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#85 Die Mörder vom Bahnhofsviertel

Episode Transcript

Music.

Hallo und herzlich willkommen zu Aktenzeichen XY Unvergessene Verbrechen.

Ich bin Rudi Zerne.

Und ich bin Conny Neumeyer.

Auch von mir herzlich willkommen zu unserer neuen Folge.

Heute geht es bei uns um einen ziemlich tragischen und brutalen Fall, in dem auch Einsamkeit eine große Rolle spielt.

Die Polizei kommt dem Täter auf die Spur, weil ein Zuschauer von Aktenzeichen XY ungelöst einen Hinweis gibt.

Aber bis zur endgültigen Klärung des Falls vergehen dann nochmal fast 20 Jahre.

Und mit dem damaligen Hinweisgeber Uwe Döpking hat unsere Redaktion im Vorfeld gesprochen.

Und bei uns im Studio ist heute der Mann, der den Fall mit seinen Kolleginnen und Kollegen aufklären konnte.

Erster Kriminalhauptkommissar AD Michael Fritsch-Hörmann.

Ja, wer uns schon länger hört, kennt ihn vielleicht aus unserer Folge der Würger von Aachen.

Das war ein Fünffachmord.

Herr Fritsch-Hörmann war bis zu seinem Ruhestand Leiter des Kriminalkommissariats 11 im Polizeipräsidium Aachen und hat 30 Jahre lang als Ermittler in Tötungsdelikten gearbeitet.

Unseren heutigen Fall hat er 2009 als ungelösten Cold Case im Präsidiumskeller aufgespürt.

Herzlich willkommen.

Schön, dass Sie da sind.

Hallo zusammen.

Beginnen wir gleich von vorne.

Die Namen aller Beteiligten haben wir auch diesmal geändert.

Es ist Dezember 1989.

Ungefähr in der Mitte zwischen Aachen und Köln liegt ein kleiner Ort.

Damals eine beschauliche Gemeinde mit knapp 3000 Einwohnern.

Seit einigen Jahren lebt dort der 61-jährige Dejan Kotnik in einer kleinen 1,5-Zimmer-Wohnung am Ortsrand.

Allein.

Und oft fühlt er sich auch so.

Dejan Kotnik ist in Jugoslawien geboren.

Damals, Ende der 80er, lebt er schon seit mehr als 25 Jahren in Deutschland.

Er hat längst einen deutschen Pass und sogar einen deutschen Spitznamen.

Seine Kollegen nennen ihn Hans.

Nach außen hin führt er ein ruhiges, bescheidenes Leben.

Abends geht er gern in sein Stammlokal im Ort, um dort zu essen und mal ein Bier zu trinken.

Er lebt ziemlich zurückgezogen, ist aber gut integriert.

Dejan Kotnik ist Dreher, er stellt Werkzeuge her und arbeitet schon seit 15 Jahren im selben Betrieb in der Nähe von Köln.

Er ist ein zuverlässiger Mensch.

Sein Werksleiter schätzt ihn, weil er seine Arbeit sehr gut macht.

Und auch bei seinen Kollegen ist er beliebt.

Dijan ist in einer großen Familie aufgewachsen, mit neun Geschwistern.

Einige davon leben wie er in Deutschland.

Zu einer Schwester und einem Bruder hat er besonders viel Kontakt.

Die beiden wohnen ganz in der Nähe, in Köln.

Sie besuchen sich regelmäßig und telefonieren auch.

Dijan war mal verheiratet, ist aber schon seit einigen Jahren geschieden.

Kinder hat er keine und auch keine neue Partnerin.

Er hat zwar ein gutes Verhältnis zu seinen Kollegen und Geschwistern, trotzdem ist er oft allein, vor allem an den Wochenenden.

Es ist der 10.

Dezember 1989, ein Sonntag.

Tags zuvor hat Dijan Kotnik bis nachmittags gearbeitet und anschließend in seinem Stammlokal zu Abend gegessen, wie er das häufig tut.

Er bleibt bis etwa 22 Uhr, dann geht er nach Hause und legt sie schlafen.

Am Sonntag wacht er erst auf, als seine Schwester ihn telefonisch aus dem Bett klingelt.

Sie will ihn, wie so oft, zum Essen bei ihrer Familie einladen.

Aber Dejan will an diesem Sonntag nicht zu seinen Verwandten fahren, sondern nach Köln.

Am Wochenende macht er das häufiger, um neue Kontakte zu knüpfen.

So will er das auch an diesem Tag im Dezember 1989 tun.

Seiner Schwester gegenüber erwähnt er nicht, was er vorhat.

Am Nachmittag steigt der 61-Jährige allein in sein Auto und fährt los.

Unterwegs macht er noch Halt an seiner Stammtankstelle kurz vor der Kölner Stadtgrenze.

Dejan tankt schon seit mehr als 20 Jahren dort.

Der Tankwart erkennt ihn deswegen auch.

Er sagt später gegenüber der Polizei aus, dass Dejan Kotnik gegen 13 Uhr in Richtung Köln weiterfährt.

Der Tankwart ist die letzte Person, die ihn lebend sieht.

Am Tag darauf, am Montag, öffnet niemand die Tür, als Dejans Kollege ihn für die Arbeit abholen will.

Auch später erscheint Dejan nicht zur Arbeit.

Er hat keinen Urlaub, hat sich auch nicht krank gemeldet.

Sein Kollege macht sich Sorgen um ihn und fragt noch am selben Tag bei Dejans Vermieterin nach, ob sie weiß, was mit ihm los ist.

Die Vermieterin hat einen Zweitschlüssel zur Wohnung und sieht am Montagabend gemeinsam mit dem Kollegen in der Wohnung nach.

Sie wundern sich, dass Licht brennt und der Fernseher läuft, obwohl anscheinend niemand zu Hause ist.

Ein Zimmer ist abgeschlossen, deshalb können die beiden dort nicht nachsehen.

Sie machen Licht und Fernseher aus und gehen wieder.

Auch am nächsten Tag erscheint Dejan Kotnik nicht bei der Arbeit.

Es ist der 12.

Dezember 1989, ein Dienstag.

Seine Kollegen und auch seine Familie machen sich inzwischen große Sorgen.

Mittags fährt Dejans Bruder zu dessen Wohnung, um gemeinsam mit der Vermieterin noch einmal nach ihm zu sehen.

Die Vermieterin hat diesmal ein Dietrich mitgebracht, mit dem Dejans Bruder nun auch das verschlossene Zimmer öffnet.

Dort bestätigen sich seine schlimmsten Befürchtungen.

Dejan liegt tot auf dem Bett.

Er ist nackt, an den Händen gefesselt und mit einem Stofftaschentuch geknebelt.

Um seinen Hals ist ein Kabel geschlungen.

Herr Fritz Hörmann, das ist eine schreckliche Vorstellung, einen Angehörigen tot und unter diesen Umständen aufzufinden.

Für den Bruder muss das furchtbar gewesen sein, oder?

Ja, ich glaube, da braucht man nicht viel Fantasie.

Wenn sich die Szene vorstellt, man dringt in eine Wohnung ein, die ist von dem eigenen Bruder und findet ihn dort auf dem Bett liegend tot.

Ich glaube, da müssen wir uns nicht viel Gedanken darüber machen, wie schlimm das für den Bruder war.

Dejan Kotnik war außerdem gefesselt und geknebelt.

Und jetzt auch, wenn Sie am Anfang noch nicht dabei waren, wenn man als Ermittler jemanden so findet, kann man daraus direkt Rückschlüsse auf den Täter ziehen?

Ja, das kann man.

Es ist natürlich immer mit ein paar Unsicherheiten verbunden.

Aber diese aufhende Situation gefesselt, da denke ich, fällt jedem ein, da hat es vorher schon einen Konflikt gegeben, da hat es eine längere Auseinandersetzung gegeben.

Und die ganze Situation, so wie sie sich darstellte, deutete eher darauf hin, dass es wahrscheinlich fremde Täter waren.

Weil so würde man, glaube ich, nicht mit einem guten Bekannten umgehen.

Und dann wird es auch direkt schwierig, wenn man nämlich fremde Täter hat, die nicht im unmittelbaren Umfeld des Opfers zu finden sind.

Dann werden die Ermittlungen schwieriger.

Man muss sich breiter aufstellen, man muss weiträumiger suchen.

Und hier sieht man es ja, wir haben sehr lange suchen müssen.

Die Polizei fand ja damals keine Einbruchsspuren in der Wohnung.

Was schlossen Ihre Kollegen jetzt daraus?

Wenn gar keine Aufbruchsspuren da sind, deutet das natürlich darauf hin, dass der Täter in die Wohnung gekommen ist mit Einverständnis des Opfers.

Also reingelassen oder gemeinsam in die Wohnung gegangen und dann in der Wohnung irgendwas getan hat.

Das ist günstig, weil man dann auch weiß, es hat hier Kontakte gegeben und vielleicht hilft das auch bei den Ermittlungen, weil vielleicht hat jemand den Täter und das Opfer vorher zusammen gesehen, wenn sie zum Beispiel die Wohnung betreten haben.

Wir sprechen jetzt hier über einen Fall aus den späten 80er Jahren.

Damals war die Kriminaltechnik noch nicht so weit entwickelt wie heute.

Welche Spuren konnten Ihre Kollegen dann damals am Tatort sichern?

Ja, da muss man sich ein bisschen in die späten 80er Jahre zurückversetzen.

Damals gab es Fingerabdrücke natürlich, das gab es schon eine ganze Zeit lang, aber nicht in der Perfektion wie heute.

Heute geht das ja alles digital und man muss fast sagen, wirklich in Sekundenschnelle, das gab es damals noch nicht.

