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Fahl, aber kämpferisch: Signa-Gründer Benko vor Gericht / Niederlande übernehmen Kontrolle von Chiphersteller Nexperia

October 14
30 mins

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Seit fast neun Monaten sitzt der österreichische Bauunternehmer René Benko (48) in Untersuchungshaft. Am Dienstag hat die erste Hauptverhandlung gegen ihn begonnen. Die Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsstrafsachen und Korruption (WKStA) aus Wien wirft Benko „betrügerische Krida“ vor. Das entspricht dem Bankrott im deutschen Recht.

Benko soll in zwei Tatkomplexen rund 668.000 Euro beiseitegeschafft und seine Gläubiger entsprechend geschädigt haben, heißt es in der 14 Seiten langen Anklage aus dem Juli. Demnach habe der Manager die Gelder transferiert, obwohl er längst in Zahlungsschwierigkeiten gesteckt habe und sein Konkurs absehbar gewesen sei.

Die zwei Tatkomplexe sind nur ein Aspekt der Aufarbeitung des Kollaps von Benkos Unternehmenskomplex, der Signa-Gruppe, Ende 2023. In mehreren europäischen Ländern ermitteln Staatsanwaltschaften gegen Benko und ehemalige Führungskräfte. Und allein die Staatsanwaltschaft in Österreich geht in insgesamt 14 Ermittlungssträngen einem Verdacht gegen Benko und weitere Beschuldigte nach. Wie der Prozessauftakt verlief und wie Benko sich präsentierte, darüber spricht Investigativ-Reporter Lars-Marten Nagel im Podcast.

Zum Artikel: Benko will im Gericht nicht aussagen – Richterin vertagt Prozess

Außerdem: Die niederländische Regierung hat die Kontrolle über den Chiphersteller Nexperia übernommen. Das Unternehmen gehört bereits seit 2019 zum staatlich gestützten chinesischen Konzern Wingtech. Das Vorgehen fußt auf einem niederländischen Gesetz, das damit zum ersten Mal angewendet wurde. Am Dienstag wurde ein Topmanager aus Deutschland zum neuen Chef von Nexperia ernannt. Der bisherige Finanzvorstand Stefan Tilger übernimmt übergangsweise die Führung.

Tilger hat keine Zeit zu verlieren. Denn die USA haben Nexperia auf die Liste der Firmen gesetzt, die von amerikanischen Konzernen nicht mehr beliefert werden dürfen. Dem neuen Chef bleiben nur wenige Wochen, um die Sanktionen gegen den Halbleiterproduzenten aus Nijmegen abzuwenden. Auch die chinesische Regierung hat reagiert und die Niederlande scharf kritisiert. Sie untersagt nun wiederum die Ausfuhr von in der Volksrepublik gefertigten Nexperia-Chips. Was das Ganze für die Auto- und Elektroindustrie auch in Deutschland bedeutet, erklärt Handelsblatt-Chipreporter Joachim Hofer.

Zum Artikel: Niederlande übernehmen Kontrolle von Nexperia

Zum Artikel: Nexperia bekommt deutschen Chef – und Druck aus den USA

Moderiert von Nele Dohmen

Produziert von Lukas Teppler

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