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IdentifyMe Teil 18 - Der vierte Fahndungserfolg - #96

Episode Transcript

Und jetzt bittet die Polizei wieder um deine Mithilfe.

Licht ins Dunkel.

Cold Cases und ungeklärte Vermisstenfälle.

Ein Podcast von Mike Mattis unterstützt von der Podcast-Rabrik.

Einen wunderschönen guten Tag zusammen.

Herzlich willkommen zur Licht ins Dunkel.

Normalerweise sprechen wir ja hier über Fälle, die, also so geht es mir, zumindest einen, am Ende irgendwie so ein bisschen unzufrieden zurücklassen, weil der Täter noch frei rumläuft, weil Todesumstände teilweise oder komplett unklar sind, weil Menschen seit Jahren oder Jahrzehnten verschwunden sind und weil Angehörige oder Freunde mir offene Fragen als Antworten haben.

Natürlich auch nicht zuletzt, weil es meistens in diesen Fällen eben auch keine Gerechtigkeit gibt.

Heute ist das zumindest ein bisschen anders.

Es gibt Hoffnung.

Wir sprechen da nochmal über die Kampagne Identify Me.

Die Kooperationspartner haben im Oktober, im Oktober, den vierten Durchbruch gemeldet.

Die Frau mit den deutschen Schlüsseln ist identifiziert worden.

Sie heißt Eva Maria Poma und hat in Wottrop im Ruhrgebiet gelebt.

In Episode eighty-one habe ich euch den Fall vorgestellt.

Die Infos aus dieser Episode setze ich heute als bekannt voraus, wenn wir mit der ersten Polizeihauptkommissarin Ramona Hörst über das sprechen, was nach der Ausstrahlung bei Aktenzeichen XY ungelöst passiert ist.

Hier vielleicht nochmal eine kleine Zusammenfassung.

Es ist der vierte Juli, als Spaziergänger die Leiche einer Frau am Strand von Wassenaar in der Region Süd-Holland entdecken.

Wie lange die Frau da schon liegt, ist zunächst unklar.

Die Spurensicherung rückt an und sichert den Fundort am Strandabschnitt.

Die Frau liegt da am unteren Ende einer Düne.

Im XY-Film wird sie auf dem Rücken liegen, dargestellt.

Niederländische Medien berichten über ein Stimmziabe mit dem Gesicht nach unten im Sand gelegen.

Was davon konkret stimmt, kann ich euch auch heute nicht sagen.

Außer drei Schlüsseln, von denen später einer im Zuge der Ermittlungen einer Firma aus Bordrop zugeordnet werden kann, hat die Frau nichts dabei.

Keinen Personalausweis, keine Bankkarte, kein Reisepass, kein Portmonee, nichts.

Auch nach der Obduktion gibt es viele offene Fragen.

Beispielsweise, wer ist die unbekannte Tote, woran ist sie gestorben?

All das können die Rechtsmediziner nicht sagen.

Fest steht aber, dass sie noch nicht lange tot ist, als sie gefunden wird.

Die Polizei in den Niederlanden geht also davon aus, dass sie nur wenige Stunden vor dem Fund gestorben ist.

Ihr Alter wird auf dreißig bis fünfzig Jahre geschätzt und das stellt sich im Nachhinein auch als korrekt heraus.

Eva Maria Pomer war fünfunddreißig Jahre alt, als sie gestorben ist.

Hinweise auf äußere Gewalt gibt es nicht.

Ein Fremdverschulden kann aber eben auch nicht komplett ausgeschlossen werden.

Hinweise auf Herzversagen gibt es nicht.

Eine natürliche Todesursache können die Rechtsmediziner aber auch nicht einwandfrei ausschließen.

Rückstände von Drogen oder Tabletten werden bei der Obduktion nicht im Körper der Frau gefunden.

Hinweise auf einen Unfall gibt es auch nicht.

Also die Todesursache bleibt ungeklärt.

auffällig ist, dass die Frau mehrere Kleidungsschichten übereinander trägt.