Man hatte biologische Spuren, man konnte Pflanzen vergleichen, Erdreich vergleichen, natürlich auch Spuren, Aufbruchspuren, Abdrücke sozusagen vom Hebelwerkzeug, das konnte man alles schon.

Und man hatte Mikrofasern.

Also Fasern, die bei jedem Kontakt zwischen Täter und Opfer einfach übertragen werden.

Das ist ganz normal, das kann man auch nicht verhindern.

Berührung heißt, ich übertrage etwas.

Wenn ich Kleidung zu Kleidung habe, wird beide Kleidung gegenseitig übertragen.

Und das konnte man damals schon sichern.

Und das hinterlässt natürlich Spuren, nach denen man nachher suchen kann.

Das Problem bei Faserspuren ist, Man muss das entsprechende Kleidungsstück finden, was dazu gehört.

Und das ist dann problematisch.

Wie werden diese Faserspuren gesichert?

Mit Folien.

Das heißt, man klebt einen solchen Leichnam von Kopf bis zum Fuß flächendeckend ab mit so breiten Klebefolien.

Nummeriert die durch und fotografiert das, sodass man nachher sagen kann, Folie 43 ist in Höhe des Nabels oder so.

Und das macht man auf beiden Seiten.

Sodass man anschließend so 150 Folien hat und daraus sind die Fasern.

Und noch besser, man hat auch damals schon DNA, die damals übertragen wurde, auch auf diesen Folien mitgesichert, ohne dass man damals vielleicht an DNA gedacht hat, weil sie noch gar nicht...

Also technisch soweit entwickelt war.

Viele Codecase-Fälle werden heute über diese Folien, die man vor 30 Jahren zur Fasersicherung gezogen hat.

Heute noch geklärt.

Was kam denn bei der Fasersicherung heraus?

Es wurde eine grüne Faser gefunden, soweit ich es noch weiß, aber die bringt eigentlich sehr viel weiter.

Man weiß, hier hat es einen Kontakt gegeben mit einem grünfarbenen Kleidungsstück.

Und dann hat man sozusagen den Auftrag für alle Kollegen, die da mitarbeiten.

Wenn ihr mit Menschen sprecht, guckt mal nach so einer Faser.

Oder wenn es Menschen sind, die enger in die Verdachtsrolle schlüpfen, ich sag das mal so, klebt mal Kleidungsstücke ab.

Weil genauso was am Tatort passiert, passiert natürlich auch zu Hause.

Wenn Sie ein grünes Hemd in den Kleiderschrank hängen, dann wird die grüne Faser auch an das weiße Hemd daneben und an das blaue Hemd daneben übertragen.

Und möglicherweise findet man so auch diese Faser, ohne dass man das originale Kleidungsstück hatte.

Wie sah es denn mit Fingerabdrücken aus?

Haben Sie welche gefunden?

Ja, Fingerabdrücke sind gefunden worden, zahlreich.

Aber die meisten stammten vom Opfer selbst.

Die konnten dann relativ schnell zugeordnet werden.

Aber alle übrigen stammten auch von berechtigten Personen.

Das heißt, mit den Fingerabdrücken konnten wir nichts anfangen, weil alle zugeordnet waren.

Und damit war auch kein Tatverdächtiger zu ermitteln.

Trotzdem Fingerabdrücke, Fasersporen, es wurde noch was gefunden.

Ja, es wurden noch weitere Gegenstände gefunden, nämlich Gläser, Zigarettenkippen, dann gab es auch noch Fesselungswerkzeug, also der Mann war gefesselt worden an den Händen und er hatte auch noch ein Kabel um den Hals.

Das heißt diese ganzen Gegenstände sind alle mitgenommen worden und sichergestellt worden.

Waren damals aber noch nicht von so hohem Wert wie 20 Jahre später.

Was haben sich Ihre Kollegen denn davon erhofft?

Ja, ich glaube, DNA hatten sie damals noch nicht so im Kopf, wie wir das heute schon haben, bei jeder Ermittlung.

Die DNA war sozusagen in der Forensik, gerade in der Entwicklung.

Zwei Jahre vor, 1987, hat es das in England zum ersten Mal gegeben, dass da ein schweres Verbrechen, ein doppelter Frauenmordballast, glaube ich, mit DNA geklärt werden konnte.

Aber in Deutschland war niemand so weit, das machen zu können.

Das heißt, die Kollegen haben das zwar probiert, weil sie ja davon gehört haben.

Aber in Deutschland gab es kein Institut, was zum Beispiel an Zigarettenkippen, Gläsern, solche Abriebe bearbeiten konnte, um da DNA zu extrahieren.

Und damit war man dann spurentechnisch am Ende?

Damit war man am Ende.

Die Forensik war damit ausgereizt.

Später werden die Zigarettenkippen allerdings nochmal wichtig.

Herr Fritz Schörmann, konnte man den Tathergang anhand der Obduktion rekonstruieren?

Ja, zumindest ungefähr.

Natürlich kann man nicht jedes Detail an der Tat über die Obduktion klären.

Aber man hat bei der Obduktion Abwehrverletzungen festgestellt.

Allerdings jetzt nicht dramatisch viele, aber es gab einige.

Man stellte fest, zarte, feine Schnittverletzungen im Halsbereich, die so auch erstmal nicht erklärbar waren.

Also für ein dynamisches Geschehen sprachen die nicht und man hatte massivste, schwere Stichverletzungen im Brust- und Bauchbereich und an diesen Messerstichen ist der Mann auch letztendlich verstorben, er ist nach innen verblutet.

Man hatte auch Fesselungen an den Händen und man hatte eine Strangulation um den Hals.

Diese Strangulation hätte möglicherweise auch tödlich sein können, aber die ist offensichtlich erst sehr spät durchgeführt worden, weil man keine Unterblutung festgestellt hat.

Und diese Feinmesserstiche am Hals, was hat man daraus geschlossen?

Ja, möglicherweise Folter.

Sag mir, wo verwarst du deine Wertsachen?

Und wenn man, sage ich jetzt mal, am Hals ein Messer hat, dann weiß jeder, was die Stunde geschlagen hat.

Also eine Verletzung am Hals ist akut lebensgefährlich, immer.

Es sind große Gefäße im Hals, wenn man da verletzt wird, dann kann das sehr schnell tödlich sein.

Also die Rechtsmedizin sicherte damals auch Fingernägel des Opfers.

Nach einem Kampf finden sich dort in der Regel Hautpartikel.

Die konnte man damals aber noch nicht so untersuchen, wie das heute möglich ist.

Sicher wusste die Polizei damals nach der Obduktion nur.

Dejan Kotnik war am Sonntagabend in seiner Wohnung verblutet.

Welche Theorie hatten jetzt Ihre Kollegen damals, warum Dejan getötet wurde?

Also die Auffindesituation sprach für einen klaren Raubmord.

Das muss man so sagen.

Es fehlten ja auch Gegenstände.

Da kommen wir gleich nochmal drauf zu sprechen.

Ich wollte gerade fragen, wie kamen Sie zu der Vermutung?

Also was deutete denn darauf hin?

Ja, zum einen gab es diese Spuren an der Leiche.

Wie ich gerade schon sagte, diese feinen Schnittverletzungen, die darauf hindeuten, dass die Täter oder der Täter etwas wissen wollte.

Und man hat im Rahmen der Ermittlungen, das heißt so eine Wohnung guckt man sich dann an, dann durchsucht die, dann festgestellt, es fehlen zahlreiche Dinge.

Es fehlte einmal eine größere Bargeldsumme, 1500 D-Mark.

Die hatte das Opfer damals zu Hause, weil er kurze Zeit später seinen Geburtstag feiern wollte.

Es fehlten aber auch so allerwelts Gegenstände wie ein Rasierapparat.

Es fehlte ein Nussknacker.

Ich glaube, der war damals auch in der XY-Sendung.

Das war ein Nussknacker, den das Opfer selbst hergestellt hatte.

Er war Dreher und hatte das selbst produziert, sondern ein Ding aus Metall, ziemlich auffällig, also so ein Unikat, wenn man so will.

Und es fehlte das Auto und es fehlten seine Papiere, also Ausweis, Führerschein etc.

Und das alles in allem mit der auffindenden Situation sprach eindeutig für Gewalt mit Verwalt.

Eine gut 20-Personen-starke Mordkommission ermittelt damals Tag und Nacht in alle Richtungen.

Dejan Kottnicks Wagen schreibt die Polizei sofort zur Fahndung aus.

Um mehr Details über das Leben des Opfers herauszufinden, befragen die Ermittler außerdem Dejans Familie, seine Kollegen und Nachbarn.

Dabei entsteht das Bild eines zurückgezogenen, aber angenehmen Menschen mit einem sehr geregelten Alltag.

Seit 15 Jahren derselbe Job, eine Stammkneipe und wie wir gehört haben auch eine Stammtankstelle.

Schnell wird auch klar, Dijan hatte noch eine andere Facette, von der nicht alle in seiner Familie wussten.

Wenn er nach Köln gefahren ist, um neue Leute kennenzulernen, ist er dafür nämlich nicht in Kneipen oder auf Konzerte gegangen.

Er war in der Gegend um den Hauptbahnhof unterwegs, direkt am Kölner Dom.

Damals, Ende der 80er, ist das ein Hotspot für Straßenprostitution.

Sein Bruder weiß, dass Dejan regelmäßig Kontakt zu Prostituierten hatte.

Er erzählt der Polizei, dass sein Bruder eine Wohnung an eine Prostituierte vermietet hatte.

