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025: Reichweitensteigerung & generative KI in Podcasts

Episode Transcript

Jörn

Jörn: Moin und herzlich willkommen um Podjournal.

Ich bin Jörn Schaar, Jörn: Journalist und Podcaster aus Rieseby in Schleswig-Holstein und ich kehre hier Jörn: einmal im Monat die Nachrichten für die deutschsprachige Indie-Podcast-Szene usammen.

Jörn: Das hier ist die Episode 25 vom 1.

November 2024 und diesmal geht es mal wieder Jörn: um Spotify, um generative KI und erstmals um ein Projekt ur Reichweitensteigerung für Podcasts.

Jörn: Spotify beschwört ja schon seit einiger Zeit den vermeintlichen Boom des Videopodcastings.

Jörn: Vor vier Wochen habe ich hier die These aufgestellt, dass es damit nicht besonders Jörn: weit her sein kann, wenn sie YouTuber dafür bezahlen, deren Content auch auf Spotify auszuspielen.

Jörn: Jetzt scheint ausgerechnet eine Studie von Spotify selbst diese These u belegen.

Jörn: Denn in der diesjährigen Fanstudie geht es vor allem um Videopodcasts und auch Jörn: wenn die Zahlen dort iemlich beeindruckend klingen, eigen sie eben auch: Jörn: Nur gerade einmal 27% aller Spotify-KundInnen weltweit haben überhaupt schon Jörn: mal einen Videopodcast gestreamt.

Jörn: Das ist war ein starker Anstieg im Vergleich um Vorjahr, sagt aber eigentlich Jörn: nichts aus, denn diese 27% sind Menschen, die mindestens einmal in ihrem Leben Jörn: einen Videopodcast abgespielt haben.

Jörn: Ich bleib dabei, wer mit Podcasting nicht primär Geld verdienen will, Jörn: sollte sich von dem Spotify-Geschrei nicht verrückt machen lassen.

Jörn: Niemand muss wirklich Videocontent produzieren, wenn einem Audio mehr liegt.

Jörn: Das habe ich übrigens nicht ich ausgerechnet, sondern die sehr schlaue Jana Jörn: Moysich von soundbett.de.

Ich verlinke ihre Analyse in den Shownotes auf podjournal.de.

Jörn: Bleiben wir noch kurz bei Spotify.

Deren Kommentarfunktion unter Podcast-Episoden Jörn: bekommt nämlich allmählich ein Update.

Jörn: Vor kurzem hatte ich mich ja noch sehr darüber gefreut, dass es die überhaupt Jörn: gibt.

Und jetzt kommen diese Teufelskerle aus Schweden mit einer völlig neuen Idee aus dem Knick.

Jörn: Kommentare, die nicht freigeschaltet werden müssen, sondern automatisch veröffentlicht Jörn: werden.

Das wird unächst für Podcasts in englischer Sprache getestet, Jörn: soll aber weltweit ausgerollt werden.

Jörn: Die Standardeinstellung ist, dass alle Kommentare sofort veröffentlicht werden, Jörn: wenn nicht sofort erkennbar ist, dass sie gegen die Spotify-Richtlinien verstoßen.

Jörn: Und da, wo sich der entsprechende Algorithmus nicht sicher ist, Jörn: wird der Kommentar ur Überprüfung durch die Podcastenden urückgehalten.

Jörn: Es gibt aber auch die Möglichkeit, das genauer einzustellen, Jörn: dass also wahlweise alle oder gar keine Kommentare urückgehalten werden sollen.

Jörn: Ich verlinke mal den Ankündigungsartikel dazu.

Da wird das genauer erklärt und Jörn: es gibt auch noch ein paar Screenshots.

Jörn: Wer seinen Podcast selbst hostet und dafür den Podlove-Publisher für WordPress Jörn: benutzt, sollte ügig auf die aktuelle Version 4.1.17 updaten.

Jörn: Damit wird eine Sicherheitslücke im Template-System behoben.

Jörn: In meinen Blogs gibt es im Augenblick war noch Darstellungsprobleme, Jörn: aber die Sicherheit des Ganzen geht vor und ein Fix dafür ist auch schon in Arbeit.

Jörn: Die Leute von Pocket Casts weisen in ihren Newsletter auf ein neues Feature hin.