Ob sie so angezogen worden ist oder ob das doch den relativ kühlen, windigen, regnerischen Wetterverhältnissen an diesem vierten Juli geschuldet ist, das alles bleibt offen.

Die Kleidung der Frau zeigt mögliche Verbindungen nach Deutschland und in die Schweiz.

Mehr haben die Ermittler nicht und mehr bekommen sie auch erst mal nicht heraus.

Auch weil die Spur mit den Schlüsseln der Bordtropperfirma maximal unglücklich endet.

Ein Großbrand hat nämlich das Archiv des Unternehmens zerstört.

Ältere Personalakten sind damit vernichtet.

Warum der Abgleich mit der vermissten Datenbank in Deutschland keinen Treffer ergibt und Eva Maria Pomer eben nicht schon früher identifiziert werden kann, das ist momentan noch unklar.

Aber so wie ich das Bundeskriminalamt in den letzten vierenhalb Jahren kennengelernt habe, gehe ich einfach mal stark davon aus, dass da momentan eine interne Überprüfung stattfindet, um den Treffer in Zukunft möglicherweise schon früher zu haben.

Ramona Hörst, Pressesprecherin der Polizei Recklinghausen, sagt dazu.

Warum das nicht stattgefunden hat, können wir im Moment auch tatsächlich so nicht erklären.

Nach den heutigen Standards von Vermissen, Bearbeitung würde das wahrscheinlich eher auffallen, weil eben das Netzwerk mittlerweile auch ganz anders ist.

Auch eben über regional und auch über nationale Grenzen hinaus ist es sicherlich so, dass es ...

heute schneller abgeglichen werden könnte.

Um euch da jetzt einfach mal ein Beispiel zu nennen, die Fermi-U-Tort, also die Datei für Vermisste und unbekannte Tote, gibt es seit nineteenhundertzweiundneunzig beim Bundeskriminalamt.

Den digitalen Abgleich mit den Interpol-Datenbanken gibt es aber erst seit zwei tausend zwei.

Das lässt sich so auf der Website von Interpol und dem Bundeskriminalamt nachlesen.

Zwei tausend vier, als Eva Maria Poma also in den Niederlanden gefunden worden ist, steckte diese Methode also noch in den Kinderschuhen.

So was wie den Ember Alert, über den wir ja schon mit Kriminaldirektor Carsten Bettels gesprochen haben, gibt es damals noch nicht.

Und dazu kommt mit Sicherheit auch, dass die Vermisstenmeldung in Bottrop erst nach dem Leichenfund in den Niederlanden reinkam.

Heißt also, bei dem ersten Abgleich hätte die Polizei überhaupt noch gar nichts finden können, weil die Polizei damals eben noch nicht wusste, dass Eva Maria Pomer überhaupt vermisst wird.

Das vielleicht einfach mal so.

als kleine Einordnung für euch.

Am zehnten Oktober, zwei Tausendfünfundzwanzig melden Bundeskriminalamt und Interpol dann den Durchbruch.

in einer Pressemitteilung des BKA, heißt es.

Ich zitiere ausführlich.

Durch einen Hinweis aus den Niederlanden ist es im Rahmen der Fahndungskampagne Identify Me erneut gelungen, eine bislang unbekannte Tote zu identifizieren.

Eva Maria Poma, eine thirty-fünfjährige Deutsche, deren Leichnam im Jahr zwei Tausendvier in den Düna-Wassenaar in Klammern, Niederlande, von einem Spaziergänger gefunden wurde.

Die Kleidung und ein aufgefundener Schlüsselbund, der in der Kampagne benannten Frau mit den deutschen Schlüsseln zeigten bereits damals eine Verbindung nach Deutschland auf.

Der Fall wurde im Rahmen der Internationalen Fahndungskampagne Identify Me veröffentlicht und unter anderem auch in der Sendung Aktenzeichen XY ungelöst vorgestellt.