In den Medien wird deswegen spekuliert, ob Dejan Kotnik vielleicht selbst im Rotlichtmilieu aktiv war.

Der Polizei ist aber schnell klar, dass er dort nur als Freier unterwegs war.

Die Ermittler finden heraus, dass Dejan in Köln ab und zu Hotelzimmer in Bahnhofsnähe gemietet hat.

Seine Nachbarn sagen aus, dass er auch in seiner eigenen Wohnung immer wieder, Zitat, zwielichtige Gestalten mitgebracht haben soll.

Gemeint sind damit Prostituierte, vor allem junge Frauen.

Noch einmal zur Erinnerung.

Der Tankwart hat gesehen, wie Dejan am Sonntagmittag in Richtung Köln gefahren ist.

Die Polizei rekonstruiert damals, dass der Mann an diesem Sonntag vermutlich auf dem Weg zum Kölner Bahnhof war und von dort jemanden mit nach Hause genommen hat.

Nur wen?

Das ist damals die große Frage.

Während die Aachener Ermittler versuchen, in Dijan Kottnicks Umfeld mehr Details über ihn und sein Leben herauszufinden, kommen auf einmal Neuigkeiten aus Köln.

Die Fahndung nach Dijans Auto war erfolgreich.

Und sein Geldbeutel mit den Papieren taucht auf.

Ein Lkw-Fahrer hat ihn in einem Mülleimer an einem Autobahnrastplatz gefunden.

Ungefähr auf halber Strecke zwischen Dijans Wohnung und dem Kölner Stadtteil Humboldt, wo auch das Auto entdeckt wurde.

Tatsächlich war beides schon in der Tatnacht gefunden worden, also am Sonntag.

Zu der Zeit hatte aber noch niemand das Auto oder die Papiere mit einem potenziellen Mord in Verbindung gebracht.

Die Ermittler erfahren deswegen erst ein paar Tage später davon, als das Auto zur Fahndung ausgeschrieben ist.

Das Fahrzeug wird gründlich auf Spuren untersucht.

Die Polizei findet darin grüne Fasern, die vermutlich vom Täter stammen.

Und die Ermittler bekommen noch eine weitere wertvolle Information.

Der Mann, der Dijan Kottnicks Auto gefunden hat, hat nämlich etwas beobachtet.

Ein junges Pärchen, das das Auto abgestellt hatte.

Als er am späten Sonntagabend mit seinem Hund spazieren ging, hatte er gesehen, wie die beiden aus dem Auto ausgestiegen und weggegangen sind, ohne das Auto abzusperren.

Das fand er seltsam.

Er hat seine Beobachtung direkt der Polizei gemeldet.

Die wusste zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass das Pärchen kurz zuvor möglicherweise jemanden umgebracht hatte und hat nur eine Verwarnung unter den Scheibenwischer geklemmt.

Die führt dann ein paar Tage später dazu, dass das Auto über die Fahndung entdeckt wird.

Der Mann war an dem Abend nicht der Einzige, der das Pärchen beobachtet hatte.

Zwei seiner Freunde, die von ihm aus mit dem Bus in die Innenstadt wollten, hatten die beiden an der Bushaltestelle gesehen.

Eine junge Frau und einen jungen Mann, beide vermutlich Anfang 20 und dunkelblond.

Das Pärchen, das kurz zuvor aus dem geklauten Wagen gestiegen war.

Sie waren im selben Bus in Richtung Köln-Deutz gefahren, wie die beiden Zeugen.

Die können sich später aber nicht mehr daran erinnern, wo das Pärchen ausgestiegen war.

Aber sie können eine ungefähre Beschreibung der beiden abgeben.

Herr Fritz Hörmann, drei Zeugen haben also in der Tatnacht ein Pärchen beobachtet, das aus dem Auto des Opfers gestiegen und abgehauen sein soll.

Ich würde sagen, die erste konkrete Spur, nicht wahr?

Ja, das ist richtig.

Forensisch haben wir ja geklärt.

Das war alles sozusagen erledigt und abgeklärt.

Da kam man nicht sehr viel weiter mit.

Aber jetzt gab es zum ersten Mal einen Hinweis auf Personen.

Das heißt, ein Pärchen, Mann und Frau, dazu in Köln.

Das führte uns dann weiter in die Bahnhofszenen nach Köln.

Zusätzlich zur Beschreibung der beiden wird von dem Mann sogar ein Phantombild erstellt.

Man sieht darauf ein schmales, fast noch kindliches Gesicht mit lockigen Haaren.

Man muss dazu sagen, das Phantombild sieht anders aus, als man das heute vielleicht kennt.

Nicht wie ein Foto, sondern eher wie eine Bleistiftskizze.

Wie sind Ihre Kollegen damals mit dieser Spur umgegangen?

Ja, was macht man dann?

Also man hat eine Beschreibung von einem Pärchen.

Man weiß, es geht in Richtung Köln.

Man weiß, das Opfer hat sich in Köln im Bahnhochsmilieu rumgetrieben.

Und damit kommt man natürlich dazu, dass man sich dann in diesem Bahnhochsmilieu auch umschauen muss.

Was macht man dann?

Man besorgt sich Berichte, alte Strafanzeigen, die da schon mal aufgenommen wurden, Hinweise von ortskundigen Beamten, man befragt Kioskbesitzer, Sozialarbeiter.

Alles, was dort vorhanden ist, fragt dann gleichzeitig nach einem solchen Pärchen.

Und dann geht man tatsächlich in die Szene selbst rein und versucht auch in der Szene weiter zu ermitteln und herauszufinden, wer könnte denn auf diese Beschreibung passen.

Sind Sie damit weitergekommen?

Nein, meine Kollegen damals sind nicht sehr viel weitergekommen, weil man muss natürlich auch wissen, ein Großbahnhof wie Köln, Da hält sich eine bestimmte Szene auf.

Es sind Alkoholiker, es sind Obdachlose, es sind Junkies.

Und die sind erstens mal sowieso nicht sehr kooperativ, die wollen nicht unbedingt mit der Polizei reden und manchmal können sie sich auch wirklich nicht mehr erinnern, weil sie gesundheitlich nicht in der Lage sind, sich bestimmte Dinge zu merken und weil es ihnen möglicherweise auch einfach egal ist.

Sie hatten ja aber dann fast Glück, kann man sagen.

Sie stoßen nämlich auf ein Pärchen aus dem Bahnhofsmilieu, auf das die Beschreibung der Zeugen passt.

Ja, das ist richtig.

Es gab ein Pärchen, was über diese Berichte in Köln aufgefallen ist.

Es gab eine zweite Straftat, die so ähnlich stattgefunden hat wie diese jetzt hier, über die wir reden.

Und dann hat man sich natürlich mit diesem Pärchen auseinandergesetzt und man gedacht hat, die machen das häufiger so.

Und wenn sie da schon mal in Verdacht geraten sind, dann könnten sie auch für diese Tat in Betracht kommen.

Das verlief ja dann auch erstmal ins Leere.

Warum war das so schwierig, da weiterzukommen?

Ja, ich hatte es gerade schon mal erwähnt.

Das Bahnhofsmilieu ist halt ein sehr, sehr schwieriges Klientel, muss man so sagen.

Also da kommt man nicht sehr viel weiter.

Und dazu muss man einfach sagen, was hatten die Kollegen damals?

Eine grüne Faserspur.

Mehr war es ja nicht.

Und man muss rumfragen und man muss ermitteln und man muss kombinieren.

Aber wenn man so gut wie nichts hat, ist das wirklich ein fast aussichtsloses Unterfangen, muss man sagen.

Die Kollegen hatten damals ganz, ganz schlechte Chancen.

Und dieses Milieu, ich habe das auch schon erlebt, im Düsseldorfer Bahnlustmilieu, also das ist wirklich sehr unerquicklich, muss man sagen.

Also das ist auch manchmal nicht schön.

Da muss man sich wirklich in Abgründe begeben.

Also suchen die Ermittler weiter.

Monatelang, aber ohne Erfolg.

Gut ein halbes Jahr, nachdem Dijan Kotnik tot in seiner Wohnung gefunden wurde, wendet sich die Polizei dann an Aktenzeichen XY ungelöst.

Am 1.

Juni 1990 stellt Moderator Eduard Zimmermann den Fall in der Sendung vor.

Besonders hilfreich wäre für die Polizei natürlich ein Zeuge, der sagen kann, mit wem Dijan an dem Sonntag im Dezember 89 unterwegs war.

Jemand, der das Pärchen kennt, das mit ihm vom Kölner Hauptbahnhof nach Hause gefahren ist.

Wir hören kurz rein in die Sendung.

Eduard Zimmermann gibt hier die Beschreibung wieder, die die Zeugen von dem verdächtigen Pärchen abgegeben haben.

Der Mann wird wie folgt beschrieben.

Anfang 20, 1,75 bis 1,80 groß, dunkelblonde Haare, er trug Jeans mit einer dazu passenden Jacke.

Von der Frau konnte keine Zeichnung angefertigt werden.

Sie soll etwa 20 Jahre alt sein, 1,65 bis 1,70 groß und ebenfalls dunkelblonde Haare haben.

Es gibt eine Belohnung von 8000 DM für Hinweise, die zur Aufklärung des Falls führen.

Das ist damals sehr viel Geld.

Trotzdem erhält die Polizei nach der Sendung nur wenige Hinweise.

Ein vielversprechender Tipp, der kommt dann allerdings doch.

Und zwar von einem Zuschauer, der selbst auch Polizist ist.

Hauptkommissar Uwe Döbking.

Mit ihm hat unsere Redaktion vor der Aufzeichnung gesprochen.

