgendwie.
Johannes FrankeEs ist vielleicht auch durch die Naivität der Zeit so ein bisschen.
Wir sind so weit weg davon, dass wir die Zeit als relativ naiv wahrnehmen und deswegen auch der Humor vielleicht anders einsortiert wird von uns heute.
Florian BayerVielleicht.
Ich bin total dankbar, dass ich endlich eine Chance hatte, Yasushiro Oso zu gucken und vor allem mit diesem Film zu starten, der, glaube ich, ein wirklich guter Einstiegsfilm ist.
Johannes FrankeJa.
Florian BayerWeil von all denen, die ich gesehen habe von ihm jetzt, fand ich den tatsächlich am fluffigsten.
Aber Tokyo Story ist auch sehr sehenswert und ich will nicht viel dazu sagen, weil den will ich dir, Johannes, irgendwann nochmal geben.
Und als Publikumswunsch kann ich ihn dir sogar geben, weil wir haben ja von irgendjemandem von Hadi, der hat sich den ja auch gewünscht, Tokyo Story.
Johannes FrankeAh ja, ja, ja.
Das heißt,
Florian Bayerden werden wir sowieso, werden wir bestimmt nochmal besprechen.
Johannes FrankeJa, ich möchte mit etwas, einen kleinen Appell an das schöne, gute, alte Smalltalk enden.
Guten Morgen als Floskel kann viel mehr bedeuten als guten Morgen.
Guten Morgen ist ja gar nicht so sehr, dass wir uns wünschen, dass der Morgen besonders gut ist, sondern kann ja bedeuten, ich will mit dir ein freundschaftliches Verhältnis.
Ich möchte harmlos wirken, damit du mir nichts tust und damit du weißt, dass ich dir nichts tue und dass wir möglichst gut miteinander auskommen und dass wir einander gut gesonnen sind.
In diesem Sinne, guten Morgen, Plor und guten Morgen, ihr alle da draußen.
Florian BayerGuten Morgen, Johannes.
Guten Morgen, liebes Publikum.
Johannes FrankeDanke, wie immer, dass ihr dabei seid und dass ihr uns solche schönen Sachen schickt.
Also macht weiter so.
Schickt uns Filmvorschläge.
Wir nehmen das sehr gerne auf die Liste.
Florian BayerWenn ihr wissen wollt, was es nächste Woche gibt, da werde ich Johannes einen Film geben.
Und zwar unseren letzten Novemberfilm vor dem großen Dezember-Weihnachtsfilm Chaos.
Das wird schon ein thematisch passender Film sein.
Darauf freue ich mich umso mehr.
Dann bleibt noch kurz dran.
Ansonsten lasst es euch gut gehen.
Lebt euer bestes Leben.
Johannes FrankeLebt unser bestes Leben.
Florian BayerUnd wir hören uns nächste Woche.
Johannes FrankeJa.
Bis dahin, viel Spaß mit dem Film, den ihr bis nächste Woche gucken müsst.
Das erzählen wir euch gleich.
Florian BayerCiao.
Johannes.
Johannes FrankeJa.
Florian BayerAlso, wir hatten jetzt einen sehr langen Halloween-Monat.
Und wir haben vor uns einen sehr langen Weihnachtsmonat.
Johannes FrankeJa.
Florian BayerUnd ich versuche ja auch sowas dazwischen zu finden.
Ich muss dir nächstes Jahr auch irgendwie noch einen Osterfilm geben.
Ich weiß nicht, ob es einen guten Osterfilm da draußen gibt.
Johannes FrankeAußer Life of Brian.
Florian BayerStimmt, danke.
Johannes FrankeHör dir den nicht schon?
Wir hatten den doch schon.
Florian BayerZwischen Halloween und Weihnachtszeit kommt Thanksgiving.
Kein besonders europäisches Fest, aber ein amerikanisches.
Und dementsprechend gibt es auch Filme dazu.
Und der beste Thanksgiving-Film meiner Meinung nach, sehr passend zum Ende November, ist Planes, Trains and ...
Automobiles.
Aus dem Jahr 1987.
Johannes FrankeIch verwechsel den immer mit den anderen Filmen.
Aber ich weiß den Titel von dem anderen Film nicht.
Mit Dick van Dyke.
Aber der muss ja dann irgendwann
Florian Bayer60er oder sowas gewesen sein.
Der hier lief in Deutschland unter dem Titel Ein Ticket für Zwei.
Ist von John Hughes, der unter anderem Breakfast Club gemacht hat.
Der große Teenager-Regisseur der 80er hier mit einem erwachsenen Film und mit Steve Martin und John Candy in der Hauptrolle.
Johannes FrankeOh, die beiden, wie geil ist das denn?
Weil ich hab die noch nie zusammen Ich hab John Candy sowieso immer nur so in kleinen Nebenrollen gesehen und der ist hier
Florian BayerDer ist hier in der Hauptrolle und es ist natürlich eine Komödie und es ist ein Buddy-Movie und es ist, wie sich für die 80er-Jahre-Komödie gehört, eine Menge Schmalz dabei und es ist ein ganz toller Film und es ist ein toller Film, um sich auf die Weihnachtszeit vorzubereiten und ein toller Film, um Thanksgiving zu begehen und deswegen will ich den mit dir Ende November gucken.
Johannes FrankeOkay, ich bin gespannt.
Ich habe ihn wirklich noch nicht gesehen, ich habe keine Ahnung, was da auf mich zukommt.
Planes, Trains und Automobiles.
Ich habe den Titel nur immer im Kopf, weil der so speziell ist.
Ja, und weil tatsächlich auch immer wieder Podcasts davon reden.
Der wird immer wieder zitiert.
Ich höre ja relativ viele...
Filmpodcasts auch aus dem amerikanischen Raum und die sagen diesen Titel relativ häufig.
Florian BayerIch glaube, er ist in Amerika unglaublich beliebt.
Ich glaube, er ist einfach so ein Stable für, wenn du wenn es so Richtung Weihnachtszeit geht, der gehört zu den Filmen dazu, die man guckt.
Ich glaube, wenn du in Amerika jemanden fragst, was ist ein Thanksgiving-Film, wird er den als erstes nennen.
Ah,
Johannes Frankeokay.
Okay, na gut.
Ich bin gespannt.
Das ist sozusagen Kevin allein zu Hause, bloß für Thanksgiving.
Florian BayerGenau.
Johannes FrankeGuckt ihn euch an und wir hören uns nächste Woche wieder.
Florian BayerBis dahin, ciao.
Ciao.