Der entscheidende Durchbruch in diesem Fall kam durch einen Hinweis an die niederländischen Ermittler, der zu einer intensiven Zusammenarbeit zwischen den deutschen und niederländischen Behörden führte.

DNR-Tests bestätigten, dass es sich bei der Frau aus Wassena um Eva Maria Poma eine vermisste deutsche Staatsbürgerin aus Bordrop in Klammern-Nordrhein-Westfalen handelt.

Die Todesursache ist weiterhin ungeklärt.

Ein Fremdverschulden kann nicht ausgeschlossen werden.

Daher bitten die niederländischen und die deutschen Behörden die Öffentlichkeit nun um Hinweise auf Aufenthaltsort oder Kontakte der Verstorbenen, insbesondere für den Sommer.

Mögliche Aufenthaltsorte können Hotels oder Freizeitparks in der Region Wassenar gewesen sein.

Die Polizeirecklinghausen, die auch für Bottrop zuständig ist, hat mittlerweile ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet und sucht nach Menschen, die Kontakt zu Eva Maria Pomer hatten oder eben nach Zeugen, die etwas zu ihren Lebensumständen und zu ihrem Aufenthalt in den Niederlanden sagen können.

Darüber habe ich mit der ersten Polizeihauptkommissarin Ramona Hearst gesprochen.

Dass die Frau mit den deutschen Schlüsseln mittlerweile als Eva-Maria Poma identifiziert worden ist, geht ganz klar aufs Konto von Identify-Mie.

Nachdem eine Ermittlerin aus den Niederlanden im Januar, in Fall bei Aktenzeichen XY ungelöst vorgestellt hat, sind mehrere Hinweise reingekommen.

Einer davon führt nach Bottrop, sagt Polizeisprecherin Ramona Hörst.

Dieser Hinweis aus den Niederlanden kam rein, nachdem eben diese Kampagne Identify Me wirklich diesen Fall im letzten Jahr aufgenommen hat und eben auch nochmal in die Öffentlichkeit gebracht hat.

Zu dem Zeitpunkt waren wir konkret in die Ermittlungen noch gar nicht einbezogen, weil wir eben noch nicht wussten, dass eben diese gefunden Leiche aus Bottrop stammt und dass das sich dabei eben um Eva Maria Pomer handelt.

Deshalb sind wir dann eben ins Brot gekommen, als es noch mal wieder ganz konkrete Hinweise in Richtung Bottrop gab, dass eben diese vermisste Person aus Bottrop vielleicht eben die aufgefundene Leiche sein könnte.

Die Hinweise, es gab wohl mehrere Hinweise und ein Hinweis kam zum Beispiel aus dem Umfeld der Mutter von Eva Maria Pomer, die mittlerweile verstorben ist.

Aber nach der Ausstrahlung auch im deutschen Fernsehen bei Aktenzeichen XY hat sich eine Frau erinnert, dass eben diese verstorbene Mutter von Eva Maria Proma immer davon gesprochen hat, dass sie ihre Tochter vermisst hat.

Und auch das war eben ein wertvoller Hinweis, wo wir dann eben weiterschauen konnten.

Was gibt es dann vielleicht eben noch im Umfeld für Möglichkeiten aus den Niederlanden heraus?

Sind dann auch Ermittlungen angestrengt worden, gab es noch weitere Verwandte.

Da sind wir dann eben auch mit eingebunden worden in diese Ermittlungen.

Und das hat dann schließlich auch dazu geführt, dass wir weitere Anverwandte ermitteln konnten.

Und dann wurde eben dieser DNA-Abgleich gemacht, der dann auch schließlich dazu geführt hat, die Tote.

jetzt nach ein, zwanzig Jahren zu identifizieren.

Es war also möglicherweise doch nicht nur dieser eine entscheidende Hinweis, sondern möglicherweise mehrere Anhaltspunkte, die die Ermittler in den Niederlanden nach der XY-Sendung in Richtung Botrop geführt haben.