Uwe Döbking hat 1990 als junger Streifenpolizist in Köln gearbeitet und war zur Zeit der Aktenzeichensendung häufig um den Kölner Hauptbahnhof im Einsatz.

Als in der Sendung beschrieben wird, dass Dijon Kotnik vermutlich im Bahnhofsmilieu ein Pärchen angesprochen hatte, wird Döbking direkt hellhörig, wie er uns erzählt hat.

Natürlich ist das auch für den Polizisten aufregend.

Natürlich.

Wenn ich jetzt gesehen hätte, ja, der ist irgendwo in Düsseldorf, hätte ich mir das vielleicht nur so angeguckt.

Aber wenn ich doch sehe, dass er in meinem Bereich, wo ich arbeite, gewesen ist.

Und man kann sich da reinfinden, man kann sich damit identifizieren.

Und dann habe ich so für mich gedacht, ist es genauso, wie es jeden Tag passiert im Kölner Beharmungsbereich.

Dass die Freier da hingeben, um sexuelle Kontakte zu suchen, Leute ansprechen, um entsprechend dann die Dienstleistung zu erhalten gegen Bargeld.

Uwe Döpking ist damals Mitte 20.

Er kontrolliert als Streifenpolizist regelmäßig Menschen rund um den Kölner Hauptbahnhof.

Zum Beispiel wegen Drogendelikten oder Diebstählen.

Einige Wochen vor der Sendung überprüft er zum ersten Mal ein Pärchen, das ihm danach noch häufiger begegnet.

Ja, das war damals so ein Pärchen, was nicht für alles in Frage kam.

Sämtliche Straftaten, auch kleinerer oder größerer Art.

Ich habe natürlich nie gedacht, dass sie auch schwerere Straftaten, wie zum Beispiel Mord, begehen würden.

Das waren jetzt keine Großkriminellen, sage ich mal.

Die haben mal einen Einbruch verübt, die haben mal ein paar Diebstähle verübt, die haben mal Leute abgezogen für kleines Geld.

Es bestanden auch Anhaltspunkte, dass die Frau diesem Strichgang nachgeht.

Da gab es auch entsprechende Berichte, die schon vorgelegt wurden.

Döpking meint damit, dass die junge Frau sich mutmaßlich gegen Bezahlung zum Sex angeboten hat.

Wir nennen sie hier Claudia H.

Sie ist zu diesem Zeitpunkt 15 Jahre alt.

Ihr Freund ist 20.

Ihn nennen wir Carsten F.

Uwe Döpking erinnert sich sofort an die beiden, als er den Fall bei Aktenzeichen XY ungelöst sieht.

Claudia H.

und Carsten F.

sehen nämlich so aus wie die Verdächtigen, die in der Sendung beschrieben wurden.

Ein Pärchen im Bahnhofsmilieu, was ziemlich abgerissen aussah.

Mehrfach mit denen zu tun gehabt, immer dieselben Sachen angehabt, zumindest der männliche Tatverdächtige, immer Jeanshose, Jeansjacke.

Also dieselbe Kleidung, die der Verdächtige laut Zeugenbeschreibung in der Tatnacht getragen haben soll.

Und auch das Phantombild, das in der Sendung gezeigt wurde, erinnert Döpking an Carsten F.

Und er erkennt noch eine Parallele.

Wenn der Getötete einfach in das Milieu des Kölner Bahnhofs geht und da die Leute anspricht und Kärchen anspricht.

Und die mit nach Hause nimmt, das passt so wie Faust aufs Auge, sagen wir mal so.

Das ist genau so, wie die beiden agiert haben.

Die haben auch immer Leute angesprochen, mal um Geld gebettelt oder versucht, denen ein bisschen, ich sag mal, zu bezirzen.

Auf jeden Fall wollten sie irgendwie Geld auf irgendeine Art und Weise, damit sie, was weiß ich, ihren Drogenkonsum, Alkoholkonsum oder irgendwas anderes finanzieren konnten oder ihren Lebensunterhalt einfach finanzieren konnten.

Kurz nach der Sendung ist Uwe Döpking wieder am Bahnhof im Einsatz.

Wieder kontrolliert er dabei Claudia H.

und Carsten F.

Danach ist er sich sicher, dass etwas nicht stimmt.

Carsten F.

Hat sich die lockigen Haare ganz kurz geschnitten.

Und Claudia H.

gibt falsche Personalien an, obwohl sie und Döpking sich kennen.

Ich habe gefragt, warum müschst du mich denn jetzt an?

Ich weiß doch genau, wer du bist.

Und es muss ja auch irgendeinen Grund haben, warum sie ihre richtigen Personalien dann verschleiert hat gegenüber mir.

Natürlich habe ich das mit meinen Kollegen erst besprochen.

Ich sage, das könnte doch passen.

Bevor man als kleiner Wachtmeister an so eine Riesen-Mordkommission schreibt, macht man sich natürlich schon Gedanken drüber und natürlich auch in meinen Kollegen drüber gesprochen.

Aber ich sage, das Gefühl ist einfach da, ich muss da jetzt was zu schreiben.

Uwe Döpking hat also einen Bericht an die Aachener Mordkommission geschickt, in dem er auf Claudia H.

und Carsten F.

hingewiesen hat.

Herr Fritz Schörmann, nach mehreren Monaten erfolgloser Ermittlungen hatten Ihre Kollegen jetzt jemanden, der glaubte, die beiden Tatverdächtigen zu kennen.

Sie waren jetzt damals zwar noch nicht im Ermittlungsteam, aber erzählen Sie uns mal, was in einem vorgeht, wenn man auf einmal auf so eine heiße Spur kommt.

Ja, also diese Spur, das würde uns heute so gehen und das war damals garantiert für die Kollegen das Gleiche, ist natürlich eine ausgesprochen interessante Spur.

Also wir haben jetzt nicht mehr ein anonymes Paar, einen anonymen Mann und eine anonyme Frau, sondern jetzt verbergen sich auch tatsächliche Personen dahinter.

Das passiert in Mordkommissionen eigentlich in fast jeder Kommission.

Wir nennen das so ein bisschen flapsig Tagestäter manchmal.

Also man kriegt morgens einen Hinweis, der passt.

Das muss der doch gewesen sein.

Und dann merkt man in der Kommission wird es euphorisch und alle sagen, ach, jetzt haben wir ihn oder so.

Und dann muss man natürlich die Nerven bewahren, man muss ruhig bleiben, man muss das in Ruhe abklären.

Und leider Gottes ist es dann häufig auch so, dann zerplatzt das wie eine Seifenblase, weil der vermeintliche Täter hat ein einwandfreies Alibi.

Er war ganz woanders und wir können das auch nicht widerlegen.

Und damit ist dieser Hinweis dann erledigt.

Aber diesen Hinweis haben die mit Sicherheit ernst genommen und es sind ja auch Leute hingefahren.

Genau, wie Sie sagen.

Ihre Kollegen sind dem Hinweis damals natürlich sofort nachgegangen.

Am 27.

Juni 1990 fahren Sie zu Carsten F.'s Wohnung.

Also gut sechs Monate, nachdem Dejan Kotnik umgebracht worden ist.

Wie ist das abgelaufen?

Ja, die Kollegen haben die Wohnung aufgesucht und haben den Mann nicht angetroffen, sondern sie haben nur seine Freundin angetroffen.

Das war es zunächst mal.

Also ihn persönlich hat man gar nicht gesehen.

Und das war dann die zweite Tatverdächtige, Claudia H.

Genau.

Sie hat damals bestritten, der Prostitution nachzugehen.

Sie hat natürlich zugegeben, dass sie sich im Bahnhofsmilieu bewegt hat.

Das konnte sie auch schlecht leugnen, weil es gab ja Berichte, in denen sie vorkamen, wo man sie im Bahnhofsmilieu angetroffen hatte.

Und der Herr Döpkin kannte sich ja auch aus diesem Milieu.

Also insofern, Lügen machte da wenig Sinn.

Aber wir sind sechs Monate danach.

Und wie will man in dem Milieu nach sechs Monaten noch Dinge überprüfen, klären, wo sich manche Menschen schon nicht mehr daran erinnern, was sie vor zwei Tagen gemacht haben.

Also das war sehr, sehr schwierig.

Nochmal zur Erinnerung.

Es gab kaum Spuren vom Tatort, die die Ermittler damals nutzen konnten.

Keine Fingerabdrücke, nur die grünen Fasern, die man in Dejans Auto gefunden hatte.

Das haben Ihre Kollegen dann ja auch überprüft, als sie in der Wohnung von Claudia H.

und Carsten F.

waren.

Davon gehe ich aus.

Ja, das ist richtig.

Also sie haben sie mehrfach aufgesucht, aber immer nur sie angetroffen und man hat auch mehrfach Faserproben genommen.

Man hat die dann anschließend verglichen mit der Faser aus dem Auto, also der Tatfaser, die man der Tat zugerechnet hatte.

Das war aber negativ.

Wir haben dann auch noch ein Foto bekommen von dem Carsten.

Also nicht mehr diese Skizze, sondern ein Foto.

Auch das hat man dann vorgelegt.

Den Zeugen zum Beispiel, die gesehen haben, als das Auto abgestellt wurde.

Aber die sind nicht identifiziert worden.

Und damit war das dann auch...

Erledigt.

Man konnte nicht mehr tun.

Inzwischen, sieben Monate nach der Tat, stehen die Ermittler damit wieder vor dem Nichts.

Für Angehörige ist es ein besonders schwerer Schlag, wenn die Polizei keine Spuren mehr hat, denen sie folgen kann.

