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Episode Description
Krimifans wissen auf jeden Fall, dass der ungefähre Todeszeitpunkt eines Mordopfers mit Hilfe von Fliegenmaden bestimmt werden kann. Doch wer will sich wirklich genau vorstellen, wie die Arbeit mit verwesten Leichen im Detail abläuft? Erscheint die intensive Beschäftigung mit ekelerregenden Krabbeltieren und übelriechenden, zerfressenen Körpern nicht grauenhaft und irgendwie krank?
Zu dieser Frage haben Maximilian, Roman und Nina Professor Dr. Jens Amendt eingeladen. Er ist Forensiker am Institut für Rechtsmedizin in Frankfurt am Main und erzählt begeistert von seiner Forschungs- und Ermittlungsarbeit. Während seines Biologie-Studiums entwickelte er als Hilfskraft im Naturmuseum eine Faszination für Insekten. Nach einem internationalen Kongress vor 25 Jahren wollte er mehr mit diesem Knowhow anfangen und schlug den Weg in die Rechtsmedizin ein.
Gemeinsam sprechen die Vier über deutsche Bestattungsgesetze, Körperspender für Anatomiekurse und sogenannte Bodyfarmen in den USA. Das sind Gelände, die Wissenschaftlern als Freiluft-Labore zur Erforschung der menschlichen Verwesung dienen. Jens Amendt würde gerne auch in Deutschland so ein Forschungsgelände anlegen, stößt aber bisher auf Bedenken.
Er liebt das Nichtalltägliche an seinem Beruf. Sein Verhältnis zum Tod hat sich dadurch nicht verändert und er ist auch nicht immun gegen Verwesungsgeruch geworden. Krank, tabuisiert oder nur sehr speziell? Entscheidet selbst.
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