Also es waren mehrere Puzzleteile, die dann letztendlich zusammengeführt wurden und dann eben diese Identifizierung möglich gemacht haben.

Dabei ist wahrscheinlich auch das Verhandlungsfoto hilfreich gewesen, dass die Polizei in den Niederlanden rausgegeben hat.

Und wenn man sich dieses KI-generierte Bild einfach mal ein bisschen genauer anschaut, dann sieht man doch schon eine sehr, sehr deutliche Ähnlichkeit zum Passfoto, das Interpol und das BKA mit der Erfolgsmeldung veröffentlicht haben.

Also es ist ja so, dass Identifizierungen dann ja auch wirklich gesichert sein müssen.

Da gibt es ja unterschiedliche Möglichkeiten, die natürlich auch immer geprüft werden.

Und es gab ja von früher eben auch diese Fahndungsbilder, wo eben auch schon in der Öffentlichkeit gefragt wurde, wer kennt diese Frau, wem ist die möglicherweise bekannt.

Diese Bilder sind dann auch KI generiert worden, eben auch noch bearbeitet worden, um eben das Aussehen entsprechend nochmal zu rekonstruieren.

Und das sind eben mögliche ja Identifizierungsmöglichkeiten, aber die letzte Sicherheit hat dann an dieser Stelle eben auch ein DNA gleich gebracht.

Weil die Eltern von Eva Maria Pomer mittlerweile nicht mehr leben, hat die Polizei den DNA abgleich mit anderen Verwandten der thirty-fünfjährigen durchgeführt.

Und das hat dann letztlich eben auch endgültige Klarheit gebracht, sagt die erste Polizeihauptkommissare in Ramona Hörst.

Ja, das kam dann in dem Zusammenhang, als wir eben die Anverwandten auch ermitteln konnten.

Also es handelt sich da um Halbbrüder.

der Eva-Maria-Pommer.

Und dann ist eben dieser medizinische Abbleich erfolgt.

Das hat dann eine Zeit lang gedauert, bis man da eben das Ergebnis bekommen haben.

Aber irgendwann hatten wir es dann eben schwarz auf weiß, dass es sich tatsächlich da DNA-mäßig bewiesen hat.

Ein Anhaltspunkt, den die Ermittler haben, ist einer der Schlüssel, der bei der unbekannten Toten gefunden worden ist.

Den haben die Ermittlerinnen und Ermittler in den Niederlanden einer deutschen Firma zuordnen können.

Es gab bei den Ermittlungen in den Niederlanden relativ früh Erkenntnisse, dass es sich möglicherweise Bezüge zu nach Deutschland ergeben, weil Eva Maria Pomer wohl Schlüssel dabei hatte, die eben aus einer deutschen Fabrikation entstanden sind und da gab es eben Hinweise auch schon auf die Stadt Bottrop.

Allerdings sind dann da vor Ort wohl eben die Ermittlungen ja nicht weitergekommen, weil man diese Schlüssel keiner konkreten Tür und somit eben auch keiner konkreten Person zuordnen konnte.

Ein Zugriff auf die Personalunterlagen aus den vergangenen Jahren ist damals aber nicht möglich.

Ich hatte es gesagt, weil das Archiv dieses Unternehmens kurz vorher bei einem Großbrand zerstört worden ist.

Also nach unseren Erkenntnissen, das sind aber alles eben auch Informationen aus den niederländischen Ermittlungen.

konnte man die Schlüsselfabrikation, bis zur Firma, nachverfolgen.

Aber dort war kein Archiv mehr vorhanden, weil es wegen eines Schadensereignis das Archiv zerstört wurde.

Man konnte nicht mehr nachschauen, an wen diese Schlüssel ausgegeben wurden.

Hier endet die Spur damals.

Der Hinweis auf die Ortsmarke Bottrop bleibt allerdings.

Hier hätte unter Umständen ein späterer Abgleich mit der Langzeit vermissten Datenbank schon für Klarheit sorgen können.