Die Polizei ist zwar überzeugt davon, dass ein Pärchen aus dem Kölner Bahnhofsmilieu Dejan umgebracht hat, aber sie weiß noch immer nicht, welches genau.

Die Täter zu überführen ist zu dem Zeitpunkt nahezu unmöglich.

Also wird der Fall zu den Akten gelegt.

Und da bleibt er fast 20 Jahre lang, bis 2009.

Das ist dann der Zeitpunkt, an dem Sie, Herr Fritz Schirrmann, als Ermittler ins Spiel kommen.

Wie sind Sie dann darauf gekommen, sich die Unterlagen nochmal anzuschauen?

Oder ist das einfach der Usus?

Ja, also heute spricht ja jeder von diesen Cold Case Units.

Die gibt es ja auch zu Recht, weil es gibt noch viele unaufgeklärte Tötungsdelikte, die man gerade mit der modernen Technik nochmal angehen kann.

Bei uns war das damals so, dass wir diese Sachen aber nebenher gemacht haben.

Also die aktuellen Fälle gehen immer vor.

Das heißt, da muss man natürlich ran, weil man sehr nah noch an der Tatzeit ist.

Dann hat man für diese Sachen keine Zeit.

Aber wenn man zwischendurch mal Zeit hat, kann man ins Archiv gehen und sich diese alten Fälle nochmal vornehmen und so eine Akte, ein Tag, zwei Tage, drei Tage mal lesen.

Und wenn man die entscheidenden Geschichten gelesen hat, dann kann man auch schon in etwa was dazu sagen, ob es Erfolg gibt, mit dieser Akte noch mal weiterzuarbeiten.

Und so war das damals.

Ich bin quasi ins Archiv gegangen, habe mir diesen Fall rausgenommen und dann habe ich mich um den Fall gekümmert.

Mehr oder weniger Zufall, dass es dieser Fall war.

2009 war die Kriminaltechnik einen entscheidenden Schritt weiter als Ende der 80er Jahre.

Man konnte ja inzwischen nicht nur Fingerabdrücke und Faserspuren auswerten, sondern auch DNA.

Bei welchen Fällen ist es überhaupt sinnvoll, Jahre oder Jahrzehnte später nochmal DNA-Analysen zu versuchen?

Also das ist, man kann das quasi so generell sagen, bei allen Delikten, wo es zu einem unmittelbaren Kontakt zwischen Täter und Opfer gekommen sein muss.

Also jetzt mal so platt gesprochen, jemand schießt aus 10 Meter Entfernung mit einer Schusswaffe auf jemanden und tötet den.

Muss man nicht überprüfen, da hat es keinen Kontakt gegeben.

Der war vielleicht auch nicht in der Wohnung.

Also wenn das auf einer Straße passiert, wird man mit der neuen Technik auch heute keine anderen Ergebnisse erzielen als damals.

Aber hier haben wir einen Fall gemeinsam in der Wohnung gewesen, längere Zeit in der Wohnung aufgehalten.

Das konnte man ja anhand dieser Gläser und Kippen sehen, also eine Art Bewirtungssituation.

Und ein garantiert persönlicher Kontakt zwischen Täter und Opfer.

Also Fesselung, Messerstiche, Überwältigung.

Also da hat intensiver Kontakt stattgefunden.

Das heißt, es war eine hohe Wahrscheinlichkeit da, dass man irgendwo auf den Folien, auf den Gläsern, auf den Kippen, Fingernägel, Kabel, irgendwo eine DNA findet, die man dann dem Täter möglicherweise zuordnen kann.

Und Sie hatten ja auch Glück, also 20 Jahre sind vergangen, aber die Asservate waren noch da.

Das ist nicht immer der Fall, oder?

Nee, das ist nicht immer der Fall.

Also in diesem Fall hatten wir aber Glück, wir konnten aus dem Vollen schöpfen.

Aber es ist tatsächlich so, dass man viele Delikte heute noch wahrscheinlich aufklären könnte, wenn noch alles da wäre.

Also man muss das leider zugeben.

Es sind nicht immer alle Asservate noch da.

Wie kommt das?

Ja, wenn man das immer so genau wüsste.

Also wir haben uns in den letzten Jahren, gerade in Nordrhein-Westfalen gab es ja auch so eine Coldcast-Unit.

Wir haben viele Fälle nochmal gesucht und auch die Akten besorgt und versucht auch für die Kollegen, die sich damit auseinandersetzen sollten, auch die Asservate zu besorgen.

Ja, also ich sag mal, schlechte Absichten will ich gar keinem unterstellen.

Solche Dinge passieren halt, die passieren bei der Polizei, die passieren bei der Staatsanwaltschaft.

Das ist halt so, leider Gottes, aber Asservatenräume quellen über und dann ist da eine Kiste von 1985.

Die ist vielleicht auch noch ein bisschen zerrupft und so.

Dann zieht eine Asservatenstelle um.

Es geht verloren.

Es gibt Vernichtungsverfügung.

Es gibt Dinge, man behandelt Asservate teilweise mit giftigen Substanzen.

Die werden dann eingeschmeißt und dann zerreißt die Folie.

Und dann sagt man, oh, das ist gefährlich.

Dann müssen wir aufpassen, man schmeißt es weg, weil es gefährlich ist.

Also all solche Dinge haben wir festgestellt.

Gut, jetzt nochmal konkret zu unserem Fall.

Da lagen die Asservate noch vor.

die Inhalte des Aschenbechers, außerdem Fingernagelabschnitte des Opfers, der Knebel und die Kabel, mit denen das Opfer gefesselt und stranguliert worden war.

Das haben Sie jetzt unter die Lupe genommen.

Was kam dabei raus?

Also man hat dann an den Kippen, also es waren unterschiedliche Zigarettenmarken, und an einer dieser Kippen, die das Opfer nicht rauchte, also eine andere Sorte.

Plus den Fingernägeln hat man eine gleiche männliche DNA festgestellt und insbesondere die Fingernägel waren natürlich besonders aussagekräftig.

Das ist ja jetzt schon mal ein guter Schritt nach vorne, aber allein hätte das ja nicht gereicht, um jemanden als Täter zu überführen, oder?

Ja, die Fingernagelendstücke schon, die kippen alleine.

Da könnte man immer noch auf die Ausrede kommen, Besuch, ein Fremder ist in der Wohnung gewesen, was weiß ich, ein Vertreter oder irgendeine Geschichte.

Und die haben zusammen eine Zigarette geraucht und deswegen ist diese Kippe in dem Aschenbecher.

und das alleine reicht jetzt nicht zwingend aus.

Aber Kippe plus Fingernagel in Stücke, das war dann schon ein richtiger Volltreffer, muss man sagen.

Gab es denn dann auch einen Treffer in der Datenbank?

Nee, so einfach ist das dann häufig nicht.

Es gab nämlich keinen Treffer.

Man muss gucken.

Wir haben dann damals angefangen, heute geht das ja alles sozusagen, man gibt diese Spur ins Programm ein und man kriegt sofort Rückmeldungen, weil das gegengecheckt wird.

Damals haben wir uns noch mit unseren Nachbarländern auseinandergesetzt, schriftlich Holland und Belgien, um da noch diese DNA gegenchecken zu lassen.

Kein Treffer.

Auch wieder negativ.

Jetzt hatten wir eine vermeintliche Täter-DNA, aber wir waren immer noch nicht viel weiter.

Also, die Ermittler hatten damals zwei Pärchen im Visier.

Das Pärchen, das die Polizei nach dem Hinweis in unserer Sendung überprüft hat und das die Zeugin nicht identifizieren konnte.

Und das Pärchen, das einen ähnlichen Raub begangen hat, dem man aber nichts nachweisen konnte.

Ja, das hatten wir natürlich auch noch, klar.

Deswegen haben wir uns gedacht, wir fangen damit mal an, weil das waren ja zumindest mal Personen, die schon mal in den Fokus geraten waren.

Damals waren auch wirklich konkrete Maßnahmen gegen dieses Pärchen durchgeführt worden.

Man hatte da auch eine Durchsuchung durchgeführt.

Die waren schon relativ konkret verdächtig, aber waren nicht zu beweisen.

Wir haben gesagt, okay, jetzt hätten wir einen einwandfreien Beweis.

Wenn wir die DNA auf diesen Mann passend haben, dann passt das auch wieder.

Und dann wären die Dinge von damals zwar vergeblich gewesen, aber wir hätten ihn.

Der war auch kooperativ und hat die DNA abgegeben, aber er war es nicht.

Also sie waren damals zu Recht nicht weiter verdächtigt worden.

Dieser Täter schied aus.

Und dann war der nächste Schritt ja eine DNA-Reihenuntersuchung.

Wie sind Sie dafür vorgegangen?

Ja, also eine Reihenuntersuchung, das ist immer eine Ultima Ratio.

Sie hat einerseits hohe rechtliche Voraussetzungen.

Man muss sich sozusagen ein Schema zurechtlegen, also man muss sich einen richterlichen Beschluss holen und zur Genehmigung dieses richterlichen Beschlusses muss man ein gewisses Schema über den Personenkreis legen, den man nachher überprüfen will.

Und wir haben uns damals die Akte durchgelesen, wir haben gesagt, wir gucken uns erstmal an, wer ist denn alles in der Akte enthalten.

Also ganz Fremde, die gar nicht in der Akte stehen, kann ich einer Reihenuntersuchung erstmal so nicht unterziehen.

Zunächst mal, gut, man kann sagen, vielleicht in einem bestimmten Wohngebiet.

Aber in diesem Fall hatten wir das ja nicht.

Die Täter kommen aus dem Bahnhof aus Milieu Köln, da kann ich das nicht einschränken.