Jörn: Man kann nämlich jetzt bereits gehörte Episoden durchsuchen, Jörn: um sie vielleicht nochmal abzuspielen, weil sie einem gut gefallen.

Jörn: Dabei kann man sowohl nach dem Podcast-Titel als auch nach dem Episodentitel suchen.

Jörn: Das geht unter Profile und dann dort unter Listening History.

Jörn: In Zukunft sollen auch Episoden durchsuchbar werden, die nicht lokal auf dem Jörn: Gerät gespeichert sind.

Jörn: Wenn es um das Thema Reichweite geht, sind alle Podcastenden anders.

Jörn: Ich um Beispiel würde meine Podcast-Projekte auch dann fortsetzen, Jörn: wenn ich eine einstellige Anzahl von Downloads im Monat hätte, Jörn: weil die Inhalte aus meinem Kopf raus müssen.

Jörn: Andere sagen sich: "Wenn sich bei 500 Downloads ein Plateau einstellt und es Jörn: kein weiteres Wachstum mehr gibt, dann kann ich auch aufhören." Jörn: Für alle, die sich irgendwo wischen diesen beiden Extremen verorten können, Jörn: gibt es schon seit einiger Zeit ein Projekt namens St.

Audio von David Reiter.

Jörn: Der sammelt dort Ideen, wie man seine Reichweite steigern kann, Jörn: hat er mir im Gespräch erzählt.

David

David: Es ist in erster Linie ganz viel Inspiration, würde ich sagen, Stand heute.

David: Wir haben über 150 Methoden im Tool eingepflegt, mit dem man an seiner Reichweite schrauben kann.

David: Und das sind mitunter Methoden, die so auf Storytelling einwirken, David: was man innerhalb des Podcastens umsetzen kann, aber auch nach außen hin.

David: Also Marketing technisch, was gibt es alles für Ideen, Social Media, David: Kooperation, Website, Unkonventionelles.

David: Wir haben das alles so nach bestem Wissen verschlagwortet, redaktionell aufbereitet David: und man kann sich da so durchfiltern.

Und was jetzt das Besondere ist, David: dass man halt auch angeben kann, in welcher Wachstumsphase man sich befindet David: und wo man als nächstes hin möchte.

David: Und was wir jetzt im Hintergrund machen, ist nämlich u analysieren, David: welcher Methodenmix in Anwendung, in welcher Wachstumsphase besonders wirksam ist.

David: Und das ist sozusagen die Besonderheit vom Studio, dass wenn du darüber dein David: Marketing pflegst und uns Signale gibst, welche Methoden du in Anwendung hast, David: dann hilft uns das sozusagen u lernen, wie du von A nach B kommst, David: dein besagtes Ziel u erreichen.

David: Und da wollen wir mitunter noch besser werden, dass wir halt auch, David: keine Ahnung, Wachstumsgraphen und interessante Analytics bereitstellen.

David: Stand heute eine große Methodensammlung, 150 Tipps, ein Experimentierkasten David: mit Anleitungsschritten und dass man so ein bisschen an die Hand genommen wird.

Jörn

Jörn: Einige davon sind, wollen wir ehrlich sein, ohnehin Teil dessen, Jörn: was die meisten Indie-Podcastenden sowieso tun: Jörn: Eine Website haben, ein Logo gestalten, das Aufmerksamkeit erzeugt und Shownotes Jörn: ausformulieren oder um Bewertungen bitten.

Jörn: Andere Sachen sind etwas aufwendiger und erfordern mehr Hirnschmalz, Jörn: wie um Beispiel einen Redaktionsplan u haben oder regelmäßig Gäste einzuladen.

Jörn: Der nächste Schritt für St.

Audio soll nun ein KI-Sparrings-Partner werden, Jörn: der den Podcastenden dabei hilft, ihre selbst gesteckten Ziele u erreichen.

David

David: Was wir da bauen wollen, David: ist insbesondere ein Wachstumskalender, weil wir nämlich in der Arbeit mit den David: Teams festgestellt haben, David: dass es so eine Art Planung und Struktur benötigt, damit das Wachstum wirklich David: Realität wird und dass man einmal sozusagen einen Plan, den man sich schmiedet, David: die Methoden, das Wissen ist alles längst da, David: aber wie kriegt man es in seinen Alltag umgesetzt und da hilft der Kalender.