Denn mittlerweile wird die thirty-fünfjährige Eva Maria Proma als Langzeitvermister geführt.

Auch im Sommer zwei Tausendvier ist sie von ihrer Mutter als vermisst gemeldet worden.

Das war allerdings zeitlich, nachdem sie eben schon auch in den Niederlanden tot aufgefunden wurde.

Das könnte dann auch schon der Grund sein, warum der Abgleich damals negativ auffällt.

Also immer vorausgesetzt natürlich, dass Eva Maria Pomer zum Zeitpunkt des Abgleichs eben noch nicht als vermisst gemeldet worden ist.

Ob es noch einen weiteren Abgleich gibt, nachdem die niederländische Polizei eben diesen konkreten Hinweis auf die Firma in Bordrop hat, das kann ich euch nicht sagen.

Falls ja, hätte hier aber schon auffallen können, dass die thirty-fünfjährige Vermisste die unbekannte Tote aus den Dünen bei Wassenaar ist.

Es kann aber auch daran liegen, dass die internationale Zusammenarbeit damals ganz einfach noch nicht ansatzweise so gut gewesen ist, wie sie heute ist.

Wie das damals im Sommer mit der Vermisstenanzeige gelaufen ist, hat mir Polizeisprecherin Ramona Hirst auch verraten.

Es war so, dass die Mutter sich eben gesorgt hat, weil sie keinen Kontakt mehr herstellen konnte zu ihrer Tochter.

Und dann selbstständig eben in diese Wohnung gegangen ist und dann dort eben auch die Handtasche mit den Ausweisen dort aufgefunden hat.

Wenn man jetzt natürlich ...

dann eben auch überlegt, wenn jemand vielleicht längerfristig verreisen will oder so, nimmt er üblicherweise eben seine Ausweise mit.

Das wäre eine normale Vorgehensweise.

Insofern haben wir das eben auch einfach mal mit aufgenommen, weil das ist eben schon was, wo man sagt, okay, wer eine Reise machen möchte, nimmt im Regelfall eben solche persönlichen Gegenstände mit.

Und das ist dann eben auch der Grund, warum die Polizei in den Niederlanden keinen Ausweis und keine Handtasche bei der Toten gefunden hat.

Es ist im Grunde genommen, dass die Handtasche mit den Ausweisen und eben auch mit dem schwerbehinderten Ausweis, das waren eben alles Gegenstände, die von der Mutter in der Wohnung dann noch gefunden wurden.

Ob Eva Maria Pomer damals freiwillig ihre Wohnung verlassen hat und freiwillig nach Süd-Holland gefahren ist, ist bis heute offen.

Und falls ja, bleibt natürlich die Frage, warum hat sie keine Handtasche mitgenommen?

Warum hatte sie ihre Papiere nicht dabei?

Und warum hat sie das alles zu Hause gelassen?

Unter anderem eben auch ihren schwerbehinderten Ausweis.

Also, was wir herausgefunden haben, ist, dass sie wohl eine Hörbehinderung hatte.

Und dass das eben möglicherweise auch Ausgangspunkt eben für ihren schwer behinderten Ausweis war.

Ansonsten ist es wohl so, dass diese Hörbehinderung möglicherweise eben auch dazu geführt hat, dass die Aussprache nicht ganz deutlich war.

Aber das sind im Moment alles erste Erkenntnisse, die wir eben noch auch gerne weiter durch zum Beispiel ärztliche Atteste oder sowas verifizieren würden.

Aber da stehen wir auch noch am Anfang der Ermittlung.

Die Polizei sucht also jetzt auch nach Ärzten, die Eva Maria Proma damals behandelt haben.

Das wären auch eben Fragen, die wir auch gerne noch beantworten würden.

Gibt es noch einen Arzt, der sich an sie erinnern kann?

Weil sie vielleicht irgendwo in regelmäßiger Behandlung, so dass wir einfach alles an Informationen nehmen würden, was uns näher an ihre Tagesabläufe bringt.