Also haben wir gesagt, wir gucken mal, wer ist schon in der Akte drin.

Wir haben die Kollegen damals schon überprüft, was gibt es für Spuren, was gibt es für Hinweise.

Und haben dann gesagt, wir nehmen einen bestimmten Alterskorridor, nämlich entsprechend den Beschreibungen der Zeugen von damals.

Das hieß dann damals 16 oder 20 männlich und ist im Rahmen des Verfahrens 1989, 90 überprüft worden.

Das war das Schema, was wir drüber gelegt haben.

Und dann haben wir den Beschluss bekommen und konnten loslegen.

Das waren dann noch zehn Personen.

Am 4.

Juni 2009 sollten diese zehn zu einer Speichelprobe ins Kölner Polizeipräsidium kommen.

Der erste um 9 Uhr, danach sollte es im 20-Minuten-Takt weitergehen.

Das war der Plan.

Das war der Plan, hatten wir uns schön ausgedacht, aber es ist tatsächlich überhaupt niemand gekommen.

Also wir haben da gesessen.

Kein einziger?

Nein, also wir haben wirklich, neun Uhr ging, sollte es losgehen.

Wir saßen da, der erste kam nicht, der zweite kam nicht, der dritte kam nicht.

Und wir haben uns schon wirklich vor Ort gesagt, naja.

Super.

Jetzt müssen wir uns schon mal Gedanken machen, wie wir weiter vorgehen.

Passiert sowas häufiger oder war das eine Ausnahme?

Das ist in der Tat eine Ausnahme, dass also überhaupt niemand kommt.

Also gut, in diesem Fall waren es dann nur zehn Personen, aber auch, dass zehn Personen nicht kommen, das war schon unglaublich.

Was macht man dann?

Wie geht es weiter?

Ja, was hätten wir gemacht?

Wir hätten die nochmal vorgeladen, dann wären sie vielleicht wieder nicht gekommen.

Und wenn sie dann wieder nicht gekommen wären, dann hätten wir gesagt, so, jetzt fahren wir die alle ab und führen ein persönliches Gespräch und sagen ihnen, wofür wir das brauchen.

Kann man die Leute auch überzeugen, wenn sie nicht vollkommen konträr und widerborstig sind, das gibt es auch schon mal, dass Menschen gar nicht mitarbeiten wollen.

Aber in aller Regel, wenn man sagt, ein Tötungsdelikt, wir brauchen das.

Und außerdem werden sie ausgeschlossen.

Als Mensch, der hier mit der Tat zu tun hat, geben die in aller Regel ihre DNA ab.

Aber das wäre sehr mühselig geworden.

Das mussten sie dann glücklicherweise nicht tun.

Denn dann ist etwas passiert, was man als Wendepunkt bezeichnen könnte.

20 Jahre, nachdem Dejan umgebracht worden war.

Als sie in Köln nämlich auf die Vorgeladenen gewartet haben, kam ein Anruf für sie.

Ein entscheidender Anruf.

Worum ging es da?

Ja, es war so, wir waren ja zu Gast in Köln und plötzlich wurde uns ein Telefonat durchgestellt.

Ein Rechtsanwalt war dran und sagte, ich komme jetzt gleich mit meiner Mandantin, also weiblich, bei Ihnen vorbei und wir möchten ein Geständnis ablegen.

Dann habe ich erst mal gestutzt und gesagt, wir haben ja Männer vorgeladen, wieso jetzt eine Mandantin?

Ich habe dann nochmal gefragt, vor allem, weil wir auch in Köln waren, sind Sie überhaupt richtig bei mir oder wollen Sie vielleicht hier einen Kölner Kollegen sprechen?

Also ich bin aus Aachen und ich komme wegen dem und dem Fall.

Und er sagt, nein, nein, das ist genau richtig.

Wir sprechen über den Fall.

In einer halben Stunde sind wir bei Ihnen.

Wir möchten erzählen, was damals passiert ist.

Also 20 Jahre lang geht nichts vorwärts.

Und dann meldet sich die mutmaßliche Täterin auf einmal selbst.

Und noch dazu eben, wie Sie selbst sagen, eine Frau, obwohl sie nur Männer zum DNA-Test vorgeladen hatten.

Wer war diese Frau, Herr Fritz-Hörmann?

Ja, es war die Frau, die der Kollege Döbking damals benannt hatte mit ihrem Partner.

Also damals schon waren die Richtigen angegangen worden.

Aber die Beweislage haben wir ja vorhin erklärt.

Das ging damals nicht.

Und jetzt meldet sich genau diese Frau.

Claudia H., und dass sie sich ausgerechnet an dem Tag bei Ihnen gemeldet hat, war kein Zufall.

Nee, die lebten tatsächlich noch zusammen.

Also das ist ja auch verwunderlich, muss man sich mal vorstellen.

Also diese Jugend, die die verbracht haben, oder das junge Erwachsenenalter in der Bahnhofszene.

Aber die waren zusammengeblieben.

Die waren mittlerweile verheiratet, hatten sogar ein Kind.

Und ja, der Mann war in dieses Raster gerutscht.

Das war für uns aber, was die DNA oder die Reihenuntersuchung anging, nicht ein Problem.

Also der passte trotzdem in das Raster rein.

Damals ist er ja gar nicht identifiziert worden aufgrund des Fotos und der Zeugenaussagen.

Das ging nicht, aber Zeugenaussagen sind nicht immer zuverlässig.

Aber die DNA-Reihenuntersuchung war ja eine 100% zuverlässige Untersuchungsart, wie man ihn rausbekommen konnte.

Und deswegen haben wir ihn nochmal mit ins Programm genommen.

Ja, und so ist er dann in den Filter gerutscht und ist angeschrieben worden.

Ist ja dann aber nicht aufgetaucht, dafür seine Frau.

Sowas erlebt man als Kriminalbeamter vermutlich auch nicht jeden Tag.

Nee, ich habe das ja sehr lange Zeit gemacht.

Das ist wirklich nur dieses eine Mal passiert und mir ist auch kein anderer Fall bekannt, wo man sich mit so einer Sache konfrontiert sah.

Also das gibt es wirklich nicht oft.

Ja, und wir selbst sind ja auch vor eine seltsame Situation gestellt worden.

Also wir hatten überhaupt kein Aktenmaterial dabei.

Wir sind nach Köln gefahren, um zehn Speichelproben zu nehmen.

Das heißt, man nimmt Formblätter mit, Wattestäbchen, Aufkleber, um die zu kennzeichnen und das war's.

Und jetzt wird man damit konfrontiert, jetzt kommt jemand und will ein Geständnis ablegen.

Das ist natürlich eine Chance, die muss man nutzen.

Problem ist natürlich, man hat nicht eine einzige Seite Akte bei sich und für so eine Vernehmung muss man wirklich eigentlich eine gute Aktenkenntnis haben, damit man irgendeine Fragen stellt.

Also mit anderen Worten, alles muss innerhalb kürzester Zeit nach Köln transportiert werden.

Das wichtigste Aktenmaterial.

Und das war damals 2009 am schnellsten natürlich per Fax.

Ja, genau.

Faxgeräte, über die alle immer geschimpft haben.

Aber in diesem Fall war das Faxgerät wirklich die einzige Möglichkeit.

Heute haben wir die Akten alle elektronisch gescannt.

Da hätten wir einfach nur den PC aufmachen müssen und auf unsere Laufwerke zugreifen können.

Das ist heute 2025 so, aber das war 2009 noch nicht so.

Das heißt, die Akte lag bei mir am Schreibtisch.

Wir haben in Aachen angerufen und gesagt, pass mal auf.

Das ist jetzt hier gerade passiert.

Es kommt die vermeintliche Täterin.

Und wir müssen alles haben, was uns irgendwie was Konkretes zur Tat sagt.

Also wenn man in so einer Akte arbeitet, kennt man natürlich ein paar Dinge fragmentarisch.

Aber es geht um wichtige Details.

Also das heißt, wo ist das Auto abgestellt worden genau?

Wie ist es in der Wohnung zugegangen?

Was haben die Täter genau gemacht?

Und ja, die Details kann man nur aus der Akte finden und die muss man nachlesen.

Und man muss bei der Vernehmung eines solchen Menschen dann den vielleicht auch dahin führen, dass er diese Fragen, die Details, die wir kennen.

Auch beantwortet aus seiner Sicht.

Und diese Chance hat man auch meistens nur einmal.

Das ist so bei solchen Vernehmungen.

Deswegen ist so eine erste Vernehmung eines Tatverdächtigen einem Tötungsdelikt von immenser Bedeutung.

Wie lange bereiten Sie sich normalerweise auf eine Befragung vor, bei der Sie ein Geständnis erwarten?

Ja, also wenn man damit rechnet, man will also an Menschen...

Holen und dann auch befragen, je nach Umfang der Akte, also je nachdem, wie viel Material man zur Verfügung hat und was man so im Kopf haben muss, aber ein bis zwei Tage sicherlich.

Man liest alles nach, man muss auf jede, sozusagen auch auf zufällige Nebensätze des Täters achten, darauf reagieren können, man muss auf Dinge reagieren können, die nur der Täter wissen kann.

Man muss wissen, was sind die genauen Fakten, die kennen wir ja alle aus der Akte und man muss auch gucken, was kann der Täter zum Beispiel aus den Medien kennen.

Also wir sammeln Zeitungsartikel, die lesen wir nochmal.

Wir überprüfen auch ihre Sendungen, gerade wenn sie zum Beispiel Filmbeiträge haben.

Das gucken wir uns genau an.

Was ist alles veröffentlicht worden?

Weil leider Gottes gibt es auch Menschen, die nutzen sowas, um sich wichtig zu tun und machen irgendwelche falschen Angaben.