David: "Denn was im Kalender steht, wird gemacht", den Spruch kennen wahrscheinlich viele David: und unser Tool hilft dabei herauszufinden, wie passt denn mein Redaktionsplan, David: mein Veröffentlichungsrhythmus, jede Woche, alle wei Wochen kommt eine neue Folge raus, David: wie passt der eigentlich mit meinen geplanten Marketingaktivitäten usammen, David: was für Anlässe gibt es irgendwie gesellschaftlich im Jahr verteilt, David: was für interne Ereignisse haben wir längst geplant, neue Produkte und Services, David: hier eine Kampagne, dort Mitarbeiterinnenausflug und das mal übereinander u David: legen, ergibt ein ganz tolles Marketingpotenzial, weil wir nämlich auf einmal David: Lücken sehen und wir sehen so Vorbereitungsphasen.

David: Und das ist quasi der beste Zeitpunkt, um mit seinem Podcast-Marketing aktiv David: u werden und hier mal ein Experiment u machen und dort mal was auszuprobieren.

David: Und das sind alles Dinge, also Insights, die wir erstmal so hervorkramen müssen, David: wo die Leute ein bisschen was eintragen können.

David: Und dann wollen wir auch noch einen kleinen KI-Assistenten bauen, David: der dann quasi im Namen deines Podcasts auch dir Tipps gibt.

David: Wann es Zeit ist, sich womit u beschäftigen, der auch so ein bisschen mit überlegt, David: Mensch, was für Kommunikations- und Gesprächsanlässe kann man denn um seinen David: Podcast drumherum finden und um Thema machen.

David: Und das ist so ein ganz schön großer Batzen, den wir da uns vorgenommen haben.

David: Und insbesondere gibt es das ja alles noch nicht.

Also wir müssen uns sowohl David: die Benutzerführung als auch das Interface alles ausdenken.

David: Und das wird jetzt in den nächsten Wochen und Monaten passieren.

David: Teilweise abgedeckt durch die Förderung vom Journalismus-Lab NRW, David: aber dann eben auch durch Crowdfunding.

David: Und das Schöne ist, man kriegt dort halt auch iemlich gute Angebote, David: wie um Beispiel den Einmalpreis, das man dann fortlaufend nutzen kann.

Jörn

Jörn: Dafür gibt es seit dem 21.

Oktober ein Crowdfunding und parallel dazu konnte Jörn: David auch eine Förderung des Landes NRW abstauben und beides usammen soll Jörn: es ermöglichen, St.

Audio weiterzuentwickeln.

Jörn: Auphonic macht ja schon eine ganze Weile Transkriptionen und erstellt auf Wunsch Jörn: auch automatische Kapitelmarken und Episodenbeschreibungen mittels ChatGPT.

Jörn: Ich persönlich war bisher mit den Ergebnissen nicht besonders ufrieden, Jörn: aber vielleicht hilft daher das neueste Update, denn inzwischen kann man bei Jörn: jeder Produktion einen Beispieltext für die Episodenbeschreibung mitgeben, Jörn: damit ChatGPT eine Ahnung davon bekommt, wie das Ergebnis später klingen soll.

Jörn: Ich habe das bisher einmal probiert und das war umindest für diesen Fall besser als vorher.

Jörn: Ich überlege noch, ob mir das Hin- und Herkopieren einer alten Episodenbeschreibung Jörn: mehr oder weniger Arbeit macht, als drei Sätze selbst u formulieren, Jörn: aber den Versuch ist es umindest wert.

Jörn: Habt ihr schon vom Google-Projekt Notebook LM gehört?

Das ist ein KI-Projekt, Jörn: das aus einem Text ein Podcast-Skript erstellen kann.

Jörn: Und in englischer Sprache kann es auch gleich die passende Podcast-Episode mit Jörn: wei Hosts erstellen, die sich angeregt und iemlich natürlich darüber unterhalten.

Jörn: Das klingt dann um Beispiel so.

NotebookLM

NotebookLM: Wenn AI einfach endlos Podcasts rauspumpen kann, wird diese Freiheit ein Problem?