Ein bisschen, was hat die Polizei in Recklinghausen tatsächlich schon über Eva Maria Proma und ihr Leben herausgefunden?

Ja, also über Eva Maria haben wir mittlerweile herausfinden können, dass ihre Eltern beide verstorben sind.

Sie hat eben zwei Halbbrüder.

Und darüber lief ja auch die Identifizierung, dass man eben da über diesen DNA-Abgleich eben noch ermitteln konnte, dass das eben auch Verwandte von ihr waren.

Was uns tatsächlich aber auch noch nicht ganz klar ist, mit wem hat sie sonst viel zu tun gehabt.

Welchen Freundeskreis hatte sie?

Was hatte sie für Lebensgewohnheiten?

Das sind natürlich jetzt auch Fragen, die nach ein, zwanzig Jahren auch vielleicht schwer zu beantworten sein werden.

Deshalb sind wir auch noch mal ganz aktiv bei uns in die Öffentlichkeit gegangen und haben ja auch insbesondere hier unsere Bottropper Bevölkerung gefragt.

Wer kennt sie vielleicht noch von früher?

Wer kann sich an sie erinnern?

Wir haben auch dieses Bild noch mal mit veröffentlicht, eben mit diesen Fragen.

Und wir haben einige wenige Hinweise bislang bekommen, die uns zumindest einige unserer Fragen beantworten konnten, ob das jetzt uns in den Ermittlungen weiter hilft, wie sie damals tatsächlich zu Tode gekommen ist, warum sie in den Niederlanden gefunden wurde.

Das sind alles Fragen, die wir im Moment eben noch nicht beantworten können.

Und daher ist es für die Polizei in Recklinghausen jetzt eben auch so wichtig, nochmal an Infos über das Leben von Eva Maria Poma zu kommen.

Was wir wissen, ist, dass Eva Maria Poma in Bottrop geboren ist und zuletzt auch an der Botenstraße in Bottrop gewohnt hat.

Dort hat sie auch einige Zeit gewohnt, sodass wir da auch immer noch die Hoffnung haben, dass sich vielleicht frühere Nachbarn erinnern können und sich auch nach bei uns melden.

Nach unseren Erkenntnissen hat sie damals alleine in dieser Wohnung gewohnt.

Sie soll auch in einem Sportverein aktiv gewesen sein.

Darüber würden wir uns auch freuen, wenn wir darüber noch weitere Informationen bekommen, wenn sich da noch jemand erinnern kann.

Wir wissen noch nicht genau, welcher Sportverein das war, in wiefern sie da unterwegs war.

Also das könnte uns auch noch mal wieder an frühere Kontakte bringen, die uns dann vielleicht eben auch noch weiterhelfen können.

Weil uns geht es tatsächlich darum, wir versuchen jetzt noch mal im Nachhinein möglichst die Zeit vor ihrem Verschwinden zu rekonstruieren.

Jede Möglichkeit und jede Information kann dafür uns hilfreich sein und kann uns dann vielleicht noch weiterbringen.

Ein Ansatzpunkt ist dabei eben auch der schwer behinderten Ausweis von Eva Maria Pomer.

Was wir mittlerweile wissen, ist, dass sie eben tatsächlich einen Schwerbehindertenausweis gehabt hat.

Der ist auch damals aufgefunden worden in ihrer Wohnung.

Den hat sie also auch nicht mitgenommen, wenn sie eben die Wohnung freiwillig verlassen hat.

Und da konnten wir ein bisschen näheres eben über diese Umstände dieser Schwerbehinderung erfahren.

Das hat uns jetzt zumindest ein wenig weiter geholfen, was ihre Krankengeschichte angeht.

Aber ansonsten haben wir da tatsächlich auch noch ein bisschen im Dunkeln, wieso ihre normalen Tagesabläufe waren, ob sie bestimmte Routinen hatte, die uns da irgendwie noch weiterhelfen können.

Vor diesem Hintergrund wird dann auch wieder der Sportverein interessant, in dem sie aktiv gewesen sein soll.