Aber das kann man dann mit solchen Gegenfragen und Gegenchecken schnell rausbekommen.

Also Aktenzeichen XY nochmal gucken, war damals geplant.

In dem Fall hatten sie dazu keine Chance.

Nur eine halbe Stunde nach dem Anruf steht Claudia H.

Bei ihnen im Präsidium, einen gepackten Koffer in der Hand und bereit, ein Geständnis abzulegen.

Uwe Döpking hatte Claudia H.

1990 als Alkohol- und Drogenabhängige Jugendliche kennengelernt, die ihr Leben mutmaßlich mit Diebstählen und Prostitution bestritten hat.

20 Jahre später steht genau diese Frau vor ihnen im Präsidium.

Was war Ihr erster Eindruck?

Wir reden ja jetzt über dieses Bahnhofsmilieu und die Zustände, in der die Frau damals sicherlich gelebt haben muss.

Da muss man sich vollkommen von trennen.

Die Frau ist 20 Jahre älter, also Mitte 30.

Also die Frau war vollkommen normal.

Eine Durchschnittsfrau, nicht auffällig in irgendeiner Weise.

Und sie hat uns direkt gesagt, dass sie die ganzen Jahre immer Angst hatte, davor, dass plötzlich die Polizei vor der Tür steht.

Und das war letztendlich auch der ausschlaggebende Grund, und wieso sie sich gemeldet hat.

Music.

Claudia H.

ist inzwischen 35 Jahre alt und heißt jetzt Claudia F., so wie Carsten F., der inzwischen 40 Jahre alt und ihr Ehemann ist.

Sie haben die Drogenszene am Hauptbahnhof hinter sich gelassen und leben ein Leben, das man als ziemlich bürgerlich beschreiben könnte.

Sie haben beide einen festen Job.

Die beiden leben am Nordrand von Köln in einer beschaulichen Siedlung, nah an der Natur.

Sie haben ein gemeinsames 19-jähriges Kind, das gerade eine Ausbildung angefangen hat, als seine Mutter mit gepacktem Koffer zur Polizei geht.

Dort packt Claudia F.

zum angeblichen Tatgeschehen aus und erzählt, was an dem Dezembersonntag vor 20 Jahren ihrer Erinnerung nach passiert sein soll.

Ihr Freund Carsten F.

und sie seien damals am Kölner Bahnhof von Dejan Kotnik angesprochen worden.

Sie hätten gemeinsam mit ihm noch ein Bier in einer Gaststätte in Köln getrunken und seien dann zum Wohnort ihrer neuen Bekanntschaft gefahren, wo sie und Carsten F.

auf einen Schlafplatz gehofft hätten.

Damals sei es für sie normal gewesen, zu Fremden nach Hause mitzufahren, um dort die Nacht zu verbringen.

In der Wohnung hätten die drei erst gemeinsam getrunken, dann habe sie ein Bad genommen.

Als Claudia F.

aus dem Bad kam, sei Dejan Kotnik nackt gewesen.

Er habe sie anfassen und Sex mit ihr haben wollen.

Carsten F.

habe die Szene mitbekommen und sei mit Dijan aneinandergeraten.

Die beiden Männer hätten auf dem Bett gekämpft.

Um ihrem Freund zu helfen und den Kampf zu beenden, sei Claudia F.

In die Küche gelaufen, habe sich ein Messer geholt und damit mehrfach zugestochen.

Zum Verständnis, die Ermittler waren bis dahin von einem geplanten Raubmord ausgegangen.

Wäre die Tat allerdings wirklich so abgelaufen, wie Claudia F.

Sie geschildert hat, Dann hätte Dejans Tod auch so etwas wie Notwehr sein können.

Aber Claudia F.'s Aussage ließ einige Fragen offen.

Herr Fritz Schörmann.

Ja, das ist richtig.

Wir haben ja vorhin schon über die feinen, streifigen Verletzungen am Hals gesprochen.

Über die hat sie gar nicht gesprochen.

Sie hat uns ein dynamisches Geschehen geschildert, also Kampf ihres Freundes mit dem Opfer.

Und dann hat sie zugestochen.

Das heißt, diese Verletzungen wurden gar nicht erwähnt.

Sie leugnete in ihrer Vernehmung standhaft, dass das Opfer einen sexuellen Kontakt mit ihr suchen wollte.

Das war für sie offensichtlich problematisch, aber wir hatten Erkenntnisse von damals, dass sie möglicherweise der Straßenprostitution nachgegangen ist.

Es gab keine sicheren Hinweise, aber es gab zumindest Andeutung.

Und wenn man in dieser Szene lebt, dann ist es sehr wahrscheinlich gewesen, dass es so war.

Und wenn man sich dann wundert, dass das Opfer plötzlich sexuellen Kontakt mit ihr haben wollte, ist das ein wenig verwunderlich.

Ja, und die tödlichen Stiche mit heftiger Gewalt, die waren natürlich nachzuvollziehen, wenn sie das so erklärt hat.

So heftig angegangen wird und kurzfristig durch Verbluten nach innen stirbt, wieso fessele ich dann innen dann noch und lege ihm noch ein Kabel um den Hals.

Also das war zwar ein Geständnis, ja, sie haben gesagt, wir haben das gemacht, aber wie sie es gemacht haben, das passte nicht zu den Spuren, definitiv nicht.

Sie haben dann sicher noch weiter nachgefragt und versucht, von ihr Antworten auf diese Fragen zu bekommen, oder?

Ja, natürlich, aber letztendlich, auch das muss man dann so hinnehmen, wenn es gar nicht mehr passte und sie gar keine Argumente mehr hatte, Dann hat sie sich darauf zurückgezogen, dass sie das ja schon 20 Jahre her sei und sie gar keine richtige Erinnerung mehr daran habe.

Auch das kann man glauben oder nicht glauben.

Wenn man einen Menschen umbringt, glaube, da erinnert man sich sein ganzes Leben lang dran.

Weil das ist ein, glaube ich, sehr einschneidendes Erlebnis für jeden Menschen.

Aber am Ende muss man sagen, es gab eine anwaltliche Beratung.

Und mit der anwaltlichen Beratung, glaube ich, hat man sich dazu entschlossen, ja, nach vorne zu gehen, in die Offensive zu gehen und das zu gestehen, aber dann die Tat so zu schildern, dass man am Ende am besten rauskommt.

So, das ist legitim, das muss man so akzeptieren und ja, dann ist das einfach so, muss man so sagen.

Die Täter-DNA, die sie gefunden hatten, war männlich.

Das passt ja zu Claudia F.s Aussage, dass sie und ihr Mann Dejan Kotnik gemeinsam umgebracht hatten.

Carsten F.

war aber nicht zum Speicheltest erschienen.

Also hatten die beiden sich nicht abgesprochen?

Doch, es gab eine Absprache.

Es war nämlich so, dass ihr Mann zu Hause gewartet hat.

Auch er hatte einen gepackten Koffer und während wir die Frau in Köln noch vernommen haben, haben wir gleichzeitig ein Team aus Aachen zu seiner Wohnanschrift geschickt.

Die haben ihn dann da abgeholt, haben ihn mitgenommen nach Aachen und er ist auch festgenommen worden.

Er hat uns gegenüber aber keine Angaben gemacht, später in der Hauptwarnung schon, aber bei uns hat er nichts ausgesagt.

Da mussten wir also mit den Angaben der Frau Vorlieb nehmen.

Wir haben ihm natürlich auch eine Speichelprobe abgenommen und das Ergebnis war dann positiv.

Er war die DNA-Spur, die wir an den Fingernägeln und an der Kippe gefunden hatten.

Also insofern war das dann auch forensisch bewiesen, dass er der Täter war.

Der damals in der Wohnung war.

Der Prozess gegen Claudia und Carsten F.

beginnt am 27.

November 2009 am Aachener Landgericht.

Weil die beiden zur Tatzeit erst 15 und 20 Jahre alt waren, wird vor der Großen Jugendkammer verhandelt, unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Der Staatsanwalt fordert für Claudia und Carsten F.

jeweils 6,5 Jahre Haft wegen Raubmordes.

Außerdem werden sie wegen schweren Raubes angeklagt.

Im Prozess erfährt das Gericht viel über den familiären Hintergrund der beiden.

Sowohl Claudia als auch Carsten F.

kommen aus schwierigen Familienverhältnissen.

Auch wenn das natürlich nie eine Rechtfertigung dafür ist, einen Menschen umzubringen.

Carsten F.

wächst bei seinem jezornigen und aggressiven Vater auf, der sich nicht um ihn kümmert.

Er trinkt schon als Jugendlicher massiv Alkohol, konsumiert Cannabis und Medikamente.

Und er schmeißt die Schule, bevor er einen Abschluss hat.

Claudia F.'s Vater ist unbekannt.

Bei ihrem Stiefvater soll sie sexuelle und körperliche Gewalt erlebt haben.

Mit zwölf Jahren fällt sie das erste Mal mit einem Vollrausch auf.

Es dauert nicht lange, dann folgen andere Drogen.

Sie schwänzt und geht dann gar nicht mehr zur Schule.

Schließlich haut sie von zu Hause ab, schließt sich Düsseldorfer Pankern an und landet dann im Kölner Bahnhofsmilieu.

Dort lernt sie Ende Oktober 1989 Carsten F.

kennen.

Knapp sechs Wochen später treffen die beiden Dejan Kotnik.

Soweit das 20 Jahre später möglich ist, rekonstruiert das Gericht, was am 10.

Dezember 1989 passiert ist.