NotebookLM: Ja, das ist die Millionen-Dollar-Frage, oder?

Ist das eine Vulnerabilität?

NotebookLM: Ja.

Denk an ein Werkzeug wie NotebookLM

Jörn

Jörn: Das Podcastverzeichnis Listen Notes warnt nun, aus meiner Sicht völlig u Recht, Jörn: genau vor dieser Entwicklung.

Die sei nämlich, so schreiben sie in einem Blogpost, Jörn: eine Gefahr für die Podcast-Welt, weil Notebook LM dazu beitrage, Jörn: das Internet mit Inhalten von minderwertiger Qualität u fluten.

Jörn: Das ist schon länger ein Problem, weil KI-Inhalte um Beispiel auch Suchergebnisse verfälschen.

Jörn: Memes dazu gibt es schon, weil Suchmaschinen beispielsweise empfehlen, Jörn: etwas ungiftigen Leim unter dem Pizzakäse u mischen, damit er längere Fäden Jörn: ieht, oder täglich ein paar Steine u essen.

Jörn: Und jetzt gibt es das eben auch für Podcasts.

Automatisierte Tools für die Jörn: Erkennung solcher Podcasts u programmieren, sei eine große Herausforderung Jörn: und deshalb fordert Listen Notes einen verantwortungsvollen Umgang damit.

Jörn: Das könnte so aussehen, dass Produzierende die generative KI-Einsätzen damit Jörn: transparenter sein sollten.

Immerhin hat jemand auf Reddit mit Notebook LM schon Jörn: ein bisschen Blödsinn gemacht und die beiden KI-Hosts dahin gebracht, Jörn: dass sie sozusagen entdecken, dass sie KI sind.

Jörn: Daran erkennt man dann ganz gut, was das eigentlich für ein Quatsch ist, Jörn: weil die halt genauso klingen wie sonst auch, aber eben darüber sinnieren, Jörn: was denn jetzt wohl passieren wird, wenn sie die Aufnahme stoppen.

Jörn: Den Link gibt es in den Shownotes.

Ich finde es wirklich hörenswert.

Jörn: Etwas über dessen Sinnhaftigkeit ich gern mal diskutieren würde, Jörn: ist es, generative KI auf die eigene Stimme u trainieren.

Jörn: Etwa um Podcast-Episoden u produzieren, wenn man selbst wegen Krankheit keine Jörn: Stimme hat oder einfach grundsätzlich in dem Moment keine Zeit hat u podcasten, Jörn: seinen Veröffentlichungsrhythmus aber einhalten möchte.

Jörn: Oder eben um den eigenen Podcast in unterschiedlichen Sprachen anbieten u können.

Jörn: Das haben jetzt die Leute von Pool Artists gemacht mit einer Episode von "Alles gesagt?" Jörn: Die beiden Hosts haben den Musiker Brian Ferry in London interviewt und das Jörn: auf Englisch.

Mit seiner Zustimmung haben sie dann eine generative KI dafür Jörn: genutzt, seine Stimme und die der beiden Hosts u synthetisieren und die Episode Jörn: auf Deutsch übersetzen u lassen.

Jörn: Das ist für weite Teile des Publikums sicherlich besser konsumierbar, Jörn: klingt aber nicht so natürlich wie das eigentliche Gespräch.

Jörn: Pool Artists macht hier in meinen Augen auch iemlich viel richtig.

Jörn: Die Hosts erklären um Beginn der KI-Episode, wie und warum die entstanden ist Jörn: und sie machen deutlich, dass Ferry sein Einverständnis gegeben hat.

Jörn: Das muss in meinen Augen genau so passieren, damit einerseits ein Mehrwert entsteht Jörn: und andererseits verantwortungsvoll mit den Möglichkeiten von KI umgegangen wird.

Jörn: Wie ist eure Meinung dazu?

Ist das ein vernünftiger Umgang mit generativer KI?

Jörn: Oder sind sogar komplett künstlich generierte Podcasts völlig okay für euch?

Jörn: Schreibt mir mal in die Kommentare auf podjournal.de oder nehmt im Fediverse Jörn: Kontakt auf.

Alle nötigen Infos dazu findet ihr auf podjournal.de.