Also uns würde da im Grunde genommen alles interessieren, was uns ein bisschen näher an ihren normalen Tagesablauf bringt, wenn sie vielleicht routinemäßig an bestimmten Tagen bei bestimmten Vereinen unterwegs war.

wenn sie sich an irgendwelchen Gemeinschaften beteiligt hat.

Das wären für uns ja alles nochmal wieder Ansatzpunkte, wo wir dann eben noch mal tiefer einsteigen könnten in die Ermittlung, um noch mal gezielter auch vielleicht bei bestimmten Vereinen oder eben Stellen zu fragen, gibt es da vielleicht noch Leute, die eben vor einigzwanzig Jahren schon da waren, haben sie da vielleicht noch irgendwelche Adressen, irgendwelche Ansprechpartner, die wir dann nochmal gezielt ansprechen könnten?

Außerdem ist ihr Bezug zu den Niederlanden nicht uninteressant für die Polizei.

Ob sie über regional regelmäßig unterwegs war, dazu liegen uns keine konkreten Ermittlungserkenntnisse vor.

Es gibt erste Hinweise, dass sie vielleicht auch schon mal in den Niederlanden Urlaub verbracht hat.

Das wären natürlich auch für uns ganz, ganz wichtige Informationen, ob sie dort irgendwie feste Anlaufpunkte hatte, ob sie da auch eben regelmäßig war.

Aber da sind tatsächlich bei uns erstmal erste Hinweise, die wir noch nicht verifizieren konnten.

Was mittlerweile vom Tisch ist, ist dieser Bezug nach Osteuropa.

Da hieß es ja damals in der Isotopen-Analyse.

Die unbekannte Tote sei in einem Land in Osteuropa geboren worden und dann später nach Westeuropa gezogen.

Also nach unseren Erkenntnissen ist Eva Maria Poma in Bottrop geboren und auch dort aufgewachsen.

Also wir gehen davon aus, dass sie dort eben auch fest verwurzelt waren.

Stichwort Wurzel.

sprechen wir auch nochmal kurz über das Zahnschema und die Information, dass ihre Zähne vor Kurzem, ich zitiere, umfangreich erneuert worden sind.

Das spielt für die Polizei in Recklinghausen bei den Ermittlungen der Todesumstände heute nur noch eine untergeordnete Rolle.

Genauso wie die Narben, die sie hatte, die ja auf der Suchseite von Interpol sehr, sehr ausführlich beschrieben worden sind.

Narben und die Beschreibungen waren natürlich in erster Linie gut dafür geeignet, auch als Identifizierungsmerkmale widererkannt zu werden.

Ob uns das jetzt in den jetzigen Ermittlungen noch weiter hilft, das wahrscheinlich eher nicht.

Aber das sind natürlich auch klassische Beschreibungen, wenn es eben unbekannte Tote gibt, unbekannte Personen gibt, dass man da eben auch über zum Beispiel Zahnstatus oder eben Narben versucht, eben Hinweise zu bekommen, um wen handelt es sich hier.

Ansonsten ist aber jeder Hinweis wichtig, sagt die erste Polizeihauptkommissarin Ramona Hörst.

Jeder noch so kleine Erinnerung an Eva Maria Pomer werde jetzt nachgegangen.

Also, es ist so, dass wir jetzt versuchen, jeden Strohhalm zu ergreifen, um jetzt nach so vielen Jahren eben auch noch weiter ermitteln zu können, um noch weitere Informationen zu bekommen.

Ob uns diese Informationen nachher bei der Ermittlung der Todesursache dann auch noch helfen und wirklich die letzten Tage zu konstruieren, ob uns das da noch weiter hilft, das wissen wir jetzt noch nicht.

Aber an der Stelle sagen wir, da ist wirklich ...

Erst mal jeder Hinweis für uns kann von Interesse sein und dann prüfen wir eben, was bedeutet das für die Ermittlungen und bringt uns das dann weiter.