Es stützt sich dabei vor allem auf Claudia F.'s Aussage, die vor Gericht ihre Version der Geschehnisse wiederholt.

Sie erzählt die Geschichte von zwei Jugendlichen, die auf der Suche nach einer Bleibe für eine Nacht einem älteren Mann in seine Wohnung gefolgt sind und sich dann gegen seinen sexuellen Übergriff gewehrt haben.

Claudia F.

gibt erneut zu, im Kampf auf Dejan Kotnik eingestochen zu haben.

Sie leugnet aber, dass sie und Carsten F.

Dejan mit der Absicht nach Hause begleitet haben, ihn umzubringen.

Auch Carsten F.

spricht vor Gericht und sagt aus, dass er das Opfer stranguliert habe.

Offen bleiben bis zuletzt Fragen, die sich die Polizei von Anfang an gestellt hat.

Woher kamen die feinen Schnittwunden an Dejan Kotnicks Hals?

Warum war er gefesselt und geknebelt?

Das Urteil gegen die beiden fällt am 16.

Januar 2010.

Claudia F.

wird nach Jugendstrafrecht zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt.

Carsten F.

zu fünf Jahren Haft.

Der Vorsitzende Richter stellt fest, beide sind schuldig am 10.

Dezember 1989, den 61-jährigen Dejan Kotnik getötet zu haben.

Verurteilt werden sie allerdings nicht wegen Mordes, sondern wegen Totschlags.

Das Gericht folgt Claudia F.s Aussage, dass sie und Carsten F.

Den Mann nicht umgebracht haben, um ihn auszurauben.

Man habe das genaue Geschehen nach 20 Jahren nicht mehr restlos aufarbeiten können, so formuliert es der Richter.

Ein Mord ist den beiden nach so vielen Jahren nicht mehr nachzuweisen.

Herr Fritz Schörmann, Sie waren sich ja eigentlich sicher, dass die beiden einen Raubmord begangen hatten.

Wie zufrieden waren Sie mit dem Urteil damals?

Ja, mit dem Urteil von einer Schwurgerichtskammer muss man nicht zufrieden oder unzufrieden sein.

Das steht uns als Ermittler auch nicht zu.

Es ist auch so, im Rahmen einer Hauptverhandlung kriegt man viele Dinge gar nicht mit.

Man ist vor Gericht, man macht seine Aussage zu dem, was man dort getan hat.

Es gibt aber eine Menge von anderen Aussagen, es gibt Sachverständige und man verfolgt das ganze Verfahren gar nicht.

Das heißt also, die Kammer kommt aufgrund dieser ganzen Geschichten in der Gerichtsverhandlung zu einer Überzeugung und spricht dann ein Urteil aus.

Aber von diesen Verfahren kriege ich vielleicht 5% mit.

Insofern kann man nur sagen, das Gericht sollte möglichst alle Fakten nutzen, die vernünftig auslegen, also die wirklichen Fakten und richtig bewerten.

Wenn das gemacht wird und dann wird ein Urteil gesprochen, dann ist eigentlich alles in Ordnung.

Und dann kann man auch mit einem Urteil zufrieden sein, auch wenn es vielleicht vermeintlich ein niedriges Urteil ist.

Also wir haben jetzt gerade gehört, etwas über vier Jahre für einen Tötungsdelikt.

Ja, dann ist das so.

Haben Sie der Frau vielleicht auch zugute gehalten, dass sie 20 Jahre nach der Tat ein Geständnis ablegt?

Das ist ganz sicher gewürdigt worden.

Das muss das Gericht auch würdigen.

Das ist ja auch letztendlich so, eine Aufklärung wäre ohne diese Angaben der Frau vielleicht auch passiert, aber sehr, sehr viel schwieriger.

Ich habe vorhin von dem Weg geschildert, den wir hätten gehen müssen, um an diese zehn vorgeladenen Menschen ranzukommen.

Darunter befand sich ja der Ehemann dieser Frau.

Das wäre sehr schwierig geworden.

Und am Ende muss ich ja sagen, das habe ich der Frau auch damals in der ersten Vernehmung schon gesagt, ich habe allergrößten Respekt davor gehabt, dass sie gesagt hat, so, jetzt ist Schluss.

Ich ziehe jetzt einen Schlussstrich.

Ich lebe seit 20 Jahren in der Angst, dass plötzlich die Polizei kommt und uns aus unserem Leben reißt.

Und ich gehe jetzt nach vorne und beende dieses Thema endgültig, indem ich sage, so, wir waren das.

Und dann kriegen wir eine Strafe dafür und dann ist es gut.

Und dann ist das Thema aber auch abgeschlossen, auch für die beiden abgeschlossen.

Ja, und dass die beiden am Ende wegen Totschlags verurteilt wurden, dazu gibt es noch ein spannendes Detail.

Anders als Mord verjährt Totschlag ja nach 20 Jahren.

Dejan Kotnik wurde am 10.

Dezember 1989 umgebracht.

Claudia F.

Ging Anfang Juni 2009 zur Polizei.

Also gut 19,5 Jahre später.

Hätte sie ihr Geständnis etwas später abgegeben, dann wäre sie mit der Tat sozusagen ungeschoren davon gekommen, oder?

Ja, das ist richtig.

Also, ich sage mal so, es wäre zu einer Hauptverhandlung gekommen.

Sie war ja wegen Raubmord angeklagt.

Das heißt, Mord verjährt nicht.

Deswegen war klar, es kommt zu einer Hauptverhandlung, also auch wenn sie jetzt zwei Jahre später gekommen wäre.

Im Verfahren wäre das Gericht, wie es letztendlich ja jetzt auch passiert ist, zu dem Ergebnis gekommen, das ist kein Mord.

wir können kein Mordmerkmal feststellen, also müssen wir wegen Totschlag verurteilen, aber Totschlag verjährt nach 20 Jahren.

Dann wäre die Tat aufgeklärt gewesen, aber beide wären nicht bestraft worden, weil die Tate Totschlag, die das Gericht festgestellt hätte, wäre verjährt gewesen.

Das wäre tatsächlich so gewesen.

Tja, und somit hätten Sie dann den Gerichtssaal frei verlassen können.

Ob Ihr Anwalt Sie darüber informiert hat, das wissen wir nicht, aber zu dem Zeitpunkt war der Fall ja noch eine Mordermittlung.

Bis zum Urteil.

Da hat das Gericht schließlich entschieden, dass die Tat ein Totschlag war.

Es verhängte allerdings auch dafür nicht die Höchststrafe, sondern blieb unter dem Strafmaß, das die Staatsanwaltschaft gefordert hatte.

Das Gericht begründete seine vergleichsweise milde Entscheidung, auch mit dem Lebenswandel, den die beiden nach der Tat vollzogen haben.

Herr Fritz Schörmann, die meisten Beziehungen würden daran wohl zerbrechen, aber Claudia und Carsten F.

Scheint die Tat sogar noch zusammengeschweißt zu haben.

Haben Sie sowas schon mal erlebt?

Nein, habe ich nicht.

Aber ich muss auch ehrlich sagen, ich weiß nicht genug über solche Beziehungen.

Es ist auch so, dass man solche Geschichten, also Täter, ein Pärchen bringt, einen Menschen um und sie leben nachher noch zusammen.

Und man hat sie auch nach 20 Jahren dann noch als Pärchen zusammen.

Fehlen mir die Erfahrungssätze, muss ich ganz ehrlich sagen.

Ich weiß nicht, ob das die beiden zusammengeschweißt hat.

Es ist jedenfalls so, das muss man so sagen, Sie haben diese Tat möglicherweise auch selbst als einschneidendes.

Erlebnis für sich verbucht, weil wir konnten im Rahmen unserer Ermittlungen nicht feststellen, dass sie irgendwann nochmal mit der Polizei Kontakt hatten, also das heißt Straftaten begangen haben.

Also offensichtlich haben sie danach versucht, ein normales Leben zu führen.

Sie haben ja auch geheiratet, sie haben ein vollkommen normales Leben geführt.

Also nichts mehr begangen und die Frau hat ihre Verantwortung wirklich wahrgenommen und hat gesagt, so, ich stehe zu dem und ich gehe jetzt nach vorne.

Und wenn man am Ende will, muss man sagen, sie haben es selber geschafft, sich aus diesem Schlamassel rauszuziehen, in dem sie damals gelebt haben.

Ich glaube, das war eine sehr harte Zeit da in dem Bandusmilieu.

Und sie haben sich irgendwie selbst resozialisiert.

Das muss man fast so sagen.

Ja, wir können an der Stelle nur mutmaßen.

Aber für Dejans Geschwister war es am Ende hoffentlich eine Erleichterung, dass die Täter vor der Verjährung noch zur Rechenschaft gezogen wurden.

Damit sind wir am Ende der heutigen Folge.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Ihnen, Herr Fritsch-Hörmann, dass Sie sich erneut die Zeit genommen haben und heute zu uns ins Studio gekommen sind.

Ja, vielen Dank, dass ich hier sein durfte.

Kommen Sie gut nach Hause.

Danke.

Danke auch an Uwe Döbking, Polizist und Aktenzeichen XY-Zuschauer, der nach einer Sendung den entscheidenden Hinweis in diesem Fall gegeben hat.

Und auch an die Autorin dieser Folge, Carolin Rückel.

Wie immer am Ende vielen Dank fürs Zuhören.

Ich sage bis zum nächsten Mal bei Aktenzeichen XY, unvergessene Verbrechen.

und ganz wichtig, bleibt sicher.

Wir freuen uns, wenn ihr unseren Podcast abonniert, dann verpasst ihr auch die nächste Folge nicht.

Bis in zwei Wochen.

Tschüss.

Music.

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