Es gibt ein paar ganz konkrete Fragen, mit denen sich die Polizei an die Menschen in Bottrop und an das damalige Umfeld von Eva Maria Pomer wendet.

Genau da sprechen wir jetzt drüber.

Ich betone an dieser Stelle noch mal.

Die Polizei sagt, sie greift jetzt nach jedem Strohhallen, der sie Eva Maria Pommer ein kleines bisschen näher bringt.

Daher vielleicht einfach noch mal zur Erinnerung.

Eva Maria Pommer ist am vierten Juli, zwei Tausendvier, tot am Strand von Wassener in der Region Süd-Holland gefunden worden.

Zu diesem Zeitpunkt war sie fünfunddreißig Jahre alt.

Wir möchten gerne wissen, wie hat Eva Maria Pommer gelebt?

Was hatte sie für Alltagsroutinen?

Mit wem hat sie sich getroffen, damit wir wirklich noch möglichst viel über ihre letzte Zeit vor ihrem Verschwinden rekonstruieren können?

Das könnte uns eben noch mal weiterhelfen bei den Ermittlungen, dass wir irgendwie herausbekommen, wie kam sie in die Niederlande?

Ist sie dorthin verreist?

Hat sie sich da freiwillig aufgehalten?

Mit wem ist sie vielleicht dahin gefahren?

Das sind eben die für uns interessanten Fragen.

Und alles Weitere, was vielleicht eben auch in Richtung der Todesursache geht, das müssen wir dann gucken, ob wir darüber eben auch noch weitere Erkenntnisse bekommen.

Die Polizei in Recklinghausen arbeitet hier eng mit den Ermittlerinnen und Ermittlern aus den Niederlanden zusammen.

Das geschaltete Hinweisportal über Interpol gibt's also auch nach wie vor.

Außerdem hat die Polizei in Deutschland auch noch mal ein eigenes geschaltet.

Auch hier könnt ihr Hinweise abgeben.

Ansonsten gilt ...

Sie können sich natürlich jederzeit an uns als Polizei-Recklinghausen wenden, wenn sie Hinweise haben, die uns in dem Fall Eva Maria Pomer weiterhelfen können.

Und ansonsten ist aber auch jeder andere Polizeidienststelle verfügbar und auch da kann man seine Informationen melden.

Das Ganze geht per Telefon, per E-Mail.

Es gibt auch ein Hinweisportal, was extra eingerichtet wurde.

Und da gibt es eben verschiedene Möglichkeiten, wie man uns Hinweise geben kann.

Die Kontaktdaten findet ihr, wie gewohnt, in den Shownoten.

Es geht also weiter, denn die Identifizierung von Eva Maria Proma ist schon mal ein ganz, ganz wichtiger Schritt, aber eben nur der erste Schritt.

Die Frage, wie die fünfunddreißig jährige im Sommer zwei tausend vier ums Leben gekommen ist, ist nach wie vor offen.

Sollte sich in diesem Fall also wieder was tun, bekommt ihr natürlich ein Update von mir, sobald ich die Infos dazu habe.

Und das soll's für heute gewesen sein.

Wenn ihr mögt, dann hören wir uns schon in der nächsten Woche wieder.

Im Dezember habe ich noch ein kleines bisschen was mit euch vor.

Dann gibt's jede Woche eine Episode Licht ins Dunkel.

Dann sprechen wir fünf Wochen lang über einen der wohl bekanntesten Vermistenfälle Norddeutschlands.

Bis dahin bleibt sicher und gesund ihr Lieben.

Alles alles Gute euch.

Glück auf.

Das war Licht ins Dunkel.

Coldcase ist ein ungeklärter Vermistenfälle.

Wir bedanken uns bei den Ermittlerinnen und Ermittlern von BKA, LKA, Polizei und Staatsanwaltschaft.

Licht ins Dunkel ist eine Produktion von Mike Mattis mit Unterstützung von der Podcastfabrik und Matthias Millberg.

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